—
Seeee.
sellschaften zur Ausbreitung von Kirchen und Kapellen, für geistliche Hülfslei⸗ stung ꝛc., welche zusammen jährlich über 114,143 Pf. St. verfügen, von welcher Summe 83,737 auf freiwillige Beiträge kommen.
XVII. Bibel⸗ und Missions⸗Gesellschaften. Oft begegnet man dem Ausspruche, daß es ein Privilegium Englands sei, anderen Nationen den Weg des Lebens zu zeigen; die Thätigkeit der Bibel⸗ und Missions⸗Gesell⸗ schaften wird mit Recht als Zeugniß aufgeführt. Der Gesammtbetrag der seit dem Anfange des vorigen Jahrhunderts für diese Zwecke verwendeten Summen ergiebt sich aus dem folgenden Ueberblick:
Einkommen der drei Bibel⸗Gesellschaften (Naval
und milirary Bible Society, gegründet 1780; Tri-
nitarian Bible Soc., gegründet 1831; British and
Fortign Bible Soc., gegründet 1804) in den
Jahren 1780 — 1850
9 Missions⸗Gesellschaften 1701 — 1850:
8 Kolonial⸗Missions⸗Gesellschaften 1795 — 1850...
11 irische und schottische Missions⸗Gesellschaften b
1800 — 1850 . 296,380 ⸗ 2 jüdische Missions⸗Gesellschaften 1808 — 1850. 640,147 1 Fenane NCC St.
Das Jahres⸗Einkommen aller dieser Gesellschaften beläuft sich auf 561,552 p St.; davon kommen auf die drei Bibel⸗Gesellschaften 99,943 Pf. St.; auf die 8 zur Zeit bestehenden Missions⸗Gesellschaften für fremde Erdtheile 392,017; auf 8 Gesellschaften zur Verbreitung des Christenthums in den Kolonieen 21,939; auf 11 Gesellschaften für Irland und Schott⸗ land 13,263; auf 2 Gesellschaften gleicher Art für Juden 34,390 Ps. St.
Außerdem bestehen noch 2 Vereine zur Hebung des sittlichen Zustandes der Juden, 1 englische⸗kirchliche zur Förderung christlicher Erziehung in Sprien; endlich ist eine deutsch⸗evangelische Mission zur Verbreitung christ⸗ licher Erkenntniß unter den in verschiedenen Theilen Londons zerstreuten armen deutschen Familien noch im vorigen Jahre begründet. In Verbin⸗ dung mit letzterer Anstalt ist auch eine Sonntagsschule angelegt, in welcher 60— 80 Kuaben und Mädchen Unterricht empfangen. Während der letzten 6 Monate wurden an 200 Familien deutsche Bibeln und Ausgaben des Neuen Testaments vertheilt.
Am Schlusse des XVIII. Kapitels, in welchem der Verfasser zuerst noch einzelner Anstalten und Vereine gedenkt, die ihm nicht füglich zu den frü⸗ heren Abschnitten zu gehören schienen oder dort übergangen sind, blickt der⸗ selbe auf die Resultate seiner Zusammenstellung zurück. Dieselbe umfaßt 491 verschiedene Gesellschaften, Vereine und Institute, von welchen 88 am Ende des 17ten Jahrhunderts bereits bestanden, 109 im 18ten Jahrhun⸗ dert hinzugekommen sind und 2941 ihrer Gründung nach dem gegenwärtigen Jahrhundert angehören. Das jährliche Einkommen derselben beträgt 1,764,73: Pf. St. (über 11 Millionen Thaler), davon 741,869 durch Kapitalien, Le⸗ gate ꝛc., die größere Hälfte aber (1,022,864 Pf. St.) durch freiwillige Bei⸗ täge gedeckt wird. — Wer möchte dem Verfasser nicht beitreten, wenn er andeutfet, daß im Angesichte solcher Thatsachen jedes Urtheil schweige.
Allein neben der Anzahl dieser milden Anstalten — wie beträchtlich dieselbe auch ins Auge fällt, — neben den Geldmitteln, welche sie in Bewegung setzen — wie hoch deren Summen auch sein mögen, macht sich noch eine dritte Seite ihrer Macht, kaum weniger eindrucksvoll, bemerkbar: die Bedeutung und Größe des von ihnen umfaßten Gebietes. Die von jenen Anstalten getragenen Bestrebungen empfangen die Unglück⸗ lichen zur Stunde seiner Geburt; sie haben ihm den Eintritt in das Leben vorbereitet und die umdrohenden Gefahren vorsorglich abgewendet. Sie beglei⸗ ten den Menschen, unsichtbaren Gestalten vergleichbar, auf allen Wegen sei⸗ ner irdischen Laufbahn, von der Wiege bis zur Bahre; da ist kaum ein Verhältniß, in welchem ihre helfenden und rettenden Arme ihn nicht errei⸗ chen können. Welchen Stand er auch erwählen, welchem Berufe er sich widmen, von welchem Schicksale er getroffen werde, wenn er nur nicht Ver⸗ brechen anheimfällt, die ihn den Händen der Justiz überliefern. Und selbst dann auch noch kann sie ihm Trost und Erleichterung zusenden! — Sie um⸗ stehen das Sterbebette des vom Schicksal Verfolgten; sie nehmen seine letz⸗ ten Wünsche auf und befreien ihn von drückenden Sorgen für seine Hin⸗ terbliebenen. — In den Straßen von London und selbst in den Wildnissen unerforschter Gegenden verbreiten sich die Segnungen ihrer Wirksamkeit.
Am Schlusse des vorliegenden Buches ist ein ziemlich ausführliches alphabetisches Inhalts⸗Register hinzugefügt, gewiß eine sehr dankens⸗ werthe Zugabe. —
Es ist nicht ohne Bedeutung, daß diese Arbeit dem Prinzen Albert ge⸗
widmet wurde.
3,670,000 Pf. St. 10,876,344 —⸗ 395,000 ——⸗
2000 (ESisenbahn⸗Verkehr.
Statistische Uebersicht der österreichischen Staats⸗ Eisenbahnen.
Die Baukosten der südlichen Staatsbahn hetragen 24,062,790 Fl., wovon auf Grund⸗Einlösung und Entschädigungen 87,575 Fl. Diese Summe bezeichnet den Beitrag, welcher bis zu Ende des Jahres 1819 aus Staats⸗Kassen für Einlösung von Grundstücken und Vergütungen gezahlt wurden, ohne Rücksicht auf jene bedeutende Beträge, welche die steyerischen Stände zu diesem Zwecke verausgabt haben, welche aber, da eine gegenseitige Abrech⸗ nung noch nicht stattgefunden, nicht angegeben werden können. Für den Unterbau 14,896,586 Fl.; für den Oberbau 5,858,875 Fl.; für Gebäude 2,780,718 Fl. und als sonstige Ausgaben 439,036 Fl. entfallen. Die Einrichtungs⸗Kosten betrugen 3,541,005 Fl., also zusammen 27,603,795 Fl. Diese angegebene Summe entfällt auf die vollendeten und noch im Bau begriffenen Strecken, ohne, daß deren Ausscheidung nach den einzelnen Bahn⸗Objekten mit voller Genauigkeit durchzuführen wäre. Die Bau⸗Kosten der nördlichen Staatsbahn betragen 31,913,522Fl., wovon auf Grundeinlösungen und Entschädigung 1,660,364 Fl.; auf den Unterbau 18,444,518 Fl.; auf den Oberbau 7,630,026 Fl.; auf Gebäude 2,846,017 Fl. und als sonstige Ausgaben 432,597 Fl. entfallen. Die Einrichtungs⸗ kosten betrugen 3,691,960 Fl., zusammen 34,705,482 Fl. Befüör⸗ dert wurden im Jahre 1849 auf der Südbahn 460,415 erwachsene Personen, 19,593 Kinder und 137,835 Militair⸗Personen. Auf der Norobahn wurden befördert 366,895 Erwachsene, 19,796 Kinder und 92,672 Militair⸗Personen. An Gütern wurden auf der Süd⸗ bahn befördert 187,884 Ctr. Aerarial⸗, 2,958,406 Ctr. Privatgü⸗ ter und 203,383 Ctr. für den Bahnbetrieb, zusammen 3,349,733 Ctr. Auf der Nordbahn wurden in 1849 an Gütern befördert 227,837 Ctr. Aerarial⸗, 2,183,883 Ctr. Privatgüter und 247,559 Ctr. für den Bahnbetrieb, zusammen 2,658,479 Ctr. Die Betriebs⸗ Einnahmen aus dem gewöhnlichen Betrieb, d. h. ohne denen von Mi⸗ litair⸗Transporten und Aerarialgütern, betrugen in 1849 auf der Südbahn für Personen 480,833 Fl. und für Gepäck, Equipagen, Pferde ꝛc. 44,308 Fl., zusammen 525,141 Fl. Für Güter, Bahn⸗ betrieb, Postwagen betrug die Einnahme 1,002,121 Fl. Insge sammt 1,527,262 Fl. Auf der Nordbahn betrugen die Einnahmen — jedoch ebenfalls ohne denen von Militair⸗Transporten und Aerarialgüter — für Personen 566,431 Fl., für Eilgüter ꝛc. 55,612 Fl., zusammen 622,043 Fl. Für Güter, Bahnbetrieb ꝛc. kamen ein 653,886 Fl. Insgesammt 1,275,929 Fl. Der Betrieb der Südbahn war bekanntlich an die Gloggnitzer und jener der Nordbahn an die Kaiser Ferdinands Nordbahn⸗Gesellschaft verpach⸗ tet; da eine definitive Abrechnung aber noch nicht stattgefunden hat, können daher die Ausgaben nicht angegeben werden.
Der Betrieb der Krakau⸗Oberschlesischen Bahn wird noch bis Ende des Jahres 1850 von der Direction der Actien⸗Gesell⸗ schaft geleitet und geht derselbe erst mit Anfang 1851 in die eigene Regie der K. K. Staatsbahnen über. Die Baukosten dieser Bahn betrugen 1,638,030 Fl., wovon auf Grundeinlösungen 435 Fl.; auf den Unter⸗ und Brückenbau 365,001 Fl.; auf den Oberbau 726,202 Fl.; auf Gebände 164,192 Fl. und als sonstige Ausgaben 390,140 entfallen; die Einrichtungskosten betrugen 467,770 Fl.; zusammen 2,105,800 Fl. Zur Deckung waren vorhanden 3,229,150 Fl. und zwar Stammactien⸗Einzahlung 2,689,350 Fl. und Priori⸗ täts⸗Actien 540,000 Fl. Befördert wurden im Jahre 1849: 101,671 Personen, 919,465 Ctr. Güter, 7791 Stück verschiedene Thiere und 493 Equipagen. Die Einnahmen betrugen für Personen 90,608 Fl., für Pferde und Hunde 6181 Fl., für Equipagen 5184 Fl., für Gepäck und Ueberfrachten 5803 Fl., für Güter 187,075 Fl. und sonstige Einnahmen 5468 Fl., zusammen 300,320 Fl. Die Ausgaben betrugen: für Unterbaltung dey Bahn 23,578 Fl; do., der Gebhaäͤnde 2240 Fl. Bahnverwaltung 24,386 Fl.; Erhaltung der Lokomotiven 3961 Fl.; do. der Transportwagen 14,653 Fl.; Brennmaterial 11,260 Fl.; sonstige Transport⸗Verwaltung 36,071 Fl.; Central⸗Verwaltung
6753 Fl.; 4 % Zinsen der Prioritäts⸗Actien 7344 Fl. und sonstige Ausgaben 29,431 Fl., zusammen 159,677 Fl., bleibt Ueberschuß 140,643 Fl., von welchem gezahlt wurden 1406 Fl. als 1 % Pro⸗
vision an die Oberschlesische Eisenbahn⸗Gesellschaft und 134,470 Fl.
als 5 % Dividende des Stammkapitals. Die Einnahmen im Jahre 1849 haben bekanntlich durch die starken Truppen⸗Transporte eine bedeutende Höhe erreicht, welches im laufenden Jahre nicht stattfands; die Einnahmen der verflossenen zehn Monate des laufenden Jahres stehen denen des Jahres 1849 um über 100,000 Fl. nach. Es wurden in erwähnten Monaten des lau⸗ fenden Jahres befördert 82,542 Personen und die Gesammt⸗Einnahme betrug 151,523 Fl.; in demselben Zeitraum 1849 wurden transportirt 86,347 Personen und die Gesammt⸗Einnahme betrug 259,246 Fl.; sonach in 1849 gegen 1850 mehr 3805 Personen und 107,723 Fl. Diese Mehreinnahme in 1849 haben nur die sechs Monate von Mai bis ult. Oktober, in welchen die erwähnten Truppen⸗Beförderungen stattfanden, ergeben; es wurden in den ersten vier Monaten 1849 eingenommen 41,488 Fl. gegen 58,173 Fl. im Jahre 1850, mithin mehr 1850: 16,685 Fl.; in den letzten sechs Monaten wurden ein⸗ genommen in 1849: 217,758 Fl. gegen 93,350 Fl. in 1850, mithin in 1850 weniger 124,408 Fl. Die Lombardisch-⸗Venetianische Eisenbahn von Mestre bis Padua — 4, Meilen lang — erforderte an Baukosten 1,986,299 Fl., wonach auf die Meile 451,436 Fl. entfallen. Die Baukosten der Strecke von Mestre bis Verona 16 ½ Meilen lang — könnte demnach einen Aufwand von 7,448,595 Fl. und mit Hinzurechnung der Baukosten der Lagunen⸗Brücke 8,872,115 Fl. erfordern. Die Kosten der Strecke von Mailand bis Treviglio könnten annähernd auf eine halbe Million per Meile angesetzt, so würden die Bau⸗ kosten der bisher vollendeten Bahntheile — 21 Meilen — ca. 11 Mill. Gulden betragen, während die Einrichtungskosten sich auf 3 Mill. belaͤufen duͤrften. Die Venetianer Strecke ergab während des Jah⸗ res 1819 eine Gesammt⸗Einnahme von 203,778 Fl., wovon 63,409 Fl. auf Militair⸗Transporte fielen. Personen wurden befördert 148,804; die Anzahl der beförderten Güter ist nicht bekannt. Im Laufe des Jahres 1850 ist noch die südöstliche Bahn Marchegg⸗Preßburg⸗Pesth⸗Szolnok von der Regierung übernom⸗ men worden, welche im Ganzen 43 ½ Meilen lang ist. Nähere De⸗ tails über diese Bahn liegen nicht vor. Es ergiebt sich sonach eine Gesammtlänge der Staatsbahnen von 175 ¼ Meilen, rechnet man die Privatbahnen, welche mit Lokomotiven befahren werden, hinzu, welche 81 Meilen betragen, so ergiebt sich eine Gesammtlänge von Lokomotivbahnen von 256 ¼ Meilen. Hierzu 41 ¾ Meilen Pferde⸗ bahnen, beträgt die Gesammtlänge aller Bahnen 298 Meilen ferti⸗ ger und 60¼ Meilen im Bau begriffener Bahnen.
Markt⸗Berichte.
Breslau, 11. Dez. Weißer Weizen 48 gelber Weizen 47, 52 bis 55 Sgr.
Roggen 38, 40 ¼ bis 42 ½ Sgr.
Gerste 26, 28 bis 30 Sgr.
Hafer 24, 25 bis 26 Sgr.
Spiritus 7 ⁄ Gld.
Rüböl 11 ½ Rthlr. Br.
Zink loco 4 Rthlr. 11 Sgr. Gld.
Die Stimmung für Getraide blieb heute ziemlich gut und
Weizen wurde eher besser bezahlt.
Posen, 6. Dez. (Der Scheffel zu 16 Metzen.)
1 Rthlr. 16 Sgr. 8 Pf. bis 1 Rthlr. 24 Sgr. 5 Pf. Roggen 1 Rthlr. 7 Sgr. 9 Pf. bis 1 Rthlr. 11 Sgr. Gerste 28 Sgr. 11 Pf. bis 1 Rthlr. 3 Sgr. 4 Pf. Hafer 21 Sgr. 6 Pf. bis 24 Sgr. 5 Pf.
Buchweizen 26 Sgr. 8 Pf. bis 1 Rthlr. 1 Sgr. 1 Pf. Kartoffeln 12 Sgr. bis 14 Sgr. 8 Erbsen 2 Rthlr. 2 Sgr. 3 Pf. bis 2 Rthlr. 2 Sgr. 3 Pf. Heu, der Ctr. zu 110 Pfd., 20 Sgr. bis 25 Sgr.
Stroh, das Schock zu 1200 Pfd., 6 Rthlr. bis 7 Rthlr. Butter, ein Faß zu 8 Pfd., 1 Rthlr. 20 Sgr. bis 1 Rthlr. 25 Sgr.
Weizen
1 Pf.
Pachtung,
Bekanntmachungen.
[580] 8EEEEöEöqöö1ö1ö11
Nachdem von dem unterzeichneten Stadt⸗ und Kreis⸗ b 8
gerichte der Konkurs über das Vermögen des hiesigen
Submission für die Kavalierbrückengeld⸗
versiegelt eingereicht werden. 8 1 8 Die Königliche Dombau⸗Kommission. Olfers.
1916 16188
Stüler. 6157. 6211. 6528. 6899.
zahlen: 106. 171. 390. 418. 650. 1108. 1134. 1443. 1741. 1793. 1852. 1915. 2123. 2445. 2525. 2598, 2615. 2835, 2986. 3217. 3221, 3272 3566. 3609. 3682. 3834. 4040. 4056. 4070. 4086. 1113. 4397. 4651. 4696. 4734. 5328. 5562. 5690.
Lübeckische Staats⸗Anleihe 1627] von 1850.
Die Zahlung der am 1. Januar 1851 fälligen Zins⸗ Coupons findet nach Wahl der Inhaber statt:
53 bis 56 Sgr.,
116
Kaufmanns Valentin Potrykus eröffnet worden, so wer⸗ den alle diejenigen, welche eine Forderung an die Masse zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert, sich binnen 3 Monaten und spätestens in dem auf dII8 mhr;, vor dem Stadt⸗ und Kreisrichter Herrn Miyx angesetzten Termine mit ihren Ansprüchen zu melten, dieselben zu liquidiren und die Richtigkeit derselben nachzuweisen, wobei die hiesigen Rechts⸗Anwalte Walter, Koßmann und Besthorn als Mandatarien in Vorschlag gebracht werden.
Derjenige von den Vorgeladenen, welcher in dem an⸗ gesetzten Termine weder in Person, noch durch einen Bevollmächtigten erscheint, hat zu gewärtigen, daß er
mit seinen Ansprüchen an die Masse präkludirt und ihm gegen die übrigen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden wird.
Danzig, den 21. September 1850.
Königl. Stadt⸗ und Kreisgericht. I. Abtheilung.
[588] SA 1“ Die bisher den Buchhändler Julius Kornschen Erben gemeinschaftlich zugehörige, unter der Firma Wilhelm Gottlieb Korn bestandene Buchhandlung nebst Buch⸗ druckerei ist mit allen Rechten und Verpflichtungen seit dem 1. Januar 1850 und der Verlag der Schlesischen Zeitung seit dem 1. Juli 1850 mittelst des von uns genehmigten Vertrages dem majorennen Herrn Heinrich Korn käuflich überlassen worden und die übrigen Mit⸗ erben, die verwittwete Frau Stadträthin Korn, geborene Freiin von Kospoth, und die fünf minorennen Geschwi⸗ ster, aus der Gemeinschaft ausgeschieden. Dies wird
hierdurch öffentlich bekannt gemacht. Breslau, den 3. Oktober 1850.
Königl. Stadtgericht. Abth. II. für Vormundschafessachen.
1696] Bekanntmachung. er bisherige Pacht⸗Kontrakt über die Erhebung 188 g vageldes an der hiesigen Kavalierbrücke, welche . eeanen 9 der Burgstraße verbindet, mit dem E. Nä gg Ps e 1 abläuft, so soll die Erhebung des Brücken⸗ sten 3 Jahte⸗ 1Jeha 1851 anderweitig auf die näch⸗ büenden zerpachte verer Submission an den Meist⸗ Die Bedingungen, welche 8 gelegt werden, sind säglich 18 111 Lokal der Königlichen Museen einzusehen Meg Die Gebote für diese Pachtung müsfen bis zum 24 Dezember c., Mittags 12 Uhr, im benannten Büreau⸗ Lokal unter der Aufschrift: Mren
Rheinische Eisenbahn Gesellschaft. Zinsenzahlung von Obligationen und Prioritäts⸗Actien. Die Inhaber der 3 ½ % und 4 % Obligationen und
Prioritäts⸗Actien der Rheinischen Eisenbahn⸗Gesellschaft werden hierdurch benachrichtigt, daß die Zinsen der Obli⸗
zationen für das zweite Semester 1850 und der Prioritäts⸗Actien für das
Jahr 1850 vom 2. Januar 1851 an bei uns
selbst (Laurenzplatz Nr. 30) oder bei den nachstehenden Bankhäusern: Herrn J. D. Herstatt Herren S. Oppenheim jun. F Co. Herrn J. H. Stein dem A. Schaaffhausenschen Bankverein) Herren Oeder & Co. in Aachen, Herrn S. Bleichröder in Berlin, gegen Aushändigung der fälligen Conpons erhoben wer⸗ den können. b11““ Köln, den 10. Dezember 1850. 8 eCiinn.
[695]
in Köln,
v
693] Weei1hm der in der öffentlichen Sitzung der Direction des gali⸗ zischen Kredit⸗Vereins in Lemberg am 5. Dezember 1850 verloosten Pfandbriefe, welche am 30. Juni 1851 und an den folgenden Tagen nach ihrem Nominalwerthe in Conventions⸗Münze baar eingelöst werden. Serie II. zu 5000 Fl., Drei Stück, Serialzahlen: 133. 140. 259. b Serie III. zu 1000 Fl., Vierzig und Ein Stück, Se⸗ rialzahlen: 334. 912. 1181. 1423. 1442. 1463. 1508. 1582. 1926. 1966. 2546. 2831. 3205. 3349. 3596. 3640. 8. 4426. 4516. 4573. 4576. 4592 4727. 5. 5288. 5510. 6347. 6960. 7029. 7094. 4, 7467. 7536. 7681. 7707. 7760. Serie 1IV. zu 500 Fl., Siebzehn Stück, Serialzahlen: 6. 272. 396. 880. 1249. 1626. 1852. 1888. 1915. 2012. 2102. 2154. 2202. 2319. 2329. 2340. 2563. zu 100 Fl., Vierzig und Vier Stück, Serial⸗
[694]
Die Direction des genannten Vereins fordert die Inhaber obverzeichneter Pfandbriefe hiermit auf, diesel⸗ ben bei der Kreditkasse in Lemberg oder bei den Hand⸗ lungshäusern der Herren Kendler & Co. in Wien, Michael Kaskel in Dresden, Mendelssohn & Co. in Berlin, Gebrüder Bethmann in Frankfurt a. M. und Fr. Ant. Wolf in Krakau einlösen zu wollen, weil die Interessen⸗Coupons, welche über den 30. Juni 1851 eingelöst werden sollten, im Sinne des §. 11 der Statuten von dem baar erliegenden Pfandbrief⸗Kapitale in Abzug gebracht werden würden.
Lemberg, den 5. Dezember 1850. der Di C. S.
Smereczeisky, Secretair.
Dividenden⸗Vertheilung der Lebens⸗Versicherungs⸗Bank für Deutsch⸗ land in Gotha.
Nach einem vom Vorstande dieser Anstalt gefaßten Beschlusse wird im Jahre 1851 der Ueberschuß des Ver⸗ sicherungsjahres 1846 an die betreffenden Banktheilha⸗ ber zurückgegeben werden. Derselbe beträgt 222,987 Thlr. 28 Sgr. Preuß. Cour. und entspricht mit Rück⸗ sichtnahme auf die daran Theil habende Prämiensumme von 796,385 Thlr. 18 Sgr. einer Dividende von
8Tb6
Diese Dividende wird auf die im Jahre 1816 für lebenslängliche und Ueberlebens⸗Versicherungen eingezahlten Prämien gewährt, und zwar dergestalt, daß dieselbe bei noch bestehenden Versicherungen an der näch⸗ sten Prämie abgerechnet, auf die erloschenen aber baar gewährt wird.
Ueber die auf erloschene Vecsicherungen fallenden Beträge, so weit dafür Dividendenscheine (Promessen) für 1816 ausgegeben und noch in Umlauf sind, sind Verzeichnisse bei den Agenten der Bank zu Jedermanns Einsicht niedergelegt. Die Inhaber dieser Scheine ha⸗ ben dieselben binnen zwei Jahren, also spätestens bis zum 8. Dezember 1852, bei der Kasse der Bank quittirt einzureichen und die Beträge in Empfang zu nehmen.
Zugleich ergeht an diejenigen, welche auf Prämien aus 1815 noch Dividenden zu beziehen haben, die wie⸗ derholte Aufforderung, die beireffenden Scheine spätestens bis zum 25. November 1851 zur Erhebung der Zah⸗ lung einzureichen, widrigenfalls sie ihre Ansprüche ver⸗
lieren. Gotha, den 8. Dezember 1850. Das Büreau der Lebens⸗Versicherungs⸗Bank. Dr. Rost. G. Mopf. H. E. Haas.
ction der galiz. ständischen Kredit⸗Anstalt.
in Berlin bei Herren Gebrüder Schickler oder
bei Herren Mendelssohn & Co.,
in Hamburg bei Herrn Salomon Heine,
in Lübeck von der unterzeichneten Behörde.
Es sind dazu die Werktage vom 2. bis 15. Januar 1851 bestimmt.
Diejenigen Inhaber, welche die Zahlung in Berlin oder in Hamburg entgegennehmen wollen, haben ihre Conpons einen Monat vorher — mithin zwischen dem 1. und 15. Dezember d. J. — bei einem der gedachten Banquierhäuser abstempeln zu lassen.
Die abgestempelten Coupons, welche zwischen dem 2. und 15. Januar 1851 nicht in Berlin und Ham⸗ burg bei dem Banquierhause, von welchem sie abgestem⸗ pelt sind, erhoben werden, können späterhin nur in Lü⸗ beck eingezogen werden.
Lübeck, den 31. Oktober 1850.
Die Depntation zur Verwaltung der Lübeck Anleihe von 1850. “
Hamburg-Bergedorser Eisen— lesol bahn- Gesellschaft.
Zufolge Beschlusses des Ausschusses sollen von den rückständigen Zinsen nunmehr auch diejenigen für das Betriebsjahr
vom 1. Mai 1848 bis 1. Mai 1849 durch Einlösung des Zins⸗Coupons VII. à 1 2 Mk. Beo. bezahlt werden.
Die Inhaber dieser Coupons werden demnach ersucht, dieselben unter Beifügung einer Nota, enthaltend das fortlaufende Nummer Verzeichniß der Coupons und die Aufgabe,
an welche Conto der Betrag in Banco ab⸗
zuschreiben ist, G am nächsten 6., 7. und 8. Januar, Vormittags zwischen 9 und 12 Uhr, im Comtoir Nr. 4 unter den Börsen⸗Arkaden, einzureichen, worauf die Zahlung am folgenden Tage geleistet wird.
Nach dem 8. Januar werden die Coupons nur im Büreau der Gesellschaft, Repsoldstraße Nr. 61 b., an⸗ genommen. 4
Hamburg, im Dezember 1850.
8E 11““
Das Abonne 2 Rthlr. für ¼ Jahr. 4 Rthlr. ⸗ 3 Jahr. 8 Rthlr. ⸗ 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Rummern wird der Bogen mit 2 ½ Sgr. berechnet
Berlin,
8 ni inuch 111“
Sonnabend den
1188238 anledran ih 8 1r b 1“ Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, fuͤr Berlin die
Erxrpedition des Preuß. Staats⸗ 1 Anzeigers:
14. Dezember
8 Ddie verehrlichen Abonnenten des Preußischen Staats⸗Anzeigers werden ergebenst benachrichtigt, anstatt des bisherigen vierteljährlichen ein halbjährliches Abonnement stattfinden wird. Wir ersuchen daher dieselben, ihre respektiven Bestellungen fuͤr
daß mit dem Beginn des neuen Jahres
das mit dem 1. Januar 1851 beginnende Semeester gefaͤlligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß die regelmaͤßige Zusendung keine Unterbrechung
Amtlicher Theil.
RguShla m db
Preußen. Berlin. Verfügungen des Justiz⸗Ministeriums. Oesterreich. Wien. Armee⸗Reduction und Zurückziehung der an den
Gränzen aufgestellten Armee⸗Corps. — Jellacic. — Anordnungen hin⸗
sichtlich der Einquartirung. — Cirkular über die Dienstboten⸗Ordnung. — Klagen über das gegenwärtige Finanzsystem. — Vermischtes. Hessen. K assel. Hünfeld. Fulda. Truppenbewegungen. Schleswig⸗Holstein. Rendsburg. Veränderungen in der Armee. Lübeck. Lübeck. Bürgermeister⸗Wahl.
Ausland.
Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Antrag auf Heili⸗ gung der Sonn⸗ und Feiertage. — Paris. Geschenk an die Armen und Ordensverleihungen. — Die Fragen über Verfassungs⸗Revision und Prä⸗ sidentschafts⸗Verlängerung. — Ministerrath. — Wechsel in der englischen Gesandtschaft. — Kommissions⸗Gutachten gegen die Wiederherstellung der — Allais vor einem anderen Untersuchungsrichter. — Ver⸗ mischtes.
Großbritauien und Irland. London. Das Parlament. — Pro⸗ testantische und katholische Versammlungen. — Notizen in Bezug auf die große Industrie⸗Ausstellung. — Eintheilung der auszustellenden Industrie⸗ Gegenstände. — Die Folgen der kalifornischen Gold⸗Ausbeutung. — Vermischtes.
Schweden und Norwegen. Stockholm. Die Staatsfinanzen.
Italien. Turin. Die Senats⸗Debatte über das Zerwürfniß mit Rom. — Die passive Hauptbilanz des auswärtigen Departements. — Ver⸗ mischtes. — Florenz. Postvertrag mit Oesterreich. — Antritts⸗Audienz des Baron Hügel. — Rom. Fremde Gesandten. — Neapel. Militai⸗ rische Vorkehrungen. 8
Türkei. Konstantinopel. Die finanziellen Verhältnisse des türki⸗ schen Reichs.
Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Beilage.
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Kommandanten von Wesel, General⸗Lieutenant von Gra⸗ bowski, den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse mit Eichenlaub; dem General⸗Arzt des 4ten Armee⸗Corps, Dr. Stüve, den Ro⸗ then Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; dem Ortsvorsteher Carl Rentrop zu Boqueloh, Kreis Altena, dem Lehrer Hein⸗ rich Schriever zu Rahne, Reg. Bezirk Arnsberg, dem Lehrer, Küster und Organisten Schumacher zu Heeren, Reg. Bezirk Arnsberg, so wie dem Kreisgerichtsboten und Gefangenwärter Jo⸗ hann Gottlieb Schmidt zu Spandau, das Allgemeine Ehren⸗ zeichen; vesgl. dem Müller Szlapezynski zu Kidezewo, Kreis, Kosten, und dem Salzträger Paul Friedrich Lehmann zu Halle die Rettungs⸗Medaille am Bande zu verleihen.
Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten.
Der bisherige Privat⸗Docent, Licentiat der Theologie, W. Krafft in Bonn, ist zum außerordentlichen Professor in der evangelisch⸗theologischen Fakultät der Königlichen Universität daselbst ernannt worden.
Die eingetretenen Veränderungen in den Einkaufspreisen meh⸗ rerer Droguen haben eine gleichmäßige Aenderung in den Tax⸗ preisen verschiedener Arzeneimittel nothwendig gemacht.
Die hiernach abgeänderten im Drucke erschienenen Taxbestim⸗ mungen treten mit dem 1. Januar 1851 in Wirksamkeit.
Berlin, den 3. Dezember 1850.
Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗ 1 Angelegenheiten. Im Auftrage: Lehnert.
Finanz⸗Ministerium. VBaeqo11
Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntniß, daß wir in Folge der uns durch den Allerhöchsten Erlaß vom 4. März d. J. (Gesetz⸗Sammlung Seite 272 fg.) ertheilten Ermächtigung die Ver⸗ legung des Königlichen Kredit⸗Instituts für Schlesien von hier nach Breslau zum 15ten d. M. angeordnet haben, und daß von diesem Tage ab die in Nr. 2 und 3 des gedachten Allerhöchsten Erlasses enthaltenen Bestimmungen in Wirksamkeit treten.
Berlin, den 12. Dezember 1850.
Der Finanz⸗Minister. Der Minister des Innern.
8 von Rabe. Im Allerhöchsten Auftrage
von Puttkammer. III1I1616“ b
bisher, vollstaͤndig beigegeben werden, betraͤgt der halbjährliche Pränumerations⸗Preis 5 Rthlr.
2Emmn. Ea.n
Nach einer in Nr. 51 des diesjährigen Regierungs⸗Blatts für das Großherzogthum Mecklenburg⸗Schwerin abgedruckten Verord nung vom 25sten v. Mts. erlischt vom 1. April 1851 an sowohl bei den öffentlichen Kassen, als im Privat⸗Verkehr jegliche Verpflichtung, bei den in Courant zu leistenden Zahlungen die mit dem Großher⸗ zoglich Mecklenburg-Schwerinschen Stempel ausgeprägten Münzen des Zwölf⸗Thalerfußes, Zweidrittel⸗ und Eindrittel⸗Thalerstücke an⸗ zunehmen. Auch sollen nach derselben Verordnung die unter Groß⸗ herzoglich Mecklenburg⸗Schwerinschem Stempel ausgeprägten Vier⸗ und Ein⸗Schillingsstuͤcke des Zwölf⸗Thalerfußes vom 1. April 1851 an bis auf Weiteres nur noch vier und beziehungsweise einen Schilling Courant gelten.
Dagegen können vom 1. April 1851 an bis zum 30sten desselben Mo⸗ nats einschließlich die gedachten Zweidrittel⸗ und Eindrittel⸗Thaler⸗ stüͤcke sowohl bei der Großherzoglichen Reluitions⸗Kasse zu Schwe⸗ rin, ohne alle Beschränkung, als auch bei sämmtlichen Amts⸗Kassen, mit Ausnahme derjenigen zu Schwerin, bis zur Summe von 10 Thalern N. 3⅔ und die gedachten Vier⸗ und Ein⸗Schillingsstücke bei den Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinschen Amts⸗ oder Steuer⸗Kassen, jedoch nur in Summen von mindestens einem Tha⸗ ler N. 8 in Vier⸗Schillingsstücken und beziehungsweise acht Schil⸗ lingen N. 8 in Ein⸗Schillingsstücken, gegen Courant mit 16 ½ % Agio umgewechselt werden.
Zur Verhütung von Nachtheilen wird das betheiligte Publikum hiervon in Kenntniß gesetzt.
Berlin, den 11. Dezember 1850.
ö q 1EN
von Rabe.
Ministerinm für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
Dem E. Riepe ist unter dem 10. Dezember 1850 ein Patent
auf ein durch Beschreibung nachgewiesenes, für neu und
eigenthümlich erkanntes Verfahren, den Stahl zu raffiniren,
auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Um⸗ fang des preußischen Staats ertheilt worden.
Angekommen: Der General⸗Major und Commandeur der 16ten Division, von Bonin, aus dem Kurfürstenthum Hessen.
Se. Durchlaucht der Fürst Heinrich LXXIV. zu Reuß⸗ Schleiz⸗Köstriz ist nach Cöthen ahgereist.
Uichtamtlicher Theil. Dentschland.
Preußen. Berlin, 13. Dez. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem bei der Gesandtschaft in Konstan⸗ tinopel angestellten zweiten Dolmetscher, Dr. Rosen, die Erlaub⸗ niß zur Anlegung des von des Sultans Majestät ihm verliehenen Nischani⸗Iftihar zu ertheilen.
Berlin, 12. Dez. Das Justiz⸗Ministerial⸗Blatt enthält die Allgemeine Verfügung vom 2. Dezember d. J. — die Bestimmungen über den Verlust von Orden und Ehrenzeichen, über den Verlust des Adels und über die Militair⸗Verhältnisse der Angeschuldigten betreffend. Desgl. vom 7. Dezember d. J. — das Verfahren bei vorläufigen Festnehmungen nach dem Gesetze vom 12. Februar d. J. betreffend. Desgl. vom 8. Dezember d. J. und Erkenntniß des Ober⸗Tribunals vom 23. Oktober d. J. — die Anrechnung der außerordentlichen Strafe bei wiederholtem Dieb⸗ stahl betreffend.
Oesterreich. Wien, 11. Dez. Die heutige Wiener Zeitung enthält Folgendes in ihrem amtlichen Theil: „Nachdem durch eine mit der Koöͤnigl. Preußischen Regierung getroffene Ver⸗ einbarung die Gründe beseitigt sind, welche die Ergreifung der in dem Blatte der Wiener Zeitung vom 6. November aufgeführ⸗ ten militairischen Maßregeln hervorgerufen haben, so haben Se. Majestät der Kaiser die Reduzirung der Landwehr⸗ und 4ten Bataillone auf ihren früheren Stand von 60 Mann per Compagnie, den Rückmarsch sämmtlicher zweiten Gränz⸗Bataillone in ihre Heimat und die allmälige Zurückziehung der an den Gränzen aufgestellten Armee⸗Corps in ihre früheren Standorte im Innern des Reiches anzuordnen geruht. Da im nächsten Frühjahre ohnehin eine regelmäßige Rekrutenstel⸗ lung hätte statt finden müssen, so ist zwar die im verflossenen Mo⸗ nate angeordnete und dermalen beinahe schon vollendete Aushebung noch zu Ende zu führen, jedoch haben die Rekruten für jetzt nur in derjenigen Zahl bei den Fahnen einzurücken, die für den Ersatz der im Jahre 1850 austretenden Kapitulanten erforderlich sein wird.“
Der Banus und Feldzeugmeister Freiherr von Jelacic trifft, nach dem Lloyd, bereits Reise⸗Anstalten zur Rückkehr nach Agram.
v“ v“ 116“ rn, welche dem Staats
“
Anzeiger, wie
Um allen Unzukömmlichkeiten bei Vertheilung der Militair⸗ Einquartierung vorzubeugen, sind die Gemeinden angewiesen worden, bis zum Erscheinen eines neuen Einquartierungs⸗Gesetzes die mitt⸗ lerweile ergangenen ministeriellen Weisungen im Auge zu behalten, nach welchen selbst diejenigen Grundbesitzer, welche das Ausmaß der höchsten Kategorie überschreiten, nicht mehr als höchstens vierfach belastet werden können.
Durch Cirkularschreiben der Statthalterei sind die Bezirks⸗
hauptmannschaften angewiesen worden, die Dienstboten⸗Ordnung
streng zu handhaben. Zugleich wurde das Dienstboten⸗Patent vom 27. März 1784 neu gedruckt und jede Gemeinde aufgefordert, über diese noch in Wirksamkeit bestehenden Bestimmungen sowohl Dienst⸗ geber als Dienstboten zu belehren, wobei jedoch bemerkt ist, daß diejenigen Paragraphen dieses Kaiserlichen Patentes außer Wirksamkeit bleiben, welche, wie z. B. die körperlichen Strafen und öffentlichen Arbeiten mit den neuen Institutionen nicht mehr vereinbar sind. Das bezügliche Cirkularschreiben schließt mit einigen Belehrungen für die Bürgermeister, welchen be⸗ deutet wird, darauf zu sehen, daß ein Dienstbote, er mag Gemeinde⸗ Angehöriger oder Fremder sein, der von seinem letzten Dienstgeber keine Entlassung hat, in der Gemeinde keinen Dienst erhalte. Für Wien besteht die Dienstboten⸗Ordnung vom 1. Mai 1810, deren Handhabung in politischer Beziehung dermalen der Stadthaupt⸗ mannschaft obliegt.
Der heutige Lloyd sagt: „In diesem Augenblicke haben die politischen Angelegenheiten eine günstigere Wendung genommen, als zu irgend einer Zeit seit dem Monate März 1848. Wir haben Ruhe im Inlande und Frieden mit dem Auslande. Die Kriegsge⸗ fahr, welche uns kürzlich so bedrohte, ist im Verschwinden begriffen. Die preußische Armee wird reduzirt, gleichfalls die unserige. Wir verschieden ist unsere Lage jetzt von der Zeit, da der italienische Auf⸗ stand mit der schimpflichen Uebergabe Venedigs begann, da im Herzen des Reiches die Zügel der Hand der Regierung entsanken, in die Hände eines fanatischen Haufens gefallen waren, da zu der unglücklichsten Periode des ungarischen Krieges die Truppen der Insurgenten innerhalb zweier Tages⸗ märsche von Wien standen. Aber zur Zeit, als feindliche Fahnen von den Thürmen Mailands, den Kuppeln Venedigs, den Zinnen Ko⸗ morns und Peterwardeins flatterten, da die Monarchie, von inneren und äußeren Feinden bedrängt, in den letzten Zügen zu liegen schien, da war, wie ein Blick auf die Courszettel jener Tage Jedem zeigen wird, das Vertrauen zu unseren finanziellen Zuständen größer, als es heute ist. Es sind nicht die Ereignisse, welche ja über alles Erwarten günstig ausgefallen sind, die unsere Papierwährung so gewaltig im Werthe herabdrücken. Es ist nicht die Furcht, daß trotz der friedlichen Aussichten doch der Krieg ausbrechen könne, welche Gold und Silber und fremde Wechsel so hoch im Preise hält. Es ist ganz etwas Anderes: es ist die Ueberzeugung, die sich jetzt allgemein Bahn ge⸗ brochen hat, daß das ganze Finanzsystem, welches während der letzten zwei Jahre befolgt worden, ein verderbliches und ein grund⸗ falsches gewesen ist. Die Ereignisse könnten weit ungünstiger sein, als sie waren; wäre nur unser Finanzsystem auch ein besseres ge⸗ wesen, so ständen dennoch die Course besser, als sie heute stehen. Man kann mitten im Kriege die Finanzen eines Landes verbessern, maͤn kann mitten im Frieden dieselben zu Grunde richten. Wir sind so übel daran, nicht, weil die Gunst des Schicksals nichts für uns gethan hat, sondern, weil wir unterlassen haben, etwas für uns selber zu thun. Das Sypstem der Palliativ⸗Mittel, womit der kranke Körper seit mehr als dreißig Monden kränker gemacht worden ist, hat seine volle Wirkung an uns ausgeübt. Man darf uns nicht vorwerfen, daß wir es nicht zu Genüge ausprobirt hätten. Von der Uebergabe zu Vilagos bis heute, von fünf bis zu dreißig Prozent Silberagio, haben wir alle Süßigkeiten desselben gekostet. Darf man es uns verargen, wenn wir um des Himmels Willen bitten, von dessen ferneren Konsequenzen verschont zu bleiben, wenn wir nicht länger den Rest unseres Vermögens, den Rest unserer Lebenskraft den Experimenten preisgeben wollen, deren Unwerth wir voraussag⸗ ten an dem ersten Tage, da man sie auf uns anwendete?“
Dem Lloyd zufolge, wird der Handelsminister von Bruck im kommenden Frühjahr die londoner Industrie⸗Ausstellung persönlich besuchen.
Die Finanzwache hat in Ungarn ihre Aufstellungsorte vollstän⸗ dig bezogen. Mit nächster Woche beginnt die Revision der verzeh⸗ rungssteuerpflichtig gewordenen Gewerbs⸗Lokalitäten, Vorrichtungen und Vorräthe, damit die Einzahlung der Steuer schon am 1. Ja⸗ nuar vor sich gehen könne.
Hessen. Kassel, 11. Dez. (N. H. Ztg.) Heute Vormit⸗ tag hat uns das anfänglich zur Garnison bestimmte Bataillon des 17ten preußischen Landwehr⸗Regiments, so wie die hierher zu⸗ rückgekehrte Batterie, wieder verlassen, auch das Bataillon des 32sten Linien⸗Regiments wird ihnen in diesen Tagen folgen. Eingerückt sind zwei Bataillone des 13ten Linien⸗Regiments und weitere drei Eskadronen Husaren. Ein Kürassier⸗Regiment wird auf die Doͤrfer verlegt. Hersfeld ist von den preußischen Truppen geräumt; doch darf es zufolge getroffener Uebereinkunft auch von den Bundestrup⸗ pen als preußischer Etappenort nicht besetzt werden. Eben so soll