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aller dieser Truppen geht übrigens nicht nach Böhmen zu, sondern nach Unterfranken. Feldmarschall⸗Lieutenant Erzherzog Leopold traf vorgestern Abend hier ein, ist aber gestern Abend bereits nach Kis⸗ singen weiter gereist. .

Sachsen. Dresden, 28. Dez. (Dresd. Journ.) Als Bevollmächtigte zu den Ministerial⸗Konferenzen sind weiter hier ein⸗ getroffen: für Oldenburg Minister von Eisendecher; für Schaum⸗ burg⸗Lippe Regierungs⸗Präsident Freiherr von Lauer und Geh. Kaͤ⸗ binets⸗Rath Strauß, und für Waldeck Geh. Rath Schumacher. Dem für Nassau am 26sten d. M. eingetroffenen Bevollmächtigten, Staats⸗Minister von Dungern, ist der Ministerial⸗Rath Bertram beigegeben. Nachdem die sämmtlichen konzentrirt gewesenen Trup⸗ pen⸗Abtheilungen in die ihnen angewiesenen Garnisonen eingerückt sein werden (beziehentlich vom 1. Januar 1851 ab), wird sich die Dislocation der Armee, wie folgt, gestalten: Infanterie: Leib⸗ Brigade, Kommandant Oberst von Sichart: Stab und 2 Batail⸗ lone (13. und 14.) in Dresden, 2 Bataillone (15. und 16) in Bautzen. Erste Brigade (Prinz Albert) Kommandant Oberst von Frie⸗ derici: Stab und sämmtliche 4 Bataillone (1., 2., 3. und 4.) in Dresden. Zweite Brigade (vac. Prinz Mar), Kommandant Oberst von Süßmilch⸗Hörnig: Stab und 3 Bataillone (5., 6. und 7.) in Chemnitz und 1 Bataillon (8.) in Schneeberg. Dritte Brigade (Prinz Georg), Kommandant Oberst Prinz Albert Königliche Ho⸗ heit: Stab und 3 Bataillone (9., 10. und 11.) in Dresden und 1 Bataillon (12.) in Wurzen. Leichte Infanterie⸗Brigade (Schützen), Kommandant Oberst von Hake: Stab und 3 Bataillone (1., 2. und 4.) in Leipzig, das 3te Bataillon in Dresden. Reiterei: Garde⸗ Reiter⸗Regiment, Kommandant Oberst Graf von Holtzendorf: Stab und 2 Schwadronen in Dresden, 2 Schwadronen in Großenhain, 1Schwadron in Pirna. Erstes Reiter⸗Regiment, Kommandant Oberst von Nostitz: Stab und 2 Schwadronen in Freiberg, 2 Schwadronen in Marien⸗ berg, 1 Schwadron in Roßwein. Zweites Reiter⸗Regiment, Kom⸗ mandant General⸗Major Petzsch: Stab und 2 Schwadronen in Grimma, 2 Schwadronen in Rochlitz, 1 Schwadron in Lausigk. Drittes Reiter⸗Regiment, Kommandant Oberst von Radke: Stab und 2 Schwadronen in Borna, 2 Schwadronen in Pegau, 1 Schwadron in Geithain. Artillerie mit Pionier⸗ und Pon⸗ tonier⸗Abtheilung, Corps⸗Kommando, Kommissarjats⸗Train, Pionier⸗ unb Pontonier⸗Abtheilung, 2 Fußbatterieen und Munitions⸗ kolonne Nr. 1 in Dresden, Munitionskolonne Nr. 2 in Eisenberg, 2 Fußbatterieen in Radeburg, 1 Fußbatterie in Pirna und Dohna, 1 Fußbatterie in Dippoldiswalde, 1 Fußbatterie in Leipzig, die 2 reitenden Batterieen in Radeberg, die Parkkolonne Nr. 1 in Mügeln und Parkkolonne Nr. 2 in Lommatzsch.

Württemberg. Stuttgart, 25. Dez. (Karlsr. Ztg.) Die von der Regierung eingesetzte Kommission zur Kontrole der Staatsschulden⸗Kasse hat vor etwa acht Tagen ein Verzeichniß der Gegenstände an das Ministerium eingereicht, welche ihr zur unbeschränkten Ausübung ihrer Functionen fehlen. Es sind dies mehrere Kassenschlüssel, die noch in den Händen des Ausschusses sich befinden. Man ist begierig, welche Resolution darauf erfolgen wird, so wie auch auf eine weitere Anfrage dieser Kommission: auf wie lange Zeit sie den Etat der auszuzahlenden Zinsraten stellen soll. Es schließt nämlich diese Anfrage auch die Beantwortung der Frage in sich, auf wie lange Zeit das Ministerium seinen neuen Etat den Ständen vorzulegen beabsichtige. Ohne Einberufung derselben ist aber nur die Bestimmung eines provisorischen Termins möglich, und so wird die Rückäußerung auch wahrscheinlich dahin hinauslaufen.

Stuttgart, 28. Dez. (D. Z.) Die heutige Nummer des Staats⸗Anzeigers bringt eine Königliche Verordnung „zum Schutz gegen den Mißbrauch der Presse.“ Die Hauptbestimmun⸗ gen sind: Jedes Blatt oder Heft einer im Staatsgebiet erscheinen⸗ den Zeitung muß mit dem Namen des Redacteurs unterzeichnet sein. Der Redacteur soll Staatsbürger, mindestens 25 Jahre alt sein und seinen ständigen Wohnsitz im Lande haben. Wer zu einer entehrenden Strafe verurtheilt ist, kann nicht Redacteur sein. Fer⸗ ner ist für die Dauer von 2 Jahren von der Redaction ausge⸗ schlossen, wer eines Preßvergehens sich schuldig macht, bevor seit Verkündigung des letzten Urtheils wegen Bestrafung eines Preß⸗ vergehens (unter gewissen weiteren Voraussetzungen) 6 Monate verflossen sind. Der Redacteur haftet für den Inhalt der Zeitung unter allen Umständen gleich dem Verfasser, wenn er nicht beweist, daß die Aufnahme des strafbaren Artikels ohne sein Wissen und Verschulden erfolgte. Die Uebertretung jener Vorschriften ist an die Kreisregierungen als Strafbehörden gewiesen.

Baden. Karlsruhe, 27. Dez. (Karlsr. Ztg.) Die neueste Nummer des Regierungs⸗Blattes enthält die Gesetze über die Abänderung des Volksschul⸗Gesetzes und über die Steuer⸗ Erhebung im Monat Januar 1851.

Hessen. Fulda, 27. Dez. Heute Morgen hat die hiesige Besatzung die Stadt verlassen, um nach Bayern zurückzukehren; die Truppen haben jedoch nicht die würzburger, sondern die frank⸗ furter Straße eingeschlagen, indem erstere bis über Hammelburg hin mit den Oesterreichern unter Legeditsch belegt ist. Sie über⸗ nachten heute in den Aemtern Neuhof und Schlüchtern. Dagegen ist eine viel größere Zahl Truppen aus Hünfeld wieder rückwärts in hiesiger Stadt eingetroffen, von welchen jedoch morgen ein ziem⸗ licher Theil weiter gehen wird.

Schleswig⸗Holstein. Altona, 28. Dez. Der Alt. Merk. meldet Folgendes: „Wir erfahren, daß unser berühmter Mitbürger, der Konferenzrath Schumacher, der schon längere Zeit hoffnungslos daniederlag, heute um Mittag verschieden ist. Bei den vielfachen Beziehungen, in welchen dieser Mann von europäi⸗ scher Celebrität, namentlich auch als Herausgeber der astronomischen Nachrichten stand, wird sein Tod in weiten Kreisen schmerzlich empfunden werden.“

Dasselbe Blatt enthält folgende Bekanntmachung: „Die Ver⸗ träge vom 18. Mai 1843 und 5. September 1840, betreffend den Anschluß mehrerer Gebietstheile der freien und Hansestädte Lübeck und Hamburg an das gemeinschaftliche Zollsystem des Herzogthums Holstein und des Fürstenthums Lübeck, welche nach der Bekanntma⸗ chung vom 15. Dezember v. J. bis zum 1. Januar 1851 verlän⸗ gert worden, verbleiben, zufolge desfälliger Vereinbarungen mit dem Senat der freien und Hansestadt Lübeck und dem Senat der freien und Hansestadt Hamburg, gleichwie der Hauptvertrag zwischen dem

Herzogthum Holstein und dem Fürstenthum Lübeck vom 4. Januar

9, vom 1. Januar 1851 angerechnet, bis weiter in Kraft.“

Nassau. Wiesbaden, 26. De f u. 2 26. Dez. (Frankf. Journ.) Gestern Abend ist der seitherige nassauische Bevollmächtigte am

Fürsten⸗Kollegi 1 v vepffan. ollegium, Herr Vollpracht, von Berlin wieder hier ein⸗

Sachsen⸗Altenburg Altenb

„bbö . . urg, 25. Dez. (O. P. A. Z. 8 88 unseres Herzogthums vnuri am 20 8. 2 schlossen. Seine letzten Sitzungen waren nicht ohne Interesse, theil⸗

2080

wurde ein Gesetzentwurf, die Lafbebunß des Lehensverbands be⸗ treffend, berathen und mit 18 gegen 4 Stimmen eeeeer. Nach diesem Allodificationsgesetze werden die Rittergüter, so wie alle andere dem Landesherrn lehnbare Güter, künftig nicht mehr lehens⸗ pflichtig, sondern freies Eigenthum sein und können also ohne Er⸗ laubniß des Herzogs veruͤu et und zerschlagen werden. Der Staat erhält dafür keine Entschädigung, es soll vielmehr dieses Gesetz als eine Entschädignng der Rittergutsbesitzer für die aufgehobene Steuerbefreiung betrachtet werden. Zugleich hört das dem Lan⸗ desherrn zustehende Heimfallsrecht auf, mit Ausnahme der dem Heimfall entgegensehenden Güter (welche nur noch auf 4 oder 2 Augen stehen), doch können diese das Heimfallsrecht ablösen. Auch müssen nun die Rittergüter, wenigstens nach Verlauf eines Jahrs, zu allen Gemeindelasten beitragen. Am 17. Dezember wurde noch ein anderes Gesetz von der Landschaft angenommen, demzufolge je⸗ der Grundbesitzer seine Grundstücke zu militairischen Uebungen über⸗ lassen muß, und nur den ihm zugefugten, durch Sachverständige er⸗ mittelten Schaden ersetzt erhält. Am 19ten und L0sten beschäftigte sich die Kammer mit einem Gesetzentwurf, die Bildung neuer Re⸗ ligionsgemeinden betreffend, womit dem Treiben der freien Gemeinde einige Beschränkungen auferlegt werden. Der Gesetzentwurf wurde von den Ständen nicht nur mit großer Mehrheit genehmigt, sondern sogar in mehreren Punkten noch verschärft.

Mecklenburg⸗Strelitz. Neu⸗Strelitz, 28. Dez. Se. Hoheit der Herzog Georg zu Mecklenburg ist in Begleitung des Staats⸗Ministers von Bernstorff vorgestern nach Berlin abgereist und wird von dort die Reise heute nach St. Petersburg fortgesetzt werden, wo, dem Vernehmen nach, die Vermählung Sr. Hoheit mit der Großfürstin Katharina von Rußland Kaiserl. Hoheit in der zweiten Hälfte des k. M. stattfinden soll.

Frankfurt. Frankfurt a. M., 28. Dez. (O. P. A. Z.) Die heute ausgegebene Nummer des Amtsblatts der freien Stadt Frankfurt enthält das Gesetz, die außexrordentlichen Ab⸗ gaben für die Finanzperiode der Jahre 1851, 1852 und 1853 be⸗ treffend, so wie das Akzisgesetz und das Gesetz über die Prolonga⸗ tion der Rechneischeine bis zum 1. Februar.

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Ausland.

Oesterreich. Verona, 21. Dez. Das F. di Verona enthält eine Bekanntmachung der Provinzial⸗Delegation, in welcher den resp. zur Theilnahme am lombardisch⸗venetianischen Anlehen verpflichteten Firmen ein zu ihrem Vortheile getroffenes Uebereinkommen mit dem General⸗Einnehmer Luigi Trezza angezeigt wird, dem zufolge dieser am 15. Januar 1851 die Summe von 364,800 österreichischen Lire in klingender Münze auf Saldo der zweiten Anlehens⸗Rate in die Kaiserliche Central⸗Kasse von Verona auf Rechnung und im In⸗ teresse der Firmen dieser Provinz in der Art einzahlen wird, daß sie derselben Vortheile theilhaftig werden, als wenn sie sich freiwillig zur Zahlung am bestimmten Termine eingefunden hätten; dagegen sind diese Firmen verpflichtet, die zweite und dritte Rate des lom⸗ bardisch⸗venetianischen Anlehens für Januar und Februar 1851 in einer einzigen Kumulativ⸗Zahlung im Februar zu entrichten, wo⸗ durch ihnen sowohl, als dem General⸗Einnehmer, der Vortheil er⸗ wächst, daß gleichzeitig der Termin für Entrichtung der ersten ge⸗ wöhnlichen Zahlungs⸗Rate der Grundsteuer für 1851 fällig wird.

Venedig, 24. Dez. Die Herzogin von Angouleme ist un⸗ ter dem Namen einer Gräfin von Marnes von Wien hier ange⸗ kommen, um den Winter über hier zu verbleiben. Ihre Königliche Hoheit hat den Palast des Grafen von Chambord bezogen. Auch Monsignor Petrovicz, Wladika von Montenegro, befindet sich hier.

Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Sitzung vom 27. Dezember. Den Vorsitz führt Dupin. Handels⸗Minister Dumas überreicht eine abermalige Kreditforderung für die londo⸗ ner Ausstellung. An der Tagesordnung ist die Fortsetzung der De⸗ batte über die Handelsbeziehungen Frankreichs und Algiers. Ein Antrag Darblay's wird von dem Bericht⸗Erstatter Charles Dupin bekämpft. Minister Baroche bittet um die Gestattung einer persön⸗ lichen Erklärung über den heute in den Journalen veröffentlichten Brief Pascal Duprat's. Er (Baroche) habe in der Sonnabend⸗ Sitzung erklärt, keine Kenntniß von dem durch Duprat erwähnten Berichte zu haben. Dennoch habe er neuerdings Nachsuchungen anstel⸗ stellen lassen, von allen Büreau⸗Chefs die Bestätigung der Nicht⸗ Existenz des Berichtes erhalten und hierauf die Erklärung im Mo⸗ niteur veröffentlicht. Antony Thouret: „Wer hat den Arti⸗ kel unterzeichnet?“ Dupin ruft ihn zur Ordnung. Thouret: „Man ruft mich zur Ordnung, weil ich das Gesetz geübt wissen will.“ (Die Mittheilung war nämlich nicht unterzeichnet.) Ba⸗ roche verliest den Brief P. Duprat's. Er habe neuerdings bis zur Polizei⸗Präfektur nachsuchen lassen und nichts von dem angeb⸗ lichen Berichte gefunden. Vor einer Stunde erst habe man ihm ein Schriftstück mitgetheilt, dessen Geschichte er mittheilen wolle. Man habe eine Ermächtigung zu einer Unterstützungs⸗Lotterie für die Aus⸗ gewanderten nach Kalifornien nachgesucht; das Gesuch der Herren Dumartray und Lasalle sei aber am Schluß nicht unterzeichnet ge⸗ wesen. Bei dieser Gelegenheit sei eine, man wisse nicht von wem ausgehende Note gefunden worden, die beginne: „Ich habe die Er⸗ mächtigungs⸗Forderung geprüft, aber sie ist nicht unterzeichnet.“ Diese sei wahrscheinlich seinem Kabinets⸗Chef Mornay über⸗ geben worden, der sie an den Polizei⸗Präfekten gesendet habe. Pascal Duprat: „Es wird sich aufklären.“ Baroche will, daß P. Duprat den Beamten nenne, von dem er seine Mittheilun⸗ gen habe, die ihn zu einer Verläumdung veranlaßten. Pascal Duprat entgegnet, die Versammlung solle über die Verläumdung bald urtheilen. Er rekapitulirt kurz die Vorgänge der Sonnabend⸗ sitzung und die Note des Moniteur. Wenn man ihn nöthigen wolle, einen vom Minister abhängigen Beamten zu kompromittiren, so habe man sich sehr geirrt. Er fragt den Minister, ob er nicht auf dem Lande gewesen, als der Bericht an ihn gekommen, was er Sonnabends doch geleugnet habe? Ob nicht drei auf der Rechten sitzende Generäle die Ermächtigung zu einer Lotterie von 6 Millio⸗ nen zur Unterstützung der Auswanderer bei ihrer Ankunft in Kalifornien verlangt hätten? Ob nicht damals Baroche auf dem Lande gewesen, von dort den Bericht verlangt und ihn auch dorthin erhalten habe. Er (Duprat) habe durch seine Interpellation nur die Unsittlichkeit dieser Lotterieen brandmarken wollen. Unterdessen wollte er nur bemerken, daß die Loose im Verkehr, und zwar mit Genehmigung der Regierung, seien, was der Minister ebenfalls geläugnet habe. So viel stehe fest, das fragliche Dokument sei vom Minister an den Polizeipräfekten gegangen. Er bemerke schließlich, daß er kein In⸗ teresse, sein Gegenpart aber allerdings das Interesse des Portefeuilles habe. (Lärm rechts.) Baroche erwiedert, seine Note habe nur eine einzigen Thatsache bestritten, die Nichtexistenz des Berichtes, worg zsch bewiesen habe,

Antwort den Eingang der Note des Ministers über den Bericht. Die Versammlung geht zur Tagesordnung über. Antony Thou⸗ ret beklagt sich über den Ordnungsruf, was keine weitere Folge hat. Die Anfangsdebatte wird wieder aufgenommen. Die Kom⸗ mission verlangt Zollfreiheit für algierische Produkte. Darblay will ihnen nur halben Zoll bewilligen. Sein Antrag wird ver⸗ worfen.

Paris, 27. Dez. Der Staatsrath hat unter Vorsitz des Vice⸗Präsidenten, außer der Erledigung der laufenden Verwal⸗ tungsgeschäfte, in erster Lesung einen Gesetzentwurf über den Stock⸗ fisch⸗ und Wallfisch⸗Fang und einen Entwurf zur Reorganisation der Handelskammern angenommen. Vom Gesetzentwurfe über innere Verwaltung hat der Staatsrath den ersten Theil, die Ge⸗ meinden betreffend, angenommen. Die Regierung hat dem Staats⸗ rathe den Etwurf einer Eidesformel zugehen lassen.

Die sechste Abtheilung des Zuchtpolizeigerichtes hat gestern Abends 7 ½ Uhr Allais des Vergehens der verleumderischen Denunciation schuldig erklärt und ihn zum Maximum des in Ar⸗ tikel 373 des Strafgesetzbuches festgesetzten Strafmaßes, nämlich zu einem Jahre Gefängniß und 300 Franken Gelbbuße verurtheilt. Repräsentant Barthélemy beklagte sich gestern über Verstümm⸗ lung und Entstellung seiner Zeugenaussagen im Allaisschen Prozesse durch den stenographischen Bericht des offiziellen Moniteur. Im Constitutionnel, im Ordre und im Journal des Dé⸗ bats liest man: „Der Präsident der Nationalversammlung hat gestern das Büreau und die Quästoren zusammen⸗ berufen, um über die Forderung des Ministers des Innern, die Ersetzung des Special⸗Kommissars der gesetzgebenden Ver⸗ sammlung betreffend, zu berathen. Das Büreau hat einstim⸗ mig beschlossen, vor einer Beschlußfassung den Ausgang des eben vor dem Zucht⸗Polizei⸗Gerichte schwebenden Prozesses abzuwarten.“ Die Stimmen sollen vollkommen getheilt gewesen sein, 7 für, 7 gegen Absetzung Yon's. Das Siecle erzählt: „Präsident Dupin ist sehr überrascht von dem Ausgange des Allaischen Prozesses. Er spricht es ganz offen aus, daß man die Sache des Büreaus der gesetzgebenden Versammlung nicht aufgeben dürfe.“ Das Evene⸗ ment sagt: „Wir wollen uns heute nur ganz kurz fassen. Des⸗ marest war ein geschickter Vertheidiger. Oscar de la Vallee hat sich würdig bewiesen, zuweilen den Staatsanwalt Suin zu ver⸗ treten. Das Publikum wird sich nicht leicht mit den Manen des zehnten Dezember versöhnen.“ Die Opinton publiaue berich⸗ tet, es sei große Aufregung unter den Repräsentanten gewesen, weil der Staatsanwalts⸗Substitut Oscar de la Vallee der National⸗ Versammlung und ihrem Präsidenten das Recht abgesprochen hatte, einen Bericht ihres Polizei⸗Kommissars dem Polizei⸗Präfekten Car⸗ lier vorzuenthalten. „Präsident Dupin“, bemerkt dies Blatt, „er⸗ klärte gegen Ende der Sitzung einer mit dieser Frage lebhaft be⸗ schäftigten Gruppe von Repräsentanten, daß es sich allein um die legislative Gewalt gehandelt habe, daß er daher durchaus Niemand Rechenschaft zu legen hätte, als der souverainen Ver⸗ sammlung, deren Präsident zu sein er die Ehre habe. Schließlich gab er mit vielem Nachdrucke und großer Bestimmtheit die Meinung ab, es sei nothwendig, die Sache auf die Tribüne zu bringen, da⸗ mit vor Versammlung und Land bestimmte Erklärungen gewechselt würden, damit doch einmal diesen im Finstern angezettelten Umtrieben und dem böswilligen Geschwätze mit oder ohne Wil⸗ len betrogener und betrügender Journale ein Ende gemacht werde.“ Dieser Artikel ist aus der Feder Nettement's, eines ehemaligen Mitgliedes der permanenten Kommission. Das Vote universel resümirt die Aussagen von Allais dahin, daß er, mit Ausnahme des Looseziehens, alle anderen Angaben auf⸗ recht erhalten, daß Polizei⸗Kommissar Yon, der doch nur seine Pflicht gethan, mit auffallender Strenge behandelt worden, daß er aber kaltes Blut und Festigkeit bewiesen und die Wahrheit man⸗ cher ihm bestrittener Angaben darzuthun gewußt habe. Dem Prä⸗ sidenten Dupin seien ven Stunde zu Stunde die stenographischen Berichte zugesendet worden. Sein Zorn über diese Behandlung Yon's sei außerordentlich. „Man versichert,“. fügt das Blatt hinzu, „er habe am Schlusse der Sitzung in Gegenwart von mehr als sechzig Repräsentanten gesagt: „„Ich begreife nicht, daß die Versammlung die Würde ihres Präsidenten und ihres Büreau's in einer Polizeiange⸗ legenheit kompromittiren läßt, daß sie sich nicht mit der Frage be⸗ schäftigt. Ich kann eine Stellung nicht annehmen, in die mich un⸗ kluge, leidenschaftliche und bezahlte Journale drängen wol⸗ len.““ „Wird aber,“ schließt das genannte Blatt, „die Ener⸗ gie des Herrn Dupin bis morgen dauern?“ Berryers Organ, die Union will aus Achtung vor sich selbst sich nicht ausführlich mit dem Prozesse beschäftigen. Dennoch macht es die Bemerkung: „In dem Allaisschen Prozesse ist definitiv die Gesellschaft des zehn⸗ ten Dezember abgeurtheilt worden, die seit lange schon der Ord⸗ nungspartei ein Dorn im Auge gewesen war und durch die Wahl ihrer Mitglieder früher oder später ein trauriges Licht auf das Ely⸗ see werfen mußte.“ Wegen Yon's Absetzung versammelt sich das Büreau der gesetzgebenden Versammlung erst Sonntags zu einer Berathung. Es steht noch kein bestimmter Beschluß fest.

Der Repräsentant Pascal Duprat hat folgendes Schreiben an den Moniteur und an das Journal des Döébats gerichtet: „Herr Redacteur! Sie haben eine anonyme Note veröffentlicht, in welcher behauptet wird, der von mir in der Sonnabend⸗Sitzung verlesene Bericht (über die Goldbarren⸗Lotterie) habe niemals exi⸗ stirt. Hier meine Antwort: Ich behaupte, der Bericht hat existirt und existirt noch im Augenblicke meiner Interpellation. Ich be⸗ haupte, daß der Bericht auf des Ministers Baroche ausdrückliches Verlangen geschrieben wurde. Ich behaupte, daß der Minister die⸗ sen Bericht gelesen hat. Ich war großmüthig gewesen, indem ich auf der Tribüne vor dem Worte eines Kabinets⸗Mitgliedes zurück⸗ trat. Ich bin es heute noch, indem ich mich mit einem einfachen Widerspruch begnüge.“

Die Bankdivivdende für das zweite Semester von 1850 ist auf 51 Franken festgesetzt.

Ferdinand Barrot, der frühere Gesandte und Minister, ist schwer erkrankt. Auch der bekannte Nationalökonom Bastiat ist in sehr bedenklichem Zustande in Marseille angelangt. Man zweifelt an seinem Aufkommen.

Ein neues bonapartistisches Journal, „Le Drapeau fran⸗ cais,“ wird vom 5. Jauuar an erscheinen.

Lamoriciere will, bei Gelegenheit des Antrages V. Lefranc's, über die Anwendbarkeit des neuen Wahlgesetzes auf die Präsiden⸗ tenwahl, interpelliren.

Großbritauien und Irland. London, 27. Dez.

erhöht. Die Maßregel kam ganz unerwartet und zeigt heute be⸗ reits ihren Einfluß auf den Verkehr, nicht blos auf der Wechsel⸗ börse. Das Diskonto zu 2 ½ pCt. bestand seit 13 Monaten, nämlich vom 22. November 1849 angefangen, und vor diesem Datum hatte es ein Jahr lang auf 3 pCt. gestanden. Vergleicht man die Bankausweise der letzten Wochen mit denen des November 1849, wo der Uebergang

weise sogar von hoher Wichtigkeit. Am 16. und 17

8 1“X 1“

Dezember

Pascal Duprat solle jetzt beweisen, daß er⸗ ve) den Bericht verlangt, daß er ihn gelesen hab Pasc 1 D

von 3 auf 2 ½ Ct. für ersp e

Arrbeit des menschlichen Geistes, die Bewegung, Veränderung und

Die englische Bank hat gestern ihr Diskonto von 2 ½ auf 3 pCt.

ich gehalten und durchgeführt wurde, so

ndet man in diese⸗ 5. Erpain dieser Vergleichung wenig Anhaltepunkte, welche die 4 hung erklären könnt Alle

ausweis d. 3. gner lan v erdings reicht der letzte Bank⸗ Seee und gerade von diesem Diese Aunahane nre rrath der Bank bedeutend abzunehmen. . 8 etrug 400,000 Pfd. St. und ist deswegen bedeu⸗ 8. .5 8* weil sonst um diese Zeit des Jahres 1849 betrug bean ans. “““ ““ auf 2 ½ pCt. der Baarvorrath der 889 Am 14ten dieses Monats betrug er 15 229989 Feivech 8 um 217,560 Pfd. weniger Und dennoch w⸗ Pnnd, Jea. gs kont rabgeset⸗ ger. Und dennoch wurde damals das Dis⸗ I““ 88 Si 88 einzige Ursache dieser Bank⸗

3 G weifel, ob Gold in Pgris ei setz Währung haben wird oder nicht. Da die⸗⸗ 868 deas aa6 he schieden ist, so ziehen die französischen Häuser alle ihre in Enaland zu hebenden Beträge schleunig hinüber, weil sie das emp 8 8 Gold in die Münze tragen können, andererseits beeilen sich 8. si sche Firmen, welche an Frankreich Zahlungen zu leisten haben Cold hinüberzusenden, weil sie fürchten, in Silber dessen Preis steigen würde, zahlen zu müssen, sobald die vielbesprochene de 1 8b französischen Währung von der pariser Kommission entschieden würde der chwün, warum so viel Gold aus der Bank genom⸗ dann müssen die Geldverhältnisse 8s 288 Fee⸗ mälig sich selbst reduziren. Ist das Gegre würden weitere Goldsendungen nach C Fan, ve. dEhen⸗ 1g für die französischen Kapitalisten von Ner en feis.

erwartet daher, daß, wenn nicht etwa andere Konj f

zu berücksichtigen wäͤren, 2 ½ pCt. herabsetzen dürfte.

Mit wunderbarer Geschwindigkeit schreitet der Glas— Palast welcher bestimmt ist, die Erzeugnisse des Gewerbfleißes aller Natio⸗ nen aufzunehmen, seiner Vollendung entgegen. Erstaunt sieht das noch vor wenigen Wochen ein leerer R y dem Auge darbot, einen stolzen Bau sich erheb We⸗ nigstens 50,000 Personen besuchten weien den hüre ünlgcs das Vhssegue⸗Ge rte in Augenschein zu nehmen. 1““ 11““ Na vier eifert wiederum in einem Briefe an fals b 6 ö imes gegen das seiner Ansicht nach grund⸗

; I Verwaltung des Seewesens.

„‚Bon einem Kaufmanne in Edinburg ging der Vorschl der in Liverpool und London alsbald Unferstützung aa. kaufmännischen Kongreß auf den nächsten Juni nach 8 Uhü n zur Vorbereitung internationaler Ausgleichung n, ege ung der Gebühren und kaufmännischen Abgaben An ahnung einer herzustellenden kosmopolitischen Einheit der Mün⸗ zen, Maße und Gewichte u. s. w. Es hängt der Plan mit der Stiftung einer allgemeinen Handels⸗Gesellschaft und der Errichtun korrespondirender Klubs für alle Nationen eng zusammen. 1

Vertretung der vereinsländis⸗ stri

schen Industrie bei der

bevorstehenden Industrie⸗ Ausstellung 1 Völker zu London.

18 Instrumente und Werkzeuge. Maschinenban bens ver Förderungsmittel, welche dem englischen e eutenden Vorsprung vor dem Standpunkte

ses wichtigen nach dem jetzigen Standpunkte der gewerblichen Gütererzeugung wohl des wichtigsten Gewerbes in den übrigen Ländern der gebildeten Welt verschafften.

Die durch seine überaus günstige Handelslage und die Sicher⸗ heit vor äußeren Feinden beförderte kolossale Ausdehnung der Fa⸗ brik⸗Industrie Großbritaniens führte zugleich ein stetes und stei⸗ gendes Bedürfniß von Maschinen und Werkzeugen, folglich einen steten und lohnenden Absatz das anregendste aller Reizmittel für die mit deren Hervorbringung beschäftigten Gewerbs⸗ Anstalten herbei. Reichlicher Vorrath und Wohlseilheit von Eisen und Stein⸗ kohlen versahen sie mit den wichtigsten Rohstoffen; hoher Stand des Arbeitslohns drängte dazu, so viel wie möglich die Maschine an Stelle der menschlichen Hand zu setzen; bei der häufigen Nach⸗ frage legten sich die einzelnen Maschinenfabriken immer mehr auf einzelne Gattungen von Maschinen und Werkzeugen: so wurden endlich in diesen einzelnen Fächern Meisterwerke des menschlichen Er⸗ findungsgeistes geliefert, so wurde England die erste Heimat der praktischen Mechanik unserer Zeit. 8

Aehnliche Verhältnisse haben auch in mehreren gewerblich wich⸗ tigen Landschaften unseres Vaterlandes in neuerer Zeit ähnliche glück liche Erfolge herbeigeführt. Aachen, Berlin, Kassel, Chemnitz, Mün⸗ chen, Würzburg und andere deutsche Städte haben begonnen, Deutsch⸗ land, und bei einzelnen Zweigen von Maschinen und Instrumenten auch das Ausland, mit vortrefflichen Erzeugnissen zu versehen, wo⸗ von wir einige willkommene Proben in dem nachstehenden Bericht zu erwähnen haben.

I. Maschinen und Instrnmente zum unmittelbaren Gebrauch: a2) Motoren und Maschinen zur Fortpflanzung der Bewegung. Wenn der Sachkundige eine Fabrik, wo mechanische Kräfte die

Veredlung der Rohstoffe zu den Gegenständen des menschlichen Be⸗ dürfnisses vollbringen sollen, besucht, so blickt er am liebsten zuerst nach dem Ursprunge der Bewegung, welche dies alles leisten soll und nach den ersten Armen für ihre Fortpflanzung, denn durch deren Kraft

die Bank ihr Diskonto bald wieder auf

ker Emil Schrödter zu Düsseldorf, Reimann in Berlin und Brömel zu Arnstadt im Schwarzburgischen (Brückenwaagen) angemelbdet. Taschenuhren und Chronometer haben Felsing, Guerlin, Richard, Krieger und Tiede (1844 goldene Medaille) in Berlin, Seemann zu Liegnitz, Dorer und Flaminger zu Furtwangen im ba⸗ dischen Schwarzwalde, wo sich neben der seit alter Zeit seßhaften Fabrication der Wanduhren neuerdings auch die der Taschenuhren seßhaft zu machen begonnen hat, Fuchs zu Zerbst, E. Thiele zu Cö⸗ then, Lange zu Glashütte (Königreich Sachsen); Triebe und Schrauben für Uhren Kunat zu Glashütte (Königreich Sachsen); Thurm⸗ und Pendeluhren Schlegel zu Merseburg, Grundig zu Erfurt, Bachschmid zu Kempten (Bayern), Mannhart zu München (Bayern) und ein nassauischer Uhrmacher angemeldet. d. Instrumente und Zusammenseungen.

1) Hinsichtlich der mathematischen, geodätischen, astro⸗ nomischen, physikalischen und optischen Instrumente steht Deutschland keinem Lande der Welt nach. Ja, wenn der wichtigste Gesichtspunkt, der der höchst genauen und beständigen Arbeit, betrachtet wird, so tritt es sogar jedem anderen Lande vor indem für solchen Zweck der fremde Astronom oder Meßlünstler seins besten Instrumente aus deutschen Offizinen entnin mt. Die größe⸗ ren Instrumente: Meridiankreise, Aequatorial⸗Instrumente, Refrak⸗ toren, Theilmaschinen, so wie selbst Theodolithen und andere kleinere Instrumente, werden aus Deutschland an die entferntesten Stern⸗ warten, nach Rußland, Nordamerika, Schweden, Italien u. s. w. geliefert.

Barometer, Thermometer, Mikrometer und andere physikalische Instrumente haben Pockorny, Luhme, Baumann und Engel in Berlin, die Zechliner Glashütte bei Rheinsberg im ruppiner Kreise, Neubart zu Stettin, Nobert zu Barth in Neuvor⸗ pommern (akademischer Mechaniker früher in Greifswald: ein Oku⸗ lar-Mikrometer mit Okular und 12 Kästchen mit Glasplatten, welche mikroskopisch feine Theilungen zur Benutzung bei der Lehre vom Lichte zeigen), J. Val. Albert zu Frankfurt a. M., Breithaupt und Sohn zu Kassel, Süß zu Marburg; außerdem eine Kohlenzink⸗ batterie Greßler zu Erfurt; ein eigengebauetes physikalisches In⸗ strument, um die Sonnenstrahlen nach einem weitentfernten bestimm⸗ ten Punkte hinzuwerfen, unter dem Namen Heliotrop (in an⸗ deren Fällen sind Instrumente für diesen Zweck wohl „Heliostat“ genannt worden) Zwez zu Eisenach angemeldet.

Reißzeuge und Bestecke sind von dem Mechaniker Cle⸗ ment Riefler zu Maria⸗Rhein in Bayern und vom Zirkelschmidt Kiskalt zu Nürnberg einzusenden versprochen. 8

Theodolithen, Mikroskope und andere optische Instru⸗ mente haben Lüttich und Bennecke in Berlin, Buch zu Rathenau, Hager zu Stettin, Rekos zu Königsberg, Geoorg Merz und Söhne zu München (Firma: Utzschneider und Fraunhofer, 1844 durch die goldene Preis⸗Medaille ausgezeichnet), Ausfeld zu Gotha; Fern⸗ röhre, Theater⸗Perspektive, Brillen und Lorgnetten Julius Schröder und Eisenmenger zu Fürth in Mittelfranken, M. Baader in München (Adresse Woerle in Kohlgrub), Vogtlän⸗ der und Sohn zu Braunschweig angemeldet.

Telegraphen und Telegraphen⸗Apparate wollen Sie⸗ mons zu Berlin und der Mechaniker E. Stöhrer zu Leipzig, ein Niv ellir⸗Instrument Konrad Huch in Mainz ausstellen.

Zeichnung einer Kreis⸗Theilmaschine und verschiedene physikalische Apparate sind von Oertling in Berlin (1844 goldene Medaille) und Hofsmann in Berlin zu erwarten. „2) Instrumente und Apparate für Künstler. Eine R eliefplatte und Farbenmasse zum Oelbilderdruck will Liep⸗ mann in Berlin, Metallplatten zum Reliefdruck Haims in Berlin ausstellen. Daguerresche Apparate J. WW. Albert zu Frankfurt a. M.

3) Musikalische und akustische Instrumente. Eine vollständige Orgel will der Orgelbauer Schulze aus Paulin⸗ zelle im Fürstenthum Schwarzburg⸗Rudolstadt, eine Orgel⸗ werkstraktur nebst Distributionszirkel für Orgelbauer der Orgelbauer Chwatal zu Merseburg, Fortepianos, Flügel Wund Pianino's Hensch, Stöcker, Westermann und Gu⸗ rike in Berlin, Bessalié in Breslau, die Pianoforte⸗Fabrikanten Hölling und Spangenberg zu Zeitz im Regierungs⸗Bezirk Merse⸗ burg, der Hof⸗Pianoforte⸗Fabrikant J. B. Kleins zu Düsseldorf, Adam zu Wesel, Heitemeyer zu Münster, Knacke zu Borken im Re⸗ gierungs⸗Bezirk Münster, Volkening zu Bielefeld im Regierungs⸗ Bezirk Minden, Winkelmann in Braunschweig, Karl Scheel in Kassel (Erardscher Flügel) und B. Schott Söhne in Mainz (ein Flügel) ausstellen. 6 Stück Accordion (Harmonika's) verschiedener Größe und Beschaffenheit sind von Wagner in Gera, Fabrik von Phys⸗ Harmonika's, eine Kirchthurmglocke von Friedrich Gruhl in Klein⸗ welke (Sachsen), Konzert⸗Harmonika's von Karl Zimmermann in Karlsfeld im Königreich Sachsen zu erwarten. Guitarren und Violinen haben der Tischlermeister Ruhmann zu Euben bei Lands⸗

berg in der Neumark, Eggert zu Paderborn, Ludwig Bausch jun. zu Leipzig angemeldet. Den alten Ruf Deutschlands in seinen Trompeten, Blech⸗ und Blas⸗Instrumenten wollen aufrechthalten: C. A. Müller zu Mainz (Blech⸗Instrumente), C. Klein zu Mainz (Trom⸗

und Haltbarkeit ist ja der Umfang und Erfolg der ganzen Thätig⸗ keit der ganzen Anstalt bedingt. Auch für diesen wichtigen Zweig haben sich einige Aussteller angemeldet. b

Eine Dampfmaschine will der Maschinen⸗Fabrikant Egells zu Berlin, eine aufrechtstehende Dampfpumpe mit doppeltwirken⸗ der Pumpe und flacher Schiebersteuerung statt der gewöhnlichen Klappen oder Ventile der Maschinenbaumeister von Würden zu Gra⸗ bow bei Stettin, ein Modell einer patentirten neuen doppeltwirken⸗ den Wasserhebungsmaschine wollen die Hüttenbesitzer Nering und Bögel zu Isselburg im Kleveschen ausstellen.

Zahnräder zur Fortpflanzung der Bewegung will Metz und Co. zu Eich im Luxemburgischen, eine Tubus⸗Achse mit zwei eisernen Scheibenrädern zu Eisenbahn⸗Fahrzeugen die Herr⸗ mannshütte zu Hörde in der Grafschaft Mark, gegenwärtig eine der umfangreichsten Gießereien Puddlings⸗ und Walzwerke des Zoll⸗ vereins, ausstellen.

b. Zur Hebung und Fortschaffung von Körpern.

Elegante Personenwagen haben Friedrich zu Potsdam und P. Weppler in Frankfurt a. M. angemeldet.

Wagen⸗ oder Schraubenschlüssel will Olmesdahl zu Remscheid im Herzogthum Berg, Modelle zu Eisenbahnwa⸗ gen Reiffert und Co. zu Bockenheim in Kurhessen ausstellen.

Schlittschuh haben angemeldet Eduard Engels, Joh. Bern Hasenklever und Söhne, beide zu Remscheid. ,

c. Zum Wiegen, Messen und Registriren chani⸗

Waagen und Nivellir⸗Instrumente haben die

1.“

Christoph üche Süclenh Iin. .Pn⸗ sammtlich zu ud Sturm (Doppelgewehr),

peten und Pistons), Joseph Seidel zu Mainz (acht Holzblas⸗Instrumente in Etni’s); auch musikalische Instrumente ohne nähere Bezeschnung: J. A. Bader, so wie Neuner und Hornsteiner zu Mittenwalde in Bayern, Theoobald Böhm zu München, Michael Pfaff zu Kai⸗ serslautern in Rheinbayern, Klemm, Arolf Glier, Ludwig Schuster, C. W. Schuster, W. Cnopf, W. Geipel, Bauer, Wunderlich u. Comp. sämmtlich zu Neukirchen im Königreich Sachsen, Ferd. Glier, C. F. Glier sen. und C. G. Herold zu Klingenthal im Königreich Sach⸗ sen und ein ungenannter Instrumentenmacher im Nassauischen an⸗ gemeldet.

4) Chirurgische Instrumente. Chirurgische In⸗ strumente und Bandagen wollen Goldschmidt in Berlin Joseph Mies in Köln (Bruchbänder und Bandagen), P. Elscheidt zu Gräfrath im Niederbergischen (ein Assortiment Bruchbandfedern) Anton Hermann in Würzburg; künstliche Zähne Kunst in Berlin; ein künstliches Bein Walb. in Darmstadt ausstellen.

5) Schlösser und kleine Maschinen zu vermischten Zwecken. Verschiedene kleinere Maschinen will die mecha⸗ nische Werkstatt der Gewerbeschule zu Zweibrücken in der Rhein⸗ pfalz; eiserne Geldspinden, Schatullschlösser und ähnliche Schlösser und Schmiedewaaren Arnheim, Hauschild und Wernicke in Berlin, Sommermayer in Magdeburg, Ullmann in Bromberg, Kühnemund in Ronneburg ausstellen; Schlösser, Schlüssel und Schlüsselhaken werden Post Söhne zu Hagen und K. Asbeck zu Vörde im Kreise zu Hagen in der Grafschaft Mark senden.

Läe. Waffen und Ausrüstung derselben.

1) Schußwaffen. Büchsen, Pistolen, Zündnadel⸗ und andere Gewehre, Doppelflinten und dergleichen haben angemeldet: enmcher F. ulann in Berlin; Grzybowski in Pots⸗ dam, 1i urg (Vopvelstad ven-Ake zu Naumburg, Regierungs⸗Be⸗ zirk gr. Schilling (feine 5 Sauer ichsen), die Gewehrfabrikanten Furfehsvnwh.), Spangenberg veue en,) P. S. Sauer und Sohn

nigliche Gewehr⸗Revisor ihl im Hennebergischen,

der Hof⸗Büchsen macher —n I. falen (ein —ö r), in Eßen lein zu berg (ein Jagkgewehr), 1. A. Regensburg (Scheiben⸗ und Taschenrißolen), 2 Ks: in Koturg (elen), berg und Anschütz zu Zella Blasti (20 Tanner zu Zerbst (Zündnadelgewehr), ver Hof furt a. M. (Flinten, Büchsen, Pistolen), Weiland zu Kasel Sg⸗⸗ benpistolen), Pistor zu Schmalkalden, G. Pfesser zu Darmsadt Lindenschmirdt zu Mainz.

2) Hieb⸗ und Stoßwaffen. 1 und Jagdmesser sind angemeldet eichelmann in (Dolch), ferner von Gustav Woeste u. Comp. Wester u. Coemp., Alb. und Ed. Höller, Schnitzler und Kirschbaum (mwelche letztere 1844 die goldene Preis⸗Medaille erhielten), sämmrlich zu Selingen

3) Waffen⸗Ausrüstung. Leberzeug, Uniformnstücke, Reitzeug, Sättel ꝛc. ꝛc. haben angemeldet Bohne und Men⸗ delssohn in Berlin, Jäger zu Elberfeld, rungsbezirk Düsseldorf, und Mavey zu Offenbach.

71) Ackergeräthr. Sammlungen von Mobdellen ver⸗ schiedenartiger Ackergeräthe haben der TDirektor der land⸗

1 n Akar igel zu Regenwalde 8 rungs⸗Bezirk Stettin), und die landwirthschaftliche Centrafstelle zu Darmstadt angemeldet. und Sägen wollen ausstellen Dierrich Po Schmi Möllenhof zu Hagen in der Grafschaft Mark, j Böcker zu Remscheid im Regierungsbezirk TDüsseldorf.

2) Hofgeräthe. Eine eigenthümlich konstruirte Häcksel⸗

1 1 Eine Schornstein⸗Reinigungs⸗Maschine willder Schorn⸗ 8 II. Fabrik⸗Maschinen.

a. Zum Spinnen, Weben, Filzen oder L 1) Zur Verarbeitung von Wolle, Flachs, f Seide. Kratzen für Wolle, Baumwolle und Werg, bauer Chr. und G. Uhlhorn zu Grevenbroich im Regierungs⸗Bezirk Düs⸗ seldorf, Streckmaschinen für Kammgarne wollen Jahn und stellen. brikant Karl Erdelen zu Elberfeld, der Mechaniker Isaac Vogelsang zu Krefeld und der Riethmacher Albert Wansleben zu Krefeld an⸗ Jacquard⸗Webezeuge wollen Bonardel und Winter zu Berlin ausstellen. von Thomas in Berlin und der Civil⸗Ingenieur Haag zu Kauf⸗ beuern in Bayern in Aussicht. (Siegburg im Oberbergischen, Kalander, Zeug⸗ und Wasch⸗ rollen Hummel (an Stene des inmittelst mt Toöde abgegangenen Grebin in Berlin, eine Toll⸗ und Kniff⸗Maschine Dörffel in Berlin ausstellen. dr ahtge webe zur Papierfabrication hat Einbiegler zu Frankfurt a. M. angemeldet. gleich dem deutschen Volke der unsterbliche Ruhm der Erfindung der Buchdruckerkunst nicht bestritten werden kann, so war man Lord Stanhope und des Amerikaners Clymer zurückgeblieben, bis Friedrich König aus Eisleben 1811 bis 1813 die cylindrischen Buchdruckerkunst eine neue Epoche bezeichnete, indem erst hierdurch unsere Zeitungsliteratur ihre gegenwärtige, der Schnelligkeit des nende Ausdehnung erlangen konnte.

Außer der von dem Urheber dieser ebenerwähnten Erfindung burg wollen Buchdr uckpressen ausstellen: Karl Reichen⸗ bach zu Augsburg; eine Relief⸗Druckpresse für Blinde Christ Eisenhütte zu Rübeland im Braunschweigischen; galvanopla⸗ stische Stempel Volkmar Ahner zu Leipzig. Daguerresche

bb. Zur Verarbeitung von Metallen.

1) Die Zurichtung der Metalle, Stabeisen, gewalz⸗ hauß in Thale bei Quedlinburg, Lehrkind in Haspe und Böing Röhr und Comp. zu Limburg im Reg.⸗Bez. Arnsberg zeigen; Nürnberg.

2) Schneiden und Bearbeiten mit Maschinen. Eine raille), eine Hobel⸗ und Feil⸗Maschine Moser und Comp in Aachen, eine Wagenräder⸗Drehbank und Nuthstoß⸗ schtne Jos. Steiner in München, eine Münz⸗ Schneide⸗, Präge⸗ und Rändermaschine, welche in dem Ausstellungslokal horn zu Grevenbroich im Regierungsbezirk Düsseldorf, eine andere Münzmaschine die Maschinenfabrik und Eisengießerei in Darm⸗ 3) Werkzeuge und Maschinen für Metallwaaren⸗ fabriken, Feilen, Zangen, Hämmer, Ambosse zc. haben Comp. zu Hagen, Schmidt und Möllenhoff und Diedrich Post zu Hagen, Gustav Pickardt zu Remscheid, Gottlieb Reinshagen zu bü; 8S Regierungsbezirk Düsseldorf, Friedr. Lohmann in Witten adelfeilen der Feilenhauer Stephan Gruber zu Nürnberg und Kammmacher: Schön und Ulrich zu St. Goar (Koblenz).

c. Zur Verarbeitung mineralischer Substanzen. Plato⸗Zeche bei Siegburg, R . 6 ie F

8 g, Reg.⸗Bez. Köln, so wie Franz Kapeller

zu Hafnerzell (Bayern) ausstellenäl.

Gußstahl, ler erhieit 1844 rie gelten⸗ [2 Büchsen), König und Soöhne renf:, zinez zu Gera (Gewehre und Pistolen), Weber und Schulit b2. 8 (Doppelflintr), A. Dickoré zu Gießen (Scheibenbüchie), Gebrürer Pet. Dan. Lüneschloß, Gebrüder Wepereberg, P. Knecht u. Cambp., im Niederbergischen, angemeldet. Schulz zu Essen im Regie⸗ f. Maschinen zum Ackerbau. wirthschaftlichen Akademie Spren z lde (im Regie⸗ Sensen, Schaufeln, Beile, Aexte, Hacken, Herzogthum Westfalen, Braunschweig, Arns, Ki schneidelade will der Erfinder Dr. Stolle zu Berlin zeigen. steinfeger Rickeborn in Leipzig ausstellen. Drucken. gleichen fur Seidenspinnerei, will der rühmlich bekannte Maschin Arndt (Deßau), Krempeln und K ratzen Lyͤnen zu Aachen aus⸗ Stahlriethe und Webeblätter haben der Weberblatt⸗Fa⸗ gekündigt. Scheermaschinen und Cirkularschneidezeuge stehen Eine Relief⸗Druckmaschine für Kattun will Rolffs zu trefflichen Mannes wird sein Nachfolger Bialon eintreten) und 2) Papier zu machen und zu satiniren. Messing⸗ 3) Zum Buchdrucken und Daguerreotypiren. Wenn⸗ doch im Bau der Pressen hinter den wichtigen Verbesserungen des Schnellpressen oder Druckmaschinen erfand, welche Erfindung in der Gedankens fast gleichkommende Verbreitung und ihre weltumspan begründeten Werkstatt König und Bauer zu Oberzell bei Würz⸗ Dingler zu Zweibrücken; gußeiserne Stereotyppplatten die Apparate: J. W. Albert zu Frankfurt a. M. tes und geschlagenes, auch Stahlluppen werden Benning⸗ Leonischen Gold⸗ und Silberdraht die Drahtfabrik von Kühn in Drehbank wird Hamann in Berlin (1844 goldene Me⸗ Maschine Mannhart in München, eine Schriftgieß⸗Ma⸗ selbst Medaillen schneiden, prägen und rändern soll, Heinreich Ul⸗ stadt, ausstellen. angemeldet Joh. Elias Bleckmann zu Ronsdorf, Friedrich Huth und Remscheid (auch Uhrmacherfeilen) und A. Mannesmann zu Rem⸗ (Bayern); Laubsägen für Gold⸗ und Silberarbeiter, Gürtler Feuerfeste Schmelztiegel wollen von Müllmann auf der Meißel s. Nr. 4.

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