1851 / 41 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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davon eine Folge wäre, daß zur Vertheidigung des Landes, außer den im

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mando über die aktive Armee am 1. Februar aufgehoben werden; da aber die Dislocationen schon vorher es so wenhgee eine theure Pflicht, indem ich hiermit der Armee meine Anerkennung ausspreche, hinsichtlich des vortrefflichen Geistes, welcher dieselbe stets beseelt hat, so wie auch meinen Dank derselben darbringe für die Zeit, in welcher wir gemeinsam zu dem erhabenen Zwecke gewirkt haben, um die Ehre und das Recht des Vaterlandes zu wahren. 1“

Soldaten! Ihr habt durch Muth und Tapferkeit im Kampfe, Unverdrossenheit und durch Ausdauer in den des Fe lebens und durch eine musterhafte Disziplin das Vertrauen welches König und Vaterland in Euch setzen. Ihr habt auch 8. 28 Eurem kommandirenden General die Erfüllung der Pflichten seines Ver fes wesentlich erleichtert.

Empfanget daher jetzt, wo w

ten und Euren Beistand. 8 Mit freudiger doffnung wollen wir beim Abschiede einander zurufen:

Gott beschütze den König und das Vaterland! Krog h. Der Divisionsgeneral von Moltke hat folgenden Tagesbefehl er⸗

lassen:

ir scheiden, meinen Dank für Eure Tha⸗

aIm Divisionsquartier Schleswig, den 27, Januar 1851. dI Pne. hat gestern den Dank ühres. Obergenerals empfangen. Soldaten der isten Armeedivision! Ich, Euer Divisionsgene⸗ ral, weiß es, daß Ihr vollkommen diese ehrenvolle Anerkennung verdient habt, und bringe Euch auch meinen Dank für die Zeit, in welcher wir in Gemeinschaft gewirkt haben. Wir wollen uns stets der ruhmvollen Tage erinnern, wo wir zusammen gefochten haben; den 24. Juli, da die 1ste Dibision bei Helligbeck und Sollbrück den Feldzug eröffnete durch einen ruhmvollen Angriff auf das Bollwerk des Feindes für die starke Stellung bei Idstedt; den sieggekrönten 25sten Juli, da wir mit der übrigen Armee seine Linien durchbrachen und ihn aus dieser Stellung hinauswarfen, die er für uneinnehmbar hielt. Wir wollen uns der schönen Oktobertage erin⸗ nern, da ein Theil der Division die in der Eil verschanzte offene Stadt Friedrichsstadt gegen einen überlegenen und kühnen Feind verthei⸗ digte. Wir wollen, Soldaten! uns der späteren Tage erinnern, welche mitten im Herzen des Winters uns stets bereit fanden, den Feind zu em⸗ pfangen, mit ihren Beschwerlichkeiten und Entbehrungen, welche selbst die rößte Fürsorge für Euch nicht zu entfernen vermochte. Und dies lles, was Ihr Euch mit Stolz erinnert, werdet Ihr in Eurer Heimat Euren jüngeren Brüdern erzählen; diese werden auf Eure Erzählung hor⸗ chen und werden versprechen, wie Ihr zu werden, immer dazu bereit, unter dem alten Dannebrog nur die Ehre und die gerechte Sache Dänemarks zu wahren. Soldaten! Lebet wohl! Hier und dort werden wir den Abschiedsgruß unseres Ober⸗Generals wiederholen: Gott beschütze den König und das Vaterland! Moltke.“ In den Sitzungen des Volksthings am 1sten und Zten d. 88 kam das Finanzgesetz zur dritten Behandlung. Im Ganzen wur⸗ den dem Kriegs⸗Minister 2,868,465 Rbthlr. 81 Schilling votirt. (Bei er zweiten Behandlung nur 2,824,470 Rbthlr. 53 Schilling.) und dem Marine⸗Minister 1,323,819 Rbthlr. 50 Schilling (bei der 2 en Behandlung nur 1,298,771 Rbthlr. 50 Schilling) wogegen ursprünglich von demselben 1,349,200 Rbthlr. verlangt waren. Das ganze Budget pro 1851 52, wie es darauf angenommen wurde, beträgt an Ausgaben 15,093,832 Rbthlr. 16 Schilling, und an Einnahmen 16,477,773 Rbthlr. 89 Schil⸗ ling. Vor der Abstimmung über das gesammte Budget gab der Berichterstatter des Finanz⸗Ausschusses eine aus⸗ führliche Schilderung darüber, wie sich die finanziellen Aus⸗ sichten zukünftig stellen dürften, wenn man nicht mehr auf eine so

extraordinatre Einnahme (die Kriegssteuer) wie in diesem Jahre würde rechnen können. Es sei klar, daß für den Augenblick eine Unterbilance eintreten müsse, diese würde aber verschwinden, wenn Holstein auch seinen Theil der Staatslasten mit tragen würde, welche gemeinschaftlich sein müssen (z. B. 5 der Abzahlung und der Verzinsung der Staatsschulden), und eben so Schleswig außer diesem ¹ seinen Antheil für die Lasten, welche für Schleswig und Dänemark gemeinschaftlich sein würde (z. B. Heer und Flotte), bei⸗ steuern werde. Er sprach alsdann schließlich die Hoffnung aus, daß Dänemark, welches die Kraft gehabt habe, drei Jahre hindurch Krieg zu führen, der demselben 40 Millionen gekostet habe und den Ackerbau und die Industrie der Hände von 60,000 Mann beraubt, auch im Stande sein würde, den Konjunkturen entgegenzusehen. Hiermit übereinstimmend sprach sich auch der Finanzminister aus. Demnächst legte der Finanzminister dem Thinge einen Gesetzvorschlag über eine Zus chußbewilligung von circa 6 Millionen Reichsbankthaler zu dem Finanzgesetze für 1850 1851 vor. Er bezog sich auf die dem Gesetzentwurf beigelegten Motive und bemerkte dabei, daß diese außerordentlich große Ausgabe

vorigen Jahre den beiden Kriegsministern bewilligten

weisen, so wie er sich ner die Summen anzuweisen, nen der Truppen verlangt werden sollten. Es

formelle Verantwortlichkeit,

Februar noch nöthig sein, übrigen 2 Millionen schuldete

beischaffen. men, zu entscheiden, indem er nur die Verwaltung der

des Justiz⸗Ministeriums ist mit einer Rede Cavour's er worin der Savoysche Richterstand gegen die Angriffe tirten der Linken in Schutz genommen wurde. Dotation für den ersten Cassationshof von 22,000 au

des Gesetz⸗Entwurfes votirt worden.

gen ist, diesfälligen Besorgnisse zu verscheuchen.

Tortona entsendet.

Rom, 30. Jan. (Ll.) Nächstens werden die

vecchia ernannt, aber auf Anlaß des Generals O entlassen worden. Eigenschaft von Benevent nach Frosinone versetzt wer

Der roͤmische Staatsrath ist folgendermaßen zu Fr. Vici und A. Caypalti, Gabrielli, Graf G. Zucchini, Professor Orioli und G. Villani, O. Scaramucci und P. Pagani.

Gebiete der vertragschließenden Regierungen, von der

halb dieser Mündung an der Gränze der genannten fenden Nebenflüsse bis zu ihren Mündungen, ist a⸗

theiligten Staaten sind für die Schifffahrt nunmeh gebend.

Neapel, 28. Jan. (Ll.) werden als vollkommen frei von der Quarantaine

reduzirt. Heute wurde die General⸗Debatte geschlossen. rina stellte den Antrag auf eine Tagesordnung, worin das Ver⸗ trauen zu den Versprechungen des Ministerꝛums ausgesprochen wurde. Ungeachtet der Bemühungen der Linken sind die drei ersten Absätze

und daß Graf Sponneck unter den obwaltenden Kriegsverhält⸗ nissen sich für verpflichtet gehalten habe, diese Summen anzu⸗

auch für verpflichtet hält, welche etwa zu den Dislocatio⸗

noch fer⸗ sei dies eine

die er auf sich nehmen müsse; aber außer diesen verbrauchten 1,700,000 Rthlr. würde eine Million im Million im März⸗Monat und die man für abgeschlossene Kontrakte. Wenn man nun danach frage, woher das Geld kommen solle, so könne er zwar versichern, daß die Finanzen vollkommen hinreichende Ressourcen haben, um diese Ausgaben in dem kommenden Jahre zu bestreiten, aber es sei dennoch die Frage, ob man diese Summen aus dem Reservefonds nehmen solle, oder auf anderen Wegen her⸗ Diese wichtigen Fragen wollte er indeß nicht überneh⸗

Finanzen in⸗

terimistisch übernommen habe; er wolle nicht den Plänen des Gra⸗ fen Sponneck in dieser Beziehung vorgreifen und ersuche daher die Versammlung, die Diskussionen hierüber auf einige Wochen auszu⸗ setzen, bis der Graf Sponneck selbst retournirt sein würde.

Italien. Turin, 1. Febr. (Ll.) Die Debatte über das Budget

öffnet worden, einiger Depu⸗

Gestern wurde die

f 15,000 Lire Herr Fa⸗

Die Gazzetta piemontese meldet aus Alessandria vom 30. Januar, daß es endlich der Wachsamkeit und Thätigkeit der Karabiniere nach verschiedenen vorgenommenen Verhafrungen gelun⸗ auf die öffentliche Sicherheit günstig einzuwirken und die Eine Kommission ist be⸗ auftragt, die Gegend genau überwachen zu lassen und sie von den Räubern und Mördern zu befreien, die sie seit geraumer Zeit heimsuchten. Zu gleichem Zwecke wurde auch eine Kommission nach

Ernennungen

und Versetzungen verschiedener Prälaten und höherer Beamten er⸗ folgen. Monsignor Valentini ist zum Präsidenten der Regierung zu Benevent bestimmt. Nach der Landung der französischen Trup⸗ pen war er vom Kabinet zu Gaeta zum Chef der Provinz Civita⸗

udinot wieder

Monsignor Gramiccia soll in seiner bisherigen

den. sammengesetzt:

Vice⸗Präsident: Monsignor Domenico Consolini; Räthe: Monsignor Fürst D. Pietro Odescalchi, Graf A.

die Advokaten

Die freie Schifffahrt auf dem Po, in seinem Laufe längs der

Mündung des

Tessin bis zum Adriatischen Meere und auf dem Theile der unter⸗

Staaten lau⸗ m 3ten d. M.

ins Leben getreten. Die diesfälligen Vertragsbestimmungen der be⸗

r allein maß⸗

Provenienzen aus Griechenland

erklärt. Für

Schweden ist die Kontumazfrist auf vierzehn Tage beschränkt worden.

Königliche Schauspiele. Montag, 10. Febr. Im Schauspielhause. Lgste Mosenthal.

Dienstag, 11. Febr. Im Opernhause. 19te von Kotze Die Sylphide, Ballet in P. Taglioni.

Der Billet⸗Verkauf zu dieser Vorstellung beginnt den 10ten d. M.

Hierauf:

12 Millionen, noch fernere 1,700,000 Rbthlr. verausgabt seien,

Abonnements⸗

Vorstellung: Deborah, Volks⸗Schauspiel in 4 Abth., von S. H.

Abonnements⸗

Der Verschwiegene wider Willen, Lustspiel in 1 Akt, ue.

2 Abth., von

erst Montag,

* 8

In Potsdam: Das Glas Wasser, Lustspiel in 5 Abth., nach Seribe. Anfang 6 Uhr.

Billets zu dieser Vorstellung sind in der Kastellans⸗Wohnung im Schauspielhause zu Potsdam zu folgenden Preisen zu haben:

Erster Balkon und erste Rang⸗Loge 25 Sgr. Parquet und Parquet⸗Loge 20 Sgr. Zweite Kang „Loge 10 Sgr. Parterre 10 Sgr. Amphitheater 5 Sgr.

Ksöhnigsstödtisches Theater.

Montag, 10. Febr. Gastrolle der Madame Castellan. (Italie⸗ nische Opern⸗Vorstellung.) Norma. Oper in 2 Akten. Musik von Bellini. (Mad. Castellan: Norma.)

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr.

Dienstag, 11. Febr. Hanswurst und seine Familie. Schau⸗ spiel in 5 Akten, nach der pariser Original⸗Bearbeitung des Paillasse et sa Famille, von S. E. Die neuen Kostüme nach dem französischen Figurin.

Mittwoch, 12. Febr. Gastrolle der Mad. Castellan. (Italieni⸗ sche Opern⸗Vorstellung.) I Puritani. (Die Puritaner.) Oper in 3 Akten. Musik von Bellini. (Mad. Castellan; Elvira, zum erstenmale.)

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Kleteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Beobachtung.

1851. 8. Febr.

Morgens

6 Uhr.

V Nachmittags Abends

... 337,70 Par. 334,24“ „var. 333,59“Par. Auellwärme 8386’ Luftwärme 9,09 2,12* R + 1,4 R. Flusswärme 0,5 R. Thaupunkt.. 1,50 K 0,39 u. + 0,1 K[Bodenwärme Dunstsättigung. 87 pct. 81 poet. 89 pCt. Ausdünstung

Wetter trübe V trübe. tederschlag 0,104 Hb.

Luftdruck

W. V w. W. Wuͤrmewecbsel + 2,20

Wolkenzug . . .. 8 W. 9,9 335,18“ Par. + 1,2“9 K.. 85 pot.

bguunmüö—Ü———ö’ngnng—

Tagesmittel: 0,6 n..

Londoner Industrie⸗Ausstellung.

Auszug aus der Bekanntmachung vom 11. Januar 1851, „die Kataloge mit den Preisen der Gegenstände“ betreffend „4) Um dem Wunsche der vereinsländischen Aussteller, welche den Preisen der ausgestellten Gegenstände, da sie an diesen selbst nicht vermerkt werden dürfen, eine möglichst ausgedehnte Publizi⸗

tät zu geben wünschen, nachzukommen, sind wir auf das Anerbieten

der hiesigen Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei, unter Benutzung der von uns mitzutheilenden Materialien, einen Kata⸗ log der deutschen Aussteller mit Angabe der Preise der wichtigeren

Ausstellungs⸗Gegenstände in einer deutschen und einer englischen

Ausgabe herauszugeben, eingegangen.“ Berlin, den 11. Jannar 1851. Königliche Kommission für die londoner Industrie⸗Ausstellung von Viebahn. Druckenmüller. Brix.

Mit Bezug auf Vorstehendes zeigen wir hiermit ergebenst an, daß obige Preis⸗Kataloge (auf feinem geleimten Maschinenpapier gedruckt, geheftet und beschnitten), sowohl die deutsche, wie. g⸗ lische Ausgabe, zu dem Preise a 10 Sgr. durch die obige Könzgliche Kommission hierselbst, von uns, wie auch durch jede andere Buch⸗ handlung des In⸗ und Auslandes, bezogen werden können.

Gleichzeitig machen wir bekannt, daß wir Inserate (gleichviel in welcher Sprache) zu folgenden Preisen darin aufnehmen werden:

eine Seite 8vo bei einer Auflage von 10,000 Exemplaren (5000

deutsche, 5000 englische Ausgabe) für 10 Rthlr., einzelne Zeilen über die ganze Breite der Seite werden mit 10 Sgr. berechnet.

Sollte es wünschenswerth erscheinen, eine Anzeige nur für die

deutsche oder nur für die englische Ausgabe zu bestimmen, so ist der Preis die Hälfte,

die Seite 8vo würde alsdann nur 5 Rthlr. und einzelne Zeilen

5 Sgr. kosten. 28 Portofreie Bestellungen zu Inseraten werden wir nach dem Datum ihres Eingangs hintereinander aufnehmen, wir bitten daher um schleunige Einsendung. Berlin, 1. Februar 1851. Deckersche Geheime Ober⸗H ofbuchdruckerei.

—--

—ꝛ—ꝛ:, See.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 8. Febr. Poln. Papierg. 94 ¼ Gld. Oesterr. Bankn. 79 ½ Gld. Poln. Pfdb. alte 94 ¾ Br., do. neue 94 ¼ Br. Poln. 500 Fl. Loose 81 ¼ Gld. B. Cert. 200 Fl. 18 ½2 Gld. Russ. p. Sch. Oblig. 79 ½ Br. Krakau⸗Oberschles. Obl. in pr. Cour. 74 ¾ Br., 74 Gld. Oberschles. A. 112 ½ Gld., do. B. 108 Gld. Freiburg 74 Br. Niederschles. 83 Br. Neisse⸗Brieg 38 ½ Br., 38 Gld. Friedr. Wilh. Nordb. 37 ⁄2 Gld.

Leipzig, 8. Febr. Leipz.⸗Dresdn. Partial⸗Obligationen 1084 Gld. Leipz. B. A. 160 Gld. Leipz. S A. 197 Br. Sächsisch⸗Bayer. 83 Br. Schles. 94 ¾ Br., 93 ¾ Br. Löbau⸗ Zittau 24 Gld. Magvekurg⸗Leipzig 209 Br. Berlin⸗Anh. 98 Br., Gld. Altona⸗Kiel 94 ½ Br. Dessauer B. A. A. 138 Gld., do. B. 118 Gld. Preuß. B. A. 97 Br., 96 Gld.

Frankfurt a. M., 7. Febr. Oesterreichische Bank⸗Actien . Br., 1414 Gld. 5proz. Metalliques⸗Obligationen pr. Compt. 75 Br., 75 ⅔⅜ Gld. Badische Partial⸗Loose a 50 Fl.

vom Jahre 1840 54 ½ Br., 53 Gld., do. a 35 Fl. vom Jahre 1950, 838 B13 32: Gtd. Kurhesische Partial⸗Loose a 40 Rthl. Sa. aeheisgss h Sardinische Partial⸗Loose a 36 Fr. bei Gebrü⸗ der Bethmann 34 ¾i Br., 34 ½ Gld. Darmstädt. Partial⸗Loose a 50 Fl. 74½ Br., 74 Gld., do. a 25 Fl. 28 ½ Br., 28¼ Gld. Span. 3proz. inländische 33 Br., 33 * Gld. Poln. 4proz. Oblig. a 500 Fl. 82 Br., 81 Gld. Friedr. Wilh. Nordbahn ohne Zinsen 38 ¾ Br., 38 Gld. Berbach 81 ¾ Br., 80 ½ Gld. Köln⸗ Minden 98 ¼ Br., 98 Gld. E’’. Feöin⸗ 8 Umsatz in Fonds war an einiger Bedeutung. Alle Gattungen derselben 1 deren Course stellten sich höher als 8 Eb dische, Sard. und Toskan. Obligationen mehr begehrt 8— en 88 In allen übrigen Fonds und Actien war das Geschäft höchst deutend; deren Course erfuhren keine Veränderung. 5proz. Lom⸗ bardisch⸗Venetianische 73 ½ Gld. und 74 Br.

Hamburg, 7. Febr. 32ůproz. pr. C. 89 Br. u. Gld. St. Präm. Oblig. 91 Br. E. R. 106 Gld. Stiegl. 87 ½ Br., 87 Gld. Dän. 74 Br. Ard. 11 ¾ Br., 11 ½ Gld. Zproz. 32 Br., 31 ¾ Gld. Amerikan. 6proz. V. St. 105 ¾ Br., 105 ¾⅜ Gld. Hamb.⸗ Berlin 89 Br. u. Gld. Bergedorf 89 Gld. Magdeb.⸗Wittenb. 54 ½ Br., 54 ¾ Gld. Altona⸗Kiel 94 Br., 93 ¾ Gld. Köln⸗Minden 97 ¾ Br., 97 ½ Gld. Friedr.⸗Wilh.⸗Nordbahn 37¼ Gld. Mecklen⸗ burg 28 ½ Br. 8

heutiger Börse von

Wechsel⸗Course. Seee eee Petersburg 33 London 13. 2 ½. Amsterdam 35.80. Frankfurt 88 ¾ Wien 194. Gold al Marco 423. Louisd'or 10. 12. Dukaten 100.

Preuß. Thaler 50 ½. Fonds und Eisenbahn⸗Actien fest, besonders in ziemlicher Umsatz.

Paris, 6. Febr. bahn 476. 25.

3proz. 57. 95. 5 proz. 96 Wechsel⸗Course. Amsterdam 2114 ½. Hamburg 186 ½. Berlin 368 ½. London 24. 80. Frankfurt 211 ½. St. Petersburg 388 ¼. Gold 3.25 3. Dukaten 11. 70 65. Fonds blieben flau und niedriger. Amsterdam, 6. Febr. in Int. gut preishaltend. rung. Oesterr. anfangs sehr gesucht, gestrigen Preisen angeboten. Mex. flauer. neue 81 ¼, ½, 80 ¾. 2 ½èproz. 39 ¼. Holl. Int. 57 ¾, 1⁄%, ½. 3Uproz. neue 67 ½. 8 . gr. Piecen 12 ¼. Coupons 8 . Zfr. 4 ½.

5 Stiegl. 86 ¾. Wechsel⸗Course. Paris 56 ½ Gld.

Frankfurt 100 Gld. 8 London 2 Mt. 11. 70. k. S. 11. 77 ½⅛. Hamburg 35 ½.. Petersburg 183.

Met. 5pro

——

Magd.⸗ Witt.

Nord⸗

22 .0202 .

Holl. Fonds bei lebhaftem Geschäft In Span. wenig oder keine Verände⸗ blieben am Schluß zu den

7N Cö1“ z. 81,7 5, .

Bras. 90 ½. Mex. 34 ¼. Span. Ard. 12 9%

Russen alte

London, 6. Febr. 3proz. Cons. p. C. u. a. Z. 96 ¾, d. 3 proz. 98 ¾. 5. Ard. 18 ¾, ½. 3 proz. 38, 2. Pa. 88, . Int. 58 ½⅜, 1. 4proz. 91, ½. Russ. 5proz. 114, 112. Arproz. 97¼, . Bras. 92, 90. Mex. 33 ¼, 32 ⅛. Peru 81, 80.

Engl. Fonds still und unverändert; eben so in fremden Fonds keine Veränderung.

2 Uhr. Der engl. Fonds⸗Markt ist ohne Bewegung. Für fremde Fonds war der Markt gut. Mex. 34, 33 ¾.

Telegraphische Notizen.

Wien, 7. Febr. Met. 5proz. 97 ½. 4 ⅛proz. 85. Anl. 39:

118 ½. Nordb. 123 ½. B. A. 1198. Lombard. Anl. 95 belebt. Wechsel⸗Course.

Amsterdam 177. 8 Augsburg 129 ¾ Hamburg 190. London 12.35. Paris 151 ¾ Br. Gold 32 ¼. Silber 29 ¼.

Hamburg, 8. Febr. 2 ½ Uhr. Minden 97. Magdeb. Wittenb. 54. Getraide sehr flau.

Paris, 7. Febr. 5 Uhr. Zproz. 58. 5proz. 96. 55.

Amsterdam, 7. Febr. 4 ½ Uhr. Int. 57 ½. Span. 33 ¼ Met. 2 üproz. 39 ¼. 5proz. 72 ½, neue 80 ¼. Stiegl. 87. Neue Russ. 95 7¾. Met. flauer.

Rüböl pr. Frühj. 33.

Roggen geschäftlslos.

1.“

Coupons 6 ⅛.

Mit der heutigen Nummer des Staats⸗Anzei⸗ gers sind Bogen 40 und 41 der Verhandlungen der

Ersten Kammer, und Bogen 28 und 29 der Verhandlungen der Zweiten Kammer,

Zweiten Kammer ausgegeben worden.

Oesterreich. Baden.

Berlin⸗Hamburg 89. Köln⸗

Russ. Hope 87 ¼. 1

so wie Bogen 31 der Anlagen zu den Verhandlungen der

193 Beilage zum Preußischen Staats-Anzeiger.

11““

eutschlan

Zollkongreß⸗Verhandlungen. Vortrag des Präsidenten der zweiten Kammer.

Ausland.

Spanien. Madrid. Annahme des Gesetzentwurfs uͤber den Rech⸗

nungshof. Die Eisenbahn nach Aranjuez.

Griechenland. Athen. Die Angelegenheit der italienischen Flücht⸗ inge. Bedingung für die freie Einfuhr von Effekten für das diplo⸗ Faflch Corps. Vorschlag hinsichtlich der Versicherung von Handels⸗ chiffen.

Türkei. Von der bosnischen Gränze. Kavas Pascha's.

Wissenschaft und Kunst.

Deutsche geologische Gesellschaft.

Eisenbahn⸗Verkehr.

Berlin⸗Stettiner Eisenbahn.

Wien. Karlsnuhe.

Unterwerfungs⸗Vorschläge

Nichtamtlich er Theil. Dentschland.

Oesterreich. Wien, 7. Febr. In der elften Zollkongreß⸗ Sitzung kam die Tarifpost Nr. 51, gefrischtes Eisen, Einfuhrzoll zu Land 2 Fl. 30 Kr., zur See und aus Italien 3 Fl., an die Reihe:

Sectionschef von Banmgartner moiivirte diesen Satz und meinte, daß man bei „Rails und Tyres“ in Betracht der großen Auslagen, die namentlich mächtige Waltzwerke erfordern, einen größeren Schutz eintreten lassen zu müssen glaubte. Aber auch noch andere Grunde sprächen hierfür, da die Rails nus sogenanntem Puddeleisen erzeugt würden. Zu manchem Gebrauche werde das Eisen nicht so gut erlangt auf dem Wege des Puddelns wie auf dem Wege des Heerdfrischens; doch in vielen Fällen sei wieder das Puddeln vortheilhafter. Die Staats⸗Verwaltung müsse diesen Prozeß un⸗ terstützen. Auch die Tyreserzeugung sei neu. Sie sei eine außerordentlich schwierige Operation und erfordere außerordentliche Sorgfalt. Die Staats⸗ Berwaltung müusse auch dieser Erzeugung eine besondere Rücksicht angedei⸗ hen lassen. Bei Schwarzblech habe man auf drei verschiedenen Wegen drei verschiedene Zollsätze erhalten, nämlich einen mit 2 Fl. 48 Kr., einen mittleren mit 3 Fl. 9 Kr. und den höchsten mit 3 Fl. 13 Kr. Der Tarif⸗ satz habe die abgerundete Zahl von 4 Fl. festgesetzt. Bei Stahl habe man, da fremde Konkurrenz weniger zu besorgen, geglaubt, 21 Kr. nachsehen zu tönnen, und daher den Zoll in rundem Betrage auf 4 Fl. festgesetzt. Bei Weißblech hingegen sei man in der entgegengesetzten Lage. Oesterreichs Weißblech⸗Erzeugung sei in einem ziemlich niederen Stadium, daher die Einfuhr des englischen Blechs gegen den Zoll von 5 Fl. gestattet werden sollte. Bei Draht habe man sich basirt auf die Verhältnisse, wie sie an⸗ derswo bestehen, und auf die Natur des Materials. Abg. Neumann trägt auf einen Zoll mit 3 Fl. für die Landwege und wenigstens mit 4 Fl. zur See an. Abg. Kretz stellt den Antrag, daß der Zollsatz auf gefrisch⸗ te nl, seitens der Gränze auf 2 Fl. erhöht werde, und zwar von 3 Fl. auf 5 Fl. Die 45 Kr. möchten in Berücksichtigung der besseren Qualität entfallen. Abg. Lüttv trägt auf eine Erhöhung des Zollsatzes von 2 Fl. 30 Kr. auf 3 Fl. zu Lande und zur See an. Abg. Qagenauer trägt darauf an, den für die See⸗Einfuhr im Tarife mit 3 Fl. angesetzten Zoll auf 3 Fl. 44 Kr. zu erhöhen, doch bedaure er gleichzeitig, daß bei den Sätzen, die projektirt wür⸗ den, die Eisen⸗Industrie Oesterreichs wieder in statu quo bleibe, und er betrachte dieses als ein Unglück für Oesterreich. Abg. Graf Andrassy ge⸗ steht, daß, wenn man im Augenblicke bei höheren Zollsätzen das Eisen theu⸗ rer bezahle, man dadurch nur für die Zukunft die österreichische Industrie erhöhe. Abg. Müller pflichtet dem vom Abg. Kretz beantragten Zollsatze durchaus bei. Abg. Fürst Jablonowski beantragt somit für die Landgränze 4 Fl. und für die Gränzen gegen die See 5 Fl. Abg. Bischoff unterstützt den Antrag des Abg. Hagenauer. Dem Abg. Fürst Salm erscheint die Ziffer, die für den Zoll seewärts ausgesprochen, gegen den Zoll landwärts zu hoch. Abg. Szabel ist der Ansicht, daß alle Verhältnisse gehörig gewür⸗ digt seien und die National⸗Arbeit nicht gefährdet erscheine, wenn jener Zoll⸗ satz, den die Kommission beantragt hat, angenommen würde. Ministerialrath vomn Scheuchenstuel will nicht eine übermäßige Erhöhung, und findet die Bitte der Eisengewerke und der Eisenproduzenten, nicht zu schnell und nicht tief im Schute herabzugehen, einigermaßen gerechtfertigt. Er glaubt, auch Karuthen verdiene einigermaßen ihre Sympathieen (Beifall), und bittet, die⸗ ses Kronland nicht gänzlich fallen zu lassen (Beifall). Abg. Hlubek unterstützt das Amendement des Abgeordneten für Triest, denn dadurch be⸗ komme man einen Uebergang. Ministerialrath Kleyvle meint, die Land⸗ wirthschaft bedürfe so gut wie die Industrie wohlfeiles Eisen, wohlfeiler, als sie es bis jetzt gehabt. Alles, was bisher über die Eisenpreise gesagt worden, habe wohl die Ueberzeugung gegeben, daß Oesterreichs Erzeugnisse deswegen so hoch, weil sie sich durchaus auf das Holz basiren. Die Holzpreise wür⸗ den steigen, und das Eisen werde, statt wohlfeiler, immer theurer werden (Bravo). Nur dann, wenn die Eisen⸗Industrie es durch einen anfänglich gelinden und nach und nach steigenden äußeren Sporn dahin bringe, daß sie das Holz verlasse und nach dem mineralischen Brennmaterial greife, nur dann konne man hoffen, daß nach und nach im Innern die Preise mächtig herabgehen würden. Dadurch werde eben so gut der Eisen⸗Indu⸗ strie als dem ganzem Lande genützt. (Beifall.) Zwinge man jett diejenigen, die sich in so ungünstigen Verhältnissen befänden, den Benieb einzustellen, so wulden wenigstens diejenigen, die kräftig daständen, bestehen und die Eisen⸗ Industrie nicht ganz zu Grunde gehen. Man müsse die Konkurrenz zulassen, um diejenigen Gewerke, welche bei hohen Preisen mit Holz fortarbeiten, zu zwingen, Kohlen aller Art zu gebrauchen; nur auf diesem Wege werde das erhalten, was man erhalten könne, nur auf diesem Wege werde das Ganze gedeihen. Abgeordneter Werner glaubt, wenn man den Zoll bei Roheisen auf 45 Kr. gesetzt habe, daß man auch bei den weiteren Abstufungen ihn konse⸗ quentermaßen mit 2 Fl. 30 Kr. belassen und, um einen Unterschied zu ma⸗ chen, zur See ihn mit 3 Fl. festsetzen sollte, um nicht wieder von der See⸗ seite gehemmt zu werden, ein billiges Eisen zu haben. Sectionschef von Baumgartner erortert hierauf in einer längeren Rede, daß, wenn man sich wirklich veranlaßt finden sollte, von dem Zollsatze abzugehen, so gehe man nicht zu hoch hinauf. Dadurch hätte man die Prohibition herbeige⸗ führt und dürfte dann nicht auf die Früchte des Verkehrs rechnen. Bei der hierauf vorgenommenen Abstimmung blieben die im Tarife zu Post 51, Litt. b. angesetzten Einfuhr⸗Zölle ungeändert beibehalten. Die Tarifspost c) Rails und Tyres, Einfuhrzoll 3 Fl. 30 Kr. pr. Ctr. netto, Ausfuhr 1 Kr. pr. Ctr. sporco, wurde ohne Debatte angenommen. Bezüg⸗ lich der nächsten Abtheilung d) Eisenblech, schwarzes, in der Einfuhr 4 Fl. pr. Ctr. net⸗o, Ausfuhr 1 Kr. pr. Ctr. sporco, wird von der Versammlung gleichfalls die unveränderte Annahme der Entwurfs⸗Ansätze ausgesprochen. Die Position ec) Stahl, lautet: Einfuhrzoll 4 Fl. pr. Ctr. netto, Ausfuhr⸗ zoll 5 Kr. pr. Ctr. sporco. Abgeordn. Dr. Neumann beantragt, den Einfuhrzoll von Stahldraht und Stahlsaiten auf 15 Fl. zu erhöhen, was angenommen wird. Für Eisendraht bleibt der Ansatz des Entwurfs un⸗ geaͤndert. Die Abtheilung h) Eisengußwaaren, rohe, Einfuhrzoll 2 Fl. pr. ECtr. netto, Ausfuhr 1 Kr. pr. Ctr. sporco, wird ohne Debatte angenommen. Oie Ausfuhrzölle werden sämmtlich ungeändert beibehalten. Nunmehr folgt Tarispost: Kupfer, Nickel, Zinn, Messing. a) Kupfer, Einfuhrzoll 15 Kr. pr. Ctr. netto, Ausfuhrzoll 5 Kr. pr. Ctr. sporco. Abgeordn. Graf Andrassy bittet für die ungarische Production um den nöthigen Schutz, den er in dem Satze von 45 Kr. durchaus nicht finden kann. Abg. Szabel meint, das ausländische Kupfer durch einen Einfuhrzoll abzu⸗

schneiden, wäre unverantwortlich gegenüber der Industrie. Er könne daher nur der Kommission beipflichten. Abg. Piskorez ist der Ansicht, daß man den Zoll so lassen könne, wie er im Entwurfe steht. Abg. Fürst Salm glaubt, daß der Einfuhrzoll nicht niedrig genug gestellt werden könne, und in Analogie mit den anderen metallischen Erzen würde er sich einem Zollsatz von 45 Kr. anschließen. Abg. Graf Andrassy spricht sich für einen Schutz⸗ zoll von wenigstens 2 Fl. statt 45 Kr. aus. Die Versammlung nimmt die Sätze des Tarif⸗Entwurfes für rohes Kupfer sub Post 52 Litt. a. mit 45 Kr. für die Einfuhr und 5 Kr. für die Ausfuhr an. In Betreff Litt. b., roher Nickel, Einfuhrzoll 45 Kr., Ausfuhrzoll 1 Fl. 30 Kr., glaubt Sectionschef von Baumgartner, daß man den Ausgangszoll erhöhen und auf das Dop⸗ pelte, d. i. auf 3 Fl., stellen könnte. Abg. Winter trägt aufeinen Zoll von 20 Fl. per Centner an. Abgeordn. Valero unterstützt diesen Antrag, oder wenigstens den Zoll mit 15 Fl. pr. Ctr. festzusetzen. Abgeordn. Szabel sagt: „Es handelt sich hier um ein Produkt, von welchem wir in Abundanz besitzen, und wenn wir die Engländer durch einen übermäßigen Ausfuhrzoll zwingen, andere Quellen zu suchen, dann haben wir unserem Ausfuhrhandel gescha⸗ det, ohne irgend Jemanden im Inlande genützt zu haben. Abgeordn. Dr. Neumann pflichtet dem Antrage des Abgeordn. Valero auf 15 Fl. bei, weil ihm eben dieser Betrag am annäherndsten erscheint. Abgeordn. Win⸗ ter bemerkt, es sei besser, wenn Oesterreich seine Pakfong⸗Chinasilbererzeug⸗ nisse nach Nordafrika, Spanien und Italien führe, als wenn es Nickel aus⸗ führe. Sections⸗Chef von Baumgartner äußert, man habe es erreicht, wenn man durch angemessene Ausfuhrzölle auf einen Rohstoff zu erwirken gesucht habe, daß dieser Rohstoff im Inlande verarbeitet werde, bis zur Stufe, wo die weitere Verarbeitung mit weniger Schwierigkeiten verbunden sei. Darum glaubt er, daß die Bestimmung des Zollsatzes nicht nach Maß⸗ gabe des Werthes geschehen solle. Ministerial⸗Rath von Kleyle meint, einem höheren Zolle als 3 Fl. würde die Kommission entschieden entgegen⸗ treten. Bei der Abstimmunzg spricht sich die Versammlung gegen die bean⸗ tragte Erhöhung des Ausfuhrzolles auf 15 Fl. aus und pflichtet dem An⸗ 1 des Abgeordneten Havas bei, diesen Ausfuhrzoll auf 5 Fl. zu er⸗ höhen. In der zwölften Sitzung des Zollkongresses begann man mit Post Nr. 52, Litt. c., Zinn, rohes und gebrochenes, Einfuhrzoll 15 Fl. vom Centner netto und Ausfuhrzoll 5 Fl. vom Centner sporco:

Abg. Riedl erwähnt, daß England bekanntlich sehr viel Zinn und zwar das beste erzeuge, dessenungeachtet aber, um seine Arbeit für das in⸗ ländische Zinn zu schützen, den Einfuhrzoll auf holländisches auf 6 Schil⸗ ling, d. i. 3 Fl. vom Centner, gestellt habe. Sectionschef von Baum⸗ gartner bemerkt hierauf, daß die Kommission bei Feststellung des erwähn⸗ ten Zolles zweierlei Rücksichten nahm. „Einerseits,“ sagte er, ; Bergbau zu schützen, weil diese Gewerke in den Händen von nicht bemit⸗ telten Leuten sind, deren Arbeit geschont werden muß; andererseits soll man das Zinn, als ein Mittel zur Förderung unserer Industrie, nicht übermäßig vertheuern. Die Kommission hat aus eigener Ueberzeugung den Entschluß gefaßt, sich an das Ministerium zu wenden, damit die Erzeugnisse des Zinnbergbaues den Privaten zu einem günstigeren Preise alljährig ab⸗ gelöst werden, weil auf diese Art die zur Deckung unseres Bedarfes nö⸗ thige Zufuhr an Zinn nicht drückend auf die Preise unseres inländischen Zinnes nichtwirken kann.“ Sectionschef von Baumgartner stellt nun den Antrag: die hohe Staatsverwaltung möge das Zinn ablösen, nicht um den kurrenten Verkaufspreis, sondern um denjenigen, welcher der Arbeit ange⸗ messen ist, damit der Bergbau nicht gedrückt werde. Die Versammlung nimmt hierauf die Zollsätze des Tarif⸗Entwurfes an. Litt. d) Messing und andere nicht besonders genannte unedle Metalle, roh und in Abfällen. Ein⸗ fuhrzoll 45 Kr., Ausfuhrzoll 5 Kr., wird von der Versammlung ohne Dis⸗ kussion angenommen. Litt. c) Gezogenes und gestrecktes Kupfer (Bleche und Drähte) und als Schalwaare, Einfuhrzoll 7 Fl. 30 Kr. Ausfuhr⸗ zoll 5 Kr. Auf Anregung des Abgeordneten Fürsten Salm entschei⸗ det sich die Versammlung, bei Kupferblechen und Kupferdrähten für einen Eingangszoll von 7 Fl. 30 Kr., bei Schalwgaren aber für einen Einfuhrzoll von 5 Fl. Litt. f) Packfongbleche und Drähte, Einfuhr⸗ zoll 25 Fl., Ausfuhrzoll 10 Kr. und Litt. g) Zinnbleche und Drähte, Ein⸗ fuhrzoll 7 Fl. 30 Kr., Ausfuhrzoll 5 Kr., werden ohne Dislussion ange⸗ nommen. Litt. h) Messing und andere nicht besonders benannte, unedle Metalle und Metallgemischt, gegossen, gezogen, gestreckt, Einfuhrzoll 7 Fl. 30 Kr. pr. Ctr. netto, Ausfuhrzoll 5 Kr. pr. Ctr. sporco, wird auf An⸗ trag des Sectionschefs von Baumgartner mit dem Vorbehalte angenommen, diesen Artikel offen zu lassen und ihn bei den Maschinen aufzunehmen. 53, Quecksilber. Einfuhrzoll 7 Fl. 30 Kr., Ausfuhrzoll 5 Kr. pr. Ctr. sporco, wird ohne Debatte angenommen. In Betreff 54, Zink: a) Zink, rohes u. s.w., Einsuhrzoll 25 Kr. pr. Ctr. netto, Ausfuhrzoll 2 Kr. pr. Ctr. sporco; b) Zinkbleche und Drähte, Einfuhrzoll 4 Fl. pr. Ctr. netto, Ausfuhrzoll 2 Kr. pr. Ctr. sporco, stellt Fürst Jablonowsky den Antrag, auf Zink den über⸗ haupt für Metalle beliebten Zollsatz von 45 Kr. und für die Zinkplatten ebenfalls mit Berücksichtigung der früheren Zollsätze 7 Fl. 30 Kr. anzu⸗ nehmen. Der Antrag des Abgeordneten Jablonowsky wird aber nicht un⸗ terstützt, vielmehr die Beibehaltung der Entwurfsätze ausgesprochen. 55, Me⸗ talle a) Gold, Einfuhrzoll 45 Kr. per Ctr. netto, Ausfuhrzoll 5 Fl. per Ctr. sporco; b) Silber, 45 Kr. in der Einfuhr, 5 Fl. in der Ausfuhr; c) Platina, dann edleMetalle nicht besonders benannte, 45 Kr. in der Einfuhr, Aus⸗ fuhr frei; d) Münzen edle, in der Ein⸗ und Ausfuhr frei; dann 56. Edel⸗ und Halbedelsteine und Perlen: a) Granaten rohe, 45 Kr. in der Einfuhr, 100 Fl. in der Ausfuhr; b) Edelsteine, Einfuhrzoll 2 Fl. 30 Kr. per Pfund netto, Ausfuhrzoll 60 Kr. per Ctr. sporco; c) Halbedelsteine, bear⸗ beitet, in der Einfuhr 25 Fl. per Ctr. netto, Ausfuhr 10 Kr. per Ctr. sporco, werden ohne alle Debatte angenommen.

Baden. Karlsruhe, 4. Febr. Der Vortrag des Prä⸗ sidenten der zweiten Kammer (Bekk) in der Schlußsitzung derselben lautet: 3

„Meine Herren! Empfangen Sie für Ihr Wohlwollen, das Sie mir heute und während des ganzen Landtages zeigten, meinen aufrichtigen Dank. An meinem guten Willen hat es wohl nicht gefehlt, aber die Kräfte sind, dessen bin ich mir wohl bewußt, hin⸗ ter dem Willen zurückgeblieben. Gestatten Sie mir nun, daß ich mit Ihnen, ehe wir scheiden, noch einen kurzen Blick auf die Arbei⸗- ten dieses nun endenden Landtages werse. Wir waren während des März 1850 und jetzt wieder seit Ende August 5 Monate, im Ganzen also 6 Monate, versammelt. Sie, meine Herren, dürfen mit Stolz sagen, daß in dieser verhältnißmäßig kurzen Zeit viel, sehr viel geleistet worden ist. 53 Regierungs⸗Vorlagen, darunter solche von sehr hoher Bedeutung, und sehr umfangreiche Entwürfe sind in den Abtheilungen und in den Kommissionen geprüft, so⸗ dann in der Kammer berathen und rasch befördert worden. Dazu kommen noch sieben Motionen und eine beträchtliche Zahl von Petitionen. Nach den betrübenden Ereignissen, die wir durchlebten, handelte es sich zunächst darum, den Staatshaushalt wieder zu re⸗ geln und die gestörte gesellschaftliche Ordnung wieder zu befestigen, so daß auch die geängstigtsten Gemüther kein Bedenken mehr tragen können, die durch den Aufruhr nothwendig gewordenen Ausnahmszu⸗ stände beseitigt und zur sittlichen Kräftigung des Volkes die ordentliche Gesetzgebung wieder ins Leben treten zu sehen. Wenn die Gesetze über die Presse, über die Bürgerwehr, über Volksversammlung und Vereine, so wietüber die Bestrafung politischer Wühlereien, die Regie⸗ rungsgewalt stärken und den Mißbrauch der Freiheit mehr abwehren, so ist dies im Allgemeinen nicht nur im Interesse der Ordnung begründet, sondern es giebt der Freiheit selbst mehr Bestand und Dauer. Meine Herren! Sollte Einzelnes in diesen Gesetzen mehr nur nach den Be⸗ dürfnissen des Augenblicks bemessen und niht unter allen Verhältnissen bleibend nöthig sein, so wird es, wenn die Lage dazu reif ist, wie⸗

der fallen, mag es nun, wie einzelne Mitglieder vorgeschlagen ha⸗ ben, als blos transitorisch oder als ständig festgesetzt sein. Auch der Augenblick hat seine Rechte, hat seine Bedürfnisse und so mö⸗ gen auch diejenigen, die nicht mit allem Beschlossenen, einverstanden sind, beruhigt nach Hause gehen. Auf der anderen Seite wird das Gesetz über die Schwurgerichte, wie es jetzt verbessert in das Le⸗ ben treten soll, sicher allgemein als ein gewichtiger constitutioneller Fortschritt anerkannt werden. Es wird dadurch der Sinn des Volkes für Recht und Gesetz geschärft und gestärkt werden, und das auf Oeffentlichkeit und Mündlichkeit gebaute Verfahren, das nicht nur bei den Schwurgerichten sondern (vorerst wenigstens theilweise) auch in den vor die anderen Gerichte gehörigen Straf⸗ sachen ins Leben tritt, wird die Achtung vor der Gerechtigkeits⸗ pflege und die Wirksamkeit derselben wesentlich erhöhen. Eben so wird das Wiesen⸗Kultur⸗ Gesetz, dessen Anwendung den Reichthum des Landes vermehrt, dem Kerne der Bevöl⸗ kerung, dem Stande der Landwirthe, sehr willkommen sein, ohne, wie befürchtet wurde, den Interessen der eben so wich⸗ tigen Industrie zu schaden. Von allen Gesetz⸗Vorlagen ha⸗ ben nur die vier, die sich auf die Rechtsverhältnisse der Civil⸗ und Militairbeamten beziehen, nicht auch die Zustimmung der ersten Kammer erlangt. Die Arbeit ist aber darum nicht verloren, und sie wird dazu dienen, auf der Grundlage der schon vereinbarten Bestimmungen die Ausgleichung über die übrig gebliebenen Meinungs⸗Verschiedenheiten zu fördern, so daß endlich ein Gesetz zu Stande komme, welches auf der einen Seite die Pensionslast des Staates vermindere und der Regierung die nöthige Macht über ihre Beamten gebe, auf der anderen Seite aber die letzteren (mit Rücksicht auf die Verschiedenheit ihrer Stellung) gegen Willkür sichere, und so das Land gegen das Aufkommen eines ehrgeizigen sogenannten gelehrten Proletariats schütze. Meine Herren! Nun noch ein Wort über die Art unserer Verhandlungen. Es wäre nicht menschlich und bei der Beschränktheit der menschlichen Einsicht nicht einmal gut, wenn nicht die Meinungsverschiedenheiten auch mit Nachdruck und Wärme sich geltend machten. Ehrliche Bekämpfung des Gegners und warmer Eifer dabei ist erlaubt, und selbst Auf⸗ wallung ist entschuldbar. So hat uns der Ewige geschaffen, und eine absolute Ruhe zugleich mit absoluter Thätigkeit ist nur ihm selbst eigen. Aber von einem warmen Kampfe der Meinungen ist noch weit verschieden die gemeine Leidenschaft, die gegenseitige An⸗ feindung und Verdächtigung und die Rohheit. Meine Herren! Alle, die unseren Sitzungen anwohnten, werden ihnen das Zeugniß ge⸗ ben, daß diese letzteren Auswüchse der parlamentarischen Freiheit un⸗ seren Verhandlungen fern geblieben sind. Sie alle verfolgten auch bei verschiedenen Meinungen aufrichtig nur ein Ziel: das Beste des Landes, und sie haben dabei die Gesetze des Anstandes, die Gebote einer höheren Gesittung nie aus dem Auge verloren. Meine Her⸗ ren! Sie können danach mit innerer Beruhigung diesen Saal verlassen; Sie können sich, was die Lage des Landes betrifft, im Allgemeinen sagen: es ist im Einklang mit der Regierung für eine Besserung des Staatshaushaltes, für eine geordnete Freiheit, eine freie Ordnung so viel geschehen, als unter den obwaltenden Um⸗ ständen möglich war. Meine Herren! Getrübter wird der Blick, wenn er hinausschweift auf das, was in Bruderländern vor sich geht, auf das, was der Gesammtheit unseres theuern Vaterlandes in Aussicht zu stehen scheint. Doch auch hier sollen wir nicht ver⸗ zagen. Nach der edlen, vor Allem am Rechte festhaltenden Ge⸗ sinnung unseres allverehrten Großherzogs dürfen wir unserer Re⸗ gierung vertrauen, sie werde, wie wohl auch noch andere Regie⸗ rungen, nie zugeben, daß bei einer endlichen Erledigung der deut⸗ schen Angelegenheiten die Rechte der deutschen Nation mißachtet, ihre Zustimmung umgangen oder die besondere Stellung und Rechte Badens bei den Veränderungen beeinträchtigt werden. Im Uebrigen sind die Erscheinungen der neuesten Zeit nichts, als der natürliche Wellenschlag, der in der geistigen wie in der physischen Welt sich zeigt. Der maßlose demokratische Andrang ia den Jahren 1848 und 1849 hat nach Naturgesetzen eine entgegengesetzte Strömung hervorgerufen, und wer, was die Sehnsucht des Vaterlandes nach Einigung betrifft, dafür hielt, die Erreichung dieses Zieles sei ein so leichtes Werk, daß es in einer kurzen Zeit des Sturmes geschaffen werden könne, und dann doch von Dauer sein werde, der ver⸗ kannte die ungeheuren, in gegebenen und stark verwachsenen Verhältnissen liegenden Hemmnisse, oder er verkannte die Gesetze der Natur. Aber darum dürfen wir noch nicht kleinmüthig sein. Es ist eine Eigenschaft nicht des weitsichtigeren Stants⸗ mannes, wohl aber der Menschen von gemeinem Schlage, je nach den Erscheinungen des Tages in den Hoffnungen oder in den Befürchtungen zu leicht zu steigen oder zu sinken. Wer in den Jahren 1848 und 1849 die Befestigung einer bleibenden Pöbel⸗ herrschaft fürchtete oder auch hoffte, war eben so thöricht, als der⸗ jenige, welcher jetzt bei entgegengesetzter Strömung die dauernde Wiedererrichtung einer absoluten Gewalt von oben und die Ver⸗ nichtung der Freiheit und Volksrechte hofft oder fürchtet. Habt Geduld und Muth, und ihr werdet stets finden, daß die Kräfte je ungestümer und maßloser sie hervortreten desto schneller sich abarbeiten und den Gegenkräften wieder Raum gestatten, ja deren Emporkommen noch selbst fördern. Der Einzelne oder vorüber⸗ gehend auch die Gesammtheit, kann unter den Wechselfällen leiden, aber der Entwickelungsgang im Ganzen behält nach den ewigen Gesetzen, welche die göttliche Vorsehung der menschlichen und der bürgerlichen Gesellschaft vorgezeichnet hat, seinen unabwendbaren Verlauf. So lange ein Volk nicht seinen Lebenskreis vollendet hat und zu sittlichem und geistigem Zerfalle kommt, vermögen alle menschlichen Hemnisse nicht, es von der Bahn der Vervollkomm⸗ nung der gesellschaftlichen Zustände dauernd abzulenken. Daß aber das deutsche Volk einem solchen Zerfall jetzt nicht entgegen gehe, dafür bürgen uns der dem Deutschen noch eigene Rechtssinn und überhaupt die zahllosen religiösen, moralischen und geistigen Kräfte, die selbst im Augenblicke der politischen Verirrung noch zu Tage kommen oder emporgestiegen sind. Um ein einseitiges Ueberspru⸗ deln der geistigen Kräfte und dadurch eine Störung des Gleichge⸗ wichtes und der Ordnung, ohne welche die Entwickelung nie ge⸗ deiht, zu vermeiden, ist es nöthig, daß überall eine starke Gewalt die Zugel führe. Sie selbst kann aber wenigstens für die Dauer nicht bestehen, wenn sie die Macht des öffentlichen Geistes mißach⸗ teni, die Freiheit und die Rechte, die derselbe als dazu reif nach⸗ haltig fordert, niederhalten will. Aber eben weil die riesenhaften freien geistigen Kräfte, die jetzt im deutschen Volke lebendig sind alle künstliche (organisirte) Gewalt überwiegen, so dürfen die Freunde der Freiheit für den Sieg ihrer Sache keine Besorgniß haben, und alle edleren Naturen werden vielmehr, um eine friedliche und gedeih⸗ liche Entwickelung zu vermitteln, sich gedrungen fühlen, bei allem Ringen nach Volksrechten stets auch den gefährlichen auflösende en entgegenzuwirken. Der Ausgang des Wettkampfes ist