1851 / 2 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Wechsel-Course.

Geld.

250 Pl. Kurz 141 ¼ 250 FIl. 2 Mt. 141½ . 300 Mk. Kurz 151 ½1 . 300 k. 2 Mt. 150 ½ Lopden . 1 Lat. 3 Mt. 6 18 . 300 rFrz. 2 Me. 79 ⁄2 . 150 Fl. 2 Mt. 78 150 Fi. 2 Mt. 101⅔ .. 100 Thlr. 8 Mt. Tage 9 1 100 Thlr. 2 Mt. 99 ½2 . 100 Fi. 2 Mt. 56 18 100 sRbl. 3 wochen 104 ½

Inländische Fonds, Pfandbriefe, Kommunal- Papiere und Geld-Course.

öööö1““ öCe.] Urbalhan ..v

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Pufs...

Frankfurt a. M. südd. W. Patersburg

Zf. Brief. Geld. Gem. Zf. Brief. Geld.

Preufs. Freiw. Anl 5 104 Grh. Pos. Pfdbr. 3 ¾ do. St Anl. v. 50⁄14 ½ 99 ½ 99 Ostpr. Pfandbr. 3* St.-Schuld-Sch. 3 85 1Pomm. Pfandbr. 3 06d.-Deichb.-Obl. 4 Kur- u. Nm. do. Seeh. Präm.-Sch. 120 G1 Schlesische do. * K. u. Nm. Schuldv. 3 ½ Qdo. Lt. B. gar. do. Berl. Stadt-Obl. 5 101 ¾8 Pr. Bk. Anth.-Sch.

do. do. 82 Friedrichsd'or. Westpr. Pfandbr. 3 ½ 89 ½1 And. Goldm. à 5th. Grosfsh. Posen do. 4 Disconto.

Ausländische Fonds.

Russ. Hamb. Cert. do. Hope 1. Aunl.

Poln. neue Pfdbr.

Bee do. Part. 500 Fl.

93 do. deo. 300 Fl. do. 93 ½ Hamb. Feuer-K.

do. v. Rthsch. Lst. 5 108 ¼ do. Staats-Pr. Anl.

do. Engl. Anleihe 4 ½ 94¾ Lübeck. Staats-A.

do Poln. Schatz0. 4 78 ¾ Holl. 2 ½ % Iut.

do. do Cert. L. A. 5 94 ¼ Kurh. Pr. 0. 40 th.

do. do. E B. 200 Fl. N. Bad. do. 35 Fl.

Poln-a. Pfdbr. a. C. 4

Eisenbahn-Actien.

Stamm-Actien. V Kapital.

Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrikb ausgefüllt. Die mit 3 ½ pPCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

Börsen-Zins- Rechnung.

Rein-Ertrag 1849.

Prioritãts-Actien. FKapital.

Tages- Cours

Zinsfuss.

Sümmtliche Prioritsts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

Berl. Anh. Litt. A. B. 6,000,000 do. Hamburg s8,000,000 do. Stettin-Starg.. 4,824,000 do. Potsd.-Magd. 4,000,000

Magd.-Halberstadt .. 1,700,000 do. Leipziger 2,300,000

Halle-Thüringer. 9, 000,000

Cöln -Minden 113,000,000

Rheinische 1414.,500,000

Bonn. Cöln 19ööbö-—

Düsseld.-Elberfeld.. 1,400,000

Steele-Vohwinkel .. 1,300,000

Niederschl. Märkisch. 10,000,000

do. Zweigbahn 1,500,000

Oberschl. Lit. A.. 2,253,100

do. Lit. B. 2,400,000

Cosel-Oderberg.... 1,200,000

Breslau-Freiburg... 1,700,000

Krakau-Oberschl... 1,800,000

Berg.- Märk. 4, 000,000

Stargard-Posen 5,000,000

Brieg-Neisse.... 1,100,000

Magdeb.-Wittenb. . 4,500,000

97 ½ 2 97 bs. u. G. 88 bz.

54 ¾ 54 b⸗.

132 G.

8

97 ¾ 98 97 bz.

92 ¾ 93 bz. n. G 32 h. 80 ½ 2 81 bz.

0

*

-SeSSESSUSIE

**—

113 ½⅔ a 3 br. 108 . 79 B.

22+ℳ—8Vx—OnenegnBV

⁸8 82 d”2”

92

65 ½ G. 29 ½ B. 80 bz. u.

8—

Quittungs - Bogen.

Aachen-Mastricht .. 2,750,000 Aachen-Düsseldorf..

Ausländ. Actien.

Friedr. Wilh.-Nordb. 8,000,000

4 31 30 ¾ bz. do. Prior. 5

94 % bz

1“

Kassen-Vereins-Bank-Actien 107 ½ bz.

9⁴ ½1 G6. 100 ½ a ³ 98 ¾ 6. 91 b⸗ 101 ¼ b⸗ 100 ½ bz 104 g.

Berl.-Anhalut. do. Hamburg do. do. II. Ser. 1,000,000 do. Potsd.-Magd. .. 2,367,200 do. do. .. 3,132,800 do. do. Litt. D. 1,000,000 do. Stettiner. 800,000 Magdcb.-Leipziger .. 1,788,000 88,n Thüringer. . 4,000,000 Cöln-Minden 3,674,500 do. do. 3,500,000 Rhein. v. Staat gar. 1,217,000 do. 1. Priorität.. 2,487,250 do. Stamm Prier. 1,250,000 Düsseldorf-Elberfeld. 1,000,000 Niederschl. Märkisch. 4,.175,000 do. do. 3,500,000 do. III. Serie. 2,300,000 do. Zweigbahn 252,000 Magdeb.-Wittenb. ... 2,000,000 Oberschlesische.... 370,300 Krakau-Oberschl. .. 360,000 Cosel-Oderberg 250,000 Steele-Vohwinkel 325,000 do. 2do II Ser. 375,000 Breslau- Freiburg . .. 400,000 Berg. Mark. . . . . . . . 1,100,000

I“

1,411,800 5,000,000

ee

98 ¼ a ½ 100 ¼ 102 ½ G.

n*

77768

94 bz. 3 103 ¼ 6. 102 G.

Ausl. Stamm-Act.

Börsen- Zinsen Reinertr.

1848

Kiel-Altona Sp. 2,050,000 5 Cöthen-Bernb. Thlr. 650,000 2 ½ Mecklenburger Thlr. 4,300,000 ffrc.

Preussische Bank-Antheile 96 ¼ a 96 b⸗

Der Umsatz war in den meisten Eisenbahn Actien sehr beträchtlich, und die Course haben sich ohne wesenaiche Veränderung fest behauptet. Hamburger gesucht und höher bezahlt.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 30. Dez. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 93 ¼ Br. Frd'or. 113 ⁄½24, Br. Louisd'or 108 Br. Poln. Papiergeld 93 ¼ Br. Oesterreichische Banknoten 79 ¼ bis 79 bezahlt. Freiwillige Staats⸗Anleihe 5proz. 104 bis % bezahlt. Staats⸗Schuldscheine 83 Gld. Seehandlungs⸗Prämiensch. a 50 Rthlr. 119 Gld. Pos. Pfandbriefe 4proz. 100 und ½ bez., do. 3 proz. 89 ½ Br. Schlesische do. 3 ½proz. 95 und 94 ¾ bez. u. Br., do. neue 4proz. 101 Br., do. Litt. B. 4proz. 100 bez. u. Br., do. 3 „oroz. 90 ¾2 bezahlt.

Poln. Pfandbr. alte 4proz. 94 ¼ Gld., do. neue 4proz. 94 ½ bez. u. Br., do. Partialloose a 500 Fl. 79 ½ Gld. Russisch⸗Polnische Schatz⸗Obligationen a 4 pCt. 78 Gld.

ctien: Oberschlesisch. Litt. A. 111 ½ Br., do. Litt. B. 107 Gld. Niederschles.⸗Märk. 81 Br., do. Prior. 102 ½ Gld., do. Ser. III. 101 Gld. Ost⸗Rhein. (Cöln⸗Mind.) 96 ¾ Gld. Neisse⸗ Brieg 31 ¾ bis 31 ½ bez. Krakau⸗Oberschlesische 653 bis ½ bis ½ bez. Friedrich⸗Wilhelms Nordbahn 31 % Br.

Wechsel⸗Course.

Amsterdam 2 M. 141 Gld. Hamburg a Vista 151 Gld. 1 do. 2 M. 150 %¾½ Br. London 1 L. Sterl. 3 M. 6. 18 Br. do. 2 M. 99 ¾⅞ Gld.

Leipzig, 30. Dez. Leipz.⸗Dresdn. Partial⸗Obligationen 108 Gld. Leipz. B. A. 160 ¾ Gld. Leipz.⸗Dresd. E. A. 135 Br. Sächsisch⸗Bayerische 84¼ Br. Sächsisch⸗Schlesische 94¼ Br., 94 Gld. Chemnitz⸗Riesa 22 Br. Löb.⸗Zittau 22 ½ Br. Magde⸗ burg⸗Leipzig 217 Br. Berlin⸗Anhalt. 96 Gld. Krakauer 64 Br. Friedrich⸗Wilhelms Nordbahn 31 ½ Gld. Altona⸗Kiel 89 ½ Br. Deßauer B. A. A. 142 Br., do. B. 116 Br. Preuß. B. A. 95 Gld.

Frankfurt a. M., 29. Dez. zietät Mittags 1 Uhr.)

11“—

(In der Effekten⸗So⸗ t⸗ Zproz. Spanier blieben bei einigen Umsätzen etwas flauer. Friedr. Wilh. Nordbahn hielten sich mehr begehrt. In allen übrigen Fonds und Actien war kein Geschäft und Veränderung.

Zins. 34 ½ Br., 34 ¼ Gld.

Oestr. 5proz. Met. Oblig. 73 ⅔⅜ Br., 73 ½ Gld. Bank⸗Actien 1062 Br., 1056 Gld. Bad. Partial⸗Loose a 35 Fl. vom Jahre 1845, 31 ½¼ Br., 30 Gld. Darmst. Partial⸗Loose a 50 Fl. 75 ½ Br., 74 ¾ Gld. Kurhess. Part. Loose a 40 Rthlr. Preuß. 30 ½ Br., 30 Gld. Sard. Partial⸗Loose 36 Fr. bei G. Bethmann 33 Gld. Span. 3 proz. inländische 33 8 Br., 33 % Gld. Poln. 500 Fl. Oblig. 80 ½¼ Br., 80 Gld. Friedr. Wilh. Nordb. ohne Bexbach 77 Br., 77 ½ Gld. Köln⸗ Minden 96 ¼ Br., 95 ¾ Gld.

Paris, 28. Dez. Zproz. 57. 50. 481.25. Dukaten 11. 70 —- 11. 60. Wechsel⸗Course.

Amsterdam 211 t.

Hamburg 187 ½.

Berlin 367 ½.

London 24. 77 ½.

Frankfurt 211 ½.

G“ 387 ½. Durch bessere englische Notirungen behaupteten sich Fonds gut.

London, 28. Dez. 3proz. Cons. a. Z. 96 ½ 3 ½proz. 98 ½. Ard. 17 ¾. Pass. 3 ½. Int. 58 ½. Russ. 4 2 proz. 98 ½.

Engl. Fonds eröffneten heute fester und der Preis ½ % besser.

Fremde Fonds bei geringem Umsatz ebenfalls etwas fester.

2 Uhr. Cons. sehr still; eben so fremde Fonds; Umsatz

gering. Wechsel⸗Course. Amsterdam 11. 14 ½ 15. Hamburg 13. 5— 5 ½. Paris 25. 10— 20. Frankf. 118—117 ½. Wien 13. 55—45. Petersburg 37 ½. Amsterdam, 28. Dez. Durch die niedrigen Notirungen von London und Paris war die Stimmung des holl. Fondsmarkts heute ungünstig. Auch die meisten Gattungen der fremden Fonds waren zu niedrigeren Preisen angeboten. Holl. Int. 57 ½, 57. 3 proz. neue 67 ½¼. Span. Ard. 12 ¼, gr. Piecen 12 7⁄2. Russ. Stiegl. 87. Oest. Met. 5proz. 71 ¼, Neue do. 76 ½, X, P. 2 ½proz. 37 2.6%.

5proz. 95. 50. Nordb.

Amsterdam, 28. Dez. Während der wenigen Geschäftstage dieser Woche ist im Staatspapierhandel nicht viel umgegangen; der meiste Umsatz fand statt in holländischen Fonds, für welche sich eine günstige Meinung zeigte wegen der erfolgten Annahme der Finanz⸗ gesetze in der zweiten Kammer der Generalstaaten und der in Aus⸗ sicht gestellten Amortistrung einiger 4proz. wirklichen Schuld; dieses Effekt kam denn auch vorzüglich in Frage und stieg dabei von 87 ³% bis 88 ½ pCt.; Zproz. dito folgte von 66 bis 67 ¼ pCt. und Integrale stellten sich von 56 % auf 57 ½ pCt. Oesterreichische Fonds wurden bei einiger Frage und der festen Haltung an den auswär⸗ tigen Börsen etwas besser bezahlt; alte 5proz. wiener Metalliques gingen von 71 ¼ auf 71 ½ pCt. und neue dito von 76 auf 76 ½ pCt. In Zproz. französischen Renten fanden einige Cours⸗Schwankungen statt, die aber wenig Eindruck auf andere Fonds machten; der Preis stieg erst von 54 % auf 54 ½8 pCt., fiel dann auf 54 und blieb zuletzt 54 pCt. Alte russische 5proz. Obligationen galten 105 und später 104 1% pCt; Aproz. Certifikate sind dagegen von 86 ¾ bis 88 pCt. emporgekommen. Von den spanischen Effekten sind Ardoin⸗ Obligationen von 12 allmälig auf 12 ½⅞ pCt. zurückgegangen und Zproz. Binnenländische dito dagegen von 33 1% auf 33 pCt. ge⸗ stiegen; Ardoin⸗Coupons wurden zu 8 und 7 ½ pCt. abgelassen. Portugiesische Obligationen holten 35 ¼ pCt. In Actien ist wenig gemacht; wenige Utrecht⸗Arnheimer Eisenbahn⸗Actien wurden erst zu 90 ¼ und zuletzt zu 91 pCt. abgenommen. Actien der Handels⸗ Mac tschappy blieben zu 109 ½ pCt. notirt.

Telegraphische Notizen. Frankfurt a. M., 30. Dez. (2 ½ Uhr.) 4 ⁄proz. 63 ½, 5proz. 73 ½. B. A. 1064. Kurhess. 30 ½. Loose 153.86 ½. Span. 33 7. Bad. 30 ½. Wien 92 ½. Hamburg, 30. Dez. 2 ½ Uhr. Börse animirt. Berlin⸗ Hamburg 87. Köln⸗Minden 96 ½. Magdeburg⸗Wittenb. 49 ½¾. Getraide leblos. 2 ½ Uhr.

Stettin, 30. Dez. 37 bez. und Gld.

Rüböl 10, pr. Winter 10 ¼, pr. Frühj. 10 ½ Gld Spiritus 23, pr. Frühjahr 21¼ Gld.

——

Nordb. 35 ¾* Oesterr.

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

6 t.

[5141] Nothwendiger Verkauf. Kreisgericht zu Bromberg. 111

Die in Schröttersdorff sub No. 5, 6 und 8 bele- enen, den Schiffer August und Louise, geb. Gutschke, Knebelschen Eheleuten gehörigen Grundstücke, abgeschätzt auf 8384 Thlr. 9 Sgr. 4 Pf. zufolge der nebst Hypo⸗ thekenschein und Bedingungen in der Registratur einzu⸗ sehenden Taxe, sollen

am 17. April 1851, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. 8*

8

Gutszke sz-

Bekanntmachungen. Sprzeda? Konieczna.

Sad powiatowy w Bydgoszczy. 925

6 Grunta w Szretersdorsie pod No. 5, 6 i 8 polo- a6

zone, malzonkom

yprom Knebelom naleꝰace a oszacowane

na 8384 tal. 9 sgrgr. 4 fen.

Wraz 2z wykazem hypotecznym i warun- ami w Registraturze, maja byC B 2 1 . 8 dnia 17go Kwietnia 18511r,

10,428. 10,971.

10,132. 10,733. 11,061. 11,345.

10,296. 10,793. 11,085. 11,664.

10,397. 10,822. 11,191. 11,220. 11,705. 11,786 12,073. 12,163. 12,359. 12,360. 13,145. 13,733. 15,564. 15,588. 16,293. 16,373. 17,148. 17,193. 17,705. 17,706.

12,344. 12,654. 14,825. 16,126. 16,587. 17631.

12,358. 12,662. 15,542. 16,622. 17,644.

Augustinowi i Ludwice 2z domu

wedle taxy mogacej byC

18,096. Die Auszahlung des Nominalbetrages dieser Prio⸗

12,81. 10,51⁄. Actien nebst Dividendenscheinen

11,028. 11,034. 11,265. 14,285. 466 ½ —488 7 9 „, 11,830. 11,905. fuür 1851 und folgende bis spätestens 12,308. 12,335. den 7. Januar in den Stunden von 9 bis 12 Uhr in 12,378. 12,650. der Central⸗Kasse der Oberschlesischen Eisenbahn nebst 13,944. 14,333. einem doppelten, die Nummern der Actien in der Rei⸗ henfolge enthaltenden und mit dem Namen des Pro⸗ duzenten unterzeichneten Verzeichnisse zu übergeben.

15,810. 16,000. 16,432. 16,535. Die Liquidations⸗Kommission.

17,202. 17,585.

Bekanntmachung.

8 Oesterreich. Das Militair⸗Kommando von Malland.

5 5.* 8 5 6 Roggen 35 ½, pr. Frühjahr

Bromberg, den 6. August 1850. Khönigliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

8 1““] 48 2 88 e .

przed poludniem o godzinie 11tey,

w miejscu zwyklem posiedzen sadowem sprzedane

2

Bydgoszecz dnia 6. Sierpnia 1850r. 8 Kroöl. Sad powiatowy. Wyqdzial I.

[614] Gerichtlicher Verkauf. Das dem Kaufmann A. J. Breslauer gehörige, in der Stadt Cottbus belegene Wohnhaus Nr. 80, welches nach der nebst Hypothekenschein in der I. Büreau⸗Ab⸗ theilung einzusehenden Taxe auf 5275 Thlr. 10 Sgr. 6 Pf. abgeschätzt ist, soll am 1. Mai 1851, Vorm. um 11 Uhr, in unserem Parteienzimmer öffentlich verkauft werden. Koltbus, den 21. Oktober 1850. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung. (gez.) Körbin.

[462] Köln⸗Mindener Eisenbahn. Mit Bezug auf die Bekanntmachung vom 3ten d. M.

und auf §. 7 des Allerhöchsten Privilegiums wegen

Emission unserer 4 ½ prozentigen Prioritäts⸗Obligationen vom 8. Oktober 1847 bringen wir hiermit zur Kennt⸗

niß des Publikums, daß bei der heute stattgehabten Ausloosung der im Monat Januar 1851 zur hhaßten sation gelangenden 14 Stück Prioritäts⸗Obligationen a 500 Thlr. 36 5 5 a 200 8 78 8 5 a 100 folgende Nummern gezogen worden sind:

a 500 Thlr. Nr. 389. 746. 818. 836. 1303. 1579. 1817. 4924. 2280. 2512. 2589. 2976.

a 200 Thlr.

3299. 3332. 3404. 3840. 4237. 4549. 4625. 4709. 5117. 5222. 5260. 5354. 5448. 5452. 5568. 5587. 6060. 6064. 6118. 6223. 6264. 6294. 6429. 6757. 6974. 7079. 7408. 7572. 7686. 7926. 8310. 8761. 8841. 8957. 8961. 8969. ö 9101. 9433. 9552. 9597. 9830. 9898.9981. 10,010.

ritäts⸗Obligationen erfolgt im Januar 1851 in Köln 11]

bei unserer Hauptkasse (am Frankenplatz), in Berlin bei Herrn S. Bleichröder an die Vorzeiger der be⸗ treffenden Prioritäts⸗Obligationen gegen Auslieferung derselben und der dazu gehörigen nicht fälligen Zins⸗ Coupons. Wenn die Coupons nicht mit abgeliefert werden, so wird der Betrag der fehlenden von dem Ka⸗ pitalbetrage der Prioritäts⸗Obligationen gekürzt und zur Einlösung der Coupons verwendet, sobald dieselben zur Zahlung präsentirt werden. Im Uebrigen erlischt die Verbindlichkeit der Gesellschaft zur Verzinsung der sämmtlichen oben nach ihren Nummern aufgeführten Prioritäts⸗Obligationen mit dem 31. Dezember d. J. Köln, den 22. Juli 1850. 1

1m

ng Krakau⸗Oberschlesische 9 Eisenbahn.

Mit Bezug auf die von uns erlassene Kundmachung

werden die Herren Actionaire erinnert, die Stamm⸗

1“X“

In Gemäßheit des §. 13 der Statuten der Lebens⸗ Versicherungs⸗Gesellschaft zu Leipzig sind an die Stelle der aus dem Ausschusse der Gesellschafts⸗Mitglieder geschiedenen: Herrn Friedrich Hermann, Bank⸗Direktor, Heinr. Wilh. Schmidt, Banquier und Ritter, und deren Stellvertreter: Herr Christ. Alexander Frege, Banquier und Ritter, Caspar Hirzel⸗Lampe, General⸗Konsul der schweizerischen Eidgenossenschaft, durch verfassungsmäßige Wahl: Herr Friedrich Hermann, Bank⸗Direktor, Caspar Hirzel⸗Lampe, General⸗Konsul der schweizerischen Eidgenossenschaft, zu Ausschuß⸗Mitgliedern, Herr Christ. Alex. Frege, Banquier und Ritter, »„ Dr. Otto Linné⸗Erdmann, Proöfessor der Chemie, 111“ zu deren Stellvertretern ernannt woreen. Leipzig, den 31. Dezember 1850. 8 18 Das Direktorium der Lebens⸗Versicherungs⸗Gesellschaft,

isIeze Fun

’“ 2 Das Abonnement beträgt: 5 Rthlr. für ½ Jahr. 10 Rthlr. ⸗1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.

Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers: Behren⸗Straße Nr. 57,

E116 Amtlicher Theil. Deutschland Verordnungen des General⸗Post⸗Amts. Hofnachrichten. Ernennung in der Armee.

Berlin. Wien.

Preußen. Desterreich.

Miisson des Generalmajors von Mensdorff. Volkswirthschaftliche Volksfra⸗

ggen. Betrachtungen uber Oesterreichs Zustände. Die Ausführung der

Armee⸗Reduction. Bekanntmachung des Statthalters für Nieder⸗

. Stärke der

russischen Truppen bei Kamieniez⸗Podolski. Ministerraths⸗Beschluß.

Ecklärung des Gemeinderaths von Graz. Das Salz⸗ und Tabacks⸗ Monopol. Vermischtes.

Bayern. München. Die Uniformirung der Generale und Offtziere,

Sachsen. Dresden. Entwurf zur Abänderung des Volksschulgesetzes. Ankunft des Bevollmächtigten für Anhalt⸗Cöthen.

Hessen. Kassel. Das Executions⸗Corps für Schleswig⸗Holstein.

Bekanntmachung. Fulda. Abmarsch der bayerischen Truppen.

Hessen und bei Rhein. Darmstadt. Forterhebung der Steuern.

lusland.

Frankreich. Paris. Der Urtheilsspruch über Mauguin's Verhaftung und Befreiung Mauguin's. Die Frage wegen der Polizei der Natio⸗ nal⸗Versammlung. Das Dotations⸗Projekt. Allais appellirt. Versuche mit Feuerwaffen. Die Kunst⸗Ausstellung. Akademische

Wahl. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Widerlegung eines Gerüchts. Herzog und Herzogin von Nemours. Die Vertagung des jonischen Parlaments. Agitation gegen die Fensterstener. Vermischtes.

Schweden und Norwegen. Stockholm. Verhandlungen der Stände.

Schweiz. Zürich. Bericht des Chefs des Eisenbahnbaues.

Italien. Turin. Annahme des Gebäudesteuergesetzes in der Deputir⸗ ten⸗Kammer. Verminderung des Ausgaben⸗Budgets. Agio⸗Dekret und Polizeibefehl. Geschäfts⸗Organisation. Cagliari. Die bri⸗ tische Mittelmeer⸗Flotte. Rom. Außerordentliches Concilium. Der Zollvertrag mit Toskana. Palermo. Widerlegung der Auf standsgerüchte. Absendung von Agenten nach dem am Rothen Meere entdeckten Schwefellager. Aufschwung des Handels.

Spanien. Madrid. Interpellationen. Amendements zu dem Kom⸗ missions⸗Bericht über die Forterhebung der Steuern. Kommission über die Presse. Die portugiesischen Kammern. Barcelona. Ab⸗ fahrt der englischen Flotte.

Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Kreis⸗Kassen⸗Rendanten Kalisch zu Koblenz den Rothen

Adler⸗Orden vierter Klasse; so wie dem Steuer⸗Aufseher Birk⸗ holz zu Königsberg i. Pr. das Allgemeine Ehrenzeichen zu ver⸗ leihen; und

Die bisherigen Landrathsamts⸗Verweser von Schrötter ind von Lieres zu Landräthen zu ernennen.

8

Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten.

Der praktische Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer Dr. Herr⸗ mann Krebs ist zum Kreis⸗Physikus im Kreise Jüterbogk⸗Lucken⸗ walde;

Der praktische Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer Dr. Karl Wilezewski zu Bukowiec zum Kreis⸗Physikus des Kreises Ma⸗ rienburg, Regierungs⸗Bezirk Danzig;

Der Kandidat des Predigt⸗Amtes und Oberlehrer an der Mäd⸗ chen⸗Stadtschule, Schl unk, in Weißenfels zum dritten Lehrer an dem dortigen evangelischen Schullehrer⸗Seminar ernannt; und

Die Wahl des bisherigen Hülfslehrers Dr. Geisler als or dentlichen Lehrer an dem Friedrichs⸗Gymnasium zu Breslau ge⸗ nehmigt und bestätigt worden.

Finanz⸗Ministerinm. Beiannmachundg. Die von dem Königl. Kredit⸗Institute für Schlesien unterm 9. August 1836 auf das im leobschützer Kreise gelegene Gut Bra⸗ nitz ausgefertigten vierprozentigen Pfandbriefe Littr. B. sind von dem Schuldner aufgekündigt worden, und es sollen die Apoints: Nr. 1001 und 1002... 60ex 0– ö38“ Nr. 5501 und 5502 4100 „⸗ Nr. 10,501 bis inkl. 10,503, Nr. 10,505 bis inkl. 10,599 50 -⸗ Nr. 20,501 bis inkl. 20,5648N. 25 . gegen andere dergleichen Pfandbriefe gleichen Betrages eingetauscht werden. 1 In Gemäßheit der §§. 50 und 51 der Verordnung vom 8. Juni 1835 (G. S. Nr. 1619) werden daher die gegenwärtigen Inhaber der bezeichneten Pfandbriefe hierdurch aufgefordert, dieselben ohne Coupons in Breslau⸗ bis zum 2. Januar k. J. bei dem Handlungshause Ruffer u. Comp., von da ab aber in unserem künftigen Ge⸗ schäfts⸗Lokale, Albrechtsstraße Nr. 16, zu präsentiren und in deren Stelle andere dergleichen Pfandbriefe vom nämlichen Betrage in Empfang zu nehmen. Berlin, den 30. November 1850. Königliches Kredit⸗Institut für Schlesien.

Die Sitzung der Zweiten Kammer beginnt am 3. Januar um 12 Uhr. Gegenstand der Berathung wird sein: Feststellung der Ta⸗ gesordnung für die nächsten Sitzungen. Berlin, den 27. Dezember 1850. G Der Präsident der Zweiten Kammer. Graf von Schwerin.

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A ngekomme Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Inspecteur der 2ten Artillerie ⸗Inspection, von Strotha, von Kreuznach. 8 1

Der Präsident der Ersten Kammer, Graf von Rittberg, aus Glogau.

Dentschland.

Preußen. Berlin, 1. Jan. Das Amtsblatt des Kö⸗ niglichen Post⸗Departements enthält die Verordnung, betreffend die Verpflichtung der Posthalter zur Unterhaltung und Gestellung zweck⸗ mäßiger Wagen für Extrapost⸗ und Courier⸗Reisende; desgleichen, betreffend die Portofreiheit für den in Gumbinnen bestehenden Frauen⸗Verein auf die Versendung von Packeten unter 40 Pfd., mit der Bezeichnung: „Bekleidungs⸗Gegenstände für die unter dem Gewehr stehenden Landwehrmänner“ ꝛc.; desgleichen, betreffend die Behandlung und Taxirung der Postsendungen aus und nach dem Herzogthume Anhalt⸗Cöthen; desgleichen, in Absicht auf vorgekom⸗ mene Beschwerden über Nachlässigkeiten bei Beförderung und Be⸗ stellung von Briefen, Paketen ꝛc.; desgleichen, betreffend die Be⸗ schränkung der Verpflichtung der Post⸗Beamten, mit der Staats⸗ Uniform ihres Dienstgrades versehen zu sein.

Oesterreich. Wien, 39. Dez. Im Neuigkeits⸗Büg reau liest man: „Die Zusammenkunft Sr. Majestät unseres Kai⸗ sers mit dem Könige von Preußen scheint nunmehr sehr nahe be⸗ vorstehend zu sein. Die Abreise Sr. Majestät dürfte schon in den nächsten Tagen erfolgen. Dem Anscheine nach werden beide Mo⸗ narchen nach Dresden reisen, wohin der Kaiserliche Adjutant Ge⸗ neral⸗Major Keller von Kellerstein bereits vorgestern abging; auch

mehrere Kaiserliche Hof⸗Equipagen werden unter einem dahin expe⸗

dirt.“ Der Lloyd fügt dieser Nachricht hinzu: „Der Kaiserliche Adjutant Sr. Majestät des Kaisers, Karl Fürst von Lichtenstein, ist vorgestern nach Berlin abgereist. Dem Vernehmen nach, über⸗ bringt derselbe ein eigenhändiges Schreiben Sr. Majestät des Kai⸗ sers an Se. Majestät den König von Preußen.“

Gestern sind Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Johann sammt Gefolge von Graz und der Unterrichts⸗Minister Graf Leo Thun von Prag hier eingetroffen. Dem Lloyd zufolge, wird auch Se. Kaiserl. Hoheit Erzherzog Rainer der Aeltere im Laufe des näch⸗ sten Monats hier eintreffen und einige Zeit im Kreise der Kaiser⸗

lichen Faͤmilie verweilen.

Se. Majestät der Kaiser hat seinen Oheim, den Prinzen Karl von Bayern, zum Inhaber des durch den Tod des Erzherzogs Fer⸗ dinand von Este vakant gewordenen 3ten Husaren⸗Regiments er⸗ nannt.

Der vorgestern nach Dresden abgegangene General⸗Major Graf von Mensdorf ist, wie der Lloyd meldet, als Kaiserlich Kö⸗ niglicher Kommissär für Schleswig⸗Holstein bestimmt und soll nach beendeter Mission den Posten des Grafen Buol in St. Petersburg einnehmen, Graf Buol aber den Gesandtschaftsposten in London er⸗ halten. Der heutige Lloyd meldet: „Wir vernehmen aus Dresden, daß die volkswirthschaftliche Frage sehr in den Vordergrund der Be⸗ sprechung tritt. Herr von der Pfordten, der bayerische Premier, ist der Vor⸗ sitzende des Ausschusses, welcher sich mit dieser Frage beschäftigt. Fürst Schwarzenberg hat die Absendung eines unserer höheren Beamten nach Dresden verlangt, der sich ausschließlich mit dieser wichtigen Ange⸗ legenheit zu beschäftigen hat. Die Wahl ist auf den Ministerial⸗ Rath im Handels⸗Ministerium, Dr. Hock, gefallen, einen Mann, der in jeder Hinsicht der Lösung der ihm zugedachten Aufgabe ge⸗ wachsen ist. Am 20. Januar 1851 werden in Wien die Vertreter der Industrie, des Handels und der landwirthschaftlichen Interessen zu einer Berathung bezüglich des neuen Tarif⸗Entwurfes zusam⸗ mentreten. Denselben darf keine Instruction seitens ihrer Wähler mitgegeben werden. Die Städte Wien, Prag und Brünn werden bei jener berathenden Versammlung doppelt vertreten sein. Mit großer Befriedigung haben wir in Erfahrung gezogen, daß der Präsident des Reichs⸗Rathes, Freiherr von Kü⸗ beck, durch ein Allerhöchstes Handbillet aufgefordert worden, seine Ansichten über die Herstellung unserer Geldverhältnisse Sr. Maje⸗ stät dem Kaiser zu unterbreiten. Besprechungen sollen zwischen je⸗ nem hochverehrten Staatsmanne und dem Finanz⸗Minister bereits früher hinsichtlich dieser Angelegenheit gepflogen worden sein, bei welchen jedoch Baron Kübeck sich mit großer Zurückhaltung soll ge⸗ äußert haben. Jetzt, nachdem die Aufforderung des Monarchen selbst an den Präsidenten des Reichs⸗Rathes ergangen ist, dürfen wir uns Hoffnung machen auf ein motivirtes Gutachten über die Mittel, unsere finanziellen Verhältnisse zu verbessern, welche, wir zweifeln nicht daran, uns einer besseren Zukunft entgegenführen werden.“

Der Wanderer enthält folgende Betrachtungen beim Schluß des Jahres uber Oesterreichs Zustände: „In dem Maße, als sich das Jahr seinem Ende nähert, gewinnt es an Interesse, einen Rück⸗ blick auf das im inneren Organismus des Staatslebens neu Ge⸗ staltete zu werfen. Wir wollen uns hierbei kurz fassen und nur in Umrissen andeuten, was ohnehin als jüngst Erlebtes noch in frischem Gedächtnisse aufbewahrt wird. In erster Linie unter dem neu Gewonnenen steht das in Stadt und Land organisirte Gemeinde⸗ leben, die Wiederaufrichtung des Verbandes in einer Schichte der Gesellschaft, welche insbesondere in Oesterreich durch lange Zeit in regellosem Zustande belassen wurde. An den Gemeinde⸗ Angelegenheiten vom Dorfe bis zur Stadt soll der Staats⸗ bürger seine erste politische Schule für wichtigere Functionen durch⸗ machen. Vom heimatlichen Kirchthurm und seinen Interessen soll er zu denen des Kronlandes und des ganzen Reiches aufsteigen. An

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die Belebung der Gemeindezustände knüpft sich als gleich wichtiges Element die Entlastung von Grund und Boden, wodurch eine große Veränderung in den Besitzverhältnissen angebahnt und der Indu⸗ strie die Grundlage eines neuen Aufschwunges geschaffen wurde. Der freie Landbesitzer wird allmälig zum besseren Konsumenten für den Industriellen, und es bilden sich mit der Zeit in den Territo⸗ rial⸗Verhältnissen durch Ankauf, Verschmelzung oder Zerstückelung die dem gesammten Besitzhabitus der Nation entsprechenden Propertionen heraus. Die kleine Parzelle wird fleißiger bebaut, der Viehzucht ein größerer Komplex künstlich zu⸗ sammengestellt werden, vielleicht auch ein Pachtverhältniß an die Stelle der ehemaligen Unterthänigkeit treten. Eben so müs⸗ sen wir die Durchführung der freien Gerichts⸗Institutionen auch unter die echten Acquisitionen dieses Jahres rechnen. Sie sind eine jener Errungenschaften, nach welchen alle civilisirten Völker streben, und wir verkennen nicht die Energie und den Fleiß, mit welchen der gegenwärtige Justizminister sein Vaterland dieses bedeutenden Fortschrittes theilhaft gemacht hat. Nicht übersehen wollen wir die sehr bedeutenden Leistungen in Bezug auf Postwesen, Eisenbahnen und Telegraphen. Die Zwischenzolllinie an der Leytha ist gefallen, die ungarische Kornkammer erschlossen, und der Schienenweg reich bis nach Pesth. Diese Fortschritte haben neues von Jahr zu Jahr steigendes Leben vorbereitet und gebracht. Aber auch Schattenseiten haben wir hervorzuheben. In erster Linie steht hier der oft besprochene Mangel der Verfassungs⸗Urkunden für Italien und Ungarn und die noch immer nicht aufgehellte Aussicht auf baldige Einberufung der Landtage und des Reichstags. Dieser Fortschritt in unserem politischen Leben ist stets die Sehnsucht aller Volksstämme, welche zu Oesterreich gehören. Der Reichstag wird von Ungarn und Italienern mit der gleichen Spannung erwartet, wie von slavischen und deutschen Oesterreichern. Möchten die Verhältnisse wenigstens im nächsten Jahre unserem Vaterlande die vollständige Erfüllung der Verfassung vom 4. März gewähren. Betrübend ist auch der Zustand der Reichsvaluta. Hier ist Vorsicht allerdings nothwendig, ein allzu rasches Eingreifen kann eben so gefährlich werden, als eine Verzöge⸗ rung der Abhülfe. Doch haben wir auf diesem Gebiete keine Uebereilung bis jetzt zu beklagen gehabt. In innigem Zusammenhange mit al⸗ len finanziellen Maßregeln stehen die Reformen auf industriellem Gebiete. Auf diesem Boden müssen die Finanzen genesen. Nur ein erhöhter Wohlstand, eine gesteigerte Production, größere Con⸗ sumtionsfähigkeit im Innern, das Auffinden neuer Absatzwege und das Anwachsen von Kapitalien können dem Staate jene Spann⸗ kraft verleihen, wodurch eine finanzielle Krisis mit Glück sich über stehen läßt. Auf diesen beiden Gebieten des Handels und der Fi⸗ nanzen sollte einträchtig und gleichmäßig gehandelt werden; wenn der Finanz⸗Minister neue Adern des Staates schlägt, muß der Handelsminister zugleich für den Ersatz der entzogenen Kräfte zu sorgen bedacht sein. Die Reform des Zolltarifs dürfte hier viel Ersprießliches herbeizuführen im Stande sein. Aber auch dann wird der letzte Zielpunkt sein müssen, den Kredit des Staa⸗ tes durch das feste Vertrauen auf den Aufbau und die Erhaltung seiner fre en Institutionen zu stärken. Wenn ganz Oesterreich sich in seinen Reichstagen für die Aufrechthaltung der allgemeinen Ver bindlichkꝛiten und die richtige Anwendung aller Arbeitskräfte ein⸗ mal verbürgt haben wird, wird auch in ganz Europa Niemand mehr wagen, an der Kraft, Stärke und Zukunft der in vereinigten Kräf⸗ ten erstarkenden Monarchie zu zweifeln.“

Man schreibt der D. Z. a. B.: „Zwei Kaiserliche Handschrei⸗ ben vom 14ten und 15ten d. M. enthalten die Details über die in Ausführung begriffene Reduction des Armeestandes. Wie uns ver⸗ sichert wird, sollen bereits die Marschbefehle versendet und die Ge meinden von den nun wieder häufiger werdenden Durchmärschen in Kenntniß gesetzt worden sein. Die Compagnieen der 4ten Batail lone werden alle mit Ausnahme der Compagnie⸗Chargen wieder in die Heimat gesendet, und es behält nur das Infanterie⸗Regiment Erzherzog Rainer, welches in der Bundesfestung Mainz stationirt ist, sein Ates Bataillon im aktiven Zustande. Von den in ihre Hei mat abrückenden 2ten Gränz⸗Bataillonen werden aus Böhmen die Bataillone Ottochaner und St. Georger und aus Mähren die Ba⸗ taillone Oguliner, Liccaner, Sluiner und Warasdiner Kreuzer Wien passiren und sodann auf der Südbahn abgehen.“

Der Statthalter für Nieder⸗Oesterreich hat unterm gestrigen Datum folgende Bekanntmachung erlassen: „Als in dem Augen⸗ blicke der (glücklich vorübergegangenen) Gefahr des Vaterlandes die Ergänzung des Militairstandes dringend und auf das schleunigste geboten wurde, war es unvermeidlich, den Bezirkshauptmannschaften die Durchführung einer Rekrutirung zuzumuthen, für welche bei dem kurz vorher veränderten Organismus der politischen Administra tion alle Daten und Anhaltspunkte theils neu geschaffen und theils in eine andere Fassung umgestellt werden mußten. Die Wichtigkeit des Zweckes und das allgemein angeregte Pflichtgefühl haben eine so allgemeine Anstrengung und Zusammenwirkung aller Organe her⸗ vorgerufen, daß nicht nur alle Vorarbeiten zur Rekrutirung mit der gesetzlichen Oeffentlichkeit und Unbefangenheit innerhalb der kürzesten Frist durchgeführt, sondern auch die Assentirungen selbst ohne alle Stö⸗ rung vorgenommen werden konnten und selbst in Wien, wo eigenthümliche Verhälinisse obwalten, in wenigen Tagen vollendet sein werden. Wer mit der umfangreichen Ausdehnung dieser Arbeiten und mit den vielen zu bekämpfenden Hindernissen vertraut ist, müßte glauben, daß das Unglaubliche geleistet worden ist, wenn nicht in der red⸗ lichen und allseitig aufopfernden Mitwirkung der Gemeinde⸗Vor⸗ stände das Mittel zu dieser außerordentlichen Leistung gegeben wor⸗ den wäre. Dieser redlichen Mitwirkung der Gemeinde⸗ Vorstände haben die Gemeinden und Familien die besondere Beruhigung zu verdanken, daß bei dem ganzen Vorgange nicht tief und empfindlich in die Familienverhältnisse eingegriffen, sondern das heurige Rekruten⸗ Kontingent in der Regel aus der ersten und zweiten Altersklasse aufgebracht wurde. In einem solchen Resultate liegt nicht nur die Anerkennung der treuen Mitwirkung für den sondern auch der Lohn für das Interesse der eigenen Gemeinden,