1851 / 25 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ein Unglück begegnet, in Folge dessen der Lokomotivführer, der Heizer und ein Passagier das Leben verloren haben. Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, welcher sich auf der Rückreise von Berlin nach Bonn auf dem Zuge befand, ist mit seinem Gefolge unverletzt geblieben.

Köln, 22. Jan., Nachmittags. (Köln. Ztg.) In Betreff des gestrigen Unfalls auf der Köln⸗Mindener Eisenbahn erhalten wir eben folgende Bekanntmachung:

8 Die in g9 zweiten Ausgabe dieser Heitung vom 22sten 9. M. gegebene Nachricht von einem Unglücksfalle, welcher zwischen Brak⸗ wede und Gütersloh gestern den Berlin⸗Deutzer Zug getroffen hat,

beestätigt sich leider. Die Ursache des Entgleisens der Maschine und des unmittelbar dahinter laufenden Pack⸗ und der folgenden vier Personenwagen bei einem Wege⸗Uebergange der Bahnwärter⸗Sta⸗ tion Nr. 333 konnte bis zur Stunde nicht ermittelt werden. Außer dem hierbei erfolgten Tode des Maschinenführers Kleine II. und des Heizers von Majowski ist auch der des nordamerikanischen Ge⸗ sandtschafts⸗Secretairs John B. Ander aus New⸗York zu beklagen.

Ferner ist nach den bisherigen Mittheilungen schwer verletzt

worden: der Huͤlfs⸗Bremser Hölscher; leichter: der Zugführer Stumpfeld, die Schaffner von Cölln, Bormkessel und Bunteschuh; auch einige Passagiere haben Verletzungen davongetragen.

Eine Untersuchung des Unfalls ist angeordnet und behalten wir

uns weitere Mittheilung über das Ergebniß derselben vor.

Köln, 22. Januar 1851.

Die Direction Gesellschaft.

Oesterreich. Wien, 21. Jan. Der Herzog von Parma hat dem Erzherzog Leopold von Oesterreich das Großkreuz des Königlichen unter der Benennung des heiligen Ludwigs⸗Ordens bestehenden Verdienst⸗ Ordens, der Großherzog von Toskana dem Fürsten Friedrich Liechten⸗ stein, Kommandirenden der österreichischen in Toskana garnisonirenden Hülfstruppen, das Großkreuz des unter der Benennung des heiligen

Josephs⸗Ordens bestehenden Verdienst⸗Ordens verliehen.

Der Lloyd meldet: „Der Verein zur Errichtung weiblicher Arbeitsschulen ist in reger Thätigkeit begriffen und wird noch im Laufe weniger Tage Schulen errichten. Unser Gouverneur, Feld⸗ zeugmeister Freiherr von Welden, fährt fort, sich mit menschenfreund⸗ lichem Eifer dieser Arbeitsschulen anzunehmen. Derselbe ist jetzt eifrig bemüht, das Interesse unserer reicheren Mitbürger für diese

Anstalt zu wecken, und hat den folgenden Brief an die Freiherren von Sina und von Rothschild gerichtet: „„Hochwohlgeborner Frei⸗ herr! Ich wende mich diesmal nicht allein an den Mann des Reichthums, sondern ganz vorzüglich an den Menschen von Gemüth und Verstand. Wenn wir das immer mehr heranwachsende Prole⸗ tariat nicht jedes Besitztum gefährden sehen wollen, so müssen Mittel jeder Art dagegen angewendet werden von Seiten des Staats, daß um jeden Preis die Handhabung der Gesetze durchgeführt werde, von Seiten der Besitzenden, indem sie trach⸗ ten, dem wirklichen Elende und Mangel, so viel es einem Jeden möglich ist, zu Hülfe zu kommen. So schwer auch die Aufgabe sein mag, der Anfang muß gemacht werden, indem vor⸗ züglich auf die Moralität des weiblichen Geschlechtes, auf welcher ja die Verbesserung der künftigen Generation beruht, hingewirkt wird, und dieser Zweck wird wohl durch Errichtung von weiblichen Arbeitsschulen für die unteren Klassen am besten erfüllt werden können. Sie müssen dort am allerersten errichtet werden, wo das Verderbniß am größten ist, das heißt, in allen größeren Haupt⸗ städten. Ich habe diesen Gedanken in der gedruckten Nebenlage mehr entwickelt. Es hat die Würdigung und den Beifall bei man⸗

Ichen erleuchteten Männern, am meisten bei vielen gefühlvollen

Frauen aller Stände gefunden. Da Weiblichkeit auch nur von Frauen gebildet werden kann, so hat sich schnell unter dem Schutze einer hohen Frau ein Schulverein gegründet, der sich rastlos mit der Erziehung und Beschäftigung von Mädchen der untersten⸗ ärmeren Klassen in dem Alter von 7 bis 15 Jahren beschäftigen will. Den großen Nutzen einsehend, haben sich auch einige Ge⸗ meinden mit der größten Bereitwilligkeit dem frommen Unterneh⸗ men angeschlossen, und die Gemeinde Gumpendorf hat eine wahre

Musterschule bereits gegründet, die unter dem Schutze Ihrer nesen Hoheit der Frau Erzherzogin Sophie nur Segen bringend

sein kann. Sieben bis acht Arbeitsschulen in verschiedenen Vor⸗ städten treten so eben in das Leben. Der Anfang wäre gemacht, 8 aber für die große Population in Wien wären wenigstens 25 der⸗ lei Schulen nothwendig. Was möglich war, ist geschehen; aber die Kräfte schwinden, wenn nicht bedeutende Zuflüsse folgen. Ich habe mich voriges Jahr, und nicht umsonst, an das Großhandlungs⸗ Gremium um Unterstützung für die Armen, vorzüglich aus der ar⸗ beitenden Klasse, gewendet und spreche Ihnen, Herr Baron, und Allen, die damals so reichlich gespendet, noch einmal meinen wärm⸗ sten Dank aus. Ich habe öffentlich Rechenschaft gelegt über die Verwendung der Beträge, die ich einem mich so hochehrenden Vertrauen verdanke. Die Armuth ist aus Wien nicht verschwun⸗ den, das ist nicht die Aufgabe eines Jahres, aber sie ist minder erbittert geworden gegen den Besitzenden, weil der Arme gesehen, daß sich dieser mit seinem Elende beschäf⸗ tigt. Von der Summe von ungefähr 16,000 Fl., die ich vom vo⸗ rigen Jahre erübrigt, habe ich in diesem Jahre die dringendste Armuth zu befriedigen gesucht, den größten Rest aber von 15,000 Fl. in Staats⸗Obligationen dem neuen Schulverein zugewendet. Dies hat den Anfang möglich gemacht; jetzt wende ich mich erneuert an das Handlungs⸗Gremium und an Sie, Herr Baron, als dessen vermöglichsten und würdigsten Repräsentanten, mit der Bitte, diesem in das Le⸗ ben getretenen Schulverein durch kräftige Beiträge ein Kapital zu schaffen, damit seine künftige Existenz gesichert sei, um sorgenfrei sein heilvolles Wirken fortsetzen zu können, weshalb das angefügte Blatt zu gefälligen Beiträgen aufzunehmen bestimmt ist. Ihre Stimme, in Würdigung dieser meiner hier so sehr motivirten Bitte, wird auch die Anderen des löblichen Gremiums bestimmen und die edlen Damen, die sich einem so löblichen Zwecke widmen, auch zu Sammlungen in ande⸗ ren Kreisen ermuthigen. Sie werden mir gewiß nicht sagen, was Sie Alles schon gethan haben, das erkennt man und kann Sie nur bestimmen, in Ihrem Eifer für die gute Sache fortzufahren. Ew. Hochwohlgeboren würden mich sehr verbinden, wenn Sie diesen Brief in dem löblichen Gremium verbreiten wollten, er ist ja an Alle gerichtet, die es gut und edel meinen, und es ist dies die Ur⸗ sache, warum ich ihn Hochdemselben in mehrfachen Exemplaren bei⸗ schließe. Empfangen Sie die aufrichtigste Versicherung meiner, ho⸗ en Achtung, die ich Ihnen hiermit zu erneuern die Ehre habe. w. Hochwohlgeboren ergebener Diener. Wien, 18. Januar 1851.“

Wien, 22. Jan. Se. Majestät der Kaiser, von dem leichten Unwohlsein bereits völlig hergestellt, erschien vorgestern im Hof⸗ A5 und wohnte dem ersten Akte der Vorstellung Hein⸗ rich's IV. bei.

8 Ihre Majestät die Kaiserin⸗Mutter war vorgestern von einem leichten Unwohlsein befallen; befindet sich aber seit gestern wieder vollkommen gesund.

General⸗ Major Baron Jelacic koͤmmt als Brigadier nach

der Köln⸗Mindener Eisenbahn⸗ 8

Agram, General⸗Major Mihic nach Karlstadt und General⸗Major Graf Waldstein nach Stanislaus. General⸗Major von Lang ist in den Stand der Disponibilität versetzt worden.

Bayern. München, 21. Jan. (A. Ztg.) Heute Vormit⸗ zag an Nervenschlag in dem Alter von 62 Jahren der Freiherr Max Prokop von Freyberg⸗Eisenberg, Staats⸗ rath im außerordentlichen Dienst, quieszirter Reichsarchivar und ehemaliger Vorstand der Akademie der Wissenschaften, bekannt als Verfasser mehrerer historischen Schriften, ein Mann von streng⸗ katholischer Richtung, welchem der Ruf der Rechtlichkeit und Bieder⸗ keit ins Grab folgt. In dem Jahr 1847 wurde ihm von König Ludwig das Portefeuille des Kultusministeriums angeboten, dessen Uebernahme Herr von Freyberg damals ablehnte.

Mit nächstem 1. Februar wird Legations⸗Rath Dingelstedt die Leitung unserer Hof⸗ und Nationalbühne provisorisch übernehmen. Der bisherige Intendant, Freiherr von Frays, tritt als Oberst des hiesigen Infanterie⸗Leibregiments in den aktiven Militairdienst zu⸗ rück und ist in allerhöchster Anerkennung seiner thätigen Geschäfts⸗ führung von Sr. Majestät mit dem Komthurkreuz des Michaels⸗ Ordens ausgezeichnet worden. Zur Industrie⸗Ausstellung in Lon⸗ don wird sich als bayerischer Regierungs⸗Kommissär Professor Schafhäut begeben und demnächst dahin abreisen, um schon bei Auspackung und Aufstellung der von Bayern entsendeten Industrie⸗ Gegenstände an Ort und Stelle anwesend zu sein. Ein Bild der Vorzeit sehen wir wieder in dem alle sieben Jahre sich erneuernden Schäfflertanz, welcher in diesem Karneval auf den Straßen Mün⸗ chens ausgeführt wird. Der Ursprung desselben datirt auf die Zeit der großen Pest in München, das Jahr 1517, zurück, und es hat sich die alte Sitte des periodischen Tanzes der Schäffler mit ge⸗ ringer Unterbrechung und ohne wesentliche Veränderung der frühe⸗ ren Kostümirung unausgesetzt bis auf unsere Tage erhalten.

Zur regelmäßigen Ergänzung des stehenden Heeres für das Jahr 1851, gemäß den Bestimmungen des Heeres⸗Ergänzungs⸗ Gesetzes vom 15. August 1828, hat Se. Majestät der König die vorläufige Aushebung einer dem Sechstel des formationsmäßigen Heeresstandes entsprechenden Anzahl von 13,000 Konskribirten (davon 9044 zur Infanterie, 1872 zur Reiterei, 1809 zur Artillerie, 122 zu den Sanitäts⸗Compagnieen und 153 Mann zum Genie⸗ Regiment) aus der Altersklasse 1829, vorbehaltlich der gesetzlich zu⸗ lässigen Maßnahmen für den eintretenden Fall eines weiteren Er⸗ gänzungs⸗Bedarfs, allerhöchst genehmigt.

Hannover. Hildesheim, 20. Jan. (Z tg. f. N. D.) Die in den letzten Tagen hier durchgekommenen, noch nicht erwähnten österreichi⸗ schen Truppen bestehen aus dem Brigadestabe des General⸗Major Görger, 1sten und 2ten Bataillon Graf Nugent⸗Infanterie (Gali⸗ zier), welche heute Morgen mit der Eisenbahn weiter befördert sind. Augenblicklich liegen hier und in den Ortschaften der Umgegend das 1ste und 2te Bataillon Erzherzog Ludwig⸗Infanterie (Mähren), so wie mehrere Batterieen, worunter eine Raketen⸗Batterie. Auch trifft so eben ein ungeheurer Brückenpark hier ein. Ein in hie⸗ siger Kaserne für die Oesterreicher errichtetes Lazareth ist bereits sehr stark überfüllt.

Hessen. Kassel, 21. Jan. (K. Z.) Nachdem die Durch⸗ züge der Kaiserlichen Truppen aufgehört haben, werden einzelne Abtheilungen der Königlich bayerischen jetzt wieder der Stadt nä⸗ her gelegt werden. Die betreffenden Dislocationen haben bereits begonnen, und es ist eben (Mittags) ein Bataillon Bayern nebst einer Batterie Geschütz hier eingerückt. Die Kurfürstlich hessischen Truppen sind durch den Einmarsch der Jäger, welche vor drei Ta⸗ gen hier wieder einrückten, um ein Bataillon verstärkt worden. Zwischen den verschiedenen Truppentheilen herrscht vollkommene Eintracht.

Kassel, 21. Jan. (D. R.) Die Märsche der nach Schles⸗ wig⸗Holstein rückenden österreichischen Pacifications⸗Truppen sind mit dem vorgestrigen Tage geschlossen. Die Einquartierungen hatten für Kassel aber schon mit dem 17ten d. aufgehört, da die seitdem durch⸗ gekommenen Mannschaften meistens auf den umliegenden Dörfern untergebracht wurden und theils sofort weiter gingen. Am 18ten kamen hier in der Nähe noch zwei Transporte Pioniers, ein De⸗ taschement Nugent⸗Infanterie und die 7te Proviant⸗Division an, und am 19ten das Aufnahmespital No. 4, bei welchem sich meh⸗ rere barmherzige Schwestern befanden. Heute gegen Mittag kam hier ein Bataillon Bayern vom 6ten Infanterie⸗Regiment mit klin⸗ gendem Spiele an. Der Kurfürst empfing dasselbe auf dem Friedrichsplatz und ließ es dort an sich vorbeidefiliren. Dieses Ba⸗ taillon hatte Kassel wegen der österreichischen Truppen⸗Durchmärsche verlassen und geht jetzt, nachdem es hier einen Rasttag gehalten, nach Rotenburg, welches ihm vorläufig als Garnisons⸗Ort angewie⸗ sen ist. Weitere Truppenbewegungen haben nicht stattgefunden, außer daß vorgestern Abend ein Schützen⸗Bataillon hier ankam, und das 3te kurhessische Infanterie-Regiment, welches früher in und um Bockenheim lag, in seine Garnison Hanau zurückgekehrt ist.

Der Bezirks⸗Direktor Wachs hat folgende Bekanntmachung erlassen: „Da es neuerlich vorgekommen ist, daß ein Theil des Publikums durch Beifallsbezeugung bei solchen Stellen der zur Aufführung gebrachten Theaterstücke, welche nur irgendwie eine po⸗ litische Auslegung zulassen, Demonstrationen hervorzurufen suchte, so sieht sich der Unterzeichnete in besonderem Auftrage des Herrn Bundes⸗Civil⸗Kommissars veranlaßt, vor der Wiederholung derarti⸗ ger Ruhestörungen mit dem Bemerken zu warnen, daß die Anstif⸗ ter und Theilnehmer an solchen Demonstrationen als Ruhestörer nach den gegenwärtig bestehenden Gesetzen des Kriegszustandes zur Bestrafung werden herangezogen werden. Der Bezirksdirektor Wachs.“ Man hofft, daß dieses Verbot bald wieder zurückgenommen werden wird, da dasselbe wider den Willen der Hoftheater⸗Intendantur er⸗ lassen ist. Der Graf hatte bereits vor 14 Tagen diesen Befehl an den Polizei⸗Direktor Henkel ergehen lassen. Dieser erklärte sich jedoch außer Stande, denselben auszuführen, da die Hoftheater⸗ Intendantur nicht damit einverstanden sei.

Der Polizeidirektor Henkel ist noch nicht vernommen und eben so wenig der Polizeikommissar Hornstein. Dem Staatsprokurator ist nur eine einfache Anzeige der erfolgten Verhaftung zugegangen, und zwar zu dem Ende, um für die Aufnahme derselben im Civil⸗ gefängnisse zu sorgen, und den Angeklagten ist mitgetheilt, daß sie bis auf Weiteres verhaftet blieben.

Hessen und bei Rhein. Darmstadt, 21. Jan. (Fr. J.) In der heutigen Sitzung der ersten Kammer ward beschlossen, zur Zeitersparniß künftig die Protokolle nicht mehr zu verlesen, sondern nur zur Einsicht der Mitglieder im Berathungszimmer niederzu⸗ legen. Unter den Eingaben befindet sich eine des Advokaten Pur⸗ gold wegen Umgestaltung der Anwaltvereine und Anwaltkammern in deutschrechtliche Genossenschaften. Abg. Kritzler erneuert meh⸗ rere seiner Anträge vom vorigen Landtage und zwar wegen Be⸗ nutzung des Wassers in nicht schiffbaren Flüssen und Bächen durch Gewerbtreibende und Wiesenbesitzer, um Streitigkeiten vorzubeugen, wegen wohlfeilerer Betreibung grundherrlicher Gefälle, wegen Ent⸗ bindung der Bürgermeister von Vornahme der Zwangsversteige⸗

v“

rungen von Mobilien in Civilrechts⸗Streitigkeiten. Antragstelle wünscht Vorlagen von Gesetz⸗Entwürfen seitens der Staatsregie⸗ rung über diese Gegenstände. Es wird von mehreren Abgeordne⸗ ten bemerkt, daß die Regierung bezüglich des dritten Gegenstandes bereits eine Gesetzvorlage beabsichtige. Der Graf von Leiningen⸗ Westerburg protestirte gegen die im Jahr 1848 erfolgte eigen⸗ mächtige Aufhebung der Rechte der adeligen Gerichtsherren, sich auf seine bereits auf zwei früheren Landtagen erhobenen Reclama⸗ tionen beziehend und sich vorbehaltend, nöthigenfalls bei dem deut⸗ schen Bunde, den er noch als zu Recht bestehend anerkenne, geeig nete Schritte zu thun. Die Kammer wählte ihre ständigen Aus⸗ schüsse und zwar: 1) in den Finanz⸗Ausschuß die Herren von Bech⸗ told (General), von Riedesel, Humann, Eckhardt und Winter; 2) in den Petitions⸗Ausschuß: Kanzler Birnbaum, Pfannebecker, Engelbach, Ellenberger und Camesasca; 3) Legitimations⸗Ausschuß: von Löw, Davis, Kritzler, von Günderrode, von Grolman.

Darmstadt, 21. Jan. (Fr. J.) In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer kam die Kompetenzfrage, angeregt durch einen bezüglichen Antrag des Abgeordneten Lehne, zur Sprache. Der Antragsteller bat um baldige Verhandlung des Gegenstandes, und

in den Abtheilungen wurde der Ausschuß zu dessen Prüfung so⸗

gleich ernannt aus den Herren Müller⸗Melchiors, Klipstein, Reh, von Rabenau, Breidenbach. Letzterer ist Vorstand des Ausschusses. Bei der Wahl der ständigen Ausschüsse wird der Finanzausschuß gebildet aus den Abgeordneten: Müller⸗Melchior's, Draudt, Kraft von Dieburg, Volhard, Kraft von Gießen, Zöp⸗ pritz, George. Vorstand: Zöppritz. Der Legitimations⸗Ausschuß aus den Abgeordneten: Wittmann, Matty, Reh, Klipstein, von Stark, Brumhard und Frank von Darmstadt. Vor⸗ stand: Klipstein. Der Petitions⸗Ausschuß aus den Abgeordneten Eich (Vorstand), Ploch, Kempf, Hillebrand und Lehne. Zu Abthei⸗ lungs⸗-Vorständen werden erwählt: die Herren Lehne, Klipstein, von Stark, Matty und Reh. die Thronrede eine Adresse erlassen werden solle oder nicht“, währte nicht lange. Nur Mitglieder der gothaer Partei (die Herren Zöppritz, Volhard u. s. w.) sprechen sich für den Erlaß einer Adresse aus, während die konservative Partei solche als zeit⸗ und geldrau⸗ bend verwarf, wie Herr von Rabenau und Andere. Nach Beseiti⸗

gung einiger Vorfragen wurde der Erlaß einer Adresse mit großer

u Majorität abgelehnt. Nächste Sitzung morgen früh 11 Uhr. Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin. Die Schw. Ztg. ist im Stande, das nachfolgende Aktenstück zu veröffentlichen: „In Bezug auf die unterm 2. Januar d. J. aus Großher⸗ zoglichem Finanz⸗Ministerium erlassene Verordnung, betreffend die Verweigerung der Zollfreiheit bei Produkten ritterschaftlicher Guts⸗ pässe, welche nicht der vorschriftsmäßigen Form entsprechen oder auf Personen und Gegenstände lauten, denen gesetzlich die Zollfreiheit nicht gebührt, findet sich das Departement unter nochmaliger Hin⸗ weisung auf die am 9. Juli 1829 (im 27sten Stück des offiziellen Wochenblatts) erneuert abgedruckten, älteren Kammer⸗Verordnungen, zu nachfolgenden näheren Erläuterungen veranlaßt:; 1) Die im §. 286 des Landesvergleichs begründete Zollfreiheit der Ritterschaft steht nur den Gutsbesitzern und deren Pächtern zu, nicht auch den ritterschaftlichen Pachtbauern, Erbzinsleuten und an⸗ deren Hintersassen. 2) Gegenstand dieser Zollfreiheit sind nur die auf den ritterschaftlichen Gütern selbst gewonnenen natürlichen Er⸗ zeugnisse, wie die für das Gut erforderlichen Bau⸗ und Haushalts⸗ Bedürfnisse. teren Vertrieb von den Gutsbesitzern oder Pächtern angekauften Produkte und Gegenstände; ebensowenig auf Kunsterzeugnisse, wie sie der §. 288 des Landesvergleichs bezeichnet, in specie wenn sie außerhalb des Landes gehen. 3) Die Zollfreiheit hört auf, sohald die Produkte dem Käufer derselben oder einem Dritten tradirt sind, es wäre denn, daß dieser aus eigenem Rechte die Zollfreiheit an⸗ zusprechen hätte. Die Tradition ist allemal als vollendet anzu nehmen, wenn die Produkte aus der Hand des Verkäufers oder seiner Leute in die des Käufers oder dessen Bevollmächtigten über⸗ gegangen sind. 4) Eben so ist die Tradition als geschehen und die Zollfreiheit als erloschen immer mit dem Momente anzunehmen, wo die Gutsprodukte von einem Kommissionshändler oder Spedi⸗ teur übernommen werden. 5) Grundbedingung für die Anerken⸗ nung und Gewährung der Zollfreiheit auf an sich zollfreie Guts⸗

produkte bleibt ohne Ausnahme die Production eines vorschriftsmä⸗-

ßig ausgestellten Gutspasses. Unvollständige oder sonst mangelhafte

Pässe sind zwar von den Zollbeamten zu ihrer eigenen Rechtferti⸗

gung wegen Verweigerung der Zulfreiheit zurückzubehalten, der Zoll aber in solchen Fällen, nach Vorschrift der Rolle, wie von jedem anderen Zollpflichtigen zu erheben. 6) Die Landzollbediente haben diese Bestimmungen oder Grundsätze genau zu beachten und bei Prüfung und Untersuchung der Zollpässe und der transportirten Gegenstände mit gehöriger Umsicht und Sorgfalt zu verfahren, da⸗ mit einerseits begründete Reclamationen vermieden, andererseits

ungesetzliche oder ohne die bedingungsmäßige Form angesprochene

Zollexemtionen nicht zugestanden werden, insbesondere aber auch, damit die etwa dem steuerpflichtigen Käufer, Commissionair und Spediteur treffende Handelssteuer nicht gleichzeitig verloren gehe. 7) In Fällen des Zweifels über die Gültigkeit eines Guts⸗ passes oder die Zollfreiheit des Paßinhabers oder der geführten Produkte und Gegenstände ist, nach Sicherstellung der event. fälli⸗ gen Abgaben und der etwa verwirkten Contraventionsstrafe, sofort dieserhalb beim Departement unter Vorlegung des betreffenden Passus berichtlich anzufragen. Schwerin, am 6. Januar 1851. Großherzogliches Steuer⸗ und Zoll⸗Departement. G. L. Schultze.“

Nassau. Wiesbaden, 20. Jan. (F. J.) Durch Urtheil des von dem Kais. österreichischen und unserem Staats⸗Ministerium angerufenen Kompromißgerichts ist das Schloß Johannisberg sammt Appertinenzien, mit dem Jahre 1851 anfangend, an das Herzog⸗ thum Nassau steuerpflichtig geworden und hat überdies an unsere

Domainen⸗Kasse 7000 Fl. als Rückvergütung für gemachte Steuer⸗

vorlagen zu entrichten. Lübeck. theikung über die Einquartierung österreichischer Truppen in den im

Lauenburgischen belegenen lübeckischen Enklaven. Secretair Dr. Winckler bei der lauenburgischen Regierung und dem

Höchstkommandirenden der betreffenden österreichischen Truppen hier⸗ gegen angebrachte Remonstration sei ohne Erfolg gewesen. Zu⸗ Rendsburgs die

Besetzung durch sonstige Gebietstheile erforderlichen

leich i fuür den Fall einer Möglichkeit eines Durchmarsches und die Stadt selbst mit den Aussicht gestellt.

Verpflichtungen, so wie die Bestimmungen über die Ausgleichung der Einquartierungslasten, bekannt gemacht würden (Antrag des Dr. von Bippen). Ein von Slevogt gestellter Antrag, dahin gehend,

Gesuches wird verworfen. men Arxt.

Die Diskussion über die Frage: „ob auf

migte, wird in folgender Weise angegeben: kleam die Minorität des vorigen Tages auf getroffene Verabredung

Die Zollfreiheit erstreckt sich nicht auf die zum wei⸗

Arrbeiter⸗Associationen verhaftet.

Die verwittwete G

lich Bericht erstattet.

Lübeck, 21. Jan. (L. Ztg.) In der gestrigen Versammlung des Bürger⸗Ausschusses machte der Senat die Mit⸗

Eine durch den

Rasttagen in Den vom Senat gestellten Antrag, betreffend die Zustimmung zu den nicht abzuweisenden Maßregeln, beschloß der Bürgerausschuß zu genehmigen, unter der Voraussetzung, daß bin⸗- nen kürzester Frist die von Seiten der Quartiergeber zu leistenden

seine Entlassung gegeben.

daß der Durchmarsch österreichischer Truppen durch lübeckisches Ge⸗ biet, event. dessen Bequartierung für eine Gewaltmaßregel zu er⸗ klären und dagegen an geeigneter Stelle Protest einzulegen sei, wurde abgelehnt.

v“ Oesterreich. Venedig, 18. Jan. (Lomb. Venet.) Gestern Abend ist der in der Kundmachung vom 25. November 1850 zur freiwilligen Betheiligung an der lombardisch⸗venetianischen Anleihe festgesetzte Termin abgelaufen. Die Subscriptionen an der K. K. Finanzkasse für Venedig allein belaufen sich auf die beträchtliche Summe von 4,800,000 Lire.

Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Sitzung vom 21. Jan. Den Vorsitz führt Dupin. Mehrere Berichte wer⸗ den niedergelegt. Die Versammlung ermächtigt die Kommission auf Cordier's Antrag wegen der Fleischergewerbe und des Vieh⸗ handels zur Einleitung einer Untersuchung. Hierauf folgt die Fort⸗ setzung der Diskussion über den Schuldenarrest der Repräsentanten. Nach einer längeren Debatte, an der Boinvilliers, Odilon Barrot, Baze, Creton, V. Lefranc Theil nehmen, wird Art. 1 nach Baze's Antrag modifizirt angenommen. Er lautet nun: „Gemäß dem Grundsatze der Unverletzlichkeit der Repräsentanten kann kein Schul⸗ denhaftsurtheil ohne Ermächtigung der National⸗Versammlung voll⸗ zogen werden.“ Ein Zusatz Larochejacquelin's auf 6 Monate frü⸗ her zu erstattende Anzeige von Einbringung des Haftermächtigungs⸗ Art. 2 der Kommission wird angenom⸗ 3 wird mit 426 gegen 235 ebenfalls und das ganze Gesetz mit 455 gegen 195 Stimmen angenommen. Die Sitzung wird aufgehoben.

Paris, 21. Jan. Die Ursache, weswegen der Präsident die anfangs verweigerte Entlassung seiner Minister endlich doch geneh⸗ Sonntag Morgens

zusammen. Larabit ergriff sofort das Wort und behauptete, die Minorität müsse das Ministerium Baroche gegen die Majorität vertheidigen. Lebhafter Widerspruch erhob sich, und eine große Anzahl Mitglieder erklärte, wenn sie auch gegen das Amendement St. Beuve gestimmt hätten, so hätten sie deswegen keines⸗ weges für das Ministerium gestimmt. Sofort zogen sich mehr als zwei Drittheile der Anwesenden zurück. Nun erst nahm der Präsident die Entlassung seiner Minister an. Die Ministerlisten Barrot Lamartine, Barrot Remusat Lan⸗ juinais, Barrot Remusat Lanjuinais Lamorcière von Le⸗ franc und Cavaignac als Kommandant der pariser Armee, Abba⸗ tucci Lamartine Baraguay d'Hilliers Dufaure Beau⸗ mont Lamorcière werden sämmtlich für falsch erklärt, wenn sie gleich von vielen Journalen mit ziemlicher Bestimmtheit veröffent⸗ licht werden. Es heißt, daß man Lamartine Anträge gemacht, die⸗ ser sie aber zurückgewiesen habe. .

Seit die Gesellschaft des zehnten Dezember aufgelöst ist, ver⸗ sammelt sie sich regelmäßig jede Woche zweimal in der Passage Jouffroy, um ihre Rechnungen zu liquidiren. In der letzten Li⸗ quidations⸗Versammlung wurde beschlossen, in Paris und den De⸗ partements mit aller Energie für die Präsidentschafts⸗Verlängerung L. Bonapartes zu wirken und zu diesem Ende möglichst viele Peti⸗

tionen in diesem Sinne zu erzielen.

Die Polizei hat gestern Abends das Lokal der vereinigten Köche Barridre⸗Pigale mit ihren Agenten umstellt und Abgeordnete der Heute Morgens erfolgten aber⸗ mals neue Verhaftungen von den Abgeordneten sämmtlicher Arbei⸗ ter⸗Associationen. Ein Programm sozialer Reformen und ein Auf⸗ ruf an das Volk, in der gegenwärtigen Lage den Royalisten und Bonapartisten gegenüber auf seiner Hut zu sein, aber ja nicht los⸗ zuschlagen, sind die aufgefundenen Dokumente, auf welche sich die Anklage einer geheimen Gesellschaft gründet. Man ist der Ansicht, es werde diese Entdeckung die Aufhebung aller Arbeiter⸗Associatio⸗ nen zur Folge haben.

und Irland. London, 21. Jan. Amalie brachte den gestrigen Tag in Windsor zu und verließ am Abende mit den Herzogen von Aumale und Nemours das Schloß, um auf ihren Landsitz zurückzukehren. Gestern war wieder zweistündiger Ministerrath. In Folge eines Podagra⸗Leidens des Geheimeraths⸗Präsidenten, Marquis von Lansdowne, fand die Berathung in seiner Wohnung statt.

Großbritanien

Lord J. Russell bat gestern nach der Minister⸗Konferenz London

verlassen.

Einer der wenigen Admirale im Dienste, welche die Kämpfe Nelsons am Nil mitgemacht haben, Admiral Wvye, ist im Alter von 86 Jahren am 18ten gestorben. Bei der großen Nil⸗Seeschlacht war er als Lieutenant des „Orion.“

Italien. Turin, 17. Jan. (W. Z.) Gestern wurde der mit Frankreich, Belgien und der Schweiz abgeschlossene Postvertrag der Kammer vorgelegt und von dem Ministerium darüber ausführ⸗ 1 Die Kammer erkannte sofort die Dringlich⸗ keit des ministeriellen Vorschlages an.

12 W

Parma, Der Herzog von Parma hat

bei Gelegenheit seines heutigen Namensfestes mehrere Gnadenakte

dekretirt und einige Verhaftete theils gänzlich freigesprochen, theils

ihnen die Strafzeit verkürzt und die Strafe überhaupt gemildert.

Florenz, 17. Jan. (W. Z.) Mittelst Großherzoglichen

8 Dekretes wird der Verwaltung der Privateisenbahnen gestattet, eine Abzweigung von Siena nach der Romagna zu führen; es wird

jedoch dabei der ausdrückliche Vorbehalt gestellt, daß auch andere Linien zwischen Toskana und dem Kirchenstaate aufgesucht und

nach Befund ihrer Zweckmäßigkeit konzessionirt werden können.

1 AvU1 Das französische Kriegsgerich

verurtheilte 2 Individuen, welche im Dezember v. J. durch einen

8

Steinwurf nach einer Schenke französische Soldaten verwundeten,

zu 1jähriger und Zmonatlicher Kerkerhaft.

Spanien. Madrid, 15. Jan. Die Königin hat die zweite

Combination Bravo Murillo's bestätigt. Zum Minister der öffentli⸗ chen Arbeiten ist Santiago Fernandez Negrete ernannt. Minister haben der Königin bereits den Eid geleistet. sich von dort zum König, zur Königin Mutter und zum Vater des Koönigs begeben. ggeblich morgen den Cortes sein Programm vorlegen und erklären,

Die neuen Sie haben

Der Minister⸗Präsident Bravo Murillo will an⸗

Ee- er abtreten wolle, wenn es nicht genehmigt würde. Das neue Kabinet will, wie es heißt, auch die Entwürfe der Gerichts⸗Ord⸗

nung und des Preßgesetzes zur Abänderung zurücknehmen. Am

Kriegs⸗Budget und dem des Innern sollen bedeutende Reductionen

sttattfinden.

Der Civil⸗Gouverneur von Madrid, Zaragoza, hat plötzlich Die Ursache ist noch unbekannt.

Köln⸗Minden 97 ½ Br., 97 Gld.

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Türkei. Konstantinopel, 4. Jan. (Lloyd.) Gestern verfügte sich der Sultan, von seinem gewöhnlichen Gefolge be⸗ gleitet, in die Moschee von Fundukli, um dort dem Mittagsgebete beizuwohnen. Nachdem er die Moschee verlassen hatte, begab er sich in das Arsenal, woselbst er einige Stunden zubrachte.

Die englische Gesandtschaft hat zur Feier des Neujahrstages ein glänzendes diplomatisches Diner veranstaltet, bei welchem Sir Straford und Lady Canning mit vollendetster Courtoisie die Hon⸗ neurs machten.

Der bekannte Emir Beschir, welcher seit fünfzig Jahren eine so hochwichtige Rolle in der Geschichte Syriens gespielt hatte, ist in einem sehr vorgerückten Alter in einem Hause, welches er zu Kadikeni in der Umgebung der Hauptstadt bewohnte, gestorben. Seine Beerdigung fand am letztverflossenen Mittwoch statt. Die Kaiserl. türkische Regierung hatte nichts unterlassen, um sein Alter so sorgenfrei als möglich zu gestalten. Seine beiden Söhne, Halil und Emir, welcher Letzterer zum Islam übergetreten war, sind be⸗ reits vor ihm gestorben. 8

In der Bekleidung der türkischen Infanterie soll eine nützliche Neuerung Platz greifen. Statt der bisher üblichen Wämse wird die Tunika eingeführt werden. Mehrere Compagnieen der Kaiserl. Garde sind bereits auf diese Art bekleidet.

Die deutsche Gesellschaft „Teutonia,“ die sich hier gebildet hatte, um die zu Konstantinopel lebenden Deutschen, welche sich keines hin⸗ reichenden Erwerbes erfreuen, zu unterstützen und namentlich auf die sittliche Bildung arbeitender Individuen hinzuwirken, veranstal tete kürzlich in den Sälen des Königlich preußischen Gesandten, Herrn von Pourtales, ein Konzert, dessen reichliches Erträgniß der Kasse des Vereines zufloß.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 23. Jan. Poln. Papierg. 94 Gld. Oest. Bankn. 78 Gld. Poln. Pfdb. alte 94 ½ Gld., do. neue 94 ⁄2 Gld. Poln. 500 Fl. Loose 81 Gld. B. Cert. 200 Fl. 18 Gld. Russ. p. Sch. Ob. 79 Br. Krakau⸗Oberschles. Obl. in pr. Cour. 75 Gld. Ober⸗ schles. A. 109 ¼ Gld., do. B. 105 ¾ Gld. Freiburg 74 Br. Nie⸗ derschles. 81 Br. Neisse⸗Brieg 37 ⁄2 Br. und Gld. Friedr. Wilh. Nordb. 36 ¼, , ½ Br. und Gld.

Wien, 22. Jan. Met. 5proz. 95 Br., 94 ¾ Gld. proz. 74 ¼ Br., 74 Gld. 4proz. 82 ¾ Br., ½ Gld. 2 ½proz. 49 ½˖ Br., 49 ½ Gld. Anl. 34: 201 Br., 200 Gld.; 89: 116 i VBr. 110 Gld. Nordb. 117 ¾ Br., ½ Gld. Gloggn. 127 ½ Br., 126 ½ Gld. Mail. 7ar Br., 75 Alb MNesth 88 ½˖ Br., Gld. B. A. 1140 Br., 1137 Gld. K. Gold 134 ¼ Br., 134 G. Silber 131 ½ Br., 131 ¼ C Wechsel⸗Course. Amsterdam 179 ½ Br. ugsburg 131 Br., 130 % Gld. Frankfurt 130 ½ Br., 130 Gld. Hamburg 192 ½ Br., 192 ¾ Gld. London 12. 41 Br., 12. 40 Gld. Paris 152 Br. Fonds und Actien angenehmer. Fremde Valuten niedriger und mehr offerirt.

Leipzig, 23. Jan. Leipz.⸗Dresdn. Partial⸗Obligationen 108 ½ Gld. Leipz. B. A. 160 ¾ Gld. Leipz.⸗Dresd. E. A. 137 Br., 136 ½ Gld. Sächsisch⸗Bayer. 84 ½ Br. Schles. 94 Br. Chemnitz⸗ Riesa 22 ½ Br., 21 ¾ Gld. Magdeburg⸗Leipzig 208 ¾ Br. Berl.⸗ Anhalt. 96 ½ Br., 96 ¼ Gld. Krakauer 73 ½ Br. Friedr. Wilh.⸗ Nordbahn 36 ¾ Gld. Altona⸗Kiel 93 ¾ Gld. Dessauer B. A. A. 137 ⁄, Br., do. B. 118 Br. Preuß. B. A. 96 ½ Br., 96 Gld.

Frankfurt a. M., 22. Jan. In Fonds fanden an heutiger Börse mehrere Umsätze statt. 3proz. Spanier, 4 ½ͥproz. russische, sard. Fonds und bayer. Grundrenten, so wie Friedrich⸗ Wilhelm's Nordbahn und Bexbacher⸗Actien, waren gefragter, und man bewilligte dafür bessere Course als gestern. 4 ½proz. belg., österr. Actien, 5⸗ und 4 ½ proz. Metalliques waren etwas mehr an⸗ geboten. Alle übrigen Fonds und Actien preishaltend. Lombar⸗ disch⸗-venetianische 5proz. Oblig. 71 ¼ a 71 Geld.

Oesterr. Bank⸗Artien 1066 Br., 1063 Gld. 5proz. Metallig. Obligationen pr. Compt. 72 ½⅞ Br., 72 ¼ Gld. Badische Partial⸗ Loose a 35 Fl. vom Jahre 1850 32 ¼ Br., 32 Gld. Kurhessische Preuß. Partial⸗Loose a 40 Rthlr. 31 Br., 30 ½ Gld. Sardinische Partial-Loose a 36 Fr. bei Gebrüder Bethmann 34 Br., 33 ½ Gld. Darmstädt. Partial⸗Loose a 50 Fl. 74 Br., 73 ¾⅔ Gld., do. a 25 Fl. 27 ½ Gld. Span. 3Zproz. inlaͤndische 33 ½ Br., 33 % Gld. Poln. 4proz. Oblig. a 500 Fl. 81 Br., 81 ¾ Gld. Friedr. Wilh. Nordbahn ohne Zinsen 36 ½ Br., 36 ½ Gld. Köln⸗Minden ohne C. 97 Br., 97 ½ Gld. Bexbach 80 ¼ Br., 80 ½ Gld.

Hamburg, 22. Jan. 35proz. pr. C. 89 Br., 88 ¾⅜ Gld. St. Präm. Oblig. 91 Br., 90 ½ Gld. E. R. 104 Gld. 4zproz. 91 Br., 90 ¼ Gld. Stiegl. 86 ½ Gld. Dän. 72 ½ Br. Ard. 11 ½ Br., 11 Q⅞a Gld. 3proz. 31 ½ Br. und Gld. Amer. 6proz. Verein. St. 104 ½ Br. u. Gld. Hamb.⸗Berlin 88 ½ Br. u. Gld. Berged. 88 Gld. Magd. Witt. 52 Br., 51 ½ Gld. Altona⸗Kiel 93 Br. Friedrich Wilhelms⸗Nordbahn 36 Br. Mecklenb. 29 Br.

Paris, 21. Jan. Zproz. 57. 10. 5Zproz. 95. 25. Nord⸗ bahn 467. 50, 470. Gold 2 1.50. Dukaten 11.70 65.

Wechsel⸗Course. Amsterdam 210 ¾. Hamburg 187. Berlin 368 ½. London 24. 77 ½. Frankfurt 212 ¼. St. Petersburg 388 ½.

Wenig Geschäfte; Preise sehr fest.

London, 21. Jan. Zproz. Cons. p. C. 96 ¼, P, ¼, r. a. Z. 96 6, öz. 98 ½, r. Ard. 17, H 57 ¼, ½. 4proz. 90 ¼, ¼. Russ. 4 proz. 96, ½. 5proz. 112 ½, 110 ⅛.

Engl. Fonds waren flau, doch die Preise nicht gewichen.

Fremde Fonds bei flauem Geschäft wie gestern.

2 Uhr. Engl. Fonds ½ pCt. gewichen.

Von fremden waren MeVx. besser.

Amsterdam, 21. Jan. In Holl. Fonds war heute wenig Handel und Veränderung. In Ard. und Coup. war der Umsatz sehr belebt. Oestr. waren fast unverändert. Russ. 4proz., anfangs flauer, erholten sich später durch einige Einkäufe. Von den übri⸗ gen fremden Effekten ist Nichts zu bemerken. Russ. alte 105 ⅛. 4proz. 86, ¼. Stiegl. 85 ½, 86. Oestr. Met. 5 proz. 70 ½, ¼, neue 76 , ³, Tzproz. 37 ½, *%, 3.

8 Fe., I , 57, 3 proz. neue 67. Rhein. E.⸗A. 93 ¾. SBe 8, %, gr. Piecen 12 %, ½. Coupons 7 ¼.%,„ .

Markt⸗Berichte.

Berliner Getraidebericht vom 24. J Am heutigen Markt waren die Preise wie Weizen nach Qualität 47—51 Rthlr. . Roggen loco 33 35 Rthlr. n„ pr. Januar 32 ½ Rthlr. Br., 32 G. pr. Frühjahr 1851 33 ¾⅞ a Rthlr. verk., 33 ½ Br., ¾ G. Mai/Juni 34 ¼ Rthlr. Br., 34 bez. u. G. Juni /Juli 35 Rthlr. Br., 34 ½ G Gerste, große loco 24 —26 Rthlr. kleine 22 24 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 22 24 Rthlr. 48pfd. pr. Frühjahr 21 ½ Rthlr. Br., 21 G. » 50pfd. 22 ½ Rthlr. Br., 22 ½ verk., 22 G. Erbsen, Koch⸗ 39 —44 Rthlr., Futter⸗ 34—36 Rthlr. Rüböl loco 10 ¾ Rthlr. Br., 10 ¾ G. pr. diesen Monat 10 ½ Rthlr. Br., 10 ⁄2 G. Jan. /Febr. 10 ¾ a 1%. Rthlr. verk., 10 ½ Br., 10 ¾ Febr./ März 10 Rthlr. Br., 10 ½ G. 10½ Rthlr. Br., 10 ½ bez. u. G. Mai / Juni 10 ¾ Rthlr. Br., 10 ½ G. Aug./Sept. 10 Rthlr. Br., 10 ½˖ G. Sept. /Okt. 11 Rthlr. Br., 10 ¼ G. Leinöl loco 11 ½ a 11 ¼ Rthlr. pr. April Mai 11 ⅔R Rthlr. Br., 11 ¼ G. Mohnöl 13 ½ a 13 Rthlr. Palmöl 11 ¼ Rthlr. Südsee⸗Thran 12 ½ a 12 ¼ Rthlr. piritus loco ohne Faß 15 ½ Rthlr. verk. 1“ mit Faß pr. Jan. /Febr. 15 1 Rthlr. verk. u Febr. /März 15 ¾ Rthlr. Br., 15 ⁄2 G. März /April 16 a 15 Rthlr. Br., 15 ¾ bez. u. G. April / Mai 16 a 16 ½ Rthlr. bez., 16 ½ Br., 16 G. Mai /Juni 16 ¼ Rthlr. verk., 16 ½ Br., 16 ½ G. Juni / Juli 17 ½ Rthlr. Br., 17 G. Juli /Aug. 18 Rthlr. Br., 17 ½ G. Wetter: etwas rauh und trübe. Geschäftsverkehr: unwesentlich. Weizen: ohne Geschäft. Roggen: in festerer Haltung. Hafer: ohne Geschäft. 5 Rüböl: pr. Frühjahr und pr. Herbst etwas fester, sonst un⸗ verändert. Spiritus: loco und nahe Termine billiger verkauft, Frühjahr bei vereinzelter Frage ohne Aenderung. Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 23. Januar. Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr.

Br., ½ G.

25 Sgr. Roggen 1 Rthlr. 15 Sgr. Große Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. Hafer 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 28 Sgr. 9 Pf.

Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. Roggen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. Große Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 28 Sgr. 9 Pf. Erbsen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. (schlechte Sorte).

Mittwoch, den 22. Januar.

Das Schock Stroh 9 Rthlr., auch 8 Rthlr. Der Centner

Heu 25 Sgr., geringere Sorte auch 20 Sgr.

Vorstellung.

Kartoffel⸗Preise. Kartoffeln, der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 12 Sgr. 6 Pf., metzenweis 1 Sgr. 3 Pf., auch 10 ½ Pf. . Branntwein⸗Preise. Die Preise von Kartoffel⸗Spiritus waren am 17. Jan. 1851 16 ½ Rthlr. 20.* 16 . frei ins Haus geliesert 89 pr. 10,800 % nach

21 5 16 ⁄1½ » . 2 8 16 8 Tralles.

23. » 16 u. 15 ½ Rthlr. Berlin, den 23. Januar 1851. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Telegraphische Notizen.

Frankfurt a. M., 23. Jan. (2 ½ Uhr.) Nordb. 36 Met. 4 ½proz. 63 88. 5proz. 72 ½. B. A. 1065. Loose 155, 87 . Span. 33 ½. Bad. 32 ½. Kurhess. 30 ½. Wien 92 ½. Lombard. Anl. 71 ½.

Hamburg, 23. Jan. 2 ½ Uhr.) Berlin⸗Hamburg 88 ½. Köln⸗Minden 96 ¾. Magdeb.⸗Wittenb. 51 .3.-

Weizen fester.

Roggen flauer.

Amsterdam, 22. Jan. (4 ½ Uhr.) Int. 57. Span. 33 7. Met. 5proz. 70 ½¼, neue do. 76 %. Hope 86 ⅛. Stiegl. 86 ⅛. Neue Russ 94 2%.

Roggen ohne Handel.

Rüböl pr. Frühj. 33 .7

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 25. Jan. Im Schauspielhause. 17te Abonnements⸗ Vorstellung. Auf vielfaches Begehren: Die Erzählungen der Kö⸗ nigin von Navarra, Lustspiel in 5 Akten, von E. Scribe, übersetzt von W. Friedrich.

Sonntag, 26. Jan. Im Opernhause. 12te Abonnements Am Vorabend von Mozart's Geburtstag: So machen es Alle! Opera buffa in 2 Aufzügen. Musik von A. W. Mozart. Nach Cosi fan tutte, neu bearbeitet von L. Schneider.

Im Schauspielhause. 18te Abonnements⸗Vorstellung: Sommernachtstraum, in 3 Akten, nach Shakespeare Musik von Felix Mendelssohn⸗Bartholdy.

Königsstädtisches Theater. Sonnabend, 25. Jan. Gastrolle der Mad. Castellan. (Jtalien Opern⸗Vorstellung.) Otello il Moro di Venezia. Othelle der Mohr von Venedig.) Oper in 3 Akten. Musik von Rossini. (Mad. Castellan: Desdemona.) Mit der heutigen Nummer des Sta⸗ gers sind Bogen 27 und 28 der Be Hehe eecdhe⸗ Ersten Kammer und Bogen 8 8,. gen der Zweiten Kammer ausgege ben.

chen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Verlag der Deckerf