Das Ordre, Organ der gemäßigtsten Fraction des Tiers⸗ parti, welche Odilon Barrot zum Führer hat, kündigt heute an, daß eine bestimmte Anzahl von Repraͤsentanten ihm während der Vertagung Beiträge zur Rechtfertigung der Politik der gesetzgeben⸗ den Versammlung versprochen habe, und theilt bereits heute die erste davon mit. “ Das Credit, ein Blatt, das für ein Organ Cavaignac's gegolten hatte, hört heute zu erscheinen auf. .“ Die permanente Kommission hielt heute abermals eine Sitzung. Der Gegenstand der Verhandlung ist unbekannt. Der bekannte Schriftsteller Alfred Meißner gen hier angekommen und gedenkt einige Zeit hier dramatische Dichtung, die er vor kurzem vollendet ha E dramatischen Dichter ins Franzosische I oll im Odeon⸗Theater zur Aufführung ko en. “ 1— Der Poligei⸗Prafelt verfolgt seit kurzem hs nambulen, welche sich aufs Prophezeien “ S 3 ““ legen, sammt den sie unterstützenden Magnetiseurs mi großer Strenge. v11186 1 SH ʒ und Meublanc, so wie Herr Vasbenter, Seshiesther be b de 1850, die kürzlich in La Villette Ceschastglieder einer geheimen Gesellschaft verhaftet wurden, haben 1 Die übrigen Verhasteten sind noch
ist vor einigen Ta⸗ zu bleiben. Eine t, ist von einem worden und
Aà. g
heute ihr erstes Verhör gehabt. nicht vernommen worden. nicht eaazeing in London und in Paris ist heute von dem ita⸗ lienischen General Pepe eine Geschichte der Revolutionen und Kriege von Italien in den Jahren 1847, 1848 und 1849 ausgege⸗ ben worden. Seine Arbeit enthält viele neue Thatsachen und Do⸗ kumente.
Baron Fain, der hier mit Besorgung aller Privatgeschäfte Ludwig Philipp's beauftragt war, ist von Letzterem nach St. Leo⸗ nards berufen worden und eiligst dahin abgereist.
Die Nordbahn hat dieses Jahr bis zum 12. August 2,761,386 Fr. mehr eingetragen, als während des nämlichen Zeitraums von 1849.
Die Agenten der Regierung sollen angewiesen sein, auf die in den Departements befindlichen Repräsentanten ein wachsames Au⸗ genmerk zu halten. Der russische General Sacken, Adjutant des Kaisers, ist hier angelangt und angeblich mit einer vertraulichen Sendung be⸗ auftragt.
Die durch Beschlagnahme französischer Schiffe zu San Fran⸗ cisco in Verlust gekommenen Personen wollen den Minister der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten, weil die Schiffs⸗Capitaine angeblich durch irrige Angaben in dessen Rundschreiben zu ihrem Verfahren be⸗ stimmt worden, beim Staats⸗Rathe verklagen.
Man zählt jetzt hier 45,000 öffentliehe Dirnen, die in drei Klassen eingetheilt sind und sämmtlich unter Polizei⸗Aufsicht stehen.
Zu Montpellier sind einige Straßen⸗Erzesse vorgefallen, die zur Verhaftung von drei jungen Leuten führten.
Der von dem Ober⸗Gerichtshofe zu Versailles verurtheilte Re⸗ präsentant Avril, der sich bisher in der Schweiz aufhielt, hat sich der französischen Gendarmerie übergeben.
In Chambery wird angeblich in diesem Augenblicke ein Kon⸗ greß von Flüchtlingen verschiedener Nationen gehalten; mehrere französische Montagnards werden als Theilnehmer bezeichnet. Die piemontesische Polizei soll bereits einen der angesehensten fremden Demokraten ausgewiesen haben.
Großbritanien und Irland. London, 17. Aug. Zu Cambridge wirdebei der durch den Tod des Herrn Law nöthig gewordenen Ersatzwahl ein harter Kampf erwartet. Die hofkirch⸗ liche und Schutzpartei stellt den Viscount Fielding auf, während sich die Liberalen den Herin Lefevre, Vice⸗Kanzler der Universität London, ausersehen haben.
Daily News bemerkt über die jetzige Stellung der Parteien: „Es giebt nur zwei Individuen im Unterhause, die intellektuell fät hig wären, die Rolle eines Oppositions⸗Chefs zu führen: Disraeli und Gladstone; allein wie ihre rivalisirenden Ansprüche und ihr sich bekämpfender Ehrgeiz in Einklang zu bringen ist, bleibt noch uerwarten. Nach den Possen ihrer respektiven Blätter zu schlie⸗ ist kein gewöhnlicher Haß, wie man bei ihnen voraussetzt, daß sie ihn gegen die Whigs fühlen, mit der Animosität zu vergleichen, welche sie gegen einander hegen. Ist nun der Zustand der Dinge auf der retrograden Seite des Hauses ein Zustand des Uebergangs, so ist der Zustand der sogenannten Progressistenpartei sicherlich nicht anders. In der allgemeinen Auflösung weichen alle Parteien und Personen von ihrem früheren festen Boden. Unter der alten Whigelique, unter der alten englisch⸗radikalen Partei und der liberal⸗irländi⸗ schen Fraction, sind die Bande gemeinschaftlichen Zieles und Zweckes seit lange dünn und schwach geworden.“
Dänemark. Kopenhagen, 17. Aug. (Alt. Merk.) Die Berling. Ztg. theilt ein Schreiben des Brigade⸗Chefs Baggesen mit, in welchem mehrere früher von diesem Blatte über die Schlacht bei Idstedt gegebene Berichte berichtigt werden. Unter Anderem geht daraus hervor, daß die Gerüchte, wonach Schleppegrell, Lässoe und Trepka von Bauern erschossen sein sollten, durchaus grundlos waren. Der Bericht, den Baggesen giebt, lautet wie folgt: „Die zweite Armee⸗Abtheilung unter General Major von Schleppegrell, bestehend aus der 1sten (von Krabbe's), der 2ten (meine) und der öten (von Räder’'s) Brigade, bildete beim Anfange der Schlacht das erste Treffen, und da eine jede Brigade ihre Avantgarde hatte, war nicht allein „Oberst von Räder's Brigade“ die Avantgarde. Richt die „Division“, sondern nur der Theil der 2ten Brigade, bei welcher der Divisionair sich persönlich auf⸗ hielt, „zog unangetastet durch das Dorf Ober-Stolck“ und wur⸗ 88 später von der ganzen Brigade nur 6 Stück von der 12pfünd. Baggesen mit ihrer Kanonen⸗Bedeckung, bestehend aus “ und 1 ½ Schwadronen, etwas im Süden des Dorfes, hen 13ten Linien⸗Bataillon in und beim Dorfe, in der lin⸗
e von einer vom Langsee anrückenden feindlichen Kolonne
Gesene en angegriffen. Der ganze übrige Theil war da schon im mit dem Feinde, viel südlicher, in der Gegend um den id⸗
8
und Beim Angriff auf die Batterie Baggesen, der Stab der Division und der Brigade sich aufhielt, fiel, getroffen von feindlichen Tirailleuren in weiter Entfernung, nach mehreremal wiederholten einer unmittelbaren Vertheidigung, Genen tödtlich verwundet, und sein Stabs⸗Chef,
stedter See herum, Gehölz genommen.
des Feindes. und Lieutenant Ca fangenschaft mit zwei Kanonen,
rem Besitz, die Division nicht hier,
Oberst von Ober⸗Stolck
Lässoe und
übernommen hatte. beinahe im Rücken von
stedter See eindrang. feindlichen Kanone mitgewirkt hatte.
so wie mein (d. h. b vom Generalstabe, von Kranold.
führt, wie: „man will wissen“, — „12tes oder 13tes taillon“; doch hätte dieses zur Vorsicht bei der
auffordern müssen.
„die Brigaden sich verwirrten und ein
Train und der Ambulanz abgeschnitten wurde“, da dieses anzuneh⸗ (soll höchstens heißen ein Theil den Kampf und den Angriff keinesweges der Fall war, eben Ambulanz „abgeschnitten Der beste Beweis daß nach dem Ausgang der Schlacht die 2te Brigade an der Spitze der Truppen marschirte, um
men verleitet, daß „die Brigaden“ der 2ten Brigade) verhindert wurden, auf den Feind fortzusetzen, welches so wenig, als etwas vom Train oder der wurde“ oder in die Hände des Feindes fiel. hiervon ist, ihre sämmtlichen Abtheilungen geschlossen durch die Stadt Schleswig vorrückenden eine Bivouakstellung beim Dannewerk einzunehmen. Den gust 1850. 4“
und
11. Au
Bologna, 10. Aug. (Ll.) Die wiederholten Raub
Italien. Tagesgespräch und rufen die ernst
anfälle bilden noch immer das lichsten Befürchtungen hervor.
raubt. Ein junger Mann, der auf grausame Weise ermordet. auf offener Straße, bei hellem Tage. Meilen weit von der Stadt sich zu entfernen.
Auf Befehl des heiligen Vaters hat Kardinal Orioli an Bischöfe der Welt ein Rundschreiben erlassen,
schreiben. In Rom ist in der riats-Amt auf dem Platze Tor Sanguigna angezündet worden.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. York, 8. Aug. Die Skllaverei⸗ Lten d. M. im Senate von Washington men durchgegangen, lich mit Auslassung der Klauseln. treffenden, sidenten entgegen.
Der von Herrn Grier abgelehnte Posten eines Staats⸗Secre⸗ tairs des Innern ist Herrn J. P. Kennedy angeboten worden, wo⸗ bei ihm zugleich die Uebernahme des Kriegs Ministeriums freige⸗ stellt wurde.
Berichten aus Texas zufolge hatten sich 1500 Freiwillige zum Kriegsdienste gegen Neu⸗Mexiko gemeldet.
Eine große Anzahl Arbeiter hatte New⸗Orleans am 1sten ver⸗ lassen, um beim Eisenbahnbau auf der Landenge von Panama thä⸗ tig zu sein.
Nachrichten aus Havana vom 27. Juli zufolge, die man in
Mobile am 2. August durch den „Great⸗Western“ erhalten hatte, befanden sich einige der nordamerikanischen Gefangenen noch in Haft. Eins der genommenen Schiffe war zum Kaufe ausgebolen worden. NF’ 11. und 12. Juli hat ein furchtbarer Sturm in St. Mar tin gewüthet, und verschiedene englische Schiffe haben Schiffbruch gelilten. Das liverpooler Schiff „Alice Bentley“ ist am 29. Juli in der Nähe von St. Ithn zu Grunde gegangen; Schiffsmann schaft und Passagiere wurden gerettet.
Bei einer heftigen Schlägerei zwischen Matrosen in New⸗York
Kämpfenden ums Leben gekommen. und „Cherokee“ sind in New⸗ und der kaliforni⸗
sind mehrere der
Die Dampfschiffe „Georgia“ York mit einer großen Anzahl von Passagieren schen Post vom 1. Juli angekommen und haben Goldstaub zum Werthe von etwa drei Millionen Dollars mitgebracht. Alle Be⸗ richte aus San Francisco stimmen darin überein, daß der Gold⸗ ertrag in der nächsten Zeit noch bedeutend an Ergiebigkeit zuneh⸗ men werde, indem die bevorstehende Jahreszeit besonders günstig für die Arbeiten in den Minen sei.
Eisenbahn⸗Verkehr. Chemnitz⸗Risaer Eisenbahn.
- Jahre 1849 wurden auf der Strecke der Chemnitz⸗Riesaer Eisenbahn von Limmritz bis Risa 58,020 Personen befördert,
hatte das vom Feinde „gryauer“ benannte wo zu der Zeit nicht Versuchen General von Schlevppegrell Oberst⸗Lieutenant von Bülow, fiel schwer verwundet auf einige Stunden in die Hände Auch der Batterie⸗Chef, Capitain von Baggesen, von Castenskiold geriethen hier in feindliche Ge⸗ vor welchen die Pferde erschossen waren; doch blieben diese beiden Kanonen kaum eine halbe Stunde in den Händen der Feinde und waren schon längst wieder in unse⸗ ehe General⸗Major de Meza das Kommando über fiel G eben so wenig im Kampfe in diesem Dorfe, sondern bei seinem Ba⸗ taillon, dem 12ten leichten, welches die Avantgarde der Brigade bil⸗ dete zu der Zeit, als diese in jenes kleine Gehölz dicht beim id⸗
welche einen Ertrag von 14,212 Rthlr. 18 Ngr. ergaben, ferner kamen 25 Rthlr. für einen Personen⸗Extrazug ein, so daß die Einnahme aus dem Personen⸗Verkehr 14,237 Rthlr. 18 Ngr. be⸗ trugen, wovon jedoch 18 Ngr. an Postbeamte restituirtes Fahrgeld abgeht, daher nur 14,237 Rthlr. verbleiben. An Gütern wurden befördert: 1517 Ctr. 39 Pfd. Eilgut für 275 Rthlr. 19 Ngr.; 38,409 Ctr. 1 Pfd. gewöhnliches Frachtgut für 3054 Rthlr. 13 Ngr.; 225,798 Ctr. 90 Pfd. Produkten⸗Fracht für 8995 Rthlr. 2 Ngr.; 338 Ctr. 41 Pfd. Passagier⸗Gepäck für 141 Rthlr. 17 Ngr. 6 Pf.; 728 Ctr. 22 Pfd. Postgüter für 93 Rthlr. 28 Ngr. 3 Pf. Insgesammt 266,791 Ctr. 93 Pf.; eingenommen wurden ferner 58 Rthlr. 25 Ngr. 4 Pf. für Equipagen und Vieh, so daß sich die Einnahme aus dem Güterverkehr auf 12,620 Rthlr. 15 Ngr. 3 Pf. belief, wovon aber für An⸗ und Abfuhrlöhne und Fracht⸗ rabatt 570 Rthlr. 21 Ngr. abgehen, daher nur 12,049 Rthlr. 24 Ngr. 3 Pf. für den Güterverkehr verbleiben. Sonstige Einnah⸗ men, als Pächte, Miethen und Vergütungen betrugen 1098 Rthlr. 12 Ngr. 4 Pf. Summa der Einnahme 27,385 Rthlr. 6 Ngr. 7 Pf. Von den Personen benutzten die erste Wagenklasse 0,30 %,
Hier sielen auch die Lieutenants von Blom und von Fonss, Letzterer, nachdem derselbe bei der Eroberung einer In und dicht bei Ober⸗Stolck fiel der Commandeur des 13ten Linien⸗Bataillons, Oberst von Trepka, der zweiten Brigade) Stabschef, der Capitain 2 Ueberhaupt beweist die Mitthei⸗ lung des Berichtschreibers über das Ereigniß bei Ober⸗Stolck, daß er nur über Gehörtes referirt, weshalb er auch Aeußerungen an⸗ Ba⸗
die zweite 11,40 % und die dritte Klasse 88,24 9%. An Meilen ha⸗ ben durchfahren jede Person 2,28 Meilen, jeder Centner Gut 2,49 Meilen. Eingekommen ist für jede Person und Meile 3 Ngr. 2,34 Pf. und pro Centner und Meile brutto 5,45 Pf. Die Aus⸗ gaben betrugen: A. für die Bahn⸗Verwaltung 15,832 Rthlr. 25 Ngr. 3 Pf.; B. für die Transport⸗Verwaltung 23,502 Rthlr. 16 Ngr. 4 Pf.; C. für die allgemeine Verwaltung 1197 Rthlr. 7 Sgr. 9 Pf. Zusammen Ausgabe 40,532 Rthlr. 19 Ngr. 6 Pf.
Mittheilung Es ist auch unrichtig, wenn er anführt, daß bei dem unleugbar unvermutheten Angriffe in und bei Ober⸗Stolck Theil derselben mit dem
Eine Anzahl Personen, welche mit Geldern von den Märkten zurückkamen, wurden angefallen und be⸗ Widerstand leisten wollte, wurde Die Bande beraubt die Reisenden Es wagt Niemand, einige
alle 1 ben durch welches Letztere autorisirt werden, im Laufe dieses Jahres ein Jubiläum auszu⸗
Nacht vom 8ten auf den 9ten das Nota⸗ New⸗
oder Kompromiß⸗Bill ist am mit 32 gegen 18 Stim⸗
Es übersteigt sonach die Ausgabe die Einnahme um 13,147 Rthlr. 12 Ngr. 9 Pf. Von den Ausgaben kommen nach Prozenten auf die Bahn⸗Verwaltung 39,06 pCt., auf die Transport⸗Verwaltung 57,99 pCt. und auf die allgemeine Verwaltung 2,95 pCt. Die Ausgaben betrugen für die Bahn⸗ und die allgemeine Verwaltung und Meile der Bahnlänge 4257 Rthlr. 15 Ngr. 8 Pf., für die Transport⸗Verwaltung und die durchlaufene Lokomotivmeile 2 Rthlr. 7 Ngr. 9 Pf. Von sämmtlichen Ausgaben kommen auf die durch⸗ laufene Meile 3 Rthlr. 27 Ngr. 1 Pf.
Die ganze Länge der Bahn ist 8 Meilen, wovon aber nur die obenerwähnte Strecke von 4 Meilen Länge im Betrieb ist. Das Baukapital beträgt im Ganzen 4 Millionen Actien und 2 Millio⸗ nen Anleihe; davon sind bis Ende 1849 bereits verwendet 5,429,331 Rthlr. 8 Ngr. 5 Pf., von welcher Summe 288,612 Rthlr. 6 Ngr. 9 Pf. auf die Transportmittel kommen. Vorhanden sind an Trans⸗ portmitteln 5 Lokomotiven, abzüglich einer an den Staat verkauf⸗ ken, 15 Personen⸗ und 150 Lastwagen aller Art. Die Lokomotiven haben an Nutzmeilen durchlaufen 10,380. Die Kosten für die Lokomotiven⸗Reparatur betrugen 1731 Rthlr. 25 Ngr., der Tender 321 Rthlr. 6 Ngr. und für Dicht⸗ und Putzmaterial 167 Rthlr. 18 Ngr. 3 Pf.
In der am 6. August d. J. stattgehabten General⸗Versamm⸗ lung wurde über den Vertrags⸗Entwurf, betreffend die Uebergabe der Bahn an den Staat, verhandelt. Nach demselben steht jedem Actionair einer Actie eine vom endgültigen Vertrags⸗Abschlusse lau⸗ fende dreimonatliche Frist offen, sich für die eine oder die andere nachstehende Modalität zu erklären. Erste Modalität. Als Kaufpreis für die Bahn sammt Zubehör wird vier Wochen nach Abschluß des Vertrags auf jede im Privatbesitze befindliche Actie, gegen Rückgabe derselben und der zugehörigen, auf die Termine Ende März 1848 bis Ende März 1849 bereits ausgegeben gewesenen Dividendenscheine, ein für alle⸗ mal ein Abfindungsquantum von dreißig Thalern gewährt, und zwar mit zwanzig Thalern in zwei vierprozentigen Schuldscheinen und mit zehn Thalern in baarem Gelde. Die zweite Modalität geht dahin: der für die Bahn sammt Zubehör zu gewährende Kauf⸗ preis hat in dem 25fachen Betrage derjenigen Dividende, welche für
jedoch in wesentlich veränderter Gestalt, näm⸗ auf Kalifornien und Texas bezüglichen Man sieht einer die texanische Gränz⸗Angelegenheit be⸗ die Rechte Neu⸗Mexiko's wahrenden Botschaft des Prä⸗
das Actienkapital innerhalb der ersten zehn Betriebsjahre nach Voll⸗ endung der Bahn durchschnittlich sich ergeben hat, zu bestehen, es sind jedoch, sofern dieser 25fache Betrag noch nicht fünf und zwanzig Thaler pro Actie ergeben sollte, jedenfalls fünf und zwanzig Thaler auf jede im Privatbesitze befindliche Actie zu gewähren. In der gedachten General⸗Versammlung wurde über diesen Gegenstand nach ausdrücklichen Beschlüssen der Genecral⸗Ver⸗ sammlung folgende Frage gestellt: „Will die General⸗Versammlung auf Grund des vom Königl. Finanz⸗Ministerium im Entwurf vor⸗ gelegten Vertrages der Köoͤnigl. Staatsregierung die Chemnitz⸗Rie⸗ saer Eisenbahn überlassen und die Auflösung der Gesellschaft vom Tage des definitiven Vertrags Abschlusses an erklären?“ Diese Frage wurde bei notarieller Abstimmung zuzüglich der Staats⸗Actien von 13,022 Actien mit 1278 Stimmen bejaht. Eine verneinende Stimme wurde nicht abgegeben.
Markt⸗Berichte.
Königsberg, 19. Aug. Zufuhr war gering. Weizen 60 bis 71 Sgr. pr. Schfl., Roggen 36 bis 37. Sgr., große Gerste 25 Sgr., kleine Gerste 24 Sgr., Hafer 18 bis 20 Sgr., Kartoffeln 15 bis 16 Sgr.
Weißer Weizen 45, 0 Sgr. S
Breslau, 21. Aug. gelber Weizen 45, 55, 58,
Roggen 36, 38, 40, 42 Sgr.
Gerste 24, 26, 28, 30 Sgr.
Hafer 17, 18 ½v‚, 20, 22 Sgr.
Rapps 80 bis 84 und 85
Sommer⸗Rübsen 66 bis 72 Sgr. bez. Spiritus 7 ½2 Rlhlr. Gld., 8 Rthlr. Br.
Rüböl 11 ½ Rthlr. Gld.
Zink ohne Handel.
Heute war die Stimmung für Roggen besser bessere Waare höher bezahlt.
56, 60, 62 Sgr.,
( 2 1
Hungen. eber Georg Peter
ren am 4. Mai „ ete Eisen von Aichhol z 8 und Anna Me. „Sohn der Köbler Geen Pge. aus der Verlassenschasenschen Eheleute allda, welchem Demmert zu e Zohann Michacl wangen, ein ⸗,,Konigl. Landgeri 8 237 gi. 2aeennn Scase 88 u gleich unterrichtet von dieser r chgfsalen ist, hat, ob⸗ 1826 von seinem Leben und Ausenthalt kener Fas en
Bekanntma'
würde.
mehr gegeben, und war hierüber trotz aller Bemühun⸗ gen auf andere Weise, selbst auf diplomatischem Wege, eine Auskunft nicht zu erzielen.
Auf den Antrag eines Anverwandten wird daher Georg Peter Eisen hiermit aufgefordert, sich vor oder am 28. Februar 1851 schriftlich oder persönlich bei dem unterfertigten Gerichte zu melden und über obige Erb⸗ schast Verfügung zu treffen, widrigensalls die bereits Fcen ihn beantragte Todeserklärung erkannt und sein Un ermögen seinen nächsten Anverwandten oder nach
mständen dem Königlichen Fiskus verabfolgt werden
Die unbekannten Erben und Erbnehmer des gedach⸗
auf sie genommen wird.
[504]
ten Eisen haben sich innerhalb obigen Termins oder in demselben auf gleiche Weise zu melden und gehörig zu legitimiren, indem unterlassenen Falles keine
Leutershausen, den 4. April 1850. Königliches Landgericht,
Durch eine den Schweriner Landes⸗Anzeigen in ex- tenso zu inserirende, auch an hiesiger Gerichtsstelle an⸗ geschlagene Ediktal⸗Ladung vom heutigen Tage wird der seit dem Jahre 1814 verschollene Schneidergeselle
1 oe nn.
Heinrich Christian Kirsch, Sohn des weiland Schützen⸗ wirths Kirsch zu Gadebusch, eventualiter dessen unbe⸗ kannte Erben oder nächste Verwandten, geladen, sich innerhalb 2 Jahren a dato, also bis spätestens zum 1 7 M gst 185 27 hierorts zu melden, widrigenfalls auch die Substanz eines ihm in hiesigen Landen angefallenen Vermögens seinem als nächsten Verwandten aufgetretenen Bruder für anheim gefallen wird erklärt werden. Wittenburg im Mecklenburgischen, den 16. August 1850. Patrimonialg richt Körchow.
Rücksicht
Amtlicher Theil. Oesterreich.
2 Athlr. für ½ Jahr.
4 Athlr. ⸗ ½ Jahr. in allen Theilen der Monarchie
ohne Preis⸗Erhöhung⸗ 8 Bei einzelnen Rummern wird der Bogen mit 2 ½⅔ Sgr. berechnet
11“
eutschland. 8 Hofnachrichten. — Widerlegung von Gerüchten. Vorschriften über die Handels⸗
Wien. — Anordnungen im Militairwesen. kammern für Niederösterreich. — Vermischtes. — Prag. Durchreise Welden'’s.
Württemberg. Stuttgart. Ankunft des Grafen von Nesselrode.
Baden. Karlsruhe. Abreise des Prinzen Adalbert von Preußen. — Schreiben des preußischen Obersten von Brandenstein an den Komman⸗ danten der Bürgerwehr.
Schleswig⸗Holstein. Kiel. Bericht über das Seegefecht. — Rends⸗ burg. Beerdigung des Oberst⸗Lieutenants Lesser. Die Explosion.
Sachsen⸗Meiningen. Meiningen. Neues Strafgesetzbuch.
Fraukfurt. Frankfurt a. M. Ankunft Lord Normanby's.
Ausland.
Frankreich. Paris. Fortsetzung der Reise des Präsidenten. — Depu⸗ tation aus der Bretagne an den Grafen von Chambord. — Auflösung der Nationalgarde von Langres. — Rückkehr Cavaignac's und Rouher's. 8 Balzac †. Cassation eines Urtheils gegen Professor Jacquemart. — Freisprechung sozialistischer Journale. Die französischen Flüchtlinge in London. — Vermischtes. 8
Großbritanien und Irland. London. Gerücht von einer bevor⸗ stehenden Veränderung im Ministerium. — Abreise des nepalesischen Ge⸗ sandten. — Neue Zollbestimmungen. — Beschlüsse mit Hinsicht auf die allgemeine Gewerbeausstellung. — Reisen zum frankfurter Friedenskon⸗ greß. — Gemälde⸗Auction. Vermischtes.
Niederlande. Aus dem Haag. Vermischtes
Belgien. Brüssel. Hofnachricht.
Schweiz. Bern. Beschluß des Bundesraths über die Flüchtlinge. — Vertheilung derselben in die einzelnen Kantone.
Italien. Turin. Noten des Ministerpräsidenten an den sardinischen Geschäftsträger in Rom. — Beschluß des Munizipiums. — Die Kon⸗
flitte mit Rom. — Nizza. Handels⸗ und Gewerbschule. — Piacenza. Steigen des Po.
Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten. Beilage.
mllicher Theil.
057⁊„ △
27. Juni d. J. genehmige Ich hier⸗ durch die Errichtung eines Gewerbegerichts für den Gemeinde⸗ Bezirk der Stadt Minden, welches daselbst seinen Sitz haben und in der Klasse der Arbeitgeber aus drei Mitgliedern des Handwerker⸗ und zwei Mitgliedern des Fabrikenstandes, in der Klasse der Ar⸗ beitnehmer aber aus zwei Mitgliedern des Handwerker⸗ und zwei Mitgliedern des Fabrikenstandes bestehen soll. Sanssonci, den 15. Juli 1850. (gez.) Friedrich Wilhelm.
(gegengez.) von der Heydt. Simons.
Auf Ihren Bericht vom
An den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten und den Justiz⸗Minister.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Den nachbenannten Inhaber des Eisernen Kreuzes, welcher auf den Ehrensold verzichtet hat, zum Ehren⸗Senior zu ernennen und die erledigten Senioren⸗ Stellen zweiter Klasse anderweitig zu verleihen. Zum Ehren⸗Senior ist ernannt: Graf von Schwerin, Oberst außer bei Prenzlau. Zu Senioren der zweiten Klasse des Eisernen Kreuzes: I. Aus dem Offizier⸗Stande: von Scheliha, General⸗Major außer Dienst zu Kunnersdorf bei Hirschberg; Schmidt, Hauptmann außer ten bei Liegnitz; von Sellin, Major außer Dienst zu Lippstadt. . Aus dem Stande vom Feldwebel abwärts: von Delitz, Major außer Dienst zu Labschütz bei Trachen⸗ berg; von Strälau, Major außer Dienst zu Breslau; Gottfried Unruh, Musketier außer Dienst zu Lindenau im Kreise Gerdauen; Friedrich Kummetz, zu Bagdohnen im Kreise Pillkallen; Friedrich Hoffmann, Oberjäger außer Dienst, jetzt Torf⸗ Inspektor bei der Rhin⸗Torf⸗Inspection zu Fehrbellin; August Mühlenfels, Major außer Dienst zu Berlin; Karl Münnich, Wachtmeister außer Dienst zu Beuthen im Kreise Freistadt; Wilhelm Bielefeld, Unteroffizier und Steuer⸗Aufseher außer Dienst zu Petershagen im Kreise Minden; Johann Lehnert, Musketier außer Dienst zu Kreise Striegau.
Dienst auf Wolfshagen
Dienst und Oberförster zu Pan⸗
Unteroffizier außer Dienst, jetzt Förster
Gräben im
Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten.
Der Wundarzt erster Klasse und Geburtshelfer Hornickel ist zum Kreis⸗Wundarzt des Kreises Jülich; und
Der praktische Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer Dr. C. J. Gieffers zu Salzkotten, zum Kreis⸗Physikus des Kreises Meschede, Regierungs⸗Bezirks Arnsberg, ernannt worden.
Angekommen: Der Vice⸗Ober⸗Jägermeister Graf von der Asseburg⸗Falkenstein, von Falkenstein. b Abgereist: Se. Excellenz der Oberschenk von Arnim, nach
Rotterdam.
haben Allergnädigst geruht: Großherzoglich toscanischen Hofe, gotsch, die Erlaubniß zur Hoheit dem Großherzog von Toscana ihm verliehenen Commandeur⸗ Kreuzes vom St. Joseph⸗Orden zu ertheilen.
Kaisers, Erzherzoge Ferdinand und Karl, werden die Reiseroutenach dem Orient von Ischl über Wien nehmen. Sagan, Prinzessin von Kurland, wird sich von dort hier ist vorgestern die Frau Erzherzogin Elisabeth nach Linz ab⸗ gereist.
sterkrisis, und der L. N. B. denen vom Armeecorps in Holstein.
worden, daß die Transferirung ausgebildeter Unteroffiziere zur In fanterie oder sonstigen Truppenkörpern unstatthaft sei und ohne Zu⸗ stimmung der n
erfolgen dürfe. Dem Lloyd zufolge, soll aus Anlaß der bevorste⸗ henden Reform des Militair⸗Unterrichtswesens ein Militair⸗Schul⸗ rath permanent ernannt werden, dessen Aufgabe es sein wird, als Referent des Militair⸗Schulwesens zu der soldatischen Lehr⸗ machen. Ministerium bereits vorgelegt worden. der preußischen Pickelhauben verfertigt sein. die Grenadiere sind Mützen von Tuch im Antrage,
Deutschland.
Berlin, 23. Aug. Se. Majestät der König dem früheren Minister⸗Residenten am Kammerherrn Grafen Schaff⸗ Anlegung des von Sr. Kaiserlichen
Preußen.
Oesterreich. Wien, 21. Aug. Die Brüder Sr. Majestät des
Die Herzogin Dorothea von ist in Salzburg angekommen und Mit dem Dampfboote „So⸗
her begeben.
Der W. G. B. widerspricht den Gerüchten von einer Mini⸗ Einrücken eines Bundes⸗
Dem Artillerie-⸗Regiments⸗Kommando ist neuerlich bedeutet
General⸗Artillerie⸗Direction unter keinem Vorwande
fungiren und zur Veredelung und Erziehungs⸗Institute Vorschläge zu
Die neuen Muster für Pickelhauben sind dem Kriegs⸗ Dieselben sollen nach Art Als Kopfbedeckung für welche nur bei großen Paraden mit Bärenfellen überzogen würden. Nach dem Lloyd soll es bereits beschlossen sein, fur alle Regimenter der öster⸗ reichischen Armee gleichfarbige Aufschläge und Egalisirungen einzu⸗ führen. Die Bestimmung über die Farbe derselben ist noch nicht festgestellt. Als Unterscheidungszeichen würden die Regiments⸗Num⸗ mern an den Knöpfen angebracht werden.
Die Verordnung des Statthalters über die erste Zusammen⸗ setzung und Wahl der Handelskammern für Nieder⸗Oesterreich ist vorgestern veröffentlicht worden. Von den dreißig Mitgliedern, aus welchen die Kammer zu bestehen hat, haben funfzehn mit acht Er⸗ satzmännern dem Handelsstande und die gleiche Zahl dem Gewerbs⸗ stande anzugehören. Die Wahl⸗Kommission wird in Wien bestehen und deren Einsetzung später öffentlich bekannt gemacht werden. Der Magistrat und die Steuerämter sind angewiesen, bis zum 15. September die Wählerlisten sammt den Reclamationen an die Wahl⸗Kommission einzusenden. Die Amtsdauer dieser ersten Kam⸗ mer wurde bis Ende des Jahres 1851 festgesetzt. Die Kosten der Kammer werden durch Umlage nach dem Steuergulden gedeckt. Die übrigen Bestimmungen bleiben nach dem provisorischen Gesetze für Handelskammern in Wirksamkeit.
Vorgestern Nachmittags um zwei Uhr brach in Brünn ein vor dem Brünnerthore im Baue begriffenes drei Stockwerke hohes Wohngebäude in seinem nordwestlichen Theile vom letzten Stockwerk bis in den Keller nach innen zusammen, so daß nur die Haupt⸗ mauern stehen blieben und dadurch 18 Personen verunglückten. Fünf Arbeiter, junge Leute im Alter von 15 bis 17 Jahren, blie⸗ ben sogleich todt, während 13 mehr oder minder schwer verletzt wurden. Bereits ist die Untersuchung eingeleitet, ob und wer an diesem traurigen Ereignisse Schuld getragen.
Wie der Lloyd vernimmt, steht der Verbreitung des Eisen⸗ bahnnetzes über das Kronland Ungarn⸗ eine weite Ausdehnung in naher Aussicht. Bald nämlich soll der Zweig bei Pesth gegen Ka⸗ schau und Eperies in Angriff genommen werden, und soll der vom Handelsminister für die betreffende Untersuchung des Uebergangs üͤber die Karpathen dem denselben leitenden Ministerial⸗Kommissär, Grafen Waldstein, beigesellte Ober⸗Ingenieur Diemer sich über die Möglichkeit einer Ueberschreitung dieser Bergkette und die einstige Vereinigung dieses Zuges mit der galizischen Bahn sich sehr vor⸗ theilhaft ausgesprochen haben.
Vor einigen Tagen wurde die Schildwache nächst dem Pulver⸗ thurme am Neugebäude durch einen Steinwurf am Kopfe schwer verletzt und mußte in das Militairspital gebracht werden. „Es ge⸗ lang einer sogleich nach der That ausgesendeten Patrouille“, berich⸗ tet der Lloyd, „den Muthwilligen einzubringen und ihn in das Stabsstockhaus zu expediren. Er hatte den Muth, der Wache ein Geschenk von 8 Fl. C. M. für seine Freilassung anzubieten.“
Das Universitäts⸗Gebäude wird auch im nächsten Schuljahre noch als Kaserne verwendet, und die Vorlesungen werden wie bis⸗ her in den dazu bestimmten Gebäuden der Vorstädte gehalten wer⸗ den. Erst im Jahre 1852 wird das Universitäts⸗Gebäude seiner ursprünglichen Bestimmung wiedergegeben werden. 8
Das Neuigkeits⸗Büreau berichtet, daß, dem Vernehmen nach, Graf Franz Thun, Präses des Kunstvereins in Böhmen, an die Spitze der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Eigen⸗ schaft eines Ministerialrathes gestellt werden soll.
Während die Cholera in der Stadt fast völlig verschwunden ist, greift sie leider auf dem Lande wieder bedeutend um sich. In der Zeit vom 7. Juli bis 4. August trat sie in 371 Ortschaften auf und warf 7674 Personen aufs Krankenlager, von denen sehr viele dem Tode verfielen.
(C. Bl.) Der wiener Civil⸗ und Militair⸗ ist auf der Durchreise von Wien nach und gestern Abend auf der Eisenbahn
Prag, 20. Aug. Gouverneur Baron Welden Dresden hier eingetroffen nach Theresienstadt gefahren.
Alle Post⸗Anstalten des In⸗ uns Anslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, fuͤr Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers: Behren⸗Straße N
18. Aug. Gestern Abend mit dem letzten Bahnzuge kam der russische Reichskanzler von Nes⸗ selrode hier auf Besuch an; er nahm sein Absteigequartier beim hier befindlichen russischen Gesandten und wird morgen wieder von hier abreisen. 8 8
Württemberg. Stuttgart,
Baden. Karlsruhe, 20. Aug. (Karlsr. Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Prinz Adalbert von Preußen ist heute Mor⸗ gen von hier nach Rastatt abgereist. Se. Königliche Hoheit begiebt sich von da nach Freiburg und nach Donaueschingen, um an allen diesen Orten die daselbst stationirten Königlich preußischen Artillerie⸗ Abtheilungen zu inspiziren.
Bekanntlich wurde dem ehemaligen Stadtkommandanten der Residenzstadt Karlsruhe, dem Königl. preußischen Obersten Herrn von Brandenstein, von Seiten der hiesigen Bürgerwehr ein Album überreicht, dem auch der hiesige Gemeinderath ein Erinnerungsblatt beigefügt hatte. Es war dieses eine wohlverdiente Anerkennung für Verdienste, die Herr Oberst von Brandenstein während der verhängnißvollen Zeit, die unmittelbar nach Besiegung der unglück⸗ seligen badischen Repolution folgte, sich um die Bürgerwehr, wie um die Stadt überhaupt erworben hatte. Nebst einem freundlichen Schreiben an den Heerschaaren⸗Kommandanten der Bürgerwehr, so wie an den Ober⸗Bürgermeister der Residenz, hat nun Herr von Brandenstein folgendes Danksagungsschreiben an die Bürgerwehr selbst gerichtet:
„Meine sehr werthgeschätzten lieben. Herren von der Bür⸗ gerwehr!
„Als ich im Dezember v. J. aus Ihrer Mitte schied, da nahm ich ein Herz voll Achtung und aufrichtiger Zuneigung für Sie Alle mit in die Heimat. Daß ich Ihnen diese bis an das Ende meines Lebens bewahren würde, dessen war ich gewiß. Nicht so frisch glaubte ich aber dem alternden Gedächtniß die Namen der ehren⸗ werthen Männer erhalten zu können, welche in den Tagen schwerer Prüfung ihrem Fürsten und ja auch mir, in dem mir anvertrauten Wirkungskreise, so treu zur Seite standen; — darum bat ich mir nur ein einfaches Verzeichniß derselben aus. Statt dessen liegt nun heute ein durch sinnige Auffassung und meisterhafte Ausführung das sich aber auch als ein Familien schatz von Kind auf Kindeskind vererben soll. Wie kann, wie soll ich Ihnen und den geschätzten Künstlern, welche sich daran betheiligt, meinen Dank genugsam und besser aussprechen, als in der Wiederholung meiner innigsten Wünsche für Ihr und der Ihrigen Wohlergehen. Möge der Gott, der ja schon oft Großes an uns Allen gethan hat, Sie und Ihr auch mir so theures Vaterland stets in seinen gnädigen Schutz nehmen, und möchte es mir recht bald einmal wieder vergönnt sein, Ihnen die Freundeshand zu rei chen, damit Sie sich überzeugten, daß der schöne Wahlspruch, mit dem Sie unbesiegt und unerschütterlich zu Ihrem Fürsten stehen: „Treu ohne Wanken“, auch uns für ewige Zeiten verbun den hat.
Münster, den 12. August 1850.
Der Oberst und Commandeur der 13ten Infanterie⸗ Brigadec. von Brandenstein.“
vollendetes Kunstwerk vor mir,
Schleswig⸗Holstein. Kiel, 19. Aug. (H. C.) Das Marine⸗Kommando hat folgenden zweiten Bericht über das See⸗ gefecht am 16ten d. M. an das General⸗Kommando der schleswig⸗ holsteinischen Armee gerichtet:
„Nachdem die Rapporte der verschiedenen Fahrzeuge über das am 16ten d. stattgehabte kleine Seegefecht eingegangen, unterläßt das unterzeichnete Kommando nicht, das hohe General⸗Kommando davon in Kenntniß zu setzen, daß der am 17ten d. eingereichte vor⸗ läufige Bericht im Wesentlichen richtig ist. Ferner will dasselbe nicht unterlassen, dem hohen General⸗ Kommando einen Moment, durch welchen die Kanonen des Kanonen⸗Bootes Nr. 10. für circa 10 Minuten zum Schweigen gebracht wurden, zu schil⸗ dern. In der Nähe der hinteren Kanone des genannten Bootes schlug eine Bombe, eines der Beiboote zerschellend, auf das Verdeck, riß im Platzen dasselbe über dem Pulverraum auf und entzündete zugleich eine Bombe, die für die Ladung erwähnter Ka none bereit stand. Der Feuerwerker des Bootes, Namens Bern⸗ hard, aus dem Flecken Cappeln, rief der Bedienungs⸗Mannschaft zu, sie solle über Bord springen, um der Wirkung der entzündeten Bombe zu entgehen; ein Theil anderer sich in der Nähe befinden⸗ den Matrosen war durch den Luftdruck, der von der ersten platzen den Bombe verursacht war, über Bord geschleudert worden. Der Feuerwerker sprang zum Pulverraum hinunter, welcher offen stand und durch den Matrosen, welcher die Munition auszureichen hatte, nicht rasch genug bedeckt ward, und warf sich mit einer Haardecke über den⸗ selben. Unterdessen platzte die zweite Bombe und warf ihr Feuer durch das aufgerissene Verdeck in den Pulverraum; doch müssen die Kartuschen durch den Feuerwerker mit seiner Haardecke genü⸗ gend bedeckt gewesen sein. Es ward durch das Platzen der Bombe Niemand beschädigt, indem die Bedienungs ⸗Mannschaft der Ka⸗ none, so wie wer sich sonst in der Nähe befand, über Bord ge⸗ sprungen war, und sich an den Seiten des Schiffes festhielt oder nachschwamm. Der kommandirende Offizier des Kanonenbootes Auxiliar⸗Lieutenant Burow, lief nach dem Vordertheil des Schiffes, um zu veranlassen, daß das Dampfboot, welches die Kanonenböte schleppte, anhalte, damit er, der Offizier, seine Mannschaft fischen tönne; in diesem Augenblick fuhr eine Kugel, welche den Fuß des Fockmastes stark beschädigte, über das Kanonenboot hinweg; der Of fizier, welcher circa 3 Fuß von diesem Mast stand, ward durch den
Luftdruck dieser Kugel über Bord geschleudert. Einige der sich noch am Bord befindenden Matrosen, als sie ihren Offizier im Wasser sahen, sprangen in das noch vorhandene Beiboot und trieben vom Schiffe ab. Unterdessen hielt das Schleppdampfschiff an, und in wenigen Minuten waren Offiziere und die meisten Matrosen wie⸗