zu deren Verhütung vorzuschlagen oder zu ergreifen.
Weder in
der Hetzerei, noch in der Presse ist die Wurzel des Sozialismus und Kommunismus zu finden, dieselbe liegt vielmehr im gegenwärtigen
Stande der europäischen Bevölkerung, die durch ihr Anwachsen den In den Zuständen der Gesellschaft liegt das Uebel; bessern Sie diese, entfernen Sie den
keine Nicht es zu nennen, wenn
Panperismus furchtbar gesteigert hat.
Hunger, diesen schlimmsten aller Wühler, und Sie werden Leute finden, die sich zum Kommunismus hetzen lassen. Hetzerei, sondern wahrer Konservatismus ist ½ man das Seinige thut, um die Lösung der sozialen Frage zu beför⸗ dern. Oder ist es etwa konservativ, als Schildwache ruhig vor einem Schutthaufen hinzustehen? Nein, meine Herren, konservativ ist es, das brauchbare Material aus dem Schutte hervorzulesen und einen soliden Neubau aufzuführen. Der Redner knüpft hieran allgemeine politische Betrachtungen und spricht gegenüber der Ansicht des Herrn von Lerchenfeld seine Ueberzeugung dahin aus, daß es zum Fluche Deutschlands ausgeschlagen sein würde, wenn es unter einem Haynau die Waffen mit gegen Un⸗ garn getragen und zu dessen Knechtung beigetragen hätte. Römich erklärt, daß er in keiner Weise die Bedenken theilen Föhnne, welchen der Antrag Kolb's seine Entstehung verdanke. Denn nirgends sei eine Tendenz der Regierung zur Auflösung des Zoll⸗ vereins vorhanden, im Gegentheil werde in der bayerischen Denk⸗ schrift dem Fortbestehen desselben das Wort geredet und die Schwie⸗ rigkeiten der Verbindung mit Oesterreich keinesweges verkannt. Der Redner bezieht sich auf die günstige Aufnahme, welche die bayeri⸗ sche Denkschrift in den rheinischen Industriebezirken gefunden, und schließt mit der Bemerkung, daß nur die Förderung der materiel⸗ len Interessen einen Staat stark und unüberwindlich mache. Dr. Bayer will das Wort, dasselbe wird ihm jedoch durch heftigen Schlußruf abgeschnitten, worauf der Antragsteller Kolb seine Schlußbemerkungen in längerer Rede ausführt. Kolb be⸗ kämpft die gegen seinen Antrag erhobenen Einwendungen und bezeichnet unter Anderem die Idee des Dr. Heine über ein einiges Reich, das aus dem Anschlusse der vielen verschiedenen Racen Oesterreichs an Deutschland erwachsen solle, als eine Unge⸗ reimtheit. Hierauf schildert er wiederholt die Nachtheile des An⸗ schlusses, die alle vorgebrachten Vortheile weit überwögen. Man spreche immer von der Kluft zwischen Nord und Süd; die Kluft aber, welche bezüglich der kommerziellen Verhältnisse zwischen Ost und West bestehe, sei noch weit größer, ihre Beseitigung viel drin⸗ gender. Auf alle Befürchtungen und so auch wieder auf die Besorgniß der möglichen Trennung vom Zollverein entgegne man immer mit der Hinweisung auf die positiven Versicherun⸗ gen, die aufs bündigste von den Ministern gemacht worden; er (Redner) glaube nicht erst erinnern zu müssen, wie weit man solchen Versicherungen trauen dürfe. Vergleiche man damit die Beispiele und die Erfahrung, so sprächen dieselben nicht zu Gunsten des Ministeriums. „Denken Sie nur daran, wie bestimmt das Ministerium versicherte, man denke nie an die Wie⸗ dereinführung des Bundestages, und sehen Sie nun hin, meine Herren, nach Frankfurt, dort sitzt er in voller Thätigkeit.“ Nachdem der Redner noch die Versicherung gegeben, daß er bei Stellung sei⸗ nes Antrags nicht das Miaisterium, sondern lediglich das Wohl des Landes im Auge gehabt, knüpft er an eine Aeußerung des Freiherrn von Lerchenfeld die Bemerkung, daß man stets die Män⸗ ner, welche für den Fortschritt gekämpft, Wühler und Hetzer ge nannt und verfolgt habe; er erinnere an Sokrates, der um der Wahrheit willen den Giftbecher trinken mußte, und an die Verfol⸗ gungen des Stifters der christlichen Religion und ihrer ersten Beken⸗ ner. Ministerial⸗Kommissär von Kleinschrod giebt wiederholt be⸗ ruhigende Erklärungen rücksichtlich der Getraideeinfuhr aus Oesterreich und des Tabackmonopols. In letzterer Beziehung erinnert er daran, daß Preußens hohe Branntweinsteuer ungeachtet seines Beitritts zum Zollverein ungeschmälert fortbestand, ohne daß sie darum von den übrigen Zollvereinsstaaten gleichfalls eingeführt worden wäre. (Schluß folgt.)
Württemberg. Stuttgart, 21. Mai. (Schwaäb. Merk.) Das heute erschienene Gesetz, betreffend die Forterhebung der Steuern bis letzten Juni 1851, lautet:
Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Württemberg. Nach Anhörung Unseres Geheimen Rathes und unter Zustimmung Unserer getreuen Stände verordnen und verfügen Wir, wie folgt: Einziger Artikel. Der in dem Gesetz vom 15. Oktober 1850, Re⸗ gierungsblatt S. 349, bestimmte Zeitraum für die einstweilige Forterhebung der Steuern und Abgaben nach Maßgabe des Finanz⸗ gesetzes für 1848 — 1849, Regierungsblatt von 1849 S. 321, wird — vorbehaltlich der mit der Verabschiedung des Haupt⸗Finanz⸗ Etats für 1849 — 1852 eintretenden Aenderungen — bis zum letz⸗ ten Juni 1851 unter der Bestimmung verlängert, daß nach Ablauf dieses Termins der §. 114 der Verfassungs⸗Urkunde keine Anwen⸗ dung sinden soll. Unser Finanzministerium ist mit der Vollziehung dieses Gesetzes beauftragt. Gegeben Baden, den 18. Mai 1851. Wilhelm. Der Chef des Finanz⸗Departements: Knapp. Auf Befehl des Königs: der Kabinets⸗Direktor Mauecler.
Baden. Karlsruhe, 21. Mai. Das heutige Regie⸗ rungsblatt enthält folgendes Reskript, die Grundrechte des deutschen Volkes betreffend: „Leopold, von Gottes Gnaden Großherzog von Baden, Herzog von Zähringen. In Erwägung, daß über die Ge⸗ setzeskraft der deutschen Grundrechte bei Unseren Staatsbehörden verschiedene Ansichten bestehen, und dadurch eine Bestimmung hier über geboten ist, haben Wir nach Anhörung Unseres Staats⸗Mini⸗ steriums beschlossen und verordnen wie folgt: den in Unseren Regierungsblättern Nr. II. und XXIX. vom Jahre 1849 zur Kenntniß gebrachten deutschen Grundrechten ist keine rechtliche Wirksamkeit beizulegen. Gegeben zu Karlsruhe in Unserem Staats⸗ Ministerium, den 5. Mai 1851. Leopold. Freiherr Rüdt. von Marschall. Stabel. Auf allerhöchsten Befehl Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs: Schunggart.“ —
Karlsruhe, 21. Mai. (O. P. A. Z.) Se. Königliche Hoheit der Großherzog ist gestern Abend von Baden hierher ge⸗ kommen, um den heutigen Tag, das Geburtsfest Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin, im Kreise seiner erlauchten Familie zuzu⸗ bringen. Zur Feier desselben war gestern Abend großer milttairi- scher Zapfenstreich und heute Mittag Parade auf dem Schloßplatz. Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin begiebt sich Anfangs des nächsten Monats nach Ischl. .
Hessen. Kassel, 21. Mai. (O. P. A. Z.) Diesen Mor⸗ gen rückte das seit einem halben Jahre hier stationirt gewesene 1ste Bataillon vom Königlich preußischen 13ten Infanterie⸗Regimente von hier aus, um sich nach seiner neuen Garnison, der Festung Wesel, zu begeben. Vor dem Abmarsche war dasselbe in Parade auf dem Friedrichsplatze aufgestellt. Se. Konigliche Hoheit der Kurfürst, in preußischer Generals⸗Uniform, mit einem glänzenden Gefolge von Offtzieren aller hier liegenden Waffengattungen, ritten an der Fronte des Bataillons entlang, ließen sodann dasselbe an sich vorheiziehen und begleiteten an der Seite des Bataillons⸗Kom⸗
V
686
mandanten, Grafen von Rödern, die fortziehenden Truppen eine halbe Stunde weit zum holländischen Thore hinaus. Die Musik⸗ chöre des Kurfürstlich hessischen Garde⸗Regiments, so wie des Kai⸗ serlich Königlich österreichischen Jäger⸗Bataillons, gaben an der Spitze des Zuges den Scheidenden das Geleite.
Hanau, 21. Mai. (O. P. A. Z.) Heute Morgen wurde in der hiesigen katholischen Kirche ein von den Königlich bayerischen Truppen veranstalteter feierlicher Trauer⸗Gottesdienst für die ver⸗ storbene Herzogin von Leuchtenberg gehalten, zu welchem Zweck sich ein Königlich bayerscher Feldgeistlicher eingefunden hatte.
8 “ 38 qq666311“*“
Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Sitzung vom 21. Mai. Den Vorsitz führt Dupin. Zum gestrigen Proto⸗ kolle beantragt Noël Parfait, daß die gesetzwidrigen Pettionen von Gemeinderäthen nicht berücksichtigt, sondern an den Minister des Innern zur gesetzlichen Bestrafung verwiesen werden sollten. Der Präsident und Leon Faucher entgegnen, sie hätten bereits Maßregeln ergriffen, um dem Gesetze Achtung zu verschaffen. (Vieillard, der Lehrer des Präsidenten der Republik, ist in ei⸗ frigem Gespräche mit Lamartine begriffen.) General de Bar legt Petitionen um Verfassungs⸗Revision im Sinne der Präsident⸗ schafts⸗Verlängerung nieder. Präsident Dupin: „Die Versammlung wird entscheiden, ob eine Revision stattfin⸗ den soll. Dies ist die Hauptsache.“ (Sensation). Zwei Gesetze von lokalem Interesse werden angenommen. Godelle beantragt, es sollen die Anträge über die formelle Behandlung der Revissons⸗Vorschläge für morgen auf die Tagesordnung gesetzt werden. General Cavaignac bekämpft den Antrag, da die Ver⸗ sammlung erst im dritten Sitzungsjahre sich mit Reviston beschäfti⸗ gen könne, daher vor dem 28. Mai keine damit in Verbindung stehende Frage zur Verhandlung kommen könne. Charles Dain bemerkt, man könne nicht über Formalitäten diskutiren bei Anträ⸗ gen, die vielleicht nicht eingebracht würden. Leo de Laborde: „Ich werde einen solchen Antrag einbringen.“ Die Vertagung der Debatte auf Montag wird verworfen, dagegen, die Anträge auf die nächste Tagesordnung zu setzen, mit 323 gegen 212 Stimmen beschlossen. Es folgt die Fortsetzung der zweiten Berathung des Zucker⸗ und Kaffee⸗Tarifs. Man erfährt, daß Laborde am 28. Mai einen Antrag auf Wiederherstellung der erblichen Monarchie ein⸗ bringen will.
Paris, 21. Mai. Morgen hält der Präsident auf dem Mars⸗
felde eine Revüe über die neu angekommenen Truppen, vier Regi⸗ menter Infanterie und ein Kavallerie⸗Regiment. Die gestern gewählte Kommission für den Regierungs⸗Entwurf über die neue Polizei⸗Organisation ist demselben günstig. Die Kom⸗ mission für Verlängerung des Taback⸗Monopols ist ebenfalls für den Regierungs⸗Antrag.
Im Jahre 1846 zählte die pariser Bevölkerung 1,053,897 Seelen; nach den bis jetzt bekannten Daten dürfte die diesjährige Volkszählung nur an 900,000 Seelen ergeben, was eine Vermin⸗ derung um 150,000 herausstellt. Die Bevölkerung am rechten Ufer der Seine hat sich vermehrt, dagegen die am linken so ansehnlich vermindert.
Nach den letzten Depeschen aus Lissabon sollen die fremden Gesandten, Ferdinand Barrot an ihrer Spitze, im letzten Augen⸗ blicke noch durch ihre Intervention die Königin von ihrer Abdan⸗ kung zurückgehalten haben.
Zwei Compagnieen der Nationalgarde von Marseille sind pro⸗ visorisch suspendirt worden. Ihre Auflösung steht bevor.
Der frühere Maire von Grenoble erklärt in einem Schreiben an die pariser Journale die Angaben des Ministers Faucher bei der neulichen Interpellation wegen seiner Absetzung für falsch.
Finanz⸗Minister Fould ist nach Tarbes abgercist, von wo er Ende Monats wieder zurücktömmt.
Clot Rey, der bekannte Arzt, ist von Aegypten in Paris an⸗ gekommen.
22
Paris, 22. Mai. (K. Z.) In der heutigen Sitzung der National⸗Versammlung wurde beschlossen, die Proposition Moulin's und Morin's (in Betreff der Ernennung eines besonderen Comite's für Verfassungs⸗-Fragen) in Erwägung zu ziehen. Emil de Girardin griff die Rechte heftig an und erklärte den Stra⸗ ßenkampf für unvermeidlich, wenn die Republik gefährdet werde. Die Linke brach dergestalt in Beifalls⸗Bezeugungen aus, daß der Präsident sich zum Ordnungsruf veranlaßt sah. Es entstand großer Tumult und die Sitzung wurde unterbrochen. Die Büreaus werden sich morgen mit der Prufung der bezeichneten Proposition befassen. Die angezeigte Revue wurde heute von dem Präsidenten der Republik auf dem Marsselde abgehalten. 8 Großbritanien und Irland. Parlament. Ober⸗ haus. Sitzung vom 20. Mai. Drei Königliche Kommissäre (der Lord⸗Kanzler, Graf von Carlisle und Graf von Minto) überbrach⸗ ten die Königliche Sanction von 27 Bills. Auf Anfrage Lord Wharneliffe's erklärte Graf Grey, der Kolonial⸗Minister, daß die Regierung es nicht für zweckmäßig gehalten, die anempfoh⸗ lene Untersuchungs⸗Kommission während der Dauer des Kaffern⸗ krieges nach dem Cap zu senden; dafür hobe sie Major Hogg und Herrn Owen nach Süd⸗Afrika gesandt, damit sie dem Gouverneur Sir Harry Smith durch guten Rath beiständen. Die Eigenthums⸗ steuer-Bill passirte die Comitéberathung, und die Sitzung schloß 20 Minuten nach 6 Uhr.
Unterhaus. Sitzung vom 20. Mai. Nach Abfertigung eini⸗
V ger Geschäfte von untergeordneter Wichtigkeit giebt, auf Anfrage
Lord Mahon's, Herr J. Wilson die Erklärung, daß der neu⸗ liche Anfall auf einen britischen Offizier in Aden keine politische Bedeutung hatte; der Araber, ein gewöhnlicher Räuber, wurde von dem Offizier, Herrn Delisser, im Vertheidigungskampf erschlagen und der Leichnam des Beduinen zum abschreckenden Beispiel in Ketten auf der Fortsmauer aufgehängt. Sir W. Molesworth überreicht mehrere Petitionen aus Van Diemens⸗Land gegen die Deportation von Verbrechern nach dieser jungen Kolonie und un⸗ terwirft das Deportationssystem einer herben Kritik. Sir G. Grey erkennt die Nachtheile des Systems für die Kolonieen, bemerkt aber, daß bis jetzt kein Substitut dafür gefunden sei, und bestreitet, daß die Regierung irgend eine bestimmte Zusage über diesen Punkt gemacht habe. Alles, was sie thun könne, sei eine billigere Vertheilung der Verbrechermasse auf die weiten Kolonial⸗ reiche und sorgfältigere Vorbereitung der zu Deportirenden während ihres Aufenthalts in den Besserungsanstalten. Herr Anstey er⸗ hebt sich zur Unterstützung von Molesworth's Antrag auf eine Adresse an die Krone gegen das Deportationssystem, aber kaum
hat er eine halbe Minute gesprochen, so ist nicht mehr die zur Be⸗ rathung erforderliche Zahl von Mitgliedern anwesend, und die Sitzung muß um halb acht Uhr Abends aufgehoben werden.
London, 21. Mai. Der Hof und seine hohen Gäste waren gestern schon um halb zehn Uhr Morgens im Ausstellungsgebäude und setzten ihren Rundgang fort. Um drei Uhr Nachmittag war Cour bei der Königin, wo Graf Schimmelpennick, außerordentlicher Gesandter des Königs der Niederlande, von Viscount Palmerston eingeführt, seine Abberufungs⸗Papiere überreichte. Die Herzogin von Sachsen⸗Koburg⸗Gotha war mittlerweile mit der Herzogin von Kent nach Esher gefahren, um der Herzogin von Orleans, dem Herzoge und der Herzogin von Nemours einen Besuch ab⸗ zustatten. Nachmittags erhielt die Prinzessin von Preußen einen Besuch von der Herzogin von Gloucester, später von der Herzogin von Cambridge und dem Prinzen Eruard von Sachsen⸗Weimar. Abends waren sämmtliche hohe Herrschaften im Theater der Königin. Früher hatte Ihre Majestät blos, vom Prinzen Albrecht und dem Prinzen von Preußen begleitet, das große historische Gemälde, Blücher's und Wellington's Zusammentreffen am Abende des Schlachttages von Belle⸗Alliance, besichtigt. 8
Vom Observatorium in Regents Park wird gemeldet: Um 1 Uhr nach Mitternacht entdeckte gestern Herr Hind einen neuen Planeten im Sternbilde des Skorpions, etwa 8° nördlich von der Eklipsis ein gleichseitiges Dreieck mit dem 8 des Skorpions uünd dem „der Libra bildend. Er ist von blaßblauer Färbung und sein Licht dem eines Sternes neunter Größe gleich.
NRußland und Polen. Warschau, 22. Mai. Gestern Mittag um 1 Uhr begaben sich Ihre Majestät die Kaiserin in Ge⸗ sellschaft Ihrer Königl. Hoheit der verwittweten Großherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin und Ihrer Hoheiten der Prinzessinnen Agnes und Marie von Deßau nach Willanow und kehrten um 3 Uhr wieder nach Lazienki zurück. Abends erschienen Ihre Kaiserlichen Majestäten in Gesellschaft Sr. Majestät des Königs von Preußen und den anderen hier anwesenden hohen Herrschaften im Theater der Orangerie.
Belgien. Brüssel, 21. Mai. Der Commerce Belge will aus sicherer Quelle wissen, daß die ministerielle Krisis ihrem Ende nahe sei, und daß sämmtliche Mitglieder des Kabinets im Amte bleiben würden. Das Erbschaftsgesetz solle von neuem auf die Tagesordnung gesetzt und der Grundsatz der direkten Linie, jedoch blos in Bezug auf die Immobilien, wieder aufgestellt werden; der Eid dagegen sei definitiv aufgegeben. Der vorgestern Abends zum Könige beschiedene Herr Lebeau solle sich entschieden für Her⸗ stellung des bisherigen Ministeriums ohne alle Veränderung ausge⸗ sprochen haben. Der König hat neulich bei einem Hofdiner das Votum vom vorigen Freitage als ein Mißverständniß bezeichnet. In Bezug auf die namentlich von den Oppositions⸗Blättern aus⸗ gehenden Gerüchte und Versicherungen, daß das bisherige Ministe⸗ rium bleiben werde, und daß schon ein definitiver Beschluß in die⸗ ser Hinsicht gefaßt sei, glaubt jedoch die Independance behaup⸗ ten zu dürfen, daß bis jetzt noch keine derartige Entscheidung oder Beschlußfassung erfolgt sei.
Brüssel, 22. Mai. Heute erfährt man nichts Neueres über die Ministerkrisis. Das Einzige, was, der Independance zu⸗ folge, verlautet, ist, daß von neuem an Herrn Dumon Dumortier geschrieben worden sei, um den Versuch zu machen, ihn von seinem ersten Entschluß, der Ablehnung, zurückzubringen.
Italien. Turin, 18. Mai. (Lloyd.) Der Risorgi⸗ mento diskutirt das Gerücht von der angeblichen Bildung eines politischen Bündnisses zwischen Piemont, Toscana, Rom und Neapel.
Die Deputirten⸗Kammer beschäftigt sich mit der Diskussion des Einnahme⸗Budgets.
Valerio hat eine Interpellation bezüglich der gegenwärtigen Beziehungen Piemonts zwischen Rom und anderen italienischen Staaten angemeldet.
Ein neues Volksblatt Il Povero ist dieser Tage in Genua erschienen, welches verspricht, manchmal auch gratis vertheilt zu werden. Es ist mit seinem prophetischen Ton auf die Leichtgläu⸗ bigkeit des Volkes berechnet; indessen hat sich eine Partei zur Un⸗ terdrückung desselben gebildet.
Der tunesische Minister Baron Rafso versucht bei den Ge⸗ nuesern eine Anleihe zu negoziiren, jedoch zweifelt man an dem Gelingen dieses Unternehmens.
Florenz, 16. Mai. (Lloyd.) Sir G. K. Lawrie hat gestern die Lehren der anglikanischen Kirche abgeschworen und das katholi⸗ sche Glaubensbekenntniß in die Hände des hochwürdigen Bischofs von Fiesole abgelegt.
In Florenz haben einige Cigarren⸗Demonstrationen stattgefun⸗ den, aber die Arbeiter der Tabacks⸗Fabriken traten selbst, Brod nicht zu verlieren, diesem Unfug entgegen.
e“ fliktes zwischen den päpstlichen und französischen Truppen haben einige Compagnieen der ersteren, denen die Exzedenten angehören, auf Befehl des französischen Ober⸗Generals Rom verlassen n üssen, welche eigenmächtige That Gemeau's von der Regierung, ohne deren Einwilligung es geschah, so übel aufgenommen worden ist, daß der Kriegs⸗Minister seine Entlassung einzureichen beabsichtigt. Es hat sich nämlich erwiesen, daß die Franzosen die Angreifenden waren und durch Insultirung einer päpstlichen Patrouille zu dem Streite die Veranlassung gaben. Die aus Rom ausgeschiedenen päpstlichen Militair⸗Abtheilungen bekommen Rieti und Frosinone zur Station.
Spauien. Madrid, 16. Mai. (Fr. Bl.) Die gemäßigte Opposition wird Mon, die Regierung Mayans als Präsidentschafts⸗ Kandidaten der Deputirten⸗Kammer aufstellen. Die Epoca berech⸗ net die Opposition auf 160 Mitglieder und klassifizirt sie folgender⸗ maßen: Progressisten 50; Moderados, aber gegen die Schuldre⸗ gelung, 50; Montemolinisten oder sogenannte alrkonservative Oppo⸗ sition 60.
Saldanha wurde am 12ten in Lissabon erwartet, an dessen Bewohner er auf die Nachricht von den daselbst stattgehabten Un⸗ ruhen eine Proclamation aus Porto erließ, welche folgendes Pro⸗ gramm aufstellt: Erhaltung der Königin auf dem Thron, Reform der Verfassung, wahrhaft freie Wahlen. Die Kabralisten nennt er als Anstifter der Unruhen und droht ihnen mit strengen Strafen.
Portugal. Lissabon, 10. Mai. Das Dekret, durch wel⸗ ches der König von Portugal seines Postens als Ober⸗Befehls⸗ haber des Heeres entbunden wird, lautet: „Höchster und mächtigster Herr, Don Fernando, König von Portugal, Herzog von Sachsen⸗ Koburg⸗Gotha, General⸗Marschall, Ober⸗Befehlshaber des Heeres, geliebtester, geachtester und theuerster Gemahl. Ich, Dosia Maria, Königin von Portugal, von Algarbien und von anderen Gebieten, neige mich vor Ew. Majestät, als vor der Person, welche ich am meisten liebe und achte. In Betracht nehmend, was mir Ew. Ma⸗
Oktober 1846 übertragen hatte. und Herr, Don Fernando, König von Portugal, Herzog von Sach⸗ sen⸗Koburg⸗Gotha, General⸗Marschall, geliebtester, geachtester und theuerster Gemahl, möge der Herr die erhabene Person Ew. Ma⸗ jestäat in seine heilige Hut nehmen. 6. Mai 1851. gengezeichnet:)
(Agramer Ztg.) Schrecken aufgeregten Gemüthzer der Bosnier zurück, und Hoffnung auf eine bessere Zukunft tritt an die Stelle der dumpfen Verzweif⸗ lung. Zur Beruhigung der Gemüther und zu der so schnellen Ver⸗ söhnung trägt vorzüglich die großmüthige Milde bei, mit welcher das früher insurgirte Volkzundsselbst viele bedeutend Kompromittirte von Seiten der türkischen Regierung behandelt werden. h; daß die fast allgemeine Amnestie auch auf die Führer des Aufstan⸗ des ausgedehnt werden wird.
ist auf Jahre dahin; denn anfangs wurden sie von den Insur⸗ gentenmassen, welche vor ihrem Auszuge nach Jaica sich dort sam⸗ melten und dann spväter mitgenommen. in den Vorstädten über 200 Häuser bis auf den Grund nebst allen Vorräthen, darunter große Quantitäten von Kukuruz und Heu. Nach der Besetzung der Festung durch die Großherrlichen Truppen
um ihr
In Folge des stattgehabten Kon⸗
jestät so eben vorgestellt hat, und in das an mich gerichtete Gesuch willigend, enthebe ich Ew. Majestät von dem Oberbefehl über das Heer, welchen ich Ihnen durch mein Königliches Dekret vom 17. Höchster und mächtigster Prinz
Palast De las Necesfidades, Ew. Majestät geliebte Gemahlin, Maria. (Ge⸗
Baron Francos.“
Von der bosnischen Gränze, 10. Mai. Allmälig kehrt Ruhe in die von Furcht und
Türkei.
Es scheint,
(Ll.) Die zahlreichen Bewohner von Bihacz haben bei dieser Revolution wohl das Meiste gelitten, und ihr früherer Wohlstand
die Besatzung der Festung bildeten, stark Während der Cernirung von Bihacz verbrannten
wurden alle Kaufläden dort ausgeplündert, und jetzt wird den Bi⸗ haczern nicht mehr gestattet, ihre Häuser in der Festung zu be⸗ wohnen, und ste müssen in den Vorstädten am rechten Una⸗Ufer sich neu ansiedeln. Auch finden in der ganzen Kraina starke Re⸗ quisitionen für die Truppen statt. Der Seraskier Muschir Omer Pascha ist bereits mit dem größten Theile seiner Truppen über Banjaluka nach Travnik abgerückt, und Skenderbeg befindet sich derzeit in Novi.
Nachruf.
Die Akademie der Künste verlor in dem am 13ten d. M. ver⸗ storbenen Bildhauer, Professor Christian Friedrich Tieck, ein durch seltene Kenntnisse, lange Erfahrung und gründlichste künstlerische Bildung auosgezeichnetes Mitglied. Am 14. August 1776 in Ber⸗ lin geboren und früh zur Bildhauerei bestimmt, der er als Schüler der Akademie anfangs unter Betkober's, dann unter Schadow's Leitung mit größtem Eifer sich widmete, erfüllte die hohe poe⸗ tische Begabung seines um drei Jahre älteren Bruders Ludwig Tieck und einer geistreichen Schwester (der spä⸗ teren Frau Professorin Bernhardi; dann Bearonesse von Knorring) ihn mit dem lebendigsten Interesse für die da mals neue Wege versuchende Poͤesie und Literatur. Bis an sein Lebensende behielt Friedrich Tieck diese doppelte Richtung der Studien, indem er praktische Meisterschaft als ausübender Künstler mit unermeßlicher Belesenheit verband und alle Mußestunden, meistens bis tief in die Nacht, der Lektüre widmete, die sich auf fast alle Zweige des Wissens erstreckte. Vielleicht besaß niemals ein Künstler mannigfaltigere Kenntnisse und, ohne auf Gelehr⸗ samkeit Anspruch zu machen, ein feineres Urtheil. Als Königlicher Pensionair ging Tieck 1797 nach Paris, wo er, obwohl Bild⸗ hauer, in David's Atelier mit solcher Auszeichnung arbeitete, daß ihm von der dortigen Akademie bei der Konkurrenz im Jahte 1800 vder Preis in der Skulplur zuerkannt wurde. Sein von London in den Annales du Musée, Band 1 pl. 9 publizirtes Relief, den Priamos darstellend, wie er von Achill die Leiche Hektor's erbittet, ist in Styl und Gedanken so meisterhaft, daß die Angabe, es sei bei jener Konkurrenz ein erster Preis nur deshalb Niemanden ertheilt worden, um nicht die damit verbundene Pension einem Ausländer zuzuwenden, glaubhaft erscheint. Das Verdienst des jungen Künstlers, der 1801 nach Berlin zurückgekehrt war, fand gebührende Anerkennung. Noch in demselben Jahr be⸗ rief ihn Göthe nach Weimar, wo er, dessen besonderer Freundschaft und Belehrung sich erfreuend, in den Reliefs zur Ausschmückung des Herzoglichen Schlosses und in einer Reihe trefflicher Büsten vielleicht seine besten Arbeiten vollendete. Von letzteren sind die idea⸗ lisirte Göthe’s und die besonders meisterhafte des Philologen Friedrich August Wolf durch Abgüsse auch in weiteren Kreisen bekannt geworden; beide, obwohl erst später, in Marmor ausgeführt. Zugleich blieb Tieck in beständiger Verbindung mit seinem Bruder und der um die⸗ sen in Jena und Dresden sich bildenden Dichterschule, bis er 1805 mit ihm und dem genialen Rumohr nach Italien ging und durch mehrere Büsten, worunter die des Kardinals della Sommaglia An⸗ erkennung erwarb und in dem gastlichen Hause des preußischen Ge⸗ sandten Wilhelm von Humboldt Zutritt fand. Von Rom folgte er einer Einladung der Frau von Staöël nach Koppet, wo er fur die neckersche Familiengruft bis 1809 Reliefarbeiten ausführte, so wie später in Carrara im Auftrage derselben Bestellerin die Marmor⸗ statue ihres Vaters. In dem genannten Jahre hatte nämlich der Kronprinz Ludwig von Bayvern besonders ihn zur Anfertigung der für die erst in der Idee entworfenen Walhalla bestimmten Buüsten gewählt, von denen er, nebst zahlreichen anderen Arbeiten, eine ganze Reihe theils in München, theils in Carrara ausführte, wohin er sich nach einem längeren Aufenthalt in Zürich und einer mit dem Verfasser dieser Zeilen unternommenen Alpenwan⸗ derung 1812 begab. Dort begann vamals Rauch eine der edelsten seiner unsterblichen Arbeiten, das Denkmal der hochseligen Königin Louise für das Mausoleum zu Charlottenburg, und in jenem ver⸗ einsamten Bildhauerstädtchen knüpfte sich zwischen ihm und Tieck die herzlichste Künstlerfreundschaft, als deren äußeres Zeichen man den neben Rauch's Arbeiten in jenem Königlichen Grabmal aufgestellten Marmor⸗Kandelaber mit den tanzenden Horen, vielleicht Tieck's gelungenstes Werk ansehen darf. 1819 nach Berlin zurückgekehrt wurde Tieck Mitglied der Akademie und im folgenden Jahre des akademischen Senats, nachdem er schon früher von dem Herzog von Weimar zum Professor ernannt worden war. Von den seit jener Zeit theils von ihm selbst, theils nach seinen Modellen oder nach seinen Angaben aus⸗ gsführten zahlreichen Arbeiten mögen hier die Bildwerke des Konzertsaales im Königlichen Schauspielhause, die sitzende Marmor⸗ statue Iffland's im Vorzimmer derselben, so wie die nach antiken Vorbildern komponirten figurenreichen großen Reliefs der Giebel⸗ felder desselben Gebäudes und die Büsten des Prosceniums, ferner zwei der Genien des Siegesdenkmals auf dem Kreuzberge, Sym⸗
von Saalfeld zum Andenken des dort gefallenen Prinzen Louis von Preußen errichtete Engel, die Marmorstatue der Hoffnung nach Thorwaldsen zu Tegel bei Berlin, die meisterhafte Büste seines Bruders Ludwig Tieck, und die des unvergeßlichen Schinkel, das Marmordenkmal Wackenroder's, der Sarkophag mit dem ruhenden Löwen auf dem Invaliden⸗Kirchhof, eine besonders schön gruppirte Charitas in Relief, so wie die nach seinem Modell geschnittene Rückseite der kleinen akademischen Preismedaille, einen zeichnenden Knaben, und die des Gewerbe Instituts, die Erfindung der Säge darstellend, mit Uebergehung mancher anderen erwähnt werden mögen. 1830 zum Direktor der Skulpturen⸗Gallerie des Königlichen Museums ernannt, nachdem er schon während mehrerer Jahre mit der Re⸗ stauration der antiken Bildwerke derselben beschäftigt gewesen war, erhielt er auch als Mitbegründer des Vereins der Kunstfreunde im preußischen Staate den wichtigsten Einfluß auf alles die Kunst Be⸗ treffende und bekleidete wiederholt das Vice⸗Direktorat der Akade⸗ mie der Künste. In Anerkennung so vieljähriger Thätigkeit ehrte ihn die Huld des Königs mit dem Rothen Adler⸗Orden drilter Klasse, während zahlreiche, unvollendet von ihm hinterlassene Arbei⸗ ten von seinem durch die Jahre ungebeugten künstlerischen Eifer Beweis geben, bis nach längerer Krankheit ein sanfter Tod ihn in seinem 7östen Jahre hinwegnahm. Die Thaten eines Künstlers sind seine Werke; in diesen wird Friedrich Tieck's Andenken unvergäng⸗ lich und ehrenvoll fortleben. Berlin, den 19. Mai 1851.
Die Königliche Akademie der Künste.
Professor Herbig, Vice⸗Direktor.
“ Auswärtige Börsen.
Breslau, 23. Mai. Poln. Papierg. 94½ Gld. Oesterr. Bankn. 80 Br., 79 Gld. Poln. Pfandbr. neue 94 ½ Gld. Poln. 500 Fl. 83 ¼ Gld. Bank⸗Cert. 200 Fl. 19 Br. Krakau⸗ Oberschlesische Oblig. in pr. C. 75 Gld. Oberschlesische A. 123 ¼½2 Br., do. B. 113 ½ Gld. Freib. 75 Br. Niederschles. 84 ½ Gld. Neisse-Brieg 42½ Br. u. Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 38 ½ Gld.
Met. 5proz. 96 ½ Br., ¾ Gld. Aproz. 75 ½ 4 ½ proz. 84 ½¼ Br., ½ Gld. 2 5½proz. 50 ½ Br., 50 Gld. Anl. 34: 205 Br., 204 Gld. 39: 119 ⅔ Br., Gld. Nordbahn 129 ½ Br., ½ Gd. Gloggn. 132 Br., 1815 Gld. Mailand 76 ½ Br., ¼ Gld. Pesth. 88 ⅞0 Br., Gld. Budw. 06 Br., 105 ⁄ Gld. B. A. 1232 Br., 30 Gld. Wechsel⸗Course. 1 Amsterdam 176 Br., 175 ⅞ Gld. Augsburg 127 ⅞ Gld. Frankfurt 127 Gld. Hamburg 186 ¾ Br., London 12. 26 Br. Paris 150 ½ Br., 150 ¼ Gld. 8 Kaiserl. Gold 131 bez., Ende 131 ½ bez. Silber 127 — 127 ½ bez. 8 Fonds ohne wesentliche Veränderung. Valuten, Aafangs matt, schlossen höher und blieben mehr Geld als Brief.
Leipzig, 23. Mai. Leipz.⸗Dresdn. Partial⸗Obligationen 108 ½ Br. Leipz. B. A. 173 ½ Gld. Leipz. Dresd. E. A. 142 ½ Gld. Sächsisch⸗Bayerische 84 ½ Gld. Schles. 95 ½ Gld. Löbau⸗Zittau 22 Br. Magdeb.⸗Leipzig 214 Gld. Berlin⸗Anhalt. 109 ¾ Br. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 38 ½ Gld. Altona⸗Kiel 94 Br., 93 ½ Gld. Deßauer B. A. A. 144 Br. Deß. B. A. B. 116 Gld. Preuß. B. A. 96 Br., 95 ½ Gld.
Wien, 22. Mai. 52 VWGld.
186 ¼ Gld.
ö
5002 —2—.
Oesterr. 5proz. Metalliq.⸗
Mai. Gld.
Frankfurt a. M., 8 et Bank⸗Actien 1150 Br., 1148
Oblig. 74 ½ Br., 74 ½ Gld. Badische Partial⸗Loose a 35 Fl. vom Jahre 1845 33 ½ Gld., do, a 50 Fl. vom Jabhte 1840 35 Br., . Kurhess. Partial⸗Loose 40 Rthlr. 322 Br., 92 Gld. Span. Zproz. inländ. 34 ⁄% Br., 34 ¾ Gld. Poln. 4proz. Obligat. a 500 Fl. 83 ¾ Br., 83 ˖ Gld. Sardin. Loose bei Gebr. Bethmann 35 ½ Br., 35 ¼ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 40 ¾ Br., 40 ½ Gld. Köln⸗Minden 103 ⅞ Br., 103 ¼ Gld. Bexbach 82 ⅞ Br., Der Umsatz in mehreren Fonds war von einigem Belang. Oesterr. Actien, 4zproz. und 3 proz. Metallig., so wie Friedr. Wilh. Nordb., hielten sich gefragter und deren Course erfuhren eine Bes⸗ serung. Auch blieben Württemb. und Frankf. Oblig. gesuchter. Zproz. Span., 5proz. Metallig. in Silber, Bayer. Grundrenten und Sardin. Oblig. wurden billiger abgegeben. Alle übrigen Fonds
und Actien blieben wie gestern.
3 ½ proz. pr. C. 89 ¾ Br., 89 ⅔ Gld. St. Prämien⸗Obligationen 95 ½ Br. E. R. 106 ⅞ Br., 106 ½ Gld. 4proz. 94 Gld. Stieglitz 87 Gld. Dän. 73 ½¼ Br. Ard. 14 ⅔ Br., 14 ½ Gld. Zproz. 32 ½˖ Br., 32 à¾1 Gld. Amerikan. 6proz. V. St. 107 Br. und Gld. Hamburg⸗Berlin 96 ⅛ Br., 96 ⅛ Gld. Bergedorf 92 Br. und Gld. Magdeburg⸗Wittenberge 56 ¾ Br., 56 ½ Gld. Altona⸗Kiel 93 ½ Br., 93 Gld. Köln⸗ Minden 102 Br. und Gld. Friedrich Wilhelms⸗Nordbahn 39 928 Mecklenburg 31 Br., 30 ½˖ Gld. Wiederum geringes Geschäft, auch die Course
2090
——.
Hamburg, Mai.
wenig verändert.
Paris, 21. Mai. 3proz. 56.5. 5proz. 90. 35. Nord⸗
bahn 472. 50. 1 8 1“ 3 Wechsel⸗Course. Amsterdam 211. Hamb. 186. Berlin 368 ½. London 24. 82 ½. Frankfurt 210 ¼. St. Petersburg 387 ½. Gold 2. 25—2. SSuk55
Die Rente schloß niedriger, zu 90 ebenfalls etwas gewichen.
8
35.
Lgondon, 21. Mai. Zproz. Cons. p. C. 97 ½, 4, 3 ½proz. 97 ¼, t. Int. 59, v½. 4proz. 90, 89 ¾. 3 proz. 40 ¼, 39 ½. 100 ⅞, x.
Der Markt geschäftslos und die Preise wie gestern. Fonds ebenfalls flau.
Pass. 6, 5 ¾.
bole der Schlachten bei Großbeeren und Laon, die kolossalen Engel vor dem Dom, die Rossebändiger auf dem Ueberbau des Königli⸗ chen Museums, die Statue Friedrich Wilhelm's II. für Ruppin, die Bronzethüren der Werderschen Kirche, der auf dem Schlachtfelde
“
Wechsel⸗Course. Amsterdam 11.16 —15 ½. Hamburg 13. 7 ½ —7 ¾.
2 Uhr. Engl. Fonds ohne Bewegung.
Paris 25. 22 ½ — 20. Frankfurt 119 — 118 ¾. Pesers ah I“
21. Mai. In Holl. Fonds wenig Handel bei sehr belebtem Handel zu niedrigeren gut preishaltend; im Uebri⸗
Amsterdam, und Shan. “ reisen zu haben. Russ. und Oesterr. 1 ; i⸗ 4 Handel. Span. Coup. 385. Zfr. 5 ⁄. Pass. 5 ½. Russ. alte 105, 4proz. 88. Stiegl. 87 ¾%, 35. Met. Oesterr. 5proz. 70 ¾, ¹, neue 76 ½, 2⁄, 22proz. 37 ½, v. Bras. 90 ¼. Holl. Int. 57 ¼, 3 proz. neue 67 ½, 32proz. Synd. 88. Rhei⸗ nische Eisenbahn⸗Actien 92 ½. Span. Ardoins 15 ½, I, gr. Piecen 15 9, 75, 3 proz. 38 ½
Markt⸗Berichte.
Berliner Getraidebericht vom 24. Mai. Am beutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen loco nach Qualität 51 — 56 Rthlr. „ im Detail 52 — 57 Rthlr. Noagen loco nach Qualität 36 — 39 Rthlr. im Detail 37 — 39 Rthlr. b 86 pfd. hier auf dem Wasser zu 38 Rthlr. begeben. pr. Mai /Juni“ 36 a 36 ½ a 36 Rthlr. verk., 36 Br., Juni /Juli 35 8⅜ G. 8 Juli /August 36 ½, ½ a 36 Rthlr. verk., 36¾ Br., 36 G. Aug. /Sept. 36 a 36 ⅞ Rthlr. bez., 36 Br. u. G. Sept./ Okt. 36 ½, ½ a 36 Rthlr. verk., 36 ¼ a 36 Br., 36 G. Okt./Nov. 36 ½ a 36 Rthlr. verk., 36 ¼ a 36 Br., 36 G.
Gerste, große 28 — 29 ½ Rthlr. Hafer loco nach Qualität 24 — 25 Rthlr.; „ schwimmend 48pfd. 24 ½⅞ Rthlr. bez. Sommer⸗Rübsen 52 a 51 Rthlr. nböl loco 10 ½ a ½ Rthlr. bez., 10⅛ Br., 10 ⅜ G. Mai /Juni 1“ Juni / Juli 10 ⁄¼1 Rthlr. Br., 10 G. August/Sept. 10¼ Rthlr. Br., 10 G. Sept. /Okt. 10 ½ a 1 10 Br. 102 G. Fb De Leinöl loco 11 ¼ Rthlr. Mohnöl 13 a 12 ¼ Rthlr. Hanföl 14 à 13 ½ Rthlr. Südsee Thran 11 Rihlr. Spiritus loco ohne Faß 16 Rthlr. bez. 5 Mai /Juni 1 3 „ Juni/ Juli 15 ¼ a 16 Rthlr. bez., 16 B t G. » Aug./Sept. 16 Rthlr. bez., 16 ¼ Br., 16 ⅛ G. „ Sept./Okt. 16 a 16 ½ Rthlr. bez., 16 ¾ Br. u. G. Geschäftsverkehr: nicht bedeutend. Weizen: unverändert. Hafer: angenehmer. Rüböl: still.
„ kleine 24 — 26 Rthlr. Erbsen, Koch⸗ 38 — 40 Rthlr., Futter⸗ 34—36 Rthlr. Leinsaat 55 Rthlr. „ pr. Mai 10 ½ Rthlr. Br., 10 ¼½2 G. Juli /August * Rthlr. bez., 10 5 Br., 10 ½ G. Okt. /Nov. „ Lieferung 11 ¼ a 11 ½ Rthlr. Palmöl 11 ½ Rthlr.
3 mit Faß pr. 16 Rthlr. bez., Br. u. G.
„ Juli / Aug. 16 Rthlr. bez., Br. u. G. 8 Wetter: veränderlich bei vorherrschend kühlem Wind. Roggen: zuerst angeregt und höher, später ruhiger. Spiritus: gefragter und besser bezahlt.
Telegrapbische Notizen.
Paris, Mai. 5 Uhr.
Frankfurt a. M., 23. Mai. 4 ½¶proz. 65 ½. 5proz. 74 ½¾. B. A. 1147. Span. 34 ⁄½. Bad. 33. Kurh. 32 ⅞. 73 ½. London 118 ½¾. Paris 94 ⅞.
Hamburg, 23. Mai. Köln⸗Minden 101 ½. Russ. 4 ½2proz. 94 ½. London 13. 3 . Weizen fest. Roggen angenehmer.
202
—2.
5proz. 90. 20. Nordb. 40 ½. 39 . 9. Lombard.
Zproz. 55.90. 2 ½ Uhr. 34 L. 157 ¾.
Wien 93 ⅞.
2 ½ Uhr. Hamb.⸗Berlin
Paris 189 ¼, Wien 190.
Rönigliche Schauspiecie.
Sonntag, 25. Mai. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement: Der Prophet, Oper in 5 Akten. Musik von Meyerbeer. Ballet von Hoguet. Anfang 6 Uhr.
Eisenbahn⸗Actien
C, Ard. 20 ½, 4, Russ. 5proz. 113, 111, 4 ½proz. Fremde
Span. 5proz. sehr flau.
Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang
1 Rthlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium
„lRihlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und V Amphitheater 10 Sgr.
Im Schauspielhause.
Lustspiel in 1 Akt, von R. 2 gehren: Der geheime Agent, Lustspiel in 4 Akten, von Hackländer.
Montag, 26. Mai. Im Schauspielhause. er V Vorstellung: Donna Diana, Lustspiel in 4 Abth., nach dem Spa⸗ nischen des Don Augustin Moreto, von West. Dienstag, 27. Mai. Im Schauspielhause. Vorstellung. 2 von J. W. Iffland.
11““
den 26sten d. M.
Königsstädtisches Theater.
Mai. (Neu einstudirt): Die gefesselte Fantasie,
Sonntag, 25. . g von F. Raimund. Musik von
Original⸗Zauberspiel in 2 Akten, ü Mein Freund, Posse mit Gesang in 3
Montag, 26. Mai. Akten, nebf einem Vorspiel, von J. Nestroy.
Stenzel.
Der Billet⸗Verkauf zu dieser Vorstellung beginnt erst Montag,
Met.
Magdeburg⸗Witt. 56 ½. Span. 32 ½. Engl.
Balkon daselbst 20 Sgr.
S4ste Abonnements⸗Vorstellung: Eigensinn, Benedix. Hierauf, auf vielfaches Be⸗-
85ste Abonnements⸗
86ste Abonnements⸗
Neu einstudirt: Der Hausfriede, Lustspiel in 5 Abth.,
8
8
8
Musik von J. C.