8 8
8
gaben überschreiten würde, über den dadurch gebildeten Ueberschuß von Seiten der Regierung nicht ohne Zustimmung der Landstände werde ver⸗ fügt werden.
Indem diese Erklärung und Zusicherung hierdurch ausgesprochen wird, wird die zweite Kammer der Landstäͤnde darin die Anerkennung derjenigen vertrauensvollen Eröffnung finden, welche in deren, die allgemeine Erklä⸗ rung über den Staatshaushalt und die Steuerbewilligungen betreffenden Schreiben vom 28Ssten v. M. mit Befriedigung entgegengenommen wor⸗ den kfit 1 Diese Mittheilung wurde von der Kammer mit Gesrug. entgegengenommen und dieselbe durch einstimmigen Beschluß den landständischen Akten einverleibt. 1 8
— In der Sitzung der Bundesversammlung vom 2 Juli machte der Oesterreichische Gesandte abermals 6 “ liche Mittheilung bezüglich der orientalischen Frage. Der bayerische Gesandte zeigte sodann die Zustimmung seiner Regierung zur Un terstütung der statistischen Arbeiten des Freiherrn von Reden, und der hannvversche die seitens seiner Regierung erfolgte Publication des Bundesbeschlusses in Betreff des hohen Adels der Familie Bentinck an. Hierauf wurde der Antrag über provisorische Auf⸗ stellung eines technischen Hilfsbüreaus der Militaircommission für die Bundesfestungen zur Abstimmung gebracht, ohne daß man jedoch in dieser Sitzung über den Gegenstand schon schlüssig geworden wäre. Der Reclamationsausschuß berichtete über das Gesuch des germanischen Nationalmuseums in Nürnberg und soll das Unter⸗ nehmen der Berücksichtigung der Regierungen empfohlen werden. Endlich legte der Militairausschuß sein Gutachten bezüglich der Titel vor, unter welchen militairische Reclamationen zu liquidiren sind.
— Dem Hofrath und Professor G. Gervinus in Heidelberg ist durch Staatsministerialerlaß das Recht, an der dortigen Uni⸗ versität Vorlesungen zu halten, entzogen worden.
— Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich hat am 26. Juli im Schlosse Weilburg zu Baden bei Sr. K. K. Hoheit Herrn Erzherzog Albrecht in Begleitung der sämmtlichen Mitglieder der a. h. Kaiserlichen Familie einen Besuch abgestattet, und kehrte Abends nach Schönbrunn wieder zurück.
— Der FZM. und Chef des General⸗ Quartiermeisterstabes, Freiherr Heinrich von Heß ist am 26. Juli mit Suite nach Olmütz abgereist, um dem Vernehmen nach die Vorbereitungen für das große militairische Uebungslager, welches in der Umgebung ge⸗ schlagen wird, zu treffen.
— Die Wiener Zeitung vom 26. Juli veröffentlicht einen Hirtenbrief des Erzbischofs von Mailand, der sich über die Beru⸗ fung dieses Kirchenfürsten nach Wien und das mit dem päpstlichen Stuhl abzuschließende Konkordat äußert. Unter Anderem heißt es in diesem Briefe:
„Einträchtig hiermit (wir selbst vermochten uns davon zu überzeugen) spricht sich auch die Gesinnung der weisesten und erfahrensten Staatsmänner und hohen Würdenträger aus; es verlangt es die Billigkeit,, es verlangt es das eigene Interesse des Staats, daß den gerechtfertigten Anforderungen der Kirche ihr Recht widerfahre, daß ste geloͤst werde aus jenen Banden, die einst in der Absicht ersonnen wurden, Mißbräuche zu verhindern, sich aber in der Praris nur als hinderlich für das Gute herausstellten, da keine andere als die mütterliche Hand der Kirche je im Stande sein kann, gewisse Krebsschäden der Gesellschaft zu heilen; soll aber diese wohlthätige Hand ihr heilsames Werk vollbringen können, so muß sie auch in erfor⸗ derlicher Freiheit walten dürfen.“ b
Der Erzbischof gedenkt ferner der Mission des katholischen Oesterreichs für die „Pacification und Wiederherstellung der Ord⸗ nung“, und daß sich in vielen österreichischen Provinzen die Kirche bereits in den ihr schon vor dem Concordat zugestandenen Freihei⸗ ten befinde. Die Repräsentanten des lombardisch⸗venetianischen Episkopats hätten inständigst gebeten, diese Konzessionen ohne Ver⸗ zögerung auch in den italienischen Provinzen zur Geltung zu brin⸗ gen. Der Erzbischof sucht nun zu beweisen, daß der italienische Klerus dessen würdig sei, und mahnt schließlich, sich auf das Kon⸗ kordat vorzubereiten. „Einer der ersehntesten und kostbarsten dieser Vortheile ist die Erleichterung der Uebung in der kindlichen, erge⸗ bensten Unterwürfigkeit unter das Oberhaupt der Kirche, den Stell- vertreter Christi.“
— In der Sitzung des schweizerischen Ständeraths vom 27. Juli war an der Tagesordnung: Kredit von 200,000 Fr. ür den Ausbau der Festungswerke zu Bellinzona und am Luzien⸗ b teig. Die Kommission beantragt Bewilligung; Arnold und Keiser ekämpfen den Antrag, Ersterer aus dem Grunde, weil die Schweiz nicht stark genug sei, einem Angriff von außen allein zu widerste⸗ hen. Der Kredit wurde jedoch bewilligt. Hierauf kam es zur Berathung über das Preßgesetz von Bern. Nach dreistündiger Er⸗ örterung wurde die Ordnungsmotion von Oberst Kurz aus Bern, den Gegenstand zur Berichterstattung an den Bundesrath zurück⸗ zuweisen, mit 21 gegen 19 Stimmen angenommen. — Am
Juli wurde in Bern die Konferenz der Kantone, welche Hehaeeh h ⸗ ö mit Neapel betheiligt sind, 8 sh wen lleß sich der b 0 othurn schickten keine Abgeordnete, eben rschlaß ch der e enfalls eingeladene Bundesrath vertreten.
einstimmig, bei der Bundesversammlung mit dem
8
um Aufhebung des Werbverbots einzukommen. Die Regie⸗
kbäeaenees22 .
rung von Bern wurde beauftragt, dieses Gesuch in einem Me mo⸗ rial zu begründen, worin die Befürchtung auszusprechen wäre, daß bei fortdauerndem Verbot der Werbung der König von Neapel sich veranlaßt sehen würde, den Capitulationsvertrag als einseitig auf⸗
2
8
8 8
gehoben und sich daher auch seinerseits der vertragsmäßigen Ver⸗
pflichtungen gegen die schweizerischen Militairs in seinen Diensten entbunden zu erklären. Der Zeitpunkt, wann dieser Gegenstand
vor die Bundesversammlung gebracht werden soll, ist weiterer Ver⸗
ständigung vorbehalten.
— Se. Heiligkeit der Papst ist wieder völlig hergestellt. Am 18. Juli ging er zu Fuß über die dem antiken Pons Senatorius an⸗ gehängte neue Eisenbrücke, am 19. Juli besuchte er die Via Appia, auf der er ebenfalls eine lange Strecke zu Fuß zurücklegte. Die Aufgra⸗ bung der Via Appia ist bis zum dreizehnten Meilenstein bei Bovilla nun so gut wie beendigt. Die Regierung hat für die Arbeit nur die mäßige Summe von 18,000 Scudi verausgabt. — Die elektro
magnetische Telegraphen⸗Linie, welche den Kirchenstaat mit Toscana *
und der Lombardei verbinden soll, ist kaum theilweise vollendet,
und schon wird sie hier und dort böswillig beschädigt oder vielmehr zerstört. Ein Edikt des Kardinal⸗Staatssecretairs Antonelli vom
19. Juli bestimmt für künftige Fälle die Strafen für die Beschä⸗
diger. Auch dem Publikum sollen die Korrespondenzen mittelst des
Telegraphen verstattet werden.
. 8
Hoheit die Erzherzogin Maria Henrietta den 20. August, gegen 11 Uhr Morgens, zu Verviers eintreffen, wo sie von Sr. Majestät dem Könige und Sr. Königlichen Hoheit dem Herzog
von Brabant empfangen werden wird. Bei ihrem Eintreffen zu
Brüssel wird die Königliche Familie von allen Civil⸗ und Militair⸗
— Der belgischen „Independance“ zufolge wird. Ihre K.
behörden begrüßt werden, wobei der Bürgermeister von Brüssel den Willkommengruß aussprechen wird. Die bürgerliche Trauung wird
Tags darauf um 1 Uhr Nachmittags im Palast gefeiert, wobei der
8
Bürgermeis
ter C. de Brouckere fungiren wird. Am 22. 11 ½ Uhr
Morgens wird die religiöse Trauung in der Gudula⸗Kathedrale statthaben, wobei der Kardinal⸗Erzbischof von Mecheln unter
Assistenz aller Bischöfe des Landes offiziren wird. — Se. Majestät der Kaiser der Franzosen empfing am 27. Juli im Palaste zu Saint⸗Cloud das Notifications⸗Schrei⸗
ben, worin Se. Königl. Hoheit der Großherzog Karl Alexander 1
—
von Sachsen⸗Weimar den Tod seines Vaters, des Großherzogs Karl Friedrich Königl. Hoheit anzeigt. Der Kaiser legt wegen die ses Todesfalles auf sechs Tage Trauer an.
— Der pariser „Moniteur“ vom 28. Juli meldet in seinem nichtamtlichen Theile, daß die beklagenswerthen Vorfälle an der Pyrenäengränze die französische und die spanische Regierung be⸗
wogen haben, das streitige Gebiet provisorisch für neutral zu er- klären, bis die Rechtsfrage durch beiderseitige Bevollmächtigte,
welche sich dorthin zu begeben haben, entschieden sein wird. Von französischer Seite iind der bevollmächtigte Minister Baron Gros und der Brigade⸗General Callier mit der Leitung der Unterhand lungen beauftragt worden.
— In der Seung des britischen Unterhauses am
26. Juli wurden die Comité⸗Berathungen über die ostindische Bill
fortgesetzt. Herr Phillmore beantragte die Aufnahme einer neuen Klausel, wonach die Richter bei jeder Präsidentschaft einen Gerichtshof bilden sollen, der die Kompetenz hätte, alle Streitfra⸗ gen zwischen der ostindischen Regierung und eingebornen Fürsten,
die nicht Unterthanen der britischen Krone sind, zu entscheiden,
vorbehaltlich einer Appellation an den Geheimen Rath in England,
als letzte Instanz. Er bemerkte zur Unterstützung seines Antrages, daß schon Pitt und neuerdings wieder Sir R. Peel die Errichtung eines solchen Tribunals beabsichtigt hätten, und daß sich das Be⸗
dürfniß niemals lebhafter fühlbar gemacht habe, als jetzt, wo die
ostindische Compagnie ihr an sich jedem Rechtsbegriff widerstreiten
des Privilegium, in eigener Sache zu richten, oft auf die grau⸗ samste Weise benutze; er erinnere nur an die Gewaltsamkeiten des Directoriums gegen die Radscha's von Sattara und Kurg, gegen den Nisam und gegen den König von Aude. Die Compagnie übe eine heuchlerische Scheinjustiz und sollte wenigstens die Offenheit
des einstigen Dey's von Algier haben, der auf die Beschwerde eines
—
von den Piraten Gemißhandelten erwiedert habe: „Siehst du nicht,
7
daß mein Volk eine Räuberbande ist, und daß ich ihr Hauptmann
bin?“ Herr Lowe, Seecretair des ostindischen Controlamtes (des
Ministeriums für Ostindien) sprach sich jedoch gegen den Antrag aus, weil ein Schiedsgericht nur zwischen Mächten, die einander
gleichständen, möglich sei; dazu komme noch das Bedenken, daß die vorgeschlagenen Richter mit den Sitten und Bräuchen des Lan⸗
des nicht bekannt sein dürften. Sir W. Hogg, einer der ostin ⸗ dischen Directoren, erklärte die Behauptungen des Herrn Phillmore für boshafte Ausfälle und behauptete seinerseits, die Compagnie
habe stets die gerechtesten Urtheile gefällt. Der Antrag wurde hierauf verworfen, ebenso ein anderer, von Herrn Bright aus⸗
ehender, daß der Direktorenhof und die ostindische Controle ihre Fitzungen in und demselben Gebäude halten sollten. Ange⸗
nommen wurde dagegen, mit 116 gegen 29 Stimmen, ein Amen⸗
ö
gLgondoner Getreide⸗Markt. Den 25. Juli. Die Zufuhren
1447 S., von
114““ vad
go Präsidenten des ostindischen Kontrolamtes beantragte. 88 8 veese Comité⸗Berathung zu Ende und die dritte Lesung der Bill wurde auf nächsten Freitag angesetzt.
— Die „Madrider Zeitung“ enthält ein Dekret, das allen Kolonialbeamten, die sich in Spanien oder in einem anderen Lande befinden, sich auf ihre Posten zu verfügen befiehlt. Eine Ausnahme wird nur mit den Mitgliedern der Deputirtenkammer gemacht. —
u Valencia ist der Deputirte Moron aus unbekannten Gründen verhaftet worden. .“ Aus einem an den dänischen Justizminister erstatteten Berichte der außerordentlichen Gesundheits⸗Kommission geht hervor, daß dieselbe bereits vorbereitende Schritte gethan hat, um norwe⸗ gische und schwedische Aerzte nach Kopenhagen zu ziehen.
— Die norwegischen Staatsräthe Vogt und Petersen haben
7
sich, einer Königlichen Resolution vom 8ten d. zufolge, im Sep⸗ tember in Stockholm einzufinden, um dort in den Staatsrath ein⸗ zutreten. Zu derselben Zeit werden die Staatsräthe Erichsen und Bretteville als Mitglieder der norwegischen Regierung eintreten, und zwar so, daß Staatsrath Erichsen das Marine⸗ und Brette⸗ ville das Finanz⸗ und Zoll⸗Departement übernimmt.
— In Uebereinstimmung mit einem Beschlusse des Storthings wird in Christiansand eine Seemannsschule errichtet werden.
— Der schwedische Commandeur⸗Capitain Ch. A. Vir ain ist zum Contre⸗Admiral ernannt.
Ihre Majestät die Königin von Griechenland
ist am 17. Juli Abends zehn Uhr am Bord des Dampfers „Othon“ im Piräeus angekommen.
Alexandrien, Mittwoch, 20. Juli. (Tel. Dep Die ägyptische Flotte mit 9500 Mann Landtruppen am Bord is ausgelaufen.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
von fremdem Weizen während der Woche, endigend am 23. d. M., bestan⸗
den iu 770 Qr. von Danzig, 1370 Qr. von Stettin, 1100 Qr. von
Stralsund, 900 Qr. von Wolgast, 560 Qr. von Rostock, 564 Qr. von 7ö18 2
Hamburg, 250 Qr. von Harlingen, 2228 Qr. von Berdiansk, 9105 Qr.
1263
dement des Herrn Vernon Smith, welches eine Erhöhung des
von Odessa, 1414 Qr. von Ibrail, 1100 Qr. von Galatz, 850 Qr. von Constantinopel, 1800 Qr. von Salonica, 4420 Qr. von Triest und 138 Qr. von Oporto; zusammen 26,569 Qr.
Die Weizen⸗Zufuhren an der Küste vom Mittel- und Schwarzen Meere betrugen in verflossener Woche 96 Ladungen; davon waren 57 schon schwimmend, 12 später verkauft, und die nachstehende Quantitäten enthaltenden 27 blieben disponibel: 3220 Qr. Berdiansk, 14,140 Qr. Ghirka, 11,580 Qr. poln. Odessa, 1400 Qr. Bessarabia, 2100 Qr. Ga⸗ latz, 3670 Qr. Ibrail, 6800 Qr. ägypt., 1100 Qr. hart Marianopel, 970 Qr. hart Galatz, 1460 Qr. hart Cyprischer. Die Frage für diese Weizen sowohl für Eugland als den Kontinent hält an, Zufuhren finden eben so rasch ihre Verwendung, als sie eintreffen, und bewilligte man in den jüngsten acht Tagen bis 2 Sh. Avance pr. Qr. gegen vorletzte Woche, obgleich Irland sich ganz passiv verhält und die Einfuhr⸗Verordnung der französischen Regierung ihren Cinfluß auch noch nicht geltend gemacht hat. Die höͤchsten Notirungen dieser Weizen waren bis zum Sonnabend: für poln. Odessa 45 Sh., Marianopel 50 Sh., Ghirka und Taganrog 46 Sh. 6 P. a 47 Sh. 6 P., Galatz 46 Sh., Ibrail 44 Sh., Rumelia 41 Sh. 3 P., letzteres für den Kontinent pr. r 8
Die Zufuhren von Weizen aus Esser und Kent waren heute früh be— deutender, als seit langer Zeit. Keut⸗ war zu Preisen von heute vor acht Tagen gut verkäuflich, und einige Partieen Esser⸗ holten zu Anfange des Marktes 1 Sh. pr. Qr. Erhöhung; spaͤter aber ließ die Frage etwas nach und ein Theil blieb bis zuletzt ünverkauft. Der Begehr fuͤr fremden Weizen war beschränkt, aber unsere Notirungen wurden vollkommen be⸗ hauptet. — Mehl findet weniger flotten Abzug als am Freitage, und sein Werth ist unverändert. In schwimmenden Ladungen wurde wenig ge⸗ macht, es ließ sich etwas williger kaufen. — Für Gerste erhält sich reger Begehr zu den Preisen der letzten Woche. — Im Preise von Bohnen und Erbsen keine Veränderung. — Hafer geht langsam von der Hand zu einer Erniedrigung von ca. 6 Pee, pr. Qr. v“
Getreide⸗Einfuhr in voriger Woche.
nsaamen.
Weizen Roggen. Bohnen.
Rappsaamen.
Lei
1763 1292 gs 10880
1.“
strikt 1552 28 1085 109% V. d. nördl. Di⸗ sirvikt... A66“ Ausländ. .... 23569 15245 9770 4830 4916 — 1287 2478 512
Mehl⸗Einfuhr in voriger Woche: Engl. 1650 S., — Fäss. irländ. — S., von den östl. Distrikten 5280 S., von den nördl. Distrikt
auswärts 800 S., 6194 FPF. “
1“ 3
r2
— Den 27. Juli. Die Zufuhren vou fremde rei sei Montag groß, 13,820 Qr. Weizen, 7110 Qr. enems , 8* szit 430 S. 2510 Mehl, von englischem dagegen mäßig. Der heuti 1 Zafer; war schwach besucht und der Umsatz nur klein. Preise füs W blieben unverändert, Eigner hielten auf frühere Preise. Som . treide bei stillem Geschäft ebenfalls behauptet. ““
Stockholm, 22. Juli. Das Kommerz⸗Kollegium macht heute be⸗ kannt, daß in Folge eingegangener offizieller Berichte über vorgekommene Cholerafaͤlle in Stettin und in Nykjöbing (auf Falster) die beiden ge⸗ nannten Plätze als von der Cholera angesteckt, die übrigen Häfen auf der Jusel Falster hingegen, wie auch Swinemünde, als verdächtig anzu⸗ sehen sind.
Nußlands Handel mit Europa. Der Handelsverkehr Ruß⸗ lands hat sich in den letzten drei Jahren, so weit die Berichte gehen, nicht sonderlich gehoben. Es betrug nämlich den Werthen nacht
Die Ausfuhr Die Einfuhr Silberrubel. Silberrubel.
1849 956,246,655 96,088,587
1850 92,642,444 906,136,822
1851 103,737,612 97,394,457 Der gesammte Handelsverkehr betrug also im Jahre 1849 192 ¼ Mill., 1851 201 Mill., er hat sich also in zwei Jahren nur um 4 Prozent ver⸗ mehrt. Die Ausfuhr ist übrigens so ziemlich stationair geblieben. Die Ausfuhren Rußlands bestehen fast noch immer aus denselben Produkten, die ehemals die Hansen von den baltischen Küsten geholt, nämlich:
1849 1850 1851
2,723,933 3,042,422 4,307,618 3,018,780 3,313,837 2,998,438 Pottasche 493,360 477,899 u6“ 507,330 Schafwolle 601,635 617,062 279,074 Schweinborsten 88,363 83,358 74,075 11.“ ... ⸗ 468960 757,956 793,054 381““ ⸗ 83,598 144,975 110,905 Lein⸗ und Hanfsaat Tschetw. 1,228,305 1,111,323 1,093,448 Holzwaaren, Werth in Silberrubel 3,115,694 2,797,576 3,519,263 Rohe Häute 1““ 964,668 1,055,256 833,693 Juchten “ 2 941,009 1,052,829 1,288,124 Getreide ““ b 18,551,032 19,207,188 19,393,281 Fast überall ist eine Verminderung der Volumnia sichtbar, mit Aus⸗ nahme bei Pottasche, Kupfer, Eisen, Juchten und Getreide. Die russi⸗ schen Brodfruchte, wenigstens die aus dem Süden kommen, sind noch nicht lange ein europäischer Handelsartikel geworden, und man kann erst 1847 als die Zeit bezeichnen, wo der ungeheure Aufschwung im Handel eintrat. Zahlen machen dies alles viel deutlicher, weshalb wir einige Ziffern über die Getraide⸗Ausfuhren Odessa's folgen lassen. Wir geben die Massen ohne Unterschied der Sorten nach Tschetwert, und bemerken nur, daß die englischen Frachten zu ¼, die mittelländischen beinahe gänz⸗ lich aus Weizen, die Frachten nach den nördlichen Häfen unsers Fest⸗ landes 5 aus Roggen, aus Weizen bestehen. Es wurden also aus Odessa ausgeführt:
Pud 2,987,833 - 4,681,501 3,376,512
— — .
Tschetw. J 65 111“*“ 4847 85,20b 5 1““ 1832 4,141,32 “ Die Einfuhr von Rohprodukten hat seit 1849 bis 1851 bei der Baum⸗ wolle von 1,554,919 Pud auf 1,312,356 Pud abgenommen. Daß wäh⸗ rend dieser Jahre kein rechter Wohlstand geherrscht haben kann, zeigt die wichtige Liste der Kolonialwaaren. Es betrugen nämlich die Einfuhren beim 8 v“ Kaffee Wein Silberrubel
Nach England. Andern nördl. Häfen Europa’s. Mittelländ. Häfen.
Tschetw. 1844 107,839
Süucheeax 88,258 84,147 4860 4,979 231 185,15656 8,090,026 1851 1,829,877 228,803 7,008,635 Völlig sind die Einfuhren stationatr geblieben bei Farben, Maschinen und Instrumenten, Baumwollen⸗- und Seidenstoffen. Gestiegen ist die Einfuhr von Leinenwaaren von 579,041 S. R. auf 962,048 S. R.; abgenommen haben die Wollenwaaren von 2,201,688 S. R. auf 1,728,894. Die Zoll⸗ einnahme hat im Jahre 1851 nahe an 600,000 S. R. oder 2 pCt. we⸗ niger getragen als 1850. Der Ausfall traf besonders auf den europäische Handel, wo das Minus der Zolleinnahmen auf 992,513 S. R. stieg. EEE“
2
Ansterdam, 27. Juli. Rother Weizen zur Versendung zu höheren Preisen; poln. und andere Sorten an Konsumenten; im Entre- pot: 128 pfd. rhein. 310 Fl.; 127pfd. do. 305 Fl. an der Zaan; 127pfd. best. do. 310 Fl.; 128pfd. pommer. 310 Fl.; 130psd. odessa. 305 Fl.? 130pfd. best. do. 314 Fl.; in Consumtion: 128pfd. bunt. poln. 348, 350 Fl.; 126-, 127 psd. gering. do. 327, 328 Fl.; 130 pfd. rhein. 8285. I.; 127 pfd. ordin. norder. 295 Fl.; 127pfd. alt. gron. 295 Fl., an der Zaan. — Koggen sehr preishaltend; 121-, 123 pfd. preuss. 15 1.P.; 115 —, 116pfd. getrockn. 188, 190 Fl.; 124pfd. burgas. 225 F!l.
Kohlsamen ½ L.! niedriger; auf 9 Fass gleich und im Aug. 66 ½ L.; Sept. 67 L.; Noy., Dez. Tund April 68 L. — L einsaat wie früher; 112-, 113 pfd. odess. 335 Fl.; 105-, 106 pfd. ägypt. 259 Fl. — Rüb ö] gleich und auf Lieferung nicht williger; autf 6 Wochen 37 ½ Fl; effect. 36 ½ a ¼ Fl; Sept. 36 ⅔ Fl.; Oct. 37 ¼ a ½ Fl.; Nov. 38 a ¼ a 38 Fl.; Dez. 38 ¾ a ½¾ a ¼ Fl.; Mai 38 ½ a ¼ Fl. — LeinöHl
9 4.
auf 6 Wochen 32 ½ Fl.; effect. 31 ½ Fl. — Hanföl auf 6 Wochen 37 ¾ Fl.; effekt. 36 ¾ Fl.
Auf den 1. August sind zur öffentlichen Versteigerung angeschlagen: 92 Last odess. Roggen von 119, 120 Pfd emerglbl