1850 / 305 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Graf von Khevenhüller von Krakau, General⸗ egenfeld von Verona hier angekommen und Graf Edmund von Herzfeld nach Berlin abgereist.

Aus Roveredo wird gemeldet: „Die häufigen Regen während der letzten Monate haben auch im Oktober nicht nachgelassen und besonders den Weingärten geschadet. Die Lese gestaltete sich da⸗ durch zu keiner erfreulichen. Eben so läßt die Mais⸗Aerndte sehr viel zu wünschen übrig. Das Schlimmste ist, daß auch die Aus⸗ saat verschoben werden muß, während wir doch für diese jetzt keine günstige Witterung zu erwarten haben. Am meisten haben die höher gelegenen Gegenden in unserer Provinz 1

Ueber den Wiederausbruch der Cholera in Triest ergeben sich, folgende Daten: Bereits seit dem Monat Juni l. J. sind dort einige Erkrankungsfälle mit obwohl schwachen Symptomen von Cho⸗ lera vorgekommen; nur in einem dieser Fälle war der Tod erfolgt. In den ersten Tagen dieses Monats kamen jedoch, in Folge der nassen und kalten Temperatur und des zu vielen Genusses von Früchten und neuen Weines, mehrere neue Erkrankungsfälle mit stärkeren Symptomen vor, von denen einige den Tod zur Folge hatten. Seit dem 8ten d. hatte die Krankheit gänzlich nachgelassen, da schönes Wetter herrschte, jedoch da am 20sten die Witterung sich plötzlich änderte, erfolgten sogleich neue Erkrankungsfälle, und zwar am 21sten 9 Fälle, am 22sten 8, am 23sten 14, am 24sten 10 und am 25sten 17, folglich 58 Erkrankungsfälle, von denen 19 mit dem Tode begleitet waren. Den 26sten und 27sten sollen ebenfalls meh⸗ rere Erkrankungsfälle vorgekommen sein. Die Doktoren versichern im Allgemeinen, daß die Krankheit im Vergleiche zum vorigen Jahre mit weniger Heftigkeit aufgetreten sei und man die Hoff⸗ nung hegt, daß die erste Bora die Stadt von diesem Miasma be⸗ freien werde.

Die pesther slavische Gemeinde augsburger Konfession, wie auch die israelitische, haben die Bewilligung zur Abhaltung einer Ge⸗ meinde⸗Versammlung erhalten. Für erstere ist Magistrats⸗Rath Sloboda, für letztere Stadthauptmann Alker, als Civil⸗Kommissär exmittirt.

Ein Korrespondent aus Aleppo meldet dem Pesti Naplo, daß, allem Anscheine nach, die Internirung der Flüchtlinge bis Fe⸗ bruar verlängert werden wird.

(N. Br. Z.) Folgendes ist der neueste Schriftwechsel zwi⸗ schen den Kabinetten von Wien und Berlin in Angelegenheiten der deutschen Zoll⸗Einigung:

1) Abschrift einer Weisung des K. K. Minister⸗Präsidenten an den K. K. Gesandten zu Berlin, d. d. Wien, den 24. Oktober 1850. Ich beehre mich, Ew. ꝛc. in der Anlage eine mir von dem Grafen von Bernstorff mitgetheilte Depesche vom 31. August d. J. zu übersenden, durch welche das Königlich preußische Kabinet die ihm von Hochdemselben in Folge meiner Weisung vom 21. Juli d. J. in der Angelegenheit der österreichisch⸗deutschen Zoll⸗ und Handelseinigung gemachten Eröffnungen erwiedert. Ohne in unsere ausführlichen Vorschläge näher einzugehen, be⸗ zieht sich die Königliche Regierung einfach auf die in ihrer Note vom 28. Februar näher entwickelten Grundsätze, an denen sie nach reiflicher Erwägung auch jetzt noch festhalten zu müssen er⸗ klärt. Da diese Grundsaͤtze bereits in der Denkschrift vom 30. Mai und in meiner Weisung vom 21. Juli d. J. eine umfassende Widerlegung gefunden haben, so kann ich mich hier auf einige kurze Bemerkungen beschränken. Es ist einleuchtend, daß zwei Zollgebiete, von denen jedes dem Schutzzollsystem huldigt und den Zollvertrag als einen Hauptzweig der Staats⸗Einkünfte betrachtet, einander nur geringe Zugeständnisse zu machen im Stande sind. Eine Ver⸗ handlung auf der von Preußen in der Note vom 28. Februar d. J. vorgeschlagenen Basis könnte daher lediglich gewisse Erleichterungen des Gränzverkehrs oder ein Zollkartel zum Gegenstande haben und würde im günstigsten Fall auf die Feststellung von Differenzialzoͤllen für einige we⸗ nige Halb⸗ oder Ganz⸗Fabrikate hinauslaufen. Derlei halbe Maßregeln vermöchten aber nach unserer innigsten Ueberzeugung nicht den Forderun⸗ gen der öffentlichen Meinung in Oesterreich und Deutschland zu genügen. Diese erheischt immer nachdrücklicher die Ausgleichung und Befrie⸗- digung der beiderseitigen materiellen Interessen durch ein gemein⸗ sames, alle deutsche und österreichische Stämme umfassendes Zoll⸗ verband, und keine deutsche Regierung wird sich auf die Dauer der Aufgabe entziehen können, zur Förderung eines Zieles von so groß⸗ artiger und nationaler Bedeutung mitzuwirken. Unsererseits wer⸗ den wir daher fortfahren, die Erreichung desselben mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln zu erstreben und erklären uns freudig bereit, die bedeutenden Opfer zu bringen, welche uns in dieser Beziehung auferlegt werden. Wir können schließ⸗ lich der Hoffnung nicht entsagen, daß es dem dringenden Bedürfnisse der Industrie und des Handels, so wie der nach und nach von den eingeschlagenen Irrpfaden auf die rechte Bahn zurückkehrenden öffentlichen Meinung, gelingen werde, auch auf Preu⸗ ßen ihren Einfluß auszuüben und dasselbe zu einem aufrichtigen Eingehen in unsere für das Wohl Aller berechneten Vorschläge zu be afafe; Ew. zꝛc. wollen dem Königlichen Kabinette von gegen⸗ wärtiger Weisung durch Mittheilung einer Abschrift Kenntniß ge⸗ ben. Empfangen ꝛc.

2) In der Anlage übersende ich Ew. ꝛc. Abschrift einer von dem K. K. österreichischen Minister⸗Prästdenten an den Kaiserlichen Gesandten am hiesigen Hofe unter dem 2ten d. M. gerichteten und von Letzterem unter dem 7ten d. M. mir mitgetheilten Depesche in der Angelegenheit der deutsch⸗österreichischen Zoll⸗ und Handelseinigung. Ew. ꝛc. werden daraus ersehen, wie die Kaiserl. Regierung, ohne übri⸗ gens nochmals in die Sache selbst einzugehen, lediglich einige allge⸗ meine Bemerkungen niederlegen zu müssen geglaubt hat, welche das Festhalten an den dortseits ausgesprochenen Ansichten und die fort⸗ dauernde Bereitwilligkeit bekunden sollen, dem in Rede stehenden großen Zwecke näher zu treten. Ich würde mich einer Erwiederung hierauf um so mehr enthalten können, als die Königliche Regierung, der es von Anfang an in dieser Angelegenheit lediglich auf die Sache angekommen ist, ihre wohlerwogenen Absichten darüber ohne Rückhalt in der Note vom 28. Februar, und in der Depesche vom 31. August d. J., wiederholt zu erkennen gegeben hat; allein ich glaube nicht unterlassen zu dürfen, die Königliche Regierung ent⸗ chieden gegen die Annahme zu verwahren, als könnten die diesseiti⸗ 8 e durch die bis jetzt erfolgten Rückäußerungen der Kaiserl. sellst wen in irgend einer Beziehung eine Widerlegung gefunden haben,

9 8c. varüber fortgehen wollte, daß die abermals in der vorlie⸗ en; üen in Bezug genommene Denkschrift vom 30. Mai usa ner Zeit Kaiserlich österreichischer Seits mitgetheilt worden ist. Im Uebrigen kann ich n N. sspreche wie auch wir forldane⸗ ch nur von Neuem aussprechen, end bereit sind, zur Erreichung eines Zieles ee echc wir erkennen; wir bürfen er versichern, je mehr wir von dem Seneee nerenr Werden, daß wir durch nichts gehemmt im sand, 8 erwirklichung des Zwecks unsererseits vie Hand zu bieten, so weit nach Lage der Dinge überhaupt mit Aussicht auf Erfolg zur Verwirklichung jetzt geschritten werden kann. Daß Preußen mit Freuden bereit ist, Opfer zu brin⸗

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gen, wiesen; wir dürfen Anspruch darauf machen, bewährt zu haben, daß wir nicht einseitige Interessen, sondern die gemeinsame Wohlfahrt, eine wahrhaft gedeihliche Entwicklung, auch in den materiellen Be⸗ ziehungen vor Augen haben und verfolgen. Ich ermächtige Ew. ꝛc., hiervon unter abschriftlicher Mittheilung gegenwärtiger Depesche dem Kaiserlichen Ministerium Kenntniß zu geben. Berlin, 13. Oktober 1850. (gez.) von Radowitz.

An den Königlichen Geschäftsträger ꝛc. Herrn Grafen von Oriolla, Hochgeboren in Wien.

Sachsen. en, 2. Nov. (Dresd. J.) Vorgestern wurde Sr. Majestät dem Könige von einer Deputation der Buch⸗ drucker⸗Innung zu Leipzig aus Anlaß des Preßgesetz⸗Entwurfs eine Petition überreicht. Die Petenten hatten sich des huldreichsten Empfanges zu erfreuen und erhielten von Sr. Majestät die Ver⸗ sicherung, die Petition werde thunlichste Berücksichtigung erfahren, so daß für das Fortgedeihen des Buchdruckerei⸗Geschäfts nichts zu besorgen sei. Dresden, 3. Nov. (Leipz. Ztg.) Das Kriegs⸗Mini⸗ sterium hat folgende Ordre an die Beurlaubten der Armee erlassen:

„Sämmtliche Beurlaubten der Armee, einschließlich der Kriegs⸗ Reservisten, mit einziger Ausnahme der gesetzlich anerkannten Er⸗ nährer hülfsbedürftiger Familien, ingleichen alle zum Forst⸗, Flur⸗ schutz⸗ und zur Polizei⸗Unterstützung befehligten Mannschaften er⸗ halten andurch Befehl, sofort bei ihren Parteien in den Stand⸗ Quartieren einzutreffen. Es wird den Beurlaubten und Komman⸗ dirten freies Fortkommen auf den Eisenbahnen gewährt, und haben sich dieselben hierbei nur durch ihre Pässe, resp. Einberufungs⸗Ordres oder sonstige Bescheinigungen auf den betreffenden Eisenbahn⸗ Stationen zu legitimiren. Allen Amts⸗Hauptmannschaften und Ortsbehoörden wird hiermit gleichzeitig aufgegeben, diese Ordre in ihren Bezirken resp. Ortschaften und weiter durch die Lokalblätter bekannt zu machen, auch die Beurlaubten und oben bezeichneten Kom⸗ mandirten zum sofortigen Abgange aufzufordern und anzuhalten.

Dresden, den 2. November 1850.

Ktriegs⸗Ministerium. 8 Rabenhorst.“

Gleichzeitig macht dasselbe Ministerium bekannt, daß zur Mo⸗ bilmachung der Armee 2700 Pferde erforderlich sind, und fordert die Gemeinden auf, sich mit ihren Pferden an den bezeichneten Orten einzufinden, widrigenfalls zu einer zwangsweisen Aushebung

geschritten würde.

Hannover. Hannover, 1. Nov. (Hannov. Ztg.) Der Staats⸗Minister von Münchhausen, Vorstand des Mini⸗ steriums der auswärtigen Angelegenheiten, ist von Sr. Königl. Ma⸗ jestät zugleich zum Vorstand des Ministeriums des Königlichen Hauses ernannt worden.

essen. Hanau, 1. Nov. (Köln. Ztg.) Heute Mittags ein Uhr ruͤckte (wie bereits gemeldet) ein bayerisches Armee⸗Corps, unter Anführung des Fürsten Taxis, ungefähr 8000 Mann nebst dem 1000 Mann starken österreichischen Jäger⸗Bataillon mit 2 ½ Bat⸗ terieen (20 Geschützen), hier ein. Nachdem Fürst Taxis das gesammte Corps hatte Revue passiren lassen, zog der größere Theil desselben in der Richtung nach Gelnhausen weiter. Hier blieben 3500 Mann aller Waffengattungen mit dem Hauptquartier, bei welchem sich die ambulante Feld⸗Gendarmerie, Feldpost u. s. w. befinden. Der Einmarsch war erst kurze Zeit vorher bekannt, die Einquartirung war aber so spät angesagt worden, daß ein Theil ker Truppen noch bis vier Uhr auf den Straßen kampiren mußte. Alle Häuser sind mit Soldaten vollgepropft; manche sollen bis zu 60 Mann be⸗ legt sein. Von Seiten der Bevölkerung wurde eine durchaus ru⸗ hige Haltung beobachtet; die einzige Demonstration bestand darin, daß die Proclamationen des Kurfürsten und des Grafen Rechberg, faum angeschlagen, auch sofort abgerissen wurden. Die erstere autet:

„Von Gottes Gnaden Wir Friedrich Wilhelm der Erste, Kurfürst und souverainer Landgraf von Hessen zꝛc. Der wichtige Augenblick, in welchem Bundestruppen in den Kurstaat einrücken, erheischt es, an euch, Unsere geliebten Unterthanen, ein Wort des Vertrauens zu richten, denn Wir verlassen Uns mit fester Zuver⸗ sicht auf die Treue Unseres Volkes, das es nie an Beweisen der⸗ selben hat fehlen lassen. Was ihr vorgehen seht, ist die Frucht der verfassungswidrigen Steuerverweigerung der Stände⸗Versamm⸗ lung, die Wir aufgelöst haben. Die Verfassungs⸗Urkunde giebt Uns die Befugniß, sie legt Uns die Pflicht auf, bei solchen außer⸗ ordentlichen Begebenheiten Maßregeln zu ergreifen, welche die Si⸗ cherheit des Staates gewährleisten, in welcher die Ordnung des Staatshaushalts eine wichtige Stelle einnimmt. Wir erließen auf den Grund der Verfassungs⸗Urkunde im Laufe des vorigen Mo⸗ nats Verordnungen, welche von Uns als unabhweislich nothwen⸗ dig erachtet wurden und die um so weniger den Bestand der Verfassung verletzten, als sie nur eine vorübergehende Geltung haben konnten. Die Renitenz Unserer Behörden, durch welche auch eine große Zahl Unseres Offizier⸗Corps sich beirren ließ, machte die Vollziehung der erlassenen Verordnungen unmöglich, so daß Wir Uns genöthigt sahen, die Bundeshülfe in Anspruch zu nehmen, de⸗ ren Nothwendigkeit von den in der Bundes⸗Versammlung vertrete⸗ nen Regierungen anerkannt ist. Wir würden Unseren von Gott überkommenen landesherrlichen Pflichten untreu werden, wenn Wir dulden wollten, daß willkürlich aufgestellte Ansichten Unserer Staats⸗ diener den Gang Unserer Regierung bestimmen sollten, und neben und über der Uns aus ererbten Rechten kraft der Verfassung Un⸗ seres Landes zustehenden von Gott uns anvertrauten Gewalt eine andere, in den Dienern des Staates liegende Macht in scheinbar gesetzlicher Weise sich geltend machen dürfte. Kaiserl. österreichische und Königl. bayerische Truppen werden an dem Tage, an welchem diese Verkündigung veröffentlicht wird, in Unser Land einrücken, um in Ausführung der von der hohen Bundes⸗Versammlung gefaßten Be⸗ schlüsse Unsere Verordnungen zur Vollziehung zu bringen und den verkündigten Kriegszustand aufrecht zu erhalten. Indem Wir Un⸗ seren treuen Unterthanen dies verkünden, vertrauen Wir selbst un⸗ ter diesen außerordentlichen Verhältnissen auf ein gesetzliches und ruhiges Verhalten Unserer Unterthanen, erklären jedoch ausdrück⸗ lich, daß die Besetzung Unseres Landes durch Truppen des deutschen Bundes einzig und allein den Zweck hat, geordnete, gesetzliche Zu⸗ stände, wo sie gestört sind, zurückzuführen, und wo sie durch die Treue Unserer Unterthanen unverletzt bestehen, zu erhalten und zu befestigen, und daß Wir ernstlich darauf Bedacht nehmen, von Un⸗ seren kreuen Unterthanen jeden Nachtheil so viel als thunlich abzu⸗ wenden und alle die unvermeidlichen Folgen eines vorübergehenden Kriegszustandes nach Moglichkeit zu erleichtern.

enn solche der Sache dienen, haben wir durch die That be⸗

der permanenten Kommission, unterzeichneten

Urkundlich Unserer Allerhöchsteigenhändigen Unterschrift und des beigedruckten Staatssiegels. 8 Wilhelmsbad, 28. Oktober 1850. Friedrich Wilhelm. Hassenpflug. Volmar. Haynau. Baumbach.“

Gleichzeitig mit dem Einrücken der Bayern zog das noch an⸗ wesende Kurhessische Militair über Frankfurt nach Bockenheim, Praunheim und Umgegend ab. An die Stelle des Generals Ame⸗ lunrxen, welcher die Gouverneursstelle niedergelegt, wurde Major Humbert ernannt, der aber sofort nach Wilhelmsbad zum Kurfür⸗ sten eilte, um diese Ehre abzulehnen. Hauptwache, Thorwachen und Bahnhof wurden gegen Abend durch die Bayern besetzt.

Schleswig⸗Holstein. Kiel, 2. Nov. (Alt. Merk.) Diesen Nachmittag ist ein österreichischer Offizier hier eingetroffen, hat sich sofort zur Statthalterschaft verfügt und dort eine Depesche

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abgegeben, deren Inhalt natürlich noch unbekannt ist.

Hessen⸗Homburg. Homburg v. d. H., 27. 127 Das heute ausgegebene Landgräflich hessische R egierungsb att veröffentlicht das Gesetz, die Einführung von chworenen be treffend.

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8 MUusland.

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HOesterreich. Mailand, 28. Okt. Die Gazeta di Milano theilt eine amtliche Bekanntmachung über die Benutzung der elektro⸗- magnelischen Telegraphen von Seiten des Publikums mit. Jede blos innerhalb des lombardisch⸗venetianischen Königreichs aufgegebene Depesche kann in italienischer Sprache befördert wer⸗ den. Zur Weiterbeförderung wird sie im Telegraphen⸗ Büreau in Verona ins Deutsche übersetzt. Sollte der Absender jedoch aus⸗ drücklich die Weiterbeförderung in italienischer Sprache wünschen, so hat er dies anzuzeigen, in welchem Falle, da die Telegraphen⸗ Beamten in den deutschen Provinzen blos in deutscher Sprache telegraphiren, die Depesche mittelst der Post oder eigener Staffetten weiter gesendet würde. Eben so werden die nach Verona gelangen⸗ den, in deutscher Sprache abgefaßten Depeschen daselbst ins Ita⸗ lienische gesetzt, im Falle nicht ausdrücklich das Weiterbefördern in deutscher Sprache gewünscht würde.

Im Palaste Broletto zu Mailand werden Vorbereitungen zur Aufnahme der aus Abgeordneten der verschiedenen lombardisch⸗ve⸗ netianischen Städte und Provinzen bestehenden Kommission getrof⸗ fen, welche Berathungen über das Anlehen von 120 Millionen Lire pflegen soll und ihren Sitz von Veronag nach Mailand verlegt.

Brody, 27. Okt. (Lloyd.) Gestern traf der aus Rußland bis jetzt exilirt gewesene und nun von Sr. Majestät dem Kaiser Nikolaus amnestirte Graf Moriz Potocki hier ein, begleitet von sei⸗

ner Familie, einem zahlreichen Gefolge und von seinem Schwieger⸗

Nach Ruß⸗ eigenen Bis rei⸗

vater, dem russischen Staatsrath Rober, der ihn abgeholt. kurzem Aufenthalte setzte der Graf seine Reise nach land über Radziwilow, wo 60 Pferde aus seinem

Marstall den reichen Gutsherrn erwarten, wieder fort. Kiew wird Herr von Potocki unter Militair⸗ Bedeckung sen und dort erst den Gnadenakt aus den Händen des Gou⸗ verneurs empfangen. Die sich wiederholenden Beweise von milder Gesinnung gegenüber den Landesverwiesenen seitens der russischen Regierung erregen im Lande die beste Stimmung, die auf Handel und Gewerbe durch wachsendes Vertrauen nicht ohne gün⸗ stigen Einfluß bleibt. In allen Schichten herrscht dort eine rege Thätigkeit; der reiche Adel verzehrt wiederum im Lande die enor⸗ men Einkünfte seiner Besitzungen, und die Industrie und die ge⸗ werbliche Klasse wissen die günstigen Momente auszubeuten.

Semlin, 28. Okt. (Südsl. Ztg.) Es bestätigt sich die Nachricht von der Anfrage, ob hierorts ein Corps von 15,000 Mann Infanterie und 1000 Mann Kavallerie für den Fall der Noth oder doch wenigstens eine Garnison von 3500. Mann Infanterie und 400 Maon Kavallerie untergebracht und wie die Verpflegung auf eine die Gemeinde schonende Art besorgt werden könnte. Man ver sichert, daß diese vorläufige Anfrage nichts Anderes sei, als eine Ueberprüfung der Anträge der Kaiserlichen Ingenieure, welche längs der ganzen Militairgränze die Zahl der aufzustellenden nöthigen

Mannschaft aus strategischen Gründen angaben, ohne auf die Mög lichkeit ihrer Unterbringung oder Verpflegung Rücksicht genommen zu haben, was nicht ihre Sache ist. Es ist somit von einer au⸗ genblicklichen Aufstellung eines Corps keine Rede, sondern nur für den Fall einer Noth.

Sgg, 29. 9Sb(E auf Mostar noch nicht erfolgt. seit neun Tagen völlig eingeschlossen. Rustan Bey mit 110 Ka⸗ wassen im Serail belagert. Andere Ortschaften der Herzegowina verhalten sich ruhig und haben sich zum Theil für den Wesir er klärt. Man muthmaßt, Mostar werde sich binnen kurzem er geben. 1“

Frankreich. Paris, 1. Nov. Die P atrie widerspricht dem Gerüchte, daß Herr von Persigny bereits von Berlin zurück⸗ gekehrt sei, und meldet seine Ankunft für den Wiederbeginn der Session. 8

Das Pouvoir will wissen, daß gestern sämmtliche T eputirte des Departements Lot und Garonne in einer Privat⸗Konferenz be⸗ schlossen hätten, für die Verlängerung der Präsidentschaft zu stimmen.

Unter den Ministern, welche den Präsidenten auf dem Wege der Politik, die mit der Absetzung Neumayer’s begann, nicht folgen wollten, sollen sich General Lahitte, Admiral Desfossés, Rouher und, wie man sagt, auch Baroche befinden. Im Schoße der permanen⸗ ten Kommission tadelten gestern die Herren O. Barrot und Molé am schärfsten die neue Politik des Elysee. Der Konferenzsaal der gesetzgebenden Versammlung wird gegenwärtig sehr zahlreich von den Repräsentanten besucht, Eund man hoͤrt auch dort viele derselben, welche bisher dem Elysee geneigt waren, sich jetzt über dessen Politik beklagen. General Neumayer soll hauptsächlich deswegen seine Demission gegeben haben, weil ihn seine Kriegsge⸗ fährten hierzu aufforderten. Man erwartet morgen im Moniteur eine halboffizielle Erklärung, derzufolge es falsch wäre, daß Neu⸗ mayer deshalb versetzt worden sei, weil er den Ruf: „Es lebe der Kaiser!“ verhindert hätte. Der aufgeregte Ton in der gemäßigten Presse von Paris währt fort. Die Opinion publique bemerkt heute in einem von ihrem Redacteur A. Nettement, Mitglied Artikel: „Die

(Ll.) Bis zum 24sten war der Angriff -e Bewohner dieser Stadt sind

eine Krisis,

wiegen ihre Leser mit unschuldigen zufolge handelt es sich nicht um sondern um eine administrative Maßregel. Möge bei diesen Märchen schlafen, wer Lust hat, unsere Pflicht ist es, zu wachen und zu wecken. Es handelt sich um eine Verschwörung, der Kommandant von Paris ist abgesetzt, weil er bei der Revue von Satory Stillschweigen empfahl. Die Nähe des Rücktritts des Ge⸗ nerals Changarnier würde alle Gemüther berühren; wenn er bleibt, so ist sein Ansehen geschwächt. Der nächste Gedanke ist nur, die National⸗Versammlung einzuberufen, und die permanente Kommis⸗ sion unterläßt dies nur, weil man ihr offiziell versichert, daß diese Absetzung ein vereinzelter Akt bleiben werde. Das Ministerium hat Versprechungen für die Gegenwart und Zukunft erhalten und solche Versprechungen gemacht. Die Botschaft des Präsidenten, welche an die National⸗Versammlung geschickt werden wird, soll diese Empfin⸗ dungen ausdrücken; Achtung vor den Gesetzen und den Verfassungs⸗ Grundsätzen und den Wunsch nach dem besten Einvernehmen mit der gesetzgebenden Gewalt. Wir glauben den Worten der Minister, aber wer weiß, wer in acht Tagen Minister sein wird“. Die Assemblee nationale sagt: „Indem man die Absetzung Neumayer's aufrecht erhält, bringt man nicht mehr die Präsident⸗ schafts⸗Verlängerung, sondern das Kaiserthum vor die National⸗ Versammlung. Alle Ableugnungen heben den Konflikt zwischen beiden Staatsgewalten nicht auf.“ Die Gazette de France äͤußert sich: „Es thut Noth, daß eine Revolution uns belehre, wie fern von der Vernunft wir seien. Die ewige Weisheit kann durch die Ereignisse nicht widerlegt werden.

Blätter des Elysee Mährchen ein. Ihnen

Die Menschheit darf nicht im Truge einschlafen.“ Heute erfährt man Näheres über die letzte Sitzung der permanen⸗ ten Kommission. Der Kriegs⸗ Minister, welcher eingeladen worden war, zu erscheinen, hatte sich entschuldigen lassen, und Herr Baroche erklärte, das Ministerium sei der Ansicht gewesen, es sei besser, wenn ein Minister das ganze Kabinet vertrete. Herr Baroche ant⸗ wortete mehr mit einer Versicherung von guten Absichten, als mit Thatsachen. Er nahm jedoch im Namen des Kabinets die förm⸗ liche Verpflichtung an, daß die Versetzung Neumayer's eine verein⸗ zelte Thatsache bleiben werde. Uebrigens drückte er prinzipiell die Ansicht aus, daß diese Maßregel ein administrativer Akt sei, und insofern nicht der Kontrolle der g. setzgebenden Versammlung unterliege. Was Changarnier betrifft, so erklärte er, die Regie⸗ rung denke nicht im entferntesten daran, sein Ansehen zu schwächen. Es wird übrigens bemerkt, daß kein einziges von Mitgliedern der Kommission redigirtes oder influenzirtes Blatt diese Aeußerung er⸗ wähnt und sie nur im Constitutionnel enthalten ist, welches Blatt wiederum andere Erklärungen des Ministers ignorirt. In Bezug auf Changarnier hatte die permanente Kommission gefragt, ob es wahr sei, daß er durch General Harbouville ersetzt werden solle, und daß die Regierung in diesem Falle sich seiner Wahl zum Prä⸗ sidenten der gesetzgebenden Versammlung gewärtigen könne; hier⸗ auf erfolgte die oben erwähnte Verneinung. Herr Baroche theilte auch mit, daß einige der Minister nur auf seine Bitte ihre Demission zurückgenommen haben, sie aber von neuem geben würden, wenn die permanente Kommission die gesetzgebende Versammlung einberiefe. Die Kommission wurde namentlich durch einige Aeußerungen des Ministers, welche seine Aufrichtigkeit zeigten, zu einer gewissen Nach⸗ giebigkeit gestimmt. Er verbürgte sich für die Zukunft mit seiner Verantwortlichkeit und erzählte, daß er durch dieselbe bereits weitere Konsequenzen verhindert habe. So theilte er mit, daß Louis Bo⸗ naparte auch den General Forest, welcher seit langer Zeit das Kom⸗ mando der Brigade hat, die zum Schutze der gesetzgebenden Ver⸗ sammlung verwendet wird, versetzen und seine Stelle dem Oberst Alphonse, welcher kürzlich mit seinem Regiment von Versailles nach Paris gekommen war, habe übertra⸗ gen wollen. Gleichzeitig hätte das 4te Linien⸗ Regiment Befehl erhalten, Paris zu verlassen. Das Ministerium verbürgte mit seinem Ehrenworte, daß dies Alles nicht geschehen werde, und daß im Gegentheile eine friedliche und constitutionelle Botschaft an⸗ die gesetzgebende Versammlung gerichtet werden solle. Man hält da⸗ her den Konflikt zwischen beiden Staatsgewalten für so lange ver⸗ tagt, als das jetzige Ministerium am Ruder bleibt. Nach obigen Erklärungen des Ministers verwarf die Kommission den Antrag auf Einberufung der gesetzgebenden Versammlung und beauftragte die Herren Molé, Monnet, Barrot, Daru und Pannat, die Motive dieses Beschlusses zu Protokoll zu bringen und der gesetzgebenden Versammlung mitzutheilen. JX4““

Der Constitutionnel hatte kürzlich fälschlich die bevor⸗ stehende Auflösung der Gesellschaft des zehnten Dezember gemeldet. Sie befindet sich vielmehr in Permanenz, alle ihre Sertionen hal⸗ ten seit einigen Tagen Sitzungen, und vor einigen ihrer Lokalitäten, z. B. in der Rue Montmartre und Rue du Faubourg St. Antoine, sieht man imperialistische Embleme. Die Polizei⸗Kommissäre der Stadt⸗ theile wohnen den Sitzungen bei, die übrigens dessenungrachtet einen heftigen politischen Charakter haben sollen. Das Bulletin de Paris widerspricht übrigens entschieden der Nachricht von einer Auflösung der Gesellschaft und versichert im Gegentheil, Louis Bo⸗ naparte habe keinen Augenblick daran gedacht; sie mache jetzt die größten Fortschritte unter den Arbeitern und schließe unwürdige Mitglieder aus.

Die bereits vor einiger Zeit gemeldete Abreise Montalembert's nach Rom steht mit einer Mission in Verbindung, die er für den Papst vom Präsidenten der Republik erhielt.

Gazet, welcher kürzlich in Lyon verhaftet wurde, ist nicht, wie einige Journale meldeten, in Freiheit gesetzt worden. Die Verhaf⸗ tungen in Lyon nehmen im Gegentheile zu. Herr Thoͤuret, einer der Vertheidiger im Staatsprozesse vom 13. Juni 1849, ist in Marseille verhaftet worden. Man bringt diese Verhaftung mit dem lvoner Komplott in Verbindung.

Die Aeußerung des Herrn hiers: „Die Republik spaltet uns am wenigsten“, giebt heute dem Constitutionnel Anlaß zu einem Artikel: „Die Herrschaft Louis Napoleon's spaltet uns am we⸗ nigsten.“

Gestern sah man Changarnier, Thiers und Chambolle in einer Loge der großen Oper gerade gegenüber der Loge, in welcher Louts Bonaparte sich befand.

Wie berichtet wird, lag bereits Präsidentenbotschaft vor, welche nur in Folge der mit einer ganz anderen verwechselt werden soll.

Es geht das Gerücht, die Majorität der National⸗Versammlung wolle bei der jetzigen Lage der Dinge das Verbannungsdekret ge⸗ gen die Bourbons aufheben.

Die gesetzgebende Versammlung wird ihre Sitzungen mit der Verlesung der Protokolle über die Verhandlungen der permanenten Kommission beginnen.

Das Steigen der Fonds an den Börsen von Wien und Ber⸗ lin hat hier einen sehr günstigen Eindruck gemacht.

Der Verschwörungsprozeß von Oran ist nun dahin beendigt daß funfzig Angeklagte, und darunter sechs in contumaciam, ver- urtheilt worden. Der Chef des Komplottes ist zu siebenjähriger, die anderen Theilnehmer sind von sechsmonatlicher bis zu fünf⸗

eine vollständig ausgearbeitete letzten Ereignisse

jähriger Haft verurtheilt worden.

Der Geschäftsführer des Constitutionnel belangt aguch das

Echo du Nord wegen Verleumdung, weil es die Behauptung von einer Subvention aus dem Elysee gebracht hatte.

Eine große Anzahl Buchdrucker, unter ihnen auch der des Journals La Presse, wurden zu bedeutenden Geldstrafen, verur⸗ theilt, weil ihr Name auf den Antiwahlreform⸗Petitionen nicht ab⸗ gedruckt war. Das Zuchtpolizeigericht von Douäi hat nun unterm 25. Oktober den Ausspruch gethan, daß die einfache geschriebene Unterschrift genüge und daher der vor ihm erscheinende Buchdrucker

Regierung erbettelt habe. Der Courrier d'Athenes spendet dem Justiz⸗Minister, Herrn Paikos, großes Lob über die Art und Weise, wie er bei der Ernennung und Entlassung verschiedener Ju⸗ stiZbeamten vorgegangen ist. Die von der Fürstin Belgiojoso im pariser National veröffentlichten „Souvenirs dans 'Exil“ erregen bei allen Parteien in Griechenland den größten Unwillen. Observateur und Courrier sprechen sich entrüstet über die lügenhaften und belei⸗ digenden Angaben der Prinzessin über die griechische Nation aus, welche sie als eine barbarische Horde bezeichnet, über deren hervor⸗ ragendsten Persönlichkeiten sie ihre Galle ausläßt, während sie in Griechenland überhaupt, namentlich aber auch von Seiten der Kö⸗ nigin und der Herzogin von Piacenza, die gastlichste und zuvorkom⸗ mendste Aufnahme erfahren hatte. Die Journale erinnern an die großmüthige Behandlung, welche Griechenland den Emigranten an⸗ gedeihen ließ, ohne selbst die Gefahren zu achten, welchen es sich bei dieser delikaten Angelegenheit gegenüber anderen befreundeten Mächten aussetzen mußte. Der Obse rvateur läüßt sich weitläufig über die übertriebenen Ansprüche aus, welche die Fürstin an die Regierung stellte. So z. B. verlangte sie, daß man ihr eine be⸗ sondere Landesstrecke anweise, um auf derselben eine Emigranten⸗ Kolonie zu bilden, in welches Ansinnen man aber aus triftigen Gründen nicht eingehen konnte. Ir hga“ Jonische Inseln. Korfu, 25. Okt. (Ll.) Die Cholera auf ver Insel Cephalonia ist ihrem Ende nahe. Die Krankheitsfälle sind äußerst spärlich, und man giebt sich der gegründeten Hoffnung hin, die Epidemie bald ganz erloschen zu sehen.

von der Anklage zu entbinden sei.

Der frühere General⸗Gouverneur von Algier, zum Genie⸗Inspektor ernannt werden.

Der National veröffentlicht das Cirkular des Mazzinischen Comité's über Eröffnung einer italienischen „National⸗Subscription“ von 10 Millionen Lire, die zum Ankauf von Waffen und Muni⸗ tion u. s. w. bestimmt sein soll. G as-n.vS-

Von Napoleon Bonaparte ist eine sehr heftige Broschüre für allgemeine Volksbewaffnung und gegen das ministerielle National⸗ garde⸗Gesetz erschienen. Emil von Girardin druckt in der P resse Stellen aus dieser Broschüre ab. wag.⸗

Charron, soll

Großbritanien und Irland. London, 1. Nov. Die Königliche Familie wird heute zum Frühstück in Windsor er⸗ wartet. Einige Bagagewagen waren schon gestern auf dem Schlosse angekommen, mit dessen neuen inneren Einrichtungen fortwährend 200 bis 300 Arbeiter beschäftigt sind. Der Geburtstag des Prin⸗ zen von Wales, der auf den 9ten d. M. fällt, soll in Windsor durch große Festlichkeiten gefeiert werden. Die Privat⸗Musik⸗Ka⸗ pelle Ihrer Majestät wird heute zum erstenmale seit dem Tode Sir Robert Peel's wieder vor der Königin bei ihrer Ankunft im Schloß Windsor spielen. b

Mit dem Schlage 6 gestern Abend erlosch der Termin für die Raumanmeldungen zur großen Industrie⸗Ausstellung. Der Zudrang war den ganzen Tag über ungeheuer stark gewesen, und Viele, die sich zu spät besonnen hatten, ihre Erzeugnisse anzumelden, sind ab⸗ gewiesen worden. f

Moldau und Wallachei. Bukarest, 17. Okt. (Ll.) Der bisherige Finanz⸗Minister, Wornik Konstantin Cheresko, ist zum Chef der walachischen Truppen ernannt worden. Das Porte⸗ feuille der Finanzen ist dem Großlogothet Janku Philipesku vor dem Fürsten übertragen worden.

Der Pitar Dinka⸗Piriano, bisheriger Sub⸗-⸗Administrator des Oltbezirkes, ist wegen seiner Bedrückungen, die er an den Unter⸗ thanen geübt hat, seiner Stelle entsetzt worden. Zugleich hat ihm die Regierung empfohlen, alles Erpreßte zurückzustellen, er wurde

in das Kloster Sardava verwiesen und darf nie mehr in Staats⸗ dienste angestellt werden. 1 8

Es wurden im Laufe des gestrigen Tages nicht weniger als 1500 verschiedene Ausweise über Raum⸗Anmeldungen von den entlegensten Lokal⸗Comité's Englands an die Haupt⸗Kom⸗ mission eingeschickt.

Die Zollbeamten haben verschärfte

Ordres behufs der Unter⸗

suchung von Passagtergütern erhalten. Es scheint, daß in der letz-⸗ V .Ante ehste 5.

ten Zeit der kleine Schmuggel, namentlich mit Taback und Cigar⸗ eHa ren, sehr überhand genommen hat. 8 Türkei. Von der bosnischen Gränze. (Agram. Ztg.)

Gestern Abend wurde der bekannte Schauspieler und Pächter Omer Pascha hat von Stambul den Befehl erhalten, alle in ei⸗ des Lyceum⸗Theaters, Herr Mathew, in einem Komödien⸗Duell auf mem Heere dienenden magyarischen Flüchtlinge, es mögen sicheren der Bühne von seinem Gegner durch die Hand gestochen, so daß Nacheichten zufolge an 1890 Mann sein, unverzüglich nach Konstan⸗ das Stuͤck nicht weiter gespielt werden konnte. .“ „tinopel abzusenden, was auch bereits geschehen sein soll.

Die Stelle eines Gouverneurs von St. Helena ist in Folge Noch vor Anbruch des Winters werden sechs Bataillone In⸗ tes Ablebens des bisherigen Gouverneurs Sir Patrick Roß dem fanterie in Sarajevo erwartet, von welchen dann zwei Bataillone Oberst⸗Lieutenant Robert Clarke, von der Artillerie, übertragen nach Mostar abgehen sollen. Bosnien soll in vier Paschaliks einge⸗ worden. theilt werden, in das von Travnik, Banjaluka, Zvornik und Bihaz,

Kraft einer Parlamentsakte muß jede Eisenbahngesellschaft im der Wesir aber seinen beständigen Sitz in Sarajevo nehmen. Bereiche Großbritaniens täglich mindestens einen Zug auf ihrer Mustai Pascha Babiz und Fazli Pascha Serifkovich sollen von der ganzen Bahnstrecke befördern, welche für die Meile blos Einen Penny Civil⸗ Verwaltung entfernt sein und beide als Feriks (Divisions⸗ für Reisende dritter Klasse fordern darf. Es heißen diese Zuge Generale) in Bosnien fungiren. Im Frühjahre wird eine allge⸗ gemeinhin die Parlamentszüge und sind dieselben wegen des vielen meine Rekruten⸗Aushebung in Bosnien stattfinden und dann erst Aufhaltens auf Zwischenstationen in sehr üblem Ruf. In neuester das Tansimat eingeführt werden.

Zeit hat es sich herausgestellt, daß mehrere Eisenbahngesellschaften Omer Pascha soll blos wegen Befürchtung eines frühen Win⸗ bei diesen Armenfahrten mehr Fahrtaxe berechneten, als ihnen das ter⸗Eintritts nach Sarajevo zurückgekehrt sein, indem er sich die Gesetz gestattet. Bereits ist eine irländische Bahngesellschaft zu Ueberzeugung verschaffte, daß er im Laufe dieses Herbstes mit den 100 Pfd. St. Strafe verurtheilt worden, und einer zweiten droht nöthigen Einführungen nicht zu Stande kommen kann. Indessen dasselbe Schicksal. 11“ 8218 scheint noch etwas Anderes, wenn nicht Hauptgrund, doch ein wich⸗

Die Einfuhr von Getraide und Schlachtvieh vom Kontinent liger Nebengrund der retrograden Bewegung gewesen zu sein, worauf war seit vielen Jahren in England nicht so bedeutend als in vori⸗ die unvermuthete Entfernung Hafiz Pascha's vom bosnischen We⸗ ger Woche. Der Emport von Schlachtvieh beträgt nicht weniger sirate und seine überaus schnelle Reise nach Stambul, dann die als 9334 Stück blos für den londoner Markt. In ver entsprechen⸗ wider Willen Omer Pascha's geschehene eben so plötzliche Abreise den Woche des Jahres 1849 betrug die Einfuhr 6527 Stück), 1848 des alten All Pascha von Sarajevo nach Stolac deuten. nur 4301 Stück. Hafiz und Ali Pascha sind Beide, wie es heißt, entschiedene

Der Lord⸗Mayor er Feinde nicht nur der einzuführenden Reformen, sondern Omer Pa⸗ großes Diner in Egyptian⸗Hall, bei welchem an 600 Gäste anwe⸗ scha's selbst. Berücksichtigt man nun die numerische Schwäche des send waren, und das an Glanz und Reichthum der Tafel alles Armee⸗Corps Omer Pascha's, umgeben ringsum von aufständischen übertroffen haben soll, was je in dieser Art geleistet worden ist. Nahien, und die höchst verdächtige Haltung der Bevölkerung von

Nach offiziellen Ausweisen starben in der letzten Woche in Lon⸗ Travnic und Sarajevo, so scheint hinreichender Grund vorhanden, don 845 Personen. Seit den letzten Jahren außer denen zwischen um sich die rückgängige Bewegung Omer Pascha's zu erklären. 1841 und 1845 ist die Zahl der Verstorbenen in der Hauptstadt In der Kraina herrscht eine gedrückte, dumpfe Stimmung; nie unter 800 gesunken. 1

und die Lady⸗Mayoreß gaben gestern ein

sie gleicht der Ruhe vor dem Ausbruche eines Sturmes.

Kanen, 14. Okt. (LId.. Pascha hat der hiesigen Bevölkerung das Tragen von Hieb⸗ und Stichwaffen, wodurch bisher zahllose Unglücksfälle veranlaßt worden, streng un⸗ tersagt; es hat jedoch dieser Befehl, weil er den Sitten der Be⸗ völkerung geradezu widerstrebt, tigsten Widerwillen hervor⸗

Nußland und Polen. Warschau, 2. Nov. Gestern begleiteten Ihre Majestät die Kaiserin und Ihre Königliche Hoheit die verwittwete Großherzogin von Mecklenburg⸗ Schwerin ihren er⸗ lauchten Bruder, den Prinzen Karl von Preußen, nach der Eisen⸗ bahn, wo Se. Königl. Hoheit die Rückreise nach Berlin antrat. Auch der Prinz Eugen von Württemberg, Infanterie⸗General in der russi⸗ schen Armee, hat Warschau verlassen und sich nach Berlin begeben. Vorge⸗ stern traf aus Paris der russische General der Infanterie, General⸗Adju⸗ tant Sr. Majestät des Kaisers und Minister, Graf Paul Kisseleff⸗ bier ein, und gestern reisten der Reichskanzler Graf Nesselrode, die Kaiserlichen General⸗Adjutanten Graf Plautin, Protassoff und Fi⸗ losofoff, so wie die Generalmajore Baron Korff und Fürst Ment⸗ schikoff von der Suite des Kaisers, von Warschau nach St. Peters⸗

den hef gebracht, und man zweifelt, daß es der Behörde glücken werde, eine vollständige Befolgung dieses unleugbar nützlichen Befehls zu er zielen.

Eisenbahn⸗Verkehr.

I“ ““ Personen⸗Frequenz der Magdeburg⸗Leipziger

1 Eisenbahn.

Bis inkl. 19. Oktbr. c. wurden befördert.. 627,017 Personen.

Vom 20. Oktbr. bis inkl. 26. Oktbr. c., inkl. 9

1233 Personen aus dem Zwischenverkehr... 11,925 v in Summa 638,942 Personen.

Italien. Turin, 28. Okt. Die A rmonia, ein kirch⸗ liches Blatt, will wissen, daß Niemand die Stelle des Erzbischofs von Turin, welche nicht erledigt sei, annehmen werde, und versi⸗ chert, eine Weigerung dieser Art sei bereits vorgekommen.

Florenz, 25. Okt. Die Bildung dreier neuer Compagnieen Füsiliers steht bevor. Das Statuto billigt diese Maßregel.

Rom, 23. Okt. Das Giornale di Roma enthält die Er⸗ nennung des Dr. Bartholomei zum Gouverneur von Compagnono und die Ernennung des Herrn Secoli zum Gouverneur von Manziona.

Neapel, 27. Okt. (Ll.) Starkt Truppen⸗ Zusammenzie⸗ hung in Kalabrien; längs der jonischen Meerküsten ist ein Militair⸗ Cordon gezogen. Von den Jonischen Inseln her wird eine Emi⸗ granten⸗Invasion befürchtet.

Anzeige und Bitte.

Der hiesige Frauenverein zur Unterstützung verschämter Armen Berlins wird auch für dieses Jahr eine Weihnachts⸗Ausstellung von weiblichen Arbeiten und anderweitigen Erzeugnissen der Indu⸗ strie veranstalten, um aus dem Verkauf die Mittel zu erzielen, der bittersten Noth der ärmsten Armen abzuhelfen. Die edlen Men⸗ schenfreunde, namentlich aber Wohlthäter, Mitglieder, Kunsthändler, Kaufleute und Künstler, so wie diejenigen Frauen und Jungfrauen merwahlen gehen in der besten Ordnung und im Sinne der Re⸗ Berlins, welchen es die Verhältnisse gestatten, ein Werk ihrer Ge⸗ gierung von statten, trotzdem letztere sich dabei jeder Einflußnahme schicklichkeit und Mildthätigkeit auf dem Altar der Barmherzigkeit enthält. Die Oppositionsblätter tadeln jedoch Herrn Christides, der, niederzulegen, werden hierdurch freundlichst ersucht, den Verein mit wie sie es nennen, sich revolutionairer Mittel bedient, um die Hin⸗ Geschenken zu unterstützen. Die Ausstellung wird vom Montag den dernisse bei seiner Wahl für Syra aus dem Wege zu räumen. 25sten November an, täglich von 10 bis 3 Uhr, bei Frau Geheime Nicht minder ärgern sie sich über die Wahl des Herrn Ralli für die Räthin Heffter, Leipziger Platz Nr. 19, offen sein. Die vorher Universität, indem sie ihm vorwerfen, daß er sich den Schutz der] zu treffenden Vorkehrungen machen es wünschenswerth, daß dieje⸗

Griechenland. Athen, 22. Okt. (Lloyd.) Die Kam⸗