dem Postament die Statue errichtet und also das Denkmal heute, G
am 25. August 1850, in dieser Mittagsstunde feierlich enthüllt worden: so erklären nunmehr wir, der bisherige, endesunterzeich⸗ nete Geschäfs⸗Verein, dieses uns anvertraute Werk mit Gott für glücklich beschlossen und übergeben dasselbe, kraft dieser Urkunde, nach dem Willen und im Namen sämmtlicher Stifter als ein öffent⸗ liches, deutsches National⸗Denkmal für jetzt und alle Zukunft der Stadt Weimar zu ihrer werthen, unverrückbaren Zierde in ihre biedere Obhut und treue Bewahrung; wie wir denn auch gleich⸗ zeitig dem löblichen Stadtrathe von Weimar sämmtliche Akten der Denkmal⸗Stiftung und den Schlüssel zum Denkmalgitter hiermit aushändigen.“
Sachsen⸗Koburg⸗Gotha. Gotha, 23. Aug. (O. P. A. Z.) Die hiesige Abgeordneten⸗Versammlung hat die Berathung über das von der Staatsregierung vorgelegte neue Klassen⸗ und Einkommen⸗ steuer-Gesetz heute beendigt. Eine wesentliche Modification des Entwurfs ist nur insofern eingetreten, als auch die Einkommensteuer einer Progression bis zu 4 Ct. unterworfen worden ist. Nach einem Entwurfe hat das Herzogthum eine direkte Steuer von 140,000 Fl. aufzubringen. Das Gesetz in Betreff der Kündigungsfristen bei Einziehung des Papiergeldes in den Unionsstaaten, bafirt auf einen vor kurzem gefaßten Beschluß des Fürsten⸗Kollegiums, ist bereits durch die letzte Nummer unseres Regierungsblattes als ge⸗ setzliche Bestimmung für unser Herzogthum verkündet worden.
Das Staats⸗Ministerium ist in diesen Tagen nach Koburg ab⸗ gereist, wo künftige Woche der Landtag eröffnet werden wird, um den Etat festzustellen. Die kommissarischen Verhandlungen über die Unions⸗Angelegenheit werden erst im Anfange Oktobers d. J. ihren Anfang nehmen.
Lippe⸗Detmold. Detmold, 25. Aug. (D. R.) Ge⸗ stern ist der am 13ten d. vollzogene Landtags⸗Abschied erschienen, mittelst dessen der am 2. März d. J. auf unbestimmte Zeit vertagte Landtag geschlossen wird. Der wichtigste Punkt dieses Aktenstückes ist die landesherrliche Resolution auf die Verfassungsbeschlüsse des Landtags; sie sagt: „Da die im Uebrigen nach Maßgabe der Ver⸗ fassungs⸗Urkunde vom 6. Juli 1836 noch zu Recht bestehende land⸗ ständische Verfassung durch unsere landesherrliche Declaration vom 9. März 1848 und insbesondere durch das Wahlgesetz vom 16. Januar vorigen Jahres wesentliche Abänderungen erlitten hat, so erachteten wir, eine neue Verfassungs⸗Urkunde zu entwerfen und darin die Rechte und Pflichten des Fürsten, so wie die des Land⸗ tags und der Staats⸗Angehörigen in ihren wechselseitigen Bezie⸗ hungen zu einander, systematisch und übersichtlich zusammenstellen zu lassen. Unserem Willen gemäß ist dieser Verfassungs⸗Entwurf dem Landtage zur Prüfung und Erklärung übergeben worden, und wir durften erwarten, daß letzterer der an ihn ergangenen Auffor⸗ derung pflichtmäßig nachkommen werde. Statt dessen hat der Land⸗ tag ohne Berücksichtigung des §. 32 der Verfassungs⸗Urkunde vom 6. Juli 1846 einen in den wesentlichsten Grundzügen davon ab⸗ weichenden Entwurf vorgelegt und dessen Sanction beantragt. Wir finden uns jedoch aus formellen und materiellen Gründen veran⸗ laßt, dem vom Landtage beantragten, so wenig unseren Rechten als dem Interesse des Landes entsprechenden Verfassungs⸗Entwurf un⸗ sere Zustimmung ganz enrschieven zu versagen, und behalten uns vor, nach Befinden der Umnsthade dem nächsten Landtage weitere Mittheilungen üͤber ven Pezfeftungs⸗Entwurf vorlegen zu lassen.“
Frankfurt. Frankfurt a. M., 25. Aug. (D. Z.) Eine große Zahl unserer englischen und nordamerikanischen Gäste hat heute Homburg besucht und unternimmt morgen einen Ausflug nach Heidelberg. Ursprünglich war Berlin als nächstjähriger Versamm⸗ lungsort des Friedens⸗Kongresses bestimmt, allein man wählte Lon⸗ don, weil dort im nächsten Jahre die Industrie⸗Ausstellung einen europäischen Zusammenfluß veranlassen wird. Frankfurt wird bei dieser Ausstellung würdig vertreten werden; bereits haben zwanzig unserer ersten Industriellen bei der hiesigen Kommission ihre Theil⸗ nahme gemeldet. Die Kosten der Uebersendung übernimmt die Stadt.
Das verspatete Eintreffen der norddeutschen Post ließ einen neuen Unfall auf der Main⸗Weser⸗Eisenbahn besorgen; die Ver⸗ spätung war aber allein dadurch eingetreten, daß der Postwagen im Bahnhof zu Marburg im wahren Sinne des Wortes versunken war
und es der größten Anstrengung bedurfte, ihn wieder auf festen
Boden zu bringen. Die Main⸗Weser⸗Eisenbahn ist von heute an in ihrer ganzen Länge, mit Ausnahme der sechsstündigen Strecke von Friedberg nach Gießen, dem Dienste übergeben. Nach Kassel gelangt man nun von hier in 9 Stunden.
Ausland.
Oesterreich. Mailand, 21. Aug. (Lloyd.) Pietro Nar⸗ ducci ward wegen eines räuberischen Anfalles auf öffentlicher Heer⸗ straße und gewaltthätiger Widersetzlichkeit gegen die zu seiner Ver⸗ haftung entsendeten Gendarmen zum Tode durch Pulver und Blei verurtheilt und die Strafe bereits an demselben vollzogen.
Die Provinz Brescia ist vielfach von Ueberschwemmungen heim⸗ gesucht worden, der an Straßen und Gebäuden angerichtete Scha⸗ den bedeutend. Diese Ueberschwemmungen haben ein in dieser Jah⸗ reszeit ungewöhnliches und so namhaftes Steigen des Poflusses zur Folge gehabt, daß auch in Ferrara eine große Ueberschwemmung befürchtet wurde. Es wurden demnach alle Vorsichtsmaßregeln ge⸗ troffen und Allarm⸗Signale besorgt. Glücklicherweise ist das Wasser seit einigen Tagen bedeutend gefallen und die Furcht der Bewohner der großen Po⸗Ebene beseitigt.
Frrrankreich. Paris, 25. Aug. Ueber die Reise des Prä⸗ sidenten erfährt man noch aus Straßburg, daß bei der Revue ein Studirender der Medizin hervortrat und rief: Nieder mit dem Präsidenten! Er wurde sofort verhaftet. Das Feuerwerk, wel⸗ ches die Artillerie im Polygon abbrannte, sollte ursprünglich in der Hauptfront die Worte: Es lebe Napoleon! tragen. General Thouvenin aber fand es, den Präcedentien zufolge, für besser, daraus: Es lebe die Republik! zu machen. eSe n: des Balles in der Halle zu Besangon schreibt dem vie Union franc⸗comtoise, daß er den Präsidenten tat sei 4. Uacan e daher versichern könne, das angebliche Atten⸗ eben und sei; Erfindung. Es habe einfach viel Gedränge ge⸗ alsch sei es, 85 lebe die Republik! gerufen worden. Gan Offiziere “ Faustschläge. gefallen wären, und vaß Die Patrir vemeit dennsen bätten, habe er nicht gesehen. welche sich hinlänglich klar 8 868 Gefühle der Bevölkerung, daß das Land weder von Reise gezeigt haben, beweisen, wolle.“ Gestern Abend lief fol b 8 von unten Revolutionen Präsidenten der Republik von Fess Deheihe über die Abreise des diesen Morgen das Militafr⸗ und Civil Spital, das Gieß⸗ eb
das Zeughaus und die Kathedrale besichtigt. Allenthalben r eine ungeheure Menschenmasse und ein ausgezeichneter Empfang. Er reist in diesem Augenblicke von Straßburg ab, unter dem Rufe: Es 1 der Präsident! Eine ungeheure Menschenmasse beglei tet ihn.
Der heutige Moniteur enthält die bereits gemeldete Ernen⸗ nung des Ministers Baroche zum Commandeur der Ehrenlegion. Das Ernennungsdekret ist vom Justiz⸗Minister gegengezeichnet. Außerdem enthält das offtzielle Blatt zahlreiche andere Ordensver⸗ leihungen.
Die heutige Patrie sagt: „Wir erfahren, daß das londoner Protokoll in Bezug auf die dänischen Angelegenheiten gestern, den 23. August, vom österreichischen Geschäftsträger, Baron Koller, un⸗ terzeichnet worden sei.“
Abermals ist eines der letzten Konvents⸗Mitglieder, Chédanau, in einem Alter von 93 Jahren gestorben.
Der Minister Baroche hat zwischen Wiesbaden und Paris ei nen förmlichen Stafettendienst eingerichtet. Erst gestern ist ein neuer Abgesandter dahin abgegangen.
Fürst Metternich legt gegenwärtig, wie verlautet, die letzte Hand an seine in französischer Sprache verfaßten Memoiren. Er ist aber, heißt es, noch unentschlossen, ob er sie bei Lebzeiten her⸗ ausgeben soll.
Einer der bekanntesten Royalisten der Vendee, de Cathelineau, ist beim Baden in der Loire ertrunken.
Morgen versammeln sich die General⸗Conseils in allen De⸗ partements. Man sieht ihrem Zusammentritt mit vielfacher Be⸗ sorgniß entgegen. Die Hauptfrage für die bonapartistische Partei ist nicht Revision der Verfassung, sondern Verlängerung der Prä⸗ sidentschaft. Die bisher eingelaufenen Depeschen der Präfekten sol⸗ len die Stimmung nicht sehr günstig schildern. Die administrative Decentralisation wird Gegenstand hitziger Debatten sein.
Das Pouvoir berichtet heute: „In Folge einer Untersuchung ist es dem Polizei⸗Präfekten gelungen, in den 3 Sectionen Pu⸗ teaux, St. Denis und Paris die Summe von 44,000 Fr. mit Be⸗ schlag zu belegen. Sie hätten dazu dienen sollen, die Arbeiter in den Zeugdruckereien zu verführen.“
Die Presse hatte neulich berichtet, der nassauische Geschäfts⸗ träger habe zwei Polizei⸗Agenten das Visa zur Reise nach Wies⸗ baden verweigert. Ein halbamtlicher Artikel erklärt die Nachricht für falsch.
Heute, am Tage des heiligen Ludwig, begegnet man vielen Legitimisten mit Lilien oder weißen Rosen im Knopfloch. Theilweise soll sogar der Ruf: Es lebe der König! und: Es lebe Heinrich V.! gehört worden sein, dem von anderen Seiten ein sehr entschiedenes: Es lebe die Republik: entgegengesetzt worden wäre.
Großbritanien und Irland. London, 24. Aug. Die heutige Times meldet: „In der gestern auf dem auswärti⸗ gen Amte abgehaltenen Konferenz hat der österreichische Hof erklärt, daß er den im Protokoll vom 2. August in Bezug auf die dänische Frage niedergelegten Grundsätzen ohne Präjudiz für die Rechte des deutschen Bundes beipflichte. Dieser Beitritt ist von dem dänischen Bevollmächtigten angenommen worden, welcher von Sei⸗ ten seiner Regierung erklärt hat, es verstehe sich, daß jene Bundes⸗ rechte sich nur auf das Herzogthum Holstein und Lauenburg, als auf Theile des deutschen Bundes erstrecken. Die Vertreter Frank⸗ reichs, Großbritaniens, Rußlands und Schwedens haben die obige Erklärung entgegengenommen und den Absichten, welche den öster⸗ reichischen Hof veranlaßt haben, den im Protokoll vom 2. August ausgesprochenen Grundsätzen, als mit den allgemeinen Interessen des Friedens und des europäischen Gleichgewichts in Einklang ste⸗ hend, seine Zustimmung zu geben, volle Gerechtigkeit angedeihen lassen. Das Protokoll ist von den anwesenden Bevollmächtigten der respektiven Mächte unterzeichnet worden. Dieses Dokument ist in sofern wichtig, als es die Frage über die Erhaltung der Integri⸗ tät der dänischen Monarchie erledigt, welche ja den früheren Pro⸗ tokollen vom 4. Juli und 2. August hauptsächlich zu Grunde liegt. Oesterreich hatte anfangs aus dem Grunde Anstand genommen, seine Zustimmung auszudrücken, weil es als eine der deutschen Großmächte einen Vorbehalt zu Gussten der Rechte des deutschen Bundes für nöthig erachtete. Diese Rechte waren in keiner Weise gefährdet, da man von der bestimmten Voraussetzung ausging, daß die zwischen den Herzogthümern Holstein und Lauenburg und dem deutschen Bunde bestehenden Beziehungen keine Veränderungen er⸗ leiden könnten. Durch die Erklärung des dänischen Bevollmächtig⸗ ten, welche einen Theil des gestern von allen Parteien unterzeichne⸗ ten Protokolls bildet, wird es in unzweideutiger Weise urkundlich niedergelegt, daß sich die Rechte des Bundes auf Holstein und Lauen⸗ burg beschränken.“
Man ist jetzt bereits mit den Vorarbeiten zur Errichtung des Riesengebäudes im Hydepark beschäftigt, welches nach dem Plane des Herrn Paxton aus Eisen und Glas ausschließlich erbaut wird. Der Raum, welcher zu dem Gebäude benutzt wird, ist 740 Yards lang und 112 Yards breit. Der Platz, der dazu im Park ver⸗ wandt wird, ist so ausgesucht worden, daß nur wenige Bäume der Axt verfallen.
Vor längerer Zeit wurde eine Spezial⸗Kommission vom Unter⸗ hause eingesetzt, welche über die Resultate der Gefängniß⸗Disziplin und über die dabei eingeführten Reformen Bericht zu erstatten hatte. Dieser Bericht ist nun erschienen. Die Kommission schließt sich der Ansicht der von der Kommission des Oberhauses von 1835 ausgesprochenen Ansicht an, daß vollkommene Trennung der Gefan⸗ genen, außer in den Stunden der Arbeit, des Gottesdienstes und des Unterrichts, durchaus nothwendig sei, um Ansteckung zu ver⸗ hüten und ein geeignetes System der Gefängniß⸗Disziplin sicher zu stellen. Aus diesen Gründen ist die Kommission der Ansicht, jedwedes Gefängniß müsse zu dem Ende so viel Zellen enthalten, daß jeder Gefangene, sowohl bei Tag wie bei Nacht, vor wie nach seiner Ab⸗ urtheilung, ganz getrennt gehalten werden könne. Was nunmehr das Resultat des Isolix⸗Systems anlangt, so ergiebt sich, bei allen Widersprüchen in den Aussagen derer, die Beobachtungen anzustel len Gelegenheit hatten, daß die Majorität der Beobachter wie fast das einstimmige Urtheil der Richter und Gefängnißbeamten sich da⸗ hin ausgesprochen, bei angemessener Kontrolle und geeigneten Ein⸗ richtungen sei das Trennungssystem wirksamer als irgend ein an⸗ deres bisher versuchtes, sowohl um von Verbrechen abzuschrecken, als eine Besserung zu bewirken. Die Kommission ist sogar der An sicht, daß die individuelle Trennung auch auf die Gefangenen vor ihrer Aburtheilung anzuwenden wäre, indem es sehr wesentlich und wünschenswerth sei, die in Verhaft befindlichen von jeder Berüh⸗ rung mit anderen Verbrechern fern zu halten, wobei natürlich die geeignete Rücksicht auf ihre Lage zu nehmen wäre und wohl zu be⸗ denken, daß sie noch nicht zur Strafe in Haft sind. Uebrigens spricht sich die Kommission dafür aus, daß Verbrecher, die zu lang⸗ jähriger Haft verurtheilt sind, nachdem sie einen Theil derselben in IJsolirhaft zugebracht, später in Distrikt⸗Gefängnissen zu ge⸗ meinsamer Arbeit mit anderen verwendet würden, wobei aber immer jedwede Berührung außerhalb der Arbeitszeit zu vermeiden sein dürfte. Ueberdies hat sich die Kommission tadelnd über den
Mangel an Gleichförmigkeit im ganzen Gefängnißwesen ausgespro⸗ chen und empfiehlt die Gründung einer Centralverwaltung für das gesammte Gefängnißwesen, wonach mehr Einheit in das Ganze kommen würde. Im Ganzen lehrt der Bericht nichts Neues und giebt nur ein Resumé dessen, was man aus Erfahrung schon wußte. Die Times ist der Ansicht, daß diese Frage noch viel zu wünschen übrig lasse, und daß das neueingeführte System noch lange seine Probe nicht bestanden. „Was sollen wir thun,“ rust sie aus, „wenn diese neue Pläne scheitern? Können wir nicht ir gendwelche neue Territorien an dem Südpol entdecken, so scheint die Transportation fernerhin beinahe außer Frage zu liegen. Die Menschlichkeit schreit gegen Straf⸗Anstedelungen, und Nicht⸗Straf Ansiedelungen lärmen laut gegen die Aufnahme von Sträflingen. Der einzige Ort, wohin Sträflinge gesandt werden können, ist gerade der, wohin man es für unmenschlich erklärt, sie zu senden. Behalten wir sie im Lande, so müssen sie gefangen gehalten werden, und doch ist das Gefangenhalten ein eben so schwieriges Problem als das, was wir verzweifelnd aufgeben.“ 5
Auf der Ostbahn haben kürzlich sämmtliche Maschinisten ge⸗ kündigt, weil die Verwaltung ihre Beschwerden über einen neuen Inspektor, der ihnen ungebührliche Geldbußen auferlegt zu haben scheint, unbeaͤchtet ließ. Ihre Nachfolger, Neulinge, haben in dem Verkehr auf der Bahn mancherlei Störungen veranlaßt. Die große Schriftgießerei von Calson und Comp. feiert jetzt gleichfalls; die englischen Arbeiter verlangen die Entfernung einiger Auslän⸗ der, meist Franzosen, die sich mit einem geringeren Arbeitspreis be⸗ gnügten. “
Der Pächter⸗Kongreß in Dublin hat zu einer irländischen Päch⸗ ter⸗Ligue für Fixirung des Pachtgeldes und der Pachtung ge⸗ führt, welche die Grundbesitzer zu Zugeständnissen zu zwingen hofft. Die Bewegung hat mehr Aussichten, wie die O'Connellsche Repeal Agitation, da sie von katholischen und protestantischen Geistlichen gemeinsam gefördert wird.
Der Prozeß zwischen dem Bischof von Exeter und dem Pfar⸗ rer Gorham, welcher Letztere ungeachtet seiner von dem Bischof für ketzerisch erklärten Ansichten über die Taufe nun doch in seine Pfarre eingesetzt ist, soll gegen 80,000 Pfd. St. gekostet haben.
Schweiz. Vern, 20. Aug. (D. Z.) Die neue Regie⸗ rung macht im Ganzen sehr wenig von sich sprechen. Schon hierin liegt ein gutes Zeichen. Mag auch daran zum Theil die Abspan⸗ nung Schuld sein, welche einer ungewöhnlichen Aufregung zu folgen pflegt, wie wir sie während mehreren Monaten gehabt, so ist doch unzweifelhaft, daß die radikale Partei sich nicht lange besinnen würde, Lärm zu schlagen, wenn die Regierung durch ihre Maßnahmen und Beschlüsse Grund zum Tadel geben sollte. Vermag auch die Berner Zeitung ihre Unzufriedenheit und ihren verbissenen Ingrimm üͤber den stattgefundenen Wechsel nicht zu unter⸗ drücken, so fällt es ihr gleichwohl schwer, der Regierung Hand⸗ lungen aufzuweisen, welche ihr gerechten Tadel zuzuziehen geeignet wären. Weit eher könnte ihr vorgeworfen werden, daß sie bis jetzt zu wenig gethan habe. Bedenkt man indeß, daß es immerhin ei⸗ nige Zeit braucht, um sich in den Geschäften zu orientiren, erwägt man ferner, daß es ihr bis zur Erneuerung der Bezirks⸗Beamten an den nöthigen Instrumenten fehlt, um eingreifendere Maßre⸗ geln mit Erfolg vollziehen zu können, so wird man es natürlich finden, daß die Regierung eine mehr zuwartende Stellung ein zunehmen hat. Uebrigens soll sie sich ernstlich mit der Bear beitung von Gesetz⸗Entwürfen beschäftigen. Namentlich soll ein neues Wirthschaftsgesetz, ein schon längst gefühltes dringendes Bedürfniß, so wie ein Preßgesetz, in Aussicht stehen. Einer Menge anderer eben so dringender Reformen, wie namentlich im Armenwesen, stehen die Bestimmungen der Verfassung entgegen, und daß man nicht zugleich zu einer Revision der letzteren schrei tet, hat allerdings seine guten Gründe, obschon man in nicht sehr ferner Zeit dazu genöthigt sein wird, wenn man wenigstens eine gründliche Verbesserung unserer öffentlichen Zustände bezwecken will. So ist namentlich die Bestimmung, daß alle vier Jahre eine Integral⸗Erneuerung des Großen Rathes und des Regierungs Rathes stattfinden soll, so unzweckmäßig als nur immer möglich, wenn sie auch in jüngster Zeit dem berner Volk die Möge lichkeit gewährt hat, die radikale Regierung mit einem Schlage zu beseitigen. Denn wenn man sich denkt, daß das berner Volk alle vier Jahre eine solche Krisis durchmachen soll, und dann er⸗ wägt, welche Folgen ein jedesmaliger Regierungswechsel, möge er nun in diesem oder jenem Sinne ausfallen, nothwendig nach sich ziehen muß, so wird man sich unschwer überzeugen, daß diese Einrichtung unmöglich im wohlverstandenen Interesse des Landes liegt, welches vorab eine feste Ordnung, eine geregelte Verwaltung und eine ge⸗ sicherte ruhige Existenz erheischt, ohne welche kein Land gedeihen und blühen kann. Die Schweiz und vorab der Kanton Bern hat in den letzten zwanzig Jahren sich in politischen Zänkereien und unfruchtbaren Experimenten beinahe erschöpft und aufgerieben, ohne daß dabei viel gewonnen worden wäre. Es ist deshalb nicht zu ver wundern, wenn das Bedürfniß nach Ordnung und Ruhe sich aller⸗ wärts kundgiebt; allein dieses kann nur durch Abänderung einiger Bestimmungen der Verfassung befriedigt werden, wozu es früher oder später jedenfalls kommen muß.
Das neue Feuerpolizei⸗Gesetz in St. Gallen, das wegen seiner auffallenden Bestimmungen vielfach besprochen worden ist, ist nun Gegenstand einer Vetobewegung. Viele wollen lieber etwas mehr Brandsteuer bezahlen, um dafür etwas freier mit Feuer und Licht umgehen zu können.
Schon seit vielen Jahren besteht in Bern eine Gesellschaft, welche sich die Entsumpfung des Seelandes durch die Juragewässer Correction zur Aufgabe gesetzt hat. Nach den eben beendigten Vorarbeiten hat der Flächeninhalt des ganzen in den fünf Kan⸗ tonen Solothurn, Bern, Freiburg, Waadt und Neuenburg liegenden Entsumpfungs⸗-Gebietes die ungeheure Ausdehnung von 144,612 Schweizer⸗Jucharten oder 22 ½ Geviertstunden, wo⸗ von nach Senkung des Spiegels des Murten⸗ und Bielersee’s um 8 Fuß 66,785 Jucharten 27,843 Quadratfuß (jetzt Moos, Fluß⸗ gebiet und Seegrund) der Kultur so zu sagen ganz neu gewonnen werden; also eine Fläche von etwas mehr als 10 Geviertstunden, die bis dahin fast ganz unbenutzt dalag und zudem durch ihre schädlich feuchte Ausdünstung der Gesundheit der in der Nähe wohnenden Menschen nachtheilig war, kann in Zukunft, wenn das schöne Unternehmen endlich zu Stande kommt, landwirthschaftlich benutzt werden.
Bern, 21. Aug. (D. Z.) Der Bundesrath hat nach lan⸗ gem Hin⸗ und Herüberlegen beschlossen, den Präsidenten der fran⸗ zösischen Republik nicht durch eine Deputation an der Schweizer⸗ gränze beglückwünschen zu lassen.
Man spricht bereits von Veränderungen im hiesigen Regie⸗ rungsrath. Namentlich hat Herr Regierungsrath Roͤthlisberger die Stelle des Militair⸗Direktors nur provisorisch angenommen und soll an baldigen Rücktritt denken. Der jetzige Erziehungs⸗ Direktor hat eine Rundreise von 8 Tagen gemacht, um eine Menge von Schulstuben zu inspiziren. Seine dem Regierungsrath einge⸗
1b sern haben Tumulte stattgehabt. eer Protest ist diesfalls eingereicht worden.
nischen Emigranten ist der Eintritt verweigert worden,
Juli zu dem
8 2 2 1 2 gebene Note beläuft sich auf 32 Fr., also 4 Fr täglich, ehrend sein Vorgänger für eine dreitägige Mission 144 Fr. ansette. 8 Der Bundesrath übersandte vor einiger Zeit dem ? egierung
Rath ein Schreiben, worin um Mittheilung der im Kanton S geltenden Wahlgesetze behufs der Benutzung zu Asisarbeitung een Gesetzes über die bei den Nationalraths — Wahlen zu bes 885 e Form ersucht wurde, mit dem Wunsche, es möchten ihm 88 8 Anlasse die Ansichten der Regierung über den in Fr age liegen 8 78 genstand zur Kenntniß gebracht werden. Diesem Ansuchen 1 b sprochen und dabei der Wunsch ausgesprochen worden, b 88 des⸗Rath möchte diese Angelegenheit recht bald in die Hand ne . men, den verschiedenen sich darbietenden Uebelständen “ 8 bei Aufstellung eines gleichmäßigeren Verfahrens die “ 18 se Abstimmung und die Eintheilung in nicht zu große 9 gg kleine Kreise festsetzen, wodurch sich am besten eine wahre Volls⸗ vertretung bezwäcken lasse.
Italien. Turin, 20. Aug. l 0y d.) —
sich unwohl. Er an und
vereits beimal zur Ader gele⸗ 1 . 8
deabg e nuova enthaltener Bericht versichert, der Marguis d'Azeglio wünsche bei dem schwebenden G “ nisse, daß die Vermittelung Frankreichs in dieser EIHB 2 a8 greife und er der Aussöhnung der piemontesischen Regierung 8 der römischen Kurie wohl geneigt sei. Das Minister⸗Conseil geh jedoch von der entgegengesetzten Meinung aus. .“
Oberst Monti, Chef der ehemaligen ungarischen Legion, beschäf⸗ tigt sich mit militairwissenschaftlichen Arbeiten, unten anderen viit einer Uebersetzung der vom Feldmarschall Radetzky herrührenden E“ Erläuterungen, welche Herr Bianchi Giovini in seiner Angelegenheit persönlich abgegeben hat, geht hervor, daß er seine Ausweisung nicht so sehr dem Andrängen auswärtiger Mächte, als vielmehr einem Siege der von ihm so benannten re⸗ actionairen Partei zuschreibt. “
Am 44ten Abends wurden in zahlreichen Kaffeehäusern und anderen öffentlichen Lokalitäten von Florenz eine Menge Verhaftun⸗ gen vorgenommen. Gendarmerie⸗Patrouillen durcheilten die Stra⸗ ßen und verhafteten die Leute so ziemlich in Bausch und Bogen. Als die Verhafteten der Behörde vorgestellt wurden, erhielten sie fast durchgehends die Weisung, sich nicht nach Siena zu begeben, indem man befürchtete, daß bei den dort abgehaltenen Festlichkeiten revo⸗ lutionaire Bewegungen ausbrechen und namentlich der Wunsch nach Wiederherstellung der constitutionellen Functionen ungestüm verlaut⸗ bart werden dürfte. Die Bedenklicheren unter den Verhafteten er⸗
hielten das förmliche Verbot, sich aus dem Weichbilde der Stadt
zu entfernen, und wurde ihnen aufgetragen, sich von Zeit zu Zeit versönlich den Behörden vorzustellen. Dasselbe geschah in Livorno, und Individuen, deren politische Gesinnung besondere Zweifel ein⸗ zuflößen schien, mußten zweimal des Tages den leibhaften Beweis ihrer Anwesenheit liefern. Die Festlichkeiten in Siena sind übri⸗ gens ohne irgend eine Störung vor sich gegangen.
Mehrere wegen Giovini's Auswei⸗
Turin, 20. Aug. (Ll.)
sung zu Demonstrationen gegen Azeglio auffordernde Plakate sind
gefunden worden.
Wegen Sperrung von Kaffeehäu⸗
Ein von 300 Bürgern gefertig⸗
Nizza, 20. Aug.
Mehreren römischen und sardi⸗ indem die Regierung deren Anwesenheit so lange für bedenklich erachtet, al die römisch⸗piemontesische Frage nicht gelöst ist.
Florenz, 22. Aug. (Ll.)
S ien. Madrid, 20. Aug. r. B.) T g usche Fesondte lebt sehr zurückgezogen. 1 3 G ts fentlich, er macht weder dem Minister des W nen diplomatischen Kollegen Besuche. Am 1. September sticht Elitecorps von 4000 Mann. ür Cuba in See.
8
1
Türkei. Kon stantinopel, 9. Aug. g um vier Uhr Nachmittags hat die Feier des Beiramfestes begon⸗ nen; unzählige Artilleriesalven donnerten, eih 1 gen üblicherweise die Flaggen auf und werden sie 8 hren 1. Dauer der drei Festtage behalten. Hente wurde die Haupt⸗Cere⸗ monie im Beisein des gefeiert; das Volk begrüßte ihn
endstimmigen Freudenrufen. 1 1“ sind Refik Bey, Achir Bey, Nechet Bey, Salim Bey, Husni Efendi, Riza Efendi, sodann di⸗
8 . 1 giginsis jodor g p pp christlichen Herren Lazaraki und Civinis zu Mitgliedern des obere
sten Rathes im Ministerium der Polizei ern onnt worden.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New⸗ York, 8. Aug. Die Kompromiß⸗Bill, welche Clay vorgeschlagen, um alle wesentlichen Streitfragen mit einemmale abzuthun, und welche die Zustimmung der ersten Staatsmänner Nord Amerika’s gefunden, ist, wie schon erwähnt, in ihren wesentlichsten Punk⸗ ten durchgefallen, und in der Sitzung des Senates vom 31. 8 kleinen Beschlusse reduzirt worden, dem Mor⸗ monen⸗Gebiet von Utha eine Territorial⸗Verfassung zu ver⸗ leihen. Die sogenannte Omnibus⸗Kompromiß⸗ Bill von Clay umfaßt 27 Punkte, um alle obschwebenden Streitfragen zwi⸗ schen den Nord⸗ und Süd⸗Staaten zu regeln, was mithin etzt wieder Alles in Frage gestellt ist. Sie wollte die An⸗ prüche von Texas auf den östlichen Theil von Neu⸗Mexiko, nämlich auf Santa⸗Fé, abfertigen, sie wollte die Auslieferungsfrage flüchtiger Sklaven regeln, sie wollte nicht allein Utha, sondern auch Neumexiko die Halborganisation als Territorium verleihen, dabei aber die Sklaverei dort nicht untersagen, und endlich hatte sie den Zweck, Kalifornien als Staat und Mitglied der Union zuzulassen, dabei aber die Sklaverei dort untersagen. Obgleich nunmehr das Spezial⸗Comité des Senats die Annahme dieser Anträge insge sammt befürwortet und man günstig dafür gestimmt war, traten plötzlich Umstände ein, welche das Scheitern dieser Vorschläge un⸗ vermeidlich herbeiführten. Neumexiko nämlich, müde der Zögerungen des Kongresses, wählte sich plötzlich eigene Repräsentanten, welche kurzweg die ganze Provinz, sowohl den östlichen wie westlichen Theil derselben, als Territorial⸗Gouvernement konstituirten. Dieser eigen⸗ mächtige Beschluß erregte große Erbitterung in Texas, welches dies als Eingriff in sein Recht betrachtete, indem es Santafé, d. h. den östlichen Theil Neu⸗Mexiko's, als zu Texas gehörend betrachtet, und sogar so weit ging, mit Waffengewalt Santafé sich unterwer⸗ fen zu wollen. Die Kompromißbill hatte den Vorschlag gemacht, die Ansprüche von Texas auf Santafé mit 10 Millionen Dollars abzukaufen. Kaum kam nunmehr die Kunde von diesen Ereig⸗ nissen nach Washington, so erklärten sich die beiden Senatoren
(Fr. B.) Der neue eng⸗
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von Texas gegen jedwede Transaction durch Loskauf und auf das entschiedenste für das Festhalten der Ansprüche ihres Staa tes. Daß dabei die Südstaaten gleich auf die Seite von Texas traten, aus welchem im Laufe der Zeit mehrere neue Sklavenstaa ten sich bilden können, war natürlich. Da stellte Herr Dawson, der Senator von Georgien, am 20. Juli das Amendement, daß die Gültigkeit des Territorial⸗Gouvernements sich blos auf die Distrikte westlich des Rio Grande, nämlich auf Westneumexiko, erstrecken solle, ein Autrag, der Santafé abhaͤngig von Texas läßt und angenom⸗ men wurde, denn nicht nur stimmten die Senatoren des Westens und Südwestens dafür, sondern auch manche Senatoreu des Nor⸗ dens, welche der sogenannten Freibodenpartei angehören. Ob⸗ gleich nun darauf der Senator für Maryland, Herr Pearce, nach Annahme dieses Amendements einen Antrag stellte, der den nach⸗ theiligen Folgen desselben vorbeugen sollte, indem er überhaupt wollte, daß alle Anträge in Betreff Neumexiko's vorläufig weg⸗ fallen sollen, so verfehlte dieser Antrag doch seinen Zweck, indem alle Vergleichs⸗Vorschläge von Clay mit entschiedener Majorität durchfielen und man nur in dem einen Punkt einverstanden war, daß die Kolonie der Mormonen am großen Salzsee als Territo⸗ rial⸗Gouvernement sich konstituiren dürfe. Manche glauben nunmehr, daß das Repräsentantenhaus die ursprünglichen Bestimmungen der Kompromißbill dennoch annehmen würde, in welchem Fall dann zu hoffen stände, daß der Senat sich später diesen Beschlüssen wieder nähern würde. Dies wird indessen für sehr unwahrscheinlich ge⸗ halten, und inzwischen, meint man, dürften Ereignisse eintreten, welche die Erbitterung der beiden Parteien noch verstärken könnten. Bestätigt es sich, daß die Miliz von Texas gegen Neumexiko zieht, so könnten, wie man besorgt, Verwickelungen entstehen, die einen Bürgerkrieg zur Folge haben könnten. Daß der Senat zugleich rie Bildung Kaliforniens als Staat verworfen, weil die Sklaven⸗ frage dabei eine Rolle spielte, wird, wie man glaubt, in Kalifornien große Mißstimmung erregen.
Mit dem 30. Juni ging das nordamerikanische Zolljahr zu Ende, und man schlägt das Gesammt⸗Zolleinkommen auf 41 Mil⸗ lionen Dollars für das letzte Jahr an.
Die Weizen⸗Aerndte ist reichlich ausgefallen. In den west⸗ lichen Staaten, wo man früher mehr Mais pflanzte, ist in der letz⸗ ten Zeit viel Weizen gebaut worden, so daß Ueberfluß an Weizen dort produzirt worden. Nach Berichten aus Havana wird die Zucker⸗Aerndte nicht so reichen Ertrag liefern, als wie man erwar⸗ tet hatte. Die Berichte über die Baumwollen⸗Aerndte lauten gün⸗ stiger, jedoch wird der Ertrag unter dem gewöhnlichen Durch⸗ schnitts⸗Ertrage bleiben.
In Mexiko sieht es noch immer düster am politischen Horizont aus. Daß Guttieres von seinem Posten als Finanzminister zurück⸗ getreten, findet allgemeine Mißbilligung, und es heißt allgemein, daß er nur deshalb zurückgetreten, weil er zu ehrlich war. Der Schatz ist nicht nur leer, sondern es sind gar keine Mittel vor⸗ handen, ihn wieder zu füllen. 8
Eisenbahn⸗Verkehr. Föln MindeneEEEHahn
Im Monat Juli 1850 wurden eingenommen: aus dem Personen⸗ 8 Transport
Güter⸗ Transport
92,576 N. 7 S
78,099 „ 25 „ 5 »
Summa 170,675 wurden ein
Im Monat Juli 1849 genommen: aus dem Personen⸗ Transport 69,629 R. 11 S. „ Güter⸗ Transport
5 Pf.
70,566 5 4 9 Summa 140,195 »
4
Mithin im Juli 1850 ein Plus Lon ... 30,479 R. In den ersten sieben Monaten des Jahres
1850 wurden eingenommen: aus dem Personen Transport 416,960 R. 6 S. — Pf. *) „ Güter⸗ Transport 572,033 „» 11 „ 8 » Summa 988,993 » s Jahres
In den ersten sieben Monat 1849 dagegen: aus dem Personen⸗ —
Transport 407,870 R. 12 S. 7 Pf. Güter⸗ Transport 455,472 „ 3 „ 6 »
Summa 863,342 » Mithin pro 1850 ein Plus von 125,651 R.
) inkl. 3802 Rthlr. 22 Sgr. für Militair⸗Transvor 866,.15 4 8
2
Magdeburg⸗Leipziger Eisenbahn. A. Betriebs⸗Einnahmen. Vom 1. Januar bis ult. April 4800 Im Monat Mai c. gegen 71,624 Rthlr. 24 Sgr. 2 Pf. im Jahre 1849. Summa 363,449 Rthlr. 11’“ Vem 1. Januar bis ult. April c. Im Monat Mai c. . “ gegen 77,158 Personen im Jahre 1849. Summa 288,651 Personen. und Eilgüter⸗Verkehr. . 857,787 ¼ Ctr.
193,579 ½ »
282,692 Rthlr. 15 Sgr. 80,756 5, 16 5)
Frequenz: J“ 211,475 Personen.
77,176 2
Vom 1. Januar bis ult. April 1850.. Im Monat Mai c. gegen 153,674 q C
7057,357 Ctr.
1 Sgr. 10 Pf.
Berliner Getraidebericht vom 28. August Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: 8 Weizen nach Qualität 55—60 Rthlr. Roggen loco 35—38 Rthlr. .. 1n, 354,34 Rthtr. vert, 34 Br., * G. pr. Frühjahr 1851 39 ¼ a 39 ¼½ u. 39 Rthlr. verk., 39 ⅞ Br. 39 ½ G. Gerste, große loco 25—28 Rthlr. „ kleine 22 — 24 Rthlr. Haser loco nach Qualität 18—21 Rthlr. 50pfd. pr. Sept. /Okt. 19 ½ Rthlr. Br., 19 G. 48 pfd. pr. Frühjahr 22 Rthlr. Br., 21 G. 50pfd. 22 ½ Rthlr. Br., 22 bez. Erbsen 40—45 Rthlr. Rüböl loco 1““ 8 St. e 12 Rthlr. Br., 11½ G. Aug./Sept. 11 Rthlr. Br., 11½ G. Sept./Okt. 11 ¼˖ Rthlr. Br., 11 ¾ bez. u. G. Okt. /Nov. 11 ¾ a 11 ½ Rthlr. bez., 11 Br., G. Nov./Dez. 114 Rthlr. Br., 11 ⅞ bez., 11 ¾ G. März /April 1851 1“ „ ““ 11 ½¼ Rthlr. Br., 11 ¾ G. Leinöl loco 11 ¾ Rthlr. Br. „ pr. Aug. — Okt. 11 ½ Rthlr.
Mohnöl 13 ½¼ 2 13 ¼ Rthlr.
Palméöl 11 ¾ Rthlr.
Südsee⸗Thran 12 ¼ a 12 Rthlr.
Spiritus loco ohne Faß 16 ¾ a 16¾ Rthlr. verk. mit Faß pr. Aug.) 10 ½ a 16 Rthlr. verk., 16¼ Aug./Sept. 5 Br., 16 ¶ Sept./Okt. 1u“ 1 pr. Frühjahr 1851 18 ¾ a 18 Rthlr. verk., 18 ¼
Königsberg, 24. Aug. Zufuhr war gering. Weizen 59 bis 75 Sgr. pr. Schfl., Roggen 34 bis 38 Sgr., große Gerste 24 bis 26 Sgr., kleine Gerste 21 bis 24 Sgr., Hafer 16 bis 20 Sgr., graue Erbsen 36 bis 40 Sgr., weiße Erbsen 36 bis 40 Sgr., Kartoffeln 14 bis 16 Sgr., der Ctr. Heu 12 bis 16 Sgr., das Schock Stroh 95 Sgr.
Stettin, 27. Aug. Mit Weizen ist es angenehmer und ha⸗ ben Preise ca. 1 ½ Rthlr. angezogen. Gehandelt sind heute 48 Wspl. 89 ½ pfd. weiß bromb. 58 Rthlr., 50 Wspl. 89 pfd. gelb schlesischer zu 56 ¾ Rthlr., beides in loco, und 92 Wspl. 88 ½2 bis zpfd. bunt bromberger schwimmend nicht ganz feine Qualität zu 57 Rthlr. Roggen sehr flau, 82 pfd. pr. Septbr. — Oktbr. 36 ½ bis 35 ½ Rthlr. bez. und Br., Oktober — November 36 ½ Rthlr. Br.⸗ 36 Rthlr. Gld., pr. Frühjahr 41 — 40 Rthlr. bez. u. Br., 40 Rthlr. wohl noch zu machen, 86pfd. zuletzt 42¼ Rthlr. bezz.] 90 Pomm. Gerste 77 pfd. loco 20 Rthlr. bez., für schlesische 27 Rthl nmachen. Roßr Merr. Fin kleiner Posten 58pfd. schlesischer bedingte 22 Rthlr., für 50 pfd. pomm. pr. Frühjahr ist 22 Rthlr. zu machen. Futter⸗Erbsen in loco 38 Rthlr. bez.
Heutiger Landmarkt: 1 Weizen. Roggen. Gerste. Hafer. Erbsen. 22 2 24. 16 a 18. 92 4 86.
52 2 36. 85 3 87,
Winterrübsen 70 a 72 Rthlr. Sommerrübsen 62 a 64 Rthlr.
Doddersamen 52 Rthlr.
Spiritus matter, in loco ohne Faß 20 ½ % Br., mit Faß (die Fässer mit Eisenband zu 1½ Rthlr. pr. 100 Qrt. mit zu kaufen) 21 ½ % Bf., pr. Sept. — Okt. 21 ¾ % bez., 22 % Br., pr. Frühj. 20 % bez. und 20 ½ % jetzt Br.
Rüböl pr. September — Oktober 11 ¾ Rthlr. bez. und Br., pr. Oktober — November 11 ⅔ Rthlr. Br.
Breslau, 27. Aug. Weißer Weizen gelber Weizen 50, 56, 60, 61 Sgr. Roggen 38, 40, 42, 44, 47 Sgr. Gerste 24, 26, 28 Sgr. Hafer 17, 19, 22 Sgr. Kleesaat, weißes 8 bis
Rthlr. bez.
RNiapps 80 bis 85 Sgr. bez. Sommer⸗Rübsen 66 bis 72 Sgr. bez. Spiritus 7 ½ Rthlr. Gld. Rüböl 11 ½ Rthlr. Gld. Zink loco 4 Rthlr. 14 Sgr. Es wurde heute Roggen neuerdings höher bezahlt,
eaber blieb ziemlich unverändert.
„Rthlr. bez., rothes 10 ½ bis 11 ½
Br. v alles an⸗
Meteorologische Leobachtungen
Nach einmaliger Beobachtung.
Nachmittags
2 Uhr.
1850. 27. Aug.
Morgens 6 Uhr. 838,31: Par. 338,65 Par. 339,00“ Par. qAuellwärme 7,80 R. + 11,2 R. + 5,1 I gg 9,0 8 R. Flusswärme 14,02 + 8,30 n. + 9,20 n. + 7,00 K. Bodenwärme Dunstsättigung . 62 pCt. ’85 pCt. Ausdünstung Wetter heiter. halbheiter. Nfederschlag 0 Rh. Wind . . . . . . ... W. W. W. Wäürmewecbsel + 15,2° Wolkenzug ... — W —
338,66“ ,Par. + 11,80 n. + 8,22 n..
10 Uhr.
Abends
Luftdruck Luftwärme Thaupunkt .. .
beiter.
79 pCt. V
Pagesmittel
Königliche Schauspiele.
Im Opernhause. Oper in 3 Abth.
92sͤte Abonnements⸗
Donnerstag, 29. Aug. ste 8 Musik von Auber.
Vorstellung: Der Maurer, Hierauf: Solotanz. “
Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 20. Sgr. Erster Rang und erster Balkon daselbst 1 Rthlr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 15 Sgr. Amphitheater 7½ Sgr.
Freitag, 30. Aug. Im Opernhanse. 134ste Schauspielhaus⸗ Abonnements⸗Vorstellung: Faust, dramatisches Gedicht von Göthe, in 6 Abth. Ouvertüre, Entreakts und die sonst zur Handlung ge⸗ hörige Musik ist theils von dem Fürsten Radziwill, theils vom Kapellmeister Lindpaintner. Anfang 6 Uhr.
Schauspiel⸗Preise im Opernhause, als: 10 Sgr., erster Rang und erster Balkon 1 Rthlr. büne und zweiter Rang 20 Sgr., dritter Rang,
Proscenium 1 Rthlr. Parquet, Tri⸗ Balkon daselbst