n seinem Gutachten sich gegen den Antrag einstimmig aus ge⸗
prochen.
Schleswig⸗Holstein. Kiel, 13. April. 5) 8. April sind aus Kopenhagen vom Grafen Heinrich von Crin
Amtmann in Ploen, Etatsrath Wiese in Kiel,
fige Anfrage an dieselben gestellt wird, ob sie eine Königs zu einer berathenden Versammlung ar ürde in Flensburg stattfinden und etwa Mitte Mai beginnen solle. Der General⸗Arzt Dr. Niese ist au. 1 über die Verluste, welche die schleswig⸗ holsteinsche Armee I Feldzügen 1848, 1849 und 1850 erlitten hat, zusammenzuste
und zu ordnen, und hat, da in dem Jahre 1848 CbE lairen Truppen auch Freischaaren an dem Feldzuge 8. Be örde u“ neg; vbes Snhants als bes Auslandes, und Privatperson, sowohl des 8 8 8 v„, 5 Spers Zhs im Herzogthum Schlszwig, lhn “ bsr solche Personen, welche im Jahre 1848 unter öG her Fahne, sei es bei den regulairen Truppen, sei es bei den Freischaa⸗ ren, gefochten haben und in dem genannten Jahre entweder 55 dem Schlachtfelde gefallen oder an ihren Wunden, oder in Fo ge der Kriegsstrapazen gestorben oder auch ganz invalide 1esee sind, diejenigen Mittheilungen mache, welche sie zu geben 8een 686. Da sich im Jahre 1848 Kämpfer aus allen Gegenden Deutsch⸗ lands an dem Feldzuge betheiligten, so ergeht die Bitte gleich falls dahin, daß auch aus weiter Ferne, wenn die aus selbiger nach Schleswig⸗Holstein Gezogenen hier fielen oder invalide wurden, Nachrichten darüber von den Angehörigen oder Anderen, welche solches vermögen, mitgetheilt werden. Aus den gegebenen Mit⸗ theilungen müßte, wenn möglich, zu ersehen sein: Vor⸗ und Zu⸗ name der Betreffenden, Heimat, damaliger Truppentheil, Charge, die Gelegenheit, bei welcher er verwundet, Todestag, event. die Art
der Invalidität.
11“ 1 1““
Frankfurt a. M. Frankfurt, 13. April. (Fr. J. Unser Bevollmächtigter bei den wiesbadener Zollkonferenzen, Senator Cöster, weilte einige Tage hier. —
Die Unterhandlungen der Fürstlich thurn und taxisschen Ge⸗ neral⸗Postdirection mit den betreffenden Regierungen wegen An⸗ schlusses an die deutsch⸗österreichische Postconvention werden mit großem Eifer fortbetrieben.
Man hat berechnet, daß aus der bevorstehenden Ermäßigung der Brieftaxen, die mit Anfang Mais (für unsere Stadt wenigstens) eintreten soll, dem hiesigen Handelsstande eine alljährliche Ersparniß an Portokosten von etwa 300,000 Fl. erwächst. t
Ausland.
1 Oesterreich. Zara, 10. April. (Ll.) Haireddin Pascha hat Deputationen aus Grasovo, Bagnani und Niksic nach Stolacz be⸗ rufen, um ihnen den Willen der Pforte zu verkünden. Grasovo und Bagnani widersetzten sich, indem sie auf die Hülfe der Montenegriner rechnen, und es dürfte eine Vereinigung Grasovo's mit anderen Dörfern, so wie Kollisionen zwischen den Montenegrinern und den regulai⸗ ren Truppen zu befürchten sein. Der russische Konsul in Ragusa hat 14,000 Gulden in Dukaten an den Wladika von Montenegro gesendet.
Fraukreich. Paris, 13. April. Das Organ Berryer's, die Union, spricht sich heute folgendermaßen aus: „Ein gemäßigter Re⸗ präsentant sagte uns diesen Morgen über das neue Ministerium: „„Es ist beinahe lebensfähig zur Welt gekommen.““ Beinahe! Das ist das rechte Wort. Wir halten in der That seine Existenz für ein zweifelhaftes, problematisches und unsicheres Ding. Es kann leben, das ist möglich, aber es ist noch möglicher, daß es unterliegt. Was die Frage anbelangt, ob das gegenwärtige Ministerium ein großes politisches Leben zu leben bestimmt sei, so ist dies eine andere Sache. Aufrichtig gesagt, glauben wir: nein. Es hat weder Schnitt, noch Kraft, um auch nur einen einzigen ernst⸗ haften Punkt, eine einzige gewichtige Frage zu lösen. Zur Vollen⸗ dung einer solchen Arbeit fehlt ihm das Ansehen. Seine Ohn⸗ macht liegt in seinem Ursprunge, seine zukünftige Schwäche in den bei seiner Bildung vorherrschenden Bedingungen. Es wird das Provisorium unter dem Titel eines Definitivums fortsetzen, es wird weiter nichts thun. Das ist sein ganzer Beruf, das ist Alles, was es hoffen kann. Und wer daran zweifelt, möge die Zukunft ab⸗ warten. Er wird nicht lange warten, denn diese Zukunft ist der nächste Tag. Dieser Artikel widerspricht der Versicherung des Journal des Döbats, der Beistand Berryer's sei dem neuen Kabinet gewiß. Im Messager de l'Assemblee liest man: „Dieses Ministerium ist nach Jedermanns Ausspruche das Symbol der Trennung der Majorität und des desinitiven Bruches zwischen Präsidenten und National⸗Versammlung. Wir können die Einsicht des Präsidenten der Republik nicht bezweifeln. Er war sich seiner Ttha augenscheinlich bewußt, als er Baroche, Fould und Rouher wieder in die Regierung einsetzte. Er mußte begreifen, daß er die Ver⸗ sammlung in ihrer moralischen Würde verletzte. Er hat es begrif⸗ fen und dennoch nicht geschwankt. Zu gleicher Zeit mußten der Präsident und die Minister, welche sich seiner abenteuerlichen Poli⸗ tik beigesellen, begreifen, daß von nun an die gesetzliche Revision der Verfassung unmöglich wurde. Entsagt aber einerseits der Prä⸗ sident nicht dem Gedanken an eine Amtsverlängerung, ist anderee⸗ seits die gesetzliche Verfassungs⸗Revision unmöglich, so ist die un⸗ widerstehliche letzte und verhängnißvolle Folge der Politik des Prä⸗ sidenten und des leitenden Gedankens bei der Bildung des Kabi⸗ nets vom 10. April ein Staatsstreich. Der Präsident hat also zwischen der doppelten Politik, die er abwechselnd befolgte, unwiderruflich entschieden. Er giebt für immer diejenige auf, die er eines Tages in eer Botschaft vom 12. November auseinandersetzte. Er nimmt die wieder auf, welche sich auf die Gesellschaft des zehnten Dezem⸗
ber stützt, welche durch die Corruptionen und aufrührerischen Aus⸗ rufungen von Sartory ihren Charakter darlegte, wie durch die Ab⸗ setzung der Generale Changarnier und Neumayer, und dieser Po⸗ litik giebt er ihren letzten Ausdruck im Kabinet vom 10. April. Der Feldzug ist durch das Kabinet eröffnet, wo Herr Leon Faucher die Hand Herrn Fould reicht, Baroche sich auf Crouseilhes stützt und Rouher an Chasseloup Laubat's Seite erscheint. Was wird die National⸗Versammlung thun? Die Versammlung begreift das ganze Gewicht dieser Lage. Sie hat die Intelligenz, den Patrio⸗
(B. H.) Am minil Schreiben an die für Holstein erwählten Notabeln (Graf Rantzau, Administrator von
Moltke in Rantzau, Hofbesitzer Scharmer auf Horstmoor und Kauf⸗
vdor Reinicke in Altona) eingegangen, worin die vorläu⸗ mann Theodor Reinicke in Altona) eingeg . Berufung des habe
annehmen würden, die
, ist damit beauftragt, die Listen
tismus und die Gewalt für sich. Sie kann Fergoigs 8 wird für das Land die Rücksichten nehmen, über welche sich re hi setzen. Sie wird warten, wachen, wehren, und zwingt en vernichten, welche sich an ihr reiben wollen.“ 1“ wären bereits Zwistigkeiten unter den Mitgliedern des neuen Kabinets ausgebrochen, welche Demissionen zur Folge haben dürften. Den Anlaß dazu solle die ausgesprochene Absicht des Unterrichts⸗Ministers Crouseilhes, in Folge der ihm von seiner Partei gemachten Vorwürfe seine Demission einreichen u wollen, gegeben haben. Andrerseits will man wissen, Crouseilhes 5 das Unterrichts⸗Ministerium überhaupt nur provisorisch ange⸗ nommen und warte mit seiner definitiven Entscheidung bis zu einer Antwort von Falloux. Baroche hat gestern das Hotel des Capu⸗ cines bezogen. Er hat bereits eine lange Konferenz mit Lord Nor⸗ manby gehabt. 8
Der frühere Justiz⸗Minister Royer übernimmt wieder sein Amt als General⸗Prokurator beim pariser Appellhofe.
Drei der neuen Minister Crouseilhes, Chasseloup Laubat und Rouher waren Mitglieder der Kommission für das Gesetz über in⸗ nere Verwaltung. Statt ihrer wurden gestern Godelle, Chadenet und Perrin gewählt.
Der Herzog von Nemours begiebt sich nach Karlsbad.
Die Patrie ist ermächtigt, zu erklären, daß dem Marquis von Valdegamas das Portefeuille der auswärtigen Angelegenheiten nicht durch eine telegraphische Depesche angeboten worden sei, und daß derselbe es bereits früher einmal ausgeschlagen habe.
Narvaez und Donoso Cortes hatten gestern eine lange Konfe⸗ renz, nach welcher sie sich, wie berichtet wird, in bester Freundschaft trennten. Narvaez soll dem Gesandten erklärt haben, er sei jetzt nicht gesonnen, nach Spanien zurückzukehren.
Die Wahlen der Handels⸗Tribunals zu Mamers und des Ge⸗ meinderathes zu Chartres haben der rothen Liste den Sieg, und zwar mit bedeutender Majorität verschafft.
Die Patrie beginnt bereits, die Petitionen um Präsident⸗ schafts⸗Verlängerung zu verzeichnen.
Der Kommission, welche mit Prüfung der verschiedenen auf das neue Wahlgesetz bezüglichen Anträge beauftragt ist, wird dieser Tage die Wählerstatistik für 1851 vorgelegt werden. Es sind eine Menge der auf Certifikate ihrer Aeltern und Arbeitgeber Eingetra⸗ genen diesmal von den Listen gestrichen, weil sie ihre Certifikate nicht erneuert haben.
Die Debatte über die neue Redaction des Tarifentwurfs für Zucker und Kaffee wird am 28. April beginnen.
Der heutige National fragt: „Ist es wahr, daß seit einigen Tagen Regierungs⸗Agenten die Bannmeile durchstreifen, um sich bei den Korn⸗ und Fouragehändlern über die Vorräthe, welche sie liefern könnten, zu erkundigen? Ist es wahr, daß namentlich ver⸗ gangenen Donnerstag einer dieser Agenten sich bei einem Frucht⸗ händler zu Grenelle eingestellt hat, um solche Erkundigungen ein⸗ zuziehen? Will uns die Regierung den Beweggrund dieser Schritte mittheilen, über welche einige Erklärungen nicht überflüssig wären?“
Nach dem Votum über den Antrag St. Beuve's sandten alle hiesigen Gesandtschaften außerordentliche Couriere au ihre Höfe ab. Leon Faucher ließ das Votum auch durch die Telegraphen nach den Departements berichten.
Vor der vierten Abtheilung des pariser Civilgerichtes plaidirte gestern eine Frau, Madame Grange. Sie hatte die Erlaubniß er⸗ halten, in einer sehr verwickelten Kommerzialangelegenheit sich und ihre Schwester zu vertheidigen. Sie sprach drei volle Stunden mit großer Eleganz und gründlicher Rechtskenntniß. Ihr Gegner, der Advokat Delangle, ließ ihrem Talente alle Gerechtigkeit wider⸗ fahren. Ungeheure Heiterkeit erregte es im Publikum, als er sie einmal im Verlaufe der Replik „meinen ehrenwerthen Mitbruder“ (die gewöhnliche Titulatur) nannte.
Leon Faucher soll sich bei seinem Eintritt ins Ministerium die Ermächtigung vorbehalten haben, 25 Präfekten abzusetzen, dagegen wieder 2 oder 3 der von Vaisse entfernten einzusetzen.
Großbritanien und Irland. London, 12. April. In Betracht der Ruhe, die gegenwärtig in Irland herrscht, und auf den Wunsch des Oberbefehlshabers der Armee, zur Zeit der londo⸗ ner Industrie⸗Ausstellung eine beträchtliche Truppenzahl in der Nähe der Hauptstadt konzentriren zu können, wurden zwei Regimen⸗ ter von Irland nach Woolwich verlegt.
Vorgestern hätten, einer früheren Ausstellungs⸗Bestimmung zufolge, alle Waaren ausgepackt, alle Kisten, Ballen und dergleichen aus dem Innern des Gebäudes weggeschafft werden sollen. Da dies nicht geschehen, erließen gestern die Königlichen Kommissäre eine peremtorische Ermahnung an die Aussteller. Viele der Letzte⸗ ren haben aber entschieden erklärt, nicht ans Auspacken gehen zu wollen, bevor die Anstreicher nicht aus dem Hause wären. Trotz⸗ dem, daß Alles, was nur einen Pinsel führen kann, von den Bau⸗ unternehmern angeworben wurde, fehlte es noch immer an Händen. Um indessen die Verzögerung zu entschuldigen und zugleich einen Begriff von der Ausdehnung der Arbeit zu geben, wird erwähnt, daß bis vorgestern nicht weniger als 1400 Centner Bleiweis ver⸗ braucht wurden. Bis heute Abend sollen definitiv alle Gerüste aus dem Gebäude geschafft sein. Für die Zeit der Ausstellung wird den auswärtigen Gesandten und General⸗Konsuln eine Anzahl Einlaß⸗ karten zu den londoner Docks zur Verfügung gestellt werden, womit sie ihren Landsleuten gefällig sein können. Die Einlaßkarten sollen durch ihre Farbe den Stand und Rang des Besuchers anzeigen.
Bei der Abstimmung im Unterhause über die Einkommensteuer stimmten 24 Irländer fur und 53 Irländer gegen die Regierung. Mit Ausnahme Anstey's und Morgan O'Connell's blieben alle Ka⸗ tholiken⸗Führer, die O'Connell's und O'Brien's, die O'Flaherty's und O'Meagher's, ferner Reynolds, Fagan, Sadleir und Andere bei ihrer systematischen Opposition.
Der Standard ist zu der Erklärung ermächtigt, daß die Nachricht, der ältere Bruder des Bischofs von Orford wäre vor einigen Tagen zur römischen Kirche übergetreten, unwahr sei.
In Gravesend wurde Herr Blew, Pfarrer von St. John, vom Bischof von Rochester auf sechs Monate vom Amte suspendirt. Herr Blew hatte nämlich eine von einer Anzahl von Geistlichen der anglika⸗ nischen Kirche an Dr. Wiseman gerichtete Adresse unterzeichnet, in welcher das tiefste Bedauern über den Empfang, den dieser in England gehabt, ausgesprochen, derselbe als ein Bischof der Kirche Gottes der ergebensten Verehrung der Unterzeichner versichert und endlich die Erklärung abgegeben wurde, daß das Geschrei des großen Haufens nicht als die unzweidentige Stimme der Religion und der englischen Kirche zu betrachten sei.
Ueber die Auflösung der Cortes und den Eindruck, den dieses Ereigniß an der hiesigen Börse hervorgebracht hat, äußert sich die Times folgendermaßen: „Die Auflösung kam unerwartet und wird von den Besitzern spanischer Bons natürlich mit Argwohn aufgenommen. An sich selbst jedoch ist das Ereigniß nicht von der Art, daß bs Wesor nisse in Beziehung auf die Schlußratifircation erregen könnte. Man kang immerhin annehmen, daß die Minister den Schritt nicht gethan
1
Sie
haben würden, wenn sie nicht glaubten, durch denselben ihre Stellung zu befestigen, daß sie fortan leichter im Stande sein dürften, jene Modi⸗ ficationen durchzubringen, welche das londoner Comité beansprucht hat. Wennandererseits die Appellation des Ministeriums an die Nation erfolg⸗ los sein, wenn ein anderes Kabinet folgen sollte, entschlossen, in einer unredlichen Verwaltung fortzufahren, dann wäre es ein offe nes Geständniß des spanischen Volkes, daß es mit diesem gesetz⸗ losen Zustande einverstanden sei, und ist dies der vorherrschende Geist, dann bliebe auch gar keine Aussicht, daß irgend ein getrof⸗ fenes Uebereinkommen redlich gehalten werde. In jedem Falle da⸗ her wird es den Gläubigern zu Gute kommen, sich über die öffent⸗ liche Stimmung zu vergewissern. Es ist unglaublich, daß eine ganze Nation sich der Unehrlichkeit in die Hände werfen solle; und die Welt ist unter allen Verhältnissen auf einer solchen Stufe der Bes⸗ serung angekommen, daß ein solcher Zustand nicht von langer Dauer sein könnte.“ Andere londoner Journale und die Haltung der Börse stimmen mit diesen Erwartungen der Times wenig überein.
Eine Bekanntmachung des General⸗Controleurs des Staats⸗ schulden-Amts in der amtlichen Löondon Gazette meldet, daß des Ueberschusses in den Staatseinnahmen des vergangenen Jah⸗ res, nämlich die Summe von 644,701 Pfd. 10 Sch. 9 Pce., zum Ankauf von Staatsschuldscheinen, mit anderen Worten zur Tilgung eines Theils der Staatsschuld verwendet worden ist. 1 8
Nach einem parlamentarischen Ausweis befanden sich am 25. März in den verschiedenen Armenhäusern von England und Wales 50,189 Kinder, nämlich 27,351 Knaben und 22,838 Mädchen. Diese Ziffer zeigt gegen das vorhergegangene Jahr eine Abnahme um 11 pCt. Dienst⸗ und arbeitsfähig waren im Ganzen nur 6746 Knaben und Mädchen, oder 19 pCt. weniger als an demselben Datum von 1849. Beinahe ein Viertheil dieser jugendlichen Ar⸗ menhausbewohner bestand aus unehelichen Kindern 1
Ueber das Schicksal des neuyorker Paketschiffes „Ivanhoe! war man seit seinem Auslaufen von New⸗York im Anfange des Februar in Ungewißheit. Vergangenen Sonnabend erhielt man in Liverpool unzweideutige Beweise vom Untergange des schönen Schiffes. Das Schiff „Julia Howard“ hatte nämlich auf der Fahrt von Boston nach Liverpool am 12. März unter 30 Grad nördlicher Breite, 71 Grad Länge, ein zerbrochenes Ruder mit dem Namen „Ivanhoe“ aufgefischt, ferner Baumwollenballen und Fäs⸗ ser, die alle „Ivanhoe“ gezeichnet waren. Das untergegangene Schiff hatte 1300 Tonnen Gehalt, machte mehrere schnelle Fahrten zwischen Liverpool und New⸗Yerk und war bei Passagieren und Befrachtern sehr beliebt. .
Ein Lieutenant von der amerikanischen Marine fand unlängst vor dem Kap, 28° 21“ südlicher Breite, und 29 17 Länge, An⸗ kergrund in einer Tiefe von 3100 Klaftern oder 3 ½ englischen Mei⸗ len. Das Senkblei, welches der Lieutenant und seine Kameraden (auf dem Kriegsschiff „Saratoga“) gebrauchten, bestand aus einer 5000 Klafter langen Leine, die stark genug war, um ein Gewicht von 60 Pfund zu halten, und einer mit Draht umwundenen, 32 Pfund schweren Kanonenkugel. Die Operation des Grundsuchens dauerte 1 Stunde und 9 Minuten.
Nicht geringes Aufsehen macht in den politischen und literari⸗ schen Kreisen von Westend ein tendenzielles Gedicht: „Belgravia 1 welches vor wenigen Tagen erschienen ist. Man zerbricht sich den Kopf, um zu errathen, wer hinter dem Pseudonym Westerton stacken mag. Einige schreiben das Gedicht dem Lord Carlsile ober Lord Maidstone, Andere der Mrs. Norton oder der Lady Morgan zu.
Die lange und für beide Theile verderbliche Konkurrenz, welche sich die Dampfboot⸗Gesellschaften von Dublin und von Cork und Waterford machten. ist zur Freude der beiderseitigen, Actionaire, die seit geraumer Zeit keine Dividende bezogen hatten, zu Ende. Der Friede ist geschlossen und durch ein großes Essen gefelert worden. Beide Theile haben Zugeständnisse gemacht und sich verpflichtet, ein⸗ ander nicht mehr ins Gehege zu kommen.
Nußland und Polen. Warschau, 14. April. (Kur. Warsz.) Gestern war beim Fürsten Statthalter nach dessen Rüͤck⸗ kehr von St. Petersburg, die am 10ten d. erfolgte, wieder der erste Empfang in den Zimmern des hiesigen Schlosses.
Die Aufhebung der Zolllinie zwischen Rußland und Polen benutzend, hatten sich Einwohner des Königreichs Polen ohne Pässe nach den angränzenden Gouvernements des russischen Kaiserreichs begeben. Der Fürst Statthalter läßt nun bekannt machen, daß dies nicht gestattet sei und daß bei strenger Strafe Niemand aus Polen ohne Paß nach Rußland reisen dürfe. 1“
Dem in Paris sich aufhaltenden polnischen Fluͤchtling Jakob Gebutowski ist auf Verwendung des Fürsten Statthalters von Sr. Majestät dem Kaiser die Rückkehr nach dem Königreich Polen ge⸗ stattet worden, jedoch ohne die Erlaubniß, seine ablige Abkunft nachzuweisen, und ohne Wiedererstattung seines konfiszirten Ver⸗ mögens.
Der Staatsrath und Kammerherr hier nach St. Petersburg akgereist.
Graf Nesselrode ist von
Dänemark. Kopenhagen, 12. April. (B. H.) In der Versammlung der Repräsentanten der Nationalbank wurden gestern Abend zwei Angelegenheiten verhandelt. Die erste betraf ein Schrei⸗ ben des Finanz⸗Ministers an die Bank um ihre Beistimmung, daß Kreditscheine in allen Königlichen Kassen als Bezahlung angenom⸗ men würden. Nach dem Bericht der Berlingschen Zeitung ward einstimmig beschlossen, daß diese Beistimmung nicht gegeben werden könne. Dagegen gaben die Repräsentanten ihre Beistim⸗ mung, daß der seeländische Kreditverein gleich dem jütischen Obli⸗ gationen gegen bankmäßige Sicherheit annehmen dürfe, und zwar bis zum Belaufe von 200,000 Bankthalern.
Geheimerath Tillisch wird, nach Flyveposten, bald wieder in Kopenhagen zurückerwartet.
Die apenrader Freia meldet vom 9ten, daß unter dem dort kantonnirten dänischen Militair das Gerücht gehe, es würde bald nach Holstein, und zwar nach Pinneberg verlegt werden.
Marienlyst ist an die Kommune von Helsingör für 32,000. Rbankthlr. verkauft worden, nachdem dies Gebot die Billigung der Domainen⸗Direction erhalten hat.
Der Banquier der dänischen Staatsanleihe in London, Karl Hambro, soll zum dänischen Baron ernannt worden sein.
Aus den letzten Verhandlungen im Reichstage ging hervor, daß die Größe der dänischen Staatsschuld jetzt 120 % Mill. Reichs⸗ bankthaler beträgt, wovon 68 ½ Mill. der inländischen und 50 % Mill. der ausländischen Schuld angehören. Die von beiden zu zahlen⸗ den Zinsen betragen 4,224,000 Rbthlr.; außer den Zinsen hat aber die Staatskasse in diesem Jahre auch noch einen vertragsmäßigen Kapitalabtrag von 1,128,000 Rbthlr. zu zahlen. Die Staatsschuld ist trotz ihrer Vermehrung in den drei letzten Jahren doch nicht so groß, wie im Jahre 1835, wo sie 129 ⅞ Mill. betrug und eine Zinsenausgabe von 4 ¼ Mill. nöthig machte. Bis zu Anfang des Jahres 1848 war die Schuld bis auf cg. 105 Mill, und die jähr⸗
lichen Zinsen bis auf circa 3 ¾ Millionen herabgebracht.
der 3 Kriegsjahre ist die Staatsschuld also um 15 % Mill. Rbthlr. angewachsen. Der Ueberschuß der Einnahmen aus dem Herzog⸗ thum Schleswig wird auf wenigstens 617 Rbthlr. angegeben.
Kopenhagen, 13. April. Fädrelandet bringt unter den ür Dänemark ernannten Notabeln (wie bekannt Bruun, Andrä, Hall, Krieger, Scheel und Sponneck sen.) die für zuverlässig an⸗ genommene Liste der schleswigschen Notabeln, als: Etatsrath C. Paulsen in Flensburg, Amtmann Davids in Schleswig, Land⸗ Kommissär Etatsrath Prehn, Dr. Manicus in Eckernförde, Guts⸗ eigenthümer Hagemann in Angeln, Agent Jensen und Kaufmann C. Christiansen in Flensburg, Landwirth H. Krüger in Beftoft, Hofbesitzer Laurids Skau in Vilstrup.
Nach Horsens Avis will Oberst Tscherning sich in Skan⸗ derborg niederlassen.
Italien. Turin, 10. April. (Lloyd.) Das Postgesetz wurde von der Deputirten⸗Kammer mit 70 gegen 54, das Natio⸗ nalfest⸗Gesetz aber mit 32 gegen 25 Stimmen angenommen. Ca⸗ vour verspricht, das Mauth⸗Taxen⸗Reformgesetz baldigst vorzulegen. Das Reisbau⸗Gesetz ist sanctionirt.
Das Handels⸗Ministerium hat einen Vorschlag zur Stadt⸗ Vergrößerung vorgelegt.
Die Croce di Savoja bringt die Nachricht, das Ministerium hätte vorgestern einen Handels⸗ und Schifffahrts⸗Vertrag mit Holland nach gleichen Grundsätzen, wie der mit England und Bel⸗ gien geschlossene, unterzeichnet.
Seit einiger Zeit werden die Armen in den Provinzen zum Auswandern nach Montevideo verleitet, weil aber für solche Colo⸗ nisationszwecke keine Garantieen geboten sind und unter diesem Vor⸗ wande leicht die internationalen Beziehungen und Verhältnisse kom⸗ promittirt werden könnten, so ist in Genua jede Einschiffung unter⸗ sagt worden, so wie diese nur irgend einen Verdacht erweckt, daß es sich um militairische Anwerbungen handelt.
Das Ministerium des Innern hat die von der Nationalgarde be⸗ absichtigten militairischen Umzüge im Lande und somit auch dem ge⸗ nueser Nationalgarde⸗Bataillon den Zug nach Supergo und ein mehr⸗ tägiges Verweilen in Turin untersagt. Die darüber entstandene Unzu⸗ friedenheit wird aber von einem neuen Unternehmen, dem sich Alle mit einer Art von Enthusiasmus hingeben, mehr als aufgewogen. Es handelt sich nämlich um die Organisirung einer Nationalmiliz nach Art der schweizer Scharfschützen, welche den Namen „Cara⸗ binieri italiani“ führen soll. Alle Zeitungen bringen mit einer Art von Triumph den hierzu von dem ehemaligen Minister und jetzi⸗ gen Kammer⸗Deputirten Torelli gemachten Vorschlag, den auch die Gazzeta Uffiziale beifällig erwähnt. Nächsten Sonntag wird im Saale der agronomischen Gesellschaft die Wahl des General⸗ rathes, der sich mit der Organisation des Instituts beschäftigen soll, vor sich gehen. In Genua wird diese Angelegenheit mit eben solchem Eifer wie in der Metropole betrieben, und in den übrigen Städten, wo es nicht aus freien Stücken geschehen sollte, wird dafür die Tagespresse sorgen. Doch wird dies kaum nöoͤthig sein, da dieser Gedanke wie ein Blitz allge⸗ mein gezündet hat. Dabei kömmt es zur Sprache, daß die vaterländischen Schützen seit Tell die einzige Hauptstütze der schwei⸗ zerischen Kraft und Freiheit gewesen, daß Piemont eine gleiche ter⸗ ritoriale Lage habe und sich gegen eine größere Macht nicht nach dem gewöhnlichen Kriegssysteme behaupten könne, daher müsse letzeres geändert werden, und hierzu bietet die Gründung der National⸗ schützen allein Gelegenheit, denn nicht hinter den Mauern der Festun⸗ gen, die Möglichkeit günstiger Erfolge muß durch Hinterhalte, durch Benutzung des bergigen Terrains herbeigeführt werden. Die Gue⸗ rillakriege der Spanter, der Beduinen und der Schwarzen in St. Domingo, welche die Siege eines Napoleon durch so viele Jahre aufzuhalten vermochten, wurden hierbei als Belege citirt.
Der Militairkordon am Lago maggiore macht es selbst den Bewohnern von Arona, Angera und Sesto Calende, wenn sie sich von einem in den anderen dieser Orte begeben wollen, zur Pflicht, sich mit Paßkarten zu versehen. Das österreichische Dampfboot „Radetzky“ hat seine Kreuzung an der lombardischen Küste des Lago bereits begonnen, überhaupt soll dort die strengste Wachsamkeit herrschen.
Der für das Portefenille Galvagno's bezeichnete Senator Pol⸗ lone ist ein eifriger Verehrer Englands und Anhänger des Frei⸗ handels. 1
In Genua hat die Gesellschaft zur gegenseitigen Unterstützung den unter demselben Namen gegründeten Arbeiter⸗Verein eingeladen, sich mit ihr zu verschmelzen, was dieser jedoch unter dem Vorwande ausschlug, daß nach seinen Statuten nur ein wirklicher Arbeiter Vereins⸗Mitglied sein dürfte. Die Behörden haben auf beide Ver⸗ eine ein wachsames Auge, da die Tendenzen derselben kein Geheim⸗ niß sind. 1 1
In Turin kommen öfter Zweikämpfe, neapolitanischen Flüchtlingen, vor.
Wegen seiner Uebersetzung des Volney ist Michael Angelo Pi f Belangen des Fiskus vor das Gericht von Casale be⸗ s — wvon diesem freigesprochen worden
insbesondere unter den
Genua, 9. April. Die Gazzetta di Genova bringt die Nachricht, daß, in Folge der Ansteckung von infizirten Fellen und
nungsjahre 1847.
Häuten, einige Pest⸗Erkrankungsfälle sowohl in der Stadt wie auch
in der Umgegend vorgekommen seien. Die Behörden haben die nöthigen Maßregeln eingeleitet, um dem Umsichgreifen dieses Uebels Einhalt zu zu thun. 841
Florenz, 10. April. (Ll.) Gerüchten zufolge, wird die französische Flotte in Livorno erwartet.
Rom, 8. April. (Ll.) Der Großherzog von Toscana ist gestern nach Neapel abgereist.
Heute findet ein geheimes, am Donnerstag ein öffentliches Konsistorium statt, wobei das mit Spanien geschlossene, bereits ra⸗ tifizirte Konkordat den Gegenstand der Allocution bilden wird.
Der Erzbischof von Rheims hat den Kardinalshut erhalten.
Eisenbahn⸗Actien sind von 100 bis auf 60 Secudi gefallen.
Spanien. Madrid, 8. April. (F. B.) Das Ministe⸗ rium ist noch nicht ergänzt. Man nennt Donoso Cortes, Gonzalez Bravo und Herzog von Rivas. Das Protokoll der vorhergehenden Sitzung wurde in der letzten Sitzung auf Anregung des Minister⸗ Präsidenten nicht verlesen, da der abgetretene Minister Negrete bei dieser Gelegenheit Erklärungen seines Benehmens zu geben beab⸗ sichtigte. “
Die heutige offizielle Zeitung veröffentlicht das Auflösungs⸗ Dekret. Die Wahlen sollen am 10. Mai beginnen und die Cortes am 2. Juni wieder eröffnet werden. Der Minister⸗Rath versam⸗ melte sich heute im Ministerium des Innern zur Redaction dieses Dekrets.
Die Oppositions⸗Deputirten bilden ein Central-Comité, um auf die Wahlen einzuwirken.
Man erwartet noch zahlreiche Absetzungen höherer Beamten.
China. Hongkong, 8. März. (Wanderer.) Das Schiff „Entreprise“ kam am 15ten v. M. hier von Honolu⸗Bay (Sand⸗ wichs⸗Inseln) an. Es war am 20. Januar 1849 von England ausgelaufen, um Sir John Franklin zu suchen, fand aber keine Spur.
Zwischen chinesischen Piraten und englischen Schiffen kam es in der Bay von Aberdeen zu einem Kampf. Die Piraten wurden o
Eisenbahn⸗Verkehr.
Hannoversche Eisenbahnen.
Nach dem Ausweise über das Rechnungsjahr vom 1. Juli 1846—1847 war am 1. Juli der Betrieb eröffnet von Hannover nach Braunschweig 8,17 Meilen, seit dem 19. Mai 1844 und von Lehrte nach Celle seit dem 15. Oktober 1845, zusammen also 11,94 Meilen. Im Laufe des Betriebsjahres 1846—1847 wurden ferner dem Betriebe übergeben die Bahnstrecken von Lehrte nach Hildes⸗ heim 3,34 Meilen am 12. Juli 1846, und von Celle nach Harburg 17,03 Meilen am 1. Mai 1847, so daß am Schlusse der erwähn⸗ ten Betriebsjahre 32,31 Meilen im Betrieb waren. In dem Rech⸗ 1848 wurden ferner dem Betriebe übergeben die Bahnstrecken von Hannover nach Minden 8,68 Meilen am 15. Ok⸗ tober 1847 und von Weustorf nach Bremen 13,60 Meilen am 12. Dezember 1847, zusammen in diesem Betriebsjahre 22,28 Meilen, womit das ganze Bahnnetz von 54,59 Meilen geschlossen wurde. Diese hier angeführten befahrenen Bahnstrecken von 54,69 Meilen sind während des Betriebsjahres von 1849 — 50 unverändert im Betrieb gewesen, jedoch ist mit dem 1. Juni 1850 eine Verände⸗ rung des Betriebes auf der 2 ½ Meilen langen Bahnstrecke zwischen der Landesgränze bei Peine und Braunschweig eingetreten, indem die bisher im Gelde gewährte Entschädigung von der Herzoglich braunschweigischen Eisenbahn⸗Verwaltung an die Königlich hanno⸗ versche von da ab durch eine Naturleistung im Transport zwischen Lehrte und Braunschweig ausgeglichen wird. Im Laufe des Be⸗ triebsjahres vom 1. Juli 1849 bis 1850 wurden im Ganzen be fördert 1,064,216 Personen, worunter 12,125 Auswaugerer und 54,785 Militairpersonen, wonach 997,306 Personen als gewöhnliche Reisende verbleiben. Die Gesammt⸗Einnahme für Personen betrug 730,742 Rthlr. 16 gGr., wovon auf die Auswanderer 12,681 Rthlr. 14 gGr., auf die Militairtransporte 46,550 Rthlr. 15 gGr. und auf die gewöhnlichen Reisenden 671,510 Rthlr. 11 gGr. fallen. Die gewöhnlichen Reisenden be⸗ nutzten die verschiedenen Wagenklassen, und es kam dafür ein: I. Klasse 10,447 Personen für 26,251 Rthlr. 15 gGr.; II. Klasse 196,474 Personen für 249,694 Rthlr. 5 gGr.; III. Klasse 782,558 Personen für 394,912 Rthlr. 9 gGr., und in IV. Klasse zwischen Vechelde und Braunschweig fuhren 7827 Personen für 652 Rthlr. 6 gGr. Von den nach dem Tarif beförderten Per⸗ sonen fallen nach Prozenten: auf die J. Klasse 1,05 pCt. der Per⸗ sonenzahl und 3,91 pCt. der Einnahme; auf II. Klasse 19,70 „Ct. der Personenzahl und 37,18 pCt. der Einnahme und auf III. und IV. Klasse 79,25 pCt. der Personenzahl und 58,91 der Einnahme. Der Prozentsatz der in dem ganz ungestörten Betriebsjahre 1846 47 fallen von den beförderten 458,599 Personen auf die I. Klasse
0,87 pCt. der Personenzahl und 2,86 Ct. der Einnahme; auf II. Klasse
21,79 pCt. der Personenzahl und 37,25 pCt. der Einnahme, und auf III. und IV. Kl. 77,34 pCt. der Personenzahl und 59,89 „Ct. der Einnahme. In obiger Frequenz und Einnahme sind als im durchgehenden Personenverkehr des norddeutschen Eisenbahnverban⸗ des mit einbegriffen 84,363 Personen für 145,897 Rthlr. 18. gGr. und 49,466 Ctr. Gepäck für 16,236 Rthlr. 23 gGr. Einnahme. An Frachtgut wurden befördert 2,346,063 Ctr. 41 Pfd., an Eilgut 98,507 Ctr. 87 Pfd., an Produkten I. Klasse 1,415,976 Ctr. 35 Pfd. und II. Kl. 878,680 Ctr. 86 Pfd., ferner 165,137 Ctr. 15 Pfd. Reisegepäck, zusammen also 4,904,365 Ctr. 64 Pfd. Die Ein⸗ nahme dafür betrug 841,496 Rthlr. 13 gGr., wovon 4738 Rthlr. 22 Ggr. an Zollabfertigungskosten für Braunschweig abgehen und sich daher eine reine Frachteinnahme von 836,757 Rthlr. 15 gGr. ergiebt. Im durchgehenden Güterverkehr wurden 1,568,662 Ctr. befördert, welche einen Frachtbetrag für den Eisenbahnverband von 1,438,568 Rthlr. ergaben, wovon der hannoversche An⸗ theil 425,250 Rthlr. betrug. Die sämmtlichen Betriebs⸗Ein⸗ nahmen vertheilen sich im Speziellen folgendermaßen: für gewöhn⸗ liche Reisende, Auswanderer und Militair 730,742 Rthlr. 16 gGr., für Gepäck 33,681 Rthlr. 20 gGr. und für Extrazüge 381 Rthlr. 6 gGr., zusammen aus dem Personenverkehr 764,805 Rthlr. 18 gGr. Von Eil⸗, Frachtgut und Produkten 807,814 Rthlr. 16 gGr., von Geld, Equipagen und Vieh 31,934 Rthlr. 20 gGr., für Pferde, Geschütze ꝛc. 18,009 Rthlr. 3 gGr., für Postgüter und Kiesfuhren 13,048 Rthlr. 16 gGr., Versiche⸗ rungsprämien, Lagergelder ꝛc. 5031 Rthlr. 21 gGr., zusam⸗ men vom Güterverkehr 875,839 Rthlr. 4 gGr., die Einnahme von Pächten, Miethen und insgemein betrugen 17,802 Rthlr. 19 gGr. Total⸗Einnahme 1,658,447 Rthlr. 17 gGr. Die Betriebs⸗Ausgaben betrugen im genannten Betriebsjahre; a) Bahn⸗ Verwaltung 204,295 Rthlr. 23 gGr.; b) Transport⸗Verwaltung 555,202 Rthlr. 5 gGr.; c) allgemeine Verwaltung 49,195 Rthlr. 14 gGr., zusammen 808,693 Rthlr. 18 gGr., und mit Hinzurech⸗ nung von 311 Rthlr. 18 gGr. für Unterstützung erkrankter Arbei⸗ ter 809,005 Rthlr. 12 gGr. Wird zu den Betriebs⸗Einnahmen der Werth der unentgeltlichen Leistungen für die Post⸗Verwaltung, welche gleich den früheren Jahren zu 90,882 Rthlr. 13 gGr. ver⸗ anschlagt ist, hinzugefügt, so ergiebt sich eine Brutto⸗Einnahme von 1,749,330 Rthlr. 6 Gr. Aber auch die Betriebs⸗Ausgaben erhö⸗ hen sich, indem ein Theil der Kosten des ganzen Bahnsystems welches die obige Einnahme ergeben hat, von Braunschweig getra⸗ gen wird, dieselben bestehen in den Kosten der Bahnunterhaltung und Bewachung der 2 ½ Meilen langen braunschweigischen Strecke für das ganze Jahr, angenommen zu 9000 Rthlr., ferner für die Beförderungs⸗Kosten auf derselben Bahn⸗ strecke für den Monat Juni auf 3812 Rthlr. angenommen. Werden diese Posten zu den gesammten Betriebskosten hinzugerech⸗ net, so erhöht sich die Ausgabe auf 821,817 Rthlr. 12 gGr. und daher die Betriebskosten 46,98 % von der Brutto⸗Einnahmen be⸗ tragen. Nach Abzug von 264,889 Rthlr. als Antheile von aus⸗ wärtigen Eigenthüͤmern der unter hannöverschen Verwaltung stehen⸗ den Bahnstrecken und von 679 Rthlr., welche im durchgehenden Verkehr im vorigen Jahre zuviel erhoben worden, bleibt von der wirklichen Einnahme von 1,658,447 Rthlr. ein Ueberschuß von 1,392,879 Rthlr., und nach Abzug der Betriebskosten ein Reiner⸗ trag von 583,874 Rthlr. Das zuverzinsende Anlage⸗Kapital be⸗ trägt 13,900,828 Rthlr., und gewährt sonach der Ueberschuß eine Verzinsung von 4,46 %, welche, wenn die unentgeltlichen Leistungen für die Post mit zugerechnet werden, auf 5,15 % steigt.
Königliche Schausptele. Donnerstag, 17. April,) sind die Königlichen Theater ge⸗ Freitag, 18. April und schlossen, wie auch am Charfreitage Sonnabend, 19. April das Billet⸗Verkaufs⸗Büreau.
Khsnigostädtisches Thrater.
Donnerstag, 17. April. Der Glöckner von Notre⸗Dame, romantisches Drama in 6 Tableaux, nach dem Roman des Victor Hugo, frei bearbeitet von Charlotte Birch⸗Pfeiffer.
Freitag, 18. April. Kein Schauspiel.
Sonnabend, 19. April. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Lucia di Lammermoor. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.
Sonntag, 20. April. Zum erstenmale: Gustav Adolph in München, dramatisches Gemälde in 5 Abtheilungen, aus den Zeiten des dreißigjährigen Krieges, mit einem Vorspiele: Die Verlobten, in 1 Aufzug, von Bahrdt.
Meteorologische Beobachtungen.
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8 1851. 15 April.
Morgens Nachmittags Abends 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beoobachtnug. Luftdruck . . 3536,21“ „par. 336,01" „Uar. 335,84“ „Par. Quellwärme 2 K. Luftwärme + 6,5 R. + 14,69 K + 9,1 R. Flusswärme + 8,4° h. Thaupunkt .. * 1,7* N *Hf 5,09 . 4 4,40 K Bodenwrme Dunstsättigung . 64 pCt. 1 47 pCt. 67 pCt. Wetter trübe. trübe. halbbeiter. SN“ 80. 80 80. WVWVIa 80.
Tagesmittel: 336 02“ Par. + L“
Naech einmaliger
Ausdünstung Ntederschlag (- ,013“Rb.
Wärmewechsel
+ 8 . 59 pCt