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achtung internationaler Pflichten ausgesprochen, und welche Maßnahmen er zur Handhabung derselben getroffen hat. Hochdieselbe wird auch die Beruhigung gewinnen, daß der Bundesrath keine Konzessionen gemacht hat, die das Prinzip der freien und selbstständigen Verwaltung im Innern ver⸗ letzen, und daß er auch fernerhin keine zu machen Willens ist. Vorherr⸗ schend als Particularsache des Kantons Tessin erscheint die Angelegenheit der ausgewiesenen Kapuziner. Sache der Behörden dieses Kantons ist es, zu erwagen, ob sie nach ihrer besonderen Lage sich zu Anerbietungen her⸗ beilasse. küꝛagen, die zu einer befriedigenden Lösung der obwaltenden An⸗ stände Keönnten. Jedenfalls trägt der Bundesrath die volle Bernhi⸗ gung inr ‚daß die Schweiz ebenso wenig durch das Vorgefallene ge⸗ gründete Veranlassung zu ernstlichen Verwickelungen mit dem Auslande gegeben hat, als daß sie für die Zukunft durch die wiederholt ausgesprochenen Grundsätze, die sie auf loyale Weise zu handhaben gesonnen ist, dem Auslande gegründe⸗ ten Stoff zu Beschwerden geben wird. In diesem Gefühle seines Rechts und seiner offen dargelegten Bestrebungen sieht er auch mit Beruhigung den weitern Entwickelungen der Verhältnisse entgegen, fest eutschlossen, die Ehre und Würde der Eidgenossenschaft gewissenhaft zu wahren, und ver⸗ trauend auf die hohe Bundesversammlung, so wie auf die Bereitwilligkeit der Nation, keine Opfer zu scheunen, welche die Aufrechthaltung der Ehre und Selbstständigkeit unsers theuern Vaterlandes erfordern könnte. Der Bundesrath begnügt sich für einmal, den Stand der Sache offen darge⸗ legt zu haben, und findet sich auch nicht veranlaßt, Anträge zu weiterm Vorschreiten der hohen Bundesversammlung vorzulegen, immerhin bereit, diejenigen Weisungen pflichtgemäß zu befolgen, welche die hohe Bundes⸗ versammlung zu ertheilen für angemessen finden sollte.
— Am 14. Juli starb zu Perpignan der berühmte Astronom und Physiker Frangçois Arago, Direktor der Sternwarte zu Paris.
— Ihre Majestät die Königin von Großbritannien beehrten am 15. Juli in Begleitung Ihrer Königlichen Hoheit der Herzogin von Kent die von der deutschen Schauspielergesell⸗ schaft wiederholte Vorstellung von „Donna Diana.“ Am 16. Juli wird sich der Hof nach Schloß Osborne auf der Insel Wight be⸗ geben.
— Am 14. Juli Abends schifften sich in Ostende Se. Hoheit der Herzog Georg von Mecklenburg⸗Strelitz und seine Gemahlin, die Großfürstin Catharine Kaiserliche Hoheit, anf einem britischen Regierungs⸗Dampfschiff nach der Insel Wight ein, wo sie bekanntlich auf mehrere Wochen eine Wohnung gemiethet haben. Auch Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Württemberg und seine Gemahlin, die Großfürstin Olga Kaiserliche Hoheit, werden im August auf einige Zeit nach England kommen. g
— Im Unterhause brachte am 15. Juli Sir George Grey wieder die Frage über die Parlaments⸗Eide zur Sprache. „Es ist,“ sagte er, „im Lauf dieser Session eine Bill eingebracht worden, um die Hindernisse zu entfernen, durch welche die Juden aus diesem Hause ausgeschlossen werden; sie wurde vom Unterhause angenom⸗ men, vom Oberhause aber verworfen. Auch ist im Oberhause eine Bill eingebracht worden, welche zum Zweck hatte, die Eide der Unterthanentreue, der Suprematie und der Abschwörung durch eine einzige, für die gegenwärtige Zeit passendere Eidesformel zu er⸗ setzen; diese wurde ebenfalls verworfen. Der edle Lord (John Russell) hat neulich erklärt, daß die Regierung in dieser Session keine ähnliche Maßregel mehr einzubringen beabsichtige, und ich glaube, daß dies eine weise Vorsicht ist; aber in Erwägung des un⸗ befriedigenden Zustandes der betreffenden Gesetzgebung wünschte ich zu wissen, ob die Regierung in der nächsten Session dem Parlament eine
Masßregel vorzuschlagen denkt, um die Parlaments⸗Eide zu ändern, sei es mittelst einer besonderen Bill, oder als Theil jenes Parlaments⸗ reform⸗Planes, welchen sie angeblich vorzuschlagen Willens ist.“ Lord John Russell erwiederte hierauf: „Ich bin allerdings der
Meinung, daß der gegenwärtige Zustand des hierauf bezüglichen Gesetzes Niemanden befriedigen kann. In der Sache eines Herrn,
der in diesem Hause seinen Sitz einzunehmen suchte (Rothschild) hat ein Obergerichtshof seine Entscheidung abgegeben. Einer der gelehrten Richter äußerte bei dieser Gelegenheit die Meinung, daß
es gesetzwidrig sei, wenn Jemand in diesem Hause seinen Sitz nehme, ohne die Worte „beim wahren Christenglauben“ auszusprechen, 2 und ein anderer gelehrter Richter sagte, es würde für das Parlament weit befriedigender sein, zu erklären, was es wolle, und nicht die Inden durch ein Gesetz auszu⸗ schließen, welches gar nicht gegen sie gerichtet gewesen. Seitdem ist der Versuch gemacht worden, das Gesetz auf eine angemessenere
Grundlage zu stellen, aber die Sache ist noch nicht zu Stande ge⸗ kommen. In Betracht dessen und mit Hinsicht auf den Stand der
öffentlichen Geschäfte hielt ich es nicht für räthlich, den Gegenstand
8 in dieser Session noch einmal vorzubringen, aber ich halte es für
meine Pflicht, in der nächsten Session einen Vorschlag zu machen, entweder in einer auf die Repräsentation im Allgemeinen bezüglichen
Bill, oder in einer besonderen Maßregel, welche nicht blos zum
Zweck haben soll, den Juden Abhülfe zu schaffen, sondern die so ein⸗ gerichtet werden soll, daß die Eidesform überhaupt dadurch verän⸗ dert wird, die, wie sie jetzt beschaffen ist, mir nur mit religiöser In⸗
b toleranz oder practischer Absurdität vereinbar scheint.“
bie 28 d Frage des Herrn Miles, ob die Regierung gegen
Begin rh mchen Geistlichen John Burke und Michael Clune
des Antheils, den sie, einem Wahlcomité⸗Bericht zufolge, an
———— ““
dem Tumult zu Sixmile⸗Bridge im Juli 1852 genommen gerichtlich einzuschreiten beabsichtige, sprach Lord Palmer ston zu⸗ nächst sein Bedaunern darüber aus, daß Herr Miles diesen Anlaß benutzt habe, noch einmal umständlich in eine Sache einzugehen welche in beiden Parlamentshäusern schon erörtert worden, und die man, wie ihm scheine, nun endlich ruhen lassen sollte. Die Regie⸗ rung habe ihrerseits die Absicht gehabt, jene beiden Priester gericht⸗ lich verfolgen zu lassen, aber der Vicekönig von Irland habe auf Grund des Gutachtens seiner juristischen Rathgeber anders be⸗ schlossen, und das Ministerium habe diesen Beschluß gutgeheißen. Es werde daher nicht weiter in der Sache vorgegangen werden. „Wenn man mich fragte“, fuhr Lord Palmerston for“. „ob nach meiner Meinung das Benehmen dieser bei⸗ den ehrwürdigen Herren, so tadelnswerth es ist, eine so berercs 9 Ausnahme in Vergleich zu dem der katholischen Prie⸗ ter Irlands im Allgemeinen bilde, daß es angemessen sei dasselbe zum Gegenstande einer besonderen gerichtlichen Verfolgung zu 1nr so müßte ich dies verneinen. Ich muß leider sagen, das Benehmen vieler katholischer Priester, hohen sowohl wie niedrigen Ranges, bei den letzten Wahlen in Irland, war von der Art, daß es allen denen zu großem Schmerz gereichte, welche den Wunsch hegen, daß die Diener der Religion sich durch ihr Verhalten stets der Achtung und Ehrerbietung würdig zeigen möchten. Wenn ich erwäge, daß die letzten allgemeinen Wahlen in Irland als eine politische und auch als eine religiöse Krisis angesehen wurden, so kann ich allerdings die Erregtheit der katholischen Geistlichkeit einigermaßen verzeihlich finden, und ich beschwöre das Haus, einen Schleier der Vergessen⸗ heit über das Vergangene zu breiten und nicht durch Ver⸗ längerung dieser Debatte eine Erbitterung zu erneuern, die hof⸗ fentlich erloschen sein wird.
Im Comité des Unterhauses wurden die Berathungen über die ostindische Bill fortgesetzt. Man stand bei dem 10ten Artikel, welcher bestimmt, daß die von der Krone ernannten Direktoren im Parlament sitzen können, und daß die Krone sie wegen Untauglich⸗ keit oder schlechten Verhaltens von ihrem Amt entfernen kann. Lord Jocelyn wollte, daß Letzteres nur auf Grund einer Adresse eines der beiden Parlamentshäuser sollte geschehen können; sein Amen⸗ dement wurde aber mit 90 gegen 43 Stimmen verworfen. Herr Bright beantragte ein Amendement gegen die Zulassung solcher Direktoren zu Parlamentssitzen, weil sie ganz von der jedesmaligen Regierung abhängig sein würden. Sir Ch. Wood bemerkte da⸗ gegen, das heiße dem Charakter und der Stellung der Individuen, welche die Krone zu jenem Amt auswählen würde, zu nahe treten; der Regierung müsse daran liegen, die tüchtigsten und in den indischen Angelegenheiten erfahrensten Männer zu solchen Stellen zu bekommen, und diese würden dann auch durch ihre Anwesenheit im Parlament sehr nützlich wirken können. Der Artikel 10 wurde hierauf mit 139 gegen 79 Stimmen in seiner ur⸗ sprünglichen Fassung angenommen. Zu Artikel 12, welcher die Form des von den Direktoren zu leistenden Eides vorschreibt, schlug Herr Hume vor, eine bloße „Erklärung“ an die Stelle des „Eides“ zu setzen; nachdem jedoch Sir Ch. Wood vorge⸗ chlagen hatte, die Qualification aus der Eidesformel wegzulassen so daß ein bloßer Amtseid übrig bliebe, wurde das Humesche Amen⸗ dement mit 138 gegen 99 Stimmen und ein anderes Amendement welches die Wahl zwischen Eid und einfacher Erklärung gestatten sollte, mit 124 gegen 85 Stimmen verworfen. “ Die offizielle Madride r Z eitung vom 12. Juli veröffent licht ein vom Finanzminister gegengezeichnetes Dekret, welches die Emission von 300 Mill. Realen (75 Mill. Fres.) in Schatzscheinen welche an die Stelle der schwebenden Schuld treten und das Deftzi der früheren auf dieser Schuld lastenden Budgets decken sollen, ver fügt. Die neuen Schatzscheine tragen 6 pCt. Zinsen. Die Emis sion wird in Serien stattfinden: die erste zu 6000 Realen und 1 Real Zinsen täglich, die zweite zu 12,000 Realen und 2 Realen Zinsen täglich, die dritte zu 24,000 Realen und 4 Realen Zinser täglich und die vierte zu 48,000 Realen und 8 Realen Zinsen täg⸗ lich. Diese Scheine werden vom 1. Juli bis zum 1. Oktober d. J. und 1. Januar k. J. auf zwei, drei und sechs Monate Verfallzeit ausgegeben werden.
— Aus Ovxoe in Norwegen wird vom 10. Juli gemeldet, daß en demselben Tage Nachmittags dort das vereinigte schwedisch⸗nor wegische und dänische Uebungsgeschwader, aus sechs Kriegsschiffen bestehend, passirt war. Die Schiffe segelten mit schwachem SO. Winde nach Flekkeroe zu.
— In der Sitzung des dänischen Volksthings vom 46. Juli erfolgte die definitive Annahme des Gesetzes über die Verwandlung des Pachtguts in freies Eigenthum mit 60 Stimmen gegen 19 (2 stimmten nicht mit und 17 waren ab⸗
wesend). — Eine Interpellation von Hjort in Betreff der Aus-
breitung des Mormonismus in Dänemark blieb ohne weiteres
Resultat. . SDWienheeedee eee . B.)
Großherzog von Toscana änderte Guerrazzi's und dreier Konsorten
Verurtheilung in lebenslängliches Eell. 1 133]
Der
den Pyrenäen begeben.
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zum Königlich Preußischen Staats⸗Anzeiger
1““
Donnerstag, den 21. Juli
—
Neapel, 11. Juli. (Tel. Dep. d. C. B.) Die Regierung
at die Ausfuhr von Weizen, Gerste und Hafer verboten. Paris, Dienstag, 19. Juli, Nachmittags 5 Uhr. (Tel. Dep.
Der Kaiserliche Hof wird sich am 29sten d. M. nach
—
London, Montag, 18. Juli, Abends. (Tel. Dep. d. C. B.) Graf Clarendon erklärt im Oberhause, daß sich in sehr wenigen Tagen ergeben werde, ob die Unterhandlungen mit Rußland von Erfolg sind, er werde sodann jede Auskunft ertheilen. Er habe darüber keine Mittheilung, daß der Commandeur in den Donau⸗ Provinzen auch die Civil⸗Verwaltung daselbst usurpirt
(Diese Depesche ging am Montag, den 18. Juli, Abends“ durch den unterseeischen Telegraphen aus London ab und traf am Dienstag, den 19. Juli, Abends 9 ½ Uhr, in Berlin ein.)
London, Dienstag, 19. Juli. (Tel. Dep. d. C. B.) Königin ist gleichfalls an den Masern erkrankt, anscheinend gefahr⸗ los. — Gladstone's Erbsteuer-Bill wurde desinitiv mit großer Ma⸗
jorität angenommen.
Die
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
**ꝙ Frankfurt a. O., 18. Juli. Ungeachtet die orientalische Frage und die sonstigen ungünstigen Conjuncturen vor dem Beginn unserer jetzt be⸗ endigten Margarethen⸗Messe nachtheilig auf dieselbe zu wirken schienen, so ist dieselbe im Allgemeinen eine sehr gute zu nennen. Es
war eine außergewöhnlich große Zufuhr vereinsländischer Waaren am Markte, die, weil der Bedarf und viele Käufer vorhanden waren, raschen und lohnenden Absatz fanden, und die überhaupt die fremden Waaren immer mehr zu verdrangen scheinen, da sich deren Zufuhr vermindert hat. In Tuchen war die Messe ungewöhnlich umfangreich, besonders in allen für Amerika passenden Qualitäten, als Dreivierteltuche und Zephir⸗ tücher. Der Bedarf konnte bei Weitem nicht gedeckt werden, und haben viele Fabrikanten noch große Bestellungen auf längere Lieferzeit und unter Bewilligung wesentlich höherer Preise in Menge erhalten. 8
Eben so war bedeutender Absatz nach dem südlichen Deutschland, so wie nach Lübeck, Hamburg, Schweden, Norwegen, Däanemark, Italien und Jassy, zu gesteigerten Preisen. In feinen ganzen Tuchen war der Umsatz nicht ganz so umfangreich. 8
Von baumwollenen Waaren wurde viel gekauft und namentlich von rheinischen bedruckten Nesseln schon gleich anfangs Alles geräumt. Der Absatz in wollenen und halbwollenen Waaren, als Thibets, Merinos, Kamelots, Orleans ꝛc. war befriedigend; der in seidenen Waaren, nament⸗ lich in seidenen Bändern, gut zu nennen, dagegen jener in halbseidenen und leinenen Waaren nur mittelmäßig; mit den kurzen, Eisen⸗ und Stahl⸗ waaren ging es besser. —
Für Posamentier⸗Waaren, die überhaupt nicht mehr wie früher
beliebt sind, war die Messe nicht bedeutend; dagegen wurde in Porzellan, Steingut und Glas viel umgesetzt. In Leder aller Art ist es im Allgemeinen gut gegangen, und zwar wurde Kalbleder zu erhöhten Preisen verkauft. Ochsen⸗, Kuh⸗ und Roß⸗ häute sind zu niedrigen, Kalbfelle zu höheren, Hammel⸗ und Schaaffelle zu außergewöhnlich hohen Preisen verkauft worden. .
Von Haasenfellen war die Quantität und Qualität nur gering, gleich⸗ wohl wurden sie zu hohen Preisen abgesetzt.
Die Vorräthe an Rauchwaaren waren nicht unbedeutend; doch war dazu keine rege Kauflust, eben so wenig zu Pferde⸗ und Kuhhaaren; da⸗ gegen war nach Schweineborsten viel Nachfrage und wurden diese gleich nach der Ankunft zu gesteigerten Preisen rasch verkauft. Auch in Daunen und Bettfedern war lebhafter Verkehr.
Honig und Wachs war viel am Platze und wurde Preisen geräumt. 8 “ 1 in d olle sind ca. 6000 Ctr. verschiedener Qualität in neng sätzen von 45 bis 90 Thlr. hier gewesen, die auch bis 1 un Ctr. zu besseren Preisen, als die nach dem letzten berliner Wollme ämmtlich verkauft worden sind. I“ b — dch g abe waren sehr gesucht und theuer und 1s eaggte he Verkehr bei der hiesigen Bank⸗Kommandite war sehr Wefesmehr “ sich gegen jenen bei der vorjährigen Margarethen⸗Mesf e.. Das neueste Heft des Banker’'s Circular enthält 8b 8 essante Uebersicht des Status der englischen Bank im Ja hr 1852, das durch die Goldentdeckungen in Australien einen so hervorragenden Einfluß auf die Geldmärkte aller eivilisirten Hauptstädte ausübte. Wir eben daraus einige Auszüge, die von allgemeinerem Interesse sind. Die größte Noten⸗Ausgabe des Jahres 1852 fiel auf den 490. Juli und betrug 35,878,765 Pfd. St.; die kleinste im Betrage von 30,992,450 Pfd. St. fiel auf den 3. Januar. Vom 2. August 1851 bis zum 27. Maͤrz 1852 ist mit Ausnahme sehr weniger Wochen der Baarvorrath fortwährend ge⸗ stiegen; er vermehrte sich in diesem Zeitraum um 6,064,968 Pfd. St., nahm in den darauf folgenden Wochen um 556,670 Pfd. St. ab und “ —* 8 “ “
u
damit zu hohen
vermehrte sich vom 17. April bis 10. Juli neuerdings um 3,701,650 Pfd
St., so daß er am letztgenannten Datum die größte Höhe seit der Entstehung der Bank: 21,845,390 Pfd. St. erreichte. (In 1850 war der größte Baar⸗ vorrath 16,209,493 Pfd. St., in 1851 16,784,875 Pf. St. gewesen.) Was den Silbervorrath betrifft, war derselbe vom Oktober 1846 bis 1. März 1852 von 2,727,001 Pfd. St. auf 33,375 Pfd. St. zusammengeschmolzen. In den folgenden Monaten blieb er ziemlich constant, fiel im August jedoch rasch auf 18,967 Pfd. St., hob sich Anfangs September wieder auf 19,154 Pfd. St., und hat sich bis heute so erhalten. Im speziellen Bank⸗Departement betrug die höchste Summe der Depositen von Staats⸗ Papieren 9,447,416 Pfd. St. (in 1851 10,796,555 Pfd. St.); die nie⸗ drigste 3,065,992 (in 1851 3,997,006 Pfd. St.); die höchste Summe anderer Depositen dagegen 15,464,288 gegen blos 9,371,117 im Jahr 1851. Das Totaldebit im Bank⸗Departement betrug, wo es am größten war, 40,622,325 Pfd. St. (1,414,850 Pfd. St. mehr als in 1851), und wo es am kleinsten war 35,344,376 Pfd. St. (2,848,277 Pfd. St. größer als in 1851.)
Die vielseitig daß die Schaf⸗ wollzucht in Australien durch die Gold⸗Entdeckungen da⸗ selbst vielleicht ihren Todesstoß erhalten werde, scheinen nach den neuesten officiellen Ausweisen nicht ganz gegründet zu sein. Ver⸗ gleicht man die Wolleinfuhr vom 5. Januar bis 5. Juni dieses Jahres mit der desselben Zeitraums in den Jahren 1852 und 1851, so ergiebt sich folgende Tabelle: für die ersten fünf Monate 1853 27,507,476 Pfund; für 1852 18,352,760 Pfund; für 1851 21,578,760 Pfund; somit beträgt die Einfuhr dieses Jahres um 6,000,000 Pfund mehr als in 1851, und 9,000,000 Pfund mehr als in 1852. Freilich bezieht sich dieser Zuwachs des Exports zumeist auf die Einfuhr vom europäischen Kontinent, aber auch die Zufuhr an Kolonialwolle hat zugenommen, wenn andererseits nicht in dem Grade, als es ohne den Einfluß der Goldentdeckungen gewiß der Fall gewesen wäre. Es stellt sich Folgendes dabei heraus: Eingeführt vom 5. Januar bis 5. Juni:
Kolonialwolle. Nichtenglische
Pfund. Pfund.
12,325,047 15,182,829
11,471,586 6,881,474 18,352,760 g8 11,348,465 10,229,725 21,578,1900 woraus zu sehen, daß noch immer um eine Million Pfund mehr Kolonial⸗ wolle bis zum 5. Juni, als in korrespondirenden Epochen der letzten Jahre importirt worden ist.
ausgesprochenen Befürchtungen,
Summaꝗ.
Pfund. 27,507,476
8 “ b 1““
—
ELeipzig, 19. Juli. Leipzig 13 ¾˖ G. sisch - Sayerische 91 Br., 90 ½ G. Szcheisch -Schiesische 103 Br., 1025 G. Löbau-EZittauer 39 Br., 38 ½ G. Magdeburg-Leipziger 309 Br., 307 G. Besin-Inka'tische 134 G. Berlin-Stettiner 150 G. Köln- Mindener 120 ½ G. Thöringer 111 ¼ Br., 111 G. Anhalt-Dessauer Lan- de x e 168 „S.99 Br., 159 G. Braunschw Bankactien 113 ½ Br., 113 ½¼ G. Wiener Banknoten 93 ⅔ „Br., 93 ⅔ G.
Anasstes-daraa, 18. Juli, 5 Uhr Nachm. An dem heutigen Markte war für Roggen, bei etwas festerer Haltung, wenig Umsatz; Weizen still; Rappsaat pr. August, September und Oktober an-
48 sbäter 1 L. höher, schlofs jedoch nicht so fest, vielmehr angs L., spa 8 1 — — wankend; Rüböl effect. und auf Termine auch ¼ Fl. höher, jedoch auch am Schluss der Börse etwas matter Leinsaat unverändert;
Leinöl! 5 Fl. höher.
Königliche Schauspiele.
Donnerstag, 21. Juli. Im Opernhause. (115te Vorstellung.) Fünfundzwanzigstes Gastspiel der Königsberger Operngesellschaft, unter Mitwirkung der Frau von Marra, der Miß Bywater aus London und des Herrn Düffke: Aschenbrödel, oder: Die Zauber rose, romantisch-komische Feen⸗Oper in 3 Aufzügen, mit Tanz. Musik von Nicolo Isouard de Malte. Vorher: Angela, Singspiel iu 1 Akt, von R. Benedix. Musik von verschiedenen Komponisten. Krleine Preise: Fremden Loge 2 Rth
Freitag, 22. Juli. Im Opernhause. (146te Vorstellung.) Sechsundzwanzigstes Gastspiel der Königsberger Operngesellschaft, unter Mitwirkung der Frau von Marra und des Herrn Düffke: Fanchon, das Leiermädchen, Oper in 3 Abtheilungen. Musik von Himmel. (Frau von Marra — Fanchon; letztes Auftreten der⸗ selben in dieser Oper.) Hierauf: Thea, oder: Die Blumenfee, Ballet in 3 Bildern vom K. Balletmeister P. Taglioni. Musik von Pugni. 1
Kleine Preise.