1850 / 334 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

sonnement in Betreff der Fluctuationen des Verkehrs dahin tele⸗ graphirt würd

Baden. in der Frühe um 7 Uhr ist das letzte Bataillon preußischer Trup⸗ pen, und mit ihm der bisherige Kommandant, Oberstlieutnant von Gansauge, von hier abgegangen, während die Kranken aus den Lazarethen schon einige Tage vorher nach Karlsruhe gebracht wur⸗ den. Sämmtliche Wachen sind nun von badischen Soldaten bezo⸗ gen, die Posten besetzt wie früher, so daß man kaum einen Unter⸗ schied bemerkt. Der neue Kommandant, so wie der Geniedirektor, Artilleriedirektor und Platzmajor der Bundesfestung, haben ihre Functionen angetreten.

Hamburg. Hamburg, 30. Nov. (B. H.) Die Rath⸗ und Bürger⸗Kommission vom 27. September 1849 (Reuner⸗Kommission) hat im Laufe voriger Woche dem Senate ihren vierten Bericht übergeben. Der Entwurf der Geschäftsordnung für die Bürger⸗ schaft ist vollständig ausgearbeitet, in zweimaliger Lesung diskutirt und wird als Beilage zu dem Bericht dem Senat zur weiteren Verfügung übergeben. Mehr als die Hälfte der 86 Paragraphen sind den Vorschriften derjenigen Geschäftsordnung nachgebildet, welche die konstituirende Versammlung bei ihren Sitzungen befolgte; alle aber schließen sich mehr oder weniger, abgesehen von den durch unsere eigenthümlichen Verhältnisse gebotenen Modificationen, dem⸗ jenigen an, was in den parlamentarischen und ständischen Versamm⸗ lungen Deutschlands üblich geworden und bewährt ist.

Oesterreich. Verona, 26. Nov. Das Foglio di Verona enthält folgende Bekanntmachung:

„Mit der Kundmachung vom 16. April 1850 ist ein freiwilliges An⸗ lehen von 120 bis 150 Millionen L. a. eröffnet worden, welches, nebst der Deckung der gesteigerten Staatserfordernisse, hauptsächlich den Zweck haite, die L. V. Schatzscheine aus dem Umlaufe zu ziehen und diesen, nach dem allgemein ausgesprochenen Wunsche, wieder ausschließend auf Metall⸗ Münze zurückzuführen. Zugleich ward vorhinein erklärt, daß, wenn der ausgeschriebene Betrag nicht im freiwilligen Wege ausge⸗ bracht werden sollte, die Einbringung im Zwangswege erfol⸗ gen werde. Die eröffnete Subscription deckte nur einen Theil der ganzen Summe. Im Mai 1850 war daher bereits der Fall eingetreten, für wel⸗ chen die Einforderung im Zwangswege vorbehalten worden war. Inzwi⸗ schen hatten sich mehrere Provinzial⸗ und Munizival⸗Congregationen ange⸗ boten, für die Aufbringung der durch den freiwillig subskribirten Betrag nicht gedeckten Summe im Wege eines freiwilligen Uebereinkommens Sorge zu tragen. Diese Erklärungen fanden von Seiten der Regierung nicht nur volle Beachtung, sondern es wurde auch angeordnet, die Aufbringung des Anlehens in dem durch dieselben bezeichneten freiwilligen Wege für das ganze Land durchzuführen. Zu diesem Zwecke war vor Allem erforderlich, den Betrag zu bestimmen, mit welchem jede Provinz und jede der wichtigsten Städte an dem Anlehen theilzunehmen hatte. Um in dieser Beziehung zu einer allen Rücksichten entsprechenden Bestim⸗ mung zu gelangen, wurden aus allen Provinzen und aus den wichtigsten Städten des lombardisch⸗venetianischen Königreichs Abgeordnete berufen, mit welchen im unmittelbaren Einvernehmen umfassende Berathungen statt⸗ fanden. Die einberufenen Abgeordneten haben die ihnen übertragene Auf⸗ gabe mit dem Ernste und der Gründlichkeit behandelt, die der hohen Wich⸗ tigkeit des Gegenstandes angemessen war. Sie hielten den Zweck, das An⸗ lehen im freiwilligen Wege aufzubringen, fest, entwarfen einen Maßstab zur Umlegung auf die einzelnen Provinzen und Städte, und wählten aus ihrer Mitte zum Behufe der weiteren Verhandlung eine Kommission. In der Erwägung, daß die Oeffentlichkeit das Mittel darbietet, durch freie Konkurrenz den angemessensten Preis zu erzielen, wurde im Einverständ⸗ nisse mit der gedachten Kommission durch die Kundmachungen vom 10. Au⸗ gust und 9. September 1850 eine öffentliche Offert⸗Verhandlung auf den 8. Oktober 1850 eingeleitet. Aber auch diese Offert⸗Verhandlung hatte nicht den gewünschten Erfolg. Diese Thatsachen zeigen, daß die Regierung von ihrer Seite alle Mittel erschöpfte, die ergriffen werden konnten, um das lombardisch⸗venetianische Königreich gegen die Nachtheile eines Zwangs⸗ Anleihens zu bewahren. Nun kann aber nicht länger mit der Durchfüh⸗ rung dieser Maßregel gezögert werden. Die erforderlichen Vorbereitungen zu derselben sind getroffen worden. In der Zwischenzeit ermüdete die von den Abgeordneten der Provinzen und Städte bestellte Kom⸗ mission nicht in ihren eifrigen Bemühungen zur Auffindung von Mit⸗ teln, um die Anwendung von Zwangsmaßregeln entbehrlich zu machen. Sie stellte die Bitte, daß nochmals unter Gewährung neuer Begünstigun⸗ gen eine freiwillige Subseription eröffnet werde. Der Ministerrath hat die⸗ ses Einschreiten in aufmerksame Erwägung gezogen und beschlossen, dem Lande auch noch dieses letzte Mittel zur Abwendung der zwangsweisen Ein⸗ bringung insoweit offen zu lassen, als solches mit den gegenwärtigen Staats⸗ erfordernissen und der dringenden Nothwendigkeit, diese Angelegenheit zum Schlusse zu bringen, vereinbarlich ist. Nochmals wird es unter höchst vor⸗

theilhaften Bedingungen in die Hände der Bewohner des lombardisch⸗vene⸗ tianischen Königreichs gelegt, sich gegen das Ungemach eines Zwangs⸗An⸗ lehens zu bewahren. Hiernach werden die Bedingungen, unter welchen eine neuerliche Anlehens⸗Subscription eröffnet wird, in der Anlage mit folgen⸗ den Bestimmungen zur allgemeinen Kenntniß gebracht:

1) Durch die Eröffnung dieser Anlehns⸗Suͤbscription werden die Maß⸗ regeln zur Umlegung des Zwangsanlehns in keiner Weise eingestellt, son⸗ dern vielmehr so weit durchgeführt, daß, bis das Ergebniß der Subscription bekannt ist, auf Grundlage des in der Beilage aufgeführten Maßstabes der Umlegung, für jeden der nächsten drei Monate Dezember 1850, Januar und Februar 1851 ein Betrag von 5 Millionen Lire umzulegen und in baarem Gelde bis zum 15ten eines jeden Monats, mit dem Vorbehalte der Abrechnung an dem Betrage, der nach dem Ergebnisse der Subscription zur Ein⸗ bringung im Zwangswege erübrigen wird, einzubringen ist. 2) Dagegen unter⸗ bleibt die Einbringung des Betrages für den Monat Dezember 1850, wenn binnen 14 Tagen nach der Auflegung des Anlehns, d. i. bis 11. Dezember 1850, auf die neu eröffnete freiwillige Subscription wenigstens ein Betrag von 3 Millionen Lire in klingender Munze eingezahlt wurde. Desgleichen unterbleibt die Ein⸗ bringung des Betrages für den Monat Januar 1851 im Zwangswege, wenn bis zum 5. Januar 1851 auf die neu eröffnete Subscription ein wei⸗ terer Betrag von 5 Millionen Lire in klingender Münze an die Kassen einsließt. Eben so wird sich für den Monat Februar 1851 benommen, wenn bis zum 5ten desselben Monats durch die Einzahlung auf die neu eröffnete Subscription wenigstens ein weiterer Betrag von 5 Millionen Lire in klingender Münze an die Staatskassen eingeht. In diese Einzahlungen auf die freiwillige Subscription werden auch die als Caution einfließenden

Summen, so weit solche im baaren Gelde entrichtet wurden, eingerechnet 3) Sollte sich nach dem Schlusse der freiwilligen Subscription zeigen, daß der im Zwangswege eingezahlte Betrag die Summe, welche nach dem Ergehnisse der Subscription im Zwangswege einzubrin⸗ Lün sen überschreitet, so wird der Mehrbetrag unverzüglich zu⸗ ückgestellt. 4) Die Summe der freiwilligen Subseriptiog mußte defenbliche allen Besitzern von Schatzscheinen für den ganzen im Umlaufe * en Betrag die Verwendung bei der freiwilligen Subsecription mög⸗ lich zu machen, auf den Nennwerth von 132 Millionen Lire erweitert wer⸗ den; die Umlegung und Einbringung im k en wi gung im Zwangswege hingegen wird nur auf der Grundlage des Gesammibetrages der Anleihe von 100 Milli Lire für den zur Einzahlung in Baarem entfallenden Theil erf 1 Das Ergebniß der Subsecription und die sich daraus für dae Ine 2 Anlehen ergebende Folge wird zach dem Schlusse der Subseription ee züglich zur allgemeinen Kenntniß gebracht werden. 6) Die Umlegung des

Rastatt, 29. Nov. (Karlsr. Ztg.) Gestern

1956

Zwangs⸗Anlehens wird nach dem Maßstabe nicht blos des Grundbesitzes, sondern auch des Kapitals⸗Reichthumes und der Industrie auf die einzel⸗ nen Gemeinden vorgenommen, denen es überlassen bleibt, unter Aufsicht der Behörden den sie treffenden Betrag durch Umlage im Innern der⸗ selben, oder auf andere, den Gesetzen entsprechende Weise einzu⸗ bringen. 7) Die Einbringung der im Zwangswege ausgeschrie⸗ benen Beträge hat durch die Maßregeln der Fiskal⸗Exrecution zu erfolgen. 8) Insofern die freiwillige Subscription den vollen Betrag des Anlehens vollständig deckt, so wird durch eine besondere Kundmachung der Zwangs⸗ Cours der lombardisch⸗venetianischen Schatzscheine sogleich aufgehoben wer⸗ den, und es findet sodann die Verwendung der letzteren zu Zahlungen an die Staatskassen nur bei der Einzahlung auf das Anlehen statt. 9) Wird hingegen das Anleihen durch die Subseription nicht vollständig gedeckt, so behält sich die Regierung die Bestimmung vor, von welchem Zeitpunkte an der Zwangs⸗Cours der Schatzscheine aufzuhören hat. 10) Die Schatzscheine, welche nicht im Wege des Anlehens einfließen, werden nach Aufhebung des Zwangs⸗Courses nach ihrem vollen Nennwerthe in 5prozentigen Rent⸗Ur⸗ kunden des lombardisch⸗venetianischen Monte umgestaltet. 11) Die im Wege des freiwilligen Anlehens eingegangenen Schatzscheine werden immer im Anfange des nächstfolgenden Monats verbrannt. 12) Nach Aufhebung des Zwangs⸗ Courses der Schatzscheine wird der Geldumlauf wieder auf die ausschlie⸗ ßende Metall⸗Circulation zurückgeführt, und es wird weiterhin kein wie immer geartetes Papiergeld oder Ersatzmittel desselben im lombardisch⸗vene⸗ tianischen Königreiche in Zwangs⸗Cours gesetzt werden. 13) Bei der Be⸗ stimmung, daß der mit der Kundmachung vom 29. September 1849 auf⸗ erlegte dreijährige Steuerzuschlag insofern verringert werde, als er nicht zur Deckung der Zinsen von den an die Stelle von 70 Millionen Lire Schatz⸗ scheine tretenden Obligationen vom gleichen Betrage nothwendig ist, hat es sein Verbleiben. Verona, 25. November 1850. In Abwesenheit Sr. Ex⸗ cellenz des Herrn General⸗Gouverneurs: Der K. K. Feldzeugmeister Franz Graf Gyulai.“

Hierauf folgen die näheren Bestimmungen, unter welchen die Subseription zur Aufnahme des lombardisch »venetianischen Anlehens eröffnet wird.

Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Sitzung vom 30. Nov. Den Vorsitz führt Dupin. Die Sitzung wird um Uhr eröffnet, das Protokoll der vorigen angenommen. Mehrere Gesetzentwürfe von lokalem Interesse werden ohne Debatte ange⸗ nommen. In der dritten Berathung des Antrages Charras⸗Latrade wegen Ergänzung der Straßen⸗ und Brückenbau⸗Ingenieure spricht Léon Faucher gegen den Antrag und erinnert an die National⸗ werkstätten und die Juni⸗Insurrection. Der Minister Bineau erklärt, er habe seine Schuldigkeit gethan, indem er der Kommission alle einsc=hlagenden Dokumente zur Verfügung gestellt. Léon Faucher faͤhrt in seinen Klagen über die Februar⸗Revolution fort und geht dann zu einer Belobung des englischen Straßen⸗ und Brückenbaus über. Ueber die polytechnische Schule bemerkt er, es sei in jeder sozialistischen Sekte einer ihrer Zöglinge zu finden. Schließlich will er den Antrag an den Staatsrath gewiesen wissen. Berichterstatter Toupet des Vigues wundert sich, daß Léon Faucher erst jetzt diese Forderung stelle. Auch General Cavaignac spricht in gleichem Sinne. Noch betheiligen sich an der Debatte Charras und Minister Bineau. Die Verweisung an den Staatsrath wird mit 402 Stimmen gegen 148 verworfen. Remusat betritt die Tribüne und überreicht den Bericht wegen der Kreditforderung von 8,400,000 Franken zur Deckung der Einberufung von 40,000 Mann (Stimmen: lesen! lesen!) Remusat verliest den Bericht. Von den 40,000 Mann fallen 38,500 auf die Infanterie, 1000 auf die Kavallerie, 500 auf das Geniecorps. Der Armee⸗Effektivstand wird dadurch auf 429,000 Mann gebracht. Die 40,000 Mann sind zur Verstärkung der Gar⸗ nisonen im Norden und Osten bestimmt, um nach dem Wortlaute der Botschaft bei den deutschen Angelegenheiten strenge Neutralität zu wah⸗ ren, so lange Europa's Gleichgewicht und Frankreichs Interessen nicht bedroht sind. Die Kommission glaubt kurz ihre Meinung über den Stand der deutschen Angelegenheit aussprechen zu muüͤssen. Es handle sich um Bundestag oder ein anderes Bündniß, um Staa⸗ tenbund oder Bundesstaat, Hessen habe den Widerstreit zum Aus⸗ bruche gebracht. Der Bundestag sei auf des Kurfürsten Verlangen eingeschritten, Preußen habe sich widersetzt. Andere Schwierigkeiten habe der Kampf zwischen Dänemark und den Herzogthümern her⸗ vorgerufen. Europa sei über Dänemarks Recht einig, und sein Wille werde geschehen, wenn auch Gefahr daraus entstände. Des⸗ wegen beginne vielleicht nach 35jährigem Frieden in wenig Ta⸗ gen der Krieg. So lange die Frage eine deutsche bleibe und die Rechte anderer Länder geachtet würden, werde Frankreich strenge Neutralität beobachten. Hinter beiden Großmächten ständen ganz andere Gegner, die sich vernichten wollten. Erwachse für eine der kriegführenden Mächte ein Zuwachs an Einfluß, so könne Frank⸗ reich nicht mehr gleichgültig bei einem Kampfe bleiben, der das Zeichen zum europäischen Kriege geben könnte. Frankreich werde bis zum letzten Augenblicke den Kampf zu verhindern suchen. Ein⸗ stimmig sei die Kommission in Folge der Zusagen des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten mit der Regierung über alle diese Punkte. Der Gedanke der Kommission sei Neutralität und strenge Zurückweisung jeder Propaganda. Von den 40,000 Mann kämen 17,000 nach den Garnisonen im Norden und Osten. Die Regie⸗ rung habe kein Observations⸗Corps aufstellen wollen, und wollte sie dies, so müßte sie erst vorher neue Kredite verlangen. Der Krieg hänge ausschließlich von der Versammlung ab, sie habe ihn zu erklären. Kein Akt der Regierung dürfe sie daher durch die Macht einer vollbrachten Thatsache beherrschen wollen. (Beifall.) Damit die Regierung stark nach außen sei, müsse sie die Beschlüsse der Nationalversammlung achten. Es sei die bestimmte Ansicht der Exekultivgewalt, daß Frankreich keinen Krieg führen könne ohne die Erlaubniß der Nationalversammlung. Damit es der Versammlung möglich sei, ihre vollkommene Uebereinstimmung mit dieser Ansicht der Regierung darzuthun, beantrage die Kommission nach der Generaldebatte folgendes Votum: „Die Na⸗ tionalversammlung, überzeugt, daß in den gegenwärtigen deutschen Wirren die in der Prästdentenbotschaft bezeichnete und ausgeführte Politik der Neutralität die einzige Frankreich geziemende sei, geht zur Berathung der Artikel über.“ (Beifall.) Die Debatte wird auf Donnerstag festgesetzt. Die Sitzung bleibt hierauf eine Viertelstunde unterbrochen; dann wird die Debatte über den früheren Antrag wie⸗ der aufgenommen und derselbe mit 332 gegen 144 Stimmen ge⸗ nehmigt. Schluß der Sitzung.

Paris, 30. Nov. Spiridion Trikupi hat sein Abberufungs⸗ Schreiben, Alexander Maurokordatos sein Beglaubigungs⸗Schreiben, Beide als griechische Gesandte, dem Präsidenten der Republik über⸗ geben. Im Elysee war heute Morgens Minister⸗Rath unter Louis Bonaparte’s Vorsitz. Unmittelbar nach demselben gingen Couriere mit Depeschen nach Wien und Berlin ab. Der Constitution⸗ nel erklärt, Remusat's Bericht über den Rüstungskredit stimme ganz mit den Ansichten der Regierung überein.

Heute sind Guizot's neueste Werke, „Washington“ und „Monk“, erschienen. In der Vorrede des einen bemerkt der Verfasser: „Ich will nichts über die Februar⸗Revolution sagen. Nicht mir steht es zu, jetzt davon zu sprechen. Aber ich kann nicht glau⸗ ben, und kein Franzose hat Entsagung genug zu diesem

Glauben, daß dies die Entwickelung von Frankreichs glor⸗

reicher Geschichte sei. Es ist meines Landes leichtsinni⸗ ger Geschmack, sich um jeden Preis und auf jede Gefahr in unge

heure und unerhörte Experimente zu stürzen. Man kann fast sagen,

es betrachte sich als die größte Werkstätte der Civilisation der Welt. Wenn es aber rasch wagt, so besinnt es sich auch rasch und kehrt um, wenn es bemerkt, daß es auf Abwegen ist und fällt. Schon hat es im Schatten eines großen Namens innegehalten. Aber ein heilsamer Halt ist noch kein Heil. Es ist nicht genug, daß Frankreich nicht in den Abgrund stürze. schließen, und Frankreich muß sich aufrichten. Monk, es braucht einen von diesen Beiden, um sich aufzurichten. Gegen die Vertagung des Cretonschen Antrags stimmten gestern der Berg, die ganze Linke und der Tiers⸗Parti. Von den Legi⸗ timisten stimmten dafür Larochejacquelin, von den Orleanisten de Mornay, Germonere, General Lebreton, Fabvier, Callet, Estancelin, Ayme, General Grammont lund Desmousseaur de Givré. Zu den plötzlichen Umschlagen der Orleanisten, die drei Tage früher für die Debatte gestimmt hatten, soll Thiers die Veranlassung gegeben haben. Viele Orleanisten aber sollen ihr Votum schon bereuen und

Herrn Thiers zu hören gegeben haben, er wolle die Rückkehr der

jungen Prinzen nicht, um seiner Regentschaft sicher zu sein.

Man hatte dem Constitutionnel vorgeworfen, er habe in

der Person Duvergier's de Hauranne einen seiner früheren Be⸗ schützer und Patrone aufgegeben und außerdem von gewisser Seite noch 100,000 Franken erhalten. Ein Artikel des Constitution⸗

nel aus der Feder Louis Veron's beginnt nun heute mit der Be⸗ merkung, daß man unter Anderem auch den Undank der Parteien

als Politiker mit Gleichmuth ertragen müsse. Darauf giebt Veron eine Finanz⸗Statistik des Constitutionnel, nach welcher er vom

Jahre 1838 bis 1846 von seinem eigenen Vermögen 984,000 Franken an

dieses Blatt für Ankauf desselben und eigene Verluste daran gewen⸗ det hätte. „In diese Summe“, sagt er weiter, „übersetzt sich meine Aufopferung für diejenigen, welche man heute meine früheren Paͤ⸗ trone, meine früheren Beschützer nannte; in diese Summe übersetzt sich meine Unterwerfung unter die Politik des Herrn Thiers und meine aufrichtige Bewunderung für sein Talent; 984,000 Franken ist das Passivum! Das Aktivum eines Vertrauens, ich möchte sagen eines politischen Aberglaubens, von acht Jah⸗ ren, bildet nur der wohlverdiente Spitzname: Herr Veron, der Geldsack!“ Als ihm die Actionaire, welche vergebens auf Di videnden gewartet, die Redactionskosten auf 110,000 Fr. einge. schränkt, habe ihm Merruau freiwillig ein Darlehen von 100,000 Fr. unter der sinnreichen Bedingung gegeben, daß Herr Thiers al⸗ lein entscheiden solle, ob das Blatt von der Richtung des linken Centrums abweiche oder nicht. In letzterem Falle hatte Veron das Darlehen sofort zurückzuerstatten. Die Partei sei daher gar nicht betheiligt e sen, mit anderen Worten, sie habe abermals nichts gethan. Veron stellt nun seine 984,000 Franken neben diese 100,000 und fragt, wer größere Opfer gebracht habe. Die Unterordnung Veron's un⸗ ter die politische Leitung des Herrn Thiers hörte mit dem 9. No⸗ vember 1849 auf. An diesem Tage brachte das Blatt einen von Veron diktirten, billigenden Artikel der Botschaft vom 31. Oktober, ungeachtet allen Widerstandes, wie derselbe bemerkt, denn Thiers sei damit nicht einverstanden gewesen, und nun habe Merruaun sein Geld zurückgefordert. Thiers habe den Artikel keinesweges gemißbilligt, sondern nur bei seinen Freunden die Meinung erregen wollen: er habe ihn nicht inspirirt. Er habe damit nur beweisen wollen, daß bis zu diesem Tage die Politik des Constitutionnel die seinige gewesen, er aber von da ab nicht mehr verantwort⸗ lich sein könne. Nun sah Veron auf die Politik des Herrn. Thiers und seiner Freunde zurück, die er so zeichnet: „Indem sie das Königthum nur aufklären wollten, haben sie es vom Throne gestürzt. Sie hatten so sehr darauf gedrungen, der König solle nicht herrschen, daß er am 24. Februar 1848 zu regieren aufhörte. Ich will gewiß Herrn Thiers nicht anklagen, daß er auf dem Wege des Präsidenten dieselben Gefahren, dieselben Kämpfe herbeiführen wolle, unter denen Ludwig Philipp seine Krone verlor. Als aber dieser Staatsmann nach der Botschaft vom 31. Oktober von mir gedrängt wurde, dem Constitutionnel eine Richtung vorzuzeich⸗ nen, verwies er mich auf eine kühle, schweigsame, zuwartende Po⸗ litik.“ Nach Veron's Ansicht wäre aber eine solche Politik ganz geeignet gewesen, ein Blatt der Feigheit und des Verraths ver⸗ dächtig zu machen. Bis zum 24. Februar sei also die heftige Opposition des Constitutionnel das Werk des Herrn Thiers und mehr noch Duvergier's de Hauranne. In der Zeit von 1848, den Tagen der Gefahr, habe sich weder Thiers, noch einer seiner Freunde um den Constitutionnel bekümmert, seit dem 6. November 1849 seien sie ganz von ihm getrennt. Die 100,000 Fr. seien bezahlt. Veron verspricht schließlich für den Januar 1851 seinen Actionairen 20 pCt. Dividende.

Das Zuchtpolizeigericht hat gestern die Geschäftsführer der Journale Constitutionnel, Débats, Evénement, Natio⸗ nal, Presse und Sisdele wegen Ankündigung fremder Staats⸗ Lotterieen zu je 200 Franken Strafe verurtheilt. Alle diese Ge⸗ schäftsführer verlieren dadurch das Wahlrecht.

Folgendes ist das Resultat der Wahlen im Cher⸗Departement: Eingeschriebene Wähler 55,762, Hälfte 27,881, Stimmende 27,405; Duvergier de Hauranne 17,154, Bidault 16,791; die Regierungs⸗ Kandidaten: Planchot 9279, Guillot 8711.

Die Kommission für den gestern in Betracht genommenen An⸗ trag Girardin's bezüglich Gleichförmigkeit der Sitzungsbarichte, ist heute gewählt worden. Da sie demselben nicht günstig ist, dürfte er wahrscheinlich durchfallen.

Großbritanien und Irland. London, 30. Nov. Graf Westmorland, der britische Gesandte am preußischen Hofe, ist von hier wieder auf seinen Posten abgereist.

Dr. Wiseman soll nächsten Freitag feierlich installirt werden.

Daily News will wissen, Lord Beaumont sei wegen seines Briefes an den Papst mit dem Bann belegt worden.

Es ist den Behörden mehrerer londoner Kirchspiele die Wei⸗ sung zugekommen, daß, da die Cholera gänzlich aufgehört habe, die Begräbnisse wie früher stattzufinden haben.

In den Manufaktur⸗Distrikten werden im Stillen bedeutende Anstrengungen gemacht, um das Prinzip gemeinschaftlicher Arbeit zur Geltung zu bringen. 1

Die Adresse gegen die Bestrebungen der römisch⸗katholischen Kirche liegt, wie sie auf der Versammlung in Gulldhall beschlossen und formulirt wurde, überall zur Unterzeichnung auf.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 26. Nov. Auf Kaiserlichen Befehl vom 19. November wird, da der Erzherzog von Oesterreich, Ferdinand von Este, mit Tode abgegangen, das Regiment, welches seinen Namen geführt, wieder, wie früher, Isumsche Husaren heißen.

Italien. Turin, 26. Nov. (Lloyd.) Die gestrige Sitzung wurde mit den gewöhnlichen Dankreden des Alters⸗Präsidenten und des neuerdings erwählten Präsidenten ausgefüllt. Beide hoben die

Der Abgrund muß sich Washington oder

Zu dem

r119,812 Rthlr. 27 Sgr. 8 Pf., zusammen 254,618 Rthlr. 26 Sgr.

für Personen 13,31

Finanzfrage als die unbedingt wichtigste heraus, womi geordneten⸗Kammer sich zu beschäftigen haben würde. Präsident Buoncampagni ist

Adresse auf des Königs Rede beauftragt worden.

Gleichgewicht zwischen den Einnahmen und Ausgaben herzu stellen.

Die Seidenzeug⸗Fabrik der Brüder Ausaldi in Genua wurde ein Raub der Flammen, der Schaden soll sich auf 80,000 Fr. be⸗

laufen.

Eis⸗ enbahn⸗ Verkehr.

Berlin⸗Hamburger Eisenbahn.

Es bewährt sich immer mehr, daß die Voraussetzungen, auf welche die Einträglichkeit des Unternehmens berechnet ist, an sich richtig, daß die Elemente seines Gedeihens wirklich vorhanden sind, und daß es nur bedarf, daß keine gewaltsame Störungen von außen eintreten, damit sie sich naturgemäß und in ersprießlicher Weise ent⸗ 1 neun Monate des laufenden Jahres haben sich denen der früheren Jahre gegenüber in sehr erfreulicher Weise gehoben, sie übersteigen die desselben Zeitraumes des Jahres 1 kamen nämlich in genannten Personen 409,491 Rthlr. 9 Sgr. 4 Pf. 1 Sgr. 3 Pf., zusammen 1,083,710 in demselben Zeitraume des Jahres 1849

wickeln. Die Einnahmen der ersten

1849 um über 120,000 Rthlr. Es neun Monaten ein für und für Güter 674,219 Rthlr. Rthlr. 10 Sgr. 7 Pf.; in betrug die Einnahme für Personen 386,121 Rthlr. 2 Sgr. 3 Pf. und für Güter 574,330 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., zusammen 960,451 Rthlr. 3 Sgr. 6 Pf.; in 1848 kamen ein für Personen 346,790 Rthlr. 23 Sgr. 8 Pf. und für Güter 421,171 Rthlr. 15 Sgr. 10 Pf., zusammen 767,962 Rihlr. 9 Sgr. 6 Pf.; in gleichen neun Monaten des Jahres 1847 betrug die Einnahme für ¹ kersonen 368,177 Rthlr. 13 Sgr. 11 Pf. und für Güter ⁊389,687 Rthlr. 12 Sgr., zusammen 757,864 Rthlr. 25 Sgr. 11 Pf. Es übersteigt sonach die Einnahme pro 1850 die von 1849 fur Personen um 23,370 Rthlr. 7 Sgr. 1 Pf. und für Güter um 99,889 Rthlr., zusammen um 123,259 Rthlr. 7 Sgr. 1 Pf.; gegen 1848 wurden mehr eingenommen für Personen 62,700 Rthlr. 15 Sgr. 8 Pf. und für Güter 253,047 Rthlr. 15 Sgr. 5 Pf. zusammen mehr im Jahre 1850: 315,748 Rthlr. 1 Sgr. 1 Pf.; gegen denselben Zeitraum 1847 wurden mehr eingenommen für G 41,3419 Rthlr. 25 Sgr. 5 Pf. und für Güter 384,531 Rthlr. 1* Sgr. 3 Pf., zusammen mehr 425,845 Rthlr. 14 Sgr. 8 Pf. die stärkste monatliche Einnahme für Personen betrug in 1850 64,698 Rthlr. 14 Sgr. 9 Pf. im Monat August, die geringste 20,793 Rthlr. 40 Sgr. 4 Pf. im Januar; die stärkste für Guͤter 11“ Rthlr. 7 Pf. im Monat Juni und die geringste be⸗ 55; 17 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf. im Monat Februar; die stärkste 15 11J der Monat August mit 149,1 10 Rthlr. 1 g Pf., welches eine durchschnittliche Tages⸗Einnahme von 4810 Rthlr. b Sgr. ergiebt; die geringste war im Januar mit 79,081 Rthlr. 15 Sgr. 8 Pf., was eine durchschnittliche Tages⸗Einnahme von 2551 Rthlr. 6 Sgr. ergirbt. In 1849 brachte die stärkste Einnahme für Personen der Monat August mit 76,301 Rthlr. 6 Sgr. 2 Pf., die geringste Einnahme brachte der Monat Januar mit 18,341 Rthlr. 7 Sgr. 11 Pf.; für Güter brachte die stärkste Einnahme der Monat September mit 34,431 Rthlr. 19 Sgr. 7 Pf., und die geringste betrug 42,746 Rthlr. 8 Sgr. 4 Pf. im Monat Mai; die stärkste Gesammt⸗Einnahme betrug 155,363 Rthlr. 11 Sgr. 1 Pf. im Monat August, welches eine durchschnittliche Tageseinnahme von 5011 Rthlr. 21 Sgr. 8 Pf. ergiebt; die geringste Gesammt⸗Ein⸗ nahme brachte der Januar mit 70,744 Rthlr. 19 Sgr. 5 Pf., was eine durchschnittliche Tageseinnahme von 2282 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. ergiebt. In 1848 brachte die stärkste Einnahme für Personen der Monat September mit 60,754 Rthlr. 27 Sgr. 3 Pf., und die ge⸗ ringste der Januar mit 19,824 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf.; für Güter war die stärkste Einnahme im September mit 59,671 Rthlr. 8 Sgr. 6 Pf., und die geringste im Monat April mit nur 32,612 Rthlr. 21 Sgr. 9 Pf.; die stärkste Gesammt⸗Einnahme brachte ebenfalls der September mit 120,426 Rthlr. 5 Sgr. 9 Pf., was im Durch⸗ schnitt pro Tag 4014 Rthlr. 6 Sgr. 2 Pf. ergiebt; die geringste brachte der Monat Februar mit 60,244 Rthlr. 3 Sgr. 3 Pf., oder im Durch⸗ schnitt pro Tag 2077 Rthlr. 11 Sgr. 2 Pf. In 1847 betrug die stärkste Einnahme für Personen 57,375 Rthlr. 20 Sgr. 4 Pf., und die geringste 19,411 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf.; die stärkste für Güter betrug 56,164 Rthlr. 9 Sgr. 5 Pf. und die geringste betrug 27,265 Rthlr. 12 Sgr. 10 Pf.; die stärkste Gesammt⸗Einnahme betrug 102,845 Rthlr. 24 Sgr. 10 Pf. im Juli, was durchschnittlich pro Tag 3317 Rthlr. 18 Sgr. 2 Pf. beträgt, die geringste Einnahme war im Januar mit 46,901 Rthlr. 25 Sgr. 7 Pf. oder durchschnittlich pro Tag 1512 Rthlr. 28 Sgr. 2 Pf. DWie verschiedenen Quartale gegen⸗ übergestellt ergiebt Folgendes: Im ersten Quartal 1850 kamen ein für Personen 81,938 Rthlr. 23 Sgr. 6 Pf., für Güter 189,580 Rthlr. 25 Sgr. 7 Pf., zusammen 271,519 Rthlr. 19 Sgr. 1 Pf.; in demselben Quartal 1849 kamen ein für Personen 86,120 Rehlr. 46,Sgr. 3 Pf., für Güter 198,970 Rthlr. 1 Sgr., zusammen 285,090 Rihlr. 17 Sgr. 3 Pf.; im gleichen Quartal 1848 betrug die Einnahme für Personen 72,903 Rthlr. 4 Pf. und für Güter 86464 Rthlr. 23 Sgr. 11 Pf., zusammen 208,357 Rthlr. 24 Sgr. 111“— 11,8 81 Füch Versogen 96,721 Fschlr. 9 192,338 Rihlr. 13 Sgr. 7 Pf⸗; mitzin 5. 1838“ men 1849 wemgen . 2.,Ser. Pf.; mithin in 1850 gegen 9 weniger für Personen 4181 Rthlr. 22 Sgr. 9 Pf. 85 emisegg Personen Rthlr. 22 Sgr. 9 Pf. und für Guͤüter 9389 Rthlr. 5 Sgr. 5 Pf 9 577 18 Sgr. 2 Pf; ee. Sar. 4 Pf., zusammen 13,570 Rthlr. 848b 6 gegen 1848 mehr für Personen 9035 Rthlr. 2 Sgr. 2 Pf. und für Güter 54,126 Rthlr. 1 Sgr. 8 Pf. zusam⸗ men 63, 194 Rthlr. 24 Sgr. 10 Pf.; gegen 1847 mehr für Per⸗ 97 1ns S 16. e Pf. und für Güter 60,963 ZITA“ men 76,181 Rthlr. 5 Sgr. 6 Pf. Im zweiten Quartal 1850 kamen ein für Personen 148,119 Rthl. 22 Sgr. 11 Pf., für Güter 241,088 Rthlr. 19 8 Pf 98 sammen 389,208 Rthlr. 12 Sgr. 7 Pf.; in demselben Orakeal 1849 betrug die Einnahme für Personen 126,970 Rthlr 9 Sgr. 8 Pf., für Güter 159,184 Rthlr. 12 Sgr. 10 Pf., zusammen 286,154 Rthlr. 22 Sgr. 76 Pf.; im gleichen Quartal 1848 kamen ein für Personen 134,805 Rthlr. 29 Sgr. 3 Pf., für Güter

11 Pf., und in 1847 betrug die Einnah

/ 28 8 8 Rthlr. 20 Sgr. 8 Pf. 9 ahme zusammen 260,561

b für Personen 135,062 und für Güter 125,498 Rthlr. 3 Sgr. 6 Pf., 1849 Rthlr. 2 Pf., mithin in 1850 gegen fürn mehr für Personen 21,149 Rthlr. 13 Sgr. 3 Pf., 1“ 181,904 Rthlr. 6 Sgr. 10 Pf., zusammen

ie Ab⸗ Der Vice⸗ mit der Abfassung der Antworts⸗ Der Finanz⸗ Minister Nigra legte den Entwurf des Budgets vor und verbreitete sich dabei in einem sehr weitläufigen Berichte über die Mittel, das

1

1957

Rthlr. 22 Sgr., zusammen 134,589 Rthlr. 15 Sgr. 8 Pf., gegen 1847 mehr für Personen 13,056 Rthlr. 25 Sgr. 3 Pf. und für Güter 115,590 Rthlr. 16 Sgr. 2 Pf. Im dritten Quartal 1850 betrug die Einnahme für Personen 179,432 Rthlr. 22 Sgr. 11 Pf., für Güter 243,549 Rthlr. 16 Sgr., zusammen 422,982 Rthlr. 8 Sgr. 11 Pf., in gleichem Quartal 1849 kamen ein für Personen

173,030 Rthlr. 6 Sgr. 4 Pf., für Güter 216,175 Rthlr. 17 Sgr. 5 Pf., zusammen 389,205 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf., in demselben Quartal 1848 kamen ein für Personen 139,081 Rthlr. 24 Sgr. 1 Pf., für Güter 165,903 Rthlr. 24 Sgr. 3 Pf., zusammen 304,985 Rthlr. 18 Sgr. 4 Pf., und im gleichen Zeit⸗ raum 1847 für Personen 166,393 Rthlr. 9 Sgr. 8 Pf. und für Güter 135,572 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., zusammen 301,965 Rthlr. 12 Sgr. 2 Pf.; mithin in 1850 gegen 1849 mehr für Personen 6402 Rthlr. 16 Sgr. 7 Pf., für Güter 27,373 Rthlr. 28 Sgr. 7 Pf., zusammen 33,776 Rthlr. 15 Sgr. 2 Pf.; gegen 1848 mehr für Personen 40,350 Rthlr. 28 Sgr. 10 Pf., für Güter 77,645 Rthlr. 21 Sgr. 9 Pf., zusammen 117,996 Rthlr. 20 Sgr. 7 Pf.

89 Mk. 11 Sch., zusammen 11,973 Mk. 8 Sch.

Frachtgüter 5,541,584 Pfd. 6789 Mk. 15 Sch., v Schweine, 2 12 Sch. III. militairischen Zwecken: 7324 Mk. 9 Sch. burg⸗Neumünster 26,400 Mk. 13 Sch.

und gegen dasselbe Quartal 1847 ebenfalls mehr für Personen 13,039 Rthlr. 13 Sgr. 3 Pf. und für Güter 107,977 Rthlr. 13 Sgr. 6 Pf., zusammen 121,016 Rthlr. 26 Sgr. 9 Pf. Die Ein⸗ nahme im Monat Oktober des laufenden Jahres, welche durch die Kontrolle erst festgestellt werden muß, beträgt ca. 45,700 Rthlr. für Personen und 96,800 Rthlr. für Güter, zusammen ca. 142,500 Rthlr. Wird diese Einnahme zu der in den ersten neun Monaten zugerechnet, so ergiebt sich eine Total⸗Einnahme pro 185) von ca. 1,226,210 Rthlr. gegen 1,106,206 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. in den ersten zehn Monaten 1849, also in 1850 mehr ca. 120,000 Rthlr.

8 8

Frequenz und Einnahme der holsteinischen bahnen vom Monat Oktober 1850.

AII

8 1) Von und nach den Bahnhöfen 32,956 Personen 36,290 Mk. 13 Sch., 2) von und nach den Haltestellen 409 Mk., zusammen 36,699 Mk. 13 Sch. II. Güterverkehr. 1) Passagiergepäck 235,107 Pf. 530 Mk. 15 Sch., 2) Eil⸗ und Frachtgüter 13,235,528 Pfd. 28,662 Mk. 8 Sch., 3) Equipagen⸗ Transport 70 Mk., 4) Hunde⸗Transport 34 Mk. 12 Sch., 5) Vieh⸗ Transport: 19 Pferde, 65 Ochsen, 52 Starken, 28 Kälber, 2270 Schweine, 44 Ferkel, 45 Hammel, 3 Ziegen 2751 Mk. 12 Sch., 6) auf der geneigten Ebene in Altona 475 Mk. 2 Sch., zusammen 32,525 Mk. 1 Sch. III. Beförderungen für die hohe Statthalter⸗ schaft zu militairischen Zwecken: 8979 Mk. 8 Sch. Zusammen für Altona⸗Kiel 78,204 Mk. 6 Sch. 1“

GhhhgstdmhHh br n.

J. Personenverkehr. 1) Von und nach den Bahnhöfen 3944 Personen 2338 Mk. 12 Sch., 2) von und nach den Haltestellen 1837 Personen 592 Mk. 1 Sch., zusammen 2930 Mk. 13 Sch. II. Güterverkehr. 1) Passagiergepäck 25,154 Pfd. 27 Mk. 12 Sch., 2) Eil⸗ und Frachtgüter 1,560,301 Pfd. 1069 Mk. 2 Sch., 3) Hunde⸗Trausport 2 Mk. 12 Sch., 4) Vieh⸗Transport: 7 Starken, 1 Kalb, 14 Ferkel, 12 Hammel, 1 Ziege 16 Mk., zusammen 1115 Mk. 10 Sch. III. Beförderungen für die hohe Statthalterschaft zu militairischen Zwecken: 304 Mk. 6 Sch. Zusammen für Glück⸗ stadt⸗Elmshorn 4350 Mk. 13 Sch. 8

Rendsburg⸗Neumünste r.

I. Personenverkehr. 1) Von und nach den Bahnhöfen 12,354 Personen 11,883 Mk. 13 Sch., 2) von der Haltestelle Bockelholm f. h. II. Güterverkehr. 1) Passagiergepäck 87,284 Pfd. 110 Mkf. 13 Sch., 2) Eil⸗ und 3) Hunde⸗Trans⸗ 4) Vieh⸗Transport: 21 Pferde, 15 Starken, 236 Ferkel, 2 Ziegen 195 Mk., zusammen 7102 Mk.

Beförderungen für die hohe Statthalterschaft zu CC“ 1

usammen M. 8

Eisen⸗

I. Personenverkehr.

Altona, im November 1850.

Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger ahn.

Die Frequenz im Oktober d. J. betrug:

Eisen

59,138 Personen, wofür Einnahme 50,348 Rthlr. 18 Sgr. 8 Pf 146,340 Ctnr. Eil⸗ und Frachtgut,

wofür nebst Equipage⸗, Vieh⸗ Transport und Gepäck⸗Ueberfracht 36,904 5) 60 5) 6 9 Summa 87,252 Rthlr. 25 Sgr. 2 Pf. gegen Oktober 1849 81,521 ““ Mehreinnahme 5,7321

Rthlr. 23 Sgr. 8 Pf. und für Güter 121,275

Markt⸗Berichte.

Berliner Getraidebericht vom 3. Dezember. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 49 53 Rthlr. Roggen loco 35 ½ 38 Rthlr. »„ pr. Dez. 35 ¼ a 35 ½ Rthlr. bez., 35 ½ Br., 35 ½ G. pr. Frühjahr 1851 39 i1 Rthlr. bez. u. Br., 39 ½ G. Gerste, große loco 25—28 Rthlr. 8 1 kleine 23 25 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 24 26 Rthlr. 48pfd. pr. Frühjahr 25 ½ Rthlr. Br., 25 G. 5) 50 pfd. 25 Rth B 26. G. Erbsen, Koch⸗ 45— 50 Rthlr., Futter⸗ 35—-38 Rthlr. Rüböl loco 10 % a 11 Rthlr. bez., 11 Br., 10 ¾ G. pr. diesen Monat 10 ¾ a 11 Rthlr. bez., 11 Br., pr. Dez./Jan. 11 Rthlr. Br., 10 ¾ a 10 ½ G. Jan./ Febr. 11 Rthlr. Br., 11 a 11 ½ G. Febr./ März 11 ½ Rthlr. bez., 11 ½ Br., 11 ½ a⸗ S.

Maärz / April ‚) . .

Aprit/Mai-9 118 Rthkr. Br., 1 bez. u. G.

Feingk 1oie . . 42 Rehlr. Or. A 6.

pr. Frühjahr 11 ¾ a 11 ¼ Rthlr.

Mohnoöl 14 Rthlr. EE“ 4

Palmöl 12 Rthlr. .“

Südsee⸗Thran nkhthir...

Spiritus loco ohne Faß 17 ¼ Rthlr. bez. 17 Rthlr. bez. u. Br., 165 Jan./Febr. 17 ½ Rthlr. Br., 17 ½ bez. Febr. /März 18 Rthlr. Br., 17 ¾˖ G.

6

6

März / April 18 ½ Rthlr. Br., 18 G. M pr. Frühjahr 19 Rthlr. bez. u. Br., 18 ½ G. Marktpreise vom Getraide. 1““ Berlin, den 2. Dezember. LE“ Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 5 Sgr., auch 2 Rthlr. 2 Sgr.

6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 18 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rthlr. 18 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr. 8 Pf., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr.

2 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 28 Sgr. 9 Pf.;

Erbsen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. (so hlechte Sorte).

Sonnabend, den 30. November.

Das Schock Stroh 9 Rthlr., auch 8 Rthlr. Heu 22 Sgr. 6 Pf., geringere Sorte auch 20 Sgr.

Der Centner

Stettin, 2. Dez. gelinder Kälte.

Bis jetzt sind zwar unsere Gewässer noch vom Eise frei, indeß fürchtet man doch ein baldiges Zufrieren derselben, und da sich bei Swinemünde bereits Treibeis im Strome gezeigt hat, so will es Nie⸗ mand mehr wagen, noch neue Abladungen seewärts einzuleiten. Es ist daher natürlich, wenn in dem Handel mit denjenigen Artikeln, mit welchen wir hauptsächlich auf den Export angewiesen sind, mo⸗ mentan ein Stillstand eintritt, und ganz besonders zeigt sich dies jetzt bei Weizen, indem die letzten matteren Berichte aus England, die auf⸗ gekommene Kauflust wiederum ganz verscheucht haben. Zwar bleiben die Anstellungen noch immer sehr klein, da es aber ganz an Frage fehlte, konnten selbst diejenigen Partieen, welche durchaus begeben werden sollten, trotz der ermäßigten Forderungen der Inhaber nicht placirt werden. Gehandelt sind nur 54 Wspl. bunt poln. 88 pfd. loco zu 49 Rthlr. und 92 Wspl. weiß poln. 89 pfd. auf hier schwimmend, bei Ankunft zu bezahlen zu 52 Rthlr. Gelb schles. 89 ¼ und 89 pfd. in loco ist vergebens zu 51 Rthlr. offerirt, und auf Frühjahrs⸗Lieferung wird desgl. 89 pfd. abzuladen, zu 53 Rthlr. angetragen.

Mit Roggen blieb es auf Termine fest, loco Waare fand da⸗ gegen wenig Beachtung. In loco ist 83/84 pfd. zu 343 35 Rthlr., 86pfd. zu 35 ½ a 36 Rthlr. erlassen, November⸗Lieferung 82 pfd. schloß 35 Rthlr. bez., Dezbr. 82 pfd. 35 Rthlr. Gld., Jan. / Febr. 35 ¼. —36 Rthlr., Frühjahr 82 fd. 38 ½ 8— ¾ Rthlr. Gld., 39 Rthlr. Br., 86 Pfd. 39 ½ 3 Rthlr.

Gerste findet noch immer keine Beachtung, und die letztnotirten Preise lassen sich nur als nominell wiederholen. b loco 48—52 pfd. 23 24 ½ Rthlr., pr. Frühjahr ist 52 pfd. pomm. mit 25 Rthlr. bezahlt, 50 pfd. ab Stralsund zu 24 Rthlr. franco Schiff offerirt. b Kleine Kocherbsen 40— 42 Rthlr., Futtererbsen 37 —38 Rthlr. Rüböl schloß am Sonnabend matter, November 10 ¾, Dezemb. 10 , Jan. 104 11 Rthlr. Bf., März⸗April 14 Rthlr. bez.

Leinöl in loco 113 ½ Rthlr. Bf., zu 11 Rthlr. verkauft.

Raps und Rübsen nicht offerirt.

Schlagleinsamen in loco ist zu 54 —– 50 Rthlr. erlassen.

Fabpkuchen 57 30 Sgr., Leinkuchen 45 Sgr.

Spiritus in loco 21 ½ % gefordert, 22 % Geld, pr. Frühj 20 % bez., Brief und Geld. 88 v

Zink fester, loco nicht offerirt,

(Osts. Ztg.) Das Wetter ist trocken bei

8

15 Sgr. Waare, pr. do. 89 pfd.

Rthlr. 2 Sgr. Waare, 5 Rthlr. 1 Sgr. Geld,

per Frü * 43 7 23 derh per Frühjahr 4 ½ Rthlr. gefor⸗ Pernauer Saäͤeleinsamen 4 9 Rthlr. bez.

Nach der Börse. In Weizen ging nichts um. Postens schlestschen 89 ½pfd. schweren, wird, noch unterhandelt.

Roggen fest. 82 pfd. loco 35 Rthlr. nominell, ver D.

35 Rthlr. Gld., per Jan. Febr. 36 Rtölr. Br ve vnade ehet per Frühjahr 39 Hafer, loco 54pfd. uckerm. 25 Rthlr. Br., eine tie 51 pf

von Stralsund abzuladen, ist mit 24 ½ Rthtr. bee 8.hs L82 pr. dies, Mt. 24 Rthlr. Br., pr. Frühjahr 62pfd. 25 Rthlr. Br. 24 ½ Rthlr. Gld.

Rüböl loco 10 % Rthlr. bez., pr. Januar Februar 1605 Rthlr Gld., pr. März April und pr. April Mai mit 11 Rthlr⸗ be,,

Spiritus aus erster Hand zur Stelle nichts am Markt, aus zweiter Hand ohne Faß 21 ½ % Br., 21 ¾˖ % Gld., 21 ½ ͤ bez., mit Faß 21 ¾ a 22 % bez., pr. Frühjahr 20 % nominel. * Pernauer Leinsamen ist mit 9 Rthlr. bez.

Zink pr. Frühjahr 48 Br.

Wegen eines der auf 51 Rthlr. gehalten

Stettin, 2. Dez. Roggen 35 Br. pr. Frühjahr2 Rüböl 10 ⁄2. pr. Winter 10 ½ Br., pr. Frühjahr 11 Spiritus 21 ¼, pr. Frühjahr 20 bez.

Breslau, 2. Dez.

Weißer Weizen 47, 68

gelber Weizen 46, 52, 55 Sgr.

Gerste 25 ½, 28

Hafer 26, 27 ½, 29 Sgr. Spiritus 7 ½ Rthlr. Rüböl 11 ¼ Rthlr. Br.

Es waren heute alle Getraide⸗Arten flau, mit Ausnahme von

Hafer, der sehr gesucht blieb.

Posen, 29. Nov. (Der Scheffel zu 16 Met Rthlr. 14 Sgr. 5 Pf. bis 1 Rthlr 22 Sar.

Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr. 7 Pf. bis 1 Rthlr. 10 Sgr.

Gerste 28 Sgr. 11 Pf. bis 1 Rthlr. 3 Sgr. 4 Pf.

Hafer 21 Sgr. 6 Pf, bis 24 Sgr. 5 Pf.

Buchweizen 26 Sgr. 8 Pf. bis 1 Rthlr. 1 Sgr. 1 Pf.

Kartoffeln 12 Sgr. bis 14 Sgr. 8*

Heu, der Ctr. zu 110 Pfd., 20 Sgr. bis 25 Sgr.

Stroh, das Schock zu 1200 Pfd., 6 Rthlr. bis 7 Rthlr.

Butter, ein Faß zu 8 Pfd., 1 Rthlr. 20 Sgr. bis 1 Rthlr.

Weize

5 Sgr.

Köln, 30. Nov. (2 ¾ Scheffel.) Weizen 5 Rthlr. 10 und 3 November 5 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Waare 8 5 Rthlr. 16 Sgr. Waare, pr. März 5 Rthlr. 22 Sgr. 28 do. 89 pfd. 6 Rthlr. 5 Sgr. Waare. 3 Roggen direkt 4 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. Waare pr. N 3 emn 1 Sgr. 6 Pf. Waare, pr. November Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. W., 4 Rthlr. 16 Sgr. Geld, pr. März 5 U pr. Mai 5 8 Sgr. Waare. b

Gerste, hiesige 3 Rthlr. 25 Sgr. Waare, do. oberländ. 4

Rthlr. 5 Sgr. Waare.

Hafer direkt 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. Waare. Reps 9 Rthlr. 10 Sgr. Waare. M Rübol pr. 256 Pfd. mit Faß compt. 30 Rthlr. Waare