1851 / 56 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

ten zu bewerkstelligen sei. Stephenson schlägt dagegen vor, von Alexandrien aus eine Eisenbahn über Kahira nach Suez zu führen, was leichter und weniger kostspielig sei. Er berechnet die Fahrzeit auf 3 Stunden. 1

Königliche Schauspiele.

Montag, 24. Febr. Im Schauspielhause. 37ste Abonnements⸗ Vorstellung: Die Erzählungen der Königin von Navarra, Lustspiel in 5 u. von Scribe, MA“ 1““

Dienstag, 25. Febr. Im Opernhause. 25ste nner Vorstellung. Giralda, romantisch⸗komische Oper in 3 Akten, nach Scribe, von W. Friedrich. Musik von Adam. 8

Die neue Decoration des zweiten Aktes, das Innere einer Mühle darstellend, ist vom Königlichen Decorationsmaler Herrn Gropi 3 Plätze: Parquet, Tribüne und wetter Rang Rihlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst ung ee scen at. 1 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 2 Sgr. Amphitheater 10 Sgr.

254 Der Billet⸗Verkauf zu dieser Vorstellung beginnt erst Montag, den 24sten d. M.

h¹“¹ .

1““ 2 A. 2 5 21

Montag, 24. Febr. Gastrolle der Mad. Castellan. (Italieni⸗ sche Opern⸗Vorstellung.) II Barbiere di Siviglia. (Der Barbier von Sevilla.) Komische Oper in 2 Akten. Musik von Rossini. (Mad. Castellan: Rosina. Im zweiten Akt wird Mad. Castellan die große Arie aus der Oper: P'Enfant Prodigue (der verlorne Sohn), von Auber, singen.

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Dienstag, 25. Febr. Zum erstenmale wiederholt: Der Zeit⸗ geist. Posse in 4 Akten, von Raupach. Hierauf: Die Schule zu Boxdorf. (Intermezzo aus: „Das Dorf im Gebirge.“)

Mittwoch, 26. Febr. Gastrolle der Madame Castellan. (Italie⸗ nische Opern⸗Vorstellung.) Norma. Oper in 2 Akten. Musik von

1

Bellini. (Nad. Castellan: Norma.)

Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Meteorologische Beobachtungen.

s

1851. Abends I

22. Febr.

Morgens 6 Uhr. I

Nachmittags 2 Uhr.

Nach einmaliger

10 Uhr. Boobachtung.

337,16“ Par. 337,46“ Var. 338,17“ Par. Quellwärme 7,40 K. + 1,8 n. + 2,60 K +†˖ 0,9“ U. Flusswärme 0,9“ R + 00 an„ u—† 0,7°9 u. 0,1° Bodenwärme 80 pct. 71 pcCt. 89 pot. Ausdünstung

regnig. V trübe. regnig.

Luftdruck Luftwärme Thaupunkt.. . Dunstsättigung Wetter

.

W. W. W. Wolkenzug.. .. W.

337,60" Par. + I8S“ K. P— 0,3*9 .., 80 pct. W.

Wärmewechsel +† 21 2,1°

Tagesmittel:

Berlin, 22. Febr. Unsere Börse war im Laufe dieser Woche durch allerlei Gerüchte, welche über die deutschen Angelegenheiten in Circulation gesetzt wurden, mehrfachen und bedeutenden Schwan⸗ kungen ausgesetzt, und die Tendenz neigte sich insbesondere bis gestern stark zum Weichen der Course, bis nach Berichtigung dieser Gerüchte eine Besserung derselben eintrat. Im Allgemeinen glauben wir den Rückgang der Course ziemlich bedeutenden Hausse⸗Engage⸗ ments zuschreiben zu können, denn unsere inl. Fonds, so wie fremde Effekten, zeigten wenig Schwankungen, während von Eisenbahnactien diejenigen am stärksten zurückgingen, worin bei der nächsten Monats⸗ guidatton starke Abwickelungen bevorstehen. Nichtsdestoweniger dlted auf köngere Termine für einzelne Eisenbahn⸗Actien anhaltende

Kauflust vorherrschend. Unsere Spekulanten haben dabei ihr Haupt⸗ Augenmerk auf die günstige Fortentwickelung der Verkehrsverhält⸗ isse gerichtet, weshalb denn auch die Haupt⸗Umsätze in Berlin Anhalter, Oberschlesischen, Rheinischen und Berlin⸗Hamburger Actien stattfanden. Eine erhebliche Steigerung erfuhren heute Anhalter

Acctien, während alle übrigen Gattungen noch unter unserer letzten Notiz schlossen.

amn

Berliner Börse. Berlin⸗Anhalter von 98 ¾ a 97 u. 99 ½ a †¼h0 bez. Berlin⸗Stettiner von 110 ¼ a 108 ¾ u. 110 bez Berlin⸗Hamburger von 92 a 90 u. 90 ¾ bez. Berlin⸗Potsdamer von 65 a 62 ¾ u. 64 bez. Köln⸗Minden von 98 a 97 ½ u. 97 ½⅓ bez. Düsseldorf⸗-Elberfelder von 99 a 97 ½ bez. Magdeburg⸗Wittenberger von 57 ¾ a 55 ¾ und 56 bez. Niederschlesisch⸗Märkische von 83 a 82 u. bez. Stargard⸗Posen von 82 ½ a 81 ¾½ bez Oberschlesische Litt. A. von 116 ½ a 114 ¼ u. 115 ¾ bez.

do. Litt. B. von 109 a 107 ¼ u. 108 ½ͤ brz. Halle⸗Thüringer von 68 ¾ a 66 ½ u. 68 ½1 bez. Rheinische von 67 ¾ a 65 ¾ u. 66 ½ bz. Bergisch⸗Märkische von 37 ½¾ a 36 ½ bez. Steele⸗Vohwinkel von 36 ¾ a 36 ¼ bez. Krakau⸗Oberschl. von 75 a 76, 73 a Mecklenburger von 29 ¾ a 29 bez. Ruhrort⸗Krefeld von 81 ¼ a 80 ½⅛ bez. Aachen⸗Düsseldorfer von 82 ¼ a 81¼ bez.

₰+ —7

Niederschl. Zweigbahn von 27 ½ a 25 u. 25 ½ bez. Friedr. Wilh. Nordb. von 38 ¼ a 36 ¾ u. 37 ⅛⅝ bez.

Der Umsatz in Niederschlesischen Zweigbahn⸗Actien, welcher An⸗ fangs dieses Monats umfangreich war, hat sich sehr vermindert. Es scheint der Aufmerksamkeit des darin handelnden Publikums entgangen zu sein, daß die öfsentlichen Coursberichte den Cours franco Zinsen notiren, worauf wir wegen der möglichen Be⸗ nachtheiligung im Verkehr mit dem Bemerken aufmerksam machen, daß diese Notiz bereits seit dem 1. Januar d. J. bewirkt wurde.

Unsere inländischen Fonds haben sich nach einigen leichten Schwankungen fast ganz auf ihrem vorwöchentlichen Stand be⸗ hauptet. Eben so zeigen fremde Fonds wenig Veränderung gegen unsere letzte Notirung. 4 1

Unsere Wechsel⸗Course, welche die Woche über ziemlich gedrücr waren, sind heute meistens Geld ohne Brief und zu erhöhter Notiz begehrt geblieben. Frankfurt a. M. schloß niedriger und mehr zu haben, als zu lassen.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 22. Febr. Poln. Papierg. 94 Gld. Oesterr. Bankn. 79 ½ Br., 78 1 Gld. Poln. Pfdb. alte 94 ½ Br., do. neue 94 ⁄½½1 Gld. Poln. 500 Fl. Loose 82 Br. B. Cert. 200 Fl. 18 ½ Gld. Russ. p. Sch. Oblig. 79 ½ Gld. Krakau⸗Oberschles. Oblig. in pr. Cour. 74 Br., 74 ½ Gld. Oberschles. A. 1142 Gld., do. B. 108 ½ Br. Freiburg 75 ½ Br. Niederschles. 82 ½˖ Br. Neisse⸗Brieg 41½ Br., 41 ½ Gld. Friedr. Wilh. Nordb. 372⁄2 Br., 37 ¼ Gld.

Wien, 21. Febr. Met. 5proz. 96 % Br., 36 Gld. 4proz. 76 ½ Br., 76 Gld. 4 ½proz. 85 ½ Br., ½ Gld. 2 ½Qproz. 52 Br., 61 ½ Gld. Anl. 34: 202 ½ Br., 200 Gld., 39: 120 Br., 119

Gld. Nordbahn 130 ¼ Br., ½ Gld. Gloggn. 132 Br., 131 Gld. Mail. 77 ½ Br., 77 Gld. Pesth 89 Br., 88 ¾ Gld b“

1265 Br., 1260 Gld. Wechsel⸗Course.

Amsterdam 179 Gld. Augsburg 129 ½ Gld. Frankfürt 129 Gld. Hamburg 190 Gld. London 12. 40 Gld. Paris 152 Gld.

Fonds unverändert. Bank⸗ und Nordbahn⸗Actien etwas nie driger. Fremde Valuten begehrt, schlossen zur Notiz Geld.

Leipzig, Febr. Leipz.⸗Dresdn. Partial⸗Obligationen 108 ½ Gld. Leipz. B. A. 161 Gld. Leipz. Dresd. E. A. 141 ½ Br., 141 Gld. Sächsisch⸗Bayer. 83 ½ Br. Schles. 93 ½ Br. Löbau⸗Zittau 24 ¾ Gld. Magdeburg⸗Leipzig 210 Br. Berlin⸗ Anhalt. 98 ¾ Br., 98 ½ Gld. Altona⸗Kiel 94 ¼ Br. und Gld. Deß. 148 Gld. do. B. 417 ½ Gld. Preuß. B. A. 96 ½ Br., 96 Gld.

Frankfurt a. M., 21. Febr. Oesterreichische Bank⸗Aec⸗ tien 1165 Br., 1163 Gld. 5proz. Metalliques⸗Obligationen pr. Compt. 74 ½ Br., 74 ¼ Gld. Badische Partial⸗Lvose a 35 Fl. vom Jahre 1850 33 ¼ Br., 33 ½ Gld. Kurhessische Partial⸗Loose a 40 Rthlr. 32 ¼ Br., 32 ½ Gld. Sardinische Partial⸗Loose a 36 Fr. bei Gebrüder Bethmann 34 ½ Br., 34 ¼ Gld. Darmstädt. Partial⸗Loose a 50 Fl. 75 ½ Br., 75 ½ Gld. Span. 3proz. inländ. 33 7¾%K Br., 33 R Gld. Poln. 4proz. Oblig. a 500 Fl. 82 ½, Br., 82 Gld. Friedr. Wilh. Nordbahn 37 ⅜˖ Br., 37 ¾¼ Gld. Bexbach 82 ½ Br.,

v

90

2

82 ¼ Gld. Köln⸗Minden 98 Br., 97 ½ Gld.

Hamburg, 21. Febr. 3 ½proz. pr. C. 88 ½ Br., 88 ¼ Gld. Prämien⸗Obligationen 91 Br. E. R. 106 Br. 4ö2proz. Stiegl. 87 ½ Br., 87 Gld. Dän. 74 Br. Ard. 12 ¾ Br., 12 Gld. 3proz. 31 ¼˖ Br., 31 ½ Gld. Ameri⸗ kan. 6proz. V. St. 105 Br., 104 Gld. Hamburg⸗Berlin 90 ¼ Br., 89 ¾ Gld. Bergedorf 90 ½ Gld. Magdeburg⸗Witten⸗ berge 56 ½ Br., 56 ½ Gld. Altona⸗Kiel 93 Br., 93 Gld. Köln⸗Minden 97 Br., 96 ¾ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 38 Br. Mecklenburg 28 ¾ Br. Wechsel⸗Course. Paris 189 ¼. b Petersburg 32 ½. London 13. 2 ½. Amsterdam 35. 70. Frankfurt 88 ¾. Wien 193. Breslau 152 ½. 8 Gold al Marco 423 ½ Louisd'or 10. 12 ½. Dukaten 100. Preuß. Thaler 50 ⅞. Eisenbahn

3proz. 57. 80.

St. 92 Br., 92 Gld.

J“ 3

Fonds unverändert.

Paris, 20. Febr. bahn 477. 50.

ctien begehrt.

5proz. 96. 40. Nord⸗ Wechsel⸗Course. Amsterdam 211 ¼. Hamburg 186 ½. Berlin 368 ½. London 24.85. Frankfurt 212 ⅞. St. Petersburg 387 3. Gold al marco 3. 25 3 Dukatee 14 70 65. 1

Die höheren Preise konnten sich nicht behaupten, und die Rente schloß niedriger.

London, 20. Febr. 3Zproz. Cons. p. C. 96 ½, , ½, ¼, a. Z. 96 ½, ½. 3 ½ proz. 98 ¼½, . Ard. 19 ½, ½. 3 proz. 38¼, 37 ⅞. Pass. 4 ½, 7. Int. 58 ¾, X. 4proz. 91 ⅛, . Russ. 5proz. 114, 113. 4 ½proz. 97, ½. Bras. 94, 92. Peru 80 ½, 79 ½. Mex. 93 ½%, 32 ½.

Engl. Fonds bei beschränktem Geschäft ohne Bewegung.

Fremde Fonds ebenfalls unverändert.

2 Uhr. Engl. Fonds etwas höher; in fremden flaues Ge⸗ schäft und der Markt ohne Bewegung.

Amsterdam, 20. Febr. ten in Integr. gut preishaltend. Span. 5proz. und Coupons etwas flauer; alls . fast unverändert. Russ. etwas niedriger; Oesterr. gesuchter; Mex. mehr angeboten. Russ. 5proz. 105 ½, 4proz. 874. Oesterr. 5proz. Met. 71 ½, v, neue 79 ¾, ½, 2 ½ proz. 38 ½, . Mex. 33 ½%.

Holl. Int. 57 2%, z. Zproz. neue 67 %, . Actien der Han⸗ delsm. 108 ⁄. Span. Ard. 13 ¾, gr. Piecen 134, 6 4, Coupons 8 ½, ¼, Zinsfr. 4 ½¼, Pass. 4⁄½. F Wechsel⸗Course Paris 56 ½. Wien 27 ½ Gld.

Frankfurt 99 ½⅞˖ Gld. London 2 Mt. 11.70 Gld.

1. S. 11. vDBr.

Hamburg 35 Gld. Petersburg 181 ½.

Von fremden Effekten waren alle übrigen Gattungen

B Telegraphische Notizen. Hamburg, 22. Febr. 2 ½ Uhr. Börse fest. Hamburg⸗ Berlin 90 ½. Köln⸗Minden 97. Magdeburg⸗Wittenb. 56 ½. Roggen eher fester. Paris, 21. Febr. 5 Uhr. Amsterdam, 21. Febr. . 2 ½proz. 38 %, 5proz. 71 ½, neue 9 1 Neue Russ. 95 ¼. Stettin, 22. Febr. 31 Br. und Gld. Rüböl 9 ½, pr. Herbst 10 ½ Gld. Spiritus 24 ½¼, pr. Frühj. 24 Gld.

3proz. 57. 75. 5proz. 90. 35. Span. 33 ½. Met. Stiegl. 86.

87 1

Int. 57 46- Hope 87 ½.

Juni

Mit der heutigen Nummer des Staats⸗Anzei⸗ gers sind Bogen 65 bis 68 der Verhandlungen der Ersten Kammer ausgegeben worden.

—IVI; Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdrucdkerei.

errrsesmssxarmmenven

Bekanntmachungen. L7440] Subhastations⸗Patent. Nothwendiger Verkauf. Kreisgericht zu Thorn.

Das dem Kaufmann F. W. Beuth gehörige, hier⸗ selbst in der Louisenstraße Nr. 20 gelegene, in unserem Hppothekenbuche Vol. 1. p. 563 eingetragene und auf 11,047 Thlr. 23 Sgr. 9 Pf. abgeschätzte Grundstück, bestehend aus einem Haupt⸗ und mehreren Seiten⸗ und Hintergebäuden nebst Zubehör, soll

am 14. Juli k. J., Vormittags 11 Uhr,

zu lassen.

in unserem Gerichtsgebäude vor dem Herrn Kreisrichter Müller anstehenden Termine bestimmt anzuzeigen, die darüber sprechenden Urkunden zur Stelle zu bringen und ihren Widerspruch gegen die beauntragte Besitztitels⸗Be⸗ ganv richtigung geltend zu machen. den ihre Ansprüche auf das Gut zur Ausführung in einem besonderen Prozesse vorbehalten, und der Provo⸗ 5 kant wird für berechtigt erachtet werden, den Besitztitel ¹(¶32f½ 9 von Klein⸗Carzenburg c. auf seinen Namen eintragen

Cöslin, den 16. Oktober 1850. Königliches Kreisgericht.

MeganaK Mnar

D

Den Ausbleibenden wer⸗

81 ssiek, B1. Juni d. lichen Submission vergeben

8

I. Abtheilung. . der Aufschrift:

an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Tare und Hypothekenschein sind in unserer Registratur einzusehen.

Thorn, den 1. Dezember 1850. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

[656] im

Der zeitige Besitzer des im Fürstenthumschen Kreise*

in Hinterpommern belegenen alt von Leitowschen Lehn⸗ 2

üuts Klein⸗Carzenburg c., Gutsbesitzer Friedrich von genop zu Gollnow, hat zum Zwecke der Berichtigung des Besitztitels auf seinen Namen auf das Aufgebot

der Realprätendenten angetragen und sich zu diesem An⸗

trage durch den Nachweis, daß der letzte eingetragene Besitzer Adam Christoph von Lettow vor länger als einem Jahre gestorben ist, so wie durch öffentliche Ur⸗ kunden, durch welche die Erwerbung des Eigenthums an dem Gute seinerseits dargethan ist, legitimirt.

Demgemäß werden hierdurch alle etwanigen unbe⸗ kannten Realprätendenten an dem erwähnten Lehngute lein⸗Carzenburg c. aufgefordert, ihre Rechte daran in

O

die

unberücksichtigt.

mitgetheilt.

dem auf Bromberg, den 11. Februar 1851. Königliche Direction der Ostbahn.

den 14. Juni 1851, Vormittags 10 Uhr, b1““

Bekanntmachung.

Die Lieferung von 4 Drehscheiben für Bromberg bis zum 1. Juni d. J. soll

vergeben werden. 8. Pben ihre Anerbietungen portofrei und versiegelt mit der Aufschrift: „Submission auf die Lieferung von Drehschreiben“, bis zu dem am 10. März c., Vormittags 12 Uhr, im Central⸗Büreau der unterzeichneten Direction anstehen⸗ den Termine, in welchem die Eröffnung der Offerten in Gegenwart der etwa anwesenden Submittenten er⸗ folgt, einzusenden. Später eingehende Offerten bleiben

Die Submissions⸗Bedingungen und Zeichnungen lie⸗ gen im genannten Büreau während der Geschäftsstun⸗ den zur Ansicht aus und werden auf portofreie Gesuche

Einrichtung der Wasserstationen“, I.. San.

Bahnhöfe Bialosliwe, Nakel und einzusenden. Wege der öffentlichen Submission berücksichtigt. Lieferungslustige ha⸗

mitgetheilt.

Bekgnnim Zhn

Dest bahn.

Die Lieferung von 4 Pumpen, 10 Wasserkrähnen, 18 Wasserbehältern und 16 Vorwärmern für die Wasserstationen

der Bahnhöfe Miasteczko, Bialosliwe, . Nakel und Bromberg bis zum J. soll im Wege der öffent⸗ werden. 1b haben ihre Anerbietungen portofrei und versiegelt mit

„Submission auf die Lieferung von Gegenständen zur

bis zu dem am 10. März c., Vormittags 12 Uhr, im Central⸗Büreaun der unterzeichneten Direction anstehen⸗ den Termine, in welchem die Eröffnung der Offerten in Gegenwart der etwa anwesenden Submittenten erfolgt, Später eingehende Offerten bleiben un⸗

Die Submissions⸗Bedingungen und Zeichnungen lie⸗ gen im genannten Büreau während der Geschäftsstun⸗ den zur Ansicht aus und werden auf portofreie Gesuche

Bromberg, den 11. Februar 1851. Königliche Direction der Ostbahn.

Schles. Feuer-Versiche- 1115] WETEEö“ rungs- Gese schaft.

Wir zeigen den Herren Actionairen ergebenst an, dass durch den Beschlufs der Gesellschafts-Vorstände die Dividende für das Jahr 1850 auf sieben und ein halb Prozent der baaren Einlage, mithin auf funfzehn

TPhaler Courant pro Actie sestgesetzt worden ist, und dals dieselbe in unserem Comtoir, Albrechistralse No. 35, in den Vormittagsstunden von 10 bis 12 Uhr gegen Production des quittirten Dividendenscheins Pro 1850 erhoben werden kann.

JSS Dhire cison.

In Berlin erfolgt die Auszahlung bei den Haupt- 1 27 8 7 A genten lelffl Gebrüder. Mon-

Lieferungslustige bijou-Platz No. 11.

nuimgn für Deutschland. 1 Nach dem Ableben des Herrn Amts-Advokaten Christian Mälzer, welcher als langjähriges Mit⸗ glied des Gothaischen Ausschusses der Lebens⸗Versiche⸗ rungs⸗Bank f. D. verdienstlich gewirkt hat, ist am 8. Fe⸗ bruar d. J. von den Banktheilhabern des Wahlbezirks Gotha Herr Bürgermeister E. Ch. Th. Bieber zu Gotha zum Mitglied des Gothaischen Ausschusses er⸗ wählt worden. . Erfurt, Gotha und Weimar, den 14. Februar 1851. Der Vorstand der Lebens⸗Versicherungs⸗Bank f. D. 8 Hucke, Becker, in Stellvertretung des Dirigenten Vorsteher des Goth. und für den Erfurter Ausschuß. Ausschusses. Eminghaus, ;

11“

Nfederschlag 0,306“"Rh.

Holl. Fonds bei einigen Geschäf⸗

Roggen pr. Frühjahr 30 bez., pr.

ö11“

Abonnement beträgt:

5 Rthlr. für ¼ Jahr.

10 Rthlr.⸗ I Jahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung.

Bei einzelnen Rummern wird

der Bogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.

zuun.

Das

Berlin, Dienstag den 25. Februar

L Deutschland. 8 1.

1 Oesterreich. Wien. Hofnachricht. Trinkspruch des Grafen Dessew fy bei einem Zollkongreß⸗Diner. Einschiffung polnischer Flüchtlinge nach England. Vermischtes. 1.“ Bayern. München. Kammer⸗Verhandlungen. Sachsen. Dresden. Vermischtes. Kammer⸗Verhandlungen.. Hannover. Hannover. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen. Kammer⸗Verhandlungen. Nassau. Wiesbaden. Landtagsbeschlüsse hinsichtlich der Forstverwal⸗ tungs⸗Reform.

Amtlicher Theil.

Ausland.

Oesterreich. Agram. Die Niederlage der bosnischen Insurgenten. Zara. Kavaß Pascha an der österreichischen Gränze.

Fraß sis⸗”. Paris. Manifest des Grafen von Chambord. Ver⸗ mischtes.

Großbritanien und Irland. Parlament. Oberhaus. Peti⸗

tionen. Interpellation über Gerichtswesen. Unterhaus. Peti⸗ tionen. Annahme eines Antrags in Bezug auf die Rechte der Ge⸗

schäfts⸗Compagnons. Annahme eines Antrags auf Erweiterung des

Wahlrechts. London. Die gegenwärtige Lage des Ministeriums. Italien. Turin. Siccardi in Disponibilität versetzt. Verhandlun⸗ gen in den Kammern. Bologna. Vorschrift hinsichtlich des Fuhr⸗ werks. Preise für Festnehmung von Räubern. Rom. Personal⸗ Conscription. Vermischtes. 8 Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten. Beilage.

Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten. Kdoönigliche Bibliothek. In der nächsten Woche vom 3. bis 8. März findet, dem §. 24. des gedruckten Auszuges aus der Bibliothek⸗Ordnung gemäß, die allgemeine Zurücklieferung aller aus der Königlichen Bibliothek ent⸗ liehenen Bucher statt. Es werden daher alle diejenigen, welche Bücher der Königlichen Bibliothek in Händen haben, hierdurch auf⸗ gefordert, solche während dieser Zeit in den Vormittagsstunden zwi⸗ schen 9 und 12 Uhr gegen die darüber ausgestellten Empfangs⸗ scheine zurückzuliefern. Die Zurücknahme der Bücher erfolgt nach alphabetischer Ordnung der Namen der Entleiher, und zwar von A—H am Montag und Dienstag, von R am Mittwoch und Donnerstag und von S—Z am Freitag und Sonnabend. Berlin, den 24. Februar 1851. Der Königliche Geheime und Ober⸗Bibliothekar. Dr. Pertz.

Angekommen: Se. Excellenz der Großherzoglich mecklen⸗ burg⸗schwerinsche Staats⸗Minister von Bülow, von Dresden.

Abgereist: Der Prinz Ferdinand zu Schönaich⸗ Carolath, nach Dahbor.

Se. Excellenz der General⸗Lieutenant a. D. von Prondzinski, nach Chotzow. 78 8

1

Nichtamtlicher Thei Dentschland.

Oesterreich. Wien, 22. Febr. Dem Vernehmen nach, meldet das Neuigkeits⸗Büreau, wird Se. Majestät der Kai⸗ ser die Reise nach Croatien schon zu Ende des kommenden Monats März antreten und erst von derselben zurückgekehrt den Sommer⸗ Aufenthalt zu Schönbrunn nehmen.

Bei einem vorgestern von dem Handels⸗Minister Freiherrn von Bruck den Zollkongreß⸗Mitgliedern im Hotel Munsch gegebe⸗ nen Diner brachte Graf E. Dessewffy folgenden Trinkspruch aus: „Meine Herren! Ich knüpfe an die Ideen an, welche hier aus⸗ gedrückt wurden. Unter allen Verhältnissen, die hier berührt wur⸗ den, ist vor Allem Einigkeit nöthig. Ich erhebe mein Glas für die Einigkeit der Völker, welche die österreichische Monarchie bilden. Es ist hier von Einheit gesprochen worden; sie kann im festen und dauernden Bestande nur auf der Einigkeit beruhen, diese aber nur entstehen auf der Grundlage gegenseitiger Achtung und Billigkeit, auf wechselseitiger Anerkennung wohlbegründeter Ansprüche und der gegenseitigen Unentbehrlichkeit. Mögen die Jugendjahre und das Mannesalter Sr. Majestät gesegnet sein mit einem stetigen Fort⸗ schritt seiner Völker auf diesen Bahnen und auf der Bahn von Religiosität, Gesittung, geordneter Freiheit und festbegründeter Ord⸗ nung. Möge sein Alter gesegnet sein mit dem wohlthuenden Rück⸗ blick auf eine lange, großartige und erfolgreiche Wirksamkeit und mit dem Anblick des Verschwindens aller Spuren jener Zerwürf⸗ nisse, von welchen seine Völker früher heimgesucht wurden. Möge sie entstehen diese Einigkeit, möge sie erstarken und sich befestigen.“

Der Wanderer meldet: „Nach einem Briefe aus Malta vom 2. Februar hat sich die letzte Abtheilung der polnischen Legion in Ungarn (360 Polen) in Konstantinopel auf einem sardinischen Schiffe eingeschifft, um sich nach England und von dort nach Ame⸗ rika zu begeben. Der Sultan hat die Reise derselben bis nach Amerika bezahlt. Die Zahl der sich noch in der Türkei aufhalten⸗ den Polen beträgt 500, die der Ungarn 400.“

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Das zu Anfange des Jahres 1850 im Kreise Cattaro wegen ausgebrochener Unruhen erlassene Verbot des Verkaufs und der Einfuhr von Kriegs⸗Munition ist nunmehr in Folge Kriegs⸗Mini⸗ sterial Erlasses wieder aufgehoben worden.

In den Donau-⸗Fürstenthümern und namentlich zu Widdin und Lom⸗Palanka hat die Cholera, welche dort meist unter den Besatzungs⸗Truppen wüthete, vollständig aufgehört. Der Gesund⸗ heitszustand unter dem Vieh, namentlich in Bulgarien, ist ganz be⸗

Bayern. Münch en, 20. Febr. (N. C.) In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten befindet sich auf der Tages⸗ ordnung: Berathung über den Entwurf einer Geschäfts⸗Ordnung für die Kammer der Abgeordneten:

Bei der allgemeinen Diskussion ergreift Abgeordneter Prell das Wort, um gegen den Entwurf zu sprechen. Er bezeichnet das Prinzip des ganzen Entwurfs dahin, daß es der Majorität anheimgegeben sei, die Minorität in jedem Augenblick mundtodt zu machen. Die Vorlage gehe weit hinter das Verfassungs⸗Gesetz vom 25. Juli 1850 zurück, denn es solle von den Ge⸗ schäfts⸗Abtheilungen Umgang genommen werden, die damals als dringend nothwendig erachtet wurden. Die Minorität habe aber ein Recht darauf, auch in den Ausschüssen vertreten zu sein. Ein weiterer Grund, weshalb er sich gegen den Entwurf erkläre, liege in der großen Beschränkung der Redefreiheit und der Wirksamkeit der Kammerglieder und vorzüglich in der außeror⸗ dentlichen discretionairen Gewalt des Präsidenten. Der Redner vertraut zu dem Billigkeitsgefühl der Majorität, daß sie, welche die Macht habe, die Minorität „maustodt“ zu machen, dieß nicht thun, sondern den Entwurf vernichten werde. Dr. Heine spricht gleichfalls gegen das Referat. Die Stereotypität der Ausschüsse flöße ihm die größte Besorgniß ein, da aus ihr eine Oligarchie in der Kammer hervorgehen werde. Das Kammerleben sei gepaart mit dem Klubleben, und es liege deshalb durch Combinationen in der Macht von 3, 4 oder 5 Mitgliedern, welche den Klub regieren, sich auch der Majorität der Kammer zu bemächtigen. Stoffwechsel im Leben sei bis zu einer gewissen Gränze ein physiologisches Gebot. Aufgabe der Majorität sei es, mit Vorsicht diesen Stoffwechsel mit ihren Ausschüssen in Zusammenhang zu bringen. Daß die Mehrheit der Kammer in den Ausschüssen repräsentirt sei, sei bei der Justiz und Finanz zulässig, aber bei anderen Ausschüssen sei eine Beziehung anderer Kräfte dringend gerathen und geboten. Redner tadelt, daß man das ganze administrative Leben, welche mit der wachsenden Bedeutung der Arbeit steigt, einem einzigen Ausschuß (für innere Verwaltung) zu⸗ gewiesen habe; in diesem Ausschusse sei im Vorjahre nichn ein einziger Gewerbsmann geweseu. Auf diesem Gebiete träten gerade die außerordentlichsten Anforderungen hervor. Das habe sich in der letzten Session gezeigt, wo der genannte Ausschuß die gewerblichen Eingaben gar nicht bewältigen konnte. Auch bezüglich des Beschwerde⸗Ausschusses sei größere Beweglichkeit durch Berührung mit den übrigen Kammer⸗Mitglie⸗ dern wünschenswerth. Der Redner hebt nun seine einzelnen Bedenken in längerer Rede hervor, spricht sich insbesondere gegen die Beschränkung der Modificationen und Anträge aus, und liefert an seinem eigenen Beispiel den Beweis, daß man zweckmäßige Anträge einbringen könne, ohne sicher zu sein, daß man 25 Mitglieder zu ihrer Unterstützung bekomme; er erinnert hier an die von ihm während des vorigen Landtags in der deutschen Frage, in der Amnestie⸗Debatte, bei der Diskussion über das Einkommensteuergesetz gestellten Anträge, für die er sämmtlich, obwohl jetzt ihre Zweckmäßigkeit durch den seitherigen Verlauf der politischen Dinge erwiesen und gerechtfertigt sei, damals keine 25 Mitglieder hätte auftreiben können. Gelbert vertritt als Mitglied der Kommission für die Geschäfts⸗ ordnung seine bereits in den Ausschußsitzungen geäußerten Bedenken vom praktischen Standpunkte aus und motivirt sein am Schlusse der Aus⸗ schußberathungen niederlegtes Separatvotum. von Wening (Ausschuß⸗ mitglied) vertheidigt die Vorlage gegen die drei vom Abgeordneten Prell erhobenen Einwendungen, so wie gegen das weiter geltend gemachte Moment des Vorredners, die Nichtöffentlichkeit der Ausschüsse. Es sei unrichtig, daß der Entwurf hinter das Gesetz vom Jahre 1850. zurückgehe, es sei auch der Kreirung von Geschästsabtheilungen in ge⸗ wisser Hinsicht Rechnung getragen; zu einer Beschränkung der Redefreiheit würde der Ausschuß nie die Hand bieten. Der Majorität müsse aber der ihr gebührende Einfluß gesichert bleiben, und wenn dieselbe ihn mit Mäßi⸗ gung ausübe, so würden die wohlthätigen Folgen nicht ausbleiben; würde sie dies aber nicht thun, so würde ihre Dauer ohnehin eine sehr kurze sein. Was die Beschränkung der Oeffentlichkeit der Ausschüsse beireffe, so sei dieselbe im Interesse von gediegenen Arbeiten unbedingt nothwen⸗ dig; die Vorberathung müsse mit größter Ruhe und Besonnenheit gepflogen werden, wozu der Zutritt Vieler gewiß nicht beitrage. Für größere und bedeutendere Gesetze habe übrigens das Gesetz vom Jahre 1848 bereits Fürsorge getroffen. Dr. Morgenstern redet insbe⸗ sondere der Oeffentlichkeit der Ausschußberathungen das Wort; dieselbe würde zur Abkürzung der Kammerdebatten wesentlich beitragen; er sei nicht für allgemeine Oeffentlichkeit, sondern verlange blos Zulassung der Kam⸗ mermitglieder, welche Interesse an einem Gegenstande haben, und insbeson⸗ dere der Antragsteller. In der Festsetzung der Fälle, in welchen Jemand einmal oder zweimal sprechen dürfe, findet der Redner eine unerhörte Be⸗ schränkung der Redefreiheit. Lang: Seine Eigenschaft als Ausschußmit⸗ glied habe ihn abgehalten, der Kammer den Vorschlag zu machen, die vom Ausschusse proponirte Geschäftsordnung in Bausch und Bogen anzunehmen, und nach ein oder zwei Monaten eine Revision vorzunehmen, um das Un⸗ stichhaltige, Unbewährte und Unpraktische auszumerzen. Alles, was jetzt darüber gesprochen werde, sei Kasuistik. Der Redner unterwirft nun die eingebrachten Gegengründe einer erschöpfenden und scharfen Kritik. In Baden habe sich das Institut der Geschäftsabtheilungen für kleinere Kam⸗ mern als unpassend zur Genüge erwiesen. Die Redefreiheit sei keinesweges durch die Gewalt, welche dem Präsidenten eingeräumt sei, vernichtet; eine theilweise Beschränkung liege aber im Interesse der Kammer und des Lan⸗ deswohls selbst. Vielmehr sei durch die Möglichkeit der Wiederaufnahme der Diskussion nach den Schlußbemerkungen des Referenten und der Laud⸗ tagskommissäre die Redefreiheit bedeutend erweitert. Was die Beschrän⸗ kung des Einbringens von Modisicationen betrifft, so habe der Ausschuß einen lang und vielfach genährten Wunsch erfüllen wollen. Durch die seitherige Behandlung seien die Modifieationen nach tagelanger Berathung als wahre Zerrbilder herausgekommen; man erinnere sich nur an das Jagd⸗ und Eingartierungsgesetz. Der Redner ver⸗ theidigt nun die Grundsätze des Ausschusses bei den Bestimmungen über das Separatvotum, die Nichtöffentlichkeit der Ausschüsse ꝛc. ꝛc., und em⸗ pfiehlt schließlich die Annahme des ganzen Entwurfs mit der Bedingung einer nachträglichen Revision nach zwei Monaten. Kolb: Seit dem Jahre 1819 habe man über die Unzweckmäßigkeit des Geschäftsgan⸗ ges der Kammer geklagt. Deshalb könne er das Prinzip des Ausschusses, welches blos einige entdeckte Lücken der bisherigen Geschäfts⸗Ordnung aus⸗

en; es müsse ein neues Gebäude aufgeführt w rden. Der

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Redner spricht sich bestimmt gegen die vielfach laut gewordene Ansicht aus, als seien mit größeren Versammlungen umfangreiche Gesetze nicht zu ver⸗ einbaren. Das hieße nichts Anderes, als die Art an das Repräsen⸗ tativsystem legen. Redner belegt seine Ansichten mit Beispielen aus der französischen Gesetzgebung vom Jahr 1789. Als der Redner die englischen und französischen Gesetze als die Grundlage aller anderen zweckmäßigen Geschästs⸗Ordnungen bezeichnet und die Behauptung aufstellt, daß der Aus⸗ schuß sich gewiß keine Kenntniß der Ordnungen des englischen und französi⸗ schen Parlaments verschafft habe, bemerkt der erste Secretair Nar, daß dies allerdings richtig sei, daß aber die Nothwendigkeit hierzu ihm auch nicht ein⸗ leuchte, da er eine Geschäfts⸗Ordnung nicht für die englische oder franzö⸗ sische Kammer, sondern für unsere Kammer zu entwerfen gehabt habe. Kolb fährt nun fort, den Maßstab der Kritik an das Referat zu legen, zergliedert die Vortheile der Geschäfts⸗Abtheilungen, von deren Wirksamkeit er ein sehr ausführliches Bild giebt. Dieselben würden nach Ansicht des Redner in dieser Weise gebildet: Die gesammte Versammlung wird, sei es durch das Loos oder, noch zweckmäßiger, durch freie Wahl der Einzelnen, z. B. in 9 Abtheilungen gesondert. Kommt nun eine Vorlage, so treten sämmtliche Angehörige jeder Abtheilung, also die 9 Abtheilungen gesondert, zusammen; die Mitglieder besprechen sich über den Gegenstand, es findet ein Austausch der Ideen und der Meinungen statt; die Meinungen und Ansichten werden geäußert und Bemerkungen gemacht, welche auf das wohlthätigste auf die Abfassung des Gesetzes oder desjenigen Gegenstan⸗ des, worum es sich eben handelt, einwirken. Nach Maßgabe des Resultates dieser Besprechungen wählt jede Abtheilung denjenigen, welchen sie für den speziellen Fall als den geeignetsten Mann zur Vorbereitung erkannt hat. Die ganze Versammlung wird also schon von vornherein in den Gegen⸗ stand hineingezogen und mit demselben auf das vollständigste bekannt ge⸗ macht; unrichtige Meinungen, welche sonst später erst in der Kammer her⸗ vortreten, werden hier schon in der Vorberathung beseitigt. Die von je⸗ der einzelnen Abtheilung Gewählten treten dann als Ausschuß für den speziellen Fall zusammen; man ist gewiß, daß man die geeignetsten Leute für den speziellen Zweck gefunden hat. Diese geeigneten Leute kennen aber auch in ihrer Gesammtheit die Ansicht aller einzelnen Mitglieder der Kammer, sie treten nun zusammen, und ihre Arbeit wird eine erleichterte sein, weil sie eben auf einer näheren Kenntniß der Ansichten aller Mitglie⸗ der basirt. Die Arbeiten des Ausschusses kommen dann in die Kammer, eine Masse Erinnerungen wird hinwegfallen, die sich häufig ergeben und er⸗ eben müssen, wenn das bisherige System beibehalten wird. Da die Aus⸗ chuß⸗Mitglieder die Ansichten aller einzelnen Mitglieder kennen, so kann auch nachher nicht leicht der Fall anftauchen, daß eine ganz unerwartete Idee zur Geltung gebracht wird, wie es bisher der Fall war, welchem Um⸗ stande wir es beizumessen haben, daß mitunter die ungeeignetsten Bestim⸗ mungen in einzelne Gesetze hineinkamen. Der Redner zieht hierauf das Resultat in Folgendem zusammen: Auf einer Seite sehen wir nach dem bisherigen Verfahren, vas ein einzelnes Mitglied mit Arbeiten überbürdet ist, während die große Mehrzahl zum Nichtsthun verdammt ist, auf der anderen Seite sehen wir durch diezGeschäftsabtheilungen alle Kräfte benutzt; diese Kräfte werden sich geltend machen, sie werden sich bekannt machen; gar Mancher wird in den Abtheilungen sprechen, der in der großen Versammlung zu sprechen sich nicht veranlaßt sehen wird. Sie werden für jeden speziellen Gegenstand die geeigneten Leute zur Vorhe⸗ rathung haben; auf der anderen Seite ist aber das nicht möglich, weil Sie im voraus gar nicht wissen köͤnnen, in welcher Beziehung ein Gesetz oder ein Antrag vorgelegt wird. Der Redner bemerkt, daß ihm kein kleines Land, wovon der Ausschußbericht spricht, bekannt sei, wo sich die Geschäfts⸗ abtheilungen nicht bewährt hätten, spricht sich tadelnd und mit Staunen ge⸗ gen die Ansicht des Ausschusses aus, als hätten die Ausschüsse keinen ande⸗ ren Beruf, als die Kammer in ihrer Mehrheit zu repräsentiren. Nirgends in der Welt sei dieser Satz noch bei der Abfassung einer Geschäftsord⸗ nung aufgestellt worden; die Majorität mache sich geltend durch ihre Be⸗ schlüsse, allein in der Berathung müsse sie auch die Minorität achten. Er erinnere übrigens an den Wechsel der Dinge: die heutige Majorität könne wieder einmal die Minorität werden oder sich spalten, wie das z. B. bei der Juden⸗Emancipation der Fall war. Schließlich kündigt der Redner einige Modificationen gegen die Beschränkung der Redefreiheit, be⸗ züglich des Instituts des Alters⸗Präsidenten und der vertraulichen Mitthei⸗ lungen, an, eine Einrichtung, von der man die Se Folgen gesehen habe, z. B. beim griechischen Anlehen. Freiherr von Lerchenfeld giebt dem Vorredner gegenüber eine ausführliche Schilderung der Einrichtung des Corps législatif in Frankreich und der Art, wie Napoleon die Gesetze vollendet habe; einen solchen tprannischen Zwang habe der Ausschuß nicht ausüben wollen; es gebe zwar noch ein System, um konsequent be⸗ arbeitete Gesetze zu Stande zu bringen, das englische, das freieste und freisinnigste, allein danach vergingen Jahre, bis ein Gesetz zu Stande käme. Durch die Rezipirung des dort herrschenden Systems würden wir zwar sehr gute Gesetze bekommen, müßten aber viele Jahre zu⸗ warten und jedes Jahr hier versammelt sein. Der Redner beleuchtet nun die ans Licht gestellten Vortheile der Geschäftsabtheilungen. Die Wahl durchs Loos komme dem Würfelspiel gleich. Die andere vorgeschlagene Wahlart habe gleichfalls ihre Mißstände. Die Wahl in den Abtheilungen führe zu nichts als Doppelwahlen; es würden 5 oder 6 Abtheilungen ein und dasselbe Individuum wählen, und so habe der Prozeß des Wählens kein Ende. Die Abtheilungen seien nur zu diesem Zwecke erfunden worden und nur zu dem Zweck tauglich, sehr zahlreiche Versammlungen von 4⸗, 5⸗ oder 600 Mitgliedern, die sich nicht kennen, in den Stand zu setzen, in in lleinen Kreisen sich allmälig kennen zu lernen. Die Bildung der Abthei⸗ lungen nach freier Uebereinkunft hält Redner für rein unmöglich, denn es würden dann dieselben bald 50, bald 10 u. s. w. Mitglieder zählen. Die Abtheilun⸗ gen ermöglichten die Minoritätswahlen, und dieses sei natürlich in jeder Lage der Sache im Interesse der Minorität. Daß die Ausschüsse die Ma⸗ jorität der Kammer repräsentiren sollen, sei gewissermaßen als eine parla⸗ mentarische Ketzerei bezeichnet worden; er glaube, daß mit einziger Aus⸗ nahme des Jahres 1849, wo, wie man sich noch erinnern werde, die Ab⸗ theilungen allerdings ausschließlich die Majorität des Hauses repräsentirten, diesem Hause bisher gewiß nicht der Vorwurf gemacht werden könne, daß die Minorität in den Ausschüssen nicht vertreten gewesen wäre. Der Red⸗ ner vertheidigt nun noch das Verweisen der Modificationen an die Aus⸗ schüsse. Wenn Jemand zur Unterstützung seiner Modification keine 25 Mitglieder auftreiben könne, welche Wahrscheinlichkei hatte er dann, dieselbe nach längerer Diskussion die Majorität für sich gewinnen würde 7 Was endlich die Klagen wegen der vertraulichen Mittheilungen und des Beibehaltens dieses Spstems betreffe, so sei zu erwägen, 8668 durch das Gesetz begründet sei, und daß deshalb den . kein Vorwurf treffen köonne. Es sei aber hier noch etwas zu Fe 8 lasse man 128 F pflichte sich, das Geheimniß zu achten, 62 8 Was werde die ghla⸗ 1 8 as de Rinania 2 nü⸗ inisteri 9 en Fälle 1 ,„ nr demenn 2 Siegel der Verschwiegenheit private Mittheilungen zu . chen; der Minorität werde es keine Mittheilungen machen, weil es als Mi⸗ nisterjum nicht dazu gezwungen werden könne. Kolb, zur Berichtigung:

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Behren⸗Straße Nr. 57.

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