1851 / 109 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Hermann von Sachsen⸗Weimar und der jüngsten Tochter Königs, der Prinzessin Auguste. Dem Vernehmen nach

wird seinen Wohnsitz in Stuttgart nehmen,

K. Leibgarde zu Pferde, dermalen als Rittmeister, dient. Ver⸗ Das Regierungs⸗Blatt vom 15. April enthält eine „F fügung des Ministeriums des Innern in Betreff der Ordnung de Hausirwesens. Iö1n 9

Von morgen an wird der Telegraph für Privat⸗Korrespondenz eröffnet sein. Ein herrliches

15. April. (K. Ztg.) lockte

Hessen. Kassel :g.) 18 e schönsten Wetter begünstigt wurde,

Schauspiel, das von dem n W heute gegen 10 Uhr eine Menge Die schon auf gestern bestimmte Parade der at1n9 vom he preußischen Regimente wurde v Se. Königl. Hoheit der Kurfürst, n v sehr von Leiningen, dem General Grafen 8 bo 1u“ 88 glaͤ 2 2 v eren aller hier stehenden ahlreichen glänzenden Gefolge von Offtʒzieren 28 8G -Hen mit einem dreifachen Hurrah von I schen Bataillon empfangen, ritten an der Linie hin und ließen so⸗ dann dasselbe zweimal an sich vorüberziehen.

n und bei Rhein. Mainz, 15. April. (M. Abendp.) 8 vbi Ne gen Vorstände der hiesigen deutsch⸗katholischen Gemeinde ist eröffnet worden, daß die Verstorbenen dieser Konfession in Zukunft nicht mehr wie bisher je nach Umständen auf dem katholischen oder protestantischen Theile des Friedhofs beigesetzt werden dürften, daß vielmehr der deutsch⸗katholischen G ein abgesonderter Theil des Kirchhofs angewiesen werden solle. in Besahung stehende K. K. österreichische Infanterie⸗ 8 hat heute Morgen vom Werbbezirk Neuhaus in Böhmen eine Verstärkung von 480 Mann erhalten.

Regiment „Erzherzog Rainer“

Nassau. Wiesbaden, 14. April. (N. A. Ztg.) Se. Hoheit der Herzog wird Sonnabend den 18ten d. M. nach Deßau abreisen. Minister⸗Präsident von Wintzingeroda wird Sr. Hoheit dorthin vorangehen. Von Seiten der Stadt wird eine Deputation, bestehend aus dem Bürgermeister, zwei Gemeinderäthen und drei Bürgern, nach Deßau gesendet werden, um der zukünftigen Landes⸗ fürstin die Glückwünsche und die Huldigungen der Residenzstadt darzubringen.

Sachsen⸗Koburg. Gotha, 15. April. (L. Z) Als Nachtrag zu dem neulichen Berichte über die Anwesenheit des Hof⸗ raths Briegleb ven Koburg ist noch anzufügen, daß derselbe mit seinen Vergleichs⸗Vorschlägen in der Allodial⸗Renten⸗Angelegenheit bereits hervorgetreten ist. Dieselben gestalten sich für unsere be⸗ anntlich in erster Instanz schon verurtheilte Staatskasse sehr gün⸗ stig und sind der wohlwollenden Gesinnung des Prinzen Albrecht durchaus entsprechend. Letzterer verzichtet nämlich nach diesen Vor⸗ schlägen auf 15,000 Fl. von seiner Rente und nimmt nur den in 10,000 Fl. bestehenden Ueberrest derselben (25,000 Fl. betragend) für sich in Anspruch. Man zweifelt nicht, daß dieser Vorschlag von der verklagten Staatskasse angenommen werde.

Die Kommission für die schon mehrfach beregte Unions⸗Ange⸗ legenheit wird erst Mitte Juni d. J. wieder in Koburg zusammen⸗ treten, da erst bis dahin das Staats⸗Ministerium die modifizirten Vorlagen bei derselben wird einbringen können.

Ausland.

Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Sitzung vom 15. April. Den Vorsitz führt General Bedeau. Ein Gesetz⸗ Entwurf von lokalem Interesse wird ohne Debatte angenommen. Zwei Anträge, der von Richard und Rochut über Viehseuchen und von Anglade über Veräußerung der Staatswaldungen, werden ver⸗ tagt. Es folgen Berichte der Petitions⸗Kommission. Finanz⸗Mi⸗ nister Fould legt zwei Kredit⸗Gesetz⸗Entwürfe nieder. Gavini, Berichterstatter, verliest die Petition des Ex⸗Capitains der Infan⸗ terie, Baillet, um Abschaffung des Gesetzes vom 19. Mai 1834, welches dem Kriegs⸗Minister das Recht giebt, Offiziere abzu⸗ setzen. Valentin verlangt Verweisung an die Kommission, um dem Mißbrauche mit Absetzungen wegen eines poli⸗

tischen Votums ein Ende zu machen.“ Der petitionirende

Offizier habe das Vergehen in den Augen der Regierung sich zu Schulden kommen lassen, am 18. Oktober 1836 den Urheber des damaligen Aufstandes zu Straßburg zu verhaften. Baragnay d'Hilliers entgegnet, der Offizier habe in einer Wahl⸗Versamm⸗ lung den Vorsitz geführt, und darin habe der Kriegs⸗Minister Recht gehabt, ihn abzusetzen. Charras belegt das Verfahren der Re⸗ gierung mit mehreren Details. General Lamoriciere spricht sich ebenfalls für Untersuchung durch eine Kommission aus. Die Versammlung geht zur Tagesordnung über. Mortemart verliest den Kommissions⸗Bericht über Jusserau's Antrag, künstlichen Dünger betreffend. Die Fortsetzung der Petitions⸗Berichte bietet kein In⸗ teresse, und die Sitze werden immer leerer.

1“

Paris, 15. April. Im Elysee war gestern Ministerrath unter Vorsitz des Präsidenten der Republik. Die Verfassungsrevision soll den größten Theil der Sitzung ausgefüllt haben. Man berieth über die Mittel, eine Majorität der Nationalversammlung dafür zu gewinnen. Die meisten Minister sollen davon in sehr zweifeln⸗ der Weise gesprochen haben. Man will daher angeblich, jedoch nur als äußersten Fall, die Gemeinde oder General⸗ Conseils einberufen. Die bonapartistische Patrie, beweist daß es dem Lande zugehöre, die Thatkraft der Majorität und die Idee der Regierung durch alle Mittel, die ihm gesetzlich zum Aus⸗ drucke seiner Wünsche zustehen, zu stärken. Eine mächtige Waffe sei bereits einmal das Petitionsrecht gewesen. Mit derselben Waffe werde es die Verfassungsrevision durchsetzen. Das Land müsse sie verlangen, wolle es nicht seinen Ruin, die Versammlung sie bewilli⸗ gen, wollen sie nicht einen Frevel begehen.

Beim Beginn der heutigen Sitzung machten die Nationalgar⸗ den Spalier für den Präsidenten der National⸗Versammlung, als der Quästor Baze und der Repräsentant Dambray mitten durch⸗ gingen. Dambray sagte zu seinem Kollegen: „Unsere Abreise wird

Ihnen einige Tage Ruhe verschaffen.“ „Ich werde mich sicher nicht darüber beklagen,“ entgegnete Baze. „Wollte Gott,“ rief nun ein Nationalgardist, „wir wären auf immer von dieser Versammlung erlöst.“ Der Quästor Baze ließ sofort den Kommandanten rufen und den Gardisten in Arrest führen.

Die Nachricht von dem bevorstehenden Rücktritte des neuen interrichts⸗Ministers Crouseilhes wird für ungegründet erklärt.

Der neue Minister des Innern hat bereits zwei in sehr ener⸗ gischen Ausdrücken abgefaßte Cirkulare an sämmtliche Präfekten ver⸗ . Das erste schärft ihnen die strengste Verfolgung der So⸗

unseres soll die Vermählung des hohen Paares im Monat Juni stattfinden; dasselbe wo der Prinz von Sachsen⸗Weimar schon seit mehreren Jahren als Offizier in der

n Friedrichsplatz.. stehenden Ba⸗

8 u“ das zweite verbietet ihnen,

kommen. nach Paris zu ko Gesetz über innere Verwaltung hat

van cins bei Strafe der Absetzung, ohne Urlau

1 issi ür das hre⸗ veenzeh Segi die erste Lesung des ersten Abschnittes

des Regierungs⸗Entwurfes vollendet. Ste v. Gele daß im F zs des Gemeinderathes die Neuwahl binnen sechs Falle der Auflösung er Gemeinderath aber in der Monaten stattzufinden habe, der dent warban sr. Hie Zwischenzeit von ketner Kommission⸗ ersetz „eeeh sce. fi don Vatismenil vorgeschlagene Frist von nem Jahre wurde von der Majoritäͤt verworfen. Eine Subkommission ist nach dem Antrage von Parieu und Monet mit der Prüfung der Frage beauftragt, in welchen Fällen der abgesetzte Maire mit zeitwetliger oder absoluter Unwählbarkeit belegt werden solle.

Der Gesandte bei den Hansestädten, Herr Cintrat, welcher sich gegenwärtig hier befindet, hat Auftrag, vor dem 1. Mai wieder in Hamburg zu sein.

In der heutigen Assemblee nationale liest man folgende Anzeige des Hauptredacteurs Adrien de la Valette: „In dem Eigenthum der Assemblee nationale ist eine Veränderung vor⸗ gegangen. Bedeutende Männer haben gewünscht, daß dieses Jour⸗ nal ihre Absichten und Bemühungen zur definitiven Einigung der großen Elemente der Ordnungspartei unterstütze. Dies wird die Entwickelung der Grundsätze und der Politik sein, welche die Assemblee nationale beständig vertheidigt hat.“

Der Kriegs⸗Minister während der Februar⸗Revolution ver⸗ öffentlicht nun auch Berichtigungen zu der Schilderung des 24. Fe⸗ bruar von Marschall Bugeaud. Es wird darin versichert, daß die Truppen mit Munition und Mundvorrath, wovon außerdem noch bedeutende Reservevorräthe herbeigeschafft worden waren, so wie die Befehlshaber mit doppelten detaillirten Instructionen vollständig versehen waren. Ferner veröffentlicht Fauvelle Delabarre, der Ueber⸗ bringer des Rückzugsbefehls an General Bedeau, dieses von Mar⸗ schall Bugeaud unterzeichnete Dokument, so wie eine sehr schmei⸗ chelhafte Aeußerung des Marschalls über General Bedeau vom Ja⸗ nuar 1849.

Finanz⸗Minister Fould hat den Büreau⸗Vice⸗Vorsteher im ““ Herrn Pelletier, zu seinem Kabinets⸗Chef ge⸗ macht.

Ueber den gestrigen Artikel des Bulletin de Paris äußert sich der Messager de l'Assemblee, daß nur die National⸗Ver⸗ das Recht zur Abschaffung eines Artikels der Verfassung habe.

Großbritanien und Irland. Parlament. Ober⸗ haus. Sitzung vom 14. April. Das Oberhaus hielt seine letzte Sitzung vor Ostern und vertagte sich bis zum 1. Mai. Lord Brougham, wieder einmal auf seine Bill wegen der Grafschafts⸗ gerichte zurückkommend, verlangte die Vorlegung mehrerer Doku⸗ mente, welche zur Beleuchtung dieses Gegenstandes nothwendig seien. Dann überreichte Löord Stanley eine Petition von Bri⸗ tisch⸗Guiana um Aenderung des bisherigen Repräsentativsystems. Da es sich um eine Kolonie der Krone handle, vindizirte der Lord auch der Krone das Recht, die erbetenen Modificationen, wofern sie wünschenswerth wären, schleunigst eintreten zu lassen. Graf Grey stimmt prinzipiell damit überein, hält aber Britisch⸗Guiana noch nicht reif genug. Und so lange dies der Fall sei, möge man mit Neuerungen vorsichtig sein. Nach kurzer Diskussion ließ man die Sache fallen.

Unterhaus. Sitzung vom 14. April. Cochrane interpellirte wieder wegen der politischen Flüchtlinge in England. Er wünschte von Lord John Russell zu wissen, ob die vier großen Mächte in einer Kollektivnote sich beim britischen Kabinette über das Beneh⸗ men de rpolitischen Flüchtlinge beklagt haben. Lord John Russell bedauert, in dieser Sache keine Auskunft geben zu können, da die Interpellation nicht früher angekündigt gewesen. Herr Cochrane bemerkt hierauf, daß er die Frage am nächsten Tage wieder stellen werde. In diesem Augenblick jedoch tritt Lord Palmerston ein und beantwortet die Interpellation, indem er sagt, daß er gar keine solche Note erhalten habe. (Hört!) Es entsteht hier⸗ auf eine lange Diskussion, ob über Herrn Edwards, der sich bei Gelegenheit einer Wahl Unrechtmäßigkeiten zu Schulden kommen gelassen, vom Hause gerichtet werden solle oder nicht. Der General⸗Fiskal spricht für seine Entlassung, eben so Mehrere auf der ministeriellen Seite. Sir J. Graham und Sir G. Grey wollen den Gefangenen nach Newgate transportirt wissen. Lord J. Russell und Andere sprechen für Vertagung der Debatte, bis der Gefangene dem Hause eine begründete Petition vorlegen könne. Lord J. Russell's Motion wurde mit 108 gegen 87 Stimmen an⸗ genommen. Die weiteren Verhandlungen berührten die Kaffeezölle im Allgemeinen und erstreckten sich auf ganz lokale Gebiete, uüber die Dekorirung des neuen Unterhauses und dergleichen. Mergen ist die letzte Sitzung vor Ostern.

London, 15. April. Prinz Albrecht empfing gestern Nach⸗ mittag sämmtliche fremde Kommissäre der Ausstellung im Buckingham⸗ Palast. Von Deutschland waren zugegen: Herr Buschek und Dr. Schwarz für Oesterreich; Baurath Stein aus Preußen; Herr Dörstling und Dr. Seyffarth für Sachsen; die Herren Schiedmayer und Brand für Württemberg; Herr Rösler für Hessen und Herr Piglheim für Hamburg. Aus Deutschland waren bis zum 12. April folgende Summen von Artikeln den Ausstellungs-Kommissären über⸗ geben worden: Oesterreich 564; Hannover 11, Hamburg 113, Lübeck 3, Oldenburg 3, Bayern 82, Baden 2, Hessen 97, Nassau 14, Preußen 1043, Sachsen 142, Sachsen⸗Meiningen 5, Württemberg 133, Frankfurt 22. Die größte Zahl der Artikel hat, außer England, bis jetzt Frankreich geliefert. Es sind 2687. Amerika lieferte 863, Belgien 923, China 220, Dänemark 59, Aegypten 41, Holland 225, Nea⸗ pel 2, Rom 25, Sardinien 84, Toscana 92, Portugal 105, Ruß⸗ land 250, Schweden und Norwegen 24, die Schweiz 149, Tunis 202, Türkei 1, Haiti 2, Gesellschafts⸗Inseln 1, Neu⸗Granada 1, Peru 4. Gestern sind einige riesige Dampfkessel von Belgien ins Gebäude geschafft worden. Ein in jeder Beziehung merkwürdiger Schrank ist aus Harwick angekommen. Das ganze Möbel ist aus dem Stamme eines gigantischen Eichenbaums gearbeitet, der Jahr⸗ hunderte lang bei dem Schlosse Kenilworth stand. Dies mag auch dem Künstler die Idee eingegeben haben, an den beiden Thüren des Schran⸗ kes Scenen aus Kenilworth zu versinnlichen. Auf der einen sieht man die Königin Elisabeth bei ihrer ersten Zusammenkunft mit der unglücklichen Amy Robsart, auf der anderen die Königin mit dem Sv. Leicester. Das Ganze ist fleißig, solid und vortrefflich gearbeitet.

Die Majorität von 68 Stimmen fur Russell's Bill zu Gunsten der Juden wird in der City für kein besonders günstiges Vorzeichen gehalten; mehrere Mitglieder, wie Oberst Lowwther, Lord Guernsey und Capitain Howart Vyse, zeigen an, daß sie nur durch Zufall bei der Abstimmung fehlten und gesonnen waren, für das Amendement von Sir Robert Inglis zu stimmen. Geht aber die Bill bei der zweiten Lesung nicht mit einer im⸗ posanten Mehrheit durch, so glaubt man, daß das Ober⸗

haus sein Veto dagege zum drittenmale einlegen dürfte. Aus der Abstimmungsliste über Russell's Bill ersteht man, daß eben so wie voriges Jahr alle Führer der katholisch⸗irländischen Partei, John O'Connell, Maurice O'Connell, John O'Brien, O'’Flaherty, John Reynolds, John Sadleir ꝛc., mit der Majorität für die Juden⸗ emancipation gestimmt haben. In den Reihen der Minorität, welche gegen die Bill stimmte, findet man Lord Ashley, den radikalen A. Duncombe und den Sohn des berühmten Staatsmanns, Sir Robert Peel, so wie einen entfernteren Verwandten desselben, Oberst Peel.

Seit dem Beginn der jetzigen Saison sind von Limerick allein 2311 auswandernde Personen nach Amerika gesegelt, von Galway 1600, und in diesem Angenblick sind die beiden genannten Häfen wieder voll segelfertiger Auswanderer⸗Schiffe. Aus Cork fuhren vorige Woche an einem einzigen Tage 1100 Emigranten ab. In demselben Verhältniß strömt die Auswanderung aus Waterford, New⸗Roß, Drogheda und anderen kleineren Häfen über den Ocean. In Waterford zählte man vorigen Donnerstag 300, in New⸗Roß 430 Passagiere, und in Dophede betrug die Gesammtzahl der Aus⸗ wanderer seit zwei Monaten über 5000. Nicht zu übersehen ist, daß Liverpool, der Haupthafen für die irländische Emigration, hier nicht mitgerechnet ist. Nach der Limerick Chroniecle treten viele irländische Konstabler aus dem Dienst, um sich ihren Landsleuten anzuschließen und nach Amerika zu gehen.

Die Matrosen aus dem londoner Hafen, welche die Arbeit ein⸗ gestellt haben, haben bereits zwei Umzüge durch die Straßen von London gehalten. Sie trugen Banner mit den Inschriften: „Ar⸗ beitseinstellung der Matrosen“ und: „Wir protestiren gegen die Handels⸗Marine⸗Akte von 1850.“ Als Abzeichen hatte jeder See⸗ mann eine große blaue Rosette; die Führer krugen Geldbüchsen in der Hand, in welche die Vorübergehenden ihre Spenden warfen. Jeder See⸗ mann, der sich der Arbeits⸗Einstellung anschließt, muß seine Ma⸗ trosen⸗Karte, ohne die er keine Stelle finden kann, abliefern und erhält dann aus der gemeinsamen Kasse von 1 Sh. bis 2 Sh. 6 Pre. täglich. Die londoner Arbeitseinstellungs⸗Compagnie hat bisher alle Kosten der Bewegung bestritten, zwei londoner Theater zum Behuf von Versammlungen und Benefiz Vorstellungen gemie thet und soll noch eine beträchtliche Baarsumme in Händen haben.

Die Smithsieldmarkt⸗Freunde in der City haben ihre Agitation ge⸗ gen die letzthin im Unterhaus in zweiter Lesung durchgegangene Bill zur Entfernung des Viehmarktes aus der Lity begonnen. Gestern Abend fand eine Versammlung in St. Sepulchre's Kirchspiel statt, bei welcher Pro⸗ teste und Petitionen gegen den Beschluß des Unterhauses angenom⸗ men wurden. Die Regierungsmaßregel, heißt es darin, sei uncon⸗ stitutionell und centralisirend. Wenn man dem Kabinet erlaube, sich über die erblichen Privilegien der City hinwegzusetzen, so könne es nächstens in die Munizipalfreiheiten anderer Städte eine Bresche schießen und die Docks von Liverpool oder die Gaswerke von Man⸗ chester reguliren wollen, um seinen Günstlingen einträgliche Stellen als Regierungs⸗Kommissarien und dergleichen zuzuwenden. Die Frage sei daher keine lokale, sondern gehe Jedermann im Lande an.

Dickens präsidirte gestern bei dem sechsten jährlichen Festessen des Theaterfonds⸗Vereins. Die Gesellschaft zeichnet sich durch Vermeidung aller unbilligen Exklusivität in ihren Statuten aus. Jeder Schau⸗ spieler, ohne Unterschied der Vornehmheit des Theaters, welchem er angehört, kann dem Verein beitreten und für seine Beisteuer im Fall der Noth entsprechende Unterstützung in Anspruch nehmen und erhalten. Die Fonds betragen jetzt über 6000 Pfd. Dickens hat der Gesellschaft große Dienste geleistet und ist bei Künstlern und Schauspielern persönlich eben so beliebt wie beim Publikum, das ihn blos aus seinen Novellen kennt.

Der Telegraph von gestern Abend meldet aus Southampton die Ankunft der brasilianischen Post. Der Ausbruch des Krieges zwischen Rio Joneiro und Buenos Ayres wird als unvermeidlich geschildert.

Lady Franklin ist in Aberdeen wieder bemüht, ein Schiff zur Aufsuchung ihres Mannes und seiner Gefaͤhrten auszurüsten.

Ueber die Gefahren Englands im Fall eines Krieges und die Möäglichkeit einer feindlichen Landung auf der Kreide Küste, erscheint dieser Tage eine neue Schrift unter dem Titel: „Ideen zur Ver⸗ theidigung Großbritaniens, ohne Vermehrung der Staatsausga⸗ ben“. Der Examiner ruͤhmt an der Schrift nüchterne Auffas⸗ sung, Sachkunde und praktischen Blick.

Englische und dänische Kapitalisten haben sich vereinigt, um eine direkte und regelmäßige Verbindung zwischen London und Ko⸗ penhagen herzustellen. Früher ging, auch während des Krieges, die kopenhagener Post via Lübeck und Hamburg nach London. Die Nord⸗Dampf⸗Packetschiff⸗Compagnie läßt ihre Dampfer jetzt jeden Sonnabend von Lowestoft in Essex nach Hjerthing oder Ballum an der Westküste von Jütland segeln, und vom ersten Mai an sollen von Hjerthing aus Diligencen durch Jütland und über Fünen ge⸗ hen. Nach einer Probefahrt, die unlängst im Interesse der Gesell⸗ schaft gemacht wurde und die jetzt in den Blättern beschrieben wird, dauert die Reise von Sonnabend Morgen bis Dienstag Nachmittag.

Nach einem Brief aus Alexandrien vom 20. März machten sechs Engländer, darunter fünf Land⸗ Compagnie, von Aden aus einen Ausflug nach der Residenz des sogenannten Sultans von Lahedj, der sie, wie es scheint, eingeladen hatte. Dort wurden sie jedoch in der ersten Nacht, mit Verletzung des Gastrechts, meuchlerisch überfallen, Einer, Capitain Milne, von der Bombay⸗Armee, ermordet und ein Anderer, Herr MPherson, schwer verwundet. Der Mörder ist entflohen. Man behauptet, daß ohne die absichtliche Lässigkeit des Sultans der Mörder nicht ent⸗ kommen oder längst wieder gefangen worden wäre.

Die Gesammtzahl der Pennystempel für Zeitungen in England

und Wales betrug im Jahre 1850: 65,741,271 Stück, und der

Halbpennystempel 11,684,423. In Irland 6,302,728 und 43,358. In Schottland 7,643,045 und 241,264.

Die Zahl der Zeitungs⸗Annoncen während des Jahres 1850 belief sich in den 159 londoner Journalen auf 891,650. Jede

Annonce zahlt an die Regierung eine Tare von 1 W

Somit ist die Summe der erhobenen Ankündigungstaxe für London

allein: 66,873 Pfd. Die

men 875,631 Annoncen, welche dem Staate 65,672 Pfv. abwarfen.

Die 102 irländischen Blätter bezahlten für 236,128 Annoncen (zu

1 Sh.) 11,806 Pfd. Die 110 schottischen Blätter brachten 249,141

Fghaget und entrichteten an Taxe dafür 18,685 Pfd. 11 Sh. Pee.

Schweden und Norwegen. (B. H.) Der Lehrer der Mechanik am technischen Institut, Pro⸗ fessor Nycander, hat ein Reisestipendium von 1000 Rolr. Beo. er⸗ halten, zum Besuch der londoner Industrie⸗Ausstellung. Ein Reise⸗ stipendium von gleichem Betrage ist dem chemischen Laborator des⸗ selben Instituts bewilligt, um in Deutschland, Frankreich und

England die Fortschritke der chemisch⸗ technischen Industrie zu

studiren. b Von den Reichstagsverhandlungen beschäftigt die unerwartete Niederlage, welche der Strindlundsche Antrag auf eine Comité über

die Privilegien und Vortheile der Städte im Bauern⸗ und Bür⸗

gerstande erlitten, am meisten die öffentliche Aufmerksamkeit.

und Seeoffiziere der indischen

222 englischen Zeitungen hatten zusam-

Stockholm, 8. April.

8 8 v;““ 2 üüh 8 Der Bewilligungs⸗Ausschuß des Reichstages hat mit 33 gegen 12 Stimmen sich für die Aufhebung aller Einfuhrverbote gegen ausländische Waaren ausgesprochen. Für Branntwein, Sprit, Rum

u. s. w. schlägt der Ausschuß an Zoll 28 Sk. die Kanne, für Kaffee nach Aufhören der Zollerleichterungen

2 Sk. 8 Rst. das

d vor. 1x,. besonderen Schreiben, welches der Bürgerstand ausge⸗ fertigt hat, um das Schreiben der Reichsstände an Se. Maje⸗ stät den König rücksichtlich der Verwerfung der Königlichen Pro⸗ position wegen der Repräsentation zu begleiten, heißt es u. A.: „Eben so sehr wie der Bürgerstand mit tiefem Danke Ew. Maje⸗ stät landesväterliche Ansicht anerkennt, durch Beschleunigung der Ent⸗ scheidung der Streitfrage den Zerwüfnissen im Lande vorzubeugen, weil sie die Kraft des Staates lähmen und seiner ruhigen Ent⸗ wickelung entgegenarbeiten, eben so tief muß es dieser Stand be⸗ klagen, daß die Entscheidung dieser für des schwedischen Volkes Glück und Wohlfahrt höchst wichtigen Sache durch den Beschluß der Mitstände in eine ungewisse Zukunft hinausgeschoben ist.“

In Karlstadt hat man am 24. März Mittags einen Erdstoß mit eine Minute währendem Rollen verspürt.

Die Actien⸗Gesellschaft, die sich zur Dampfschifffahrt zwischen Hull und Petersburg durch den Götha⸗Kanal (4 eiserne Böte mit Propellern von 70 Pferdekraft für 40 Passagiere und 40 Last Gü⸗ ter unterm Deck) mit einem Kapital von 333,333 Rdr. Bco. gebil⸗ det hat, berechnet ihren Gewinn auf 9 pCt.

Christianta, 11-April. (B. H.) Das Storthing⸗Comité hat sich gegen den königlichen Antrag, daß Statthalter, Staats⸗ Minister und Staatsräthe berechtigt sein sollen, an den Sitzungen der beiden Abtheilungen des Storthing gleich den Mitgliedern, sei die Sitzung eine öffentliche oder eine geheime, zu erscheinen, doch ohne an der Abstimmung und den Verhandlungen Theil zu nehmen, erklärt, dagegen den Vorschlag von Falser, Fougstadt, Dahl u. s. w.

angenommen, daß die Staats⸗Minister und Staatsräthe (nicht ein⸗

begriffen der Statthalter, wenn er nicht während der Anwesenheit des Königs nur als erster Staatsrath fungirt) das Recht haben, an den Sitzungen des Odelsthing und des versammelten Storthing, ohne an der Abstimmung und den Verhandlungen Theil zu neh⸗ men, gleich den Mitgliedern erscheinen zu können; in den Sachen, die bei verschlossenen Thüren verhandelt werden, können sie es nur, wenn der Thing es zugiebt.

Da in Frederikstadt wegen zum 17. Mai, wie vor 4 Jahren, erwarteter Unruhen das Milttair verstärkt werden soll, hat der hiesige Arbeiterverein, der die in Nordenfjeld stattgefundenen Tu⸗ multe höchlichst mißbilligt, beschlossen, bei jedem Auflaufe sich zur Unterstützung der Behörden zu versammeln und jedes Mitglied, das diesem Beschluß nicht nachkommt, auszustoßen.

Die Drontheim. Stiftszeit. bemerkt, daß das geschlossene Verhör über die Unruhen vom 14. und 15. März vollkommen her⸗ ausstelle, daß die Unruhestifter bedacht und planmäßig gehandelt.

Spanien. Madrid, 10. April. (F. B.) Die Regierung hat die offizielle Nachricht empfangen, daß die Herzogin von Mont⸗ pensier seit sechs Monaten in gesegneten Umständen ist.

Das Gerücht, Bertran de Lys würde wieder die auswärtigen Angelegenheiten, dagegen Benavides das Innere übernehmen, wird für ungegründet erklärt. Eben so falsch sollen die Angaben sein, daß dem Grafen San Luis (Sartorius) ein Paß ins Ausland zu⸗ gefertigt worden und daß Mon nach Frankreich abzureisen im Begriffe sei. Für die Unter⸗Staatssecretairs⸗Stelle im Mi⸗ nisterium des Innern nennt man zwei neue Kandidaten.

Die offizielle Zeitung veröffentlicht das Königliche Dekret, wel⸗ ches die Wahlen auf den 10. Mai, die Einberufung der Cortes auf den 1. Juni festsetzt. Dieselbe enthält auch mehrere Ernennungen neuer Civilgouverneure.

Portugal. Lissabon, 10. April. Ein neuer Bürger⸗ kampf ist zwischen dem Grafen Thomar und dem Herzog von Sal⸗ danha ausgebrochen, welcher letztere sich an die Spitze der Volks⸗ bewegung gestellt hatte. Die anderen Häupter der Junta von Porto waren bereit, sich mit ihm zu vereinigen. Die Cortes sind bis zum 2. Juni vertagt. Die britische Flotille, welche eben im Begriffe stand, den Tajo zu verlassen, ist auf ausdrückliches An⸗ suchen der Königin vor Anker geblieben.

Türkei. Konstantinopel, 4. April. Die Regierung hat den Plan zum Baue einer Straße von Brussa nach dem Hafen Gmelek, der ihr von dreien hier seit einiger Zeit weilenden Ingenieuren aus der Wallachei unterlegt worden ist, genehmigt. Diese Straßenstrecke beträgt nur 8 Meilen und wird, ungeachtet dabei 11 Brücken und 32 Aquadukte gebaut wer⸗ den müssen, kaum 100,000 Fl. C. M. kosten, ist aber für diese Provinz von der höchsten Wichtigkeit. Brussa ist die ehemalige Hauptstadt des ottomanischen Reiches, zählt jetzt 70,000 Einwoh⸗ ner, sie ist 30 Meilen von Bidelschik und 50 von Kiutahia entfernt, nach welchen zwei Städten, von denen eine an der Gränze der gro⸗ ßen und von der Natur überaus reich gesegneten Provinz Angora liegt, dieser jetzt in Rede stehende Straßenbau späterhin fortgeführt werden wird. Die Provinz Brussa selbst ist ein außerordentlich fruchtbarer Landstrich und die Bevölke⸗ rung, vorzüglich der Hauptstadt, sehr industriös, ihr Han⸗ dels⸗Centralpunkt aber ist der Hafen Gmelek, durch wel⸗ chen jährlich für 13 Millionen Piaster Getraide und Früchte und für 12 Millionen Piaster Industrie⸗Gegenstände ausgeführt wer⸗ den. Die Einfuhr erreicht die Summe von etwas über 12 Millio⸗ nen Piaster, somit stellt der Werthumsatz in diesem Hafen die jähr⸗ liche Summe von mehr als 35 Millonen Piaster heraus. Diese kann bei dem Aufschwunge, der in der Landschaft angeregt, in der Seiden⸗Manufaktur aber schon wahrgenommen wird, um Vieles bedeutender werden. Was diese letztere anbetrifft, steht Brussa im ersten Range und giebt den mittelst Dampf gesponnenen Fabrika⸗ ten von Mont⸗Liban, Macedonia, Salonichi und anderen nichts nach.

Am 27. März gab Sir Stratford Canning ein großes Diner, wozu alle seine türkischen Functionaire eingeladen waren, welche sich nächstens nach London, sei es zum Besuch der Industrie⸗Aus⸗ stellung oder in diplomatischer Sendung, begeben sollen; unter die⸗ sen befand sich der zum provisorischen Gesandten nach England er nannte M. Mussurus, der früher in gleicher Eigenschaft in Wien gewesen ist. Sir Stratford Canning brachte einen Toast auf das Wohl des Großherrn aus, welchen Herr Mussurus mit einem Toaste auf die Königin von England erwiederte. Dem Diner folgte eine glänzende Soiree, wobei auch die meisten Chefs dieser Gesandtschaft erschienen. Herr Mussurus wird sich nächstens auf dem Staats⸗ Dampfschiff „Fairi Bahiri“ einschiffen, das der londoner Industrie⸗ Ausstellung die hiesigen für dieselbe bestimmten Gegenstände, welche, nachdem die Sultanin Mutter sie schon in Augenschein genommen hat, bereits verpackt werden, überbringen wird. Ihn begleiten un⸗ ter Anderen sein Schwager Wogorides als Rath und sein Bruder Paulaki Mussurus als Secretair der Gesandtschaft dahin.

Dienstag hatte der österreichische Charge d'affaire, Herr Klezel,

eine lange Konferenz mit dem Minister der auswärtigen Geschäfte. Man erwartet hier allgemein den, wie es heißt, nunmehr nahen Abschluß des Handels⸗Traktats zwischen Oesterreich und der Türkei.

Aus Aleppo wird berichtet, daß die Turkomanen von Antio⸗ chien sich der Rekruten⸗Aushebung widersetzen, dagegen sollen sich die arabischen Stämme, außer einem Theile der Anezis, dem Gou⸗ verneur gefügt haben. In Aleppo selbst sind 320 Mann, die das Kontingent der Stadt bilden, bereits eingereiht, jetzt beginnt man das Werk in den Städten der Paschaliks und wird es sodann in den Dörfern vornehmen; ob es auch da so ruhig vor sich gehen wird, wäre zu wünschen, ist aber nicht wahrscheinlich.

Der armenische Bischof, Franz Astergi, ist hier gestorben und in der Kirche von Galata beigesetzt worden.

In der Vorstadt St. Demetri brach ein so heftiges Feuer aus, daß dieses ganze Quartier leicht ein Opfer der Flammen ge⸗ worden wäre, wenn es nicht den außerordentlichen Maßnahmen und Anstrengungen des Banquier Alléon gelungen wäre, dies zu ver⸗ hindern.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New⸗York, 29. März. Vom Kanzler der Staatskammer in Washington ist ein Cirkular publizirt worden, des Inhalts, daß bei der Angabe des Werthes ausländischer Fahrzeuge, ihrer Güter u. s. w., der Fracht⸗ lohn nicht in Berechnung zu bringen sei.

Die Eisenbahn zwischen Montreal und Quebek soll nun bestimmt zur Ausführung gebracht werden.

Der New⸗York⸗Expres meldet, daß die Regierung von Kanada beschlossen habe, den Walland⸗Kanal den Schiffen der Vereinigten Staaten zu verschließen. Es wäre dies eine Maßregel, wodurch die Schifffahrt auf den Landseen der Union, namentlich auf dem Ontario, sehr beeinträchtigt würde.

Nach dem Nashville Banner hat Professor Salomon von Harrodsburgh, in Kentucky, sehr glückliche Experimente mit kohlen⸗ saurem Gas angestellt. Die bewegende Kraft dieses Gases war den Chemikern längst bekannt, sie vermochten es aber nicht zu regeln, und konnten es daher nicht als forttreibende Kraft wie den Dampf gebrauchen. Professor Salomon soll hinter das Geheimniß gekom⸗ men sein und will damit die Dampfkraft ersetzen, dabei behauptet er, nur 2, des Raumes und „17 der Kosten der Dampfanwendung bei gleichem Resultat und größerer Sicherheit nöthig zu haben.

Lieutenant Marchland, von der nordamerikanischen Marine, hat aus Java einen Upasbaum heimgebracht, dem er durch sorgfältige Be⸗ handlung während der langen Seereise die volle Lebens⸗ und Trieb⸗ kraft erhielt; einige Tage vor der Ankunft des Lieutenants in Nor⸗ folk (Virginien) begann sein Baum zu knospen und Blätter zu be⸗ kommen. Er machte ihn dem National⸗Institut in Washington zum Geschenk, und man kann ihn dort jetzt im neuen Observatorium grünen sehen. Es wurde sonst viel uͤber die giftige Ausdünstung des Upasbaumes gefabelt, und daß Vögel, über seinen Wipfel flie⸗ gend, todt niederfielen, und daß sein bloßer Schatten einen Men⸗ schen in ewigen Schlaf versenke. Nun hat es sich aber erwiesen, daß nichts als der Saft des Baumes giftig ist, und in diesen Saft tauchen die Wilden die Spitzen ihrer Pfeile.

Von Nicaragug hat man Nachrichten bis zum 14. März. Der Zusammenstoß zwischen den Truppen von San Salvador und Guatimala Nüa8. sich. Ersteres verlor 528 Mann, 200 Gefangene und viele

affen.

Aus Jamaika vom 14. März erfährt man, daß die Cholera nun von der Insel abgezogen ist.

Das Eis auf dem Lorenzostrom istigebrochen und die Schifffahrt vollkommen frei.

New⸗York, 2. April. Herr Webster wurde in Pensylvani en sehr gefeiert, und hielt bei dieser Gelegenheit eine große Constitu⸗ tions⸗ und Unionsrede.

Die Generale Scott und Caß werden als Kandidaten für die Präsidentschaft genannt.

Jenny Lind ist in Nashville angekommen und wird in New⸗York im Laufe des Mai auf ihrer Durchreise nach London erwartet.

Auf dem Ohio gingen durch einen Zusammenstoß zweier Dampf⸗ schiffe wieder 15 Menschenleben verloren.

Zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten soll ein neuer Postvertrag ins Leben treten.

Von New⸗PYork machen sich schon viele Reisende auf den Weg nach London. Für die nächsten beiden Dampfböte sind schon alle Koyen vergriffen.

Die letzten Nachrichten von Kanada erwähnen kein Wort über die Schließung des Welland⸗Kanals.]

Nachrichten aus Haiti vom 5. März schildern die Insel als vollkommen ruhig.

San⸗Franzisko, 15. Febr. Die Alta California be⸗ richtet: „Die Streitigkeiten mit den eingeborenen Indianern sind in der letzten Zeit blutiger geworden. Mord, Raub, größere und klei⸗ nere Scharmützel kommen häufiger vor. Es wird ein Krieg nach größerem Maßstabe kaum zu vermeiden sein, und der Staat sieht sich genöthigt, Truppen anzuwerben. Mittlerweile sind noch Unter⸗ handlungen mit den Häuptern der Eingeborenen eingeleitet worden, und es ist immerhin möglich, daß es zu einer friedlichen Verständigung kommt. Der Winter war gelinde, das Wetter ist trocken. Wegen der Senatorenwahl ist noch nichts entschieden. Die Aufregung wegen des fabelhaft goldhaltigen „Gold⸗Bluffs“ hat sich etwas gelegt. So viel hat sich gezeigt, daß große Kapitalien erfordert wer⸗ den, um dort eine gewinnbringende Ausbeute zu erzielen. Dage⸗ gen wurde in der Nähe von Mokelumne neuerdings viel Gold ent⸗ deckt. Vier Individuen haben nach blos oberflächlichem Graben (15 Fuß) in 4 Wochen für 4000 Dollars Gold gewonnen. Es ist lächerlich, jetzt schon von einer Erschöpfung der Goldsundorte zu sprechen. 8

Die Pacific News spricht von den „Gold⸗Bluffs“ auch nicht sehr sanguinisch. Die Placer Times sagt in Bezug auf die kalifornischen Quecksilbergruben, welche auf die thätigere Bear⸗ beitung der mexikanischen Silbergruben und auf die hohen Silber⸗ preise aller europäischen Geldmärkte vom allergrößten Einflusse sind, daß in denselben mit gutem Erfolge gearbeitet wird; 85 pCt. rei⸗ nes Quecksilber soll ganz und gar nicht selten vorkommen. Der Ertrag in dieser Saison beläuft sich schon auf mehrere Millionen Dollars.

Eisenbahn⸗Verkehr.

Emnnahme

der Leipzig⸗Dresdener Eisenbahn im Monat März 1851. SVE ““ u 21,144 Rthlr. 14 Ngr.

» 115,104 Ctr. Fracht und Eilgüter.. 19,793 » 11 Summa 40,937 Rthlr. 15 Ngr. (exkl. der noch nicht festgestellten Einnahmen aus dem Verkehr mit anderen Bahnen.)

Für

V

Auswärtige Börsen.

17. April. Poln. Papierg. 94 ½¼ Gld. Oesterr. Bankn. 77 Br., 76 ½ Gld. Poln. Pfandbr. alte 94 ½ Gld., do. neue 94 ½ Gld. Poln. 500 Fl. Loose 83 ½ Gld. Bank⸗ Cert. 200 Fl. Loose 19 ⁄12 Br. Russ. poln. Sch. Oblig. 82 ½ Br. Krakau⸗Oberschlesische Obligat. in pr. Cour. 74 ¾ Gld. Oberschl. A. 118 Br., 118 ½ Gld. do. B. 111 Gld. Freiburg 75 ½ Gld. Nie⸗ derschles. 84 ½ Gld. Neisse⸗Brieg 41 ½¾ Br. Friedr. Wilhelm Nordbahn 38 Gld.

Wien, 16. April. Met. 5proz. 96 ¾˖ Br., 96 Gld. 4proz.

76 ½ Br., ¾ Gld. 42proz. 84 Br., Gld. 2 proz. 51 ½ Br. 51 Gld. Anl. 34: 201 Br., 200 Gld. 39 ½ —14 Pr., 1 Gld. Nordbahn 132 ½ Br., 132 ½ Gld. Gloggnitz 136 ¾ Br., 136 Gld. Mailand 77 ½ Br., 77 Gld. Pesth 89 ¾ Br., ½ zld. B. A. 1272 Br., 70 Gld.

h“ Wechsel⸗Course.

A‚Anmnsterdam 185 ¼ Gld. 1 Augsburg 133 Gld. u. Br. Frankfurt 132 ½ Gld. u. Br. Hamburg 195 ½¾ Br. London 13.2 Gld. u. Br. Paris 157 Br. 8 Kaiserl. Gold 138 bez. Silber 132 ½¾ bez. und Actien flauer.

Breslau,

Fonds Fremde Valuten begehrter. Leipzig, 17. April. Leipz.⸗Dresdn. Partial⸗Obligatione 108 ½ Br. Leipz. B. A. 164 Gld. Leipz. Dresd. E. A. Br., 142 Gld. Sächsisch⸗Bayerische 838 Br. Schlesische 93 ¾ Br., 93 ½ Gld. Löbau⸗Zittau 23 Br. Magdeburg-Leipzig 214 ½ Br. 213 ¾ Gld. Berlin⸗Anhalter 110 ¼ Br., 110 ½ Gld. Altona⸗Kiel 93 18 92 ½ Gld. Deßauer B. A. A. 144 Br. Preuß. B. A. 96 ½ Br.

Frankfurt a. M., 16. April. Oesterr. Bank⸗Actien 1160 Br., 1157 Gld. 5proz. Metalliques⸗Obligationen 71½ Br., 71 ½ Gld. Badische Partial⸗Loose a 50 Fl. vom Jahre 1840 55 ½ Br., 55 ¾ Gld. do. 2 35 Fl. vom Jahre 1845 32 ½ Br., 32 ¾ Gld. Knurhess. Partial⸗Loose a 40 Rthlr. 32 ¾ Br., 32 Gld. Sardin. Partial Loose a 36 Fr. bei Gebrüder Bethmann 36 ¾ Br., 35 Gld. Span. Zproz. inländ. 35 8 Br., 35 % Gld. Poln. 4proz. Obligat. 2 500 Fl. 84 Br., 84 ½ Gld. Friedr.⸗Wilh.⸗Nordbahn 39 ⅞˖ Br., 39 Gld Köln⸗Minden 105 ½ Br., 105 Gld. Berbach 82 Br., 82 ½ Gld.

In einigen Fonds fanden an heutiger Börse mehrere Umsätze statt. 4 ½ proz. Metall., und Bayer. Grundrenten waren gefragter und wurden dafür etwas bessere Preise bezahlt. 5proz. Met. und Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn blieben flauer. Alle übrigen Fonds und Actien ohne Veränderung.

Hamburg, 16. April. 3 ⁄proz. pr. C. 89 ½ Br., 89 Gld. St. Prämien⸗Obligat. 94 Br. E. R. 106 Br., 106 Gld. Stiegl. 873 Gld. Aproz. 93 ½ Br., 93 ½ Gld. Dän. 73 Br. Ard. 14 Br. u. Gld. 3proz. 32 Br., 32 ¾ Gld. Amerikan. 6proz. V. St. 105 ¼ Br., 105 Gld. Hamburg⸗Berlin 97 ¾ Br. u. Gld. Ber⸗ gedorf 92 Br., 91 ½ Gld. Magdeburg⸗Wittenb. 53 ½ Br., 53 Gld. Altona⸗Kiel 93 Br. Köln⸗Minden 104 Br., 103 ¾ Gld. Friedr. Wilhelms⸗Nordbahn 39 Br. Mecklenb. 28 Br. u. Gld.

Nur Zproz. Span. und 4 ½ proz. Russ. Engl. begehrt. Eisen⸗ bahn⸗Actien bei geringem Geschäft still.

Paris, 15. April.

bahn 475. Wechsel⸗Course Amsterdam 211 ⅛. Hamburg 186 ½. Berlin 368 ½. London 24.85. Frankfurt 210 ⅛. St. Petersburg 388 ¾ Gold 2. 25 2. Dulaten 11.70 11. 60. 8 Der gestrige Rückgang währte heute fort. Eisenbahn⸗Actien waren matt.

London, 15. April. Zproz. Cons. p. C. 8. 97½, F, . †¼. 3 ½proz. 98, . Ard. 19 9.9 5 ½. Int. 59, 58 ½. 4proz. 90, 89 ½. Russ. alte 112, 111. 4 ½proz. 99 ½, 98 ½. Bras. 90, 88. Merx. 33 ½, , v7. Peru 85 ½, 84 ⅞.

Im Allgemeinen war die Stimmung in Engl. Fonds gut. In

Zptoz. 57.30 92

Nord

071 3 4 1 8 9. 8, 8, 2* 0 Z

98

fremden keine Bewegung und geschäftslos. 2 Uhr. Engl. Fonds blieben still.

Amsterdam, 15. April. Bei ziemlich belebtem Geschäft in Integr. und Zproz. war die Stimmung in Holländ. Fonds im All gemeinen etwas angenehmer. Für alle Gattungen Span. zeigten sich zu besseren Preisen vielfache Käufer, der Umsatz darin war sehr belebt. Russ. fast unverändert. Oesterr. und Mex. zu erhöhter Preisen gefragt, sonst war der Markt in fremden Effekten wenig belangreich. Russ. 104 ¾. Stiegl. 87 ½. Met. 5proz. 68 ½, ¼. Neue 7de en

Holl. Int. 57 ½, , T. 3proz. neue 67 %, . Actien der Handelsmaatschappy 108 ¼, v. Span. Ard. 12 33. gr. Piecen 12 ½, 6 Coup. ...

2— 88 16 7 5.

Markt⸗Berichte. Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 17. April.

gr. 6 Pf. Roggen 1 Rthlr. 11 Sgr. 11 Pf., auch 1

1 Große Gerste 1 Rthlr. 9 Sgr. 5 Pf., auch 1 5 Sgr. 8 Pf. Hafer 1 Rthlr. 3 Sgr., auch 1 Rthlr.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 10 Sgr. Große Gerste 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf. Kleine Gerste 1 Rthkr. 7 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Rthlr., auch 27 Sgr. 6 Pf. Erbsen 1 Rthlr. 22 T1 6 Pf., auch 1 Rthlr. 16 Sgr. 3 vf Uleche Sorte).

Mittwoch, den 16. April.

Das Schock Stoh 10 Fichtr., and, 9. Rtchlr. „Her Centner F 2 ert re Sorte auch 22 Sgr. 6 Pf Heu 26 Sgr. 3 Pf., geringere So

Kartoffel⸗Preise. 3 Der Scheffel 16 Sgr. 3 Pf., aud 12 Sgr. 6 Pf., weis 1 Sgr. 3 Pf., auch 102

metzen⸗