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eußerungen seiner Figuren Sh.s eigene Meinung heraus zu finden — wozu es nicht ausreicht, auf die von seinen reinen Charakteren am öftersten aus⸗ gesprochenen Meinungen zu achten und sie unter einander zu vergleichen — empfiehlt unser Autor, die idealen Charaktere, die der Dichter in der Mitte zwischen den starken tragischen und den schwachen komischen Gestalten seiner Stucke gehalten hat, die Heinrich, Posthumus, Orlando ꝛc. zu beobachten und geht zur Scheidung der dramatischen Gattungen über. „In Sh. haben wir keinen Lehrer vor uns, der die Räthsel der Welt platt zu lösen eilte, sondern die Welt selbst mit ihren Räthseln spielt vor uns; aber der Zufall ist ihr abgestreift, die Triebfedern der Handlungen und der Noth⸗ wendigkeit der Schicksale, die sich daraus entwickeln, sind vor uns aufge⸗ deckt; auf diesen offen gelegten Mechanismus muß man lauschen; ihm nachdenkend lernt man die Meinung des ordnenden Meisters kennen.
Die Grundzüge dieser seiner sittlichen Anschauung werden dann im letzten Abschnitte des Buches entwickelt.
In der Menanderschen Komödie, die zuerst den heiteren und den ernsten Lebens⸗Inhalt dramatisch verband, oder vielmehr in den Nachahmungen des Plautus und des Terenz sieht G. die „Erzieherin des neueren Drama's. 82 Menander hat Sh. schwerlich mehr als den Namen gekennt, es kann des⸗ halb wohl hier hauptsächlich nur vom Plautus die Rede sein, von dem Sh. bekanntlich zwei Stoffe (die Menächmen und den Amphitruo) benutzte, und dessen erfinderischem Witz er gewiß alle Anerkennung zollie. Gelernt hat er jedoch wohl nicht eigentlich von diesem Autor, der es in Menschen⸗ kenntniß und Geschmack nie sehr weit gebracht hat, vielmehr möchten wir gerade Sh'’s. Verdienst darin sehen, daß es seinem Genius gelang, der englischen Bühne eine schärfere eigenthümliche Ausprägung zu geben und sie von der blinden Nachahmungssucht vieler seiner Zeitgenossen und Vor⸗ gänger zu befreien. Aeußerlichkeiten der Technik mag er von ihnen ent⸗ nommen haben, noch häufiger rohes Material, und es konnte ihm nur willkommen sein, wenn ihr Fleiß und ihre Gelehrsamkeit aus allen Ländern und Zeiten Stoffe herbeiholte, alles Wesentliche aber, namentlich die An⸗ lage der Charaktere und die Verknüpfung der dramatischen Fäden, waren das Werk seines pfochologischen Scharfblicks, seiner Menschen⸗ und Büh⸗ nenkenntniß. Nicht blos die einzelnen Figuren, auch die ganze Haltung seiner Komödien erweist sich überall so lebensfrisch und originell, daß man Sh. einräumen muß: er schöpfte mehr unmittelbar aus dem Leben, als aus der Literatur. Ueber die dramatischen Gattungen heißt es nun: „Die Benennungen verwirrten sich; in Spanien hieß Alles gleichmäßig Komö⸗ die; in England war die Unterscheidung von Komödie, Tragödie und Hi⸗ storie gebräuchlich, je nachdem der Ausgang gut oder schlecht, die Geschichte wahr oder erfunden war. Sh. erkannte bald, daß dies keine kunstmäßigen, wesenhaften Unterscheidungen waren. Seine Ansicht schien zu sein, daß je⸗ der Stoff seine eigene Form verlange, und jedes Stück bildet insofern bei ihm eine eigene Gattung; daher kommt es, daß er so oft die Scheidelinie von Lustspiel, Pastoral, Maske und Historie verschliffen hat. In⸗ dem er so das Leben allein zum Führer nahm, jedem Falle sein eige⸗ nes Recht und Gesetz gab, die Sache selbst den Gang, die Form und die Stimmung vorschreiben ließ, stieß er in den Sachen überall auf den Einen durchgreifenden Unterschied zwischen dem üppigen und dem ver— kümmerten Wuchs der Leidenschaft und handelnden Kraft im Menschen, und dies führte ihn zu der allgemeinen Festhaltung des Begriffs von Komödie und Tragödie. Zwischen Beiden aber ließ er die Mittelgat⸗ tung des Schauspiels zu, eine Spielart des Drama's, die jede Zeit und jedes Volk gekannt, aber nur unsere Sprache mit einer bestimmten Benen⸗ nung unterschieden hat. In diesen Hauptgattungen mischte er den Ton je nach Bedürfniß, und dies Verfahren selbst war ein Bedürfniß, das aus den Gesetzen seiner Kunst mit Nothwendigkeit folgte. Denn wenn sittliche Ideen die leitenden Gesichtspunkte des Drama's sein sollten, die durch Charaktere und ihre Gegensätze allein versinnlicht werden konnten, so lag es nahe, daß eben diese Gegensätze in der Tragödie zu komischen, in der Komödie zu tragischen Bestandtheilen überleiteten. Sh. habe diese Mischung zugelassen sowohl in Folge seiner rein menschlichen Natur, die an Allem gleichmäßi⸗ gen Theil hatte und die in der möglichsten Mannigfaltigkeit und gerade im Ausscheiden des einseitig Begränzten das Vollendete sah; als auch in Folge seiner echt germanischen Natur, indem unser Volksstamm das In⸗ einanderschmelzen der Stimmungen liebe, nicht, wie die Südländer und die Alten, den scharfen Wechsel, auf tragische Erschütterungen die Burleske fol⸗ gen zu lassen. Sh.s komische Figuren und Nebenhandlungen im ernsten Drama stehen immer in⸗genauer Beziehung zu dem Gedanken des Stücks, „weil sie als Gegensätze oder Nebenschößlinge der herrschenden Leidenschaft dargestellt sind und zur Schattirung des Hauptgemäldes, als Folie, als Widerspiel, als verzerrtes Spiegelbild dienen.“ Nach einem Rückblicke auf Einzelnes sagt G.: „Die Darstellung von eigentlichen Verbrechen ist für die Dichtung eine gefährliche Klippe, weil das ganz Schlechte und das ganz Schwache eines ästhetischen Reizes nicht fähig ist. Aber Sh. hat auch diese Klippe geschickt vermieden: seine Schlechten sind alle stark, seine Schwachen sind alle nicht eigentlich schlecht. Selbst wo sich Schwäche und Verbrechen am engsten berühren, in Antonius, scheint eine ursprüng⸗ liche Kraft noch hindurch, und die äußerste Feinheit, mit der Sh. diese Gränze inne hielt, beweist nicht am wenigsten den grundtiefen Instinkt der Kunst, der diesen Mann zum Gesetzgeber des neueren Drama's befähigte.“ Der aristotelischen Forderung: für die Tragödie nach Rang und Charakter edle, für die Komödie niedere Menschen habe sich Sh. nicht völlig gefügt, sondern in seinen Lustspielen durchweg einen „Mittelschlag“ von Menschen auftreten lassen, damit jene aber dadurch nicht flau und flach würden, sich nicht in der reinen Sphäre des Komischen begnügt, sondern sein Lustspiel an die Gränze des ernsten Schauspiels, ja selbst der Tragödie geschoben; sodann den edleren Charakteren burleske Figuren an die Seite gestellt, durch die sie sich heben. Im Gegensatz zu einem geistvollen Ausleger des Dich⸗ ters (dem Amerikaner Hudson) findet unser Autor die poetische Gerechtigkeit in Sh's. Werken durchweg geübt. Dem Einwurfe, daß bei ihm oft die Unvorsicht oder die Unentschlossenheit mit dem Tode bestraft werde, während die größten Verbrecher doch auch nur den Tod erlitten, begegnet er durch den Satz, daß, wie die Handlungen bei Sh. aus den Verhältnissen bemessen sein wollen, so auch ihr Ende nach dem Verhältniß zu den Bestrebungen der Handelnden und nach dem inneren Bewußtsein der Fallenden. Sh. habe nie die Theorie gehabt, die das Glück als Lebensziel setzt. Kaum hätte es der Ausführlichkeit bedurft, diese längst anerkannte, ästhetisch und sittlich begründete Wahrheit hervorzuheben. 1
Im letzten Abschnitt, „Grundzüge der sittlichen Anschauung“, entwickelt Gervinus die Ursachen, warum Sh. seine Offenbarungen nicht aus der Kirche, sondern aus derjenigen heil. Schrift nahm, die der Schöpfer in das menschliche Herz geschrieben. Die Sätze: „Dulden muß der Mensch sein Scheiden aus der Welt wie seine Ankunft, reif sein ist Alles“ und „Warum bin ich? Die Frage thue Deinem Schöpfer. Mir ist's genug, daß Du bist!“ werden der nknüpfungspunkt. Die Natur schenke dem Menschen seine Gaben nicht, sondern leihe sie nur, um sie zu gebrauchen und wie⸗ derzugeben; Alles laufe daher auf den Antrieb zur Thätigkeit hinaus.
ie sie dem Leben Stärke und Fülle gebe, so verleihe das Maaß allein den Reiz und die dauernde Frucht. Hiermit wird dann der Satz verbun⸗ den, daß an sich überhaupt nichts gut oder böse sei; Tugend mißange⸗
1858
wandt Laster, dieses dagegen durch Handlungsweise geadelt werden könne. Nie hat ein Mensch den verschiedensten Seiten des Lebens so gleich offen gegenüber gestanden, nie die Gegenstände jeder Art so mit gleicher Stärke auf sich wirken lassen, so unbefangene, echte, wahre Eindrücke davon hingenommen, um jedem Dinge sein Recht zu thun. Lernet den Sinn für Wahrheit von diesem Dichter und spoltet des Teufels;!; — Dann wird man vor Allem die große, zumal in unserer Zeit so heilsame Kunst von ihm lernen, alle Anmaßung zu verlernen, die herrschende Sucht, Gott in seinem Haushalte zu meistern, abzulegen, die Zustände der Welt nicht zu verachten und zu verwerfen, sondern zuerst zu verstehen und so der Unbe⸗ fangenheit und Vielseitigkeit des Urtheils näher zu kommen. Was dieser Vielseitigkeit den Charakter des Zerstreuten, Auseinandergefallenen nimmt, ist jene Eigenthümlichkeit Sh's, nach der in ihm alle Vermögen gleich gewogen und im schönsten Bunde sind; sie macht ihn zu einem oceani⸗ schen Geiste (wie Coleridge es nannte), der immer als ein und dasselbe Elemene erscheint, zum xavud und 6og zugleich.
Schön, gut und wahr ist all' mein Gegenstand,
Schön, gut und wahr in mannigfalt'gem Kleide!
Dreiein'ger Stoff von wunderbarer Weite,
Der meiner Dichtung vollen Kreis umspannt! e6
(1058 Sonnett.)
Am Schlusse dieses Abschnittes, welcher das ganze Buch schließt, nimmt der Verf. wieder Gelegenheit, einige unserer deutschen größten Dichter an den englischen Meister zu halten, um zu zeigen, daß ihre höchsten Prädikate alle einzeln auf ihn zutreffen, er jedoch ihre Fehler und Einseitigkeiten ver⸗ mieden habe. Dies mahnt uns daran, daß die deutsche Lesewelt in dem Buche des berühmten Literar⸗Historikers wohl etwas zu suchen berechtigt sein dürfte, was in der That darin fehlt: die Entwickelung und Verfolgung des Einflusses, den der große Brite auf unsere Literatur ausgeübt. Wohl sind hier und da einzelne gelegentliche Bemerkungen darüber zu fin⸗ den, nirgend aber etwas Erschöpfendes oder nur Tiefergehendes, und doch dürften gerade dieser Aufgabe Wenige so gewachsen sein, als Gervinus. Ferner würde, wie schon früher bemerkt, gerade aus der Feder unseres eben so gewissenhaften als gelehrten Literators eine vollständigere kritische Revüe der englischen und deutschen Shakespeare⸗Literatur willkommen ge⸗ wesen sein, und wir hätten dafür nöthigenfalls gern das Biographische, das ohnehin bekannt genug, entbehrt. Ueberhaupt hat sich uns, nachdem nun alle 4 Bände vor uns liegen, der Gedanke aufgedrängt, daß sie wohl etwas zu rasch entstanden sein mögen. Weniger das Einzelne, wovon der größere Theil gewiß das Produkt langjähriger Studien, als vielmehr das Ganze als Ganzes scheint uns der Ru ndung zu entbehren. Theils aus den eigenen Aeußerungen des Verf., theils aus der Anschauung des Werkes selbst, muß man die Ueberzeugung schöpfen, daß es im Wesentlichen aus dem natürlichen Bedürfnisse hervorging, dem größten Dichter der neueren Zeit seinen Tribut der Verehrung voll und baar auszahlen zu können, was in seiner Literatur⸗Geschichte nur in kleinen Abschlagsraten möglich war. Wie jedoch bei so manchem anderen größeren Werke, so hatte auch hier der Umstand, daß jeder Band, so wie er geschrieben war, auch gleich ge⸗ druckt wurde, manche Nachtheile in seinem Gefolge. Hätte jenes einige Jahre in den Händen des Verfassers bleiben können, so wäre gewiß von der nachbessernden Hand noch Manches gethan worden, was jetzt der 2ten Auflage, die hoffentlich nicht lange auf sich warten läßt, vorbehalten blei⸗ ben muß. Ulrici ist in dieser Beziehung weit sorgfältiger gewesen. Manche Wiederholung, manche flüchtige, unbedachte Aeußerung würde dann gewiß ausgemerzt, vielleicht auch, was wichtiger, manche Lücke ergänzt sein.
Ueber die äußere Gestalt des Werkes haben wir schließlich noch einige
Worte zu sagen. So musterhaft das Typographische, Papier ꝛc. ist, so wenig scheint uns in mancher Beziehung Rücksicht genommen auf die Be⸗ quemlichkeit gewisser Klassen von Lesern. Solchen, die das Buch von An⸗ fang bis zum Ende durchlesen, wird die gegenwärtige Eintheilung wenig zu wünschen übrig lassen. Ihre Anzahl dürfte jedoch ziemlich gering im Verhältniß zu denen sein, die das Buch zum Nachschlagen benutzen wollen, und für sie ist das Register doch allzu dürftig. Die Abhandlungen über die einzelnen Dramen sind zwar nachgewiesen, da es jedoch die Oekonomie des Werks erfordert zu haben scheint, daß nur wenige Haupt⸗Abschnitte gemacht wurden, überdies manches Allgemeinere, was in diese gehört hätte, in die Besprechung der einzelnen Werke verwebt ward, so wäre, wenn nicht die Beigabe eines eigentlichen Sachregisters, wie sie in England und auch bei uns immer mehr in Aufnahme kommt, doch wenigstens ein etwas aus⸗ führlicherer Index gewiß am Platze gewesen. Daß ein trockener Sche⸗ matismus vermieden wurde, soll hier keinesweges getadelt werden; selbst in der gegebenen Form hätte sich indeß doch Manches weit übersicht⸗ licher einrichten lassen.
Eisenbahn⸗Verkehr. “ Rheinische Eisenbahn.
Die Betriebs⸗Resultate der Rheinischen Eisenbahn in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres, denen des Jahres 1849 ge⸗ genüber gestellt, sind sehr befriedigend; es ergiebt sich in dem ge⸗ nannten Zeitraum des laufenden Jahres gegen 1849 eine Mehr⸗ einnahme von über 104,000 Rthlr. zu welcher hauptsächlich die Ein⸗ nahme aus dem Personen⸗Verkehr beigetragen hat, obgleich derselbe in Betreff der Personen⸗Anzahl, welche befördert wurden, der Ein— nahme gegenüber in keinem Verhältniß steht. In den erwähnten neun Monaten dieses Jahres wurden befördert 363,579 Personen und 2,702,125 Ctr. Guter; in denselben neun Monaten des ver⸗ gangenen Jahres befuhren die Bahn 346,211 Personen und wur⸗ den transportirt 2,122,337 Ctr. Güter; es wurden sonach in 1850 an Personen 17,368 und an Gütern 579,788 Ctr. mehr befördert. Bei der Personenfrequenz sind es die letzten fünf Monate, welche die Vermehrung herbeigeführt haben, indem die ersten vier Monate gegenüber denen in 1849 durchschnittlich einen Ausfall zeigten; es wurden in erwähnten vier Monaten des laufenden Jahres befördert 105,623 gegen 120,988 Personen in gleichem Zeitraum 1849, wo⸗ nach sich ein Ausfall für 1850 von 15,365 Personen ergiebt; hier nach haben die letzten fünf Monate nicht nur die Vermehrung von 17,368 Personen herbeigeführt, sondern den Ausfall der ersten vier Monate von 15,365 Personen gedeckt, und also eine Vermehrung gegen 1849 von 32,733 Personen herbeigeführt, welches im Durch⸗ schniit pro Monat eine Vermehrung von 6546 Personen er⸗ giebt. Bei dem Güterverkehr zeigt aber jeder einzelne Monat eine Vermehrung und namentlich die Monate August und Septem⸗ ber; in diesen beiden Monaten wurden allein 746,452 Ctr. gegen 462,433 Ctr. in gleichen zwei Monaten 1849 befördert, also in 1850 284,019 Ctr. mehr. Die Einnahmen in erwähnten neun Mo⸗ naten 1850 betrugen für Personen 330,526 Rthlr. 6 Sgr. 6 Pf.
v11““
und für Güter exkl. Postgüter 202,358 Rthlr. 1 Sgr. 7 Pf., zu⸗ 1849 wurden eingenommen für Personen 237,520 Rthlr. 27 Sgr. und für Güter 191,202 Rthlr. 6 Sgr., zusammen 428,783 Rthlr. — Sgr.; es kamen sonach pro 1850 mehr ein für Personen 93,005 Rthlr. 9 Sgr. 6 Pf. und für Güter 11,095 Rthlr. 25 Sgr. 7 Pf., oammen mehr 104,101 Rthlr. 5 Sgr. 1 Pf. Diese bedeutende Mehreinnahme ist hauptsächlich den letzten drei Monaten Juli, Maust und September zuzuschreiben, obgleich auch das zweite Quar⸗ . 5 Vermehrung ergab. Vergleicht man die verschiedenee Quartale, so ergiebt sich Folgendes: im ersten Quartale dieses Jah⸗ res wurden eingenommen für Personen 47,863 Rthlr. 28 Sgr. und für Güter 61,946 Rthlr. 21 Sgr., zusammen 109,810 Rthlr. 19 Sgr.; in demselben Quartal 1849 kamen ein für Personen 49,329 Rthlr. 18 Sgr. und für Güter 61,277 Rthlr., zusammen 110,606 Rthlr. 18 Sgr.; es kamen sonach in 1850 für Personen 1465 Rthlr. 20 Sgr. weniger und für Güter 669 Rthlr. 21 Sgr. mehr ein, so daß sich ein Ausfall von 795 Rthlr. 29 Sgr. ergiebt. Im zweiten Quartal betrug die Einnahme für Personen 90,783 Rthlr. 17 Sgr. und für Güter 65,197 Rthlr. 16 Sgr., zu⸗ sammen 155,981 Rthlr. 3 Sgr., im zweiten Quartal 1849 kamen ein für Personen 77,828 Rthlr. 29 Sgr. und für Güter 66,739 Rthlr. 13 Sgr., zusammen 144,568 Rthlr. 12 Sgr.; es kamen sonach in diesem Quartale 1850 mehr ein für Personen 12,954 Rthlr. 18 Sgr., dagegen für Güter weniger 1541 Rthlr. 27 Sgr., so daß sich eine wirkliche Mehreinnahme von 11,412 Rthlr. 21 Sgr. ergiebt, welches eine 111“ Monat von 3804 Rthlr. 7 Sgr. ergiebt. SIm ien uar 1850 betrug die geh für Personen 191,878 Rthlr. 21 Sgr. 6 Pf. und für Güter 75,213 Rthlr. 24 Sgr. 7 Pf., zusammen 267,092 Rthlr. 16 Sgr. 1 Pf.; in gleichem Quartal 1849 kamen nur ein für Personen 110,362 Rthlr. 10 Sgr. und für Güter 63,245 Rthlr. 23 Sgr., zusammen 173,608 Rthlr. 3 Sgr., mithin übersteigt die Einnahme dieses Quartals pro 1850 die von 1849 für Personen um 81,516 Rthlr. 11 Sgr. 6 Pf. und für Güter um 11,968 Rthlr. 1 Sgr. 7 Pf. Ueberhaupt Mehreinnahme 93,484 Rthlr. 13 Sgr. 1 Pf., welches für dieses Quartal im Durchschnitt pro Monat mehr beträgt 31,161 Rthlr. 14 Sgr. 4 Pf. Die größten monatlichen Einnahmen waren überhaupt in diesem Quartal; es wurden eingenommen im Monat Juli 72,396 Rthlr. 3 Sgr. 6 Pf., mehr gegen Juli 1849: 14,373 Rthlr. 14 Sgr. 6 Pf.; im Monat August betrug die Einnahme 100,476 Rthlr. 3 Sgr. 6 Pf., mehr gegen August 1849: 41,208 Rthlr. 419 Sgr. 6 Pf., und im Monat September betrug die Einnahme 94,220 Rthlr. 9 Sgr. 1 Pf., mehr gegen September 1849: 37,902 Rthlr. 9. Sgyv. 1 Pf.
Auswärtige Sörsen. 1
Frankfurt a. M., 8. Nov. Unsere Börse war im Laufe dieser Woche in großer Aufregung, und seit dem Jahre 1848 zeigte sich keine derartige Mißstimmung und Rückfall aller Staats⸗ und industriellen Papiere, als in den letzten Tagen. Schon Anfangs der Woche machte sich eine flaue Tendenz bemerklich, indem durch das Einrücken preußischer und bayerischer Truppen in Kurhessen, durch die Proclamation des Kurfürsten ꝛc. viele Papierbesitzer und Spekulanten sich verkaufslustig zeigten. Zufällig kam später von Berlin eine telegraphische Depesche, welche den Rücktritt des Mini⸗ sters des Auswärtigen ankündigte. Diese Nachricht brachte wieder einen günstigen Eindruck hervor, und viele Geschäfte wurden neuer⸗ dings in den österreichischen und einigen anderen gangbaren Fonds zu steigenden Preisen abgeschlossen.
Die Course der Staats⸗Effekten behaupteten sich daher bis zur Mitte der Woche sehr fest. In den Vormittagsstunden trat plötz⸗ lich wieder eine andere Tendenz ein, indem wir von Berlin durch Telegraph die Nachricht erhielten, daß die Mobilmachung des gan zen preußischen Heeres beschlossen sei. Die Börse eröffnete daher sehr flau; es kamen keine Käufer zum Vorschein, alle Fonds und Actien drückten sich gleich um mehrere Prozent, und durch die Ver⸗ breitung noch anderer kriegerischer Nachrichten wurde die ganze Börse von einem panischen Schrecken ergriffen. Dieser trostlose Zustand dauerte sogar an gestriger Börse noch fort, wo neuerdings unsere Börsenwelt sehr bestürzt war, indem wiederum telegraphische Nachrichten von Berlin hier waren, welche auch einen bedeutenden Rückfall der dortigen Fonds und Eisenbahn⸗Actien ankündigten.
Die fremden Wechsel, welche anfangs begehrt waren, schlossen auch flauer. Nur für Hamburg und Paris in k. S. etwas Frage. Das baare Geld zeigte sich auch etwas knapper, obschon Diskonto sich auf 2 ½¾ % behauptete.
Markt⸗WVerichte. Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 11. November. Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr. 8 Pf., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; Hafer 27 Sgr. 10 Pf., auch 25 Sgr.; Erbsen 1 Rthlr. 22. Sgr. 6 Pf. Zu Wasser: Wetzen 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 15 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr.; Hafer 26 Sgr. 3 Pf., auch 25 Sgr.; Erbsen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. (schlechte Sorte.] — Sonnabend, den 9. November. Das Schock Stroh 8 Rthlr. 15 Sgr., auch 7 Rthlr. 20
Sgr. Der Centner Heu 22 Sgr. 6 Pf., geringere Sorte auch
Kaufmanns Valentin Potrykus eröffnet worden, so wer⸗
Tr e. vmrurmwrmn.
s [634]
A . emrren am en.
[639] Bekanntmachung.
Bekanntma hungen. den alle diejenigen, welche eine Forderung an die Masse Berlin⸗Stettiner Eisenbahn. Durch das plößliche Ableben der verntweten Ma⸗
— zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert, sich binnen Subhastations⸗Patent. 3 Monaten und sp 8
„
der großen Scharrnstraße Nr. 39 gelegene, den 21.
8
„I. No. 300. Fol. 301. des Hypothekenbuchs ver⸗ vor dem Stadt⸗ und Kreisrichter Herrn Mix angesetzten vom 20sten d. M. ab hier bei u nserer Haupt⸗
zeichnete, dem Kantor Carl Friedrich Wabdau gehörige Termine mit ihren Ansprüchen zu melden, dieselben zu Kase, des Vormittags von 9 bis 12 1 hr.
ätestens in dem auf
Wir Fahen beschlossen, die Zahlung der am 2. Ja⸗ b 5 Vor nuar a. f. fälli 1 „Aecti ʒh Januar 1851, Vorm. 11 Uhr, a. f. fälligen Zinsen auf unsere Stamm⸗Actien schon Versteigerung des zum Nachlasse gehörigen, in Ober⸗ Lößnitz bei Dresden in reizendster Gegend gelegenen
dame Zembsch haben sich die entfernt wohnenden Erben derselben veranlaßt gesehen, mich zur schleunigen
Weinbergs⸗Grundstückes zu beauftragen.
Haus nebst 4 Ruthen Wies n 1 96 3 1e. 825 welches zufolge der nebst liquidiren und die Richtigkeit d selb 1 gegen Einlösung des zinsscheins Nr. 3 der zweiten Scrie — dem Hypothekenschein in 758 — zufolg iquidiren und die Richtigkeit derselben nachzuweisen, M 88. r. 3 der z S K 1G en — egistratu i die hi . 9 NR 4 mit 4 Thlr. 8 Kauflustige werden daher eingeladen, sich *½ gistratur einzusehenden wobei die hiesigen Rechts⸗Anwalte Walter, Koßmann hlr. für die Voll⸗Actie und den 23. November dieses Jahres
vE 89 9 Shh. abgeschätzt worden, so an Gerichtsstelle vor dem Hiorhe 3 . 44 Uhr werden.
Frankfurt a. d. O., den 29 dai 18
—
und Besthorn als Mandatarien in Vorschlag gebracht mit 2 Thlr. für die Halb⸗Actie, 8 58½ so wie die Zahlung der Zinsen auf unsere Prioritäts- subhastirt werden. sgerichts⸗Assessor Rehfeld Derjenige von den Vorgeladenen, welcher in dem an⸗ Zaü gatanen, gegen Einibsung des 189n 5 mit . gesetzten Termine weder in Person, noch dur einen 2, Thlr. für die igation, bewirken zu lassen. Den b 85 SFass g Königliches Freisgericht 8 Bevollmächtigten erscheint, 8, zu Feggat abae pas er Zinsscheinen und Coupons muß bei der Präsentation dingungen zu gewärtigen. Die nähere Beschreibung heilung. mit seinen Ansprüchen an die Masse präkludirt und ihm ein Nummer⸗Verzeichniß, welches den Beirag der ge⸗ schaftlichen Gebäude, ei ilt dergleichen und einem gegen die übrigen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen wärtigten Zahlung und die Unterschrift des Präsentan⸗ zöveftlichen Gebäude, einem älteren dergleichen und eine
Bekanntma ch un auferlegt werden wird. ten oder Besitzers der Zinsscheine ent
MNiachdem von dem unterzeichneten Stanb. ggerichte der Konkurs über das Vermögen veg gfefahe.
Danzig, den 21. September 1850. Di Königl. Stadt⸗ “
Stettin, den 8. November 1850.
8S5 3 SS und Kreisgericht. I. Abtheilung. 5 Witte. Fretzdorff. Lenke. 1—
in dem Nachlaß⸗Grundstücke Nr. 36 in Ober⸗Lößnitz, Vormittags 11 Uhr, einzufinden und sich des Zuschlags an den Meistbietenden unter den vortheilhaftesten Be⸗ dieses aus drei Winzereien, einem ganz neuen herr⸗
höher gelegenen Schlößchen bestehenden Weinbergs⸗
hält, beigefügt sein. Grundstücks ist bei mir in Dresden, Moritzstraße Nr. 16,
zu haben. Advokat Tischer, K. S. Notar.
virsns1es EE1“
Das Abonnement beträgt II* 2 Athlr. für ¼ Jahr.
in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗ Erhöhung.
einzelnen Rummern wird der Bogen mi gr. berechne
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Amtlicher Theil. Preußen.
Oesterreich. Räubereien in Jassy. — Berichte der Herzegowina.
Bamberg. Truppenmärsche.
Kammer⸗Verhandlungen.
Ausschreiben, die Sabbaths⸗O
Deutschland. Berlin. General von Wrangel zum Ehrenbürger Berlins
Appert's für Gefängnißreform. — über den Aufstand in Bosnien und
Hannover. Hannover. nung betref⸗ — Wassersnoth. Karlsruhe. Adresse der zweiten Kammer an den Gro — Abmarsch der preußischen Trup Truppenbewegungen. Präsident Vollpracht. Koburg. Oesterreichische Truppen.
Fürst Gortschakoff überreicht sein
Hessen und bei Wiesbaden. oburg⸗Gotha. Frankfurt a. Kreditiv als russischer Gesandter. Ausland.
schaft des Präsidenten. — Verhandlun⸗ und der permanenten Kommission. — 's Wahl. — Ankunst Ferdinand Bar⸗ sas. — Vermischtes.
land. London. Lordmayvors⸗Prozession. —
Warschau.
Frankfurt
Frankreich. gen zwischen Minister Baroche Changarnier's Haltung. — L rot's. — Der Vertrag mit Ro
Großbritanien und Ir Vermischtes.
Rußland und Polen.
Dänemark.
Abreise der Kaiserin. Oersted's funfzigjähriges Jubiläum. Nationalraths⸗Verhandlungen. ährend des Winters. edereröffnung des Parlaments. er sardinischen Kirchenverhältnisse
Kopenhagen Bern. Stände⸗ und haltung des Gotthard⸗Passes w — Die päpstliche Allocution in Betreff d e. — Schweizer⸗ truppen nach Neapel.
Von der bosnisch
ten. — Zustand der Christen in Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: ““ tzer zu Uedem im Regierungs⸗Bezirk r⸗Orden vierter K
en Gränze. Niederlage der 9
Dem Bürgermeister Pe Düsseldorf, den Rothen Adle ehemaligen Füsilier im 20sten Infanterie⸗Re rt zu Kollatz, Kreis ande zu verleihen; andraths⸗Verweser
lasse; so wie dem giment, jetzigen Zimmer⸗ Belgard, die Rettungs⸗
von Busse andgerichts⸗Assessor Renner zu
Gesellen Karl Ebe Medaille am B
Die bisherigen Grävenitz und den bisherigen L Landräthen;
Den bisherigen außerordentlichen Pro in Bonn zum ordentlichen Professor in der dortigen Universität; und Pfarrer Groß in Postelwitz zum se Oels zu ernennen.
fessor Dr. Hälschner juristischen Fakultät der
Superintendenten der
Potsdam, den 12. November.
Ihre Königliche Hoheit die verwittwete gin von Mecklenburg⸗Schwerin ist, auf Schloß Sanssouci eingetroffen.
Frau Großherz von Warschau kommend,
Angelegenheiten. d Geburtshelfer Fritsch Regierungs⸗
Ministerium der geistlichen ꝛc.
Der Wundarzt erster Klasse un Vierraden ist zum Kre Bezirks Posen;
Der Wundarzt erster Klasse Florian zum Kreis⸗Chirurgus im Kreise Ple⸗
burtshelfer Dr. L Kreises Gladbach, Regie
is⸗Chirurgus im Kreise Bomst,
Friedrich Karl Schmidt zu Jarocin
Der praktische Arzt, Wundarzt und Ge zum Kreis⸗Chirurgus des Düsseldorf, ernannt; und
Der Kreis⸗Physikus Dr. Vö Eigenschaft nach Meseritz,
rungs⸗Bezirk
lkel zu Kulm ist in gleicher Regierungs⸗Bezirk Posen, versetzt
be und öffentli Friedrich Wilhelm
he Arbeiten. Dehme in igationsschule ernannt
Ministerium für Handel, Gewer Der Schiffs⸗Capitain
Danzig ist zum Lehrer an der dortigen Nav
Das dem Kaufmann Julius Marcus zu Köln unter dem 29. Januar 1850 ertheilte auf eine Centri
1 fugal⸗Pumpe und auf einen Kon für Dampfmase
chinen in den durch
Zeichnungen und Be⸗ ungen nachgewiesenen Zusam
mnensetzungen
ist erloschen. 8 1. 1 Königliche Gen Direction.
er 4ten Klasse 102ter von 150,000 4 Gewinne zu 5 und 58,468 nach Düsse 34 Gewinne
eral⸗Lotterie⸗ fortgesetzten Ziehung d ssen⸗Lotterie fiel der 1ste Hau bei Froböß;
. 35,519. 55,22
Königlichen Kla⸗ Rthlr. auf Nr. 45,853 nach Breslau 2000 Rthlr. fielen auf Nr. 26,568. in Berlin bei Spatz und nach Potsdam bei
1000 Rthlr. auf Nr. 7321.
45,315. 48,627. 50,665. 53,417. 54,857 359. 58,218. 66,679. 66,959. 68,776 und 74,209 in Burg, Lmal bei Dettmann, bei Moser, bei Holzschuher, Frohböß und 2mal bei
ei Krauß, Danzig 2mal
65,320. 65,426. Berlin bei Borchardt, bei Securius und Zmal b Bleicherode bei
ei Seeger, nach Barmen 3mal bei
Frühberg, Breslau bei Schreiber, Cöln bei Reimbold und 3mal b
achheht A s
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Berlin, Donnerstag den 14. November
bei Rotzoll, Düsseldorf bei Spatz, Eilenburg bei Kiesewetter, Elbing bei Silber, Halberstadt bei Sußmann, Königsberg i. Pr. bei Heygster, Minden bei Stern, Nordhausen bei Bach, Posen bei Bielefeld, Stettin 2mal bei Wilsnach und nach Tilsit, 2mal bei Löwenberg; 49 Gewinne zu 500 Rthlr. auf No. 18. 2474. 4074. 4853. 6280. 8855. 8959. 10,578. 11,057. 13,644. 15,284. 18,519. 19,586. 20,796. 22,534. 24,219. 26,353. 26,387. 26,497. 27,565. 27,614. 30,668. 30,793. 31,673. 31,869. 31,994. 34,288. 34,894. 38,336. 39,217. 40,705. 45,922. 45,999. 47,648. 47,919. 48,873. 50,312. 50,405. 51,057. 51,419. 51,879. 53,645. 57,139. 57,775. 64,524. 63,126. 66,981. 68,682 und 71,723 in Berlin bei Burg, 2mal bei Grack, bei Moser, bei Securius und 5mal bei Seeger, nach Aachen 2mal bei Levy, Barmen 2mal bei Holzschuher, Bielefeld bei Honrich, Breslau Zmal bei Froböß, bei Scheche und 4mal bei Schreiber, Cöln 2mal bei Reimbold und Zmal bei Krauß, Danzig bei Rotoll, Düsseldorf Zmal bei Spatz, Glatz bei Braun, Halle bei Lehmann, Königsberg in Pr. bei Heygster und bei Sam⸗ ter, Liegnitz Zmal bei Schwarz, Magdeburg bei Brauns, bei Büch⸗ ting und Zmal bei Roch, Potsdam bei Hiller, Reichenbach bei Scharff, Stettin bei Wilsnach und nach Zeitz Zmal bei Zürn; 51 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 2187. 4120. 7123. 8653. 9311. 14,186. 11,696. 12,392. 12,951. 13,895. 15,130. 16,144. 16,457. 20,702. 21,181. 21,838. 26,576. 27,058. 28,518. 28,569. 29,605. 33,192. 34,377. 34,546. 35,300. 36,356. 37,453. 38,865. 38,889. 38,896. 41,504. 42,207. 43,844. 44,203. 46,967. 48,595. 49,259. 52,115. 53,428. 54,695. 56,422. 57,687. 57,701. 58,096. 59,570. 60,274. 67,971. 68,795. 71,291. 73,719. 74,588. Berlin, den 13. November 1850.
nichtamtlicher Theil. Deutschland.
Preußen. Berlin, 11. Nov. Der hiesige Magistrat hat folgende Bekanntmachung erlassen: Der hohen und großen Ver⸗ dienste eingedenk, welche der Königliche General der Kavallerie, Oberbefehlshaber in den Marken und kommandirender General des Zten Armee⸗Corps, Herr Freiherr von Wrangel, sich nicht nur um das gesammte Vaterland, sondern insbesondere um unsere Stadt erworben hat, haben wir denselben im Einvernehmen mit der Stadt⸗ verordneten⸗Versammlung, in gerechter und dankbarer Anerkennung dieser Verdienste, zum Ehrenbürger unserer Stadt ernannt.
Mit dieser Verleihung ist in würdigster Weise die Anwendung des §. 16 der Städte⸗Ordnung von 1808 geschlossen worden. Die über dieselbe ausgefertigte Urkunde ist dem Herrn General von Wrangel durch eine Deputation des Magistrats heute, an dem Tage, an welchem er vor zwei Jahren die Herstellung der öffent⸗ lichen Ruhe und Ordnung in unserer Stadt übernahm, feierlich übergeben worden.
Berlin, den 10. November 1850. 2 Magistrat hiesiger Königl. Haupt⸗ und Residenzstadt.
Oesterreich. Wien, 11. Nvv. Der Gefängniß⸗Reforma⸗ tor Herr Appert hat, dem Wanderer zufolge, vom Kriegs⸗Mini⸗ ster eine sehr befriedigende Antwort auf seine Vorschläge zur Ver⸗ besserung der Lage der politischen Gefangenen in Kufstein erhalten. Gestern trat derselbe seine Reise nach Italien an, um auch das dor⸗ tige Gefängnißwesen kennen zu lernen.
Wie man dem C. Bl. a. B. schreibt, haben die Räubereien in Jassy sehr stark überhand genommen. In Folge dessen soll die russische Besatzung nächstens beträchtlich vermehrt werden.
Der Lloyd theilt aus den bis zum 2ten d. reichenden Berichten aus Bosnien und der Herzegowina folgende Auszüge mit: „In Sarajevo erwartete man den neuen Wesir für Bosnien mit regu⸗ lairen Truppen; er wird, dem Vernehmen nach, seine Residenz in Travnik aufschlagen. Der Seraskier hat den Befehl gegeben, daß den Spahia künftig, statt den Panduren, die Ueberwachung der Sicherheit und Ordnung zustehe, ohne daß die Gemeinden dafür, wie bisher, irgend etwas zu entrichten haben. Fazli und Mustai Pascha wurden mit der Conscription beauftragt, womit in Sarajevo bereits der Anfang gemacht worden ist. Ferner wurde der Ent⸗ wurf einer statistischen Uebersicht der Bevölkerung beider Pro⸗ vinzen angeordnet, zu welchem Behufe ein Abgeordneter nach Livno gesendet wurde. Die dortigen Türken widersetzten sich gleich jenen von Mostar seinen Verfügungen. An der Spitze der Auf⸗ ständischen steht Agt Ussein Cismir. Mittlerweile traf Fazli Pa⸗ scha in Livno ein, und es gelang ihm, eine Meuterei, welche in der
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Nacht vom 18ten auf den 19ten zum Ausbruche kommen sollte, zu unterdrücken. Die Conscription ging ohne Widerstand von statten, und die Rekruten sind bereits zu den betreffenden Regimentern ab⸗ gegangen. Die Hauptanstifter der Verschwörung wurden am 2. Oktober nach Sarajevo abgeführt. Mostar war am 31. Oktober noch in vollem Aufstande. Die Befestigungen wurden verstärkt und Mundvorrath und Munition von allen Seiten herbeigeschafft. Der Wesir der Herzegowina stand noch in Buna und erließ einen Auf⸗ ruf an die christliche Bevölkerung, zu den Waffen zu greifen und sich um ihn zu schaaren. Die türkischen Bewohner von Gliubiski lehnten sich gegen ihren Capitano auf, weil sie von den ihm zugeschriebenen Reformen nichts wissen wollen. In allen ande⸗ ren Orten der Herzegowina scheint die Bevölkerung, namentlich die christliche, geneigt, sich den vorzunehmenden Reformen zu unter⸗ ziehen. Dem Sohne des Wesirs, Rustan Bey, welchen die Be⸗
wohner von Mostar als Geisel zurückhalten wollten, ist es gelun⸗
gen, sich mit wenigen Getreuen in seinen eigenen Harem zu werfen
V und denselben zu befestigen. Von einem späteren Datum meldet man, daß die Heeressäule des Seraskiers sich bereits in drei Ab⸗ theilungen nach Mostar in Be sag gesetzt hat. Am 1. Novem⸗
ber sollte die Belagerung von Mostar beginnen. Der berüchtigte
Auslandes nehmen Be dieses Blatt
b an, fuͤr Berlin di Expedition
des Preuß. Staats Anzeigers: 1 Nr. 57.
SSen zr.. 116““
arf sich mit hundert Aufständischen auf r, da er auf die Dauer keinen Wider⸗ Die Truppen des Seraskiers Treffen mit den Aufständischen von Man wollte wissen, fung angeboten
ge Kavas Pascha w zog sich abe nte, wieder zurück. in der Herzegowina hatten ein Kogniza, welche dabei den Kür ß die Bewohner von Mo was jedoch der Bestätigung
stand leisten kon
zeren zogen. star ihre Unterwer
(Bamb. Ztg.) Vorge n Armee⸗Corps, Feldmar⸗ Gestern früh mar⸗ enedek (Latour), wieder weiter, und Abends Heute Mor⸗
Bayern. Bamberg, 8. Nov. war der Kommandant des schall⸗Lieutenant Le⸗ schirte das 3te Bat welches in der Nacht ange traf das 2te Bataillon des gen marschirte eine lon Infanterie. fanterie⸗Regiments T vorläufig hier stationirt bleiben. eine zweite österreichische Feldbatteri
Sachsen. Dresden, 11. Nov. gen Sitzung der ersten Kamm it der Staatsminister v wie der Königlichen Kommissarien G Geh. Regierungs⸗Rath gung und Vollziehung des Pro gefunden hatte, machte Se. Vorstand der erste Deputation die a Kammer gel bereits in B zu erstatten. gegenzunehmen, worauf Herr Kam nerbühne bestieg und über die A Das Gutach für Pflicht der Kammer ha Regierung ihr Einverständn regeln zu erkennen zu geb daß dieselbe nichts unv Zu diesem Zwecke stellt Protokoll erklär am 7. November von gen Angelegenheiten Danke verbunden sei, Verhältnissen bewie Vorsicht und NM hege die feste Zuversicht, es gestatten, drohende Konflikt zwis Lösung gewinne, Maßregeln überzeugt un weit an ihr lie alle erforderliche Unterstützung na ten und Befugnissen gewähren.“ perintendent Dr. Großm daß er zwar die in die und Hoffnungen theile, aus mit dem übrigen J erklären vermöge, einmal, Regierung nicht auf Konsequenz b weil ihr der Vorwurf der Undankbarkeit gemacht werde.
Herr von Welck wies darau eine Kritik der Politik unserer Regi lediglich darum sich handeln könne, gung der jetzt von ihr ergriffenen bei nicht sowohl der religios⸗ gebend sein müsse.
Der Staats⸗Minister von Beust bedauert zwar, daß durch den ersten Sprecher die Debatte auf ein Feld gezogen w ehöre, da seine letzte Darstellung bei ei⸗ t habe, der die von Herrn Dr. Großmann berührten Thatsachen weit hinter sich lasse. Da indessen der Ge⸗ genstand einmal in der Kammer zur Sprache gebracht sei, mö ihm erlauben, näher und mit der
vorarlbergsche geditsch, in unserer s Infanterie⸗Regiments B kommen war, selben Regiments hier ein. und bald folgte ein Batail⸗ wird ein Bataillon des In⸗ dessen Eintreffen man erwartet, So eben Mittags 1 ½ Uhr geht e hier durch.
(Dresd. J.) Nachdem er, welche nach 10 Uhr on Beust und von Friesen, Kirchenrath Dr. Hübel und dt eröffnet wurde, die Ge⸗ tokolls der letzten Sitzung statt⸗ Hoheit Prinz Johann, als der Kammer die Anzeige, daß diese Regierung an die bilistrung der Armee ereit sei, darüber Bericht bereit, diesen Bericht ent⸗ merherr von Friesen die Red⸗ putation Vortrag ging dahin,
Feldbatterie durch, Dem Vernehmen nach
Vellington,
in der heuti in Anwesenh
Dr. Schaarschmi
n Deputation, m 7. Novemb angte Mittheilung wegen der Mo erathung gezogen habe und b
Die Kammer erklärte sich
er von der Staats
nsichten der De ten der Deputation in diesem kritischen Augenblicke d iß mit den von derse en, zugleich aber auch den rsucht lassen möge, die Deputation den en: daß sie der Seiten des Herrn gewordene offene Mittheilun und die von derselben
und Konseque andererseits vollkommen daß dieselbe auch ferner, ihrerseits dahin streben chen deutschen Bruderstämme ch von der Nothwendigkei d werde auch ferner der St
er Staats⸗ lben ergriffenen Maß⸗ Wunsch auszusprechen, den Frieden zu erhalten. n Antrag: „Die Kammer Staatsregierung für die Ministers der auswärti⸗ ig zu wärmstem in diesen schwierigen nz einerseits, anerkenne; so weit Pflicht werde, daß der n eine friedliche t der getroffenen sregierung, so kritischen Umständen ingsmäßigen Pflich⸗
sene Festigkeit
ge, unter den gegenwärtigen ch ihren verfasst
ann ergriff das Wort und sem Antrage enthaltenen Wün
Standpunkte standen zu Politik der
jedoch vom religiös⸗sittlichen nhalte desselben sich nich weil nach seiner Ansicht die egründet sei, und dann, und Verletzung der Treue
f hin, daß es heute nicht um erung im Allgemeinen, sondern
eine Billigung oder Mißbilli⸗ Maßregeln anszusprechen, wo⸗ sittliche Standpunkt, als vielmehr der
politische, maß
wo sie eigentlich nicht hin nem Zeitpunkte angeknüp
größten Offenheit darauf eingehen. Auch er glaube, daß der religiös⸗ sittliche Standpunkt zu dem von Herrn Dr. Großmann ausgesprochenen Vorwurfe in einem Augenblicke am wenigsten berechtige, wo jeder Sachse bedacht sein sollte, die Regierung zu unterstützen. Was den in öffentlichen Blättern gegen die Regierung vielfach erhobenen Vorwurf der Undankbarkeit anlange, hier vor Allem nothig, das Maß des schuldigen Dankes festzz dann zu erörtern, inwieweit diese schuldige Dankbarkeit bet worden sei oder nicht. In ersterer Beziehung müsse man zuvö die Verhältnisse zurückkommen, unter denen im Mai 1849 Sachsen begehrte und preußischerseits gewährte Hülfe geleistet wor⸗ ß kurz zuvor an alle deutschen Note ergangen sei, in welcher die Königlich preußische Re⸗ urt beschlossene Reichsver⸗ arte Regierungen erfassung in den die bewaff⸗ Aus diesem Anerbie⸗ ßischen Regierung zu arauf hin begehrte Hülfe on hiernach das Maß des Maße zu über⸗ Ein zweiter Punkt, und der oft nicht
s festzustellen und
Hier sei daran zu erinnern, da Regierungen eine preußische Cirkular⸗ denselben zu erkennen gegeben wurde, gierung könne und werde die in Fra V fassung nicht anerkennen, und daß, falls durch ihre Weigerung der Annahme der Reichsv Fall kommen sollten, bedeutende Unruhen nete Macht Preußens ihnen zu Gebote ste ten folge zugleich, wie die Handlung der preu bezeichnen gewesen wäre, wenn sie die d vorenthalten hätte, und es w Dankes sehr reduziren, oder schätzen sein, wie man es gewö der nicht genug hervorgeho richtig beurtheilt werde,
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zu bekämpfen,
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hnlich zu thun pflege. ben werden könne, sei der, daß der