diese Beschuldigung der anglikanischen Kirche in Florenz als unge⸗ gründet ab und ersuchte die Regierung, den geheimen Einflüsterun⸗ gen, welche er als Veranlassung zu dieser Beschwerde betrachtet, keinen Glauben beizumessen; zudem drückt der edle Lord sein Er⸗ staunen dem Herzog von Casigliano über den Geist, in welchem seine Note abgefaßt ist, aus, da er ihn mit dem aufgeklärten Be liberalen Systeme, das in Toscana hinsichtlich der religiösen Be⸗ kenntnisse herrscht, nicht vereinbarlich findet.
Bologna, 24. Mai. (Ll.) Feldmarschall⸗ Lieutenant No⸗ bili ist nach Ankona abgereist.
Rom, 21. Mai. (Ll.) Die Sacra Consulta hat mit Beschlusse von gestern den Römer Pietro Ercoli egen W fe Ruhestörung durch Verhinderung des Cigarrenrauchens zu zwanzig
Jahren auf die Galeeren verurtheilt. 3 13. Ravenna sind durch Pulver und Blei am 19ten d. M.
drei des Raubmordes überwiesene Individuen hingerichtet worden.
S ien. Madrid, 23. Mai. (Fr. B.) Gestern Abend 1“ Miraflores von Aranjuez telegraphisch hierher be⸗ schieden und, wie schon erwähnt, zum Minister des Auswärtigen ernannt. Bertran de Lys behält das Portefeuille des Innern. Nach der Nacion hätte Bravo Murillo dem Marquis von Mira⸗ flores auch die Präsidentschaft im Ministerrathe angeboten, welche derselbe aber der großen Verantwortlichkeit wegen zurückgewiesen habe. An den Marquis Miraflores, der anfangs seinen Eintritt verweigert und nur auf Zureden seiner politischen Freunde ange⸗ nommen hat, wendete man sich erst, nachdem die Unterhandlungen mit Pidal, Rios Rosas, Isturiz und Martinez de la Rosa sich zer⸗ schlagen hatten. Auch war von Gonzalez Bravo zu diesem Posten die Rede. Er scheiterte aber an der beharrlichen Abneigung Bravo Murillo's. Man hat jedoch, wie bereits berichtet, seinen Schwager Noceda zum Unterstaatssecretair im Ministerium des Innern er⸗ nannt.
Die Epoca bezeichnet das Gerücht von einer Zusammenkunft zwischen Mon und Rios Rosas wegen des Präsidentschafts⸗Kandi⸗ daten der konservativen Opposition als falsch und bemerkt, diese Kandidatur würde in einer allgemeinen Parteisitzung entschieden
werden. 1 Lujan Cantero und Cortina sollen zu Senatoren ernannt werden.
Griechenland. Athen, 13. Mai. (Ll.) Die hiesigen Dinge sind bis aufs Aeußerste gediehen, und nur heroische Mittel
können eine heilsame Wendung herbeiführen. Bei der Niederlage
——
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mmenen Prorogation der Kammern auf 40 Tage, ist die Sahee nicht stehen veglbeben. Man machte es dem Ieg denten, dessen Votum gegen das Kabinet entschied, 88 8. aß er seine Entlassung einreichen müsse, falls er nicht wo üh aß setae drei Söhne, deren einer Minister der äußeren Angelegenheiten, der andere Sectionschef in demselben Ministerium und der dritte Prä⸗ fekt ist, ihre Stellen verlieren. Der Senats⸗Präsident opferte seine Sähne, denn sein Pflichtgefühl gebot ihm, an dem Platze zu bleiben, von wo aus einer immer mehr überhandnehmenden Willkür 16 einigem Erfolge entgegengetreten werden kann. Seine drei Söbne wurden also ihrer Aemter entsetzt; aber dieser gewaltthätige Akt hat die ministerielle Partei wesentlich geschwächt und die Sympathieen des Landes dem Senate in erhöhtem Grade zugewendet, an dessen Energie die Opposition sich bedeutend wieder zu kräftigen anfängt. Diese bedauerlichen Mißstimmungen in den höheren Sphären sind Resultate höchst unseliger Zustände, in welchen sich das allgemeine Volksleben befindet und die leider sich von Tag zu Tag nur noch mehr verschlechtern. Der Handel von ganz Griechenland liegt arg da⸗ nieder. Die Kapitalien sind verschwunden, oder vielmehr der völlige Man⸗ gel des Kredits hat die Hülfsmittel jedes Einzelnen zur Schau gestellt. Die Marine arbeitet seit einem Jahre nicht mehr, und daher blei⸗ ben auch die Gelder aus, die sie jährlich in einer Summe von 12 Millionen Drachmen dem Lande zuführte. Ueberdies sind Ka⸗ pitalien in beinahe diesem gleichen Betrage ausgeliehen worden, für welche nicht einmal die Interessen gezahlt werden können. Wenn auch die Gläubiger in der Hoffnung auf eine Verbesserung der Dinge durch 12 und 15 Monate warteten, so ist diese Er⸗ wartung doch arg getäuscht worden, und die Unruhe steigt in ho⸗ hem Grade. Piraten, Räuberbanden, Parteigeist, diese furchtbare Geißel, tödten im Inlande allen Verkehr und haben die Bevölke⸗ rung in eine Lage versetzt, aus der selbst der König, aller Parteien letzte Hoffnung, sie nur dadurch retten könnte, wenn er mit Kraft durchgreifende Maßregeln ergreift; aber so sehr dies zu wünschen wäre, eine Verbesserung ist leider bei allen, wenn auch von Erfolgen gekrönte Anstrengungen doch nicht in so naher Aussicht.
Königliche Schauspiele. Juni. Im Opernhause. 62ste Abonnements⸗ Vorstellung: Ich irre mich nie! Lustspiel in 1 Alt, nach dem Französischen, von C. Lebrun. Hierauf: Das hübsche Mädchen von Gent, großes pantomimisches Ballet in 3 Akten und 9 Bildern, von St. Georges und Albert. (Fräul. Forti: Beatrix, als dritte Antrittsrolle.)
Preise der Plätze:
Montag, 2.
Parquet, Tribüne und zweiter Rang
1 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang Amphitheater 10 Sgr.
Vorstellung. Auf Allerhöchsten Befehl: Tragödie in 3 Abth., mit Ballets.
den 3ten d. M., im Billet⸗Verkaufs⸗Büreau des Schauspielhauses
Der Bauer als Millionair, Zaubermährchen mit Gesang in 3 Akten, von F. Raimund.
Akten, nebst einem Vorspiel, von J. Nestroy. Stenzel.
liche Posse mit Gesang in 4 Bildern, von Räder.
mit ihrem Ballet⸗Personale beginnen nunmehr bestimmt Ende dieser Woche. 1 und zweiten Vorstellung Mittwoch, den 4ten d. M., ufs. aß Nr. 7, in Empfang genommen werden, widrigenfalls anderweirig
darüber verfügt werden muß.
des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.
und Balkon daselbst 20 Sgr.
Im Opernhause. 63ste Abonnements⸗ Iphigenia in Aulis, lyrische Musik von Gluck.
Dienstag, 3. Juni.
Preise der Plätze wie oben. 1 Der pHärn. Bläbraf zu dieser Vorstellung beginnt erst Dienstag
9
Königostädtisches Thcater. 8 Feenwelt,
Montag, 2. Juni. Das Mädchen aus der oder;
Mein Freund, Posse mit Gesang in 3
Juni. 8 Musik von J. C
Dienstag, 3.
Mittwoch, 4. Juni. Der Weltumsegler wider Willen, abenteuer⸗
Die Gastdarstellungen der Mad. Josephine Weiß aus Wien Die bereits eingegangenen Meldungen zu Billets zur ersten sind berücksichtigt, und können dieselben im Billet⸗Verkaufs⸗Büreau, Burgstraße
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen
Beobachtungen.
—,g— 2 — ntc
Meteorologische
Nach Beobachtung.
Abends einmaliger
Morgens Nachmittags Uhr.
31. Mai. 6 Uhr. 2 UI 10
Luftdruck Luftwärme .. Thaupunkt .. Dunstsättigung Wetter...
1 Rthlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium
quellwärme 7,5) K. Flusswärme † 1e
Bodenwärme
338,01“„Uar. 338,20"„var. 338 34,“ Par.
+ 7,40 R. 15,1 p 11,2 R.
4 5,121 n 5,9 K. 5,6 83 pCt. 659 pot. 71 gdCt.
. V heiter. heiter. heiter
Ausdünstung Nfederschlag 0 “ Wärmewechsel +† 16,19*
W. W W 338,29“ Par. + 11 6 n.
Wind Wolkenzug ...
Tagesmittel:
des Ministeriums im Senate und der von der Königin⸗Regentin
Das Geschäft in Eisenbahn⸗Actien und
Berlin, 31. Mai. M - bahr 1 äußerst beschränkt, und die
Fonds war in der abgelaufenen Woche und Actien⸗Course erlitten durch Verbreitung nachtheiliger Gerüchte, deren Grundlosigkeit zwar widerlegt wurden, einen Rückfall, von welchem sie sich wegen der dazwischen eingetretenen Liquidation nicht recht erholen konnten. Im Allgemeinen herrschte wegen der schwebenden Revisionsfrage der französischen Verfassung eine völlige Theilnahmlosigkeit unserer Hausse⸗Spekulanten am Geschäft, wäh⸗ rend die Contremine mit großem Vertrauen auf eintretende ungün⸗ stige Evenements operirt und Alles aufbietet, um diese Course herab⸗ zudrücken. Die Liquidation, welche einen Ueberfluß an Stücken zu ergeben scheint, kommt ihr dabei zu Hülfe, und wenn einzelne Actien
Berliner Börse. Gattungen ein stärkeres Weichen des Courses als andere erfuhren, so hat dies lediglich seinen Grund an den mangelhaften Dispo⸗ sitionen einzelner kleinen Spekulanten. Die heute stattgehabte Feier⸗ lichkeit verhinderte übrigens die Ultimo⸗Regulirung; es mußte solche auf Montag aufgeschoben werden, so daß wir über das Resultat noch nicht berichten können.
Unsere Eisenbahn⸗Stamm⸗Actien haben Bericht folgende Veränderungen erfahren: Berlin⸗Anhalter 109 a 108 ¾ u. 108 ⅜ bez. Berlin⸗Hamburger 97 ¼ a 96 ½ bez. Potsdam⸗Magdeb. 68 ¾ a 68 bez. Köln⸗Minden 102 ¼ a 103 ½ u. 102 ¾ bez.
seit unserem letzten
Oberschlesische Litt. . Niederschlesisch⸗Märkische 84.
Posen⸗Stargard 83 bez. u. Aachen⸗Düsseldorfer 82 ¼
Rheinische 64 ½ a 62 ½ bez.
Halle⸗-Thüringer 69 ¼ a 68 ¾ bez. Krakau⸗Oberschlesische 74 ½ a 75 bez. Friedr. Wilh. Nordb. 38 ⅞ a 37 ½ bez.
In preußischen Fonds, so wie in Prioritäts⸗Actien, war der Umsatz schwach, und die Course erlitten im Ganzen wenig ei. derung. Dagegen haben sich ausländische Effekten und g russische 4½ proz. Anleihe, so wie polnische Effekten, höher gestellt.
Auswärtige Börsen.
1 Breslau, 31. Mai. Poln. Papierg. 94 ⁄2 Gld. Oesterr. I 79 ¾ Br., 2 Gld. Poln. Pfandbr. neue 94 ½ Br. Poln. 500 Fl. 83 Gld. Bank⸗Cert. 200 Fl. 19 Br. Russ.⸗Poln. Schatz⸗Obl. 81 ½ Br. Oberschlesische A. 123 Br., do. B. 113 ½ Br. Krakau⸗Oberschlesische Oblig. in pr. C. 74 ¼ Br. Freib. 75 Br. Niederschles. 84½ Br. Neisse⸗Brieg 42 Br. u. Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 37 ¾ Br. u. Gld. 8 Wechsel⸗Course. Amsterdam 2 M. 141 ⅞ Br. Hamburg k. S. 150 ½ Br. 2 M. 149 27, Br. London 3 M. 6. 18 ½ Gld. Berlin k. S. 100 ⁄12 Br. 8 2 M. 99 q⅞ Gld.
. 30. Mai. Met. 5 proz. 96 Br., 95 ⅞ Gld. 4proz.
5 ½ Br., ¾ Gld. 4 ½ůroz. -eG(ld, 2 zhrbz. 50
Br., 49 Gld. Anl. 34: 203 ½ Br., 202 ½ Gld. 39: 119 i Br., „ Gld. Nordbahn 130 ½ Br., 130 Gd. Gloggn. 131 ⅛ Br., 4Gld. Mailand 76 ¼ Br., 75 ¾ Gld. Pesth. 89 Br., 88 ¾ Gld. B. A.
1225 Br., 1222 Gld. Wechsel⸗Course.
Amsterdam 177
Augsburg 128 ¾ % Br. u. Gld. Frankfurt 127 ½
Hamburg 188 ¼ Br., 118 Gld. London 12.32 Br., 12. 31 Gld. Paris 151 ¼ Br., 151 Gld. Kaiserl. Gold 134 % ““ Silber 128 ¾ 11616A6“
Leipzig, 31. Mai. Leipz.⸗Dresdn. Partial⸗Obligationen 108 ½ Br. Leipz. B. A. 174 Gld. Leipz. Dresd. E. A. 142 ½ Br. Sächsisch⸗Bayerische 85 Gld. Schles. 95 ⅜ Gld. Löbau⸗Zittau
Berlin⸗Anhalt. 108 ½ Gld. Altona⸗Kicl 94 Gld. Preuß. B. A.
22 Br. Magdeb.⸗Leipzig 214 Br. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 38 Gld. Deßauer B. A. A. 144 ¼ Br., do. B. 116 i Br. 95 ½ Br., 95 Gld.
Oesterr. 5proz. Metallig.⸗
ranksurt a. M., 30. Mai. 8 1136 Br., 1134 Gld.
blig. 74 ½ Br., 74 ½ Gld. Bank⸗Aectien G H9ngch Partial⸗Lovse 2 35 Fl. vom Jahre 1845 33 ⅜ Br., 32 ½ Gld., do. a 50 Fl. vom Jahre 1840 55 ¼ Br., 55 ⅜ Gld. Kurhess. Partial Loose a 40 Rthlr. 32 ½ Br., 32 ½ Gld. Spon. Zproz. inlaänd. 35 ⅜˖ Br., 35 Gld. Poln. 4proz. Obligat. 2 500 Fl. 83 ¾ Br., 83 ½ Gld. Sardin. Loose bei Gebr. Bethmann 35 ½ Br., 35 ½ Gld. Friedrich „Wilh.⸗Nordbahn 40 ¼½ Br., 40 Gld. Köln⸗Minden 104 Br., 103 ¾ Gld. Berbach 82 ⅞ Br., 82 ½ Gld.
Das Geschäft in mehreren Fonds war am heutigen Abrech⸗ nungstage für Ende Mai von einigem Belang. Für Oester. Actien, 5proz. Lombard., 5 und 4 ½ proz. Metall. zeigte sich mehr Begehr und man bewilligte dafür etwas bessere Preise. 4 ½proz. Württemb. Oblig. etwas flauer. Alle übrigen Fonds und Actien ohne Ver⸗ änderung.
Hamburg, 30. Mai. 3 ½proz. pr: C. 89 ⅞ Br., 89 ½ Gld. St. Prämien⸗Obligat. 95 Br. E. R. 106 % Gld., 4 ⁄proz. 95 ¾ Br., 95 Gld. Stieglitz 87 ½ Br., 87 ½ Gld. Dän. 73 ⅞ Br. Ard. 14 ¾ Br., 14 ⅜ Gld. 32 ⅛ Br. u. Gld. Amerik. 6proz. V. St.
Z proz. 32 ½ . 106 ⁄¼ Br. Hamburg⸗Berlin 96 Br., 95 ½ Gld. Bergedorf 92 Br. 55 ¾ Gld. Altona⸗Kiel 93 ½ Br.,
Magdeburg⸗Wittenberge 56 Br., 55 Kiel 93 Gld. Köln ⸗Minden 102 ½˖ Br., 102 ½ Gld. Friedrich Wil⸗ helms⸗Nordbahn 37 ½ Br. Mecklenburg 30; Br., 30 Gld. Wechsel⸗Course. 8 Paris 189 ½¼. St. Petersburg 33. Amsterdam 35. 70. London 13. 3 ½. Frankfurt 89.
Wien 191 ½.
— — 2
Bekanntmachungen. V
[335] Die siskalische zu Christianstadt am Bober belegene Mühle wird in Folge höherer Bestimmung zum Verkauf
1“X“
Bekanntmachung. 1133]
gestellt. Die Mühle hat 5 Mahlgänge und 1 Schneide⸗ gang.
An Grundstücken gehören dazu nur die Hoflage und ein Hausgarten. Der Veräußerungsplan, die Licita⸗ tions⸗ und Verkaufs⸗Bedingungen können vom 19ten
dieses Monats ab in unserer Registratur, im Königli⸗ chen Rentamte zu Sorau und im Büreau der König⸗ lichen Oberforsterei zu Christianstadt eingesehen werden.
Der festgesetzte geringste Kaufpreis beträgt 7548 Thlr.
Der Bietungs⸗Termin ist auf den 1. August d. J., Vormittags 10 Uhr, vor dem Herrn Regierungs⸗Rath Winkler im Sitzungs⸗ zimmer des hiesigen Regierungs⸗Gebäudes anberaumt und wird Nachmittag um 3 Uhr geschlossen. Der Zu⸗ schlag wird, wenn ein entsprechendes Gebot erfolgt, im
Der seinem
Termin selbst sofort ertheilt. Frankfurt a. d. O, den 11. Mai 1851. In Königliche Regierung. der direkten Steuern, Domainen und Forsten.
Subhastations⸗Patent.
Das hierselbst in der Oderstraße Nr. 11 belegene, dem Seifensiedermeister Daniel Julius Tietz gehörige und im Hypothekenbuche Vol. I. verzeichnete Haus, gerichtlich abgeschätzt auf
soll im Termine den 10. September d. J., Vorm. um 11 Uhr,
an hiesiger Gerichtsstelle, Junkerstraße Nr. 1, vor dem Kreisrichter Ullricy öffentlich subhastirt werden.
FTaxe und Hypothekenschein können in unserer Re⸗
gistratur eingesehen werden.
Aufenthalte nach unbekannte Besitzer, Seifensiedermeister Daniel Julius Tietz, und der Baron v. Buddenbrog wird von diesem Termine hiermit in Kenntniß gesetzt. *
Frankfurt a. d. O., den 8. Februar 1851.
Kohnigliches Kreisgericht. I. Abtheilung
[289] der Kaufmann
Abtheilung für die Verwaltung —nothwendigen
wird der Bietungs⸗Termin No. 439. Fol. 451.
11,106 Thlr., Danzig, den 17. April 1851.
Friedrich August Höpfnerschen Subhastation Schulden halber H. 29. pro 1851 über das in der Hundegasse und Dienergasse belegene, in der Servis⸗Anlage unter Nr. 263 und 210, im Hypothekenbuche unter Nr. 44 vermerkte Grundstück
den 29. November 1851, Vorm. 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle abgehalten werden.
Die auf 5690 Thlr. ausgefallene Tare und der Hy⸗ pothekenschein sind im Büreau V. einzusehen.
Königl. Stadt⸗ und Kreisgericht.
Breslau 152 ½. M Gold al Marco 425 Dukaten 100 ½. Louisd'or 10. 13. Preuß. Thaler 51 ½. 8 Fponds heute unverändert, außer E. R. und Zproz. Span,, welche begehrt blieben. Eisenbahn⸗Actien etwas niedriger bei eini⸗
gem Umsatz.
London, 29. Mai. 3 ½proz. 98 ¼. Ard. 20 ⅞.
Engl. Fonds erholten sich ng u blieben die Preise heute fest. In fremden Fonds keine wesentliche Veränderung, außer Mex. ¾ % gewichen.
2 Uhr. Englische Fonds sehr fest. stiegen; Span. 5proz. 20 ½, . Eisenbahn⸗Actien fester
3proz. Cons. p. C. 97 ⁄½¼, Mex. 34 , 357. Peru 83 ⅛.
Von fremden Mex. ge⸗ und höher.
Telegraphische Notizen. 31. Mat. 2 ½ Uhr. Magdeburg⸗Witt. 55. n. Wenig Geschäft. Weizen fest, ruhig.
Hamburg⸗Berlin 96. Span. 32 8. Engl.⸗ Rog⸗
Hamburg, Köln⸗Mind. 102. Russ. 4 ½proz. 95 ½. gen eher flauer.
Paris, 30. Mai. gondon, 30. Mai. Hamb. 3 Mt. 18
ur 9' 94 5proz. 90. 95.
5 Uhr. 3 proz. 56. 45. Cons. 98, 97 .
5 Uhr 30 Minuten. Korn unverändert.
Mit der heutigen Nummer des Staats⸗Anzei⸗ gers sind zwei Bogen der Anlagen zu den Verhand- lungen der Zweiten Kammer, Titel und Inhalts⸗ Verzeichnisse enthaltend, ausgegeben worden.
8
8 18 v “““ “ . Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗-Hofbin druckerei.
vHE
Unter Hinweisung auf die §S. 33 bis 39 des Sta⸗ tuts werden die in den Büchern der Gesellschaft bis zum gestrigen Tage eingetragenen Actionaire hierdurch eingeladen, an dieser General Versammlung in Person oder im Verhinderungsfalle durch Bevollmächtigte nach §. 40 des Statuts Theil zu nehmen, indem wir bemer⸗ ken, daß in Anwendung der §§. 33, 34 und 39 ibid. die Eintrittskarten und Stimmzettel am 18. Juni in den Nachmittagsstunden von 3 bis 6 Uhr und am 19. und 20. Juni in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr in unserem Geschäftslokale am Frankenplatz hierselbst, jedoch nur gegen Vorzeigung der Actien oder einer genügenden Bescheinigung über den Besitz dersel⸗
IJ. Abtheilung. 288 h 8 ben, im Falle der Bevollmächtigung, außerdem gegen
——
Die diesjährige
11.“
Köln⸗Mindener Eisenbahn.
tzaor General⸗Versammlung
regelmäßige General⸗ e der Actionaire der Köln⸗Mindener Eisenbahn wird am Sonnabend den 21. Juni c., Vorm. 10 Uhr, im großen Rathhaussaaͤle hierselbst stattfinden.
- in Empfan Vorzeigung oder Einsendung der Vollmacht, in Empfang 1eheseNene können. Außer der vorbemerkten Zeit
werden keine Einlaßkarten verabreicht. “ In, den 19. Mai 1851. — Die
von ihrem gestrigen Rückgang und
Das Abonmement beträgt 5 Rthlr. für * J. 10 Rthlr. ⸗ Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. 8 Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.
“
Oesterreich. Wien. Hofnachrichten. — Erleichterung des Gränzver⸗ kehrs zwischen Oesterreich und Bayern. — Legislative Arbeiten im Han⸗ dels⸗Ministerium. — Einführung der Bier⸗ und Branntweinsteuer in Ungarn. — Das Anleiheprojekt. — Die Gebrüder Rothschild. — Ver⸗ mischtes. — Olmütz. Hofnachrichten. 8 8
Sachsen. Dresden. Kommunal⸗Garden⸗Gesetz.
Hannover. Hannover. Kammer⸗Verhandlungen.
Anhalt⸗Deßau und Cöthen. Cöthen. Einberufung des Son⸗ derlandtags.
Frankfurt. Frankfurt a. M. Ausschußsitzung des Bundestags. — Dresdener Konferenz⸗Beschluß. .
Ausland.
Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Petitionen. — Zusatz zu dem Handelsvertrag mit Sardinien. — Prozeßrevisionsfrage. — Ver⸗ mischtes. — Paris. Nachrichten über die Expedition gegen Kabylien.
Die Verfassungsrevisionsfrage. —
— Entscheidung des Cassationshofes. — Vermischtes. — Beschluß der
National⸗Versammlung hinsichtlich der Anträge auf Verfassungsrevision. De⸗
— Die Eisenbahn nach Dijon.
Großbritanien und Irland. Parlament. Unterhaus. batte und Abstimmung über den Antrag Baillie's gegen den Ceylon⸗ Gouverneur Lord Torrington. — London. Hofnachrichten. — Truppen⸗ musterung. — Vermischtes.
Nußland und Polen. Warschau. Hofnachricht.
Italien. Turin. Annahme des Kriegs⸗Ministerial⸗Budgers. — Kö⸗ nigliche Bestätigung von Handelsverträgen. — Traktate mit Portugal und den Hansestädten projektirt. — Bestimmungen über die neuen Schatz⸗ scheine. — Vermischtes. — Genua. Verurtheilung wegen Preßver⸗ gehens. Florenz. Kanalprojekte. — Rom. Erhöhung des Ein⸗ fuhrzolls auf Cocons. — Vermischtes.
Spanien. Madrid. Die Kandidaten für die Präsidentschaft der Cor⸗ tes. — Vermischtes. — Vorsichtsmaßregeln in Folge der Studentenbewe⸗ gungen. — Ordensverleihung. — Vermischtes.
Türkei. Konstantinopel. Rückkehr des Großherrlichen Gesandten von Aegypten.
Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Landrath a. D. Grafen Friedrich Christian Emil von Ziethen⸗Wustrau den Schwarzen Adler⸗Orden zu ver⸗ leihen; und
Den Regierungs⸗Assessor Swantus Ernst Bernhard Bogislav Friedrich von Bonin zum Landrath zu ernennen.
Nachdem Ich durch Meinen Erlaß vom 19. Juni 1848 den chausseemäßigen Ausbau einer Straße von der Kolonie Tannenberg hinter Langenbielau an der reichenbach⸗neuroder Chaussee über Wei⸗ gelsdorf und Habendorf bis zur Einmündung der nimptsch⸗gnaden⸗ frei⸗reichenbacher Chaussee in die reichenbach⸗frankensteiner Chaussee bei Peilau genehmigt habe, bestimme Ich, daß auf den fertigen Strecken dieser Chaussee das Chausseegeld nach dem für die Staats⸗ Chausseen jedesmal geltenden Chausseegeld⸗Tarife zu erheben ist. Auch sollen darauf die dem Chausseegeld⸗Tarise vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee⸗Polizei⸗Ver⸗ gehen Anwendung finden. Zugleich bestimme Ich, daß für diese Straße das Recht zur Entnahme der Chausseebau⸗ und Unterhal⸗ tungs⸗Materialien nach Maßgabe der für die Staats⸗Chaus⸗ seen geltenden Bestimmungen Gültigkeit haben soll.
Der 8eenmsc g. Erlaß ist durch die Gesetz⸗Sammlung zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.
Charlottenburg, den 30. April 1851.
Friedrich Wilhelm. von der Heydt. von Rabe. Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten und den Finanz⸗ Minister. 8
An den
Berlin, den 1. Juni.
Se. Hoheit der Herzog von Braunschweig ist nach Schlesien und Ihre Hoheiten die Prinzessinnen Agnes und Marie Anna von Anhalt⸗Deßau sind nach Deßau abgereist.
Potsdam, den 1. Juni.
Ihre Kaiserl. Hoheiten die Großfürsten Nicolaus und Michael sind hier eingetroffen und im Königlichen Schlosse ab⸗ getreten.
Bekanntitmachung.
Um nach Möglichkeit dem allgemein geäußerten Wunsche zu entsprechen, die akademische Feier, welche von der Königlichen Aka⸗ demie der Künste zu Ehren ihres Mitgliedes Chr. Rauch auf den 4ten d. angesetzt war, durch die Gegenwart Sr. Königlichen Ma⸗ jestät verherrlicht zu sehen, beehrt sich die unterzeichnete Kommission, da die Kürze der Zeit einen anderen Weg hierfür nicht gestattet, die Eingeladenen hiermit zu benachrichtigen, daß diese Feier auf Montag den 9ten d., Mittags 12 Uhr, verlegt ist.
Berlin, den 1. Juni 1851. Im Namen der Kommission: Professor Herbig, Vice⸗Direk
Die Expedition gegen Kabplien. V
Anzaig.
Die Herren Bewerber bei der diesjährigen großen akademi⸗ schen Konkurrenz in der Architektur, welche bis zu dem vorgeschrie⸗ benen Termin Mittags den 31sten v. M. sich als Theilnehmer gemel⸗ det haben, werden hierdurch aufgefordert, sich am Donnerstag den 5ten d. M., Morgens 7 Uhr, im Vorzimmer des Senats⸗Saales im Königlichen Akademie ⸗Gebäude pünktlich einzufinden, wo die vorläufige Aufgabe ihnen mitgetheilt werden soll.
Berlin, den 1. Juni 1851.
Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Künste. (gez.) Professor Herbig, Vice⸗Direktor.
Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und kommandirende General des 2ten Armee⸗Corps, von Grabow,
von Stettin.
Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober⸗Prä⸗ sident der Provinz Posen, von Bonin, von Stettin.
Der Ober⸗Präsident der Provinz Schlesien, Freiherr von Schleinitz, von Breslau.
Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Com⸗ mandeur der 2ten Division, von Stülpnagel, nach Danzig.
Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Commandeur der 13ten Division, von Tietzen und Hennig, nach Münster.
Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Commandeur der 5ten Division, von Wussomw, nach Perleberg.
Der General⸗Major und Commandeur der 6ten Infanterie⸗ Brigade, von Wentzel, nach Brandenburg.
Der General⸗Major und Commandeur der 14ten Infanterie⸗ Brigade, Freiherr von Reitzenstein, nach Breslau.
Der General⸗Major und Commandeur der 7ten Landwehr⸗ Brigade, von Münchow, nach Magdeburg.
Der General-Major und Inspecteur der 2ten Ingenieur⸗In⸗ spection, From, nach Torgau.
Der General⸗Post⸗Direktor Schmückert, nach Stettin.
Nichtamtlicher Theil. Deutschland.
Oesterreich. Wien, 31. Mai. Se. Majestät der Kaiser Ferdinand wird einige Wochen des kommenden Sommers auf sei⸗ nem Schlosse in Reichsstadt verweilen. Dasselbe ist bereits zum Empfange vollständig eingerichtet. Die Telegraphenleitung zwischen Wien und Schoͤnbrunn ist heute für die Depeschen des Hofes er⸗ öffnet worden. Die von Sr. Majestät dem Kaiser Franz Joseph nach Olmütz berufenen Generale werden schon kommenden Dienstag hier zurückerwartet. Feldmarschall Graf von Radetzky dürfte, wie verlautet, Wien erst nach den Pfingstfeiertagen verlassen, um die Rückreise nach Italien anzutreten.
Zur Beförderung des Gränzverkehrs zwischen Oesterreich und Bayern ist, wie der Lloyd meldet, unter den beiden Regierungen verabredet worden, sowohl bei der Ein⸗ und Ausfuhr keine Zoll⸗ abgabe zu erheben, wenn dieselbe weniger als 3 ½ Kreuzer bayrische Währung beträgt.
Zwei legislative Arbeiten, welche unter Herrn von Bruck in Angriff genommen wurden, bilden, dem Lloyd zufolge, bereits Gegenstände neuer Berathungen im Handelsministerium. „Es ist dies“, bemerkt das genannte Blatt, „die Revision des Privilegiums⸗ gesetzes bezüglich seiner Ausdehnung auf Ungarn, dann das Gesetz zum Schutze der Fabrikszeichen und Fabriksmuster. Bei ersterem dürfte das Privilegiumspatent vom Jahre 1832 als Grundlage ver⸗ bleiben, letzteres ist in Oesterreich eine neue längst ersehnte Er⸗ scheinung.“
Die Bier⸗ und Branntweinsteuer, deren Einführung in Un⸗ garn wegen eingetretener Schwierigkeiten am 1. Januar nicht er⸗ folgte, ist nun im ganzen Lande in Wirklichkeit getreten. In Sie⸗ benbürgen wird dieselbe bereits seit dem 1. März eingehoben. Für Ungarn wurde eine weitere Erstreckung des Termins nicht bewil⸗ ligt, und es sind nun schon zu Anfang dieses Monats sämmtliche Gewerbs-Unternehmungen, welche Bier und Branntwein erzeugen, unter die vorgeschriebene gefällsamtliche Aufsicht gestellt worden.
Von verläßlicher Seite wird der L. Z. C. berichtet, daß das eventuelle österreichische Anlehen einen Betrag von 60 Millionen Gulden in keinem Falle übersteigen dürfte. „Der Ertrag desselben“, heißt es weiter, „ist nur zur Einziehung des Staatspapiergeldes bestimmt. Die Effektuirung erfolgt jedenfalls im Auslande, da, wie schon erwähnt, von dort diesfällige Offerten bereits eingelangt sind. Ueber die Form des Anlehens verlauten nur Gerüchte. Mit einiger Bestimmtheit wird versichert, daß, weil ein 4 ½ prozentiges Anlehen in diesem Augenblicke vielleicht aufzubringen wäre, für die gegen Bons eingezahlten Baarsummen bei sechsmonatlicher Frist 5, sodann aber nur 4 ½ pCt. Zinsen beantragt seien. Der gleichfalls bean⸗ rragten Ausgabe von Reserve⸗Actien wird jedenfalls die Regelung 229 Valuta und die Reorganisirung des Instituts selbst voran⸗ gehen.“
Die L. Z. C. berichtet: „Bekanntlich haben die Glieder der Rothschildschen Familie, und zwar Baron Anselm Mayer von Roth⸗ schild zu Frankfurt, Baron Salomo Mayer von Rothschild zu Wien, Baron Jacques Mayer von Rothschild zu Paris und Baron Karl Maper von Rothschild zu Neapel, einen Finanz⸗Vertrag und eine Handels⸗Sozietät unter der Firma „Rothschild Brüder“ abgeschlos⸗ sen, welche mit letztem Dezember d. J. zu Ende gehen. Nach einem in der höheren Handelswelt cirkulirenden Gerüchte wird diese Fi⸗ nanz⸗Verbindung nicht mehr erneuert, da ein jeder dieser Herren nunmehr so unverwüstbaren Kredit und hinlängliches Vermögen be⸗ sitzt, um keinem anderen Bankhause im Rang nachstehen zu dürfen.
Alle Post⸗-Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers: Behren⸗Straße Nr. 57.
Es würden sonach, so wie die londoner Rothschilds bereits seit län⸗ gerer Zeit, auch die Rothschilde zu Frankfurt, Wien, Paris und Neapel ihre Geschäfte ohne Sozietät fortführen.“
In Folge einer Kaiserlichen Entschließung ist das Munitions⸗ Ausmaß für die mit Kammerbüchsen bewaffneten Schützen der Li⸗ nien⸗Infanterie⸗Regimenter in derselben Art festgesetzt worden, wie solches für die Jägertruppen besteht; nur macht der Umstand, daß gegenwärtig die Spitzkugel mit der Pulverpatrone vereinigt und erstere durch einen umgewickelten Wollfaden schon hinreichend be⸗ fettet ist, den eingeführten Fettbeutel entbehrlich, welcher sonach wegfällt. 1
Olmütz, 30. Mai. (W. Z.) Die beiden Majestäten wohn⸗ ten gestern Vormittags dem Gottesdienste in der hiesigen Garni⸗ sonkirche bei, während dessen mehrere Bataillone zur Kirchenpa⸗ rade ausgerückt waren; dann beehrte Se. Majestät der Kaiser von Rußland sammt Suite den Herrn Feldmarschall Grafen Radetzky mit einem Besuche, sodann verfügten sich die Majestäten zum Exer⸗ ziren eines Bataillons innerhalb der Festungs⸗Enveloppe. Um 4 Uhr war Tafel von 80 Gedecken, zu welcher die gesammte Gene⸗ ralität beigezogen wurde; Abends beehrten die Majestäten das Thea⸗ ter Paré mit Höchstihrer Gegenwart. Während der Rückfahrt war die Stadt wieder illuminirt. Heute findet großes Revue⸗Manöver auf der nimlauer Haide statt. 8
Sachsen. Dresden, 31. Mai. (Dresd. Journ.) Das heute ausgegebene 14te Stück des Gesetz⸗ und Verordnungsblatte enthält das Gesetz, die Kommunalgarden betreffend, vom 14. Mai, nebst der Ausführungs⸗Verordnung zu demselben und einem neuen Regulativ für die Kommunalgarden, so wie eine Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 14. Mai, die Erlassung eines neuen Disziplinar⸗Regulativs für die Kommunalgarden be⸗ treffend. Den Inhalt des Gesetzes dürfen wir als aus den Ver⸗ handlungen des letzten Landtags noch bekannt voraussetzen und be⸗ merken hier nur, daß nach §. 1 der Ausführungs⸗Verordnung zu demsel⸗ ben mit Publication dieses Gesetzes Kommunalgarden nur noch bestehen werden: a) Im Bezirke der Kreisdirection Dresden: in Dresden, Frei⸗ berg, Hain, Meißen, Pirna. b) Im Bezirke der Kreisdirection Leipzig: in Borna, Döbeln, Grimma, Leipzig, Leisnig, Oschatz, Penig, Roch⸗ litz, Waldheim, Wurzen. c) Im Bezirke der Kreis⸗Direction Zwickau: in Annaberg, Chemnitz, Crimmitzschau, Frankenberg, Glau⸗ chau, Hohnstein, Lösnitz, Mittweida, Oederan, Oelsnitz, Plauen Reichenbach, Schneeberg, Waldenburg, Werdau, Zschopau, Zwickau. d) Im Bezirke der Kreis⸗Direction Budissin: in Budissin, Camenz, Löbau, Zittau.
In allen anderen Orten haben dieselben außer Wirksamkeit zu treten, in den vorstehend genannten Städten aber ist sofort Veran⸗ staltung zu treffen, daß die Bestandslisten revidirt und diejenigen Personen, deren Verbleiben bei der Kommunalgarde nach Inhalt §. 3 des neuen Gesetzes unzulässig ist, entlassen werden. „Aus dem neuen Disziplinar⸗Regulative heben wir hervor, daß künftig die Dienstvergehen der Kommunalgardisten nach Verschie⸗ denheit der Verschuldung mit nachstehenden Strafen geahndet wer⸗ den: 1) mit einfachem Verweise, 2) mit Geldstrafen bis zu 10 Rthlrn., 3) mit Verweise vor der Compagnie oder dem Bataillone, 4) mit Arrest von sechs Stunden bis zu vierzehn Tagen und bei strengem Dienste bis zu acht Wochen, 5) mit Entziehung der Charge bei Offizieren und Unteroffizieren, 6) mit einfacher Ausschließung durch Tagesbefehl an alle Abtheilungen der Kommunalgarde de Orts, 7) mit geschärfter Ausschließung durch Tagesbefehl unter Bekanntmachung in einem öffentlichen Blatte und mit Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte.
Das bisherige Verfahren in Dienststrafsachen der Kommunal garde wird durch das neue Disziplinar⸗Regulativ ebenfalls wesent lich abgeändert.
Hannover. Hannover, 30. Mai. (Hann. Zeitg.) Erste Kammer. Die in voriger Sitzung abgebrochene zweite Berathung des Gesetz⸗-Entwurfs, die Reorganisation der Provinzial⸗Landschaften betreffend, wird bei §. 29 fortgesetzt. Nach Annahme der §§. 29 und 30 mit den bezüglichen Ausschuß⸗Anträgen 23 und 24 kommt der von den „Ausschüssen und Beamten der Provinzial⸗Landschaf⸗ ten“ handelnde Abschnitt zur Berathung. Zum §. 31, welcher Be⸗ stimmungen über den ständigen Ausschuß, dessen Mitgliederzahl un die Dauer ihres Amts enthält, liegt der Ausschuß⸗Antrag 25 zum Begleitschreiben vor, wonach für die Dauer des Amts zwar woh ein kürzerer, nicht aber ein längerer Zeitraum, als für die Wahl der Abgeordneten selbst, soll vorgeschrieben werden dürfen. Den von Wolff dafür angeführten Gründen tritt Kirchhoff entgegen, indem er nicht für prinzipwidrig hält, daß ein längerer Zeitraum statuirt werde, unter dieser Voraussetzung aber den Vor⸗ schlägen der ostfriesischen Landschaft wohl nachgegeben werden könne. Vezin findet in dem Entwurfe ein Omissum, insofern nicht fest⸗ gestellt ist, daß nach dem Verhältnisse der Vertretung in der Landschaft auch der Ausschuß zusammengesetzt werden soll; wo gegen Wolff mit Breusing indeß bemerkt, daß die Bestimmun gen hierüber den Provinzial⸗Verfassungen, je nach deren Verschie⸗ denheit und Bedürfniß, zu überlassen für zweckmäßig gehalten sei. Bening ist zwar nicht für lebenslängliche Landräthe; aber auch nicht um Schaffung dieser, sondern nur darum handelt es sich seiner Ansicht zufolge, ob, wenn einzelne Landschaften ihre Ausschußmitglieder auf längere Zeit, als die Ab- geordneten selbst, gewählt zu sehen wünschen, für die allgemeine Ständeversammlung dann eine Veranlassung vorliege, solchen Wün⸗ schen entgegenzutreten. Diese Frage wird von ihm aufs bestimm⸗ teste verneint, weil ein solcher Wunsch Berechtigung in den eigen⸗ thümlichen oder historischen Verhältnissen der Landschaft finden könne und deshalb das Nöthige offen zu erhalten sei. Während der Redner aus diesem Grunde gegen den Ausschuß⸗Antrag sich erklärt, macht Wyneken insbesondere auf die den Ausschüssen beigelegten wich⸗ tigen Befugnisse bei Reduction der Geschwornenlisten aufmerksam, um