1851 / 9 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Vater und Sohn Kenntniß hat, wird aufgefordert, da⸗

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Gegend) verschieden, mitunter reichlich; Runkeln und sonstige Rü⸗ ben über eine volle Aerndte; Buchweizen (in Görlitz) = 1,00. Der Hafer litt stellenweise vom Rost; die Hülsenfrüchte befie⸗ en, die Kartoffeln, namentlich die frühen, wurden wiederum von der Zellenfäule ergriffen. 1 F-e Saaten, mindestens die zeitig bestellten, liegen durch⸗ eg gut. Vormahd = 1,13, von guter Beschaffenheit, die Grummet⸗ Aerndte wurde zum Theil durch ungünstige Witterung qualitativ geschmälert. In Jauer entstanden (zu Laasnig) 10 Morgen Riesel⸗ Wollertrag: 0,99.

VI. Sachse n. Nach 15 Berichten. 8 . Weizen. Roggen. Erbsen. Gerste. Hafer. Kartff. Magdeburg *1) nach 2 Berichten 1,01 0,86 0,62 0,97 0,95 0,94 Merseburg *2) 2 Berichten 1,01 0,75 0,75 Erfurt *3) nach 11 Be⸗ 1 1te. .... 9,93 9,84 1,32 1,07 0,98 0,44 095 ö8 ä ,94 0,99 0,61

*1) An Stroh wurde geärndtet: vom Weizen 5 pCt, über en Durchschnitt, vom Roggen 5 pCt., von den Erbsen 13 pCt., on der Gerste und dem Hafer auch 5 pCt. unter dem Durch⸗ chnitt. .1.““

Raps = 0,70, Möhren und Turnips E

Die Erbsen litten vom Mehlthau, die Kartoffeln wur⸗ den wieder zellenfaul.

Die Saaten liegen gut.

Vormaht: 0,96, Nachmaht gut, zum Theil reichlich.

Wollertrag = 1,02.

—22) Die Strohärndte war beim Weizen 7 pCt., bei den Erbsen 5 pCt. und bei dem Hafer 10 pCt. über dem Durchschnitt; beim Roggen fehlten 5 pCt., bei der Gerste 15 pCt.

Raps = 095, sonstige Feldgew 1,900 Der Roggen wurde zum Theil ro stig, die Erbsen wurden vom Mehlthau befallen, die Zellenfäule der Kartoffeln rat wiederum und strichweise sehr stark auf.

Die Saaten liegen nicht überall gut. .

Vormaht: 0,98, Nachmaht gut und reichlich.

Wollertrag: 0,98.

* 3) Durchweg eine reiche Stroherndte.

Raps = 0,90. Flachs, Mohn, Bohnen, Rüben im Ganzen gut, ja reichlich.

Auf dem Eichsfelde litt der Weizen stark von Brand; die Zellenfäule richtete im Allgemeinen viel Schaden unter den Kar⸗ toffeln an.

Den Saaten haben vielfach Mäuse und besonders Schnecken

geschadet. Vormaht: 1,07, Nach maht im Ganzen gut.

VII. Westfale n. Nach 20 Berichten. Weizen. Roggen, Erbsen. Gerste. Hafer. Kartff. 1] ach 6 lZ282991 9,81 Minden *2) nach Berichten Arnsberg *3) nach 11 b Berichten 0,97 0,91 0,52 0,88 0,92 0,60 0,55 087 0,55 0,88 0,80 0,44 1) Im Stroh durchweg ein erheblicher Ausfall. RNaps (nach 3 Angaben) = 0,58. Die Kartoffeln litten, namentlich auf den schwereren Bo⸗

0,77 1,05 0,45

Wicken,

0,56 0,90 0,68 0,29

1,00 0,71 0,47 0,85 0,79 0,44

denarten an der Zellenfäule.

Die Saaten wurden zum Theil von Ungeziefer (Schnecken, Wurm) heimgesucht.

Vormaht: 0,73; die Nachmaht fiel, in Folge der ungün⸗ stigen Witterung, im Ganzen nur mäßig, aus. In den Kreisen Beckum, Lüdingshausen, Münster, Warendorff fand eine zum Theil bedeutende Vermehrung der Rieselwiesen statt.

Wollertrag: 0,92.

b *2) An Stroh wurden unter dem Durchschnitt geärndtet vom Weizen 5 pCt., vom Roggen 24 pCt., von den Erbsen 48. pCt., von der Gerste 15 pCt., vom Hafer 25 „Ct.

Raps = 0,99. Buchweizen (in Wiedenbrück) = 1,00.

Die Kartoffelkrankheit richtete erheblichen Schaden an.

Die Saaten sind zum Theil zurück.

Vormaht: 0,78, Nachmaht in feuchtliegenden Wiesen gut. Im herforder Kreise sind in einigen größeren Wirthschaften neue Rieselanlagen ausgeführt. Namentlich wurde auf dem Gute Behme eine großartige Anlage in Angriff genommen, wozu pr. Minute circa 100 Kubikfuß Wasser vermittelst eines Pump⸗ werks auf 20 Fuß Höhe gehoben werden. Seit 2 Jahren hat sich auch im Bielefelder Kreise die Zahl der Rieselwiesen ziemlich vermehrt. 8 Wollertrag: 1,01.

*3) An einer vollen Strohärndte fehlten beim Weizen 3 Ct.,

beim Roggen 16 pCt., bei der Gerst 7 pCt. 2 2 ¹Es wiegt: Roggen 78—85 Pfd., Gerste 68—70 Pfd., Ha⸗

fer 48—56 Pfd. S.

Ra53 9 .“ Buchweizen (in Wittgenstein) = 1,00. 8

Die Kartoffeln litten erheblich an der Zellenfäule.

Die Saaten stehen zum Theil nicht besonders und werden von Schnecken und Mäusen heimgesucht.

Vormaht: 0,76. 2 SeSe r7en vermehren sich alljährlich fast durchweg.

In Meschede konkurrirten um die Prämien auf dem landwirth⸗ schaftlichen Feste 28 kunstmäßig gebaute Wiesen. E Wollertrag: 0,98.

Rheinprovinz. Nach

Köln. * 1) nach 4 Berichten 0,9 8 0,71 0,67 0,55 Düsseldorf. 22) 8 58 0,41 0,85 0,96 0,50 3) » 76 0,82 0,80 0,78 0,69 Trier. I2 0,71 0,74 0,70 0,87 Aachen. 7 993 6 9,17 0,60 072 90,54

0,89 0,51 0,74 0,77 0,62

1) Die Stroh⸗Aerndte war beim Weizen 14 pCt., beim Roggen 31 pCt., bei den Erbsen 58. Ct., bei der Gerste 22 pCt., bei dem Hafer 36 pCt. unter dem Durchschnitt.

Es wiegt: Weizen 88 90 Pfd., Roggen 84 85 Pfd., Gerste 60 67 Pfd., Hafer 47— 48 Pfd.

Raps = 0,86.

Die Kartoffeln litten, insbesondere auf den schwereren Bo⸗ denarten, an der Zellenfäule.

Die Saaten stehen theilweise schwachh.

Vormahd: 0,65, Grummet im Ganzen: ziemlich.

Im Kreise Bonn wurden in der Gemeinde Metternich vom Freiherrn von Müller 25 Morgen Rieselwiesen angelegt.

*2) An Stroh wurden geärndtet: vom Weizen 14 pCt., vom Roggen 29 pCt., von der Gerste 37 pCt., vom Hafer 21 pCt. unter dem Durchschnitte.

Raps = 0,66; Buchweizen = 1,20 1,25.

Erbsen wurden vom Mehlthau befallen; überall trat die Kartoffel⸗Krankheit, am stärksten bei den frühen Sorten und in den kräftigeren Ländern, auf.

Die Saaten liegen im Allgemeinen gut.

Vormahd: 0,71; Nachmahd im Ganzen nur mittelmäßig, mehrfach schlecht.

Im Kreise Kempen sind die Anlagen des Herrn Diergardt bei Brüggen an der Schwalm auch in diesem Jahre bedeutend ver⸗ mehrt worden.

*3) Es fehlen an einer vollen Stroh⸗Aerndte: beim Weizen 34 pCt., beim Roggen 27 pCt., bei den Erbsen 22 pCt., bei der Gerste 16 pCt. und bei dem Hafer 24 pCt.

Es wiegt der Weizen 83 90 Pfd., der Roggen 78 84 Pfd., die Gerste 67 72 Pfd., der Hafer 46—48 Pfd.

Sonstige Feldgewächse = 0,87 Pfd.

Die Kartoffeln litten mehr oder minder an der Zel⸗ lenfäule.

Die Saaten liegen im Allgemeinen gut, haben aber in ver⸗ schiedenen Gegenden von den Schnecken gelitten.

Vormahd: 0,77; Grummet nur mittlere und halbe Aerndte und zum Theil schlecht geworben.

Die Zahl der Rieselwiesen hat sich, besonders im Kreise Altenkirchen, vermehrt.

Wollertrag: 0,94.

84) Es fehlten an einer vollen Stroh⸗Aerndte: beim Wei⸗ zen 13 pCt., beim Roggen 17 pCt., bei den Erbsen 28 pCt., bei der Gerste 29 pCt., bei dem Hafer 35 pCt.

ENW

Die Kartoffeln, namentlich die Frühkartoffeln, litten an der herrschenden Krankheit.

Die Saaten liegen im Ganzen nur schwach.

Vormahd: 0,77; Nachmahd: in Trier gut, in Prüm nur 0,33, in Bittburg mittelmäßig.

Die Rieselwiesen vermehrten sich in den Kreisen Prüm (vielleicht um 200 Morgen), Bittburg, wo nun im Ganzen schon 800 Morgen dergleichen geschaffen, darunter 390 Morgen durch die Genossenschaft in Baden, und einzeln auch im Kreise Trier.

Wollertrag: 0,92.

*5§) An Stroh wurden geärndtet: vom Weizen 12 pCt., vom Roggen 21 pCt., von den Erbsen 65 pCt., von der Gerste 24 pCt., von dem Hafer 39 pCt. unter dem Durchschnitte

Raps = 0,68; Möhren, Runkeln = 1,00.

Die Erbsen wurden durch Mehlthau größtentheils ver⸗ nichtet. Die Kartoffeln litten mehr oder weniger an der Zellen⸗ fäule; stellenweise zeigte sich diese auch bei den Möhren.

e 13 pCt. und beim Hafer 8

Die Saaten sind theilweise nicht stark eingewachsen. Vormahd: 0,61; die Nachmahd im Ganzen auch Hosflertrags 6,839.

Zusammenstellung der

Aerndte⸗Erträge in der preußischen Monarchie in den letzten fünf

Jahren. A. Durchschnitt der Erträge sämmtlicher Provinzen.

.“

Weizen. Kartoffeln.

Roggen.

0,80 0,94 8,87 0,07 1848 (exkl. Posen) 0,99 1,01 0,95 1,04 1,03 L6“4A*“ 1,01 1,07 1,00 1,00 0,98 ““ 9 0,82 0,58 0,88 0,86

22** 2v2 8 —+—

b 1

Fünfjähriger Durchschnitt 0,90 0,94 0,80 0,92 0,89

B. Durchschnitt der Erträge in den einzelnen Provinzen.

Weizen.

1847 4,20 1,1t 9,89

1848. 0,91 1,19 9,79 4,13

4899.. . 1,60 1,25 4,14 1,26

1850 0,90 0,75 0,85 Fünfjähriger Durchschnitt 1,02 1,04 0,92 0,90 0,90 Posen: 0,64 0,61 0,66 0,52 0,56 1,11 1,18 1,12 0,75 0,66

1848 waren keine Berichte eingegangen.

184909 ... 0,86 1,13 1,24 1,10 1,04 1611 0,90 0,74 0,22 0,81 0,77 Vierjähriger Durchschnitt 0,88 0,92 0,81 0,80 0,76 Brandenburg: 1846 VCIö7Ge -5 -öä 1817 . 1/,0, 11,993 1848 0,92. 1,02 05 0,8 1.- 1819 0,98 1,05 0,89 0,92 0,90 1850 0,81 0,54 D6-,97 Fünfjähriger Durchschnitt 0,92 0,93 0,82 0,90 0,93 Pommern: 18465. 0,71 0,63 0,48 0,91 0,73 1847 1,20 41,22 0,96 0,80 0,87 1848 1,06 0,98 0,77 1,06 1,10 1810 0,93 0,85 0,75 0,84 0,83 1850 1,06 0,88 0,71 0,96 0,88 Fünfjähriger Durchschnitt 0,99 0,91 0,73 0,91 0,88 Schlesien: 1846.. 0,63 0,75 90,74 0,69 1I1Tö' 0,84 0,72 1,02 0,99 1,09 4,46 41,04 9,99 0,78 0,49 0,89 0,87 Fünfjähriger Durchschnitt 0,93 0,90 0,80 0,95 0,92 Sachsen: 4946b 9,74 0,39 0,55 0,65 0,70 1847 .. . 1,10 1720 0/,88 0,95 0,96 IeTTTbbE 1,11 1819.... 0,92 1,02 0,91 0,94 0,94 1850 0,82 0,90 0,94 0,99

Fünfjähriger Durchschnitt 0,96 0,93 0,89 0,91 0,94 Westfalen: 0,43 0,44 0,79 0,71 0,60 1,37 0,51 60,91 0,88 0,87 1684 1 1,01 1,08 0,94 0,47 1DS 1,05 vDS 11900 b0,74 1850 81 0,55 0,88 0,80 0,44 Fünfjähriger Durchschnitt 0,75 0,70 0,92 0,86 0,62 Rheinland: 1810. 0,88 0,67 .29-,72 11ö1“ 1848 14,03 0,95 0,91 1849 97 EEEEEqq1P7 1850 0,88 0,83 0,51 0,74 0,77

Fünfjähriger Durchschnitt 0,90 0,93 0,70 0,80

Beerlin, den 12. Dezember

8 heceeas 8

Die Bekleidung kann nicht angegeben werden.

Signalement des Carl Albrecht Klir Sohn.

Derselbe ist 28 Jahr alt, evangelischer Religion, zu Berlin geboren, 5 Fuß 3 Zoll groß, hat blonde Haare, blaugraue Augen, blonde Augenbrauen, längliches Kinn, längliches, mageres, meist mürrisches Gesicht, blaßgraue Gesichtsfarbe, eiwas gebogene Nase, gewöhnlichen Mund, dünnen, blonden Schnurrbart, ist schlanker, schwächlicher Gestalt, spricht die deutsche Sprache und hat keine be⸗ sonderen Kennzeichen. 1t

Die Bekleidung kann nicht angegeben werden. [624] b 3 8 Nachdem der Gutsbesitzer von Kriegsheim auf Neese

mit landes⸗ und lehnsherrlicher Einwilligung sein im Amte Grabow belegenes Lehngut Neese c. p. Marien⸗ 1151 hof verkauft hat, werden auf den Antrag desselben alle diejenigen, welche an das verkaufte Lehngut Neese und dessen Zubehörungen aus einem Lehn⸗, Fideikommiße⸗, Näher⸗, Retrakts⸗, Revocations⸗, Reunions⸗, Relui⸗ tions⸗, Agnations⸗ und Successions⸗Rechte oder aus im sonst irgend einem lehnrechtlichen Grunde jetzt oder künf⸗ tig Ansprüche zu haben vermeinen, hiermit geladen, in dem zur Profitirung solcher Rechte auf den 21. Fe⸗ bruar 1851 peremtorisch anberahmten Termin, Mor⸗ gens zur gewöhnlichen Zeit, vor dem unterzeichneten Justiz⸗Ministerium, nach Abends vorher gebührend ge⸗ schehener Meldung, in Person oder durch gehörig legi⸗ timirte Anwälte zu erscheinen, ihre vermeinten Ansprüche rein und genau anzugeben, solche völlig und genügend zu bescheinigen, auch wegen deren Ausübung und Gel⸗

16] äb.. Die unten näher bezeichneten Chokoladen⸗ und Bon⸗ pon⸗Fabrikanten Klix Vater und Klix Sohn von hier sind des betrüglichen Bankerutts verdächtig und haben sich von Berlin entfernt, ohne daß ihr gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des Klix

von unverzüglich der nächsten Gerichts⸗ oder Polizei⸗ Behörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf dieselben zu vigiliren, sie im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihnen [5721 sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst 8 Transports an die hiesige Gefängniß⸗Expedition abzu⸗ liefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch ent⸗ standenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. Berlin, den 6. Januar 1851. Königl. Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen.

das erstere auf

Signalement des Carl Klix Vater. Derselbe ist 53 Jahr alt, evangelischer Religion, in Berlin geboren, circa 5 Fuß 1 Zoll groß, hat dunkel⸗ blonde, schwache Haare, blaue Augen, blonde Augen⸗ brauen, rundes Kinn, runde Gesichtsbildung, gesunde— Gesichtsfarbe, gewöhnliche Nase und Mund, rasirten 20811

8

Bart, vollständige,

Bekanntmach ungen . die deutsche Sprache und hat keine besonderen Kennzeichen.

Nothwendiger Verkauf. Die beiden im Dorfe Przysiersk unter der Hypothe⸗ ken⸗Nummer 1 und 1 belegenen Freischulzerei⸗Güter, welche bisher zusammen benutzt worden, und von denen 3129 Thlr. 4 Sgr., das letztere auf

2265 Thlr. 19 Sgr. abgeschätzt ist, sollen in termino

den 2. Mai 1851, Vormittags 11 Uhr, im Ganzen oder einzeln an ordentlicher Gerichtsstelle Deputation IX. für Voruntersuchungen. eenes ehehasehen⸗ V Der dem Aufenthalte nach unbekannte Gläubiger, Kreis⸗Secretair Johann Jacob Piehl, wird hierzu

öffentlich vorgeladen. Schwetz, den 27. August 1850. Königl. Kreisgericht. I. Abtheilung. (L. s.) Schulze.

Zähne, ist korpulenter Gestalt, spricht [625]

Nothwendiger Verkauf. Das hierselbst in der Fischerstraße gelegene, Vol. II. Nr. 26. des Hypothekenbuchs ver⸗ zeichnete, dem Lohgerbermeister Siegesmund Alerander Müller gehörige Haus nebst Garten, welches zufolge der nebst dem Hypothekenschein in der Registratur ein⸗ zusehenden Taxe auf 6065 Thlr. abgeschätzt worden, soll am vierten Juni 1851 (L. S.) 8 an Gerichtsstelle, Junkerstraße Nr. 1, vor dem Kreis⸗ Großherzogl. Mecklenburgisches Justiz⸗Ministerium. gerichts⸗Rath Händler subhastirt werden. Frankfurt a. d. O., den 20. September 1850. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

tendmachung sich bestimmt, unumwunden und ohne allen

Vorbehalt oder Fristgesuch zu erklären, widrigenfalls sie

zu gewärtigen haben, daß sie mit ihren gar nicht oder

nicht vorschriftsmäßig angegebenen Rechten sofort prä⸗

kludirt und damit auf immer, unter Auferlegung eines

ewigen Stillschweigens, werden abgewiesen werden. Schwerin, am 24. Oktober 1850.

Hausnummer 98.

Im Auftrag: Winandt. Medical Invalid and Gene-

Taxe und Hypothekenschein sind im

e 8 8 ral Life Assurance Society. Lebensversicherungs-Gesellschaft

fFür Gesunde und Kranke.

Verwaltung für Deutschland in Frankfurt a. M. Grund-Kapital Sechs Millionen Gulden Rheinisch.

Dic obige Gesellschast hat laut der der General- Versammlung der Actionaire vorgelegten Abrechnung Laufe des am 30. September endenden Jahres für 1,463,793 Thlr. neue Policen abgeschlossen, wel- che 62,836 Thlr. 20. Sgr. jährliche Prämien ertragen Zugleich sind die Todesfälle weniger als in irgend einem Jahre seit 1844.

Ein ahnliches Resultat wurde von keiner der kon kurrirenden Anstalten erreicht.

Die obige Gesellschaft fährt fort, zu ihren billigen und liberalen Bedingungen Lebensversicherungen und Rentenverträge abzuschliessen.

sculen, dessen Entstehen wir im

Joh. Albert Varrentrapp, General-Agent.

b onnem nt eträgt: 5 Athlr. für ½ Jahr. 10 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Rummern wird der Bogen mit 2 ½⅞ Sgr. berechnet

Alle Post-Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers: Behren⸗Straße Rr. 57.

Amtlicher Theil. Dentschland

Preußen. Marienburg. Die Passage über die Nogat und Weichsel.

Oesterreich. Wien. eibliche Arbeitsschulen. Vermischtes.

Sachsen. Dresden. Sitzungen der Konserenz. Kommissionen. Ankunft von Bevollmächtigten.

Hannover. Osnabrück. Landtags⸗Verhandlungen.

Hessen. Kassel. Ankunft des Executions⸗Corps. Bekanntmachung. Zeitungs⸗Verbote.

Schleswig⸗Holstein. Kiel. Ankunft der Kommissäre. Verhandlun⸗ en der Landes⸗Versammlung. ecklenburg⸗Schwerin. Schwerin. Die Anleihe.

Oldenburg. Oldenburg. Landtags⸗Verhandlungen.

Lippe⸗Detmold. Detmold. Patent des Fürsten Leopold. Die feierliche Beisetzung des verewigten Fürsten.

V Ausland.

Frankreich. Paris. Die Ministerkrisis. Erklärungen Changar⸗ nier's und Dupin's in der Nationalversammlung. Ein Tagesbefehl des General Reibell und die Changarnierschen Instructionen. Abthei⸗ lungswahlen in antiministeriellem Sinn. Entlassungsgesuch des Poli⸗ zei⸗Präfekten. Neujahrs⸗Anrede des Erzbischofs von Paris an den Präsidenten der Republik. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Beunruhigende Nachrich⸗ ten aus Irland. General⸗Lieutenant von Radowitz.

Italien. Turin. Neujahrs⸗Gratulation.

8— Wissenschaft und Kunst. 8 Niederrheinische Gesellschaft für Natur⸗ und Heilkunde zu Bonn.

Eisenbahn⸗Verkebr. Taunus⸗Eisenbahn. Amsterdam⸗Arnheimer Eisenbahn.

Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Amtlicher Theil

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht Den bisherigen Landrathsamts⸗Verweser von der zum Landrathe zu ernennen; und Dem Magazin⸗Verwalter Karl Wilhelm Müller bei sei⸗ nem Ausscheiden aus dem Staatsdienste den Charakter als „Rech⸗ nungs⸗Rath“ zu verleihen.

—/

Ministerinm für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Der Land⸗Bau⸗Inspektor Bergmann zu Brieg ist in der⸗ selben Eigenschaft nach Breslau versetzt und der Wegebaumeister Blanckenhorn in Zossen zum Landbau⸗Inspektor in Brieg er⸗ nannt worden. 8

Angekommen: Se. Durchlaucht der Herzog von Ra⸗ tibor 16 Corvey, von Ratibor.

Der General⸗Major und Commandeur der 10ten Division von Hobe, aus der Provinz Sachsen. 1g

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Preußen. Berlin, 8. Jan. Se. Majestät der Köni haben Allergnädigst geruht: Dem Geschäftsträger in Rom, 8— tionsrath von Reumont, die Erlaubniß zur Anlegung des von Sr. Majestät dem Könige von Sardinien ihm verliehenen Comman⸗ deur⸗Kreuzes des St. Mauritius⸗ und Lazarus⸗Ordens zu er⸗

theilen.

Marienburg, 4. Jan. (Königsberger Ztg.) Bei dem anhaltend gelinden Wetter hat sich das Eis in der Nogat fast ganz verloren. Es ist seit gestern Abend der Plattprahm an die Leine gebracht worden, wodurch der Uebergang bedeutend beschleu⸗ nigt wird, und wird der Trajekt nun sowohl hier als bei Dirschau mittelst Plattprahms und auf Kähnen auch des Nachts vermittelt. Der Wasserstand bei Marienburg ist 672“.

Oesterreich. Wien, 5. Jan. Der Lloyd berichtet: „Der wichtige Verein für die Errichtung weiblicher Arbeits⸗ vorigen Jahre besprachen,

at bereits seine Wirksamkeit begonnen. Er besteht nur aus weiblichen Mitgliedern, denen aber mehrere Männer als Kon⸗ sulenten berathend zur Seite stehen. Die Fürstin Eleonora Schwar⸗ zenberg⸗Liechtenstein hat das Protektorat desselben übernommen. Der Erfolg, welchen dieser Verein haben wird, scheint jetzt ganz allein von der Betheiligung abzuhängen, welche das größere Publikum an demselben nehmen wird. Es liegt klar zu Tage, daß die be⸗ deutenden Zwecke desselben nur durch bedeutende Mittel erreicht wer⸗ den können. Die Arbeitskräfte im Vereine sind bereits in zufrie⸗ denstellendem Maße vorhanden, und kein Zweifel braucht darüber obzuwalten, daß sie im Verhältniß zu dem steigenden Bedürfniß zuwachsen werden. Erfahrung auf dem Felde, welches der Ver⸗ ein sich zur Bebauung gesucht hat, ist bereits gesammelt worden und wird sich in Zukunft von selbst ergeben. An Eifer und Liebe zu der guten Sache mangelt es bei den Mitgliedern nicht. Es mangelt in der That an nichts, als an bedeutenden materiellen Mitteln. Wir können nicht denken, daß die wohlhaben⸗ deren Bewohner dieser Stadt es an diesen in Zukunft werden mangeln lassen. Patriotische und nachdenkende Personen werden erkennen, daß sie sich und ihren Nachkommen den größten Dienst leisten, falls es gelingt, das heranwachsende weibliche Geschlecht der unteren Klassen, seinem Stande, aber auch seiner menschlichen Würde gemäß, zu erziehen, und die Wohlthätigen werden froh der

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Gelegenheit sein, welche sich ihnen bietet, ihre Gaben auf die wohl⸗ thätigste Weise zu verwenden. Wer der Jugend nütt, der nützt doppelt. Wer mit klugen Präventiv⸗ Maßregeln der Armuth und der Entsittlichung entgegenwirkt, der leistet mit der Hälfte das Doppelte, als derjenige, welcher diese Uebel durch Repressiv⸗Maß⸗ regeln zu unterdrücken sucht. Almosen zu Cbnn ist löblich und gut, es ist aber löblicher und besser, das Almosengeben überflüssig zu machen. Der Verein wird, um das Netz seiner Schulen auszubreiten, sich an alle Vorstadtgemeinden Wiens wenden und die Richter und Vorsteher derselben aufferdern, das, was in ihren

Kräften liegt, selbst zur Unterstützung der Schulen beizutragen. Das Fehlende wird der Verein aus seinen Mitteln herschießen, die Schulen leiten, die Kinder überwachen und für ihre Ausbildung bestens Sorge tragen. Es steht zu erwarten, daß binnen Jahres- frist nicht irgend ein Theil von Wien ohne eine oder mehrere Schu⸗ len sein wird, welche dem Zwecke des Vereins dienstbar sind. Wir lassen hier das so eben veröffentlichte Programm des Vereins nachfolgen: „„Mannigfache Untersuchungen unseres Armenwesens haben den Beweis geliefert, daß nicht sowohl absolute Noth und Mangel an Erwerb die Ursache des immer weiter um sich greifen⸗ den Elendes ist, sondern daß dieses seinen hauptsächlichen Grund in der Entsittlichung der ärmeren Klassen, in Arbeitsscheu und Unzufrie⸗ denheit mit der eigenen beschränkten Lage, in Vergleich zu dem Wohlleben der begüterten Klassen, vorzüglich aber im Mangel sol⸗ cher Eigenschaften hat, die geschickt machen, einen gewissen Grad häuslicher Annehmlichkeit bei dürftigen Verhältnissen zu sichern. Eine genaue Kenntniß des Familienlebens der armen Klassen zeigt, daß Noth und Elend da am häufigsten einkehren, wo die Haus⸗ frau unwissend, träge, unsauber und unökonomisch ist, daß oft viel Zeit und Mittel in den armen Familien verschwendet werden, blos aus Mangel an Einsicht und Eintheilung der Frau, daß ein ordent⸗ licher Mann nie so viel verdienen kann, als eine unordentliche Frau verbringt, daß im Gegentheile, so liederlich auch ein Mann sein mag, eine tüchtige Hausfrau immer einen gewissen Grad von Ord⸗ nung und Gesittung in ihrem Hause zu erhalten wissen wird. Ist es also gegründet, daß der Stand der Gesittung und Befähigung der Frau einen so wesentlichen Einfluß auf das Wohlergehen der armen Volksklassen hat, so muß es ein Hauptaugenmerk, nicht nur des Staats⸗ mannes, sondern jedes wohlmeinenden Staatsbürgers sein, die Aus⸗ bildung der Frauen zu befördern. Zu diesem Zwecke ist der Verein für weibliche Arbeitsschulen gegründet worden. Aus dem oben Ge⸗ sagten geht schon von selbst hervor, daß er sich nicht auf Ausbil⸗ dung blos mechanischer Fertigkeit beschränken, sondern daß sein Haupt⸗ bestreben sein wird, die Ausbildung des Herzens und Gemüthes der Kinder auf religiöser Grundlage zu fördern, den Kindern Liebe zur Arbeit, Ordnung und Reinlichkeit einzuflößen und sie mit dem Loose, welches die Vorsehung ihnen angewiesen hat, zufrieden zu machen, indem man sie zu der Ueberzeugung leitet, daß Glück unabhängig von Reichthum ist, daß es Schmerzensthränen im Palast, wie Freude in der ärmlichsten Hütte gibt. Zur Erreichung dieses Zweckes sind nicht geringe Mittel hinreichend; die Zahl der Belehrung Bedürf⸗ tigen ist groß; es genügt nicht, Arbeitsschulen zu gründen, sie müssen auch erhalten und sicher gestellt werden; daher ist nebst dem Grün⸗ dungsfonds eine fortlaufende Unterstützung nöthig. Die Unterzeichneten fordern Jeden, dem das allgemeine Wohl am Herzen liegt, auf, sich dem Schulvereine anzuschließen, entweder mit Geldunterstuͤtzung, Liefe⸗ rung von Rohstoffen zu Arbeitsmaterialien, Schuleinrichtungs⸗Re⸗ quisiten und Feuerungs⸗Material, sie fordern aber auch zu thätiger Mitwirkung auf, wozu Frauen jeden Standes eingeladen werden. Bereits ist der Verein durch ein von Sr. Excellenz dem Feldzeug⸗ meister Militair- und Civil⸗Gouverneur von Wien, Freiherrn von Welden, ihm zugewendetes Kapital von 15,000 Fl. C. M. bedacht worden, dessen jährliche Zinsen für Vereinszwecke angelegt werden sollen. Die Reihe der edlen Geber, welche unserem Zweck ihre Wohlthaten weihen, wird durch den Namen Ihrer Majestät der Kaiserin⸗Mutter eröffnet; wir verdanken dieser erhabenen Wohlthä⸗ terin der Armen ein Geschenk von 500 Fl. C. M.““ Als Comité⸗ Mitglieder sind unterzeichnet: Fürstin Schwarzenberg⸗Liechtenstein, .“ Nostitz des Granges, Baronin Pereira und Majorin von

ürrl.

Die Oest. Corr. bemerkt: „Ueber den Beginn und die Dauer der Wirksamkeit des Zolltarifs enthält der Zolltarif⸗Entwurf fol⸗ gende Bestimmungen: Die Wirksamkeit dieses Tarifs beginnt mit dem 1. Mai 1851, jeroch werden die darin enthaltenen Erleichte⸗ rungen im Bezuge der Roh⸗ und Hülfsstoffe der Industrie mit einigen wenigen, durch das jetzt als Verzollungsmaßstab dienende wiener Gewicht gebotenen Modificationen schon am 1. Februar 1851 in Wirksamkeit treten, worüber gleichzeitig eine besondere Kund⸗ machung erfolgt. Die Dauer seiner Wirksamkeit wird vorläufig mit 5 ½ Jahren, d. i. bis Ende Oktober 1856, festgesetzt. Während dieser Zeit werden, außer über Antrag des Reichstages oder in Folge einer Zolleinigung mit allen oder mehreren Staaten Deutsch⸗ lands oder Italiens, in der Einfuhr weder die Zölle auf Roh⸗ und Hülfsstoffe der Industrie erhöht, noch die Zölle auf Halb⸗ und Ganzfabrikate ermäßigt und in der Ausfuhr weder die Zölle auf Roh⸗ und Hülfsstoffe der Industrie ermäßigt, noch die Zölle auf Halb⸗ und Ganzfabrikate erhöht werden. Aenderungen in anderen als den hier angegebenen Beziehungen oder einzelne Erläuterungen der Tarifbestimmungen sind hierdurch nicht ausgeschlossen und lie⸗ gen in dem Wirkungskreise der beiden Ministerien, der Finanzen und des Handels, welche hierbei im gegenseitigen Einverständnisse vorzugehen haben.“

Die Verzehrungssteuer wird in Croatien erst im Monat März ins Leben treten.

Ddie D. Z. a. B. schreibt: „Wir erhalten aus sicherer Hand die Nachricht, daß der Entwurf des Statuts bezüglich der Aviti⸗ zität und des Erbrechtes in Ungarn bei den siebenbürgischen Ver⸗ trauensmännern auf große Schwierigkeiten gestoßen sei, weil sie die beabsichtigte Einführung von Fideikommissen und Majoraten in Siebenbürgen, wo dieselben nie bestanden haben, in ihrem Lande

für unheilbringend halten. Auch im Szeklerlande, wo der Boden durch die gleichmäßige Vertheilung unter die Söhne schon ohnehin zur gänzlichen Parzellirung geführt, will man jetzt dasselbe Recht auch auf die weibliche Nachkommenschaft übertragen, und dies Alles durch ein provisorisches Gesetz, das ein späterer Landtag zu revi⸗ diren hätte.“

Die Deutsche Ztg. a. B. bemerkt, daß der Student Adolf Makowicka, der Einzige, welcher von den 24 verurtheilten Maige⸗ fangenen am Hradschin ab instantia losgesprochen wurde, nicht in Freiheit gesetzt, sondern an die prager Polizeibehörde abgegeben und von dort zum Militair assentirt worden sei. 8

Sachsen. Dresden, 6. Jan. (Dresd. J.) Gestern hat im Brühlschen Palais die erste Kommission der Konferenz (Bundesbehörde und Bundesgebiet, Vorsitz Oesterreich) und heute die zweite Kommission (Wirkungskreis des obersten Bundesorgans und Beziehungen des Bundes und der Einzelstaaten zu einander, Vorsitz Preußen) eine Sitzung abgehalten. 8

Als Konferenz⸗Bevollmächtigte sind weiter eingetroffen für Luxemburg der Regierungs⸗Präsident Willmar und für Holstein

der Königl. dänische Gesandte in Frankfurt, Baron von Bülow.

Hannover. Osnabrück, 3. Jan. (Hannov. Ztg.) Der Landtag ist in der alten Weise zusammengetreten und hat in 66. trennten Kurien seine Berathungen begonnen. Die Ritterschaft hat gegen die neue Organisation sich ausgesprochen und erklärt, auf die⸗ selbe sich nicht einlassen, darüber auch weiter nicht berathen zu wol⸗ len. Gleich nach Fassung dieses Beschlusses hat dieselbe, ohne den Beschluß der anderen beiden Kurien abzuwarten, die Sitzung geschlossen, und die nächste Sitzung auf morgen angesetzt. Die beiden nachsitzenden Kurien haben beschlossen, einen Ausschuß von drei Mitgliedern und den Syndikus aus jeder Kurie niederzu⸗ setzen und durch denselben die Regierungsvorlage prüfen zu las⸗ sen. Dieser Beschluß wird morgen der Rüterschaft mitgetheilt und deren Erklärung darüber zu erwarten sein. Wahrscheinlich wird dieselbe ablehnend sich erklären und kommt dann die Sache in die eigenthümliche Lage, daß in dem Ausschuß nur zwei Kurien vertre⸗ ten sind und die Frage entsteht, ob derselbe den Landtag oder nur die beiden Kurien vertritt. Rücksichtlich der nördlichen Landestheile Meppen, Lingen und Bentheim ist beschlossen, deren Vertreter zu den Berathungen zuzulassen, jedoch getrennt abzustimmen.

Hessen. Kassel, 5. Jan. (Frankf. Journ.) Heute Mittag traf die erste Abtheilung des schleswig⸗holsteinischen Execu⸗ tionscorps, bestehend aus dem 3ten Jäger⸗Bataillon, einer Fuß⸗ Batterie und einem Bataillon des Regiments Wellington, hier ein. Sie wurde von einem glänzenden Generalstab, an dessen Spitze sich der Fürst von Thurn und Taxis befand, eingeholt, von den Musikcorps der kurhessischen Garde und des 13ten preußischen Re⸗ giments durch die Stadt auf den Friedrichsplatz geführt, wo sie vor Kurfürsten in Parade defilirte und dann einquartiert wurde.

Kassel, 4. Jan. Erst heute ist hier, als letzte Nummer der vorjährigen Gesetzsammlung, folgende Verordnung ausgegeben wor⸗ den: „Verordnung vom 28. Dezember 1850, die Zurückverlegung des Sitzes der Regierung nach Kassel betreffend. Von Gottes Gnaden Wir Friedrich Wilhelm I., Kurfürst ꝛc., finden Uns bewogen, auf den Antrag Unseres Gesammt⸗Staatsministeriums hiermit zu verordnen, wie folgt: Der Sitz Unserer Regierung wird nach Kas⸗ sel zurückverlegt. Urkundlich Unserer Allerhöchsteigenhändigen Un⸗ terschrift und des beigedrückten Staatsstegels, gegeben zu Kassel, am 28. Dezember 1850. Hassenpflug. Volmar. Haynau. Für den Minister der Justiz, kraft allerhöchsten Auftrags: Meyer.“

Kassel, 4. Jan. (Frankf. J.) Nach einem heute durch das hiesige Verwaltungsamt erlassenen Befehl sind folgende Zeitungen in dem kurhessischen Lande verboten: Die „Berliner Constitutio⸗ nelle“, der „Kladderadatsch“, die „Nationalzeitung“, die „Deutsche Reichszeitung“, die „Weserzeitung“, die „Kölnische Zeitung“, das „Frankfurter Journal“, die „Augsburger Allgemeine Zeitung“, das „Vereinsblatt für deutsche Arbeiter“, das „Turnblatt“ von Schwalm, die „Norddeutsche Zeitung“.

Schleswig⸗Holstein. Kiel, 6. Jan. (H. C.) Mit dem heute um 11 Uhr ankommenden Vormittagszuge trafen die beiden Kommissäre, von Thümen und Graf Mensdorff⸗Pouilly, hier ein und wurden am Bahnhofe vom Stadtkommandanten, Obersten von Zeska, empfangen. Nachdem sie etwa anderthalb Stunden in Brandt's Hotel verweilt hatten, machten sie in voller Generals⸗Uniform in Begleitung ihrer Adjutanten dem Mitgliede der Statthalterschaft, Grafen von Reventlow, ihren Besuch, hierauf dem Stadt⸗Komman⸗ danten und den Departementschefs. Um drei Uhr soll offizielle Besprechung mit der Statthalterschaft sein.

In der heutigen Sitzung der Landes⸗Versammlung stand die Berathung über die halbprozentige Anleihe vom Vermögen in ge⸗ heimer Sitzung auf der Tagesordnung. Vorher fand die Vorbe⸗ rathung über den Bericht des Ausschusses, betreffend die Amnestie⸗ frage, statt.

Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin, 7. Jan. (Meckl. Ztg.) Nach einer öffentlichen Bekanntmachung des Kommissions⸗ raths Hinrichsen hierselbst ist die Ungewißheit über die Höhe der 4 ½proz. Anleihe dahin gehoben, daß selbige mit 700,000 Rthlrn. Cour. jetzt schon vollständig geschlossen ist; daher denn auch fernere Kapitalanmeldungen keine Berücksichtigung mehr finden sollen.

Oldenburg. Oldenburg, 3. Jan. (Wes. Ztg.) Der Landtag hielt heute seine erste Sitzung nach den Weihnachtsferien.

Alle 45 Abgeordnete waren anwesend. Die Verhandlungen be⸗

trafen das Ablösungsgesetz, welches übereinstimmend mit den Be⸗

chlüssen des vorigen Landtages nach den Ausschuß⸗Anträgen in er⸗ 5— Lesung angenommen wurde.