W“ 11“
1“ . in Stuttgart (waschbare Vergoldung), Lenz in Gmünd, vergoldete und versilberte Brillen und Lorgnettengestelle, Wallack in Weimar, vergoldetes und versilbertes Schmuckkaͤstchen im byzant. Geschmack, Jungé und Walter zu Frankfurt a. M., Kronleuchter im griechischen Styl, eingesendet.
g8) Juwelier⸗ und Goldarbeiterwaaren, Bijouterie u. dergl. haben eingesendet: Schwarz in Berlin, Haulick in Hanau, Weißhaupt Söhne zu Hanau (Schachspiel und Bijouteriewaaren.) Steinhauer und Bier, J. F. Brackes zu Hanau, B. Schreger in Darmstadt, Goldschmidt in Frankfurt, eine vollständige Damen⸗ parüre.
Perlen und Perlenschmuck an Kopf⸗ und Halsschmuck, Nadeln, Häubchen: Joh. Wagner zu Mainz. Berustein und Bernsteinschmucksachen: Schachspiele, Ohrgehänge, Armbänder, Busennadeln, Kreuze, Herzen, Medaillons, Flacons, Halsgeschmeide, Cigarrenspitzen u. dergl. J. A. Winter⸗ feld zu Breslau, C. L. Teßler, G. E. Jantzen und D. F. sämmtlich zu Stolp; Wolf Mannheimer zu Königsberg; C. W. Hoffmann, G. J. Hoffmann und Wilhelm von Roy, sämmtlich in Danzig. 9
b Seexegsa wapfache n mit Gold, auch Armbänder und Brochen: Wilhelm Schulz in Meiningen, C. Geismar u. Comp. zu Wiesbaden. b 1
Eine Sammlung von Rauchtopasen aus dem Riesen⸗ gebirge, von geschnittenen Steinen zu Pettschaften und Ringen: Bergmann zu Warmbrunn. 1
Aechte Granaten in verschiedenen Qualitäten: Faist und
teinhäusser in Schramberg.
h) Ornamente und Schmucksachen, Bijouterieen in Eisen, Stahl, Kork, Glas und anderen Metallen: A. F. Lehmann in Ber⸗ lin, Devaranne in Berlin, Alb. Gerhardt in Berlin, Korkbijoute⸗ rieen; Martin Krause in Berlin, Armhand mit Glaspasten; Gustav Seel in Elberfeld, Seebaß u. Comp. zu Offenbach, Zimmermann zu Frankfurt a. M.
i) Emaillirte und damaszirte Arbeiten: Jakob Jün⸗ ger's Wittwe in Hanau, Haulick, Steinhauer und Bier, und Brackes daselbst.
) Meerschaum⸗Fabrikate: Schalen, Pfeifenköpfe, Ci⸗ garrenspitzen ꝛc. mit geschnittenen Arbeiten: Kassian Held zu Nürnberg, Gebr. Ziegler zu Ruhla, Gebr. Lux zu Ruhla, Bolzau und Jasper zu Lemgo.
Einen Reif aus einem Rheinkiesel geschliffen: der Hofedelsteinschleifer Weber in Mannheim.
Ein Bergkrystall zu einem Pettschaft geschnitten: Kugler in Dresden.
k) Lyonische Gold⸗ und Silberdrähte und Arbeiten aus denselben, Tressen, Litzen, Epauletten, Ported'epee's: Schmidmer zu Nürnberg, Troeltsch und Hanselmann zu Weissenburg, Pellouz, Brentano und Comp. zu Augsburg, Kirchenstoffe, Christus am Kreuz.
) Gold⸗ und Silberschläger⸗Arbeit, Blattmetall, Lahngold und Broncefarben: Hänle zu München, Fuchs und Söhne zu Fürth, Benda und Rau in Fürth, Stöber in Fürth, Stöber's Sohn, Linz, Brandeis und Lepper in Fürth.
Ein interessanter und nicht unwichtiger Gewerbzweig hat sich im Fürstenthum Birkenfeld durch die Schleiferei und weitere Verarbei⸗ tung der dort vorkommenden dem Kieselgeschlecht angehörigen Stein⸗ arten entwickelt. Bei der weiteren Ausbildung desselben und bei der tüchtigen Handhabung der durch kräftige Gefälle unterstützten Schleifmühlen ging man nächst der Verarbeitung der einheimischen Geschiebe zur Schléiferei, Fassung und Veredelung brasilianischer und orientalischer Achate, Karneole, Onyxe, Feuersteine und Jaspis über. Geschliffene Waaren dieser Art haben Ludwig Görlitz zu Idar, Jakob Keller zu Oberstein im Fürstenthum Birkenfeld und Wild und Robinson zu Oberstein eingesendet, welche aus Vasen, Tellern, Tassen, Löffelchen, Ringen, Dosen, Schmuckkästchen, Etuis, Arm⸗ bändern, Halsschmuck, Broschen, selbst aus ganzen Servicen, Din⸗ tenfässern und Kanönchen bestehen und jenseits des Kanals schon früher geneigte Abnehmer gefunden haben.
Gewiß eines der schwierigsten und interessantesten Werke dieser Klasse bildet der von den Hof⸗Juwelieren J. Wagner und Sohn zu Berlin in den letzten Tagen hierselbst ausgestellt gewesene und theilweise schon nach London eingesandte Tafelaufsatz in Form einer gepreßten Fruchtschale von 14löthigem Silber, verfertigt von Albert Wagner.
Der Aufsatz ist 4 ½˙ hoch und stellt dar:
Die Kulturstufen der Menschheit.
Der Mensch, im Kampfe mit der Natur und mit sich selbst, wird vom Genius zur Verklärung geführt. — Der Fuß, die Säule und die Schale stellt die menschlichen Thätigkeiten vor, der aus der Schale wachsende Palmenbaum mit dem Genius des Lichtes: die Verklärung. Der untere Theil des Werkes stellt also den Kampf nach außen, der den Kampf und Sieg über das Insere Lor.
Der Fuß. Die ersten Mensch waren Nomaden, Jagd, Fischerei, Viehzucht ihre ersten Thätigiten. Die Naturkräfte sind ihnen noch nicht unterthänig, die edle Künste noch nicht geweckt,
ädlichen thätig. bie sede En 1n gdie Eiche unterstit den Ackerbau durch ihre mannigfache Brauchbarkeit für dessen wecke, Feldbau, Garten⸗ bau und Weinbau nehmen als Täer der Bildung die Haupt⸗ beschäftigung ein. s d 9. Mit dem Weitkömmt die Begeisterung in die Seele, die edleren Thätigkeiten jes Menschen nehmen ihren Anfang. Die Baukunst, der Gatenbau, die Künste und Wissenschaften, Bergbau, Mäscinenbau, Handel und Schifffahrt unterwerfen ihm die Ptur, so daß die Beschäfti⸗ gung der ersten Menschen ihnen Erhlung und Vergnügen werden (Pferderennen, Jagd).
Der Genius des Lichtes. Höheres ist jedoch noch zu überwältigen. „Von der Gewalt, diealle Wesen bindet, befreit der Mensch sich, der sich überwindet;“” so steht über dem Allen auf einem Palmbaum eine verklärte Gestlt, welche die Schlange er⸗ drückt und die Fackel des Lichts gen dimmel emporhebt.
8 II. K
Gl a
a) Fensterglas, einschließlich Talglas, Kronenglas und farbi⸗ ges Tafelglas, geblasenes Spiegelgls, belegt und unbelegt, Luft⸗ röhren, Cylinder, undurchsichtige Glser, rund, oval und viereckig: Hechinger in Fürth und Leopold Hebronn daselbst, halbweiße und grüuͤne belegte Spiegelgläser; von Roer in Würzburg, Halbmond⸗ glas; Röhrig in Braunlage.
b) Geschliffene und andere Aren von ausgeschmückten Tafel⸗ gläsern: C. W. Willmanns in Belin (das Schauspielhaus auf einer Glasplatte eingeschliffen), Gräflch Solmssche Glashütte zu Ba⸗ ruth; Otto Reinsch zu Nürnberg: Hyalophanien (durchscheinende Bilder) und zwei damaszirte Spiegei; Geißler in Berg bei Stutt⸗ gart, geätzte farbige Glasfenster; Rhrig in Braunlage (facettirtes Jalousieglas).
c) Die schöne Kunst der Glamalerei, deren alt bewährtes Verfahren Jahrhunderte lang in Vrgessenheit gerathen war, be⸗ ginnt in Deutschland auf die erfreuichste Weise wieder aufzuleben: Kellner in Nürnberg, welcher schon bei der großen deutschen Ge⸗ werbe⸗Ausstellung des Jahres 1844 zls ein ausgezeichneter Glas⸗ maler allgemeine Anerkennung fand, hat nach London eine Kopie des berühmten Volkamerschen Fenster in der nürnberger Lorenz⸗ kirche eingesendet. Außerdem treten auf: Göbel in Wallendorf, Burkhardt in Eisfeld, Leonhardt Shiffmann zu Bingen; F. W. Zebger in Berlin, Atelier für Glesmalerei: 10 Stück gemalte Glasfenster und mehrere Glasgemälde.
d) Hohlgläser: gewöhnliches Flaschenglas, einschließlich ge⸗ formter Glasflaschen; Medizinal⸗Flaschenglas, einschließlich Medizin⸗ flaschen aller Arten und Formen, eischließlich Wasserröhren und Glasspritzen. Gräflich Solmssche Glashütte: Flaschen, Wasser⸗, Wein- und Liqueurgläser, Lampeneylinder; Reichsgräflich Schaff⸗ gotschsche Josephinenhütte zu Schreiberhau; Moritz Finsch in Warm⸗ brunn; Wagner zu Sulzbach (Wein⸗ und Champagnerflaschen); Weinflaschen, Gläser und Schalen, Vogelsang Sühne in Frankfurt a. M.; Sodawasserflaschen von Krystall, Wright in Hamburg.
e) Gläser für chemische und physikalische Apparate, Kolben und Retorten, Wasserröhren und Spritzen: Die zechliner Glas⸗ hütte bei Rheinsberg, Röhrig in Braunlage; gläserne Breit⸗ und Hohlziegel, auch doppelte Biberschwanzziegel: derselbe.
f†) Flintglas und Krystall: Reichsgräflich Schaffgotschsche Josephinenhütte, von Minutoli und Finsch in Warmbrunn, Hüt⸗ schenreuther Söhne in Wallendorf (Kronleuchter und Körbe, auch ein Segelschiff), P. A. Tacchi's Nachfolger in Frankfurt, einen großen Brunnen von Alabasterkrystall mit Röhren, Ornamenten und Lampen für Speisesalons und Gewächshäuser.
g) Optische Gläser: Gg. Merz und Söhne zu München, In⸗ haber des berühmten Frauenhoferschen Instituts in München, einen Refraktor von 45 Linien Oeffnung; E. Busch zu Rathenow, zahl reiche kleinere Gläser, Eisenmenger zu Fürth, Augengläser, Brillen und Lorgnetten.
h) Glaspasten: Krause in Berlin.
i) Glasmosaiken: Kielmann in Posen, Reinsch in Nürn⸗ berg, F. W. Zebger in Berlin; Venetianer Glasperlen:
in Re⸗
,5ö.8991“ Gebrannte Waaren, Porzellan⸗ und Irdenwaaren.
a) Porzellan, hartes und weiches: Die Königliche Por⸗ zellanmanufaktur zu Berlin hat als Prachtstück ersten Ranges die große Schinkelsche Vase mit einem Aerndtebilde nach Klöber, außer⸗
dem aber für viele Tausende von ihren beliebten und gangbaren Artikeln eingesendet. Karl Tielsch u. Comp. in Altwasser (Service, Cabarets, Vasen, Bowlen u. s. w.). Altmann in Bunzlau. Die Königlich bayerische Porzellänmanufaktur in Nymphenburg hat eine reiche Sammlung gemalter und dekorirter Vasen, Aufsätze und Ge⸗ fäße eingesendet. Am manniafaltigsten aber ist die Sammlung der Königlich sächsischen Porzellanmanufakiur in Meißen, welche Hun⸗ derte von Gegenständen umfaßt. Henneberg und Comp. zu Gotha, Arnoldi zu Elgersburg.
Nur als Erzeugnisse der Malerei auf Porzellan haben eingesendet: Schmidt's Kunstanstalt in Bamberg, in Verbin⸗ dung mit den Porzellanmalern Georg Peetz, Hermann Schweigger und Otto Wustlich, verschiedene Porzellangemälde. Bucker in Dresden, Walther daselbst.
b) Statuetten von Porzellan: Porzellanmanufaktur in Nymphenburg, die Kreise Bayerns nach Schwanthaler und noch 25 Statuetten in Bisquit und Thon, weiß, braun und vergoldet. Die Porzellanmanufakturen in Meißen und Berlin. Henneberg u. Comp. zu Gotha. Conta und Böhme zu Pößneck.
c) Steinwaaren, glasirt und unglasirt: Eisensteinwaare, Steinwaare mit weißem und farbigem Grunde, braune Steinwaare mit Salzglasur; chemikalische Utensilien von Steinwaare. Olto Strahl zu Frankfurt a. d. O., Pritsch und Hintze daselbst, J. G. H. Mattschas Wittwe daselbst, Villeroy und Boch zu Mettlach, Kapeller in Hafnerzell bei Passau Schmelztiegel für Metalle. Uechtritz und Faist in Schramberg ein Sortiment Steingut. 8
d) Fayencewaaren, Vasen, Kannen, Töpfe: Villeroy und Boch in Mettlach. Jannasch in Bernburg.
Bei den Fayence⸗ und Kachelöfen, in denen namentlich Berlin eines weiten Rufes genießt, sind mehrere Anmeldungen nicht rea⸗ lisirt: wirklich eingesendet haben einen Fayenccofen Hoffmann und Sohn in Frankfurt a. M. 1
Ein Sortiment gebrannter Waaren für chemische und phar⸗ mazeutische Zwecke: die Königliche Porzellanmanufaktur in Meißen. Ein desgleichen, Arnoldi zu Elgersburg.
e) Irdenwaare, weißgrundige, zum Drucken, Bemalen und
Emailliren mit verschiedenen Farben, gewöhnliche Milchfarbe, grün⸗ glasirte Waare, gewöhnliche bleiglasirte und braune Waare, Terrinen, Kaffeekannen, Blumenvasen, Milchtöpfe u. s. w.: von Minutoli und Pohle in Liegnitz, Altmann in Bunzlau, Villeroy und Boch, Karl Adler in Königsbrück. 88 f) e Vasen und Pflanzentöpfe, Ornamentefuͤr Architek⸗ tur, eingebrannte oder eingelegte Ziegel, gebrannte Dachdeckungen von verschiedenen Farben, Pflaster⸗, Mauer⸗ und Dachziegel von besonderer oder gewöhnlicher Art, Schornsteinröhren: Ernst March⸗ sche Thonwaaren⸗Fabrik in Charlottenburg, Graf von Frankenberg in Tillowitz, Wasserott in Ravensburg. Mosaiktafeln aus gebacke⸗ nen Ziegelsteinchen von verschiedenen Erdarten zu Fußböden: 8“8 F. Boch zu Sept⸗Fontaines bei Luxemburg. Wasserleitungsröhren, Mineralwasserkrüge, Kannen, auch Proben von irdenen Tabacks⸗ pfeifen: die Herzogl. nassauische Bergbau⸗Verwaltung zu Wies⸗ baden und Gebrüder Wingender zu Höhr im Nassauischen. Hänge⸗ vasen von rothgebranntem Thon: Leicher u. Co. zu Wiesbaden und die nassauische Bergbau⸗Verwaltung.
g) Gemalte und dekorirte gebrannte Waaren: gemalt und be⸗ druckt in Bisquit; gemalt, bedruckt, versilbert, vergoldet und email⸗ lirt auf der Glasur: Strahl, Pätsch u. Hintze und Mattschas Wittwe und Sohn in Frankfurt a. d. O., Villeroy und Boch.
h) Gebrannte Stücke für architektonische Zwecke: E. March in Charlottenburg, Geßwein in Kannstatt und Wasserott in Ra⸗ vensburg.
i) Cigarrenhalter, Puppenköpfe, Flaschenpfropfen, Broschenplätt⸗ chen, Quincaillerie, Spielwaaren von Porzellan ꝛc.: Adler in Kö⸗ nigsbrück, Conta und Böhme in Pößneck, Göbel in Wallendorf, Piegler in Schleiz.
Im Allgemeinen darf auch von dieser Hauptgruppe, derjenigen vder Waaren von Metallen, gebrannter Erde und anderen Mineral⸗ Erzeugnissen, gesagt werden, daß eine recht lebhafte Betheiligung von Seiten der bedeutendsten vereinsländischen Etablissements ein⸗ getreten sei.
Die Einsendungen sind nunmehr abgeschlossen, der Tag der Er⸗ öffnung ist vor der Thür; möge auch unseren gewerbfleißigen Lands⸗ leuten die verdiente Anerkennung und mögen ihnen die vortheilhaf⸗ ten Folgen, welche sie mit Grund von einer so großartigen ver⸗ gleichenden Schaustellung der Gewerbs⸗Erzeugnisse der ganzen Welt erwarten, nicht entgehen.
1 2 ——
[269] Nachstehender Steckbrief: “
Der unten näher bezeichnete Redacteur Adolph Heinrich Theodor Francke von hier ist wegen Be⸗ truges in erster Instanz zu sechsjähriger Strafarbeit verurtheilt worden und hat sich von hier entfernt, ohne daß sein gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist.
Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des ꝛc. Francke
[191]
Wie der ꝛc. Francke bekleidet war, kann nicht ange⸗
wird hierdurch erneuert. Berlin, den 17. April 185 Königl. Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. II. Deputation für Verbrechen.
Subhastations⸗Patent. Das hierselbst in der Berlinerstraße Nr. 14 gelegene, Vol. III. Nr. 93 des Hypothekenbuchs verzeichnete, dem
[662]
„der rothe Hof“, soll in dem auf
verkauft werden.
Subhastations⸗Patent.
Das im Dorfe Saspe sub Nr. 1 des Hypotheken⸗ buchs belegene, auf den Namen des Louis Heinrich Sigismund Krüger eingetragene Grundstück,
Das Grundstück ist mit Hinzurechnung zweier stritti⸗
in Aachen im Gasthof zum großen Monarchen Mor⸗ gens 10 Uhr stattfinden wird. Aachen, den 4. April 1851.
genannt Dee Verwaltungs⸗Rath.
den 1 6. IFunt 185 1, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termine Schulden halber im Wege der nothwendigen Subhastation an ordentlicher Gerichtsstelle
⸗Wilhelm⸗Eisenbahn. ’ Die Inhaber von Prioritäts⸗Obligationen I. Serie
Amtlicher Theil.
Kenntniß hat, wird aufgesordert, davon unverzüglich der nächsten Gerichts⸗ oder Polizei⸗Behörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗ Behörden des In⸗ und Anslandes dienstergebenst er⸗ sucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im falle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfin⸗ denden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gesängniß⸗Erpedition abzuliefern.
Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstan⸗ denen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert
Berlin, den 22. Februar 1849. 3
Königliches Kriminalgericht. II. Abtheilung für Untersuchungssachen.
8 Signalement des ac. Francke. 88 Derselbe ist 25 Jahr alt, evangelischer Religion, in Berlin geboren, 5 Fuß 4 Zoll groß, hat blonde Haare blaue Augen, blonde Augenbrauen, proportionirtes Kinn, ovale Gesichtsbildung, bleiche Gesichtsfarbe, proportio⸗ nirte Nase, proportionirten Mund, röthlichen Bart, voll⸗ ständige Zähne, ist schlanker Gestalt, spricht die deutsche und französische Sprache und hat als besondere Kenn⸗ zeichen am Brustbeinende und am Schulterende unter dem rechten Schlüsselbein einen linsengroßen, an erstge⸗ nannter Stelle einen gelben, an letztgenannter Stelle einen schwarzbraunen Leberfleck.
Bau⸗Eleven Carl Herrmann Rudolph Ferdinand Lipsch gehörige Haus nebst Garten und Wiese, welches zufolge der nebst dem Hypothekenscheine in der Registratur ein⸗ zusehenden Taxe auf 7950 Thlr. abgeschätzt worden, soll am 8. Oktober c., Vormittags 11 Uhr,
an ordentlicher Gerichtsstelle, Junkerstraße Nr. 1, vor dem Kreisgerichts⸗Rath Nischelsky subhastirt werden.
Die dem Aufenthalte nach unbekannten Gläubiger, die verehelichte Bornstein, Dorothee Sophie geborene Schmolling, so wie die Erben des Kaufmanns Johann Chrisoph Jahntke und die der verwittweten Bauräthin Clemens, Johanne Caroline geborenen Köhler, werden hierzu vorgeladen.
Frankfurt a. d. O., den 13. März 1851.
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
[719] Nothwendiger Verkauf.
Das im hiesigen Kreise, Regierungs⸗Bezirk Brom⸗ berg, belegene freie Allodial⸗Rittergut Kozuszkowo nebst Zubehör, landschaftlich abgeschätzt auf 54,863 Thlr. 9 Sgr. 2 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein und Be⸗ dingungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll
am 28. Juni 1851, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
Inowraclaw, den 12. Dezember 1850. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.
8 Pf. und ohne diese auf 14,508 Thlr. 25 Sgr. 4 Pf. gerichtlich abgeschätz’. Die Taxe, so wie der neueste reau zur Einsicht bereit.
Der Gutsbesitzer Louis Hein ich Sigismund Krüger, der Gutsbesitzer Ernst Julius Carl Thummel, die Be⸗ sitzer Carl Louis und Emilie Henriette Charlotte An tonie, geb. Loose, Kaumannschen Eheleute, der Mühlen⸗ besitzer Johann Heinrich Ludwig Drinkgern, resp. dessen unbrkannte Erben, so wie alle unbekannten Real⸗Prä⸗ tendenten, werden zum Termin hierdurch öffentlich vor⸗ geladen.
Danzig, den 18. November 1850.
Königl. Stadt⸗ und Kreisgericht.
[241] Anonyme Gesellschaft für Bergbau und Zinkfabrication zu Stolberg.
Wir beehren uns, den Herren Actionairen unserer Gesellschaft hierdurch die Anzeige zu machen, daß die gewöhnliche jährliche
General⸗Versammlung
Donnerstag den 29. Mai dieses Jahres
I. Abtheilung.
der Prinz⸗Wilhelm⸗Eisenbahn werden hierdurch benach⸗ richtigt, daß die Nummern der nach §. 4 des mittelst Allerhöchster Kabinets⸗Ordre vom 17. Mai 1847 bestä⸗ tigten, am 23. April desselben Jahres notariell vollzo⸗ genen Nachtrags zu den Statuten der Prinz⸗Wilhelm⸗ Eisenbahn zu amortisirenden Obligationen am 9. Mai d. J., Vormittags 10 Uhr, in unserem Ge⸗ schäfts⸗Lokale in Langenberg durch das Loos bestimmt werden sollen. Langenberg, den 24. April 1851. Die kee9 h.
Kopenhagen⸗Roes de Eisenbahn.
Die ordentliche General⸗Ven sammlung wird am 26. Mai d. J., Nachmittags 6 Uhr, hierselbst gehalten. Legitima⸗ tion der Actionaire am 24sten j. M. im Haupt⸗Comtoir.
Kopenhagen, den 22. April 1851.
8 Ehlers, Vorsitzender.
Das Abonnement beträgt. 5 Rthlr. für ½ Jahr. 10 in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen RNummern wird “ ch
“
Dentschland. Aachen. Aufenthalt des Prinzen und der Prinzessin von Preußen.
Oesterreich). Wien. Hofnachrichten. — zuschlag zur Verzehrungssteuer.
Bayern. München. Kammer⸗Verhandlungen. — Abreise des Königs Otto von Griechenland. — Antrag des Reichsraths Grafen Giech über die bürgerlichen Rechte der israelitischen Glaubensgenossen. — Refskript
der Kreisregierung der Pfalz über die Lektüre der Lehrer.
Hannover. Hannover. Audienz der Deputation der lüneburger Ritter⸗ schaft bei dem Könige — Celle. Versammlung der Ritterschaften aus allen Provinzen.
Hamburg. Hamburg. Konklusum des Kollegiums der Oberalten über die Verfassungs⸗Angelegenheit.
Ausland.
Oesterreich. Cattaro. Erzeß.
Frankreich. Paris. Nationalversammlung. — Kreditforderung zu Gunsten Jerome Bonaparte's. — Bericht über die außerordentlichen Kre⸗ dite. — Die General⸗Conseils. — Kommissionsbeschluß gegen den Stra⸗ ßenverkauf der Journale. — Der bonapartistische Verein unter Broglie. — Die Differenz mit den Sandwichs⸗Inseln. — Vermischtes.
Grostbritanien und Irland. London. Hofnachrichten und In⸗ dustrie⸗Ausstellung. — Parlamentswahl. — Bevölkerungsvermehrung. — Der Shakespeare⸗Klub. — Vermischtes.
Italien. Turin. Die Kammerdebatten zwischen Paotectionisten und Freihändlern. — Demission des Finanzministers Nigra. — Castelli als Legations⸗Secretair nach Paris. Herzog und Herzogin von Aumale. — Ankunft Spinola's von Rom. — Vermischtes.
Spanien. Madrid. Journal⸗Beschlagnahme. — Die Veränderungen im Staatsdienst. — Espartero. — Nachrichten aus Portugal.
Portugal. Lissabon. Das Ende der Militair⸗Revolution nahe.
Preußen.
Vermischtes. — Gemeinde⸗
Deutschland. Zusammenstellung der Garnisonen der Königlichen Ausland. Oesterreich. Venedig. Vermischtes. Eisenbabhn⸗Verkehr.
Bericht über den Betrieb der belgischen Staatsbahnen. — Wien⸗Gloggnitz und Wien⸗Brucker Eisenbahn.
Preußen. Berlin.
Armee,
Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Den Geheimen Legations⸗Rath Balan zum vortragenden Rathe bei der politischen Abtheilung des Ministeriums der auswär⸗ tigen Angelegenheitenz;
Den Prediger von Hengstenberg in Teltow zum Superin⸗ tendenten der Diözese Berlin⸗Köln⸗Land;
Den bisherigen Superintendentur⸗Verweser, Pfarrer Riem⸗ schneider in Rosenthal, zum Superintendenten der zweiten königs⸗ berger Diözese; so wie 1
Den bisherigen Superintendentur⸗Verweser, Pfarrer Schütze in Marwitz, zum Superintendenten der Diözese Spandau zu er⸗ nennen; und . 1 1
Den bisherigen Rektor der Saldernschen höheren Bürgerschule zu Brandenburg, Riebe, als Direktor dieser Anstalt zu bestätigen.
Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten.
Dem bisherigen außerordentlichen Professor in der philosophi⸗ chen Fakultäaͤt der hiesigen Universität, Dr. Adolf Schmidt, und
Dem Kreis⸗Physikus Dr. Morgen zu Memel ist die nachge⸗ suchte Entlassung aus dem Königlichen Staatsdienste ertheilt;
Der Konsistorial⸗Rath, Professor Dr. Lehnerdt, seither Mitglied des Konsistoriums zu Königsberg, in gleicher Eigenschaft an das Konsistorium der Provinz Brandenburg versetzt;
Den Bildhauern Emil Wolff und Julius Troschel zu Rom das Prädikat „Professor“ beigelegt; und
Der Lehrer an dem Gymnasium zu Gleiwitz, Dr. Spiller, zum vierten Oberlehrer an derselben Anstalt ernannt worden.
Ministerinm für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten
Bekanntmachung.
Die bei den preußischen Post⸗Anstalten zur Aufgabe gelangen⸗ den Paket⸗ und Geldsendungen nach Belgien, nach dem nördlichen Frankreich und nach Großbritanien, mußten bisher von der preu⸗ ßisch⸗belgischen Gränze ab an Spediteurs übergeben werden, welche für deren Weitertransport auf den fremden, einer Staats⸗Fahrpost entbehrenden Gebieten durch Vermittelung von Privat⸗Unternehmern zu sorgen hatten. Herwärts gelangten dergleichen Sendungen eben⸗ falls erst durch Vermittelung von Spediteurs an die preußische Gränz⸗Post⸗Anstalt.
Um die mit einer solchen Expeditionsweise verknüpften Uebel⸗ stände, welche hauptsächlich in der Unbestimmtheit der Be⸗
Berlin, Dienst
·
3
ag den 29.
förderungs- und Ablieferungszeit, in der Höhe und Ungleich⸗ mäßigkeit Tarife, in der Schwierigkeit bei Nachforschun⸗ gen und in der Unsicherheit der Gewährleistung bestanden, zu beseitigen, ist zwischen der preußischen Post⸗Verwaltung und der belgischen Staats⸗Verwaltung der Posten, Eisen⸗
bahnen und Telegraphen unterm anneen d. J. ein Vertrag abgeschlossen worden, nach welchem ein unmittelbarer Fahrpost⸗Ver⸗ kehr zwischen den preußischen Post⸗Anstalten und den belgischen Staats⸗Eisenbahn⸗Büreaus eröffnet wird, sowohl für den Austausch der Päckereien aus Preußen und von weiterher nach Belgien, als auch der nach dem nördlichen Frankreich und nach Großbrita⸗ nien ꝛc.
Preußischerseits kommt für dergleichen Päckereien das Porto bis zum Gränzpunkte nach dem innerhalb Landes geltenden Tarife in Anwendung; belgischerseits wird für die nach Belgien be⸗ stimmten Päckereien der innerhalb Belgien geltende Tarif in An⸗ wendung gebracht.
Für Päckereien nach und aus Frankreich und Großbritanien setzt sich der Tarif zusammen:
a) aus dem preußischen Porto,
b) aus dem belgischen Porto
nach den Tarifen, welche für die und
üesschs. selbst und Frank⸗ 8 “ reich resp. Großbritanien vor⸗ 5 11.“ resp. kommenden Päckereien in Anwen⸗
1 dung gebracht werden. VVorläufig kann eine Frankirung der Päckereien bis zur preu⸗ ßisch-belgischen Gränze stattfinden; künftig wird dieselbe bis zum Bestimmungsorte ausgedehnt werden.
Die Beförderung der Päckereien wird mit den schnellsten zur Päckerei⸗Beförderung sich darbietenden Eisenbahnzügen und sonstigen Transport⸗Anstalten erfolgen.
Einer jeden Sendung muß behufs der zollamtlichen Behand⸗ lung eine Declaration des Inhalts beigefügt werden, welche
1) den Namen des Empfängers,
2) den des Bestimmungsortes,
3) die Zeichen und Nummern jedes Pakets. v
4) die Gattung der in den Päckereien enthaltenen Gegenstände, nach dem Zoll⸗Tarif einzeln aufgeführt,
5) das Brutto⸗Gewicht jedes der in dem Pakete enthaltenen Ge⸗ genstände,
6) das Datum der Declarationen, und
7) den Namen des Absenders
ergiebt.
Dem Absender steht es frei, auf dem Begleitbriefe des Pakets den Werth zu deklariren und dadurch die Gränzen zu bestimmen, innerhalb welcher er für den Verlust oder die Beschädigung des Pakets Garantie geleistet haben will.
„Hat der Absender von einer solchen Declaration des Werthes keinen Gebrauch gemacht, so steht demselben nur Anspruch auf eine Garantie bis zum Maximum von 10 Sgr. pro Pfund zu.
Die Begleitbriefe dürfen versiegelt sein und schriftliche Mit⸗ theilungen wie gewöhnliche Briefe enthalten.
Das Versenden von Geldstücken, Pretiosen, Juwelen u. s. w. in Briefen, statt in Paketen, ist nach den gedachten Gebieten nicht zulässig.
Die Eröffnung der Pakete, behufs der zollamtlichen Abferti⸗
gung, wird so viel als möglich erst am Bestimmungsorte, im Bei⸗ sein des Adressaten, statt an der Gränze, erfolgen. Die Durchführung der Päckereien nach und aus Frankreich und Großbritanien, durch das belgische Gebiet, wird in besonderen, von der Zollbehörde verschlossenen Wagenräumen oder Behältnissen ver⸗ gestalt geschehen, daß weder eine zollamtliche Eröffnung der Päcke⸗ reien, noch ein Aufenthalt für dieselben an der belgischen Ein⸗ und Ausgangs⸗Gränze stattfindet.
Vorläufig ist der Vertrag in Ausführung gekommen für die Sen⸗ dungen nach folgenden belgischen Orten: Louvain, Verviers, Lüt⸗ tich, Antwerpen, Brüssel, Gand, Ostende, Courtrai und Mons.
Sobald auch Sendungen nach den übrigen belgischen Orten, ferner nach Frankreich und Großbritanien nach den in dem Ver⸗ trage verabredeten Bestimmungen durch Vermittelung der belgischen Staats⸗Eisenbahn⸗Büreaus expedirt werden können, was von der weiteren Ausführung der Einrichtungen abhängt, mit welchen die belgische Staats⸗Verwaltung beschäftigt ist, wird solches zur Kennt⸗ niß des Publikums gebracht werden.
Berlin, den 9. April 1851.
Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. von der Heydt.
Angekommen: Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich Wilhelm von Hessen, von Deßau.
Der Prinz August zu Schönaich⸗Carolath, von Saabar. Se. Durchlaucht der General⸗Lieutenant und Commandeur der bten Division, Fürst Wilhelm von Radziwill, ist von Branden⸗ burg hier angekommen und bereits dorthin wieder abgereist.
Abgereist: Der Fürst Adam Czartoryski, nach Posen.
Se. Excellenz der General- Lieutenant und Commandeur der Zten Division von Stösser, nach Stettin.
Nichtamtlicher Th Dentschland. 9
Preußen. Aachen, 26. April. (A. Z.) Der gestrige Festbal,, welchen die Stadt u Ehren unserer hohen Gäste gegeben hat, und auf welchem Ihre Königliche Hoheiten sich längere Zeit mit vielen
Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und
Auslandes nehmen Bestellung auf
dieses Blatt an, für Berlin die
Expedition des Preuß. Staats⸗
1 Anzeigers: Behren⸗Straße Nr. 57
der Anwesenden unterhielten, war ungemein glänzend. Heute Mor⸗ gen stattete Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin von Preußen unseren zahlreichen Wohlthätigkeits⸗Anstalten einen Besuch ab und sprach dabei wiederholt Ihre lebhafte Zufriedenheit über die gute Organisation derselben aus. Gegen 10 Uühr war große Parade der hier befindlichen Garnison vor Sr. Königlichen Hoheil dem Prinzen, dann Mittags großes Diner im Präsidialgebäude, zu welchem Hoch⸗ dieselben eine Anzahl Einladungen hatten ergehen lassen. Heute Abend werden die hohen Gäste einen Ball bei dem Bürgermeister C. Nellessen mit Ihrer Gegenwart beehren und morgen früh Ihre Reise nach Bruüssel fortsetzen.
Gestern sind der kommandirende General des 8. Armee⸗Corps, Herr General⸗Lieutenant von Hirschfeld, der Ober⸗Präsident der Rheinprovinz, Herr von Auerswald, der Herr. General⸗Major von Bonin, der Herr General⸗Major von Brun, der Adjutant des kommandirenden Generxals, Herr Major von Alvensleben, im Ge⸗ folge Ihrer Königl. Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin von Preußen hier eingetroffen.
Oesterreich. Wien, 26. April. Das Neuigkeits Büreau meldet: „Se. Majestät der Kaiser hat nach allerhöchst seiner Genesung vorgestern wieder die erste öffentliche Audienz ge geben.“ Die neuesten Bülletins über das Befinden Sr. Kaiserli chen Hoheit des Erzherzogs Ferdinand Max lauten: Triest, 24. April, 6 Uhr Abends. Heute Nachmittags war eine kleine dem regelmäßigen Verlaufe entsprechende Fieber⸗Exacerbation, übri gens ist der Zustand befriedigend. — 25. April, 8 Uhr Mor gens. Die Nacht sehr ruhig, sehr mäßiges Fieber, der allgemein Zustand nicht verändert.
Die Deputation des Gemeinderaths von Olmütz, den Bürger⸗ meister Dr. Mandelblüh an der Spitze, ist hier eingetroffen, un dem Minister-Präsidenten Fürsten von Schwarzenberg und dem Minister des Innern, Dr. Bach, die Chrenbürgerdiplome dieser Stadt zu überreichen.
Der Minister Baron Kulmer ist von Pesth nach Kaschau ab gereist.
Die niederösterreichische Statthalterei hat folgende Bekannt machung erlassen: „Nachdem der Gemeinderath der Haupt⸗ und Residenzstadt Wien in Folge der gesteigerten Kommunalbedürfnisse kraft des ihm nach §. 90 der provisorischen Gemeinde⸗Ordnung vom 9. März 1850 zustehenden Rechtes beschlossen hat, den Ge⸗ meindezuschlag zur landesfürstlichen Verzehrungssteuer von den bei den Linien Wiens eingebrachten Gegenständen bei allen Artikeln wo derselbe bisher 25 Prozent der Verzehrungssteuer nicht erreichte, mit Ausnahme des Schlacht⸗ und Stechviehes, dann des Bieres, auf 25 Prozent zu erhöhen, so bringe ich dies mit dem Beifügen zur allgemeinen Kenntniß, daß diese Erhöhung vom 1. Mai d. J. an in Wirksamkeit trete, und daß die auf die einzelnen Artikel ent⸗ fallenden Zuschläge aus dem bei den Verzehrungssteuer⸗Linienäm⸗ tern angeschlagenen Tarife zu entnehmen seien. Wien, 25. April.“
Bayern. München, 24. April. (N. M. Ztg.) In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten ergreift nach Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung der Justiz⸗Minister das Wort: Die Verfassungs⸗Urkunde schreibe vor, daß für das ganze Königreich nur ein Strafgesetzbuch bestehen solle. Bisher, seit 30 Jahren, seien nicht zu beseitigende Hindernisse entgegenge⸗ standen, nun sei es gelungen diese zu beseitigen. Es sei bekannt, daß der Code pénal viele Mängel habe, hierunter vorzüglich eine barbarische Strenge, das werde Niemand leugnen, selbst seine Ver⸗ theidiger nicht; ein Meisterwerk seiner Zeit set das bayerische Straf⸗ gesetzbuch gewesen, wenn die Zeit auch viele Mängel hervorgerufen habe. Diese seien durch das neue Strafverfahren immer schroffer hervorgetreten; es sei ein neues Gesetzbuch nothwendig geworden, dieses sei ausgearbeitet; es bestehe aus 414 Artikeln. Er habe die Ehre, den allgemeinen Theil, der aus 103 Artikeln bestehe, vorzu legen; der allgemeinen Theil würde zuerst vorgelegt, weil er für den besonderen Theil präjudiziell sei; die Regierung würde den speziellen Theil vorlegen, wenn die Berathung über den all⸗ gemeinen Theil vollendet, oder doch so weit vorgeschritten, daß nach diesem am speziellen keine Aenderung mehr nothwendig sei. An diese weitere Vorlage würde sich die Vorlage des Polizei⸗ strafgesetzbuches anschließen; es liege bereits ausgearbeitet, aus 236 Arnkeln bestehend, vor. Die Berathung uber das Strafgesetzbuch bilde auch für dieses eine präjudizielle Materie. Sei die Berathung über das letztere vorgeschritten, würde die Regierung das Gesetz vorlegen; hieran schließe sich dann ein Gesetzentwutf über das Strafverfahren, auch dieser sei ausgearbeitet und bestehe aus mehr als 700 Arlikeln. Der erste Präsident giebt hierauf, da die Oster⸗ seiertage gleichsam einen Abschnitt bildeten, eine Uebersicht der bis⸗ herigen Thätigkeit der Kammer. Hirschberger erstattet hierauf Vortrag über den Antrag des Abgeordneten De. Arnheim, die Zulassung der Feuerversicherungsbank in Gotha zur Annahme von Versicherungen auf Mobilien in Bayvern betreffend. Dr. Arn⸗ heim vertheidigt seinen Antrag gegen diesen Beschluß. Die go⸗ thaer Bank sei bis zum Jahre 1836 in Bayern zulässig gewesen, der Ausschuß habe sich bei der Staatsregierung über die Vorzüg⸗ lichkeit dieser Bank erkundigen können. Ein Wunsch würde nichts helfen, damit sei der Staatsregierung kein Anhaltspunkt ge⸗ geben, welche Bank man für vorzüglicher halte. Die gothaer Bank beruhe auf dem Prinzipe der Gegenseitigkeit, sie beruhe gegen⸗ über den Actien-Gesellschaften auf dem Interesse der Betheiligten selbst. Dr. Arnheim weist die Solidität der gothaer Bank ge⸗ genüber den Actien⸗Gesellschaften aus einer Zusammenstellung der seit vielen Jahren vertheilten Dividenden nach; die Solidität Jase sich auch vorzüglich bei dem hamburger Brande gezeigt, sie 8 ihren Verbindlichkeiten mit drei Millionen binnen kurzer Zeit nachgekom⸗ men. Daß die gothaer Bank andere verdrönge, sei nicht richtig. Man sage, die gotbaer Bank sei nur in Städten und bei dem Handelsstande beliebt, nicht so auf dem Lande; auch das sei nur
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