fortwährend herbeigeführten Störung des Handels, theils darin, daß fast gar keine Fentverkäufe in Frucht hier abgeschlossen wurden.
Gestern waren etliche 30 Mitglieder unserer aufgelösten jüng⸗ sten Ständekammer und andere Volksmänner in Frankfurt a. M. versammelt, um zu berathen, ob die Volkspartei sich bei den bevor⸗ stehenden Wahlen nach der octroyirten Wahl⸗Verordnung vom . Oktober letzthin betheiligen solle. Die Anwesenden einigten .
hin, sich bei der Wahl eifrig zu betheiligen. 8 * Rassan. Wiesbaden, 18. Okt. N. A. Z.) Gestern Abend führte
die freudige Erregung, welche die Kunde von der bedaneehs en Vermählung des Herzogs mit der Prinzessin Adelheid 1“ ter des Prinzen Friedrich von Anhalt⸗Deßau (dessen Gemah 88 2 Tochter des Prinzen Wilhelm von Hessen⸗Kassel ist) 1 rief, die Beamten und Bürger hiesiger Stadt zu einem Festmah von nahe an 300 Gedecken im Gasthofe zum Sedler zusattmen. Am Schlusse dieses Festmahles brachte der Minister „Präsident von gerode ein „Hoch dem Brautpaare“ aus, in welches sämmtliche An⸗
wesende einstimmten.
Sachsen⸗Weimar. Weimar, 18. Okt. (W. Ztg.) Sonntag den 13. d. M. haben sich die Minister der zur zweiten Kurie des Fürsten⸗Kollegiums gehörigen thüringischen Staaten in⸗ Gotha versammelt, um über die Königl. preußischen Vorschläge wegen des ferneren Verhältnisses der Union zu berathen. Dem Vernehmen nach haben sie sich dahin geeinigt, daß diese Vorschläge anzunehmen seien, jedoch nur unter der Voraussetzung, daß die in
rt. IV. und V. des Bündniß⸗Statuts vom 26. Mai 1849 aus⸗ gesprochenen Tendenzen aufrecht erhalten würden, und daß im Falle Modificationen der Verfassung erforderlich sein sollten, diese nur auf verfassungsmäßigem Wege vorgenommen werden könnten, auch jedem Staate die freie Zustimmung vorbehalten bleibe. Der Groß herzog hat, wie verlautet, auf Antrag des Ministeriums, dem Obigen gemäß, Beschluß gefaßt.
General von Möllendorf hat auf Verfügung des Unions⸗Vor⸗ standes die Großherzogl. Truppen inspizirt und soll sich im Allge⸗ meinen sowohl mit deren Haltung als insbesondere mit deren Aus⸗ rüstung und Verpflegung sehr zufrieden ausgesprochen haben.
Dem Vernehmen nach wird unser Landtag in der Kürze wie⸗ der zusammenberufen werden, um sich mit dem Budget zu beschäf⸗
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tigen, indem außerdem nur wenige Vorlagen zu erwarten sind. In der heutigen Nummer unseres Regierungs⸗Blattes erfolgt die Veröffentlichung des mit dem letzten außerordentlichen Landtage zu Anfang dieses Jahres verabschiedeten revidirten Grundge⸗ setzes über die Verfassung des Großherzogthums vom 5⸗ Mai 1816. Demnächst wird auch das Gesetz über Erhebung von Minister⸗
Anklagen und das dabei einzuhaltende Verfahren publizirt werden.
Frankfurt. Frankfurt, a. M. 18. Okt. (Fr. J.) In der heutigen Sitzung der gesetzgebenden Versammlung überweist der Senat verschiedene Gegenstände zur Behandlung, unter ihnen das Gesetz über die Bürgerwehr. In Betreff dieses wird von verschie⸗ denen Seiten bemerkt, daß die Zeit, während welcher die gegen⸗ wärtige Versammlung noch in Thätigkeit, viel zu kurz sei, um ein umfassendes und so wichtiges Gesetz durch eine Kommission vorberathen zu lassen; es möchte daher dies hohem Senat zu er⸗ kennen zu geben sein. Dies wird beschlossen und die anderen Ge⸗ genstände an bereits bestehende Kommissionen verwiesen. Der erste Gegenstand der Tagesordnung ist die Einrichtung des großen ind kleinen trierischen Hofes zu einer Lederhalle und die Kredit Verwilligung von 82,222 Fl. für diesen Zweck, wobei auf eine Erweiterung der Steingasse um 10 Fuß längs der trierischen Hofmauer Rücksicht genommen werden solle. Gegen den Antrag elbst wird keine Einwendung gemacht, nur von verschiedenen Sei⸗ ten der weitere Antrag gestellt, hohem Senat den Wunsch auszu⸗ sprechen, es möchte die Lederhalle zwischen den Meßzeiten auch noch u anderen Zwecken, z. B. einer Fruchthalle, Gemüsemarkt ꝛc. be⸗ stimmt werden. Dieser Antrag wurde verworfen, der Hauptantrag aber angenommen. Der zweite Gegenstand betraf den Gesetz⸗ Entwurf über Gleichstellung aller Ehefrauen im Konkurse ihrer hänner. Der der Kommission zu nochmaliger Berathung zurückgewiesene frühere Entwurf wird artikelweise berathen und mit einer Redactionsverbesserung angenommen. Diese Gleichheit ist nun für die Zukunft ausgesprochen. Die Sitzung wird auf⸗ Z“
Musland. Paris, 18. Okt.
Frankreich. Der belgische Gesandte, irmin Rogier, ist gestern vom Präsidenten der Republik empfangen worden. Gestern fand unter Vorsitz des Handels⸗Ministers Dumas die Preis⸗Vertheilung für die Ausstellung von Ackerbau⸗Produkten zu Cersailles statt. Der Finanz⸗Minister ist gestern Abend nach Fontainebleau ab⸗ egangen, um die viel besprochene Angelegenheit der Abholzung historischer Baum⸗Parkieen an Ort und Stelle zu untersuchen. Ein Blatt erinnert daran, daß derselbe die Balance in dem nächstjähri gen Budget durch den 30 Millionen betragenden Erlös aus Staats⸗ waldungen herstellte. “ Einem von der Opinion publique wiedergegebenen Artikel⸗ des Courrier frangais gegen das von Herrn von Turigny ge⸗ stellte Amendement, die Unterzeichnung der Journal⸗Artikel betref⸗ fend, antwortet dieser in einem Schreiben an den Redacteur des ersteren Blattes, worin er seine unwandelbare Ueberzeugung von dem Nutzen der Unterzeichnungs⸗Verpflichtung darthut. „Heute mehr als jemals, Angesichts verwegenen Strebens und gegen die National⸗Versammlung gerichteter gehässiger Anschuldigungen, die nur die Unterzeichnungspflicht noch in gewissen Schranken hält, wünsche ich mir Glück, diesen Antrag gestellt zu haben und beharre im Glauben an seine Anwendbarkeit, wenn man nicht absichtlich denselben gehässig und lächerlich zu machen trachtet.“ Das Univers hat die Nachricht erhalten, daß unter dem 10. Oktober 1850 der Papst ein Breve nach London gesendet habe, welches die bischöfliche Hierarchie in England wieder herstellt. Oppositions⸗Journale, welche bisher die permanente weil nüson unterstützt hatten, greifen nun dieselbe deswegen an, bs; Re Sresr sei. Der National und das Uni⸗ diesem Blarte nach 88* im offiziellen Moniteur gegen den von vee gedruckten Artikel des Constitutionnel aufzu⸗ Le Univers, welches in seiner Preßkla 5 12 ner ge wegen Unterzeichnungs⸗ Verstößen die Kompetenz des Zuchtpallzeigerichts 18 haäte,
ist freigesprochen worden. Die acht Jo b-s. ⸗ ¹ 8 urnale, des Polizeigerichts nicht 8,8n Ser. as an diaegen
8 1 1“
1748
dem Appellationsgerichte; ihre Angelegenheit wurde daher auf acht Tage verschoben. 8 3
* In den Kasernen ist die Lektüre gewisser konservativer Jour⸗ nale, welche in neuester Zeit das Elysee angriffen, z. B. Ordre, Assemblée nationale, den Soldaten verboten worden.
Bis gestern waren bei der Quästur der National⸗Versammlung 170 neu angekommene Repräsentanten angemeldet.
Aus dem Hafen von Toulon sind vorgestern 200 Mann des 53sten Linien⸗Regiments nach dem Kirchenstaat abgegangen, und es werden auf telegraphischen Befehl noch die Transportschiffe zur Ueberfahrt von vier Bataillonen nach Civitavecchia bereit gehalten.
Dem Bildhauer Pradier, Mitglied des Instituts, ist von dem Könige der Belgier die Ausführung der Büste der verstorbenen Kö⸗ nigin Louise übertragen worden. Er ist bereits nach Brüssel ab⸗ gegangen.
Gestern fand der erste Versuch mit dem pariser elektrischen Te⸗ legraphen statt, welcher vollkommen gelang.
In Lyon cirkulirt eine Petition an die Legislative um strenge Maßregeln wegen Heilighaltung des Sonntags.
Gioberti ist hier angekommen. 8
Im Journal des Débats liest man: „Die Friedens⸗ und Versöhnungs⸗Eröffnungen, welche der Ritter Pinelli dem römischen Hofe zu machen beauftragt war, sind entschieden zurückgewiesen wor⸗ den. Obgleich er mehrere Unterredungen hatte mit dem Pro⸗ Staats⸗Secretair, Kardinal Antonelli, obwohl er vom Papste in einer Privat⸗Audienz empfangen wurde, so war es ihm doch nicht einmal gestattet, sein Beglaubigungs⸗Schreiben als Gesandter der sardinischen Regierung offiziell zu überreichen, und er hat Rom am 7. Oktober verlassen, um nach Turin zurückzukehren.“
Großbritanien und Irland. London, 18. Okt. Der Herzog von Cambridge ist vorgestern vom Kontinent ange⸗ kommen und nach Kew gereist, wo sich die Erbgroßherzogin von Mecklenburg⸗Strelitz, Prinzessin Mary und die Herzogin von Cam⸗ bridge befinden. b
Bis jetzt hört man nur von einem einzigen londoner Wagen⸗ Fabrikanten, Herrn Williams, der es unternimmt, im Bau elegan⸗ ter Eisenbahnwaggons mit den deutschen Bewerbern in die Schran⸗ ken zu treten. Im Atelier des Herrn Wyld wird eine Erdkugel von 56 Fuß Durchmesser für die Ausstellung gearbeitet. Sie wird einen Eingang und Ausgang, Treppen und Gallerieen inwendig erhalten. Die Zeichnungen der Erdoberfläche werden nicht, wie gewöhnlich, auf der äußeren, sondern auf der inneren, hohlen Fläche angebracht werden. Auf den Gallerieen wird der Beschauer die Runde um den Erdball machen können. Eine Bergwerksgesellschaf in Kanada beabsichtigt ein Stück metallisch reines Kupfer von nicht weniger als 20,000 Pfund Gewicht einzusenden.
Das amerikanische Dampfschiff „Franklin“ bringt Nachrichten aus New⸗York vom 5. Oktober. Die Nachrichten aus Kalifornien lauten sehr günstig. In der Stadt Sacramento war der Friede hergestellt; es waren nur wenig Menschen getödtet worden und die Nachrichten von der Vernichtung der Stadt falsch.
Ein in der Morning Chroniele enthaltendes Schreiben aus Rio Janeiro theilt, als Beweis, wie sehr die allgemeine Stimme des Volkes sich gegen den Sklavenhandel erkläre, eine Denk⸗ schrift der Munizipal-Behörden von Bahia an die gesetzgebende Versammlung mit. Die genannten Behörden beklagen sich sehr bitter darüber, daß der seeräuberische und barbarische Sklavenhan⸗ del zwar theoretisch unterdrückt worden sei, in Wirklichkeit aber noch immer geduldet werde. Jeder Bewohner von Bahia könne mit Fingern auf die Schiffe im Hafen zeigen, die den ver⸗ botenen Handel treiben; so offen trete man ein Gesetz mit Füßen, welches seit dem 7. November 1831 auf dem Papier exitire. Die meisten Sklavenhändler seien Ausländer (Portugiesen), die in Brasilien reich würden und zum Dank dafür durch ihr schänd⸗ liches Gewerbe das Land den größten Gefahren aussetzten. Abge⸗ sehen von der Anhäufung anarchischer Elemente und der fortwäh⸗ rnenden Angst vor grauenvollen Sklavenaufständen, die man dieser Menschenräuberei verdanke, sei es längst bewiesen, daß das gelbe Fieber sich ursprünglich auf Sklavenschiffen erzeugt habe und durch dieselben nach Europa und Amerika gebracht worden sei. Die Seuche von 1849, welche die dünne Bevölkerung Bahia's und Brasiliens zum zweitenmale dezimirte, kam vom Bord des Sklavenschiffes „Bra⸗ zil,“ welches am 29. September v. J. in den Hafen von Bahia ein⸗ lief, ins Land. Die Denkschrift beruft sich für ihre Behauptung auf den Ausspruch des Dr. Andonard in der pariser Akademie der Wissenschaften, so wie auf das Urtheil des Präsidenten der Pro⸗ vinz Bahia und bittet um energische Maßregeln gegen die Umge⸗ hung des Gesetzes von 1831. v“
Dänemark. Kopenhagen, 17. D. R.) sämmtlichen Kriegsschiffe werden nach Kopenhagen berufen vorgerückter Jahreszeit.
Am Schlusse der Kriegs⸗Minister folgendes Schreiben von dem Armee dem Thing mit:
Durch das Schreiben des Kriegs⸗Ministers vom 8ten d. 1 das Ober⸗Kommando der Armee in Kenntniß gesetzt worden von dem von dem Landsthing und dem Volksthing der Armee einstim⸗ mig votirten Dank. Mittelst Tagesbefehl vom gestrigen Tage hat der kommandirende General der Armee diese ehrende Anerkennung mitgetheilt, und auch die empfangenen Exemplare über die Ver handlungen der beiden Things in dieser Angelegenheit vertheilen lassen. Die Armee hat mit tiefer Erkenntlichkeit diesen Gruß von den Auserwählten des Volkes empfangen. Sich ihres bedeutungs⸗ vollen Berufes wohl bewußt, bestrebt sich die Armee, die Zufrieden⸗ heit ihres Königs sich zu erwerben und das Glück des Vaterlandes zu erringen. Für uns Alle sind die Worte des Reichstages auf⸗ munternd gewesen, und sie werden die Soldaten zu neuen Thaten stärken. Durch den Beistand des Allmächtigen werden wir die Früchte unseres Tagewerkes ärndten. Das Sber⸗Kommando er laubt sich, das Ministerium zu bitten, dem Reichstage den Ausdruck der Gefühle und der Stimmung der Armee zu überbringen.
Die hiesigen Zeitungen bringen eine Aufforderung zur Unter⸗ stützung für die Bewohner Friedrichsstadts von einem Comité, wel⸗ ches sich daselbst gebildet hat und aus Offizieren besteht, an deren Spitze sich der Oberstlieutenant Helgesen befindet. — In der Auf⸗ forderung hieß es unter Anderm: „Da die Bewohner von Frie⸗ drichsstadt sich stets gegen die dänischen Soldaten gutgesinnt gezeigt haben, so fühlen wir uns aufgefordert, durch unsere dänischen Mitbürger Hülfe für sie herbeizuschaffen.“ 8
Die wegen
8ten Sitzung des Volksthings theilte der Ober⸗General der
Wissenschaft und Kunst.
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Königliches Opernhaus. Wilhelm Tell. Von Schiller. (Sonnabend den 19. Oktober.)
Die Aufführung des Wilhelm Tell bot im Einzelnen manches Ver⸗ dienstvolle, im Ganzen zählt sie aber nicht unter die besseren der hiesigen Bühne und mahnte mehrfach daran, daß sie seit mehreren Jahren nicht ge⸗ geben worden ist.
Die Darstellung des Herrn Rott in der Titelrolle deckt schwerlich das Bild, das der Dichter von ihm zeichnete. Wir sehen wohl eine biedere, kräftige, mann⸗ hafte, trotzige Natur, mehrere Züge jedoch, die uns für den schillerschen Tell wesentlich scheinen, fehlten, namentlich jene leichtblütige Jugendlichkeit und Unbesonnenheit, wodurch der Widerspruch in Tell's Charakter, unter dem das ganze Drama ohnehin schon leiden muß, noch greller hervortritt. Der Tell des Herrn Rott hätte gewiß nicht auf seinen Knaben angelegt, sondern den Landvogt im Angesicht seiner Reisigen niedergeschossen, als er keine andere Rettung mehr sah; auch hätte er gewiß nicht feine Absicht mit dem zweiten Pfeil verrathen. Auch mit Herrn Rott's Recitation der Verse können wir wenig harmoniren, ein Punkt, in dem die Herren Dßß leet Franz, Grua u. A. durchweg weit glücklicher zu sein pflege⸗ Endlich müssen wir wiederholt jene üble Gewohnheit der falschen Awpsprache gewisser Konsonnanten rügen, z. B. ch vor e und i wie s, worurch ein komisches Quiproquo entstand bei der Stelle: 9
„Dann erst genieß ich meines Lebens recht wo Herr Rott anstatt recht: Rest sagte. Der Attinghausen scheint uns keine durchaus geeignete Rolle für Herrn Döring; theils waren es Ac⸗ cente, die sich nicht mit dem Ernst der Rolle vertrugen, theils mangelte es an schlichter Einfachheit und Herzenswärme, wodurch namentlich die Sterbe⸗ Scene beeinträchtigt wurde. — Herr Hendrichs, Melchthal, und Herr Grua, Stauffacher, spielten ihre Rollen mit einem schönen Feuer, Erste⸗ rer natürlich von seinem Organ noch mehr begünstigt. — Herr Dessoir bewährte den echten Künstler wieder dadurch, daß er gewissen Schwächen der Dichtung (bei welchen der Mensch den Dichter uͤbermannte, wie in Kabale und Liebe ꝛc. ꝛc.) dem Auge einigermaßen zu entziehen suchte.
Seine Darstellung war durchaus wohldurchdacht und, wenn auch nicht von der äußeren Wirkung begleitet, die der verstorbene Hoppe hervorzubringen wußte, dennoch kaum minder gelungen; eben so die weniger schwierige des Walter Fürst durch Herrn Franz. Die Damen Crelinger, Thomags und Hoppé, Gertrud, Hedwig und Bertha von Brunneck, waren an ihrem Platze. Auch an den Uebrigen wäre noch Manches zu loben. — Fräulein Trietsch, Fischerknabe, sah recht hübsch aus, sang aber heute nicht so, wie man es von ihrer Kunstbildung hätte erwarten dürfen; vielleicht erschien ihr die Aufgabe, ein einfaches Lied, allzu leicht. Ueberhaupt halten wir die B. A. Webersche Musik nicht durchweg für eine Bereicherung des Schillerschen Drama's; sie ist theils gekünstelt, theils zu inhaltsarm. Man⸗ ches würde seinen Effekt nicht verfehlen, wenn man nicht die Schablone, nach der es gearbeitet, allzu deutlich bemerkte, wie z. B. der erste Entre⸗Akt, wo eine der schönsten Stellen aus Beethoven's Egmont geradezu kopirt ist.
Die Kriegsvölker, in den Personen der Herren Statisten, sollten zu mehr Ruhe hinter der Scene nachdrücklichst ermahnt werden. Wie es in der Jungfrau von Orleans, im Götz, überhaupt in allen Stücken zu sein pflegt, wo eine größere Anzahl geharnischter Krieger vorkommt, so war auch hente wieder viertelstundenlang ein Getöse hinter den Conlissen, als ob Schwadronen Kürassiere Reitübungen hielten.
musicale
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Matinée (Den 20. Oktober.)
Der achtjährige Violin⸗Virtuose Adolph Groß aus Hamburg, von dem in diesen Blättern bereits die Rede gewesen ist, gab am Sonn⸗ tag Proben seines Talentes in einer Matinée, die bei Herrn. Hof⸗Musik⸗ händler Bock stattfand. Er leistet in der 2 hat sehr Bemerkenswerthes auf seinem Instrumente und nimmt unter den jugendlichen Virtuosen und Vir⸗ kuosinnen, die in neuester Zeit aufgetaucht sind, jedenfalls eine hervorragende Stellung ein. Technische Fertigkeit, Klarheit, Krast und Oekonomie in der Bogenführung, eine seltene Sicherheit in Doppelgriffen, Oktaven⸗ und De⸗ cimen⸗Läufen u. s. w. sind diejenigen Vorzüge, durch welche sich sein Spiel vorzugsweise auszeichnet. Er bethätigte sie in dem Vortrage der Elegie von Ernst, des zweiten Konzertes von Vie urtem ps und der Militair⸗ Variationen von Prüme. Der getragene, Inhalt des erstgenann⸗ ten Musikstückes gab ihm besonders Gelegenheit, schönen Gesang und ei⸗ nen für sein Alter kräftigen Ton auf dem Instrumente zu entfalten. Das Vieuxtempssche Konzert dagegen bot ihm Anlaß, durch glückliche Be⸗ siegung enormer Schwierigkeiten seine Technik glänzen
zu lassen, indem er z. B. Decimen⸗ Gänge und arpeggirte Folgen von verminderten Septimen⸗Akkorden mit großer Leichtigkeit überwand. Auch die zum Schluß der Matinçe vorgetragenen Variationen von Prume stellten die tüchtig aus⸗ gebildete Fertigkeit der linken Hand evident heraus, so daß die Leistungen des jugendlichen Virtuosen allgemeine Theilnahme erregten. Sie würden noch eine größere Wirkung ausgeübt haben, wenn sie in einem dem Klange günstigeren Lokale zu Gehör gebracht worden wären. Um so mehr ist ein baldiges Auftreten des kleinen Violinisten in einem öffentlichen Konzerte zu wünschen, wodurch auch das größere Publikum Gelegenheit erhalten würde, ein so früh entwickeltes Talent kennen zu lernen. Die der Matinse beiwohnende Versammlung, aus den ersten Kritikern, Künstlern und Musik⸗ freunden der Hauptstadt bestehend, verfolgte die sämmtlichen Vorträge des kleinen Groß mit sichtlichem Interesse. Die Zwischennummern bildeten cinige Lieder, von Frau Köster vorgetragen, und zwei Salon⸗Etüden fur Piano, komponirt und gespielt von Dorn jun. Der Letztere, ein, Sohn un⸗ seres geschätzten Kapellmeisters, bekundete bei dieser Gelegenheit einen be⸗ reits vorgeschrittenen Pianisten, von dessen fernerer Ausbildung unter so tüchtiger Leitung nur Erfreuliches zu erwarten steht.
Musikalisches.
Berlin. Unter den Kunstgenüssen, welche dem musikalischen g bilde ten Publikum in diesem Winter geboten werden, befinden sich auch wiede die Symphonie⸗, Quartett⸗ und Trio⸗Soireen. Auf deren Werth im All- gemeinen hinzuweisen, wäre bei der⸗ Theilnahme, der sie sich zu erfreuen haben, überflussig. Im Besonderen sei uns jedoch gestattet, auf das auf⸗ merksam zu machen, was sie, so viel uns bekannt geworden, an Novitä⸗ ten enthalten werden. Am ärmsten daran werden die Symphonie⸗ Soireen sein, da sie bekanntlich fast ausschließlich klassische und äͤltere Werke bringen. Doch soll eine Wiederholung der bereits im vorigen Win⸗ 6 ter ausgeführten Symphonie von Taubert in Aussicht stehen. Die Quartett⸗Soireen betreffend,
selben von noch nicht gehörten Sachen ein Quartett von Robert Schu
mann, ein desgleichen von Taub t, — sohn, das erst nach seinem Tode veröffentlicht wurde, bef reich an Novitäten, wie immer, erscheint das Programm der Soireen. Außer klassischen Werken von Haydn, w
bietet es an neuen Compositionen; Trios von Geyer, Ulrich, mann, Taubert, Stahlknecht und Ehlert,
Wich⸗
her reichhaltige Kunstgenüsse.
so sollen sich auf dem Programm der⸗
ert, und ein Quartett von Mendels-⸗ inden. Besonders Beethoven u. s. w.,
außerdem eine Sonate (mit Violoncell) von Würst. Sämmtliche Unternehmungen verheißen da⸗
Eisenbahn⸗Verkehr.
Thüringische Eisenbahn.
Die Einnahmen genannter Eisenbahn in den ersten drei Quar⸗ talen des laufenden Jahres haben gegen dieselben der vorhergegan⸗ genen Jahre eine bedeutende Höhe erreicht, welches jedoch eine natürliche Folge der in diesem Jahre im Betrieb gewesenen Bahn⸗ strecke ist; denn es war im genannten Zeitraum 1849 und 1848 nur die Bahnstrecke von Halle bis Eisenach, dagegen im laufenden Jahre die ganze Strecke bis Gerstungen ununterbrochen im Betriebe. Befördert wurden in dem erwähnten Zeitraum des laufenden Jahres 3560,899 Personen gegen 490,214 Personen im Jahre 1849 und gegen 493,032 Personen im gleichen Zeitraum 1848; es hat sonach in 1850 gegen 1849 eine Vermehrung von 70,685 Personen und ebenfalls gegen 1848 von 67,867 Personen stattgefunden. Haupt⸗ sächlich ist aber der Güterverkehr gestiegen; es wurden im erwähn⸗ ten Zeitraum des laufenden Jahres befördert 1,045,858 Ctr. Güter, in demselben Zeitraum 1849 dagegen nur 776,352 Ctir. und in 1848: 777,044 Ctr.; mithin in 1850 gegen 1849 mehr: 269,506 Ctr. und gegen 1848 ebenfalls mehr 268,814 Ctr. Es befuhren pro Monat und Meile die Bahn in erwähntem Zeitraum des lau⸗ fenden Jahres 2493 Personen, desgleichen in 1849: 2476 und im gleichen Zeitraum 1848: 2490 Personen. An Gütern wurden pro 1850 durchschnittlich pro Monat und Meile befördert 4048 Ctr. 26 Pfund; im gleichen Zeitraum des Jahres 1849 wurden durch⸗ schnittlch befördert 3920 Ctr. 97 Pfd. und in 1848 3924 Ctr. 46 Pfund; es übersteigt sonach vie Frequenz im erwähnten Zeit⸗ raum des laufenden Jahres die des Jahres 1849 pro Monat und Meile um 17 Personen und um 727 Ctr. 29 Pfund. Die Einnahme betrug in erwähnten neun Monaten des laufen⸗ den Jahres für Personen 292,473 Rthlr. 4 Sgr. 10. Pf. und für Güter 215,766 Rthlr. 25 Sgr. 2 Pf. Insgesammt 508,240 Rthlr. In demselben Zeitraum 1849 wurden eingenom⸗ men: für Personen 237,003 Rthlr. 23 Sgr. 10 Pf. und fur Gü⸗ ter 170,556 Rthlr. 6 Sgr. 2 Pf., zusammen 407,620 Rthlr.; desgleichen in 1848 betrug die Einnahme für Personen 216,621 Rthlr. 17 Sgr. 7 Pf. und für Güter 161,503 Rthlr. 12 Sgr. 5 Pf., zusammen 278,125 Rthlr.; es sind hiernach pro 1850 ge⸗ gen 1849 mehr eingenommen für Personen 55,409 Rthlr. 11 Sgr. und für Güter 45,210 Rthlr. 19 Sgr., zusammen 100,620 Rthlr.; gegen 1848 wurden mehr eingenommen, für Personen 75,851 Rihlr. 17 Sgr. 3 Pf., für Güter 54,263 Rthlr. 12 Sgr. 9 Pf., zusammen 130,115 Rthlr. Die Einnahmen des Zeitraums 1849, in welchem dieselbe Bahnstrecke wie im Jahre 1848 in Betrieb war, übersteigen die von 1848 für Personen um 20,442 Rthlr. C1 Pf. und für Güter um 9052 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf., zusammen um 29,495 Rthlr. Durchschnittlich pro Monat und Meile kamen in den neun Monaten 1850 ein: für Personen 1299 Rthlr. 26 Sgr. 5 Pf., für Güter 958 Rthlr. 28 Sgr. 11 Pf., zusammen 2258 Rthlr. 25 Sgr. 4 Pf.; in dem⸗ selben Zeitraum 1849 kamen im Durchschnitt ein: für Personen 1197 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf. und für Güter 861 Rthlr. 11 Sgr. 10 Pf., zusammen 2058 Rthlr. 20 Sgr. 7 Pf.; desgleichen kamen in 1848 ein: für Personen 1094 Rthlr. 1 Sgr. 5 Pf. und für Güter 815 Rthlr. 20 Sgr. 2 Pf., zusammen 1909 Rthlr. 21 Sgr. 7 Pf. Es sind sonach im genannten Zeitraum pro 1850 gegen 1849 durchschnittlich pro Monat und Meile mehr eingekommen: für Personen 102 Rthlr. 17 Sgr. 8 Pf. und für Güter 97 Rthlr. 17 Sgr. 1 Pf., zusammen 200 Rthlr. 4 Sgr. 9 Pf.; desglei chen kamen 1850 gegen 1848 mehr ein: für Personen 205 Rthlr. 25 Sgr. und für Güter 143 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., zusammen
49 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. We Durchschuitts⸗Einnahme pr. 1849. iberstieg die von 1848 für Personen um 103 Rthlr. 7 Sgr. 4 Pf. und für Güter um 45 Rthlr. 21 Sgr. 9. Pf., zusammen um 148. Rthlr. 29 Sgr. Die stärkste monatliche Einnahme für Personen war 1850 im Monat August mit 45,177 Rthlr. 23 Sgr. 5 Pf. oder pr. Tag und Meile 59 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., für Güter im Monat September mit 30,634 Rthlr. 25 Sgr., oder pr. Tag und Meile 10 Rthlr. 25 Sgr. 4 Pf., und die stärkste Gesammt⸗Einnahme eben⸗ falls im September mit 74,600 Rthlr., oder pr. Tag und Meile 99 Rthlr. 14 Sgr. In den neun Monaten 1849 fand die stärkste Einnahme für Personen im Monat August mit 36,183 Rthlr. 12 Sgr. 7 Pf. statt, oder pr. Tag und Meile 53 Rthlr. 1 Sgr. 8 Pf., für Güter war die stärkste im Monat September mit 26,552
thlr., 23 Sgr. 10 Pf., pr. Tag und Meile 40 Rthlr. 7 Sgr. 5 Pf. Die stärkste Gesammt⸗Einnahme war im September mit 62,150 Rthlr., pr. Tag und Meile 94 Rthlr. 5 Sgr., oder weniger als 1850: 5 Rthr. 9 Sgr. In 1848 war die stärkste Gesammt⸗Einnahme im September mit nur 54,010 Rthlr., also pro Tag und Meile 81 Rthlr. 25 Sgr., mithin 17 Rthlr. 19 Sgr. weniger als 1850. Die schwächste monatliche Einnahme war sowohl in 1850, als 1849 und 1848 im Monat Januar, und zwar in 1850 mit 32,260 Rthlr., in 1849 mit 37,750 Rthir. und 1848 mit 31,853 Rthlr., welches pro Tag und Meile beträgt: in 1850 41 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., in 1849 46 Rthlr. 156 Sgr. 7 Pf., und in 1848 46 Rthlr. 21 Sgr. 2 Pf.
Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburger Eisenbahn.
Obgleich die Einnahmen der Breslau⸗Schweidnitz⸗-Freiburger Eisenbahn in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres die desselben Zeitraums des Jahres 1849 übersteigen, so ist dieselbe aber doch noch hinter den der vorhergegangenen Jahre, selbst hinter denen des Jahres 1848, zurückgeblieben. In den erwähnten neun Monaten des laufenden Jahres wurden befördert 160,311 Perso⸗ nen und 885,579 Ctr. 52 Pfd. Güter; in gleichem Zeitraum 1849 wurden befördert 152,871 Personen und 640,340 Ctr. 3 Pfd. Gü⸗ ter; in 1848 sind befördert 158,001 Personen und 993,919 Ctr. 19 Pfd. Güter; in 1847 sind befördert 171,458 Personen und 1,036,860 Ctr. 31 Pfd. und in demselben Zeitraum 1846 191,168 Personen und 836,715 Ctr. 63 Pfd. Güter. Es sind sonach in 1850 gegen 1849 an Personen mehr befördert 7440 und an Güter 15,239 Ctr. 49 Pfd.; gegen 1848 wurden 2250 Personen mehr, dagegen 108,339 Ctr. 107 Pfd. Güter weniger befördert; gegen 1847 wurden weniger befördert 11,147 Personen und das bedeutende Quantum von 151,280 Ctr. 79 Pfd. Güter; gegen denselben Zeitraum des Jahres 1846 wurden in 1850 an Personen 30,857 weniger, dage⸗ gen 48,863 Ctr. 89 Pfd. Güter mehr befördert. Die Einnahmen betrugen in erwähnten neun Monaten des laufenden Jahres für Personen 83,918 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., für Güter 52,849 Rthlr. 14 Sgr. 1 Pf., zusammen 136,707 Rthlr. 21 Sgr. cs dee gleichen Zeitraum 1849 betrugen dieselben für Personen 71,683 Rthlr. 14 Sgr. 4 Pf. und für Güter 43,675 Rthlr. 7 Sgr., zusam⸗ men 419 ,e Rthlr. 21 Sgr. 4 Pf.; in 1847 kamen ein für Personen
1749 7 Pf. und für Güter 70,375 Rthlr. 17
8 “ 86 72,892 Rthlr. 25 Sgr. 7 12 Sgr. 7 Pf.; in 1847
Sgr., zusammen 143,268 Rthlr. in 48 für Personen 82,167 Rthlr. 19 Sgr. 8 Pf. und für Güter 73,758 Rthlr. 19 Sgr. 5 Pf., zusammen 155,926 Rthlr. 9 Sgr. 1 Pf. und in erwähntem Zeitraum 1846 betrugen die Einnahmen für Personen 92,296 Rthlr. 21 Sgr. 10 Pf., für Güter 55,422 Rthlr. 29 Sgr. 3 Pf., zusammen 147,719 Rthlr. 21 Sgr. 1 Pf. Es hat sich sonach in 1850 gegen 1849 eine Vermehrung von 21,409 Rthlr. 3 Pf., und zwar für Personen von 12,234 Rthlr. 23 Sgr. 2 Pf. und für Güter von 9174 Rthlr. 7 Sgr. 1 Pf. ergeben; gegen 1848 kamen in 1850 für Personen 11,025 Rthlr. 11 Sgr. 11 Pf. mehr und 17,526 Rthlr. 3 Sgr. 1 Pf. für Güter weniger ein, so daß sich eine Mindereinnahme pro 1850 von 6500 Rthlr. 21 Sgr. ergiebt; gegen 1847 betrug die Einnahme mehr für Personen 1750 Rthlr. 17 Sgr. 10 Pf., dagegen die für Gü⸗ ter weniger 20,909 Rthlr. 5 Sgr. 4 Pf. Ueberhaupt weniger 19,158 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.; gegen den Zeitraum in 1846 beträgt die Einnahme weniger für Personen 8378 Rthlr. 14 Sgr. 4 Pf. und für Güter 2573 Rthlr. 15 Sgr. 2 Pf. Ueberhaupt weniger 10,951 Rthlr. 29 Sgr. 6 Pf. Die Gesammt⸗Einnahme durchschnittlich pro Mo⸗ nat und Meile beträgt in 1850 1736 Rthlr. 22 Sgr. 8. Pf.; in 1849 betrug dieselbe 1453 Rthlr. 13 Sgr. 4 Pf.; in 1848 1849 Rthlr. 8 Sgr. 5 Pf.; in 1847 1980 Rthlr. 4 Pf. und im glei⸗ chen Zeitraum 1846 kamen durchschnittlich pro Monat und Meile ein 1875 Rthlr. 24 Sgr. 2 Pf. Die stärkste Gesammt⸗Einnahme war in 1850 im Monat Juli mit 23,807 Rthlr. 13 Sgr. 11 Pf., was pro Tag 469 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. beträgt; in 1849 war die stärkste Einnahme ebenfalls im Juli mit 18,525 Rthlr. 3 Sgr. 7 Pf., oder Tages⸗Einnahme 597 Rthlr. 18 Sgr. 4 Pf.; in 1848 war die stärkste Monats⸗Einnahme im August mit 21,142 Rthlr. 22 Sgr., was eine Tages⸗Einnahme von 682 Rthlr. 8 Pf. ergiebt. Vergleicht man die verschiedenen Quartale der letzten Jahre, so ergiebt sich Folgendes: im ersten Quartal des laufenden Jahres kamen ein für Personen 13, 330 Rthlr. 9 Sgr. 6 Pf., für Güter 18,502 Rthlr. 22 Sgr. 10 Pf., zusammen 31,833 Rthlr. 22 Sgr. 4 Pf.; im gleichen Quartal 1849 betrug die Einnahme für Personen 12,839 Rthlr. 15 Sgr. und für Güter 15,711 Rthlr. 19 Sgr. 6 Pf., zusammen 28,557 Rthlr. 4 Sgr. 6 Pf.; desgleichen in 1848 kamen ein für Personen 14,734 Rthlr. 27 Sgr. 8 Pf., für Güter 26,557 Rthlr. 12 Sgr. 7 Pf., zusam⸗ men 41,292 Rthlr. 10 Sgr. 3 Pf. Es kamen sonach im genann⸗ ten Zeitraum 1850 gegen 1849 mehr ein für Personen 490 Rthlr. 21 Sgr. 6 Pf. und für Güter 2791 Rthlr. 3 Sgr. 4 Pf., zusam⸗ men 3281 Rthlr. 27 Sgr. 10 Pf., gegen 1848 kamen weniger ein für Personen 1404 Rthlr. 18 Sgr. 2 Pf., für Güter 8054 Rthlr. 19 Sgr. 9 Pf., zusammen 9459 Rehlr. 7 Sgr. 11 Pf. Im zweiten Quartal 1850 betrug die Einnahme für Personen 27,424 Rthlr. 25 Sgr., für Güter 14,692 Rthlr. 4 Sgr. 5 Pf., zusammen 42,1 16 Rthlr. 29 Sgr. 5 Pf.; desgleichen in 1849 für Personen 23,697 Rthlr. und für Güter 13,541 Rthlr. 10 Sgr. 7 Pf., zusammen 37,238 Rthlr. 10 Sgr. 7 Pf., und in 1848 kam ein sfür Personen 23,300 Rthlr. 1 Sgr. 5 Pf., für Güter 20,901 Rthlr. 17 Sgr. 1 Pf., zusam⸗ men 44,267 Rthlr. 18 Sgr. 6 Pf.; es kamen mithin im zweiten Quartal 1850 gegen 1849 mehr ein, für Personen 3727 Rthlr. 25 Sgr., für Güter 1150 Rthlr. 23 Sgr. 10 Pf., zusammen 4878 Rthlr. 18 Sgr. 10 Pf. und gegen dasselbe Quartal 1848 mehr für Personen 4058. Rthlr. 23 Sgr. 7 Pf. und weniger für Güter 6209 Rthlr. 12 Sgr. 8 Pf. Ueberhaupt weniger 2150 Rthlr. 19 Sgr. 1 Pf. Im dritten Quartal 1850 kamen ein für Personen 43,163 Rthlr. 3 Sgr., für Güter 19,654 Rthlr. 16 Sgr. 10 Pf., zusammen 62,817 Rthlr. 19 Sgr. 10 Pf.; desgleichen in 1849 für Personen 35,146 Rthlr. 29 Sgr. 4 Pf., für Güter 14,422 Rthlr. 6 Sgr. 11 Pf., zusammen 49,569 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf. und im gleichen Quartal 1848 betrug die Einnahme für Personen 34,791 Rthlr. 26 Sgr. 6 Pf., für Güter 22,916 Rthlr. 17 Sgr. 4 Pf., zusammen 57,708 Rthlr. 13 Sgr. 10 Pf.; mithin pro 1850 gegen 1849 mehr für Personen 8016 Rthlr. 3 Sgr. 8 Pf., für Guͤter 5232 Rthlr. 9 Sgr. 11 Pf., zusammen 13,248 Rthlr. 13 Sgr. 7 Pf. und gegen dasselbe Quartal 1848 mehr für Per⸗ sonen 8371 Rthlr. 6 Sgr. 6 Pf., dagegen weniger für Güter 3262 Rthlr. 6 Pf. Ueberhaupt mehr 1850: 5109 Rthl. Sgr.
“ quenz und Einnah Holsteinischen Eisenbah⸗ nen im Monat September 1850. 1“
JI. Personen⸗Verkehr. 1) Von und nach den Bahnhöfen 30,116 Personen 34,568 Mk. 7 Sch., 2) von und nach den Halte⸗ stellen 241 Mk. 10 Sch., zusammen 34,810 Mk. 1 Sch. II. Gü⸗ ter⸗Verkehr. 1) Pasfagiergepäck 219,565 Pfd. 504 Mk. 7 Sch., 2) Eil⸗ und Frachtgüter 12,320,095 Pfd. 24,362 Mk. 2 Sch., 3) Equipagen⸗Transport 35 Mk., 4) Hunde⸗Transport 41 Mk. 4 Sch., 5) Vieh⸗Transport: 13 Pferde, 25 Ochsen, 37 Starken, 112 Kälber, 2531 Schweine, 122 Schafe 2598 Mk. 13 Sch., 6) auf der geneigten Ebene in Altona 278 Mk. 3 Sch., zusammen 27,819 Mk. 13 Sch. III. Beförderungen für die hohe Statt⸗ halterschaft zu militairischen Zwecken: 7768 Mk. 3 Sch. Zusam⸗
men für Altona⸗Kiel 70,398 Mk. 1 Sch.
GüöZRö
1. Personen⸗Verkehr. 1) Von und nach den Bahnhöfen 3909 Personen 2336 Mk. 5 Sch., 2) von und nach den Halte⸗ stellen 1519 Personen 456 Mk. 4 Sch., zusammen 2792 Mk. 9 Sch. 11. Güter⸗Verkehr. 1) Passagiergepäck 26,959 Pfd. 37 Mk. 10 Sch., 2) Eil⸗ und Frachtgüter 995,825 Pfd. 798 Mk. 4 Sch., 3) Hunde⸗Transport 8 Sch., 4) Vieh⸗Transport: 7 Ochsen, 2 Käl⸗ ber, 42 Schweine, 2 Schafe 26 Mk. 6 Sch., zusammen 862 Mk. 12 Sch. III. Beförderungen für die hohe Statthalterschaft zu militairischen Zwecken 171 Mk. 6 Sch. Zusammen für Glückstadt⸗
Elmshorn 3836 Mk. 11 Sch.
Rendsburg ⸗Neumünster.
I. Personen⸗Verkehr. 1) Von und nach den Bahnhöfen 9843 Personen 9450 Mk. 12 Sch., 2) von der Haltestelle Bockelholm 75 Mk. 15 Sch., zusammen 9526 Ml. 11SbbTT1II Güter⸗Verkehr. 1) Passagiergepäck 83,293 Pfd. 109 Mk. 5 Sch., 2) Eil⸗ und Frachtguter 8,903,150 Pfd. 9022 Mk. 11 Sch., 3) Hunde⸗Transport 7 Mk. 4 Sch., 4) Vieh⸗Transport: 14 Pferde, 9 Starken, 400 Schweine, 9 Ferkel 220 Mk. 14 Sch., zusammen 9366 Mk. 2 Sch. III. Beförderungen für die hohe Statthalter⸗ schaft zu militairischen Zwecken 5627 Mk. 11 Sch. Zusammen für Rendsburg⸗Neumünster 24,520 Mk. 8 Sch.
Personen⸗Frequenz der Magdeburg⸗Leipziger Eisenbahn. Bis inkl. 5. Oktbr. c. wurden befördert. 591,074 Personen. Vom 6. Oktbr. bis inkl. 12. Oktbr. c., inkl. 1298 Personen aus dem Zwischenverkehr 20,037 „ in Summa 611,111 Personen
88 Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburger Eisenbahn.
“
Im Monat Sept. c. wurden auf der Bahn 20,706 Personen befördert. Die Einnahme betrug: 1) an Personengell 2) für Vieh⸗, Equipagen⸗ und Güter⸗Transport (112,356 Ctr. 9 Pfp.).
9,678 Rthlr. 28 Sgr. — Pf.
6,653 5 16 5 zusammen 16,332 Rthlr. 14 Sgr. 5 Die Einnahme in den Monaten Ja⸗ nuar bis inkl. September d. J beträgt zusammwen In demselben Zeitraum des vorigen Jahres sind. 116,369 Jbh eingenommen worden, mithin in die⸗ sem Jahre meh. 321,408 Rthlr. 10 Sgr. Breslau, den 13. Oktober 1850.
Königliche Schauspiele. Im Opernhause. 116te Abonnements⸗
Dienstag, 22. Okt. Der Seeräuber, großes
Vorstellung. Auf Höchstes Begehren: Ballet in 3 Abth., nach dem Gedicht des Lord Byron: „The Corsair’, von P. Taglioni. Musik von Gährich. Vorher: Die 8 Kirmes, Operette in 1 Akt, von Devrient. Musik von W. Tau⸗ bert. Anfang 6 Uhr.
Preise der Plätze: 1 Rthlr. Erster Rang, 1 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr.
In Potsdam: Im Walde, ländliches Charakter⸗Gemälde in 4 Akten, mit freier Benutzung einer Erzählung der George Sand, von Ch. Birch⸗Pfeiffer. Anfang halb 7 Uhr.
Billets zu dieser Vorstellung sind in der Kastellans⸗Wohnung im Schauspielhause zu Potsdam zu folgenden Preisen zu haben:
Erster Balkon und erster Rang Logen 25 Sgr., Parquet und Parquet-Logen 20 Sgr., zweiter Rang Logen 10 Sgr., Parterre 10 Sgr., Amphitheater 5 Sgr.
Mittwoch, 23. Okt. Im Opernhause. 169ste Schauspiel
Parquet, Tribüne und zweiter Rang erster Balkon daselbst und Proscenium daselbst
haus⸗Abonnements⸗Vorstellung: Wilhelm Tell, Schauspiel in 5 Ab⸗ theilungen, von Schiller. Anfang 6 Uhr.
Schauspielhauspreise im Opernhause: Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr., erster Rang und erster Balkon 1 Rthlr., Parquet, Tri⸗ büne und zweiter Rang 20 Sgr., dritter Rang, Balkon daselbst und Parterre 15 Sgr., Amphitheater 7 ½ Sgr. Ein Fremdenlogen⸗ Billet 2 Rthlr.
Königsstädtisches Theater.
Dienstag, 22. Okt. Zum vorletztenmale: Musikalisch⸗deklama⸗
torische und mimisch⸗plastische Akademie (mit neuen Darstellungen) 1) Neptun und Amphitrite, von L. Keller. 2) Der alte 3. von Th. Fontane, komponirt von A. Schäffer, gesungen vom Chor⸗ personale. 3) Die Geburt der Venns, von Mad. Keller (neu) 4) Kain und Abel, ausgeführt von L. Keller und Augusto (neu). 5) Rrrrrrrrr! ein ander Bild! 6) Mobile Weltanschauung des Handschuhmachers Flöricke, von D. Kalisch, vorgetragen Se Herrn Edmüller. 6) Das Attelier von Canova, von L. Keller (neu) 7) Quartett: „Wo möcht ich sein“, von Zöllner, gesungen vom Chorpersonale. 8) Der Goldbaum, von Mad. Keller. 9) Moderne Gedankenfreiheit. Humoreske, von D. Kalisch, vorgetragen vn⸗ Herrn Grobecker. 10) Deutschland (neue Composition von L. Keller) Hierauf: Mit neuen Scenen, Couplets und Einlagen: Junger Zunder, alter Plunder. Posse mit Gesang in 3 Akten von D. Kalisch. Musik von A. Schäffer. 3 Mittwoch, 23. Okt. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt in dieser Saison: I Capuletti ed i Montecchi Oper in 4 Akten. Musik von Bellini. 8 Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. zc. Donnerstag, 24. Okt. Vorstellung des Professors der indischen und chinesischen Magie, Herrn Herrmann, in 2 Abtheilungen (mit neuen Darstellungen). Zwischen der ersten und zweiten Abtheilung zum erstenmale wiederholt: Caprice aus Lie h Caprick⸗ Lustspiel in 1 Akt, von Fedor Wehl.
Meteorologische Beobachtungen.
Abends I
Nacb 10 Uhr.
Beobachtung.
Morgens Nachmittags 6 Uhr. 2 Uhr.
20. Okt.
einmalige
333,72“ „Par. 333,81Par. 333,87“ Par. Quellwärme 7,70 R. + 1 R. + 0,1n + 3,29 R. Flusswrme 6 8⁰ R. + 3,00 n + 2,1 ° R. + 0,2 ° . Bodenwärme 8 82 pCt. 70 pCt. 76 pCt. balbheiter. heiter. beiter. NW. 8 N. N —
Luftdruck Luftwärme Thaupunlet Dunstsättigung . Wetter Wind. Wolkenzug —
333,80Par. + 4,65
Ausdünstung
Nfederschlag 0, R
Wurmewechsel + 6,5° 1,00
76 pCt. N
R.. +† 1,829 H...