1851 / 15 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

6 1 Königliche Schauspiele. 8 .Mittwoch, 15. Jan. Im Schauspielhause. 11te Abonnements⸗ Vorstellung: Ein Sommernachtstraum, in 3 Akten, nach Shakespeare, von Schlegel. Musik von Felix Mendelssohn⸗Bartholdy.

Donnerstag, 16. Jan. Im Schauspielhause. 12te Abonnements⸗ Vorstellung: Die Erzählungen der Königin von Navarra, Lustspiel in 5 Akten, von E. Scribe, übersetzt von W. Friedrich.

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RKobnigostädtisches Theater.

Mittwoch, 15. Jan. Gastrolle der Mad. Castellan. sche Opern⸗Vorstellung.) Lucia di Lammermoor. 3 Akten. Musik von Donizetti. (Mad. Castellan: Lucia.)

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Donnerstag, 16. Jan. (Einnahme⸗Antheil des Herrn Kalisch.) Der Markt der Ideen. Sylvester⸗Zeitungsscherz in 1 Akt (nach von Leuwen), Couplets und Episoden von D. Kalisch. Vorher, neu arrangirt: Das Dorf im Gebirge. Liederspiel in 1 Akt, von

(Italieni⸗ Oper in

A. Kotzebue. Musik von verschiedenen Komponisten. Zwischen bei

den Stücken: Aus dem zweiten Akt der Oper La muta di Portici (Die Stumme von Portici). 1) Chor. 2) Barcarola mit Chor gesungen von Sgr. Pardini. 3) Duett, gesungen von Sgr. Pardini (Masaniello) und Sgr. Bianchi de Mazzoletti (Pietro). Freitag, 17. Jan. Zum erstenmale: Familienzwist und Frie⸗ den. Lustspiel in 1 Akt, von G. zu Putlitz. (Herr Theodor Wag⸗ ner: Patzig, als Gast.) Hierauf: Paris in Pommern, oder: Die seltsame Testamentsklausel. Vaudeville in 1 Akt. (Herr Theodor Wagner: Heimann Levi, als Gast.) Zum Schluß: Der Markt der hrein. 11“

2

Berliner

1“

Börse vom 14. Januar.

MWechsel-Course.

Geld. 141 ½ 140 ¼

Brief. Kurz 14¹ ½ 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt.

Amsterdam . 250 Pl. do. 250 Fl.

Hamburg c 300 Mk. ü“ ö11““ 300 Mk. 1 Lst. 300 Fr. 150 Pl.

151½ 150 6 19½

150 ¾ 6 18 79 77 77 150 PI. 2 Mt. 101 ¾ 100 Twr. 2 me. I“ 8 8 Tage 99* 100 xbs. 2 . 99 99 % 2 Mt. 56 18 .100 SRbl.] 3 wochen 10¹x½ Inländische Fonds, EMe e; Kommunal- Papiere und

Geld-Course.

London

Wien in 20 Xr.

Breslau Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss ...

Frankfurt a. M. südd. W. Petersburg

Geld. 89 ½

Gem. Zf. Brief. Grh Pocs. Pfdbr. 3 ½ Ostpr. Pfandbr. 4 9138 Pomm. Pfandbr. 3 ½ 95 ½⅔ Kur- u. Nm. do. 3 95 ½ Schlesische do. 3 ½⅔ 95 do. Lt. B. gar. do. 3 ½ Pr. Bk. Anth.-Sch.

8 Brief. Geld.

Preuss. Froiw. Anl] 5 105 ½ do. St Anl. v. 50 4 ½ 99 99 ½ St.-Schuld-Sch. 3 ½ 8⁴½ 84 ½ 04.w-Deichb.-ObL.4 8 Seeh. Pram.-Sch. 120 K. u. Nm. Schuldv. 3 ½ 79 Berl. Stadt-Obl. 5 102 ½ 102 do. do. 3 ½ 82 ½ Westpr. Pfandbr. 5 45 89⅔ Grossh. Posen do. 4

948 Friedrichsd'or. 13 ¼½ 89 ½ And. Goldm. à 5th. 55 74

100 Disconto.

Ausländische Fonds.

Russ. Hamb. Cert. Poln. nene Pfdbr. 4 do. Hope 1. Aul. do. Part. 500 Pl. 4 do. Stiegl. 2. 4. A. do. do. 300 Fl.

do. do. 5. A. Hamb. Feuer-K. do. v. Rthsch. Lst. 7 do. Staats-Pr. Anl. do. Engl. Anleihe ELübeck. Staats-A.%³ do Poln. Schatz0. 4 IIoll. 2 ½ % Int. do. do Cert. L. A. 5 Kurh. Pr. O. 40 th. do. do. L B. 200 Fl. ⸗= N. Bad. do. 35 Fl. Poln- a. Pfdbr. a. C. 4 b

Eisenbahn- Actien.

Stamm-Actien. Kapital. Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrikb ausgefüllt. Die mit 3 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

Rein-Ertrag. 1849.

Börsen-Zins- Rechnung

Prioritäts-Actien.

Kapital.

Zinssuss.

Süimmtliche Prioritäts-Actien werden durch zährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

96 bsz. u. B. 89 bz.

107

61 ½

130

97

63

Berl. Anh. Litt. A. B. do. Hamburg do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd... Magd.-Halberstadt .. do. Leipziger.. Halle-Thüringer Cöln -Minden ..

6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 1,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253, 100 2,400,000 1,200,000

doIéöNg d g -

0————

Düsseld.-Elberfeld.. Steele-Vohwinkel .. Niederschl. Märkisch. do. Zweigbahn Ovberschl Lit K do. Lit B Cosoel-Oderberg...

92 ½ 36 B 80 ½ a bz. u. B.

82 88— 8*

110 ½ bz. 106 ½ B. 80 ½ G.

α— ꝗsn

22

—üFv’Sö,vLI

70 ½ bz 34 2 bz. 80 B.

1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 1,500,000

Breslau-Freiburg... Krakau-Oberschl.... Berg. MNEI. . . ..... Stargard-Posen

Brieg-Neisse Magdeb.-Wittenb....

B+

Quitlungs - Bogen.

Aachen-Mastricht Aachen-Düsseldorf..

Ausländ. Actien.

Friedr. Wilh.-Nordb. do. Prior...

35 6. 94 B

8,000,000

Kassen-Vereins-Bank-Actien 108 ½ G. 8

Berl Anlb do. Hamburg.. do. do. 1I1. Ser do. Potsd.-Magd... do. do. do. do. Litt. D. do. Stettiner.... ¹

Magdeb.-Leipziger ..

Halle-Thüringer....

Ooln Minden do. do.

Rhein. v. Staat gar. do. 4. Prioritat .. do. Stamm Prier.

Düsseldorf-Elberfeld.

Niederschl. Märkisch.

do. do. do. III. Serie. do. Zweigbahn

Magdeb.-Wittenb...

Oberschlesische

Krakau-Oberschl. ..

Cosel-Oderberg

Steele-Vohwinkel .. do. do. II. Ser.

Breslau- Freiburg ...

Berg.-Märk

1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 1,000,000 800,000 1,788,000 4,000,000 3,674,500 3,500,000 1,217,000 2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 3,500,000 2,300,000 252,000 2,000,000 370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000 1,100,000

101 bz. u. G. 99 G. 8 91 % bz. 101 ¾ 6 104 ½ 6.

n

98 ½ bz. u 101 B. 103 B.

79 b⸗z. 93 ½ bz. 03 ½ b2z. 102 5 bz.

₰—

—2SSEnneööInnegEennneee

Reinertr.

Ausl. Sltamm-Act.

Börsen- Zinsen 1848

Kiel-Altona Cöthen-Bernb. Thlr. Mecklenburger Thlr.

2,050,000 650,000 4,300,000

46 6G. 28 bz.

Preussische Bank-Antheile 95 ¼ bz. u. G.

Nachdem die Börse etwas matter angefangen hatte, zeigte sieh im Laufe des Geschäfts mehrseitige Kauflust, und die Börse schlofs im Ganzen animirter und fester

Auswärtige Börsen.

Breslau, 13. Jan. Poln. Papierg. 94 Br. Oest. Bankn. 78 Br., 78 ½ Gld. Poln. Pfdb. alte 94 ½ Gld., do. neue 94 ½¼ Br., 94 Gld. Poln. 300 Fl. 142 Gld., do. 500 Fl. 81 Gld. B. Cert. 200 Fl. 18 Gld. Russ. p. S. Ob. 79 ¼ Br. Krakau⸗ Oberschles. Obl. in pr. Cour. 69 ¾ Br., 69 ½ Gld. Oberschles. A. 110 ½˖ Br., 110 ¾ Gld., do. B. 106 ¾ Br. Freiburg 72 ¾ Br. Fr. W. Nordb. 35 ¾ Br. u. Gld. Niederschles. 80¾ Gld. Neisse⸗ Brieg 37 Br., 36 1⁄2 Gld.

Leipzig, 13. Jan. Leipz.⸗Dresdn. Partial⸗Obligationen 108 Gld. Leipz. B. A. 160 ½ Gld. Leipz.⸗Dresd. E. A. 137 Gld. Sächsisch⸗Bayer. 85 Br. Schles. 94 ¾ Br. Chemnitz⸗Riesa 22 ¼ Br. Magdeburg⸗Leipzig 210 Br., 209 Gld. Berl.⸗Anhalt. 96 ½ Br., 95 Glbs Hessauer B. A. A. 137 Gld., do. B. 118 Gld. Preuß. B. A. 95 Gld. 8

„Frankfurt a. M., 12. Jan. (In der Effekten⸗Sozietät). Für mehrere Fonds zeigte sich hier eine flaue Stimmung. Na⸗ mentlich österr. Bank⸗Actien, 5⸗ und 4 ½ proz. Met., so wie 3 proz. span., waren zu billigeren Coursen als gestern angeboten. Alle Eisen⸗ bahn⸗Actien gefragter und gingen etwas höher. In allen übrigen Gattungen war keine Veränderung. Der Umsatz war jedoch im Alllgemeinen von keinem Belang.

Oesterr. Bank⸗Actien 1032 Br., 1026 Gld. 5proz. Metallig. Obligationen pr. Compt. 72 ½ Br., 72 ½ Geld. Badische Partial⸗ Loose a 35 Fl. vom Jahre 1845 31 Br., 31 ¾ Gld. Kurhes⸗ sische Partial⸗Loose a 40 Rthlr. 31 Br., 30 ¾ Gld. Sardinische Partial⸗Loose a 36 Fr. bei Gebrüder Bethmann 33 ½ Gld. Darm⸗ städt. Partial⸗Loose a 50 Fl. 74 Br., 73 ½ Gld., do. a 25 Fl. 28 ½ Gld. Span. 3 proz. inländische 33 ¾% Br., 33 ½ Gld. Friedr. Wilh. Nordb. ohne Zinsen 36 Br., 35 ¾ Gld. Köln⸗Minden 97 Br., 97 Gld.

Paris, 11. Jan. 3 proz. 56.55. 466.25. Dukaten 11.70 11. 60. v“ Wechsel⸗Course. 8 Amsterdam 210 ½¼. Hamburg 187 ¼. Berlin 368 ½ London 24.85. Frankf. 212. Petersburg 385. vhlo hozer als gesene Bewegung an der Börse und die Rente

London, 11. Jan. 3 proz. Cons. p. C. u. a. Z. 96 ¾,

3 prog. 99, 981. Arb. 154, 1, Jhro. 38, , Pas. 37 8, Int⸗ 95 ½. 2 2 Engl. Fonds, bei nicht großem Geschäft, ohne Veränderun

Fremde Fonds ohne Bewegung und die Geschäfte darin flau. g.

2 Uhr. Die Umsätze in engl. Fonds waren mäßig und die

Stimmung sehr flau. In fremden wenig Geschäft; die Preise flau.

5proz. 94.50. Nordbahn

Wechsel⸗Course. Amsterdam 11. 16 16. . Paris 25.2 ½ 24.97 ⅛. Hamburg 13. 6 ½.

Frankfurt 118.

Holl. Fonds waren bei geringen Geschäften zu den gestrigen Schlußpreisen angeboten. In fremden Effekten zeigte der Handel wiederum wenig Leben. Russ. 5proz. blieben gefragt. Alle übrigen Gattungen blieben fast unverändert. Mex. 34 ½⅞.

Holl. Int. 67, 56 ¶⁄. Piecen 12 ½. Russ. alte 106.

70 ½, neue 75 %, ¼, 2 ⁄proz. 37

Amsterdam, 11. Jan.

Span. Ard., gr.

3proz. neue 67 ½. Oest. Met. 5proz.

Stiegl. 86 ½.

4 22 1, 16-

Amsterdam, 11. Jan. Die am verwichenen Montag hier eingetroffene Nachricht vom Ausscheiden sämmtlicher Minister in Paris, begleitet durch merklich niedrigere Notirung der französischen Renten, drückte hier die Course einiger Staatspapiere und veran laßte eine Verminderung im Umsatze, indem die Käufer in Erwar⸗ tung eines größeren Falles sich zurückzogen; als indessen die pariser Notirungen, wegen der erheblichen Renten⸗Diskomtirungen, nach⸗ her besser lauteten, erholten sich einige Course wieder etwas; im Ganzen blieben jedoch die Schwankungen nur gering. Hollän⸗ dische Integrale wurden Montag um pCt. niedriger abgelassen und wechselten seitdem zwischen 57 und 57 % pCt., zuletzt 57 % pCt. geltend; 3proz. wirkliche Schuld fiel von 67 16 auf 67 pCt. und blieb 67 % pCt.; 4proz. do. drückte sich von 88 bis 87 pCt.; kam aber bei einiger anhaltender Frage auf den ersten Cours zurück. Auch alte öprozentige russische Obligationen bei Hope blieben für Kapitalisten zur Geldbelegung gesucht und er⸗ reichten von 105 den lange nicht gekannten Preis von 105 ½⅔ pCt.; 4prozentige Certifikate bei denselben, wichen anfangs von 87 ½ auf 86 pCt., holten aber, nachdem wieder 87 ¼ à ½ pCt. Oesterreichische Fonds wurden durch gängig in matter Stimmung gehalten, aus Mangel an Kauf⸗ lust; alte 5prozent. Wiener Metall. wichen von 70 ¾ bis 70 pCt.; neue do., von 76 ⅛½ auf 75 ¾ pCt. gefallen, besserten sich wieder auf 76 % und blieben zuletzt 75 pCt. Der Cours von spanischen Ar⸗ doin⸗Obligationen erhielt sich nahe genug auf 12 ¼ pCt. und 3 prozent. Binnenländische dito wechselten zwischen 33 ¹¼6 und ½. „Ct. Ardoin⸗ Coupons wurden zu 7 pCt. verhandelt. Portugiesische Obligationen schwankten etwas unter und über 35¼ pCt. Von südamerikanischen Fonds wechselten brasilianische Obligationen zwischen 88 und 89 pCt. und wurden peruanische dito erst zu 78 ½ nachher zu 78 pCt. abge⸗ nommen. Zprozent. französische Renten fielen hier Montag von 54 % auf 53 1i pCt., stiegen seitdem bis 53 ¾ und blieben zuletzt 53 ⁄% pCt. Für Utrecht⸗Arnheimer Eisenbahn⸗Actien fanden sich öfters Liebhaber die bis zu 93 ½ pCt. anlegten; wenige Haarlem⸗ Rotterdamer dito holten 61 ½ pCt.

8

8 Markt⸗Berichte. 1 Berliner Getraidebericht vom 14. Januar. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 48 53 Rthlr. NRoggen loco 35 37 Rthlr. ““ pr. Jan. 34 ½ Rthlr. Br. 8 pr. Frühjahr 1851 35 ¾ Rthlr. verk. u. Br., 35 ½ G. Mai/ Juni 36 Rthlr. bez., Br. u. G. Gerste, große loco 25—26 Rthlr. 8 kleine 23 25 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 22 ½ 24 Rthlr. 48pfd. pr. Frühjahr 23 Rthlr. Br., 22 ¼ a ½ G. 50pfd. 24 Rthlr. Br., 23 ½ G.

AX“X“

Wien 13 12. 50.

Erbsen, Koch⸗ 40 44 Rthlr., Futter⸗ 35—38 Rthlr.

lich pr. Frühjahr.

Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf. Rthlr. 15 Sgr. 2 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. Erb⸗ sen 2 Rthlr., auch 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. (schlechte Sorte).

Telegrapbische Notizen.

4 ½proz. Met. 62 ½. Span. 33 7%.

Rüböl loco 11 Rthlr. bez. u. Br., 10 % G. br 1 Mo 1 8 Pr dicsen Monat 40 Rühlr. Vr., 10 G. Febr./ März 11 Rthlr. Br., 10 G. März./April 7 11 ½ a 11 ⁄2 Rthlr. Br., 11 22 a 11 verk., April / Mai 11 G... Leinöl loco 11 ½ Rthlr. pr. Frühjahr 11 ½ Rthlr. Br., 11 ½ G. Mohnöl 13 ½ Rthlr. Palmöl 11 ¾ Rthlr. Südsee⸗Thran 13 a 12 Rthlr. Spiritus loco ohne 1b 16 Rthlr. bez. mit Faß pr. Jan. 2„ 5 1 de F. G 16 ½¼ Rthlr. bez. u. Br., 16 ½⅞ G. Febr./März 16 ⁄2 a2 Rthlr. Br., 16 ¾ G. März /April 16 Rthlr. Br., 10 ½ a 5⅔ G. 1I April/Mai 17 ½ a * Rthlr. Br., 17 ¾½ bez. u. G. Mai / Juni 17 3, Rthlr. Br., 17 ½ G. Juni / Juli 18 ½ Rthlr. Br., 17 ½ a 18 G. Wetter: etwas stärkerer Frost bei klarem Himmel. Geschäftsverkehr: bedeutungslos. Weizen: etwas beachteter. Roggen: trotz einiger Umsätze mühsam behauptet. Hafer: gut preishaltend bei etwas mehr Frage. Rüböl: in etwas festerer Haltung. Spiritus: wenig verändert, doch eher etwas matter

nament⸗

*

Marktpreise Getraide.

Berlin, den 13. Januar.

vom

. Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 15 Sgr. Gr 18 5 2 Sgr. 6 Pf., auch 28 Sgr. 9 Pf.

Große Gerste 1 Rthlr. 3 Sgr. 2 Pf. Hafer 1 Rthlr. Weizen 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1

Roggen 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 1 Große Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr.

Wasser:

Zu

Sonnabend, den 11. Januar. Das Schock Stroh 9 Rthlr. 20 Sgr., auch 8 Rthlr. 15 Sgr.

Der Centner Heu 22 Sgr. 6 Pf., geringere Sorte auch 20 Sgr.

Stettin, 13. Jan. Uhr. Börse geschäftslos. Roggen 35 ½, pr. Frühj. 36 ¾˖ Br. Rüböl 10 ½, pr. Frühj. 10 % Br. Spiritus 23 ½, pr. Frühj. 21 ¾ Br.

1 2 ½ Uhr. Nordb. 35 ⅓. 5proz. 72. B. A. 1020. Loose 154 ½, 86 ¾. Kurhess. 30 ½. Wien 91 ¼.

2 ½ Uhr. Berlin⸗Hamb. 88 ½. Köln⸗

Frankfurt a. M., 13. Jan.

Bad. 31 †.

Hamburg, 13. Jan.

Minden 97. Magdeb.⸗Wittenb. 51 ½.

Getraide unverändert.

Mit der heutigen Nummer des Staats⸗Anzei⸗

gers sind Bogen 16 bis 20 der Anlagen zu den Verhandlungen der Zweiten Kammer ausgegeben worden.

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei. Beilage

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1

8

Staats-Anzeiger

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Mittwoch d. 15. Jan.

4

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8*

Deutschland. Oesterreich. Wien. Verfassungsfrage. Sachsen. Dresden. Schluß der Denkschrift der sächsischen Regierung.

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Londoner Industrie⸗Ausstellung. 1““

Wissenschaft und Kunst.

Verhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Berlin im Monat No⸗ vember 1850. Deutsche geologische Gesellschaft. Bemerkung zu der Rezension in Nr. 293 des Preußischen Staats⸗Anzeigers vom 24. No⸗ vember 1850.

Oesterreich. Wien, 11. Jan. Von einer Einberufung der Landtage ist, dem Const. Blatt a. B. zufolge, Angesichts der noch unentwickelten dresdener Konferenzen in dem Augenblicke keine Rede. „Am wenigsten“, liest man in diesem Blatt, „wird aber das Mini⸗ sterium, wie hier und da das Gerücht auftauchte, blos einen Theil der Landtage, sobald es den Zeitpunkt gekommen glaubt, überall er⸗ öffnen lassen, wo die Landesverfassungen erlassen sind, auch die Land⸗ tage einberufen. Wir wüßten auch keine ungluücklichere Auffassung als die, von welcher die oberwähnten Geruͤchte wissen wollten, da der Widerspruchsgeist, von welchem man einzelne Kronländer erfüllt glaubt, hierdurch nichts weniger als aufgehoben werden würde.“ Der Lloyd sagt: „Als wir uns vor einiger Zeit in diesen Blät⸗ tern wie in einer kleinen Broschüre für die Begründung einer erb⸗ lichen Pairie in Oesterreich aussprachen, nicht etwa weil wir dieselbe als etwas absolut Gutes, nur weil wir sie als etwas absolut Nothwendiges sür Oesterreich betrachten, da wurde uns selbst von solchen Männern, welche mit unserer Ansicht ganz einver⸗ standen sind, mit brsorgter Miene die Frage vorgelegt, ob wir wirklich dazu rathen könnten, die Verfassung vom 4. März ohne Zuziehung des Reichstages umzuändern. Unsere Antwort war, wenn die Regierung glaubt, die Landtage von Ungarn und Lombardo⸗Venetien, wie die übrigen Landtage, und dann den österreichischen Reichstag binnen heute und zwei Jahren einberufen zu können: Nein, wenn nicht: Ja. Wäre die Constitution vom 4. März in allen ihren Theilen möglich, so sollte sie uns in allen ihren Theilen sehr lieb und angenehm sein. Ist sie in einigen ih⸗ rer Theile unmöglich, so unmöglich, daß man nicht wagen darf, sie ins Leben einzuführen, so ist es uns lieber, wenn sie heute ge⸗ ändert wird, als wenn es über fünf oder zehn Jahre geschieht. Wir gehören aufrichtig zur constitutionellen Partei, schon deswegen, weil wir glauben, daß Oesterreich ohne Constitution nicht regiert werden kann. Das glauben wir eben so aufrichtig, wie, daß Oester⸗ reich mit der unveränderten Constitution vom 4. März auch nicht regiert werden kann. Die Furcht, welche keinem Manne und Staatsmanne Unehre macht, die Furcht vor der Gefahr, welche den Staat bedrohen konnte, mußte ihren Einfluß auf die Leiter unserer Regierung ausüben, im Frühjahr 1849, zur Zeit als ein auswär⸗ tiger Feind uns bedrohte, als die eine Hälfte der Monarchie in Waffen gegen uns stand, als eine tiefe Aufregung in den treu ge⸗ bliebenen Provinzen in Folge der Auflösung des Reichstags vor⸗ ausgesehen werden mußte. Als die Männer der czechischen Rech⸗ ten im Beginn des Jahres 1849 zur Linken zu desertiren began⸗ nen und sich für das Prinzip der Volks⸗Souverainetät begeisterten, da entstand nothgedrungen bei den Ministern der erste Gedanke an die Octroyirung einer Verfassung. Wäre es möglich gewesen, ge⸗ wiß jeder Minister hätte gern das Portefeuille niedergelegt, das zu jener Zeit Niemanden eine willkommene Bürde sein konnte, um Männern aus der Reichstags⸗Majorität Platz zu machen. Aber es war nicht möglich, den Herren Rieger, Schuselka, Pinkas, Stro bach, Borrosch, Goldmark und Füster zu weichen. Der Staat konnte nicht den Doktrinen des constitutionellen Systems zum Opfer ge⸗ bracht werden. Was aber damals nicht möglich war, ist auch heute nicht möglich. Die Minister können und dürfen eben so wenig jetzt, wie im Beginne des Jahres 1849, jeder oppositionellen Reichstags⸗Majo⸗ rität gegenuber ihre Aemter niederlegen. Sie können nicht einer Mehrheit in den Kammern weichen, welche das einheitliche Oesterreich nicht will, welche die Volkssouverainetät proklamiren möchte u. s. w. Hierin liegt der Unterschied zwischen Oesterreich und England. In dem letzteren Lande kann, und weil es dieses kann, würde das Mi⸗ nisterium auch jeder Opposition, die eine parlamentarische Mehrheit für sich hat, weichen. Wir aber, die den französischen Constitu⸗ tionalismus nicht adoptiren dürfen und wollen, sind noch nicht ein mal im Stande, das englische constitutionelle System in seiner ganzen Reinheit anzunehmen. Wir wünschen hier richtig verstanden zu werden. Wir sind nicht gegen die Constitution vom 4. März, weil wir keine Verfassung wollen; sondern weil wir eine Verfassung wollen, sind wir gegen sie. Kann sie lebensfähig gemacht werden, so haben wir nichts gegen sie; wo nicht, so steht sie nur dem Le⸗ bensfähigen im Wege. Man hat uns und Anderen schon so oft das Unrecht gethan, hinter unseren Ansichten die hervorragender Persönlichkeiten zu suchen. In der Politik wie in den Finanzen ist dieses gleich unbegründet gewesen. Wir vertreten nur die Mei⸗ nung dieses Journals. Es steht unseres Wissens hinter unserer Meinung nicht die irgend eines Machthabers, aber wir glauben dennoch eine größere Macht, als die irgend einer Persönlichkeit, hinter uns zu haben, die Macht einer politischen Nothwendigkeit.“

Sachsen. Dresden, 11. Jan. (Schluß der im gestrigen Blatte des Preuß. Staats⸗Anzeigers abgebrochenen Denkschrift.)

Ohne auf eine erschöpfende, den Zweck und die Gränzen dieser Denk⸗ schrift weit uͤberschreitende Entwickelung aller dieser Gründe hier einzugehen, mögen als vorübergehende, zwar nicht allzuschwer, aber doch nicht mit einem Schlage zu beseitigende Hindernisse beispielsweise aufgeführt werden: Die abweichende Gestaltung der Geldverhältnisse, insbesondere die Papier⸗Circu⸗ lation in Oesterreich, und die ziemlich schwierige Frage über die Stellung der norddeutschen Hafenplätze; dagegen bedürfen drei Hauptpunkte einer ge⸗ naueren Prüfung und Entwickelung.

Erstens die angeblich durch die Verschiedenartigkeit der Interes⸗ sen bedingte Verschiedenheit der nord⸗ und süddeutschen Zoll⸗ und Handelssysteme. Fragt man dabei nur die Stimme des in na⸗

Beilage zum Preußischen

tional⸗bkonomische Verhältnisse nicht tiefer eindringenden Volkes, oder der stets von einerseitigen Vorurtheilen des nächsten Interesses befangenen Vertreter einzelner Productionszweige den Kaufmann aus Hamburg und Stettin, den Grundbesitzer von Ost⸗ und Westpreußen, den westfälischen Rothgarnfärber oder den bayrischen Spinner, so wird man an der Möglich⸗ keit einer Versöhnung verzweifeln müssen. Aber man rufe sich die Vorgänge bei Gründung des Zollvereins zurückz da war der Widerstand nicht gerin⸗ ger, da betrauerte Leipzig schon den Untergang seines Handels; aber der Handel Leipzigs ist nie blühender gewesen, als seitdem, und wenn die Mehr⸗ zahl unserer Ackerbauproduzenten ihre Lage unbefangen prüft, so wird sie ge⸗ stehen müssen, daß ihre Production an Masse und an Werth gestiegen ist. Wenn andererseits gewisse Fabricationszweige, namentlich die Halbfabricationen, nicht die geträumte Rechnung gefunden haben, so liegt dies theils an Um⸗ ständen, welche durch kein Zollsystem der Welt geändert werden können, theils an einzelnen nicht abzuleugnenden Fehlern des Systems; aber diesen stehen viele andere Zweige gegenüber, wie z. B. Weberei und Wirkerei, welche viel mehr Hände beschäftigen und sich überraschend entwickelt haben. Das wird zwar die betreffenden Gewerbtreibenden nicht hindern, immerfort mehr zu begehren aber keiner von ihnen wird einen Augenblick in Zwei⸗ fel sein, was er zu wählen habe, wenn man ihm die Wahl zwischen einem neuen Vereine mit einem Systeme nach Belieben, aber nach ganz anderen Richtungen hin und unter Verlust seines alten Marktes, und zwischen dem Beharren in dem alten, nach seiner Meinung mangelhaften, aber gewohnte und sichere Absatzwege darbietenden Kreise stellen wollte. Man verzichte darauf, es gleichzeitig dem absoluten Freihändler und dem Protectionisten recht machen zu wollen, man schlage die wunderbar heilende Kraft der Er⸗ weiterung des Marktes und der Vervielfältigung der Beziehungen auf alle kleine Verletzungen materieller Interessen nicht zu gering an und gehe mit Muth an das Werk. Die Mängel des Zollsystems treten für Handel und Ackerbau und für die angeblich benachtheiligten Industriezweige desto mehr in den Hintergrund, je größer der innere Markt, je stabiler das System wird. Schwankungen sind das Gefährlichste. Man suche die theoretisch allein wahre Idee des Freihandels nicht dadurch zu realisiren, daß man in Ländern mit bestehenden und entwickelten Industrieen den Schutz an der Gränze wegnimmt, sondern dadurch, daß man die Gränze selbst hinausschiebt, den inneren Markt allmälig expandirend zu einer Größe erweitert, welche den Gränzzoll der inneren Konkurrenz gegenüber in eine un⸗ tergeordnete Bedeutung stellt.

Es wird zuzugeben sein, daß die österreichische Fabrication weitere Her⸗ absetzung der Zölle, als bis zur Höhe oder nahe zur Höhe des Zollvereins⸗ Tarifes, noch lange nicht verträgt, es wird andererseits den nördlichen Staa⸗ ten nicht zuzumuthen sein, mit den Zöllen auf Kolonialen und Wein sofort und ohne vermittelnden Uebergang bis zur Höhe des Zollvereins⸗Tarifes heraufzugehen, aber es wird nicht daran zu zweifeln sein, daß man durch allseitige Konzessionen und sorgfältige Berücksichtigung aller Bedürfnisse freier Handelsbewegung sich gegenseitig nähern, Verbindungen anknüpfen, Gegensäre ausgleichen und dadurch einer künftigen Vereinigung mächtig vorarbeiten kann.

Ob man dann etwas mehr nach der Schutzzoll⸗ oder nach der Frei⸗ handelsseite hin zusammenkommt, darauf kommt, den großen Vortheilen der Erweiterung des Marktes gegenüber, weniger an, als man gewöhnlich

glaubt. 1 3 8 Das in den Spstemen liegende Hinderniß ist also nicht unüber⸗ und nach und mit Schonung

windlich, aber es kann nur nach ¹ bestehender Interessen beseitigt werden. Daher nähere man die Tarife ein⸗ ander allmälig, mache sie, so weit möglich, vollständig gleich, lasse, so weit irgend thunlich, freien Verkehr eintreten, um die gegenseitigen Beziehungen zu vermehren und zu verstärken; und ohne daß man bestimmte Zeiträume des Fortschreitens verabredet hat, wird die wachsende Anziehungskraft sich neu bildender verwandter Interessen eine Vereinigung früher möglich machen, ja sogar dazu drängen, als man zu wagen gehofft hat. Man hat auch hierin einen lehrreichen Vorgang in dem Handelsvertrage vom 27. Mai 1829 zwischen dem preußisch⸗darmstädtischen und bayerisch⸗württembergischen Vereine, welcher, ohne nur die Verpflichtung zur Vereinigung auszu⸗ sprechen, die vollständige Verschmelzung im großen Zollvereine zur Folge atte.

h Zwei weitere Gründe, welche eine sofortige völlige Verschmelzung unmöglich machen und Uebergangs⸗Perioden erheischen, sind die Ver⸗ schiedenheit der Zolladministrations⸗Grundsätze und der Mangel hin⸗ reichender statistischer Unterlagen für Feststellung gerechter Grund⸗ sätze über die Vertheilung der Zollrevenuen unter die einzelnen Staaten. Gleichwie im Zollvereine die Administration des Zollwesens in allen dazu gehörigen Staaten völlig übereinstimmend geregelt ist, gleichwie dort Volks⸗ zahl und Consumtionsverhältnisse aus vieljährigen Beobachtungen genau bekannt sind, so wird man sich auch mit den übrigen Staaten Dentschlands über eine Annäherung in der Organisation der Zollbehörden verständigen und die nöthigen Unterlagen zur Feststellung gerechter Grundsätze über die Revenüentheilung sammeln müssen, ehe an eine völlige Zolleinigung gedacht werden kann. Wenn man aber bei möglichst gleichen Tarifen und mög⸗ lichst gleicher Organisation, nach Befinden unter gegenseitiger Kontrolle, einige Jahre beobachtet und sammelt, so wird es bald an den Unterlagen zur völligen Vereinigung nicht mehr fehlen, und den jetzt abzuschließen⸗ 1 Vorbereitungsverträgen werden bald die Vereinigungsverträge folgen önnen.

Das ist der einzige Weg, der zum Ziele führen, das ist, was gegen⸗ wärtig geschehen kann.

Was fann aber die jetzt versammelte Ministerialkonferenz dabei thun? Sicherlich ist sie als eine Versammlung zunächst politischer Natur weniger dazu bestimmt, die Details von Verträgen über materielle Interessen zu diskutiren, Regulative über die Einzelheiten des beschriebenen Vorbereitungs⸗Verfahrens auszuarbeiten zꝛe. Aber den Willen kann sie fixi⸗ ren, den zunächst einzuschlagenden Weg bezeichnen und das lebendige Or⸗ gan ins Leben rufen, welches den Weg verfolgen, das Wollen realisiren, die Idee fortbilden soll. Schon die Existenz eines solchen lebendigen Ver⸗ einigungspunktes wäre unendlicher Gewinn.

Aber es scheint auch, als müsse auf der Konserenz, wolle sie anders ihren großen Zweck vollständig erreichen, mindestens dies für die materiellen Interessen geschehen. Wird die materielle Frage gleichzeitig mit der politi⸗ schen und im Zusammenhange mit derselben behandelt und gelöst, dann ist viel eher auf eine befriedigende Lösung beider zu rechnen, als wenn man sich mit der politischen Organisation begnügen und die materiellen Fragen künftigen Verhandlungen überlassen wollte. Jetzt kann manches Opfer in der einen durch einen Vortheil in der anderen Richtung ausgeglichen werden.

Zu dahin abzielenden Beschlüssen will die Königlich sächsische Regierung hiermit angeregt haben, und während sie sich absichtlich, um in keiner Weise vorzugreifen, jedes materiellen Eingehens auf die Ein⸗ zelheiten der zu behandelnden Fragen enthalten hat, erlaubt sie sich, der Vorberathung der dritten Kommission folgende Anträge zur Erwägung an⸗ heim zu geben:

Die Konferenz möge beschließen, an die Stelle von Artikel XIX. der Bundesakte und Artikel LXIV. der wiener Schlußakte Bestimmungen eines präziseren und etwa folgenden Inhalts zu setzen:

Sämmtliche deutsche Regierungen machen sich verbindlich, die endliche vollständige Vereinigung aller deutschen Staaten zu einem Zoll⸗ und Han⸗ delsgebiete mit gleicher Gesetzgebung in Zoll⸗ und Handelssachen, überein⸗ stimmenden Einrichtuungen sämmtlicher Verkehrs⸗Institute und völlig freiem inneren Verkehr auf dem Wege der Ausbildung und gegenseitigen Annähe⸗ rung der bereits bestehenden Vereinigungen zu solchen Zwecken unablässig anzustreben. 8

Zu diesem Behufe sollen baldmöglichst Bevollmächtigte zusammentre⸗ ten, um in der auf den gegenwärtigen Konferenzen festzustellenden Weise Bestimmungen zu ermitteln und festzusetzen:

über Annäherung der Tarise,

über möglichst gleiche Zoll⸗Organisation,

über gegenseitige Verwaltungskontrolle und Beschaffung der Unterlagen zu späteren Vereinigungs⸗Verträgen,

über möglichste Erleichterung des Transitverkehrs,

über den Flußverkehr, tesres

über völlige Freiheit des gegenseitigen Verkehrs mit Rohstoffen und allen in sämmtlichen Tarifen stei erklärten Artikeln, über Erleichterung des gegenseitigen Verkehrs mit Manufakten, auch über den Gränz⸗ und Veredlungsverkehr hinaus, soweit dies der dermalige Zustand der Production gestattet, endlich über Bildung einer gemeinschaftlichen ständigen Kommission, zu Be⸗ rathung der zur Beseitigung aller einzelnen jetzt oder später sich dar⸗ stellenden Hindernisse völliger Vereinigung zu treffenden Veranstaltungen und zur Herstellung der Einheit in der die allgemeinen Verhältnisse des Handels, des Verkehrs und der Production betreffenden Gesetzge⸗ bung (z. B. Handelsgesetzbuch; Münzen, Maße und Gewichte; Pa⸗

tente; Musterschutz u. s. w.).

Je weniger in der Annahme solcher Anträge schon an sich für irgend einen Staat die Gefahr liegen kann, sich zu präjudiziren, je mehr Alles nur auf die sichere Hoffnung gebaut ist, daß es nur gelte, einmal ernstlich anzufangen, um auch zu vollenden, um so sicherer mag sich die Königlich sächsische Regierung, welche sich im Uebrigen der Verbesserungsfähigkeit ihrer Anträge deutlich bewußt ist, der Hoffnung hingeben, daß man allerseits auf die gegebene Anregung eingehen und die vorstehenden Anträge der Bera⸗ thung unterziehen werde. 111A“ 8

Dresden, am 1. Januar 1851. ““

Londoner Industrie⸗Ausstellung.

Wir bringen hierdurch zur allgemeinen Kunde:

1) Schon früher haben wir mit Rücksicht auf die Eröffnungen der Königlich großbritanischen Kommissarien für die bevorstehende londoner Industrie⸗Ausstellung den Herren Ausstellern empfohlen, Gegenstände oder Pakete mit Gegenständen, welche nur geringen Raum, namentlich weniger Raum als zwei Kubikfuß einnehmen, nicht abgesondert einzusenden, sondern Packungen von solcher gerin⸗ gen Ausdehnung so viel wie möglich mit einander zu ver⸗ binden. Wir wiederholen diesen Wunsch mit dem Beifügen, daß, wo die Sendung eines einzelnen Ausstellers von solchem ge⸗ ringen Umfange ist, benachbarte Aussteller besonders dann sich vereinigen mögen, wenn sie dieselben Klassen von Artikeln einsen⸗ den, und daß es dem vorliegenden Zwecke am meisten entspricht, wenn die einzusendenden Gegenstände bis zu Kollis von 8 bis 10 Kubikfuß mit einander verbunden werden. Für Aussteller aus Ber⸗ lin und dessen Umgegend wird die Bemerkung hinzugefügt, daß über solche Verbindungen mehrerer Sendungen zu einem größeren Kollo auch nähere Auskunft und Anleitung bei der Empfangstelle auf dem hiesigen hamburger Bahnhofe von den Herren Güter⸗ Dirigenten Arndt und Güter⸗Expedienten Schilde ertheilt und zur Verbindung geeignete Aussteller bezeichnet werden.

2) Die Königlich großbritanischen Kommissarien für die lon⸗ doner Industrie⸗Ausstellung beabsichtigen, einen amtlichen Katalog aller Aussteller in englischer und wo möglich auch in französischer und deutscher Sprache veranstalten zu lassen. Nach einer Anzeige der Buchdruckereibesitzer Wm. Clowes und Söhne in London, welche mit der Herausgabe beauftragt sind, ist der Preis der kleineren Ausgabe dieses Katalogs für London auf 2 ½ Schilling festgesetzt, der der größeren Ausgabe aber unbestimmt. Der Herausgeber hat an uns den Wunsch gerichtet, zu erfahren, auf welchen Absatz der deutschen Ausgabe des kleinen amtlichen Katalogs sämmtlicher Aus⸗ steller er mit Sicherheit rechnen könne, um danach zu ermessen, ob deren Herausgabe sich empfehle.

Wir erklären uns bereit, ohne dem Wege des Buchhandels vor⸗ greifen zu wollen, Bestellungen auf diesen Katalog weiter zu be⸗ fördern, und ersuchen deshalb alle diejenigen, für welche der Besitz desselben ein Interesse hat, die Anzahl der Exemplare, welche sie zu besitzen wünschen, entweder unmittelbar bei den Herren Wm. Clo⸗ wes und Söhne (London, Hyde Park und 29 New Bridge⸗Street), oder auf dem Wege des Buchhandels, oder bei der Ausstellungs⸗ Kommission des Bezirks für Berlin und den Regierungs⸗Bezirk Potsdam bei uns, sobald als möglich, auf dem letzteren Wege spä⸗ testens bis zum 15. Februar d. J. anzumelden, womit sie aber zu⸗ gleich die Verpflichtung zur späteren Abnahme der bestellten Exem⸗ plare gegen den Kostenpreis übernehmen.

3) In den größeren amtlichen Katalog werden sowohl bildliche Illustrationen, als auch Anzeigen, wobei Angaben der Preise der ausgestellten Gegenstände nicht ausgeschlossen sind, aufgenommen werden. Das Nähere über diese Illustrationen und Anzeigen wird binnen kurzem festgestellt und veröffentlicht werden. Für jetzt haben die Herren Clowes und Söhne noch Niemanden ermächtigt, sich dieserhalb bei den Ausstellern zu melden. G

4) Um dem Wunsche der vereinsländischen Aussteller, welche den Preisen der ausgestellten Gegenstände, da sie an diesen selbst nicht vermerkt werden dürfen, eine möglichst ausgedehnte Publizität zu geben wünschen, nachzukommen, sind wir auf das Anerbieten der hiesigen Deckerschen Geheimen Ober⸗Hof⸗Buchdruckerei, unter Benutzung der von uns mitzutheilenden Materialien, einen Kata⸗ log der deutschen Aussteller mit Angabe der Preise der wichtigeren Ausstellungs⸗Gegenstände in einer deutschen und einer englischen Ausgabe herauszugeben, eingegangen. Dieser Katalog der hcben Aussteller wird zum Preise von 10 Sgr. debitirt werden, und er⸗ suchen wir die Abnehmer solcher Preis⸗Kataloge, ebenfalls in der vorerwähnten Weise ihre Bestellungen machen zu wollen.

5) Um den preußischen Industriellen den Besuch der londoner Industrie⸗Ausstellung möglichst zu erleichtern, hat der Herr Mi⸗ nister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten unterm 2. Januar d. J. verfügt, denselben, wenn sie diese Industrie⸗ Ausstellung besuchen, eine Ermäßigung der Reisekosten auf den preußischen Staats⸗Eisenbahnen durch Bewilligung der Benuz⸗ zung der zweiten Wagenklasse für die Fahrpreise der dritten zu gewaͤhren. Hiervon sind die Königlichen Directionen der Westfält⸗ schen, der Bergisch⸗Märkischen und der Aachen⸗Düsseldorf⸗Ruhr⸗ orter, so wie die Königliche Verwaltung der Niederschlesisch⸗Mär⸗ kischen Eisenbahn, zur Nachachtung in Kenntniß gesetzt.

Berlin, den 11. Januar 1851.

Kommission für die londoner Industrie⸗Ausstellung. von Viebahn. Druckenmüller. Brix.

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Verhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Berlin im Monat November 1860.

Herr G. Rose gab eine Mittheilung des Herrn Bunsen in Mar⸗ burg über den Einfluß des Druckes auf die chemische Natur der hehg schen Gesteine. Eine Arbeit über den inneren Zusammenhang der vulka⸗ nischen Erscheinungen Islands hat Herrn Bunsen zur Er der Frage Veranlassung gegeben, ob und inwieweit dem Drucke ein ö die Bildung und Natur der plutonischen Gesteine beizumessen sei. Eine grö⸗ ßere Zahl sorgfältig ausgeführter Analpsen der charakteristischen nicht meta⸗