„Der Großherzog von Toscana hat dem Präsidenten der fran⸗ zösischen Republik das Großkreuz seines S. Joseph⸗Verdienstordens zugesendet.
Rom, 6. Nov. (Lloyd.) Einige Demokraten hatten Herrn Montalembert eine ärgerliche Demonstration bereiten wollen. Schon hatte sich zu diesem Behufe eine Menschenmenge vor dem Hotel des Herrn Montalembert zusammengerottet, als die Polizei, zeitig genug
davon unterrichtet, herbeieilte und dieselbe auseinandertrieb.
Man will wissen, daß der Papst am 15ten in Rom abermals
ein geheimes Konsistorium halten werde, in welchem in Betreff der
sardinischen Differenzen der entscheidende Beschluß gefaßt werden wird.
Serbien. Belgrad, 6. Nov. (Llopd.) Am 20sten v. M. feierte der Woiwoße Vuchig den Tag seines Schutzpatrons, St. Lukas, wozu einige Kreisvorsteher vom Lande geladen waren. Letztere wurden bei ihrer Rückkehr nach Hause unverhofft und, wie es heißt, auf Befehl des Fürsten, ohne daß man die Ursache weiß, sämmtlich verhaftet und hierher gebracht. Einige Tage nach die⸗ sem Vorfalle hielt der Senat eine äußerst stürmische Sitzung.
Türkei. Trapezunt. (Lloyd.) Ueber die neulich auf Wege vemeldeie Ermordung des russischen Konsular⸗ Agenten in Battum erfährt man Folgendes: Als Herr Peter Bozzo in Begleitung von drei Personen, Schutzwachen und Die⸗ nern, von einem Ausfluge ins russische Gebiet zurückkehrte, wurde er in einem Gehölz bei Usurghet von fünf Lasen (Bewohnern La⸗ sistans), die ihm daselbst aufgelauert hatten, vom Pferde geschossen, wobei ihn drei Kugeln zugleich trafen. Seit langer Zeit hegten die Lasen Erbitterung gegen ihn, weil er sie der räuberischen Streif⸗ züge wegen, welche sie in dem russischen Gebiete häufig ausführen, verfolgte und die Schuldigen den türkischen Behörden zur Bestra⸗ fung überlieferte. Schon vor vier Jahren hatte er, als Drohun⸗ gen gegen sein Leben vorgekommen waren, durch die russische Ge⸗ sandtschaft in Konstantinopel eine Garantie für seine Sicherheit von er Pforte begehren lassen.
Ostindien. Bombay, 17. Okt. (W. Z.) Der General⸗ Gouverneur gedenkt sich nach Peschauer zu begeben.
droht, der freie Verkehr gehindert; die Stimmung der Affredies ist eindselig. - Der Bau der Eisenbahn wird in Angriff genommen.
In den Nisam⸗Staaten finden fortwährend Meutereien unter den Milizen statt.
Die Holländer haben nach einem blutigen Gefechte gegen die Chinesen am Sombasflusse auf Borneo einen Sieg erfochten.
Sir James Brook's Mission in Siam ist gänzlich gescheitert.
Zahlreiche chinesische Räuberbanden plündern und brandschatzen
in den Provinzen Kangsi und Kanton. Nach der Einnahme von Se; haben sie sich Canton bis auf 120 englische Meilen ge⸗
.Bombay, 17. Okt. (Lloyd.) Die Regierung prüft die friedlichen Vorschläge der Affredies, welche versichern, den Kohat⸗ Paß freilassen zu wollen. Gerüchtweise empfiehlt Napier, diesen Stämmen zur Friedenserhaltung Hülfsgelder auszufolgen. Die indi⸗ sche Regierung soll die Hauptstädte befestigen, e und dann die Truppen vermindern. Eine neue Schlacht hat stattgefunden zwi⸗ schen den Regierungstruppen und Nabob Hussu's Truppen bei Ellich⸗ pore. Das Resultat ist unbekannt. 1
Nizam, durch die Unfähigkeit seines Peschkar Raja Ram Buksch erbittert, rief Nabwaub Schums Ool Omra zur Rettung des Va⸗ terlandes herbei.
Aus Kaschmir sind Shawls in
8 Lahore für die londoner Indu⸗ strie⸗Ausstellung angelangt. ö1““
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Parquet, Tribüne und zweiter Rang erster Balkon daselbst und Proscenium
Preise der Plätze: 1 Rthlr. Erster Rang, 1 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr.
Mittwoch, 20. Nov. Im Schauspielhause. 188ste Abonnements⸗ Vorstellung. Einer muß heirathen! Hriginal⸗Lustspiel in 1 Akt, von A. Wilhelmi. Hierauf: Er muß aufs Land, Lustspiel in 3 Abth., nach dem Französischen von W. Friedrich.
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1ö11.
8 L11“ RKoöonigsstädtisches Theater. enstag, 19. Nov. Zur Feier des Allerhöchsten Namens⸗ tages Ihrer Majestät der Königin: Jubel⸗Ouvertüre, von C. M. von Weber. Hierauf: Lenore. Vaterländisches Melodrama in 3 Abtheilungen mit Gesang, von K. von Holtei. Musik von Eber⸗ wein.
Mittwoch, 20. Nov. Gastrolle der Mad. Castellan: (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Otello il Moro di Venezia. (Sthello, der Mohr von Venedig.) Oper in 3 Akten. Musik von Rossini.
(Desdemona: Mad. Castellan.)
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
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Meteorologische Beobachtungen. 82
Königliche Schauspiele. 88
2 Dienstag, 19. Nov. Im Opernhause. 128ste Abonnements⸗ Vorstellung. „Zur Feier des Allerhöchsten Namenstages Ihrer Ma⸗ jestät der Königin: Prolog, gesprochen von Herrn Dessoir. Hierauf, zum erstenmale: Sophia⸗Catharina. Romantisch⸗komische Oper in 2 Abth. und 4 Akten, mit Ballet, von Charl. Birch⸗Pfeiffer. Musik von Fr. von Flotow. Ballet von P. Taglioni.
Die Decoration des vierten Aktes, das Innere des Eispalastes auf der Newa vorstellend, ist vom Königlichen Decorationsmaler
Die Rohatgränze wird fortwährend von den Bergvölkern be⸗
Herrn Gropius.
Nach einmaliger Beobachtung.
Nachmittags
Abends 2 Uhr.
1850. NMorgens 10 Uhr.
17. NSL. 1 334,11“„Par. 333,02“ Par. 333,61“ Par. Quellwürme 7,40 R. — 2,19 RK. + 1,3° K. +† 0,0 n. Plusswärme 0,1° H. 9 0 „ 9 888 Thaupunkt. . — 2,5 R + 0,0 E11.“ 0,609 R Bodenwärme Dunstsättigung - 90 pCt. 81 pCt. 88 PCt. Ausdünstung Wetter Schnee Sohnec. Sohnee. Ntoderschlag 0. W. W. W. Wärmewechsel + 1,40 — 2,1⁰°
— W — 86 pect. w.
Wolkenzug . 1
Tagesmittel: 333,58“ „Par. — 0,39 K. — 1,0°9 R..
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Berliner Börse vLv
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DUm 18. November.
Wechsel-Course.
Geld.
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151 ¾
149 ½
6 20 q 79 2 81 ½
99 ½ 99 14 105 ½
Brief. Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 6 2 Mt. 2 Mt.
Amsterdam „ do.
“” v300 Mk. .. . .. 68600 l London 1 Lst. Paris.. 300 Fr. 52. e, i , “ 150 Pl. Augsburg .. 150 Fl. 2 Mt. Breslau 100 Thlr. 2 Mt.
S V 141 1 V
. 100 xru. 8 Tage
1515¾ 150 20 ⅔ 80 ½˖ 81½ 102
995 99 ½ 56 22 106 ½
do.
Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuls 2 vIt.
2 Mt. 1⁰0 SRbl. 3 Wochen
Frankfurt a. M. südd. W. Petersburg
Inländische Fonds, Efandbriefe, Kommunal- Papiere und Geld- Course.
Zf. Brief. Geld. Geld.
Preufs. Freiw. Anl 5 do St Anl. v. 50 4 ½ .-Schuld-Sch. 3 ½⅔ 0d.-Deichb.-Obl. 4 ½ — Seeh. Präm.-Sch. — K. u. Nm. Schuldv.] ½ Berl. Stadt-Obl. 5 do. do. 3 ⅓ Westpr. Pfandbr. 3 ¾ Grossh. Posen do. 4
Grh. Pos. Pfdbr. Ostpr. Pfandbr. Pomm. Pfandbr. [Kur- u. Nm. do. Schlesische do. do. Lt. B. gar. do. Pr. Bk. Anth.-Sch. Friedrichsd'or. And. Goldm. à 5th. Disconto.
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Ausländische Fonds.
Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 Fl. do. do. 300 FlI. Hamb. Feuer-K.
do. Staats-Pr. Anl. Lübeck. Staats-A. Holl. 2 ½ % Iut.
Kurh. Pr. O. 40 th. N. Bad. do. 35 Fl.
Russ. Hamb. Cert. do. Hope 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4. A.
do. do. 5. A. do. v. Rthsch. Lst. do. Engl. Anleihe do Poln. Schatz0. do. do Cert. L. A. do. do. L. B. 200 Pl. — Poln a. Pfübr. a. C. 4
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Eisenbahn- Actien.
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Stamm-Actien. Kapital.
g.
Der Reinertrag, wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. Die mit 3 ⅜ pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.
Tages-Cours.
Rein-Ertra 1849.
Börsen-Zins- Rechnung.
Prioritäts-Actien.
Kapilal.
Zinsfuss.
Sümmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.
87 a 86 bz. u. B. 83 bz.
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50 a 49 bz.
Berl. Anh. Litt. A. B. do. Hamburg do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd...
Magd.-Halberstadt .. do. Leipziger
Halle-Thüringer
Cöln -Minden
Rheinische ....
Bonn- Cöln
Düsseld.-Elberfeld..
Steele-Vohwinkel ..
Niederschl. Märkisch.
do. Zweigbahn
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do. Lit. B.
Cosel-Oderberg ...
Breslau-Freiburg..
Krakau-Oberschl...
Bers Mauirk
Stargard-Posen
Brieg-Neisse. .. ..... Magdeb.-Wittenb. ...
6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253,100 2,400,000 1,200,000 1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4 0
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Quittungs- Hogen.
Aachen-Mastricht ..
2,750,000 Aachen-Düsseldorf..
Ausläind. Actien.
Friedr. Wilh.-Nordb. do. SrIO
8,000,000
Kassen-Vereins-Bank-Actien 103 ½ G.
Berl.-Anhalt.. . . .. ... 1,411,800 do. Hamburg. 5,000,000 do. do. II. Ser. 1,000,000 do. Potsd.-Magd. . 2,367,200 do. do. .. 3.,132,800 do. do. Litt. D. 1,000,000 do. Stettiner 800,000 Magdeb.-Leipziger .. J1,788,000 Halle-Thüringer 4,000,000 Cöln-Minden 3,674,500 do. do. 3,500,000 Rhein. v. Staat gar. 1,217,000 do. 1. Priorität.. 2,487,250 do. Stamm-Prier. 1,250,000 Düsseldorf-Elberfeld. 1,000,000 Niederschl. Märkisch. 4,175,000 do. do. 3,500,000
do. III. Serie. 2,300,000
do. Zweigbahn 252,000 Magdeb.-Wittenb. ... 2,000,000 Oberschlesische .... 370,300
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Krakau-Oberschl. .. 360,000 Cosel-Oderberg 250,000 Steele-Vohwinkel 325,000
daselbst
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do. do. II. Ser. 375,000 Breslau- Freiburg ... 400,000 Berg. 1,100,000
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Ausl. Stamm-Act.
1848.
Börsen- Zinsen Reinertr.
Kiel-Altona — Cöthen-Bernb. Thlr. Mecklenburger Thlr. V
2,050,000 650,000 4,300,000
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181.
Preussische Bank-Antheile 86 bz. u. B.
Mehrseitige Verkäufe veranlafsten eine ungünstige Stimmung der Börse, und die Course sind meist gewichen.
Auswärtige Börsen. Wien, 16. Nov. Met. 5proz. 92 ¼, ½, 93. 4proz. 72 —73. 48proz. 81 ¼ — ½. 2 ½ proz. 49 — 49 ½. Anl. 34: 186—185. 39: 116 - 116. Nordbahn 111 ½, *8, ⁄. Gloggn. 116— 117. Mall. 70 — 70 ⅛. Pesth 88 ¾ — ½. B. A. 1145 — 11410b. Wechsel⸗Course. 8. Amsterd. 174 Br. Augsburg 125 Br., 124 ¾ Gld. Frankfurt 124 Br., 123 ½ Gld. Hamburg 183 ¾ Br., ½ Gld. London 12. 17 Br., 12.16 Gld. Paris 146 Br., 145 ¾ Gld. Gold 132 Br., 131 ¾ Gld. Silber 125 Br., 124 ¾⅞ Gld. Fonds und Aectien, besonders Bank⸗Actien, flauer. Premde Valuten sind etwas gestiegen.
8 Frankfurt a. M., 16. Nov.
Fgte sich an heutiger Börse viel Kauflust. Man bot für alle
2 fungen derselben merklich bessere Preise als gestern. Es mach⸗ sich dazu keine willige Abgeber bemerklich. Das Geschäft war
von . Belang. Oestr. 6proz. Met. 75 ½ Br., 759 ti 1
75 ½ Br., 75 ¼ Gld. Bank⸗Aertien 1110 6¼ Le. d nn Bab. Partial⸗Loose a 50 Fl. vom Jahre 1840: Gld.* esi. Pa do. à 35 Fl. vom Jahre 1850: 31 ¼ Br., 314 vnn. perr. She⸗ .⸗Loose a 40 Rthlr. 31 ¼ Br., 31 ½ Gld. Sar⸗ Partial⸗de e. 2 36 Fr. bei Gebr. Bethm. 32 ¼ Gld Darmst Blb. Spenben 8es. Hr., 76 Gld., do. a 25 Fl. 27 proz. Obligationen * 500lländ. 33¼ Br., 33 ½ Glbd. G Bexbach 76 Br., 75 ½
“
Für Fonds und Actien
Nordb. ohne Zinsen 38 ½ 1 Köln⸗Minden 92 Br., 91 ⅛ Gld. Hamburg, 16. Nov. 3⁄proz. p. C. 86 6 Br. und Gld.
8 8 ö1111“
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St. Pr. Ob. 89 Gld. E. R. 102 ¼ Gld. Stiegl. 85 Br. Dän. 72 Br., 71 Gld. Ardoins 12 ½ Br., 12 Gld. Zproz. 31 ¼ Br., 31 ⅜ Gld. Amer. 6proz. V. St. 104 ½ Br., 104 Gld. Hamb. Berl. 85 ⅔ Br., 85 Gld. Magvdeburg⸗Wittenb. 51 ½ Br. Altona⸗Kiel 86 Br. Köln⸗Minden 88 ¼ Br., 88 Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nord⸗ bahn 33 Br. Mecklenburg 27 ½ Br.
Die Stimmung war eher flau, es wurde Berl. und Köln⸗Mind. Actien gemacht.
Fonds blieben geschäftslos.
London, 15. Nov. Zproz. Cons. p. C. 96 ⅛, ½, ꝛ. a. Z. 96 , 7. 97. 3 proz. 972, 1. Art. 19,n9. Jproz. 89, 2368. Pass. 3 ½, 5. Int. 57 , 56 ⅜. 4proz. 87 ½, 86 ½. Bras. 88, 86. W 109, 107. 4 proz. 96 ⅞, 95 ⅞. Mex. 32, 31 ⅛. Peru Engl. Fonds etwas besser. 1 Fremde bei geringem Geschäft unverändert im Preise. 2 Uhr. Engl. Fonds bedeutend höher.
Amsterdam, 15. Nov. Holl. Fonds sind nur wenig seit gestern verändert. Auch in fremden Fonds war keine meldenswerthe Veränderung, nur Span. bei belebtem Umsatz etwas angenehmer. Mex. 29, 28 ⁄1.
Mehreres in Hamb.
Holl. Int. 54 ½, ½. Zproz. neue 64 ¼ %. Span. Ard. 12 †9, 1. gr. Piecen 12 ½. Coupons 8 X%, x. Russen alte 103 ½. Oestr. — . 2¾ 37 ⅛, 1, 37.
Met. 5proz. 70 ½, 70, 2¼., neue 5proz. 74 ½, 1. 2 ½pro
8 L meeehges 8 . 11X“X“ 8 Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 18. November. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: 1 Weizen nach Qualität 50 —55 Rthlr. Roggen loco 37—40 Rthlr.
„ vr. Nov. 3 ; 36 ¾ Rthlr. bez. u. Br., 36 ½ üG. Nov. / Dez. vrae erndens b1“
Roggen pr. Frühjahr 1851 39 ½ a 40 Rthlr. bez., 40 Br., 39 ½ G. Gerste, große loco 25—28 Rthlr. „ kleine 23 — 25 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 20 — 22 Rthlr. » schwimmend 48 pfd. 21 Rthlr. Br., 20 G. „ 50pfd. ohne Anstellungen. „ 48pfd. pr. Frühjahr 22 ½ Rthlr. Br., »„ 50pfd. 24 Rthlr. Br., 23 ½ G. Erbsen, Koch⸗ 40 — 46 Rthlr., Futter⸗ 35—38 Rthlr. Rüböl loco 11 ½ Rthlr. Br., 11 ⅞ bez. u. G. pr. diesen Monat 11 ½ Rthlr. Br., 11 ½ G. pr. Nov. /Dez. 11 ¾ a 1. Rthlr. verk., 11 ¾ Br., ½ G. Dez. ‚/Jan. 11 ⅔ Rthlr. Br., 11 ½ G. “ Febr./ März 11 ⅔⅞ Rthlr. Br., 11 %1 G. Göhe März /April 11 ½ a 9% Rthlr. verk., 11 ⁄¾ Br., G April /Mai 11 ⅔ Rthlr, bez. u. Br., 11 ⅔ “ Leinöl loco 12 ½ Rthlr. 18 „ pr. Nov. 12 ½ Rthlr. “ „ pr. Frühjahr 11 ¾ Rthlr. Br. Mohnöl 14 Rthlr. Br. “ Palmöl 12 Rthlr. Br. Südsee⸗Thran 13 Rthlr. Br. Spiritus loco ohne Faß 17 ½ Rthlr. bez. u. Br. 8 mit Faß pr. Nov. 17 Rthlr. Br., 16 ¾ G. „ Nov. /Dez. 17 Rthlr. bez. u. Br., 16 ⅞ G. „ Der. Jan. 42 ½ Rtchlr. Br., 1 .. 8 Jan./Febr. 17 ¾ Rthlr. Br., 17 ½ ’öG. Febr. /März 18 Rthlr. Br., 17 ½ ’GöG. März / April 18 ½ Rthlr. Br., 18 G. pr. Frühjahr 18 ¾ a 19 Rthlr. bez., 19 Br. u. G.
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Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Berlin, Druck und Verlag der Beilage
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12 84 1.a 21 „ Dhrmn I a 8. Land. rei aris. Vermischtes. eeee and Frland. London. Vereidigung des neuen Ober⸗Befehlshabers der ostindischen Armee. — Vermischtes. Schweden und Norwegen. Christiania. Storthingswahlen. — Dampfschifffahrt. — Handelsmarine. — Drontheim. Expedition nach Kalifornien. b “ t Schweiz. Bern. Beischt der Nationalraths⸗Kommission über die deut⸗ schen Arbeiter⸗Vereine. — Die verlangte Internirung der Flüchtlinge in Genf. — Bundesbudget. — Mittheilung des schweizerischen Konsuls in Turin. — Verhandlungen im Großrath von Vern. ..“ Eisenbahn⸗Verkehr. . Versammlung des Vereins für Eisenbahnkunde. — Glücksstadt⸗Elmshorner Eisenbahn. “] IIIIq11
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Verliner Börse. 8814 2 19 nF. Auswärtige Börsen. Markt⸗Verichte. — Usiritan
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g, Ansland. „Frankreich. Paris, 14. Nov. Die Redacteure der politischen Journale versammeln sich morgen abermals im Palaste der Nationalversammlung.
In der Opinion publique liest man: „Es heißt in der Botschaft: „„Die Armee, über welche ich allein verfüge.““ Dies ist ein Irrthum im Rechte. Die Nationalversammlung gebietet über die Truppen, welche sie zu ihrer Vertheidigung bestimmt.“
Charles Bonaparte, Expräsident der römischen Constituante, hat gegen Vicomte d'Arlincourt wegen seiner Broschüre: „Das rothe Italien,“ eine Verleumdungsklage angestellt.
Die Botschaft des Präsidenten der Republik ist in der Natio⸗ naldruckerei auf Einem Blatte in 100,000 Exemplaren abgezogen worden, welche an den Straßenecken von ganz Frankreich und den Kolonieen augeschlagen werden sollen. In Paris ist dies seit gestern der Fall.
Der pariser Bevollmächtigte des Hauses Orleans hat gestern die Standishsche Kunstsammlung aus dem Louvre nach einem Hause der Rue de Lille bringen lassen.
Der Ministerrath beschäftigt sich heute mit den deutschen Ange⸗ legenheiten.
Die Parteiversammlung der Rue Richelieu hat noch keine Sitzung halten können, da ihr früheres Lokal während der Vertagung ver⸗ mielhet wurde. Sobald sie ein neues aufgefunden haben wird, fin⸗ den die Sitzungen dieser orleanistischen Fraction wieder statt.
Man will behaupten, die ganze Botschaft sei aus der Feder des Präsidenten selbst.
In der Kommission wegen Chavoix's Duell soll Laboulie nach Paragraphen des französischen Gesetzbuchs die Ansicht vertheidigt haben, daß ein Duell weder ein Verbrechen noch ein Vergehen sei.
Die Central⸗Ackerbau⸗Gesellschaft hat gestern im Luxembourg eine Sitzung gehalten.
Die heute erschienene erste Nummer des Vote Universel stellt als Programm auf: Erhaltung der Republik, Vertheidigung der Verfassung, Organisation der Demokratie, Diskussion sozialer Reformen. Der Leit⸗Artikel dieses dem Formate nach größten de⸗ mokratischen Blattes ist von Charles Lesseps, Bruder des aus der römischen Expedition bekannten französischen Gesandten.
Das Pouvoir will folgende Aeußerung eines Repräsentanten vernommen haben: „Wir haben alle ÜUrsache, zu glauben, daß der Präsident aufrichtig sei und die Botschaft seine wahren Gedanken ausdrücke. Ist dies der Fall, so sind wir verloren und haben nur noch einen Ausweg, die Kandidatur Changarnier's aufzustellen.“
Die bonapartistischen Blätter wollen wissen, ein General und ein Gelehrter der Linken hätten bei der populairsten Persönlichkeit des Hauses Orleans Schritte gethan, um zu erfahren, ob sie wohl von einer demokratischen Bewegung Nutzen ziehen und die Popula⸗ rität ihres Namens zu deren Unterstützung hergeben wolle; die Antwort aber habe ablehnend gelautet.
Die pariser Munizipal⸗Kommission hat in ihrer Eigenschaft als General⸗Conseil des Seine⸗Departements auch die Rechnungen der Polizei zu prüfen. Der Polizei⸗Präfekt soll nun den unter ihm stehenden Divisions⸗ und Büreau⸗Chefs mittelst Cirkulars verboten haben, der Munizipal⸗Kommission irgend ein Dokument mitzuthei⸗ jen, weil diese davon einen schlechten Gebrauch gemacht habe.
Großbritanien und Irland. London, 14. Nov. Im ostindischen Hause wurde gestern in Gegenwart der Com⸗ pagnie⸗D. O
irektoren der neuernannte Oberkommandant der ostindischen Truppenmacht und zweites Mitglied der Bombay⸗Regierung, Gene⸗ ral⸗Lieutenant Sir John Grey, in Eid genommen.
Die gesammten Unkosten der londoner Polizei, die Pensionen der alten Wachmänner inbegriffen, belaufen sich für 1851 auf 40,239 Pfd. St., ungefähr das Achtel des pariser Budgets bei einer doppelten Seelenzahl.
Schweden und Norwegen. Christiania, 4. Nov. (Fädrelandet.) Nach Beendigung der Storthingswahlen stellt sich das Verhältniß der verschiedenen Stände, welche vertreten sind, folgendermaßen: Von 106 Repräsentanten sind 65 früher auf dem Storthing gewesen, 41 dagegen neu hinzugekommen. Darunter sind 31 Beamte (10 Juristen, 12 Geistliche), 28 Bürger (14 Kauf⸗ leute, 10 Handwerker), 47 Landeigenthümer (31 Bauern). Auf dem Storthing von 1848, der aus 105 Repräsentanten bestand, befanden sich 47 Beamte (23 Juristen, 16 Geistliche), 16 Bürger (13 Kaufleute, kein Handwerker) und 42 Landeigenthümer (29 Bauern). —
Die norwegische Regierung hat, aus Anlaß der von schwedi⸗ scher Seite angeordneten Sperrung der Landesgränze und nament⸗ lich der Personen⸗ Beförderung über dieselbe, die Bestimmung ge⸗ troffen, daß das Dampfschiff „Christiania“ bis auf Weiteres einmal wöchentlich zwischen Christiania und Kopenhagen fahren soll, ohne in Gothenburg anzulaufen.
Die norwegische Handelsflotte bestand im Jahre 1849 aus 3064 Schiffen von 129,637 ¼ Handelslasten Tra fähigkeit und außerdem aus 1058 Fahrzeugen von 10,139 Hande slasten für die Binnen⸗Schifffahrt.
Drontheim, 25. Okt. Die Kalifornia⸗Expedition ist nun so weit gefördert, daß sich das Schiff mit den Theilnehmern, theils Actien⸗Besitzern, theils Passagieren, auf dem Wege nach dem Gold⸗ kande befindet. Am 1gten segelte das Schiff ab, nachdem die Passa⸗ giere Tages zuvor in Unserer Frauen⸗Kirche das Abendmahl em⸗
pfangen hatten, wobei Herr Wexelsen eine schöne und ergreifende
Beilage zum
Preußischen Staats-Anzeiger.
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Nov.
Rede an dieselben hielt. Von Wetter und Wind ausgezeichnet be⸗ günstigt, lichtete das Schiff Nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr, im
eisein von einigen tausend Menschen, die Anker. Es wurde vom Schiffe aus salutirt und aus Herrn Galschjödt's Garten Antwort gegeben, worauf das Fahrzeug bei einem schwachen Winde ab ing, bis es aus dem Fjord gekommen war. Jetzt schwellte der Wind die Segel, und bald war es den Blicken entschwunden.
Schweiz. Bern, 12. Nov. Aus dem Berichte der National⸗ raths⸗Kommission theilt die Eidg. Ztg. einen Auszug über dasjenige mit, was die im letzten Frühjahr vom Bundesrathe beschlossene Wegwei⸗ sung der Mitglieder einer Anzahl deutscher Arbeiter⸗Vereine aus der Schweiz betrifft: „Mit Beziehung auf die Frage, ob der Beschluß mit der durch die Rücksichten der Humanität gebotenen Schonung vollzogen worden sei, erhielt die Kommission von dem Bundesrathe folgenden Ausschluß: „„Wir haben am 10. April das Departement ermächtigt, bei Gesuchen um Aufschub der Vollziehung aus Rück⸗ sichten der Billigkeit angemessene Termine zu bewilligen. Das⸗ selbe hat von dieser Vollmacht umfassenden Gebrauch gemacht und eine Menge von Aufschubsterminen gestattet, die auf den verschie⸗ densten Gründen beruhten, z. B. Krankheit, unbeendigte akkordsge⸗ mäße Arbeit, Aussicht auf Reisegeld zur Auswanderung, stattgefun⸗ dene Verlobung, Domizil der Aeltern in der Schweiz u. s. f. End⸗ lich haben wir, durch Spezlalfälle veranlaßt, gefunden, es seien überhaupt einzelne Ausnahmen von der Ausweisung zu machen, da, wo dieselbe nicht mehr als bloße Polizeimaßregel betrachtet werden könnte, sondern zugleich als eine drückende Strafe erscheinen müßte. Es kömmt dieses besonders da in Betracht, wo ein Ausgewiesener Familie und Grundeigenthum hat. Es sind zwar bis jetzt sehr wenige solcher Fälle vorgekommen, aber wir gedenken auch weiter nach dieser Ansicht zu handeln, ausgenommen, wenn die betreffenden Personen zu den Hauptagitatoren der Vereine gehörten.““ In Betreff möglichster Geheimhaltung der Namen der Weggewiesenen ließ sich der Bundesrath dahin vernehmen: „„Es wurde vorgeschrieben: 1) Es sollen die Wanderbücher einfach visirt und über den Vorfall nichts darin vorgemerkt werden, ausgenom⸗ men, wenn die Betreffenden in die Schweiz zurückkommen. 2) Es sollen die Namen der Betheiligten nicht veröffentlicht werden.““ Diese Vorsorge wurde noch dahin ausgedehnt, daß auch keine Zeug⸗ nisse in dem Sinne ausgestellt werden, es sei der Inhaber nicht Mitglied eines Vereins gewesen, weil dadurch indirekt alle diejeni⸗ gen denunzirt gewesen wären, die keine solche Zeugnisse hätten vorweisen können. Dessenungeachtet müssen wir nach den neuesten Erfahrungen mit Grund annehmen, daß ein oder mehrere Namens⸗ Verzeichnisse in die Hände ausländischer Beamteter gelangt seien. Von uns, dem Departement oder der Kanzlei, aus kann es nicht wohl geschehen sein, denn das Departement hat das Manuskript dem Vorstande der Druckerei versiegelt zugestellt und ihn aufs nach⸗ drücklichste für Entfremdung irgend eines Exemplares verantwortlich gemacht. Auch erhielt es die verlangten Abdrücke nebst dem Ma⸗ nuskripte direkt und versiegelt aus der Druckerei und nahm sie unter speziellen Verschluß. Nun wurde eine angemessene An⸗ zahl an die Kantonal⸗Polizei⸗Behörden versandt, und es ist wohl möglich, daß die dort Angestellten vielleicht nicht überall die ange⸗ messensten Instructionen erhielten, und daß einzelne Exemplare ent⸗ fremdet werden konnten. Aus öffentlichen Blättern vernahm man übrigens, daß zwar in benachbarken Staaten Untersuchungen ein⸗ geleitet, die betreffenden Personen aber wieder entlassen worden seien. Im Weiteren haben wir Ihnen mitzutheilen, daß die Regierungen von Baden und Württemberg die Namensverzeichnisse der Mitglie⸗ der der Vereine oder die Einsicht der Akten verlangt haben, daß wir jedoch diese Begehren ablehnten.“ Die Kommission nimmt nun keinen Anstand, mit Rücksicht auf diese Aufschlüsse sich über die Art der Vollziehung des von dem Bundesrathe gefaßten Beschlusses dahin auszusprechen, daß sie ihr befriedigend zu sein scheinen, und daß sie somit dafür halte, es habe der Bundesrath bei Vollstreckung des Wegweisungs⸗Beschlusses die Rücksichten der Schonung eintre⸗ ten lassen, welche die Humanität bei der Besonderheit der einzelnen Fälle erheischte, so wie dann auch betreffend Geheimhaltung der Namen der Weggewiesenen diejenigen Vorsichtsmaßregeln ergriffen, welche billigerweise von ihm verlangt werden durften.
Aus der Bundes⸗Ztg. ersieht man, daß von gewisser Seite geargwohnt wird, die vom Bundesrath aufs neue an Genf er⸗ gangene Aufforderung, seine Flüchtlinge auf 8 Stunden von der Gränze zu interniren, sei dem Bundesrathe durch eine fremde Note abgedrungtn worden. Ein Blatt der äußersten Linken wünsche darüber Auskunft, und die Bundes⸗Ztg. meint sogar, vielleicht sei, eine diesfällige Interpellation im Schoße der eidgenössischen Räthe zu erwarten. Andere Blätter wollen wissen, der Mittelpunkt der jüngst entdeckten lyoner Verschwörung sei Genf gewesen, daher die angeordnete Internirung. Daß Frankreich diese beanspruchen konnte, werde kein Unbefangener in Zweifel ziehen wollen.
Das Bundesblatt enthält das Budget für das Jahr 1851. Die Einnahmen werden auf 7,225,749 Fr. 59 Rp., die Ausgaben auf 7,064,910 Fr. angeschlagen; demnach ein muthmaßlicher Aktiv⸗ saldo von 160,839 Fr. 59 Rp.
Wie der schweizerische Konsul in Turin unterm 30. Oktober meldet, hat der sardinische Minister der auswärtigen Angelegenhei⸗ ten über die diesseitige Note, betreffend den Gesetzvorschlag über den Militairdienst der Fremden in der dortigen Nationalgarde, seine Bereitwilligkeit ausgesprochen, dahin wirken zu wollen, daß den diesseitigen Wünschen Rechnung getragen werde.
Der Eidgenössischen Zeitung wird gemeldet: „Gestern versammelte sich der Große Rath von Bern sehr zahlreich bei Eiden. Eine Eröffnungsrede hielt Herr Präsident Kurz nicht, obschon „im jetzigen Moment gewiß Stoff genug hierzu vorhanden gewesen wäre. Die in letzter Zeit getroffenen Wahlen von Mitgliedern in den Großen Rath wurden sämmtlich anerkannt und einige Bittschriften und Vorstellungen vorgelegt. Aufsehen erregte es, daß Herr Alt⸗ Regierungs⸗Rath Funk mit Beziehung auf den Vorschlag des Ober⸗Gerichtes erklärte, er werde keine Stelle als Gerichts⸗Präsident annehmen. Die Regierung legte nun eine zweite Redaction des Anleihens⸗Dekretes vor, und Finanz⸗Direktor Fueter hob die früher schon entwickelten Ursachen des Geldmangels hervor, die geringen Einnahmen auf mehreren Posten des Budgets und die vermehrten Ausgaben und dann vorzüglich die großen Ausgaben für die ober⸗ länder Kasse. Stämpfli suchte diese Angaben zu widerlegen und be⸗ hauptete namentlich, es werde am Ende des Jahres ein Saldo von 350,000 Fr. in der Staatskasse sein. Die Diskussion war höchst bitter; man warf sich Veruntreuungen und Verschleuderung der Staats⸗ gelder vor; mehrere Male trat furchtbarer Skandal ein, die voll⸗ ständigste Anarchie herrschte. Präsident Kurz hat die größte Mühe, eine solche Versammlung zu leiten. Gonzenbach sprach wieder sehr gut und versöhnlich. Der Kampf wurde zu Ungunsten der Regie⸗
rung entschieden. Die Opposition beharrte darauf, keinen Kreuzer für die Verwaltung zu bewilligen, und es gelang ihr, zu verhin⸗ dern, daß der Antrag die ver assungsmäßige Anzahl von Stimmen erhielt, nämlich 114, die absolute Mehrheit des gesammten Großen Rathes; es erhoben sich nur 112 dafür, 101 dagegen. Der Re⸗ gierung wurde nun die Zurückziehung des Dekrets trotz des Sträu⸗ bens der Linken gestattet, um ein anderes zu brin en, das nur auf die Oberländer⸗Kasse Bezug haben soll. Die Mißfiemung in ge⸗ wissen Kreisen ist groß; das Regieren sei ein saures Handwerk.“
1 “ v“ as Eisenbahn⸗Verkehr. Versammlung des Vereins für Eisenbahnkunde am 12. November 1850.
Herr Grüson besprach die nach den Angaben des Ober⸗Ma⸗ schinenmeister Wöhlert von Werner zu Karlswerk neuerlich aus Gußstahl fabrizirten parabolischen Federn für Eisenbahnwagen, bei welchen die Druckfeder aus einem einfachen Blatte besteht. Herr Borsig knüpfte daran Bemerkungen über gewalzte und gehämmerte Federblätter. Herr Brix machte Mittheilungen über den Inhalt der neuesten Blätter der Zeitschrift des österreichischen Ingenieur⸗ Vereins. Herr Borsig sprach über die Nebenbenutzung von Pud⸗ del⸗, Schweiß⸗ und Glüh⸗Oefen zum Heizen von Dampfkesseln. Herr Hoffmann besprach die allgemeinen Verhältnisse der west⸗ fälischen Eisenbahn und den gegenwärtigen Stand der Bau⸗Arbei⸗ ten daselbst. Herr Weishaupt erörterte eine von ihm vorgelegte Zusammenstellung über die in den 6 Jahren von 1844 bis 49 statt⸗ gehabten Fortschritte in der Entwickelung des Eisenbahnwesens in Preußen und über die in diesen Jahren erlangten Ergebnisse des Betriebes der preußischen Bahnen. Herr Grüson sprach über die Construction von hölzernen Blochrädern für Eisenbahnwagen, woran Herr Borsig eine Besprechung über verschiedene Constructionen sogenannter eiserner Scheibenräder knüpfte.
8 Glückstadt⸗Elmshorner Eisenbahn.
Die Einnahmen der Glückstadt⸗Elmshorner Eisenbahn in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres können den der frühe ren Jahre gegenüber als ziemlich günstig angesehen werden, na mentlich da dieselben am wenigsten durch besondere Einnahmen, für Militair⸗Transporte ꝛc., erhöht wurden, sondern sowohl der Per sonen⸗ und namentlich der Güter⸗Verkehr, obschon letzterer in 1850 um etwas geringer als 1849 war, zufriedenstellende Einnahmen gewährten. Es wurden in den erwähnten neun Monaten des lau⸗ fenden Jahres 53,827 Personen und 108,324 Ctr. Güter beför⸗ dert; in denselben neun Monaten des Jahres 1849 wurden be⸗ fördert 53,542 Personen und 133,561 Ctr. Güter; sonach hat sich der Personenverkehr in 1850 um 285 Personen erhöht, dagegen der Güter⸗Verkehr um 25,237 Ctr. vermindert. Di Einnahmen betrugen in erwähntem Zeitraum 1850 für Personen 28,501 Mk. 11 Sch. und für Güter 13,200 Mk. 15 Sch., zusammen 41,702 Mk. 10 Sch. Im gleichen Zeitraum 1849 betrug die Einnahme für Personen 25,523 Mk. 9
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25,523 Sch. und für Güter 10,333 Mk. 14 Sch., zusammen 35,857 Mk. 7 Sch. In demselben Zeitraum 1848 betrugen die Einnahmen für Personen 23,544 Mk. 9 Sch. und für Güter 10,288 Mk. 13 Sch., zusammen 33,833 Mk. 6 Sch. In demselben Zeitraum 1847 be⸗ trug die Gesammt⸗Einnahme 34,623 Mk. und desgleichen in 1846: 40,665 Mk. 14 Sch. Es wurden sonach in 1850 gegen 1849 für Personen 2978 Mk. 2 Sch., und für Güter 2867 Mk. 1 Sch., zu⸗ sammen 5845 Mk. 3 Sch. mehr eingenommen; desgleichen wurden 1850 gegen erwähnte neun Monate in 1848 mehr eingenommen fuͤr Personen 4957 Mk. 2 Sch. und für Güter 2912 Mk. 2 Sch., zusammen 7869 Mk. 4 Sch.; gegen 1847 betrug in 1850 die Gesammt⸗Einnahme mehr 7079 Mk. 10 Sch. und ebenfalls gegen 1846 mehr 1036 Mk. 12 Sch. Zu den oben angegebenen Gesammt⸗Einnahmen von 1848, 1847 und 1850 treten jedoch noch die Einnahmen, welche aus den Militair⸗Transporten entsprungen sind; dieselben betrugen in 1850: 2184 Mk. 6 Sch., in 1849: 1608 Mk. 14 Sch. und in 1848 nur 458 Mk. 14 Sch. Es betrug demnach die wirkliche Einnahme in 1850: 43,887 Mk., in 1849: 37,466 Mk. 5 Sch. und in 1848: 34,292 Mk. 4 Sch. Vergleicht man diese wirklichen Einnahmen, so ergiebt sich, daß in 1850 gegen 1849: 6420 Mk. 11 Sch., gegen 1848: 9594 Mk. 12 Sch., gegen 1847: 9264 Mk. und gegen 1846: 3221 Mk. 2 Sch. mehr eingenommen wurden. Die größte monatliche Einnahme war im Jahre 1850 und in glei⸗ chem Zeitraum 1849 im Januar und zwar in 1850 mit 8798 Mk. 8 Sch. und in 1849 mit 5856 Mk. 5 Sch.; in 1848 war die stärkste im Monat Juni mit nur 4205 Mk. 2 Sch. Die geringste Einnahme brachte in 1850 der Monat April mit 3745 Mk. 7 Sch., in 1849 der Monat Februar mit 3040 Mk. 7 Sch., und in 1848 der Monat Mai mit 3262 Mk. 15 Sch. Vergleicht man die verschiedenen Quartale, erhält man folgende Resultate: im ersten Quartal 1850 wurden eingenommen für Personen 7745 Mk. 7 Sch., für Güter 8825 Mk. 1 Sch. Insgesammt — inkl. 104 Mk. 2 Sch. für Militair — 16,674 Mk. 10 Sch.; in demselben Quartal 1849 ka⸗ men ein für Personen 6741 Mk. 3 Sch., für Güter 5724 Mk. 6 Sch. Insgesammt — inkl. 139 Mk. 4 Sch. für Militair
12,604 Mk.; in 1848 kamen ein für Personen 6471 Mk. 8 Sch., für Güter 4879 Mk. 1 Sch., zusammen — jedoch ohne Einnah⸗ men für Militair⸗Transporte — 11,350 Mk. 9 Sch.; mit 1850 gegen 1849 mehr für Personen 1004 Mk. 4 Sch., für Güter 3100 Mk. 11 Sch. Insgesammt mehr 4069 Mk. 13 Sch., gegen 1848 ebenfalls mehr für Personen 1273 Mk. 15 Sch. und für Güter 3946 Mk. Ueberhaupt mehr 5324 Mk. 1 Sch. Im zweiten Quartal 1850 wurde eingenommen für Personen 11,517 Mk. 5 Sch. und für Güter 2087 Mk. 13 Sch., zusammen — inkl. 219 Mk. 8 Sch. für Militair — 13,824 Mk. 10 Sch.; in gleichem Quartal 1849 betrug die Einnahme für Personen 8632 Mk. 4 Sch. und für Gü⸗ ter 2708 Mk. 6 Sch., zusammen — inkl. 417 Mk. 4 Sch. für Militair — 11,757 Mk. 14 Sch.; in demselben Quartal 1848 be⸗ trug die Einnahme für Personen 8590 Mk. 40 Sch. und für Gü⸗ ter 2719 Mk. 3 Sch., zusammen — inkl. 113 Mk. 4 Sch. für Militair — 11,423 Mk. 1 Sch. Es wurden sonach in 1850 gegen 1849 für Personen 2885 Mk. 1 Sch. mehr, dagegen für Guter 620 Mk. 9 Sch. weniger eingenommen. lleberhaupt mehr 2066 Mk. 12 Sch.; gegen denselben Zeitraum 1848 wurden für Perso⸗ nen 2926 Mk. 7 Sch. mehr und 631 Mk. 6 Sch. weniger ein⸗ genommen. Ueberhaupt mehr 2401 Mk. 9 Sch. Im dritten Quartal 1850 betrug die Einnahme für Personen 9238 Mk. 15 Sch. und für Güter 2288 Mk. 1 Sch. Gesammt⸗Einnahme —