1851 / 134 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Sonnabend, den 10. Mai.

Das Schock Stroh 10 Rthlr. 5 Sgr., auch 9 Rthlr. Der Centner Heu 24 Sgr., geringere Sorte auch 21 Sgr.

Telegraphische Notizen. Frankfurt a. M., 12. Mai. 2 ½ Uhr. 4Azproz. 64 ½. 5proz. 73 ½. B. A. 1134. Span. 34 ½. Bad. 32 ½¼. Kurh. 324. Lond. 118 ½. Paris 94 ½. Hamburg, 12. Mai. deburg⸗Witt. 57 ½¼. Span. 32 ½. Weizen fest, wenig angestellt. Roggen

E. R. 4 ½ proz.

Königliche Schauspiete. Mittwoch, 14. Mat, die. so wie auch das Billet⸗Verkaufs⸗Büreau. Donnerstag, 15. Mai. Im Opernhause. Abonnement: Ferdinand Cortez, oder: Oper in 3 Abth., von de Jouy. dem Französischen übersetzt von May. Preise der Plätze: 1 Rthlr.

Wien 92.

Nordb. 40 ½. 34 L. 156 ½.

2 ½ Uhr. Hamb.⸗Berlin 97 ¾. Mag⸗

8 8

fest, unverändert.

sind die Königlichen Theater geschlossen,

Mit aufgehobenem Die Eroberung Mexiko's, Musik von Spontini. Aus Ballets von Hoguet.

Parquet, Tribüne und zweiter Rang Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium

Amphitheater 10 Sgr. In Potsdam.

in 4 Akten, von Hackländer.

Met. 39 L. 92.

92. Parquet⸗Loge 20 Sgr. Lombard. 73 ¼.

10 Sgr. Amphitheater 5 Sgr. Freitag, 16. Mai.

EEEEee—

Mittwoch, 14. Mai. Donnerstag, 15. Mai.

Musik von J. C. Stenzel.

Sonnabend, 17. Mai.

1Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr.

Zum erstenmale: Der geheime Agent, Lustspiel Anfang 6 Uhr. Billets zu dieser Vorstellung sind in der Kastellans⸗Wohnung im Schauspielhause zu Potsdam zu solgenden Preisen zu haben: Erster Balkon und erste Rang⸗Loge 25 Sgr. Zweite Rang⸗Loge

Im Schauspielhause. Vorstellung: Prinz Friedrich von Homburg, Schauspiel in 5 Abth., 3 ⅜. von H. von Kleist. b

Königsostädtisches Theater. Kein Schauspiel.

Zum erstenmale: Mein Freund, Posse mit Gesang in 3 Akten, nebst einem Vorspiel, von J.

Freitag, 16. Mai. Zum erstenmale wiederholt: , 1““ Mein Freund.

Meteorologische Beobachtungen.

1851. 12. Mai.

Morgens

6 Ubr.

Nachmittags Abeuds V Nach einmaliger 2 Ubr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck 5 Luftwärme ... .. Thaupunkt . Dunstsättigung Wind

Wetter Wolkenzug . . .

Tagesmittel:

Parquet und

10 Sgr. Parterre

79ste Abonnements⸗

0NO.

336,14“ „Par. 336,04“Par. 336,11“ „Par. Auellwärme 7,565 n. + 5,00n. + 4,1°9

88 pCt.

+ 11,3“9 n 6,2 R. Flusswärme +. 10,00 k. —₰ 6,98 n 5,0 n Bodenwärme 69 pOt. 89 pCt. bezogen. tröbe. 080. 0X0 0NoO.

Ausdünstung Nfederschlag 0,011 "Rb.

Wärmewechsel-† 1 1,5 9

trübe.

336,10“„Par. äqu + 5,1°9 n.. 82

Nestroyv. der

Mein Freund.

I ““ gnW“

der Zw

.

Berlin, Druck und Verlag der D. eckerschen Geheim

Mit der heutigen Nummer des Staats⸗Anzei⸗ gers sind Bogen 209 und 210 der Verhandlungen der Ersten Kammer und Bogen 196 und eiten Kammer ausgegeben worden.

197

9n

„v„ vom 13. Mai.

IEechsel- Course. 250 Pl. Kurz 250 PFl. 2 Mt 300 Mk. Kurz 300 mk 2 Me. 1 Lst. 3 hlt. 300 Fr. 2 Mt. 150 Fl. 2 Mit. 150 Fl. 2 Mt 100 Thlr. 2 Mt.

8e Couraut im 14 Thlr. Fals... 100 Thlr. 8 Tos

Amsteoerdam .. do. Hamburg .. do. London Paris Wien in Augsburg . . ..

Breslau

Leipzig iu 2 Mr. 100 FlI.

Frankfurt a. M. südd. Ww .. DD. 2 Mt. 1 100 Sünbl.

Petersburx

Inländische Fonds, Efandbriese, Hommunal- P'apiere und

Geld-Course.

ZII. Brief. Geld. Gem. 2t.

25 21 105 ½6 Grh Pos. Pfdbr. 52

Preufs. Freiw. Anl 5 . *2

do. St Anl. v. 50 4 ½ 102 ½ 102 8 Ostpr. Pfandhbr. St.-Schuld-Sch. 3 ½ 86 ½ 1 85 ½ Pomm. Pfaudbr. 06d.-Deichb.-Obl. 4 ¼ Seech. Prüm.-Sch. 128 ¾ V do. ELt. B. ar. 1o. 2

Kur- u. Nm. do. Schlesische do. K. u. Nin. Sebuldv. 3 ½ nerl. Stadt-Obl. 5 1103

db. 19 82 822 Friedrichsd' 90 ¼, And. Goldm. à 5 th.

52 Westpr. Pfandbr. 3 ½ 9¹½ Grolsb. Posen do. 4 102 101 ½

Discouto-.

Ausltändische Fonds.

Pr. Bk. Autb.-Sch.

3 woecben

Brief. Geld. 91½ 1 do.

Eisen bhba hn-

AcCiice n.

Kapital. Der Reinertrag wird uach erfolgter Bekanntm

in der darnu bestimmten Rubrik ausgeflillt

v

8 Stamm-Actien. 1 1

Die mit 3 ⅛½ Ct. bez Actien sind v. Staat gar

Börsen-Zins- 1849.

Bechnung. Rein-Ertrag Rein-Ertrag

1850.

. Porioritäls- Actien. ℳl apilel.

(09925

Summtliche Pribritäts-Achlien werden durehb zührliche Verloesuag 5 1 sCt. Anortisict

6 196 19 IT11 Berl. Anh. Litt. A. B. 6,600,000 80 ½ 79 ½ do. Hamburg

101e⸗ 6b0. Stettih Starg. 99 ¾ do. Potsd.-Magd... 99 Magd.-Halberstadt ..

,39 do. Leipziger

8 16 Halle-Thüringer

1041½ Cöln -Minden

Rheinische ... 1.,500,000

Düsseld.- Elberfeld.. 1,000,000

Steele - Vohwinkel

Niederschl. Märkisch. 10,000,000

Zweigbahn 1,500,000

2,253, 100

2,400,000

1,200,000

1,700,000

Oberschl. Lit. X. Iith 96 Cosel -Oderberg.... Breslau-Freciburg... Krakau-Oberschl.... Berg. -Mäark Stargard- Posen Ruhrort-Crefeld .... Aachen-Düsseldorf.. Brieg -Neisse .. Magdeb.-Wittenbp. ...

5,000,000

1,100,000 4,500,000

HRuss. HHamb. Cert. Polun. uene Pfdbr. do. Hope 1. Aul. 91½ do. Part. 500 Fl. do. Stiegl. 2. 4. A. 90 ¾ do. do. 300 Fl.

do. . 5. A. 90 ½ IIamb. Feuer-K. d0. Staats-Pr. Anl.

do. v. Bthsch. Lst. Lii bock. Staats-A.

do. Engl. Anleihe 8 do Poln. Schatz 0. 80 ½ 110ll. 2 ½ % Int. 2 kKurh. Pr. O. 40 th.

do. d0 Cert. L. A. 8 94 ½ 40. do. f. B. 200⸗FPl. 18 ½ N. Had. 40. 35 Pl. Poln A. Pfdbr. a. C. 93 ⁄¼

200 1 32½ 18 ¾

933 Quitlungs- Hogen.

Aachen-Mastricht 2,750,000

Ausléëind. Aclien.

8,000,000

do. HSriICO

Friedr. Wilh.-Nordb.

8 T

8,0000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000

1.800,000 4,000,000

Bonn. Cöln 1,051,200

1,300,000

Kassen-Vereins-Bank-Actien 105 w.

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Cöln

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Rhein. v.

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Krakau

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Berl. Anhalt .. do. Hamburg do. do. do. Potsd-Magd. .. do do. do. 60. do. Stettiner

Nlagdeb.- Leipziger ..

Halle - Thüringer....

vrhiEeAe116“

do. do.

Staat gar. do 1. Priorität .. do. Stamm Prior.

Düsseldorf-Elberfeld.

Niederschl. Märkisch.

II1. Serie. Lweigbahm NMagdeb.-Wittenb

do. Halberstädter Oberschl. .. Cose]l-Oderberg Steele- Vohwinkel do. 11. Ser. Breslau- Freiburg... Berg.- Ebäö“

Ausl. Stamm-AcLl. Kiel -Altona Cöthen-Bernb. Thlr. Necklenburger Thlr. 4,300,000

Preussische

1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 1,000,000 800,000 1,788,000 4 4,000,000 4 3,674,500 4 3,500,000 5 1,217,000 3

4

4

4

1

102 5z 1045⁄ 6 82 ½ B. 90 ½ B. 93 B 95111 103 ½ 6.

100 ½

2,487,250 4 1,250,000 1,000,000 4,175,000 do. 3,500,000 2,300,000 252,000 2,000,600 700,000 360,000 250,000 2 325,000 5 98 bz. 375,000 89 B. 400,000 1,100,000

1 101 11 98] ¼ 6.

2,050,000 650,000

93 ¼ G 49 B. 81 81

- Zank-Antheile 942 bz.

Mit Xusnahme von Oberschlesischen, Magdeburger und Mecklenburger, worin und die Course erfuhren im Allgemeinen keine wesentliche Veränderung.

Mchreres zu besseren Coursen umgesetzt wurde,

war das Geschäft auch heute nicht sehr bedeutend,

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eerexce

[697 Nothwendiger Verkauf.

Die im Kreise Inowraclaw belegenen Rittergüter Sta⸗ nomin und Stanomska⸗wola, welche landschastlich auf 40,204 Thlr. 16 Sgr. 2 Pf. und 14,856 Thlr. 8 Sgr. 4 Pf. abgeschätzt worden zufolge der nebst Hypotheken⸗ schein und Bedingungen in der Registratur einzusehen⸗ den Tagxe, sollen

am 20. Juni 1851, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Alle unbekannten Real⸗Prätendenten werden aufge⸗ boten, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden.

Die dem Aufenthalte nach unbekannten Gläubiger:

1) Gutsbesitzer v. Lubomeski,

2) die Interessenten der Franz und Ignatz v. Lochocki⸗ 8

schen erbschaftlichen Liquidationsmasse, die Erben des Präsidenten v. Schrötter, Ritterschafts⸗Rath Joseph v. Busse, Adelheid v. Schöning, 6) Rendant Herrendörfer, werden hierzu öffentlich vorgeladen. Inowraclaw, den 7. Dezember 1880 Königl. Kreisgericht. J. Abtheilung.

[328] Bekanntmachung.

Der durch die Verfügung vom 6. April 1848 über das Vermögen des inzwischen verstorbenen Kaufmanns Carl Friedrich Threlheim eröffnete Konkurs ist durch Verfügung von heute aufgehoben, was hiermit bekannt gemacht wird.

Marienwerder, den 7. Mai 1851.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

[326] „L »v 8 8 82 2 keisse⸗ Brieger Eisenbahn. Die Herren Actionaire werden zu der diesjährigen ordentlichen General⸗Versammlung auf den 30. Mai c., Nachmittags 3 Uhr, im Lokale der hiesigen Börse ergebenst eingeladen. Außer den im §. 30 des Statuts bezeichneten Ge⸗ enständen wird 8†1,g einen Antrag der Wittwe v. Billerbeck auf Aufhebung der Präklusion mit der letzten Einzah⸗ lung von 10 % auf 50 Stck. Quittungsbogen, 2) über die Fortsetzung des mit der Oberschlesischen Eisenbahn⸗Gesellschaft geschlossenen, bereits gekün⸗ digten Administrations⸗Vertrages in Betreff unse⸗ rer Bahn, 3) über den von mehreren Actionairen gestellten An⸗ tag, die §§. 19, 32 und 45 des Gesellschafts⸗

Bekanntmachungen.

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KAA A- HK,,ᷓAA-

Sprzedaz* konieczna.

Dobra szlacheckie Stanomin i Stanomska -wola, landszaftownie na 40,204 Tal. 16 sgr. 2 fen. 1 14,856 Pal. 8 sgr. 4 fen. otaxvowane wedle taxy, mogae 6 by przéjrzanéj wrau 2 wykazem hypotecznym i wa runkami w Registraturze maja byẽ

dnia 20g0 Czerwea 18511 Przed poludniem 0 godzinie 10tey w miéjscu zwyklem posiedzen sadowem przedane.

Wszyscy niewiadomi pretendenci realui wzy waja sig, a2eby si60 bPod uniknieniem prekluzyi zglosili naj- pôzniéj w terminie oznaczonym.

Niewiadomi z pobytu wierzyciecle:

1) dziedzie Lubomeski,

2) interessenci mass) likwidacyinéj Franciszka Igna- cego Lochockiego,

3) spadkobiere) prezesa Schröter,

4) radca Jozef Busse,

5) Adelheida Schöning,

6) kassyer Herrendörfer‧,f⸗

zapoz) waja s1 niniéjszym publicznie.

Inowracfaw dnia 790 Grudnia 1850.

Kröl. Sad Powiatowy. Wyqdziat 1

Statuts, welche die Abhaltung der General⸗Ver⸗ sammlungen, die Wahlfähigkeit der Mitglieder und Stellvertreter des Direktoriums, so wie des Aus⸗ schusses, betreffen, einer Abänderung zu unterwerfen, zu berathen und zu beschließen sein. 8 Sollte die ad 3. erwähnte Abänderung des Gesell⸗ schafts⸗Statuts beschlossen werden, so wird gleichzeitig ein Nachtrag zu demselben zu vereinbaren sein. Diejenigen der Herren Actionaire, welche der Gene⸗ ral⸗Versammlung beiwohnen wollen, haben nach §. 25 des Statuts die ihnen gehörigen Actien bis zum 29sten d. M. im Direktorial⸗Büreau der Oberschlesischen Eisen⸗ bahn⸗Gesellschaft auf deren Bahnhofe hierselbst zu pro⸗ duziren oder deren am dritten Orte erfolgte Niederle⸗ gung nachzuweisen und zugleich ein Verzeichniß der Nummern in 2 Exemplaren zu übergeben, von denen das eine zurückbleibt, das andere, mit dem Siegel der Gesellschaft und dem Vermerk der zuständigen Stimmen versehen, als Einlaßkarte dient. Breslau, den 8. Mai 1851. Das Direktorium der Neisse⸗Brieger Eisenbahn⸗Gesellschaft.

1329] Aufforderung.

Durch einen letzten Willen vom 23. März 1601 hat der vormalige Hospitalmeister Hans Packisch eine Sti⸗ pendienstiftung begründet, aus deren Fonds jährlich

61 Mfl. an 2 Studirende seiner Verwandtschaft, und in Ermangelung solcher, an Söhne hiesiger Bürger in gleichen Raten zu Förderung ihrer Studien auszuzahlen sind. Genußberechtigt sind nicht blos diejenigen, welche sich bereits auf einen Universität befinden, sondern auch diejenigen, welche sich zu den Universitätsstudien auf einer Vorbildungs⸗Anstalt vorbereiten. Die Empfänger sollen gute Anlagen besitzen und in ihren Studien so weit vor⸗ geschritten sein, daß sich annehmen läßt, sie werden mit Nutzen eine Universität beziehen können. Die Verleihung hat auf 6 hintereinanderfolgende Jahre zu geschehen; die Erhebung jeder Jahresrente setzt aber voraus, daß dabei nachgewiesen werde, es habe der Empfänger während des Zeitraums, auf den sie gewährt wird, den Studien obgelegen und es sei etwas Widriges gegen ihn nicht vorgekommen. Da nun beide Packischische Stipendien dermalen apert sind und uns Bewerbungen zur Zeit nicht vorliegen, so fordern wir hiermit alle diejenigen, welche sich für genußberechtigt halten, auf, noch vor dem WW11“”“ unter gehöriger Nachweisung ihrer Ansprüche und ob⸗ erwähnter Erfordernisse sich als Bewerber anzumelden, dann aber unserer Beschlußfassung und Bescheidung, im Unterlassungsfalle sich aber dessen, daß ihre Ansprüche für diesmal unbeachtet bleiben, sich zu gewärtigen. Freiberg, den 8. Mai 1851. Der Stadtrath.

[327] Bekanntmachung.

Das Nordseebad auf der Insel Nordernei an der Ostfriesischen Küste wird auch in diesem Jahre mit dem 1. Juli eröffnet und am 30. September geschlossen werden.

Während der Badezeit wird zwischen Nordernei und dem Norddeiche, in der Gegend der Stadt Norden, täglich ein Paketschiff hin⸗ und zurückfahren, welche Fahrt in der Regel eine Stunde dauert. Die Fahrt zu Wagen durch das Seewatt, welche ohne alle und jede Gefahr bewerkstelligt werden kann, erfolgt vom Hil⸗ genriedersyhl, die Zeit dieser Wattfahrten, so wie die Abfahrtsstunden des Paketschiffes, für jeden einzel⸗ nen Tag mit Rücksicht auf Ebbe und Fluth bestimmt, wird durch Insertion in die Hannoversche Zeitung und das Ostfriesische Amtsblatt bekannt gemacht, und wer⸗ den desfallsige Anschlagzettel ebenfalls in den bedeuten⸗ den Gasthöfen zu Hannover, Bremen, Oldenburg, Ham⸗ burg ꝛc. zu finden sein.

Von Bremen aus werden auch in diesem Jahre wie⸗ der regelmäßige Dampfschifffahrten eingerichtet, über die das Nähere bekannt gemacht werden wird. 1

Logisbestellungen sind an den Voigt Hasse auf Nor⸗ dernei zu richten.

Im April 1851. 3

Der Königlich Hannoversche Bade⸗Kommissär. Beulw i3.

erlin-Hamburger Eisenbahn.

Siebente ordentliche General⸗

B

,. . Versammlung der Berlin⸗Ham⸗ burger Eisenbahn⸗Gesellschaft.

,STa Die Actionaire der Berlin⸗Hambur⸗

s . ger Eisenbahn⸗Gesellschaft werden hier⸗

1 durch von dem unterzeichneten Ausschuß

zur siebenten ordentlichen General⸗Ver⸗ sammlung eingeladen. Dieselbe wird Fam Sonnabendden 31. Maid. J., 1 Uhr Nachmittags, stattfinden, und zwar in Gemäßheit §. 32 des Statuts zu Ludwigslust (im Saale des Bahnhofs⸗Gebäudes).

Nach §. 37. des Statuts verbinden die Beschlüsse der erschienenen Actionairs auch die Nichterscheinenden und Nichtvertretenen.

Die stimmberechtigten Inhaber von 10 oder mehr Actien werden ersucht, zum Behuf ihrer Legitimation in den Tagen vom 15. bis 27. Mai d. J, Vormittags von 10 bis 1 Uhr, in den Verwaltungs⸗Büreaur auf den Bahnhöfen zu Berlin und Hamburg und in Lud⸗ wigslust bei dem Ausschußmitgliede Herrn Dr. Bölte:

1) ein von ihnen vollzogenes Nummer⸗Verzeichniß ihrer Actien zu übergeben,

2) die letzteren in Original vorzuzeigen und dagegen eine Eintritts⸗ und Stimmkarte, ohne welche die Theilnahme an der General⸗Versammlung nicht gestattet werden kann, so wie eine Freikarte in Empfang zu nehmen.

Die Freikarte ist indeß nur fur die am 31. Mai c. aus Hamburg und beziehungsweise Berlin um 7 ½ Uhr Morgens abgehenden Personenzüge, so wie für die von Ludwigslust nach stattgehabter General⸗Versammlung nach Hamburg beziehungsweise Berlin gehenden Extra⸗ züge gültig.

Folgende Gegenstände werden zur Verhandlung kommen:

1) Die nach §. 36 sub 1 und 2 des Statuts in jeder ordentlichen General⸗Versammlung vorzutragenden Berichte und Rechnungsabschlüsse,

2) Vornahme der Wahlen für den Ausschuß nach §. 42 des Statuts.

Hamburg, den 23. April 1851.

Der Ausschuß der Berlin⸗Hamburger Eisenbahn⸗ 1

Gesellschaft. droth, Dr., Vorsitzender

Ober-Heofbachdruckerei.

as Abonnement beträgt. 5 Rthlr. für ½¼ Jahr. 10 Rthlr. ⸗1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Rummern wird der Bogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.

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Amtlicher 1.

3 Deunte b la u d.

Preußen. Duisburg. Die Aachen⸗Düsseldorfer Eisenbahn.

Oesterreich. Wien. Reisen von Ministern. Vorschriften in Betreff der Rückkehrgesuche politischer Flüchtlinge. Urtheilssprüche des prager Kriegsgerichts. Fürst Metternich.

Bayern. München. Kammer⸗Verhandlungen.

Hannover. Hannover. Kammer⸗Verhandlungen.

Hessen und bei Nhein. Darmstadt. Abreise des Freiherrn von Dalwigk nach Dresden.

Frankfurt. Fra⸗ nifurt a. M. Ankunft des preußischen Bundestags⸗ Gesandten. Bundes⸗Versammlung. Vermischtes.

MNusland.

Oesterreich. Venedig. Reise des Großherzogs von Hessen. Ab⸗ reise des Herzogs von Modena und der Erzherzogin Hildegarde.

Frankreich. Paris. Vermischtes. Diplomatische Audienz. Die Wahlgesetzfrage. Ledru Rollin. Sauzet und Lamartine. Ent⸗ waffnung der Nationalgarde von Grenoble. Türkische Offiziere. Vermischtes.

Großbritanien und Irtand. London. Der Kaffernkrieg. Prozeß.

Spanien. Madrid. Verordnung über Budget⸗Aenderungen. Be⸗ sorgnisse hinsichtlich der Zustände in Portugal. Bruder des Herzogs ““ †. Nachrichten aus Portugal. Unsall der Köhigin Mutter. 1

Portugal. Lissabon. Forderungen Saldanha's.

Die Industrie⸗Ausstellung zu London.

Eisenbabn⸗Verkehr. Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn. Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Amtlicher Theil Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Königlich niederländischen außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister an Allerhöchstihrem Hoflager, Frei⸗ herrn Schimmelpennink van der Oye, den Rothen Adler⸗ Orden erster Klasse; dem Großherzoglich mecklenburg⸗schwerinschen Ober⸗Hofmeister, General⸗Major von Sell, den Stern zum Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse; dem Legations⸗Secretair bei der Königlich niederländischen Gesandtschaft in Berlin, Grafen du Chastel, und dem Direktor der schönen Künste bei der Prä⸗ fektur der Seine, Varcollier zu Paris, den Rothen Adler⸗ Orden dritter Klasse; so wie dem Plato von Tchihatcheff zu St. Petersburg den St. Johanniter⸗Orden zu verleihen; und

Die Wahl des bisherigen Landraths und Landes⸗Aeltesten, Freiherrn von Wechmar auf Zedlitz zum General⸗Landschafts⸗ Repräsentanten von Niederschlesien für den sechsjährigen Zeitraum von Weihnachten 18070 bis dahin 1856 zu bestätigen. 1

—xeea

Kbgereist Durchlaucht der Fürst Georg zu Sayn Wittgenstein „Berleburg, nach Dresden.

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, Graf von Renard, nach Groß⸗Strehlitz.

Nichtamtlicher Theil.

HDentschland.

reußen. Duisburg, 10. Mai. (K. Z.) Seitens des Handels⸗ Ministers war ein Comité ernannt worden, welches den Auftrag erhalten hatte, ein Gutachten darüber abzugeben, wo es zweck⸗ mäßiger erscheine, den Uebergang der Aachen⸗T üsseldorfer Eisenbahn zu bewerkstelligen, ob bei Grimmlinghausen oder unmittelbar der Stadt Düsseldorf gegenüber. Dieses Comité hat sich nunmehr mit einer Majorität von zwei Stimmen für den Uebergang bei Düssel⸗ dorf ausgesprochen.

Oesterreich. Wien, 12. Mai. Die D. Z. a. B. spricht von den Reisen dreier Minister. Der Handels⸗Minister von Bruck soll nach London gehen, ver Minister des Innern, Dr. Bach, einen Ausflug in das Innere des Landes machen, und der Minister des Auswärtigen, Fürst Schwarzenberg, nach Dresden zur Schließung der dortigen Konferenzen sich begeben wollen. .

Dem Const. Bl. a. B. wird geschrieben: „In jüngster Zeit hatte es sich sehr häufig ereignet, daß Anverwandte und Angehörige politischer Flüchtlinge bei der Regierung um Begnadigung und Bewilligung der Rückkehr für diese eingeschritten sind, was dieselbe zu der Voraussetzung hinführte, daß dieser Form der Bitten nur die Absicht der Flüchtlinge zu Grunde liege, mit der Umsturzpartei nicht ganz zu brecen und sich durch diesen Akt derselben gegenüber nicht zu kompromittiren. Dies bewog die Staatsverwaltung zu dem Entschlusse, daß in Zukunft nur denjenigen politischen Flüchtlingen die Ruückkehr erlaubt werden soll, welche sich willig zeigen, mindestens einige Gewähr fuͤr die Aenderung ihrer Gesinnung und das Ablassen von der Verbindung mit der revolutionairen Partei zu geben. Es wurde demnach angenommen, daß, um diesem ausgesprochenen Grundsatze thatsächliche Geltung zu verschaffen und in den speziellen Fällen eine Bürgschaft für das Verhalten der Begnadigten zu erhalten, bei allen politisch Kompromittirten ohne irgend einen Unterschied die Ueberreichung einer persönlichen und schriftlichen Erklärung, in welcher Reue über das Vergangene und Zusicherung der Unter⸗ thanentreue für die Zukunft ausgesprochen wird, als eine der we⸗ sbntlichsten Bedingungen anzusehen sei. Demgemäß haben auch alle

ehörden, welche bei derlei Gesuchen zu handeln befugt sind, die Weisung erhalten, künftighin auch nur solche Revertenzgesuche bei

.“

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Donnersta den 15. Ma g

sich in Verhandlung zu nehmen, in welchen die obige Bedingung erfüllt ist, und von dieser Regel nur in ganz besonderen Fällen eine Ausnahme zu machen.“

In dem bei dem Kriegsgerichte auf dem Hradschin zu Prag anhängigen Hochverraths⸗Prozeß wurden ferner über die nachbe⸗ nannten, bei gesetzlich erhobenem Thathestand vurch ihre mit allen rechtlichen Erfordernissen versehrnen Geständnisse uberwiesenen In⸗ quisiten folgende Urtheile gefällt und unterm 10ten d. publizirt: „Johann Nedwidek, zu Owczar Herrschaft Reuhof vormaligen Czas⸗ lauer Kreises in Böhmen am 26. Oktober 1826 geboren, katholisch, ledig, bis zum Jahre 1848 Hörer der Technik am polytechnischen Institute zu Wien, sodann slovakischer Freischärler, endlich seit Mitte April 1849 Expedient im Redactions⸗Büreau des Emanuel Arnold, Herausgebers des Blattes Obcanske noviny, wegen des Verbrechens des Hochverrathes, zum Tode durch den Strang; Franz Girgel, zu Prag in Böhmen am 13. April 1822 gel oren, katholisch, ledig, im Jahre 1848 Lehramts⸗Adjunkt am alt⸗ städter Gymnasium zu Prag, seit 27. November 1848 die⸗ ser Anstellung enthoben, dann vom 10. Oktober 1849 an bis zu seiner Ende Januar 1850 erfolgten Verhaf⸗ tung Gymnasial⸗Lehramts⸗Supplent zu Pisek, wegen des Verbrechens des Hochverrathes, zum Tode durch den Strang; Franz Reiß, zu Marschendorf im gitschiner Kreise in Böhmen am 11. Januar 1829 geboren, katholisch, ledig, Hörer der Medizin im dritten Jahrgange, wegen des Verbrechens des Hochverrathes zu zehnjährigem schweren Kerker. Auch wurden alle drei Inquisiten schuldig erkannt, die Kosten der ganzen gegenwärtigen Untersuchung in solidum mit den übrigen in derselben strafbar erkannten Indi⸗ viduen dem Kriminalfonds zu ersetzen. Endlich wurde Rupprecht Mittelbach, aus Brüx in Böhmen gebürtig, dermalen 25 Jahre alt, katholisch, ledig, gewesener Hörer der Medizin an der Universität zu Prag, wegen des Verbrechens der Verhehlung eines wegen Hoch⸗ verraths flüchtigen Verbrechers zu einjährigem Kerker und zum Er⸗ satze der Untersuchungskosten verurtheilt. Vorstehende Urtheile wur⸗ den gerichtsherrlich im Wege Rechtens bestätigt, im Wege der Gnade aber die Todesstrafe bei Johann Nedwidek auf zwanzigjäh⸗ rigen, bei Franz Girgel auf achtzehnjährigen, bei Franz Reiß auf sechsjährigen schweren Kerker und bei Rupprecht Mittelbach auf achtmonatlichen Kerker gemildert, den ersteren Dreien am heutigen Tage, dem Letzteren am 7. Mai l. J. kundgemacht und mit dem Vollzug begonnen.“ ET11ö1’”; entknimmt der Brünner Zeitung folgende Mittheilung aus Wien: „Von einer Seite her, die ich alle Ursache habe, für eine wohl unterrichtete zu halten, kann ich Sie versichern, daß bis jetzt Fürst Metternich den Ort seines Sommeraufenthaltes noch gar nicht gewählt hat; keinesfalls aber wird er früher als im Spätherbste nach Wien zurückkehren, da seine Jahre und Gesund⸗ heitsumstände einen Sommeraufenthalt in unserer Residenz dem Fürsten nicht zuträglich erscheinen lassen. Für den Spätherbst ist dann die Rückkunft definitiv beschlossen, und es waren nur leere Vermuthungen, als man ausstreute, die Regierung verwehre dem gewesenen Premier den Aufenthalt in Wien. Von dieser Seite geschah, wie es sich auch von se löst versteht, nicht das Geringste, um die Rückkehr des Fürsten als Privatmann aus seiner Selbstverban⸗ nung zu verhindern oder zu erschweren. Wenn Herr von Metter⸗ nich kein Bedenken in sich findet, außer ihm ist ganz sicher keines.“

Bayern. München, 10. Mai. (Münch. Z.) In der heutigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten legte der Minister Präsident zwei Gesetzentwürfe vor, einen über Uferschutz und Schutz gegen Ueberschwemmungen, dann über Entwässerung und Bewässerung zum Zwecke der Bodenkullivirung. Der Justiz⸗ Minister übergab ein aus 176 Artikeln bestehendes Forstgesetz. Die ersten Gesetzentwürfe wurden dem zur Berathung des Gesetz⸗ entwurfs über Benutzung des Wassers bestehenden Ausschusse zu gewiesen. Der Antrag des Abgeordneten Weippert auf eine Ab⸗ änderung und einen Zusatz zu dem Gesetze vom 17. November 1837, einige Verbesserungen der Gerichtsordnung in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten betreffend, wird mit aroßer Majorität verworfen. Hirschberger zeigt Namens des dritten Ausschusses an, daß die⸗ ser seinen Vortrag über den Antrag des mittelfränkischen Brand⸗ versicherungs⸗Comité's auf Abänderung der Brandversicherungs⸗ Ordnung vollendet habe. Desgleichen zeigt Neuffer an, daß der zweite Ausschuß seinen Bericht über die Zollerträgnisse in den Etatsjahren 1847 49 vollendet habe. Der Antrag des zweiten Ausschusses über die Ergebnisse der Donau⸗ Dampfschifffahrts⸗Anstalt zu Regensburg in den Jahren 1847 und 1849, so wie der dazu vorgeschlagene Wunsch, wurden einstimmig angenommen.

8 Hannover. Hannover, 13. Mai. (Hannov. Ztg.) In der gestrigen Sitzung der ersten Kammen referirte v. Exterde, Namens des Petitions⸗Ausschusses, über eine Anzahl Petitionen, welche zum Theil der Königlichen Regierung zur Berücksichtigung empfohlen, zum Theil aber durch Uebergang zur Tagesordnung er⸗ ledigt werden. 3 8

Die Kammer wendet sich hierauf zur zweiten Berathung des Ausgabe⸗Budgets. Mit wenigen Ausnahmen werden die in vori⸗ ger Berathung beschlossenen Bewilligungen wiederholt.

Zur dritten Budgets⸗Position „Besoldungen des Königlichen Gesammt⸗Ministeriums“ beantragt Breusing mit Bezugnahme auf die in voriger Berathung dafür angeführten Gründe die für einen der Minister ausgeworfenen und bewilligten Repräsentations⸗ Kosten mit 3000 Rthlr. bis zur Hälfte zu verringern, während von Exterde auf deren gänzliche Streichung anträgt. Beide Anträge werden vom Staats⸗Minister von Ha mmerstein ent⸗ weder als nicht zu empfehlende halbe Maßregel oder als gänzlich unmotivirt bekämpft, und dann von der Kammer mit großer Ma⸗ jorität abgelehnt. 8

Bei den für das „Kriegs⸗Ministerium“ ausgeworfenen Posi⸗ tionen angelangt, stellt Breusing folgenden Antrag: „Stände wollen beschließen, die Königliche Regierung zu ersuchen, durch alle

Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, fuͤr Berlin die Erpedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers: Behren⸗S traße Nr. 57.

ihr zu Gebote stehenden Mittel, insbesondere aber durch den bei rer künftigen Bundes⸗Centralgewalt anzustellenden Bevollmächtigten dahin zu wirken, daß auf eine Erleichterung der Bundes⸗Militair⸗ pflicht Bedacht genommen werde, um dadurch eine Reduction der stehenden Heere in den einzelnen deutschen Ländern möglich zu machen.“ Ohne auf eine Rechtfertigung des Antrags sich einzu⸗ lassen, verkennt der Proponent dessen geringe Aussicht auf Erfolg nicht. Staatsminister von Münchhausen zeigt dagegen die Zweckwidrigkeit des Antrags sowohl im Hannoverschen, als im In⸗ teresse des gesammten Deutschlands, insofern durch stehende Heere zur Zeit allein es möglich werde, sowohl im Innern, als im wech⸗ selseitigen Verbande der Staaten Recht und Ordnung zu bewah⸗ ren. Je freier die Institutionen des Landes, desto kräftigere Milttel müssen der Regierung behufs Aufrechthaltung der ge⸗ setzlicen Ordnung zu Gebote stehen und desto energischer ge⸗ braucht werden. Davon auch abgesehen, lasse Hannovers geogra⸗ phische Lage eine Beschränkung des Militair⸗-Etats am wenigsten zu. Als hierauf von Honstedt für jetzt zwar gegen den Antrag sich erklärt, weil demselben in gegenwärtiger Lage kein Nachdruck zu geben sei, im Uebrigen aber den günstigen Moment abzuwarten und zu benutzen für raͤthlich hält, erklärt der Minister⸗Präsi⸗ dent sich gegen diese Auffassung des Antrags mit gleicher Ent⸗ schiedenheit. Seit einer langen Reihe von Jahren habe der Militair⸗ Etat zu den unerfreulichsten Differenzen zwischen Regierung und Ständen geführt. Kaum erst seien dieselben in jetziger Diät beseitigt, und schon solle durch jenen Antrag das so nothwendige Ver⸗ trauen gestört und von neuem die Regierung in eine feindselige Stellung zu den Ständen gebracht werden! Nachdem Breusing dagegen auf den Kern des Volkes sich berufen, welcher jene Institutionen gegen die Demokratie schützen werde, Staats⸗Minister von Münchhau⸗ sen aber beispielsweise auf das freie Associationsrecht hingewiesen, um darzuthun, daß ohne gleichzeitige und bereite dem Mißbrauche rechtzeitig vorbeugende Mittel dasselbe unhaltbar und durchaus unmöglich sei, lehnt die Kammer den obigen Antrag mit allen gegen 3 Stimmen ab. 8

Der Ausschuß⸗Antrag 11 (die Transport⸗ und Verpflegungs⸗ kosten dänischer Kriegsgefangener betreffend) war in voriger Be⸗ rathung ausgesetzt, und gelangt deshalb gegenwärtig zur ersten Ab⸗ stimmung, findet aber nunmehr die Billigung der Kammer.

Unter X. „Ministerium des Innern“ hatte die Kammer zur Position 66 „Wasserbaukosten u. s. w.“ in voriger Berathung den Ausschuß⸗Antrag 23 angenommen, wonach die Budgets Summe von 164,000 Rthlr. auf den vorjährigen Betrag 180,300 Rthlr erhöht worden. Nach einer genaueren Erörterung der in Betracht kommenden sachlichen Momente einerseits, andererseits jedoch mit vorherrscheuder Rücksicht auf die einer regierungsseitig nicht bean⸗ spruchten Erhöhung der Summe entgegenstehenden prinzipiellen Be⸗ denken, giebt die Kammer heute den Beschluß voriger Berathung wieder auf, indem sie den Kommissions⸗Antrag mit 26 Stimmen ablehnt, die Budgets⸗Position aber unverändert bewilligt.

Nach insoweit erledigtem Ausgabe⸗Budget folgt die erste Be⸗

rathung des Einnahme⸗Budgets. Vice⸗Prästdent Hausmann hat die Berichterstattung für den Ausschuß übernommen. Zu der Position 1 unter der Rubrik IJ., „Ueberschüsse von den Landes kassen“, 1,434,146 Rthlr., liegt zunächst der Ausschuß⸗An⸗ trag 1 vor, welcher so lautet: „Stände genehmigen die von Kö⸗ niglicher Regierung im vorigen Jahre unter vorausgesetztem Ein⸗ verständnisse der Stände getroffene Anordnung, daß für die Doma⸗ nialkasse bei künftiger Errichtung von An⸗ und Abbauerstellen ge⸗ richtsherrliche und hoheitliche Gefälle und Leistungen, so mie auch solche Dienstgelder nicht ferner in Anspruch genommen werden sol⸗ len, welche lediglich wegen der Dienstpflicht des Mutterhofes bei der Errichtung einer Anbauerei in einzelnen Landestheilen herkömm⸗ lich zu übernehmen waren.“ Der Antrag wird ohne Diskussion genehmigt.

Bei Erörterung des Einnahme⸗Postens „Pachtgelder von Do⸗

manial⸗Grundstücken“ sieht von Honstedt sich aufgefordert, den günstigen und wohlthuenden Eindruck zu schildern, welcher allge⸗ mein im Lande dadurch hervorgerufen sei, daß die Königliche Do⸗ mainen⸗Kammer sowohl wie die Königliche Klosterkammer unbemit⸗ telten Landbewohnern einen oder mehrere Morgen Land pachtweise überlassen und dadurch dem Proletariat künftig zu steuern bemüht ge⸗ wesen. Dieses öffentlich anzuerkennen, fühlt er sich um so mehr gedrungen als zu wünschen sei, daß die Königliche Regierung in diesem heil⸗ samen Verfahren durch den von einigen Seiten geäußerten, jedoch nur aus einer irrthümlichen Auffassung der Verhältnisse erklärlichen Tadel sich nicht möge beirren lassen. ZWI“ Kommissions⸗Antrag 2, welcher ebenfalls ohne Dis⸗ kussion zum Beschlusse erhoben wird, bewilligt die Ver⸗ wendung von Ersparungen gleich 754 Rthlr. zu persönlichen Zulagen an üb rzählige Förster in der Art, daß denselben bis zum Einrücken in etatsmäßige Förstergehalte eine Einnahme von 300 Rthlr. gewährt wird.

Der sodann zur Berathung gelangende, auf den Bau⸗Ctat bezügliche Ausschuß⸗Antrag 3 lautet so: „Stände nehmen das im Schreiben vom 2. Juli 1850 ausgesprochene Ersuchen, daß Kö⸗ nigliche Regierung den Neubau einer Münze unterlassen wolle, zu⸗ rück, empfehlen jedoch möglichste Kostenverminderung.“ Auch dieser Antrag findet nach einer längeren Diskussion, gleich dem Ausschuß⸗ Antrage 4, mit großer Majorität die Genehmigung der Kammer; worauf die obige Position 1 im Ganzen bewilligt wird.

In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer bildete den ersten Gegenstand der Tagesordnung der Beschluß der ersten Kam⸗ mer in Betreff sofortiger Anwendung der neuen gesetzlichen Eides⸗ formel bei den schwurgerichtlichen Verhandlungen. Nach einer kurzen Befürwortung von Seiten von Rössing’s, Schlüter's und Westerkamp's tritt die Kammer dem Beschlusse einstimmig bei.

Nachdem sodann Lang II. verschiedene Petitionen in Betreff der Reorganisation der Provinzial⸗Landschaften überreicht, wendet man sich der Tagesordnung gemäß zur fortgesetzten Berathung des