1851 / 79 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Königliche Schauspiele.

1 Donnerstag, 20. März. Im Schauspielhause. 51ste Abonnements⸗

Vorstellung: Der große Kurfürst, vaterländisches Schauspiel in 5 Abth., von H. Köster. Der einleitende Siegesmarsch, so wie die sonst zur Handlung gehörige Musik, ist vom Königlichen Kapell⸗ meister Taubert. Wegen des mit nächstem beginnenden Urlaubs des Herrn Rott finden nur noch einige Wiederholungen des Schauspiels: „Der große Kurfürst“, statt. Freitag, 21. März. Vorstellung: Marie, oder: Die Tochter des Regiments, Oper in 2 Abth. Musik von Donizetti. Hierauf: Thea, in 3 Bildern, von P. Taglioni. Anfang 6 Uhr. b Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 1 Rthlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr. 111“

Im Opernhause. 34ste Abonnements⸗ komische Ballet

Königsstädtisches Theater.

Ponnerstog⸗ 20. März. Zum erstenmale: Tieger, Posse in 1 Akt, von B. A. Herrmann.

Ein bengalischer Hierauf: Zum

erstenmale: Personal⸗Akten, Lustspiel in 2 Akten, von Charles L'Egru.

Schluß: Mardochai, der Erfinder der Rheumatismu ketten, den Be sgga⸗ Cn chatz astnachts⸗Burleske mit Gesang in 1 Att

D. Kalisch. 1g Fe hage s . März. Neunte Gastdarstellung 8 Klischnig: La Peyrouse oder; Chimpanze, der, Affe EFööö Melodrama mit Gesang in 3 Akten. (Herr Klischnig: 1,3 Chimpanzè.) Vorher, zum erstenmale wiederholt: Personal⸗Akten, Lustspiel in 2 Akten, von Charles L Egru. Mit Allerhöchster Genehmigung. Konzert ““

Mittags 12 Uhr, im Saale der Singakademie.

um Besten eines Frauenvereins zur Abhülfe der Noth gänzlich hülf⸗ loser Wittwen und Waisen. Unter gefälliger Mitwirkung des Königlichen Domchors, des Herrn Braham aus London, des Herrn Wehle aus Prag, des Fräulein Adelaide Weinthal aus Holland (Elevin von Garcia), der Herren Konzertmeister Ganz, der Damen Giere, von Bork, Hoppe, Burchardt. Die Leitung hat der Königliche Musik⸗Direktor Herr Neithardt, die Beglei⸗ tung des Pianoforte Herr von Herzberg gefälligst übernommen.

Programm.

Erster Theil: 4) Ocrux, von Palestrina, crucifixus, von Lotti, für

am 23. März,

Chor. 2) Arie aus Elias, von Mendelssohn, vorgetragen von Herrn Bra⸗

ham.

3) Ein Satz, Rondo von Hummel, vorgetragen von Fräulein Giere.

4) Zwei Schottische Lieder von Beethoven, mit Begleitung des Violoncello und

Violine, vorgetragen von Madame Burchardt und Herren E. und L. Ganz. 5) Vater unser, von Feska. Für Solo und Chor. Zweiter Theil. 6) Adoramus te Christe, von Fl. Geyer, für Chor. 7) Arie aus Don Juan, vorgetragen von Frl. von Bork. 8) Konzert von Bach, vorgetragen von Heirn Wehle. 9) Arie von Mercadante, vorge⸗ tragen von Frl. Adelaide Weinthal. 10) Duett aus dem Propheten, vor⸗ getragen von den Damen von Bork und Hoppe. 11) Hymne von Mendels⸗ sohn, vorgetragen von Madame Burchardt und Chor.

Billets à 1 Rthlr. sind in der Buch⸗ und Musikalien⸗Handlung des Herrn Schlesinger, unter den Linden Nr. 34, zu haben.

An der Kasse kein Billet⸗Verkauf.

Meteorologische Zeobachtungen.

Morgens Nachmittags V 6 Uhr. 2 Uhr. V

1851. 18. März.

Nach einmaliger

Abends Beobachtung.

10 Uhr.

Luftdruck ... .. 335,01, Par. 335,84“ Var. 336,09“„Par. Anellwärme 7,40 K. + 7,20 R + 2,5 K. Plusswärme 1,2 R.

+ 1,4“ n. + 1,0“ . Bodenwärme

Dunstsättigung. 61 pCt. 78 pCt. Ausdünstung

Wetter I halbheiter. trübe. Ntederschlag 0,026“" Rb.

t. 6 W. W. Wärmewechsel + 7,8°

*† 1212

73 pct. w.

Luftwärme

Thaupunkt

Wolkenzug.... W. 335,65“ Par. +† 35 K. +† 0,79 n..,

Tagesmittel:

Perliner Pörse vom 19. März.

Wechsel-Course.

Kurz 2 Ut. RKurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 100 Fl. ]2 Mt. 00 SMLbl. 3 Wochen

..250 Pl. 250 Fl. 300 Mk. 300 Mk. 1 Pst. 300 Fr. 150 Fl. 150 PFl. 100 Thlre.

do.

London

Leipzig in Ceurant im 14 Thlr. Fafs... 100 Thlr.

Prankfurt a. M. südd. W. Petersburg

104¼

Inländische Fonds, Pfandbriefe, Kommunal- Papiere und Geld-Course.

Zzf. Brief. Geld. Gch Pos. Pfdbr. 3 ½ 91 ¾

Ostpr. Pfandbr. 3

Pomm. Pfandbr. 3 ½ 96 ½

Kur- u. Nm. do. 3 ½ 97 Schlesische do. 3 ½

do. ELt. B. gar. do. 1 Pr. Bk. Anth.-Sch. Friedrichsd'or. And. Goldm. à 5th. Disconto.

Zf. Brief. Gem.

preuss. Freiw. Anl 5 105 ½ do St Aul. v. 50 4 ½ 101¼ St.-Schuld-Sch. 3 ¾ 85 04. Deiebb.-Obl. 4 7 Seeh. Prüm.-Sch. K. u. Nm. Schuldv. 3 Berl. Stadt-Obl. 5 103 do. do. 3 ⅔8 82 ½ Westpr. Pfandbr. 8 91 ¼ 90 ¾ Grofsh. Posen do. 4

Geld. Gem.

105 V 84 128 ¼

103 ¼

Ausländische Fonds.

EEECA16865 do. Part. 500 Pl. 4

do. de. 300 Fl.— 144 ½¼ IHIamb. Feouer-K. 3 ½ do. Staats-Pr. Anl. 8- Lübeck. Staats-A. 4 ½ b

Russ. Hamb. Cert. do. Hope 1. Aul. do. Stiegl. 2. 4. A.

do. do. 5. A. do. v. Ethsch. LEst. do. Engl. Anleibe 4 ½ do Poln.Schatz0. 4 do. do Cert. EL. A. 5 do. do. L B. 200 Fl. Poln a. Pfdbr. a. C. 4

A

non. 2 ½ 9 1at. 2 Kurh. Pr. 0. 40 th. 32 ½ 32 ½¼ 18 ½ 183

N. Bad. do. 35 Fl.

1

V Ausltéäind. Actien.

V V

Eischbahn

- Actien.

———

Stamm-Actien. K apital.

Der Reinertrag wird nach 8 Bekannm in der dazu bestimmten Rubrib ausgefüllt Die mit 3 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar

Börsen-Zins- Rechnung. Rein-Ertrag. 1849. Bein-Ertrag 1850.

Tages- Courns.

Prioritäts- Actien. V Kapilal. V

Tages- Cours

Zinssuss.

Sammtliche Priorifäts-Actien werden qurch sährliche Verloéesung à˙ 1 pCt. amortisirt ’1

103 ½ EaI

93 bz.

116 ¾˖ bz. u B.

66 ½ a 66 bz. u. G. 130 G.

216

68 ¼

101

64

1

6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,000,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253,100 2,400,000 1,200,000 1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000

do. Hamburg do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd. .. Magd.-Halberstadt .. do. Leipziger Halle-Thüringer Cöln -Minden Rheinische... Bonm CoII Düsseld.-Elberfeld.. V

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Berl. Anh. Litt. A. B. V

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97 ¾

35 ½

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115 ½ b2. u. 109 B.

78 .

Steele - Vohwinkel .. Niederschl. Märkisch.

do. Zweigbahn Oberschl. Lit. A.

do. II Cosel Oderberg. . .. Breslau-Freiburg... Krakau-Oberschl.... Berg.-Mäark. Stargard-Posen Ruhrort-Crefeld . . .. Aachen-Düsseldorf.. Brieg-Neisse Magdeb.-Wittenb....

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82 bz. 80 6.

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FSN⸗

1,100,000 4,500,000

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8

Quittungs- Bogen.

Aachen-Mastricht .. 2,750,000

Friedr. Wilh.-Nordh. 8,000,000

do. ErIOT V 1

1 Kassen-Vereins-Bank-Actien 107 bz.

1,411,800 97 6. 5,000, 0010 102 ¼ 6. 1,000,000 4 ½ 100 ¼ 6. 2,367,200 4 93 bz. 3,132,800 102 bz. 1,000,000 101 B 800,000 104 ¾8 6 1,788,000 4,000,000 3,674,500 3,500,000 1,217,000 2,487,250 1,250,000

Berl Anllal.. Hamburg....

do. II. Ser

Potsd -Magd. ..

do. 8

6do. Libtt D Steottieee6

Magdeb.-Leipziger..

Halle-Thüringer....

Cöln-Minden

do. do.

Rhein. v. Staat gar. dSoo 1PPrlte do. Stamm -Prior.

Düsseldorf-Elberfeld. 1,000,000

Niederschl. Märkisch. 4, 175,000

do. 3,500,000 III. Serie. 2,300,000 Zweigbahn 252,000

Magdeb.-Wittenb. ... 2,000,000

Oberschlesische 370,300

Krakau-Oberschl. 360,000

Cosel-Oderberg 250,000

Steele-Vohwinkel .. 325,000 do. do. II. Ser. 375,000

Breslau-Freiburg ... 400,000

Berg.-Märk... 3 I 1,100,000

8p. 2,050,000

Thlr. 650,000 Thlr. 4,300,000 fre. GG preussische Bank-Antheile 96 ¾ bz u. I

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100 n 5 101 ¼⅔ B. 03 bz. u. G.

51 ½ bz.

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Börsen-

Zinsen.

Ausl. Stamm-Act.

Reinertr.

Kiel-Altona. Cöthen-Bernb. Mecklenburger

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Durch einige Verkäufe stellten

sich die Course im Allgemweinen etwas niedriger als gestern, doch

Dschlols die Börse wieder fest.

eereerwemen.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 18. März. Poln. Papierg. 94 Br. Oesterr. Bankn. 78 ¼ Gld. Poln. Pfandbr. alte 94 Br., do. neue 94 Br. Poln. 500 Fl. Loose 82z8 Br. B. Cert. 200 Fl. 18 ¾ Gld. Russ. poln. Sch. Oblig. 81 ½ Gld. Krakau⸗Oberschles. Oblig. in pr. Cour. 74 Gld. Oberschles. A. 116 ⅞˖ Gld., do. B. 109 ½ Br. Frei⸗ burg 76 ½ Br. Niederschles. 83 ¼ Gld. Neisse⸗Brieg 42 12 Br., 42 Gld. Friedr. Wilh. Nordb. 38 ⅞˖ Br., 38 ½ Gld.

Wien, 17. März. Met. 5proz. 96 ½ Br., 96 Gld. 4proz. 76 Br., ¼ Gld. 4 ½proz. 84 Br., ¾ Gld. 2 1proz. 52 Br., 52 Gld. Anl. 34: 199 Br., 198 Gld. 39: 119 ½ Br., Gld. Nordbahn 131 ¾ Br., ½ Gld. Gloggnitz 132 ¾ Br., 132 Gld. Mail. 76 ¼ Br., ½ Gld. Pesth 89 ¼ Br., 89 Gld. B. A. 1260 Br.,

1258 Gld. Wechsel⸗Course. Amsterdam 181 Gld. Augsburg 131 ¼ Br., 131 Gld. Frankfurt 130 ½ Br., 130 ½⅞ Gld. Hamburg 192 ¼ Br., 192 Gld. London 12. 53 Br., 12.52 Gld. Paris 154 ½ Br. u. Gld. 1 Kaiserl. Gold 135 gemacht. Silber 130 ½ gemacht. 1 Fonds geringer Verkehr. Fremde Valuten sehr begehrt und sind neuerdings gestiegen.

Leipzig, 18. März. Leipz.⸗Dresdn. Partial⸗Obligationen 108 ¾ Gld. Leipz. B. A. 161 Gld. .r Dresb. C. A. 146 Br. Sächsisch⸗Bayer. 83 Br. Schles. 93 8 Br. Löbau⸗Zittau 24 ½ Br. Magdeburg⸗Leipzig 217 ½ Br., 216 ½ Gld. Berlin⸗ Anhalt. 104 Br. Altona⸗Kiel 94 Br. Deßauer B. A. A. 145 Gld Preuß. B. A. 96 ¾ Br. 88

Frankfurt a. M., 17. März. Oesterr. Bank⸗Aeti 6, Br., 1149 Gld. 5proz. 1—— 988 Gld. Badische Partial⸗Loose a 50 Fl. vom Jahre 1840 554¼ Br. 55 Gld., do. a 35 Fl. vom Jahre 1850 32 ½ Br., 32 ½ Gld. Kurhess. Partial⸗Loose a 40 Rthlr. 32 ⅛6 Br., 32 . Glr. Gardin. Partial⸗Loose a 36 Fr. bei Gebrüder Bethmann 35 ½ Br., 34 ¼ Gld. Darmstädt. Partial⸗Loose a 50 Fl. 76 ¼ Br., 76 Gld., do. a 25 Fl. 27 ½ Br., 27 ½ Gld. Span. 3proz. inländ. 33 ⁄¶ Br., 33 Gld. Poln. 4proz. Oblig. a 500 Fl. 83 ¼ Br., 83 ½ Gld. Friedr.⸗Wilh.⸗ Nordbahn oh. Zins. 40 ½ Br., 40 ¾ Gld. Bexbach 83 ¾ Br., 83 Glvd. Köln⸗Minden oh. C. 101 ¼ Br., 101 ½ Gld.

In einigen Fonds⸗ und Actiengattungen fanden an heutiger Börse mehrere Umsätze statt. Oesterr. Bank⸗Actien und Friedr. Wilh. Nordbahn wurden zu etwas billigeren Coursen abgegeben. Alle übrigen Fonds und Actien erfuhren keine Veränderung, zum Theil etwas fester.

5proz. Lombardisch⸗Venetianische 72 à Umsätzen.

Geld bei einigen

Wechsel.

Amsterdam 100 Fl. C. k. S. 100 ¾ Br., 100 ½⸗ Gld. Augsburg 100 Fl. C. k. S. 120 Br., 119 ¾ Gld. Berlin 60 Rthlr. C. k. S. 105 ½ Gld. Bremen 50 Rthlr. in Ld. k. S. 90 Br., 95 a⅞ Gld. Hamburg 100 M. B. k. S. 88½ Gld. Leipzig 60 Rthlr. C. k. S. 105 Gld. London 10 Liv. St. k. S. 119 Br., 118 Gld. Lyon 200 k. S. 94 ¾ Br., 94 Gld. Paris 200 Fr. k. S. 98 Br. 943 —Gld. Mailand in Silber k. S. 100 ¾ Br., 100 Gld. Wien 100 Fl. C. M. 20 Fl. Fuß 92 Br., 92 ½ Gld. Diskonto Gld.

Hamburg, 17. März. 3 ½¶&roz. pr. C. 89 ¾ Br. u. Gld. St. Prämien⸗Obligat. 92 Br. E. R. 106 ½ Gld., 4⁄proz. 92 Br., 92 ½ Gld. Stiegl. 87 ½ Br., 87 ¼ Gld. Dän. 73 ½ Br., 73 Gld. Ard. 12 ½ Br., 12 ½ Gld. Zproz. 31 Br., 31 ⅜˖ Gld. Amerikan. 6proz. V. St. 105 ¼ Br., 105 Gld. Hamb.⸗Berlin 92 ¾ Br., 92 ⅔a Gld. Bergedorf 91 Br., 90 Gld. Magdeburg⸗Wittenb. 55 ½ Br., 55 Gld. Altona⸗Kiel 94 ¼ Br., 94 Gld. Köln⸗Minden 101 ¼ Br., 101 Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 39 Br. Mecklenb. 28 ½ Br.

Fonds im Allgemeinen gut zu lassen.

Amsterdam, 16. März. (Effekten⸗Sozietät.) Int. E; Ardoins 13, %. Gr. Piecen 12 ⁄, 13 %, . Mex. 892 Peru 81 ½. Ardoins waren bei einigen Geschäften etwas angeneh⸗ mer. Peru höher.

11““

Markt⸗Berichte. Getraidebericht vom 19. März. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 48—54 Rthlr. Roggen loco 31—34 Rthlr. vr. Frühjahr 30 Rthlr. Br., 29 ¾˖ G. Mai/ Juni 31 Rthlr. Br., 30⸗7¼ bez. u. Juni /Juli 32 Rthlr. Br., 31¾ G. JuliAugust 33 Rthlr. Br., 32 G. erste, große locv 26 28 Rthlr. 8 kleine fehlt. Hafer loco nach Qualität 20 22 Rthlr. 48pfd. pr. Frühjahr 19 ½ Rthlr. Br., 50pfd. 19 ¾ Rthlr. Br., 19 ½ G. Erbsen, Koch⸗ 38—40 Rthlr., Futter⸗ 34—36 Rthlr.

Rüböl loco 10 212 ꝙ½ Rthlr. verk., 10½ Br.

8 pr. diesen Monat 10 ½ Rthlr. verk., 10 ¼ a * Br., pr. März/April) 109 * Rehlr 10 * Rthlr. Br. 101 Mai /Juni 10 ¼ Rthlr. Br., 10 G. 8 Junt/ Juli 10 Rthlr. Br., 10 ½¼ G.

Juli /August 10 ½2 Rthlr. Br., 10½ G. Tegnse, epg. 49 Rthlr. Br., 10 ½ G. ept. /Okt. 10 ½⅞ Rthlr. bez., 10 % a ³ Br. 1“.“*““

» pr. April/Mai 11 Rthlr. Br., 418 G.

Berliner

Südsee⸗Thran 11 ½ Rthlr. Mohnöl 13 Rthlr. Hanföl 13 ½ Rthlr. Palmöl 10 ¾ Rthlr. G Spiritus loro ohne Faß 15 ½ a + Rthlr. verk. mit Faß pr. März, 15 Rthlr. verk. u. Br., 15 ½ März/ April a 512 April / Mai 15 ½ a 7 Rthlr. verk., ³ Mai/Juni 15 3 a Rthlr. verk., ³ ½ G. Juni/Juli 16 ¾ a Rthlr. verk., 16 Br., 16 ¼ G. Juli Aug. 17 Rthlr. Br., 16 ¾ G. Aug. /Sept. 27„ 8 b1 2n8. „Sr. 172 Rthlr. Br., 17 G Wetter: windig und trübe mit etwas Regen⸗ Geschäftsverkehr: geringfügig. Weizen: fest bei mäßigem Umsatz. Roggen: nicht ohne gewisse Haltung. Hafer: unverändert. Rüböl: fast geschäftslos und etwas niedriger anzukommen. Spiritus: matter. Stettin, 18. März. 2 ½ Uhr. Roggen pr. Frühjahr 31,

pr. Juni 32 ½ bez. u. Br., pr. Juli 32 bez. 8 Rrüböl 10 Br. 8 Gld.

pr. April 10, pr. Herbst 10 ¼ Spiritus pr. Frühj. 23 ½S, pr. Juni 22 ½ Telegraphische Notizen. 8

Frankfurt a. M., 18. März. 2 Uhr. Nordbahn 39 ½. Met. 4 ½proz. 64 5. 5proz. 73 ½. B. A. 1149. Loose 153, 91 ½. Span. 33 ⅞. Bad. 32 ½. Kurh. 32 ¼. Wien 91 ¼. Lomb. Anl. 72

Hamburg, Köln⸗Minden 100 ½. ändert.

Getraide unverändert.

Paris, 17. März. 5 Uhr. 3proz. 57. 70.

London, 17. März. 5 ½ Uhr. Cons. 96 ½, v. Weizen viel Zufuhr, wenig Geschäft.

Amsterdam, 18. März. 4 * Uhr. Met. 2 ⁄proz. 37 ½. 5 proz. 70. do. neue Stiegl. 86 ½. Neue Russ. 95 9.

Rüböl pr. Frühj. 33 ½. pr.

Roggen unverändert.

Berlin⸗Hamburg 92 ¼.

18. März. 2 ½ Uhr. London unver⸗

Magdeburg⸗Wittenb. 55.

5proz. 94. 5.

Irlt. 67.

Fe68

Span. 33 %8. Hope 87.

Okt. 33 ¾.

Mit der heutigen Nummer des Staats⸗Anzei⸗ gers sind Bogen 102 bis 106 der Verhandlungen der Ersten Kammer ausgegeben worden.

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hosbuchdruckerei. Beilage

Oesterreich. B

zum p reußisch en Staats-A

nzeiger.

Donnerstag

A. usland. nedig. Professoren der Universität Paviaug. Italien. Turin. Vermischtes. Beilegung der Differenz mit Tunis. Verhandlungen in den Kammern.

1 Vermischtes. Tages ordnung über eine Interpellation. Genua.

Konflikt eines Journals. Rom. Die Armee⸗Reorganisationspläne. Vermischtes. Neapel Wachsamkeit der Polizei. 3 China. Victoria. Der Aufstand im Innern von China. 1 Wissenschaft und Kunst. Preis⸗Aufgaben der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Kopeu⸗ hagen. Eisenbahn⸗Verkehr. Rendsburg⸗Neumünster Eisenbahn. Auswärtige Börsen.

Auslaͤnd.

Hesterreich. Venedig, 9. März. (Lombardo Ve⸗ neto.) Es verlautet so eben, daß sich das Unterrichts⸗Ministerium bewogen fand, die Herren Zuradelli, Lovatti, Codazza, Turoni und Cattanev, welche in die letzten politischen Verbindungen verflochten waren, als Professoren der Universität Pavia wiedereinzusetzen.

Italien. Turin, 5. März. (Ll.) Siccardi ist noch nicht ersetzt.

Das Theater français unterhält seit einigen Tagen mit einem Vaudeville: „La proprieté c'est le volt“, worin die sozialistischen Ideen lächerlich gemacht werden, das hiesige Publikum. Diese hier beifällig aufgenommene Kleinigkeit hatte sich in Nizza nicht gleicher Gunst zu erfreuen, denn es konnte dort nicht zu Ende gespielt wer⸗ den, und die Darsteller mußten sich vor einer drohenden Volksde⸗ monstration retten.

Turin, 8. März. (Gazzetta Ufs. di Venezia.) Angelegenheit betreffs des Bey von Tunis ist zwischen unserer Re⸗ gierung und der heiligen Pforte beigelegt; Herr Mussurus ist schon am 5ten abgereist. Der König überschickt durch ihn dem Groß⸗ herrn ein Geschenk, das in einer prachtvoll brillantgeschmückten gol⸗ denen Dose mit seinem Bilde en miniature besteht und auf 12,000 Fr. geschätzt ist.

Sowohl in⸗ als ausländische Journale bemühen sich über den Gegenstand, der in jener bekannten nächtlichen Kammersitzung dis⸗ kutirt wurde, sehr ausführliche Erklärungen zu geben. Wiewohl ein wenig zu spät, widerlegen jetzt auch die amtlichen Blätter jene beunruhigenden Gerüchte und nehmen die als Häupter der Reaction bezeichneten Personen in Schutz.

Die

Turin, 8. März. Die Gazzetta piemontese desavouirt den zu Paris erscheinenden National, der einen Brief aufgenom⸗ men hatte, worin versichert wird, daß in der am 3ten d. abgehalte⸗ nen geheimen Sitzung der Deputirtenkammer die Namen hoch⸗ und höchstgestellter Personen als in reactionaire Bestrebungen verwickelt bezeichnet worden wären.

Der Senat hat gestern einen Gesetzentwurf bezüglich der Grundbesteuerung der Insel Sardinien in Angriff genommen und zwei Artikel desselben genehmigt. Die Deputirtenkammer beschäftigt sich mit dem Budget der Armeeausgaben.

Während der Feierlichkeit des 4. März befand sich der König in Polenza, vermuthlich um einer Demonstration, die seine Anwe⸗ senheit in Turin leicht hätte veranlassen können, auszuweichen. Se. Majestät wird am 14ten d. M., als an seinem Geburtstage, eine Revue der Nationalgarde vornehmen.

Der Bau der Eisenbahn von Turin nach Novara wird allem Anschein nach unterbleiben, da diese Strecke schon der vielen Brücken wegen zu große Auslagen verursacht, der zu hoffende Gewinn aber weit hinter allem Verhältniß zurückbleiben würde. Unsere Han⸗ delsverbindungen mit der Lombardei sind nicht bedeutend und die von Novara über Vercelli mit Turin auch unzureichend, so kost⸗ spielige Arbeiten zu decken.

Die Entsetzung des Rektors P. Solari in Savona durch die römische Kurie hat eine große Sensation erregt. Solari läßt in allen öffentlichen Blättern seine Rechtfertigungsschrift erscheinen wie man hört, denkt das Mininisterium ihn auf irgend einem Posten des öffentlichen Unterrichts unterzubringen.

Kammerpräsident Pinelli hat in den letzten Tagen des Karne⸗ vals geheirathet und ist mit seiner jungen Gattin oft auf Bällen, die hier dieses Jahr sehr zahlreich waren, gesehen worden.

Nach einem in einem hiesigen Blatte erschienenen anonymen Briefe sollen die Toskaner 400,000. Lire für Mazzini gegeben ha⸗ ben. Diese Angabe ist falsch. Die Partei Mazzini gebraucht jede mögliche List, um im Publikum den Glauben an ihre Macht und Stärke zu erhalten und zu verbreiten; man weiß jetzt ganz zuver⸗ sichtlich, daß die Toskaner weder von Mazzini noch vom Mazzinis⸗ mus etwas wissen wollen.

Der Kriegsminister hat dem einen Gesetzentwurf betreffs einer

Senate in der heutigen Sitzung neuen Rekrutirungsaushebung

von 10,000 Mann aus der Kategorie von 1830 vorgelegt. Man

erklärte die Dringlichkeit desselben.

Turin, 11. März. (Fr. B.) Die Deputirtenkammer ist über eine Interpellation des Deputirten Moja wegen Verwüstung der Pressen des genueser Journals La Strega durch Soldaten und Offiziere zur Tagesordnung übergegangen.

Genua, 6. März. (Lombardo Veneto.) Das kleine Journal La Strega hat in seiner bekannten humoristischen Weise und mit der Freiheit, mit welcher es gleich dem turiner Fischetto und dem pariser Charivari seine Karikaturen zu veröffentlichen pflegt, auch die Angelegenheit des Fürsten von Carignac ziemlich rücksichtslos besprochen. Vier Adjutanten des Fürsten haben sich schon früher in dem Entschluß geeinigt, mit Umgehung der kompe⸗ tenten Gerichte persönlich den Fürsten zu rächen, wenn vie Presse sich herausnehmen sollte, ihre Angriffe gegen ihn zu richten oder ihn irgendwie zu beleidigen. Sie kamen also zu Herrn Palmarino, den man ihnen als den Redacteur der Strega bezeichnet, und verlangten von ihm, einen zu diesem Behuf schon verfaßten Wider⸗ ruf, den einer der Adjutanten ihm ubergab, in der nächsten Num⸗ mer zu veröffentlichen. Herr Palmarino konnte, da er nicht Di⸗ rektor des Blattes ist, diese Zumuthung weder annehmen noch zu⸗ rückweisen, übernahm jedoch die Schrift, um sie der Direction zu übermitteln. Hierauf ging einer der Adjutanten nach Turin zu⸗ rück, die anderen blieben zurück, um den Erfolg abzuwarten. Am

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anderen Tage war in der Strega statt eines Widerrufes mit großen Buchstaben zu lesen: „Die Strega widerruft niemals.“ Die Redacteure verfahen sich mit Waffen, verwandelten das Büreau in ein Arsenal, und keiner von ihnen ging anders als gut bewaff⸗ net aus. Als dieser Vorgang in der Stadt bekannt wurde, boten zwei Genueser der Redackton sogleich ihre Dienste an; das Regi⸗ ment Real⸗Wovi nahm seinerseits Partei für seinen ehemaligen Ad⸗ miral, einige Unteroffiziere desselben stellten sich den Adjutanten zur Disposition, bis jetzt weiß man über den Ausgang der Sache noch nichts. Man glaubt allgemein, daß der Fürst diesem illegalen Eifer seiner unberufenen Vertheidiger fremd sei.

Rom, 4. März. (Lloyd.) Man will wissen, daß bezüglich der Reorganisirung der päpstlichen Armee neuestens das Projekt aufgetaucht sei, 3000 Belgier zu engagiren.

Der Herzog von Parma wird hier erwartet.

Riom, 8. März. Das Giornale di Roma enthält den siebenten Ausweis über die von der Keommission zur Förderung der Bank des Kirchenstaates im Monate Februar 1851 gesammelten Actien, welche die Nummer 227 erreichen und mit den früheren be⸗ kanntgegebernen 1341 ½ nunmehr die Gesammtzahl 1568 ½ bilden. Diesem Ausweise folgt ein Cirkular an alle Actionaire dieser Bank, womit sie zu einer am 31. März abzuhaltenden General⸗Versamm⸗ lung eingeladen werden, um über die geeigneten Maßnahmen zur Eröffnung der Wirksamkeit dieser neuen Bank zu berathen.

Neapel, 8. März. (Corriere Mercantile.) Die Po⸗ lizei hat ein besonders wachsames Auge auf die Geistlichen ger ich⸗ tet. Zweiundvierzig Priester, die hier ankamen, wurden nicht eher entlassen, bis jeder von ihnen zwei Personen, die sie beim Namen und Vornamen, gleichlautend mit jenen, die in den Reisepässen an⸗ gegeben waren, nennen konnten, namhaft gemacht hatte. Eine zu⸗ verlässige Nachricht, daß Mazzini, als Priester verkleidet in Neapel anzulangen beabsichtigt, soll diese Vorsicht veranlaßt haben.

China. Victoria, 30. Jan. (Lloyd) Ueber die im Innern von China unternommene Insurrection der Häuptlinge Kwangton und Kwangsi laufen immer noch widersprechende Mel⸗ dungen ein. Die Einen erklären sie für gänzlich unterdrückt, die Anderen wollen wissen, daß sie beständig noch fortdaure. Es cirku⸗ lirt ein Kaiserliches Dokument im Reiche, wonach zwei Minister, Namens Keying und Mandnanyan, wegen Begünstigung der Frem den abgesetzt wurden. Man behauptet indeß, das Dokument sei apokryph und nur von der Insurgentenpartei in Umlauf gesetzt worden, um den Kredit des jungen Kaisers zu untergraben.

Wissenschaft und Kunfl.

Preisaufgaben der Königlichen Gesellschaft der Wis⸗ senschaften zu Kopenhagen.

Kopenhagen, 5. März. (Fädrelandet.) Im Jahre 1850 hat die Königliche Gesellsch aft der Wissenschaften drei ihrer Mitglieder durch den Tod verloren, nämlich den Konferenzrath Kolderup⸗ Rosenfinge, den Etatsrath Falk und den Konferenzrath Schumacher. Zu auswärtigen Mitgliedern der physikalischen Klasse sind im Laufe des Jahres gewählt: Herr Elie de Beaumont in Paris, Sir R. J. Murchison in London, Baron J. von Liebig in Gießen, Professor S. Nilson in Lund, Herr Brisseau⸗ Mirbel in Paris. Der Ge⸗ heime Archivar Wegener ist zum Mitglied der Kommission für das Diplo- matarium Danicum und Regestum diplomaticum, und der Professor P. Pedersen zum Mitglied der Kassen⸗Kommission gewählt worden. Die Wörterbuchs⸗Kommission ist in der Revision des Manustkripts des Buchsta⸗ beus T. bis Tönde gekommen, der Druck desselben Buchstabens ist bis tilgode vorgeschritten. An Professor S charling's Stelle ist Pro⸗ sessor N. L. Westergaard zum Mitglied dieser Kommission gewählt. Das meteorologische Comité hat sowohl in dem meteorologisch⸗magnetischen Observatorium, als in dem botanischen Garten seine regelmäßigen Beobach⸗ ftungen fortgesetzt. Von der von der Gesellschaft im Jahre 1848 gestell sjen Preisaufgabe für das Classensche Legat zu zeigen, welche von den Rohprodukten des Landes, es sei aus der Erde oder vom Meere, sich am besten eigenen, um eine Fabrication darauf zu gründen) ist eine Preis⸗ schrift eingegangen, die von der Productton, Fabrication und dem Umsaͤtz des Flachses handelt, und welcher das niedergesetzte Comité diesen Preis zuer⸗ kannt hat. Als Verfasser hat sich der Lieutenant C. F. Grove erge⸗ ben. Für das laufende Jahr sind folgende Preisaufgaben gestellt:

Die mathemalische Klasse. Da die Lehre von dem Widerstand einer Flüssigkeit gegen einen in derseben bewegten festen Körper bisher nur wenig befriedigend von der mathematischen Seite aus behandelt worden ist, so wünscht die Gesellschaft durch ihre Prämie eine vollständige Unter⸗ suchung in dieser Hinsicht hervorzurufen. Mit Rücksicht auf die Schwierig⸗ keiten des Gegenstandes würde die Gesellschaft die Aufgabe, die sie für den Augenblick stellen zu müssen glaubt, für gelöst erachten, wenn eine ma⸗ thematische Betrachtung über die progressive oder die rotirende Bewegung eines festen Körpers von einer einfachen Form ;. B. ein Cylinder oder ein rechtwinkliches Parallpiped in einer Flüssigkeit, welche keine andere Bewegung hat, als diejenige, in welche sie von dem festen Körper versetzt wird, und dabei entweder unbegränzt oder so weit ausgedehnt ist, daß ihre Gränzen keinen Einfluß erhalten können, geliefert würde, so wie, wenn dlese Betrachtung so durchgeführt würde, daß auf alle die Wirkungen, welche die Flüssigkeit während ihrer mit dem Körper gleichzeitigen Bewegung auf denselben ausübt, Rücksicht genommen würde.

Die physikalische Klasse. Wie bekannt, finden sich im Meere einige organische Formen, welche Kalk absondern und allmälig in Kalk eingehüllt werden, von deren Natur und Wesen man noch keine Gewißheit hat, so daß sie bald zum Thierreich, bald zum Pflanzenreich gerechnet werden. Um zu einer klareren Erkenntniß in dieser Hinsicht zu kommen, wird eine auf Beobachtung der lebenden Formen gegründete Entwicklungsgeschichte der zu den Halymedeae, Acetabularieqae, Cerallineae gehörenden Formen, so wie der Geschlechter Liagora, Actinotrichiae und Galagaura gewünscht, da sich indeß der größte Theil der genannten Formen in den Meeren der tropischen Zone findet, wo die Untersuchungen vermuthlich kaum vorgenom⸗ men werden dürften, so wird man bei der Beurtheilung der eingesandten Abhandlungen nicht so sehr darauf sehen, ob der Verfasser die Entwich⸗ lung aller oder vieler Hauptformen habe liefern können, sondern desto mehr darauf, daß das Gegebene, selbst wenn es nur die Entwicklung einer einzi⸗ gen der genannten Formen ist, genau und vollständig sei, so daß dadurch die Zweifel über die thierische oder pflanzenartige Natur der Formen oder der Form gelöst werden können.

Die philosophische Klasse. Da an die Gesellschaft keine Beant⸗ wortung der im Jahre 1819 gestellten Preis⸗Aufgabe eingegangen ist, so hat dieselbe beschlossen, die Aufgabe zwar nicht zu wiederholen, aber folgende damit zusammenhängende zu stellen:

Eine genaue und so viel als möglich nach den Quellen ausgearbeitete historische Darstellung alles desjenigen zu geben, was geschehen ist, um eine Eigenthumsgemeinschaft in den Staaten oder in anderen ge⸗ sellschaftlichen Vereinen, theils theoretisch zu empfehlen, theils praktisch zu setzen, oder was eine hiermit verwandte Tendenz ge⸗ abt hat.

Die historische Klasse. Es ist hinlänglich bekannt, daß nicht blos in der älteren Zeit und während der römischen und später der griechisch⸗ byzantischen Herrschaft Alexandrien in Aegppten einer der wichtigsten Stapelplätze des Welthandels war, sondern auch daß, nachdem Aegypten

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[im siebenten Jahrhunderte in die Hände der Araber gekommen war und nachdem unter den Fatimiden Kahira sich zur Hauptstadt des Landes und zum Mittelpunkt des afrikanisch⸗asiatischen Karavanenhandels aufgeschwun⸗ gen hatte, Alexandrien, begünstigt durch seine vortheilhafte Lage, gleich⸗ sam in der Spitze der drei Welttheile, durch sein spezielles geo⸗ graphisches Verhältniß zu den zahlreichen Inseln und weit ausge⸗ dehnten Küsten des Mittelmeeres, durch den Reichthum des Lan⸗ des selbst au den herrlichsten Naturproduften und den vorzüg lichsten Handelsartikeln (Abulfeda Descript. Egypt.) und durch den Eifer der ägvptisch⸗arabischen Dynastieen für die Blüthe des Handels zu deren vollständigerer Kenntniß die arabische Literatur ohne Zweifel noch viele unbenutzte Materialien besitzt eine Hauptrolle als Handelsstadt zu spie⸗ len fortfuhr, und zu einer Zeit, als der Seeweg nach Ostindien noch nicht entdeckt war, das wichtigste Verbindungsglied zwischen dem Occident und Heian bildete und der größte Handelsmarkt und Stapelplatz beider Erd⸗ theile war.

Es ist gleichfalls bekannt, daß nicht nur ein lebhafter Verkehr zwischen diesem Handelsplatze und allen den südeuropäischen Ländern bis zum Atlan⸗ tischen Meere und der Straße von Gibraltar stattfand, sondern daß auch aus entfernteren Gegenden Europa's Schifffahrt und Handel nach Alexandrien getrieben, und daß dieser Handelsplatz unausgesetzt von Handelsschiffen aus der Normandie, England, Flandern und dem nördltchen Deutschlanb bis Däne⸗ mark und der Ostsee besucht wurde, so wie dieses in Benjamin von Tudela's Reise⸗ beschreibung aus der letzten Hälfte des zwölften Jahrhunderts (vergl. Asher's Ausgabe mit dazugehörigen Anmerkungen) ausdrücklich bemerkt und im Einzelnen angegeben wird, und nach der außerordentlichen Thätigteit, welche die Handelsplätze im nordwestlichen und nördlichen Europa von welchen einige, wie Dieppe in der Normandie, Brügge in Flandern, Lübeck, Wisby auf Gothland, gleichsam Centralpunkte und Haupt⸗Comptoire für andere bildeten im Mittelalter entwickelten, darf dies denjenigen nicht Wunder nehmen, der mit diesen Verhältnissen etwas genauer bekannt ist. Da aber der erwähnte Theil der europäischen Handelsgeschichte im Mittelalter trotz der vorhandenen Beiträge noch lange nicht hinreichend aufgeklärt ist; da eine nähere Untersuchung dieser Verhältnisse einen interessanten Beitrag zur Geschichte des Handels und der Kultur im Mittelalter zu liefern verspricht, und da sowohl oeccidentalische wie orientalische Quellen vielen noch nicht hinlänglich benutzten Stoff in dieser Hinsicht darbieten, so findet sich die Gesellschaft veranlaßt, für das Jahr 1851 folgende Preis⸗Aufgabe zu

ellen:

Mit Benutzung occidentalischer und orientalischer Quellen zu untersu⸗ chen, welche Handelsverbindungen im Mittelalter, namentlich im wölften bis vierzehnten Jahrhundert, zwischen Alexandrien in Aegypten und den am Kanal und nördlich von demselben gelegenen Ländern und Seestädten stattsinden, mit möglichst vollständiger Erläuterung sowohl insichtlich der Meer⸗ und Handelsplätze, von denen Schifffahrt und Handel nach Alerandrien getrieben wurde, als auch der Waaren⸗ oder

Handels⸗Artikel, es seien Natur⸗ oder Kunst⸗Produkte, welche vor⸗ nehmlich dahin ausgeführt oder von da zurückgebracht wurden, mit

Ruͤcksicht auf das, was zur Beleuchtung der hiermit in näherer Ver⸗

bindung stehenden geographischen, politischen und lokalen Verhältnisse

ienen könnte.

Für das Thotsche Legat. Unter unseren wild wachsenden Pflan⸗ zen verdient gewiß der Porst, Myrica Gale, theils wegen des starken Aro⸗ ma's, den er enthält, theils wegen der Anwendung zum Bierbrauen, die man früher gemacht hat und vielleicht noch macht, theils wegen des wachs⸗ artigen Stoffes, welches sich darin findet, besondere Aufmerksamkeit.

Die Gesellschaft bestimmt daher eine Prämie von 200 Rbthlr. für eine

umfassende Untersuchung der näheren Bestandtheile des Porst, wodurch man besonders folgende Fragen entschieden zu sehen wünscht:

a) Welcher Stoff oder welche Stoffe sind es besonders, welche die Be⸗ nutzung des Porst zum Bierbrauen veranlaßt haben, und inwiefern muß dessen Anwendung als gefährlich betrachtet werden.

b) In welchem Verhältniß steht das Wachs dieser Pflanze zu den anderen bekannten Wachsarten.

Für das Classensche Legat. 1) Man zeige, welche Rohprodukte des Landes, es mögen dieselben unmittelbar von dem Boden des Landes oder von dessen Anbau oder von dem umgebenden Meere herrühren, am besten geeignet sind, eine Fabrication darauf zu gründen. Man muß hier⸗ bei auf alle begünstigenden Umstände, wie die Leichtigkeit Brennholz, Wasser⸗ fraft, billige Arbeit u. s. w. zu erhalten, Rücksicht nehmen. Es versteht sich, daß die Orte, wo die Anlagen am besten geschehen können, und die Gründe zu deren Auswahl angegeben werden müssen. Die Entwickelung muß in ein solches Detail eingehen, daß sich eine Berechnung der Vortheile anstellen läßt. Die Gesellschaft wünscht, daß die Verfasser ihre Aufmerk⸗ samkeit besonders auf solche Fabricationen lenken, welche bisher entweder gar nicht oder nur in geringer Ausdehnung bei uns eingeführt sind.

Da die Gesellschaft kaum erwarten darf, daß der Einzelne die Frage in ihrer ganzen Ausdehnung befriedigend werde behandeln können, so will sie weniger umfassenden Beantwortungen den Preis nicht versagen, sobald nur 8 gewählten Gegenstände in einer befriedigenden Weise abgehan⸗ delt sind.

Die Prämie beträgt 200 Rbthlr. Wenn die Umstände dazu Anlaß geben, wird man auch mehr als einer Abhandlung diese Prämie ertheilen.

9) Bei den bisher vorgenommenen Untersuchungen über die Reife von Früchten hat man sich zunächst mit solchen Früchten beschäftigt, welche im reifen Zustande eine größere oder geringere Menge Zucker enthalten; da⸗ gegen hat man noch keine befriedigenden Untersuchungen über die Reife solcher Früchte und Samengattungen, welche zur Oelgewinnung angewen⸗ det werden. Die Gesellschaft bestimmt daher eine Prämie von 200 Rbthlrn. für eine auf Versuche gegründete Beantwortung folgender Frage:

a) in welchem Grade nimmt die ganze Pflanze an dem Reifungs⸗Prozeß Theil, wobei das Oel besonders bei dem Lein und Raps hervortritt, und in welchem Grade könnte in dem unreifen Samen, ohne Mit⸗ wirkung der übrigen Theile der Pflanze, eine vermehrte Oelbildung bewirkt werden?.

) Findet sich Oel in den Fasern des Flachses nach der Röste?

Wiefern ist die Annahme begründet, daß die Reife der Samen einen

solchen Einfluß auf die Güte des Flachses haben kann, daß die Fa⸗

sern dadurch weniger Fettstoff als Fasern von Pflanzen enthalten

während der Same noch unreif war, ausgerissen wor⸗ den sind.

Die Beantwortungen der Fragen können im Allgemeinen in der latei⸗ nischen, französischen, englischen, deutschen, schwedischen oder dänischen Sprache abgefaßt sein. Die Abhandlungen werden nicht mit dem Namen des Ver⸗ fassers, sondern mit einem Motto bezeichnet und mit einem versiegelten Zettel begleitet, welcher Namen, Stand und Wohnung des Verfassers ent⸗ hält, und welcher dasselbe Motto trägt. In den dänischen Staaten woh⸗ nende Mitglieder der Gesellschaft nehmen nicht an der Preisbewerbung Theil. Die Belohnung für die befriedigende Beantwortung einer der ge⸗ stellten Fragen, für welche kein anderer Preis genannt ist, besteht in der goldenen Medaille der Gesellschaft, 50 dänische Dukaten an Werth.

Die Preisschriften werden vor Ende August 1852 an den Secretair der Gesellschaft, Geheimen Konferenzrath H. C. Oersted, Professor, Groß⸗ kreuz des Danebrog und Danebrogsmann, eingesendet. *)

Eisenbahn⸗Verkehr. RNendsburg⸗Neumünster Eisenbahn.

Die Einnahmen des Jahres 1850 haben die des Fößres 159, sowohl für Personen, Güter, als auch die für militatrische 3 6 überschritten. Im Laufe des Jahres 1850 wurden beför er 125,379 Personen und 622,949 Ctr. Güter; im Jahre 1849 wur⸗

*) In letztgenannter

Bestimmung wird nun, nach dem Ableben des

ausgezeichneten Mannes, eine Veränderung eintreten müssen. Sman