——
11161“*“
der Infanterie a. D. elasinsky, der General⸗Major von Borcke, der Bischof Neander, der General⸗Superintendent Hoffmann, der Ober⸗Bürgermeister hiesiger Residenz Krausnick, o wie die Herren Direktoren der Unterrichts⸗ und der Medizinal⸗ sob heilung des Kultus⸗Ministeriums und noch andere hohe Mili⸗
tair⸗ und Civilbeamte.
Die Feier wurde unter Leitung des Professors Marx mit Gesang Wffrrt. Darauf hielt der zeitige Rektor Gehe. und Ober-Konsistorlal⸗Rath Prafesoor Dr. Stahl die Festrede in deutscher Sprache, in welcher er ein einheitliches Bi 1 Regierung Friedrich Wilhelms III. gab und ihn d . en Be⸗ gründer des Staatsbürgerthums in Preußen und als Wiederher⸗ steller des religiösen Glaubens und monarchischen Ansehens und aller sittlichen Güter gegen das Reich der Revolution feierte. Dem⸗ nächst wurden die Urtheile der Fakultäten über die eingegangenen Preisbewerbungsschriften vorgetragen und neue Preisaufgaben be⸗ lennt gence ls ifchen Fakultät empfing Herr Stud. Julius Tauscher aus Pommern, in der juristischen Herr Stud. August Dockhorn aus Posen, in der medizinischen die Herren Studirenden Dr. med. Benno Gabriel und S. Oppenheim den Preis. Außerdem wurden in der theologischen Fakultät die Namen der Herren Studirenden Georg Rhode und Theodor Schmalen⸗ bach, und in der juristischen der Name des Herrn Stud. Leon⸗ hard Jacobi wegen ihrer gelieferten Preisarbeiten ehrenvoll er⸗ wähnt. In der philosophischen Fakultät wurde kein Bewerber gekrönt. B 89 — Am 2. August feierten das Königlich medizinisch⸗chirurgische Friedrich⸗Wilhelms⸗Institut den 59sten „die Königlich medizinisch⸗ chirurgische Akademie für das Militair den 42sten Stiftungstag. Ihre Excellenzen der Kriegs⸗Minister von Bonin, Kurator der Anstalten, und der General der Infanterie von Selasinski, so wie der General⸗Major von Maliczewsli, die Obersten Pommerenike und von Sydomw, die Oberst⸗Lieutenauts von Herwarth und von Schütz, und viele andere höhere Offiziere, Staatsbeamte, Gelehrte und sonstige Freunde und Gönner der Anstalt, verherrlichten diese Feier durch ihre Gegenwart. Da der Generalstabs⸗ arzt der Armee Dr. Grimm durch eine Reise im Gefolge Sr. Majestät des Königs verhindert war der Feier beizuwohnen, eröffnete der Gene⸗ ralarzt Dr. Elsholz das Fest mit einer Anrede und erstattete Bericht über die im Personal des Instituts und der mit demselben verbun⸗ denen Akademie für das Militair seit der letzten Stiftungsfeier eingetretenen Veränderungen. In dieser Zeit wurden zwei Stabsärzte I. Klasse zu Oberstabs⸗ und Regimentsärzten befördert, ein Stabsarzt I. Klasse auf seinen Wunsch als Stabsarzt zu einem Landwehr⸗Bataillon versetzt, ein Stabsarzt II. Klasse als Stabs⸗ und Bataillons⸗Arzt angestellt, und vier Assistenz⸗Aerzte vom 1sten Garde⸗Regiment zu Fuß zu Oberärzten des Instituts ernannt. Nach den von der Cholera hart heimgesuchten Orten wurden im vergangenen Herbst drei Stabsärzte kommandirt und ein Stabsarzt zu einer sechsmonatlichen Reise nach Frankreich und Belgien beur⸗ laubt. Neu aufgenommen wurden in beide Anstalten zusammen 40 Zöglinge, 1 Volontair und 37 attachirte Unterärzte, 19 Zög⸗ linge und 3 Unterärzte wurden zu Doktoren promovirt. Die Staatsprüfungen als Aerzte und Wundärzte absolvirten 9 Zöglinge und 8 attachirte Unterärzte, als Wundärzte I. Klasse 13 attachirte Unterärzte und legten hiervon 10 Doktoren und 2 Wundärzte I. Klasse zugleich die Prüfung als Geburtshelfer ab. Nach been⸗ detem Studium und Staatsprüfungen traten 22 Eleven in die Armee und 41 Unterärzte kehrten zu ihrem Truppentheil zurück. Ein in der Charité als Unterarzt fungirender Eleve starb nach kurzem Krankenlager. Hierauf hielt der Studirende des Instituts Henrici einen Vortrag über den wissenschaftlichen Standpunkt der Phrenologie, worauf die Vertheilung der Prämien, bestehend in werthvollen medicinischen und chirurgischen Werken und Instru⸗ menten, an drei durch Fleiß und Tüchtigkeit ausgezeichnete Zöglinge, die DDr. Scholz, Kratz und Weydener folgte. Den Beschluß der Feier machte die Festrede des Privat⸗Docenten Dre. Schöller, über die Nothwendigkeit des Studiums der Geburtshülfe für den vollständig gebildeten Arzt und daher auch für die Militairärzte, in welcher er schließlich die Anstalt der Huld und Gnade Sr. Ma⸗ jestät des Königs und dem Wohlwollen ihres Curators, des Kriegs⸗ ministers, empfahl.
— Das königlich preußische Postdampfschiff „Preußischer Adler“ am den 3. August Vormittags 10 ¼ Uhr mit 40 Passagieren am Bord von Kronstadt in Stettin an. Unter den Passagieren be⸗ e sich der englische Kabinets⸗Courier Ball und der russische Sener Kollegtenrath Höltzke, welche sogleich nach Berlin n 1n Hauws trafen Ihre Königl. Hoheiten der Kron⸗
amtn Graf ee in von Württemberg, unter dem und nahmen ihr Abst Ffin Fea⸗ nebst Gefolge in Aachen ein bei Herrn Dremel 85 equartier im Hotel „zum großen Monarchen“ das Rathhaus urd Königl. Hoheiten besichtigten den Dom, 11“*“ ie schönen Umgebungen Aachens und reisten
nach eingenommenem Diner bis Antwerpen weiter, wo sie sich am 2. August nach England einschiffen werden, um einige Zeit auf der Insel Wight zuzubringen.
— Nach den in Dresden eingegangenen Nachrichten sind Se. Majestät der König von Sachsen auf seiner Reise am 24. Juli im besten Wohlsein in den Bädern von Lucca einge⸗ troffen.
Se. Köoͤnigliche Hoheit der Großherzog von Mecklen⸗ burg⸗Schwerin wird zu der am 4. August beginnenden Feier des 300jährigen Jubiläums des Gymnasiums in Schwerin er⸗ wartet.
Der Großherzoglich oldenburgische Steuerdirektor Meyer hat sich am 1. August als Kommissar zu der in Hannover zusam⸗ mentretenden Vollzugs⸗Kommission begeben, die, aus Bevoll⸗ mächtigten des Zollvereins und des Steuervereins bestehend, in Betreff der Zölle und Steuern und Beaufsichtigung der Gränze diejenigen Organisationen feststellen wird, welche in Folge des An⸗ schlusses an den Zollverein im Gebiete des Steuervereins demnächst erforderlich werden.
— In Gotha wurde am 1. August in Anwesenheit der Re⸗ gierungs⸗Kommissarien, des Regierungsraths Grano von Erfurt, des Geh. Finanzraths v. Helldorf und des Fabrikanten Hagenbruch von Weimar, des Archivraths Rose von Koburg, des Bezirksdirek⸗ tors Rapp von Arnstadt und des Regierungsraths Leo von Rudol⸗ stadt im sogenannten Spiegelsaale des Residenzschlosses Friedenstein die allgemeine thüringische Gewerbe⸗Ausstellung durch eine entsprechende Rede des gothaischen Regierungsbevollmächtigten eröffnet. Eingeladen waren die Mitglieder des Staatsministe⸗ riums, der beiden Landesregierungen (Verwaltungs⸗ und Fi⸗ nanzabtheilung), so wie des Landtags, an welche sich noch das Ausstellungs⸗Comité, so wie ein zahlreiches Auditorium anschloß. Die preußische Staatsregierung hatte ihre Theilnahme an der Aus⸗ stellung durch Absendung des Geh. Regierungsraths Dr. Schubert von Berlin bethätigt.
— Se. Hoheit der Herzog von Naßau ist am 2. August in Begleitung der Frau Herzogin nach Norderney abgereist. Der Aufenthalt Sr. Hoheit wird, dem Vernehmen nach, vier Wochen währen. — Se. Hoheit der Herzog von Sachsen⸗Meiningen ist am 31. Juli, von Ems kommend, durch Wiesbaden gereist.
— Mit dem 1. August ist im Herzogthum Nassau das Gesetz vom 12. November 1851, die Einführung eines allgemeinen Maßes und Gewichtes im Herzogthum betreffend, unabänderlich in Wirksamkeit getreten. Die Strafbestimmung in §. 9 des Ge⸗ setzes, welche mit der betreffenden Bekanntmachung in Erinnerung gebracht wird, lautet dahin: „daß Jeder, welcher Maße, Gewichte oder Waagen, welche nicht nach der neuen Maß- und Gewichts⸗ Ordnung geaicht und gestempelt sind, im Verkehr gebraucht, neben Confiscation der Maaß⸗ und Gewichtsgeräthe in eine Geldstrafe von 1 bis 30 Fl. oder im Falle der Vermögenslosigkeit in eine Gefängnißstrafe von 1 bis 14 Tagen verfällt, und dieselbe Strafe auch diejenigen Kaufleute, Wirthe und Gewerbtreibende trifft, in deren Läden, Wirthschaftslokalen ꝛc. ungeaichte oder ungestempelte Maße, Gewichte und Waagen vorgefunden werden, wenn sie auch nicht des wirklichen Gebrauches derselben überwiesen werden sollten.“
— In der Sitzung des britischen Oberhauses am 1. August brachte Lord Lyndhurst die bekannten, seit vielen Jah⸗ ren verfolgten Entschädigungs⸗-Ansprüche des Baron Bode für die ihm im Elsasse konfiszirten Güter von neuem zur Sprache. Beim Schlusse des Berichts hatte er seine Rede noch nicht beendet.
Im Unterhause wurde an demselben Tage in der Nachmit⸗ tagssitzung die Bill wegen Enrollirung von 10,000 freiwilligen Matrosen auf fünf Jahre, um als Reserven für die im aktiven Dienst befindliche Flottenmannschaft zu dienen, ohne Abänderung von dem General⸗Comité angenommen. Eine vom Hrn. Adderley eingebrachte Bill, welche Maßregeln zur Besserung jugendlicher
Verbrecher, hauptsächlich mittelst der Unterweisung in Strafschulen, bezweckt, wurde zwar zum zweitenmale verlesen, die Berathung der Details aber bis zur nächsten Session ausgesetzt. Auf eine Anfrage des Hrn. Frewen in Betreff eines angeblich beabsichtigten neuen Strike der Cabmen erwiderte Lord Palmerston, daß ihm davon nichts bekannt sei, daß die Regierung aber nöthigenfalls ihre Maß⸗ regeln dagegen zu ergreifen nicht unterlassen werde.
— Am 30. Juli haben die Deutschen Schauspieler in London ihre Vorstellungen mit „Wilhelm Tell“ geschlossen.
— Die „Berling'sche Zeitung“ schreibt in ihrem Hauptblatte vom 1. August: „In der gestern auf der Eremitage gehaltenen Staatsraths⸗Sitzung hat Se. Majestät der König, wie wir erfah⸗ ren, die Staatsakte unterzeichnet, durch welche Se. Königliche Hoheit Prinz Christian von Glücksburg berufen wird, den dänischen Thron zu besteigen, wenn Friedrichs III. Mannsstamm ausgestorben ist, und ist dem Prinzen der Name Prinz von Dänemark beigelegt. — Das Gesetz über die Rekrutirung zum Landkriegsdienste für das Jahr 1853 ist nunmehr publizirt worden. — Das Linienschiff „Dannebrog“ ist am 1. August wieder in Kopenhagen angekommen. “ 1
v“ — Unter 256. Juli ist ein Königliches Patent für das Herzog⸗
thum Schleswig, betreffend die Durchführung der Zolleinheit des
Königreichs Dänemark, des Herzogthums Holstein und des Herzog⸗ thums Schleswig, erschienen.
Königsberg, Donnerstag, 4. August. (Tel. Dep. d. C. B.) Seine Majestät der König reist heute mit einem Extrazuge nach Stettin und von dort ohne Aufenthalt mit dem Dampfschiff „Elisabeth“ nach Swinemünde. Seine Majestät werden in Swinemünde übernachten, und morgen früh die Reise nach Putbus antreten.
Leipzig, Donnerstag, 4. August. (Tel. Dep. d. C. B.) Gestern entschlief der Herzog Georg von Sachsen⸗Altenburg.
ELeipzig, 3. August. Leipzig- Dresdener 216 ½ Br. Sächsisck.- Layerische 91 ½¼ Br., 91 G. Säüchsisch-Schlesische 103 Br., 102 ¾ G. Löbau-Zittauer 39 ⅛ Br. Masdebuzz-Leipziger 310 Br. lin-Anka'ti- sche 133 G. Thüringer 112 ½ Br. Anhalt- Dessauer Landesbank-Actien Lit A. 169 G., Lit. B. 162 ½ Br., 162 G. Braunschw. Bankactien 114 ½ Br. Wiener Banknoten 93 ½ Br., 99 G.
Amnsterdann, 1. August. Rother Weizen höher verkaust; im Entrepot: 125 pfd. roth. schles. 310 Fl.; 127 pfd. wismar. 318 Fl.; in Consumtion: 124 pfd. gering. bunt. poln. 310 EI.; 427 pfd. norder. 310 Fl.; 128pfd. fries., segelnd, 315 Fl.; 126 pfd. groning. 298 Fl.;
125pfd. gelder. 313 Fl.; in der Versteigerung: 160 Last roth. odess.
Fl. — Rüböl gleich etwas angenehmer E 2ui 6 Wochen 37 ⁄ Pl“; effect. 363 a . vrs G“ aà 38 Fl.; Nov. 38 a ¼ Fl.; Dez. 38 ¼ a ½ Fl.; Mai 38 ¾ a 39 Fl. — Leinöl auf 6 Wochen 32 ½ Fl.; effect. 31½ Aä Jüa. a] 6 Wochen 38 Fl.; effect. 37 Fl. — Rübkuchen 75 a 78 Fl. — Leinkuchen 10 ½ a 12 FI.
Ereslam, 4. August, 1 Uhr 33 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats-Anzcigers.) Oesterreichische Banknoten 93 ½ Br. 4proz. Freiburger Actien 120 ¼ Br. Oberschlesische Actien Lit. A. 217 Br. Oberschlesische Actien Lit. B. 179 ½ Br. Oberschlesisch - Krakauer Actien 94 ¼ Br. Neisse-Brieger Actien 845712 Br.
Getreidepreise: Weizen, weisser, 76—85 Sgr., gelber 76— 85 Sgr. Roggen 53 — 70 Sgr. Gerste 43 — 47 Sgr. Haler 34—37 Sgr.
Steitiz, 4. August, 2 Uhr 5 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. 6. Staats-Anzeigers.) Weizen still. Rogen 51 — 55, August 51 G., Sepiember-October 51 G., October-November 49 G. Rüböl 10 7⁄2½ bez., Oktober-November 10 ¾ bez. Spiritus 12 ½, August 13, 12 ⅞ bez., Frühjahr 16 G. 1
Hamburg, 3. August, 3 Uhr 3 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers) Börse fest und geschäftslos. Geldcourse: Berlin- Hamburger 108. Magdeburg-Wittenberge 43 ½. Mecklenbur- ger 47. Kieler 106 ¼. 3proz. Spanier 39 ½. 1 proz. Span. 21. Sardi- nier 89 ¼.
Getreidemark: Weizen unverändert und ohne Geschäft. Roggen geringes fester. Oel 22 ¼, 22 ⅞. Katffee fest, 4 v½. Zink 1000 Ctr. September-Oktober 13 2%. 1
Königliche Schauspiele.
114-, 119pfd. à 191, 251 Fl. — Roggen etwas höher; 115-, 118pfd. alt. getrocbn. 190, 196 Fl.; 114psd. do. 190 Fl.; 123-, 124pfd. preuss. 225, 229 Fl.; 118 pfd. petersb. 202 Fl.; 117pfd. archang. an der Zaan 200 Fl., in Consumtion; 1418pfd. neu. petersb. 195 Fl., im Entrepot; in der Versteigerung: 92 Last, 118-, 119-, 120pfd. odessa. 195 bis 198 Fl.; 88 Last, 103-, 107 pfd. beschäd. donau. 133 — 145 Fl. —
Buchweizen preishaltend; 122pfd. holst. 225 Fl; 117pfd. do. 210 Fl. D
an der Zaan; 119psfd. nykerk. 217 Fl.
Kohlsamen höher bezahlt; vlaamsch. 61 ¾ L.; neu. betuwsch. Marschalk.
61 ⅜ L.; auf 9 Fass gleich und im Sept. 67 ½ L.; Okt. 68 ½ L.; Dez. und April 69 L. — Leinsaat wie früher; 112-, 113 psd. odess. 335
üuEmNRgSreerran gMereresemegee
Vorher: 1) Ouvertüre zu der Oper: „D trãger“, Cherubini. 2) Arie aus der Oper: „Belmonte und Constanze“, von Mozart, gesungen von Herrn Krüger. 3) Arie aus der Oper:
Freitag, 5. August. Im Opernhause. (127ste Vorstellung.) Satanella, fantastisches Ballet in 3 Akten und 4 Bildern, vom Kö⸗ niglichen Balletmeister P. Taglioni. Musik von Pugni und Hertel.
D
der Wasserträger“, von
„Der Barbier von Sevilla“, von Rossini, gesungen von Fräulein
Mittel⸗Preise: Fremden⸗Loge 2 Thlr. ꝛc. Sonnabend, 6. August. Kein Schauspiel.
8 “ [1093 E1““ “
Der berüchligte Kassendieb Knecht Wilhelm Boy aus Vieschen und der wegen mehrsacher gewaltsamer Diebstähle zu einer neunjährigen Zuchthausstrafe verurtheilte Tagelöhner Karl August Phylax aus Neuhoff bei Leba sind in verflossener Nacht aus dem hiesigen Gefängniß ausgebrochen und flüchtig geworden.
Wir ersuchen sämmtliche Civil⸗ und Militair⸗ Behörden, auf die beiden Flüchtlinge zu vigili⸗ ren, sie im Betretungsfalle zu verhaften und un⸗ ter sicherer Begleitung an uns abliefern zu lassen. Die Signalements sind folgende:
)ꝗ K3 Familienname Boy, Vorname Wilhelm, Ge⸗ qurtsort Neuendorff, Aufenthaltsort Vieschen, Religion evangelisch, Alter 29 Jahre, Größe 5 Fuß 3 Zoll, Haare dunkelblond (kurz verschnit⸗ ten), Stirn frei, Augenbrauen blond, Augen grau, Nase länglich, Mund klein, Bart rasirt, blond, Zähne gesund, Kinn, Gesichtsbildung rund, Ge⸗ sichtsfarbe gesund, Gestalt mittel, Sprache deutsch. Besondere Kennzrichen: ist gefesselt entsprungen.
Bekleidung: ein leinenes Hemd, eine grau dril⸗ lichene Hose, eine grau wollene Unterjacke, baar⸗ suß und ohne Kopfbedeckung.
b) Tagelöhner Karl August Phylax. Familienname Phylax, Vorname Karl August, Geburts⸗ und Aufenthaltsort Neuhoff, Religion evangelisch, Alter 32 Jahre, Größe 5 Fuß 5 Zoll, Haare blond, Stirn gewöhnlich, Nase spitz, Mund gewöhnlich, Bart unbewachsen, Zähne ziemlich gesund, Kinn spitz, Gesichtsbildung länglich, Ge⸗ sichts farbe gesund, Gestalt schlank, Sprache deutsch.
Bekleidung: graue Beinkleider von Dilllich, eine blaue Nesseljacke mit blauen Blümchen, ohne Kopf⸗ und Fußbekleidung.
Lauenburg, den 2. August 1853.
Kö igliches Kreisgericht, Abtheilung 1.
[109228 Haftsache.
Der unten näher bezeichnete Knecht Josef Palenna aus Knispel ist mehrerer schweren Diebstähle verdächtig und hat sich von seinem Wohnorte entfernt, ohne daß gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist.
Es werden alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergeberst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Betretungs⸗
Deffentlicher
falle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transvorts an die hiesige Gefängniß⸗Expedition abliefern zu lassen. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Aus⸗ lagen und den verehrlichen Behörden des Aus⸗ landes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert.
Zugleich wird Jeder, der von dem Aufent⸗ halisorte des ꝛc. Palenna Kenntniß hat, anf⸗ gefordert, hiervon der nächsten Polizei⸗ oder Gerichtsbehörde schleunigst Anzeige zu machen.
Leobschütz, den 30. Juli 1853. FKFKFhönigliches Kreisgericht.
er Untersuchungsrichter.
.) “ Wolff
Signalementdes Knechts Josef Palenna
aus Knispel: Derselbe ist 29 Jahr alt, katholischer Religion, in Knispel geboren, 5 Fuß 4 Zoll groß, hat dunkelblonde Haare, blaue Augen, blonde Augenbrauen, rundes Kinn, gewöhnliche Gesichtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, stumpfe Nase, gewöhnlichen Mund, lichtblenden Bart, unvollständige Zähne, ist untersetzter Gestalt, spricht die deutsche Sprache und hat keine be⸗ sonderen Kennzeichen. Leobschütz, den 30. Juli 1853 Königliches Kreisgericht. Der Untersuchungsrichter. (gez.) Wolff.
[1094] Ediktal⸗Vorladung.
Ueber den Nachlaß des am 23. Februar d. J. verstorbenen hiesigen Kaufmanns August Valen⸗ tin Paver Guth ist am 16. April d. J. der erb⸗ schaftliche Liquidations⸗Prozeß eröffnet worden. Der Termin zur Anmeldung aller Ansprüche steht
am 19. November 1853, Vormittags um 10 Uhr,
vor dem Herrn Stadt⸗ und Kreisrichter Dr.
Hambrock, im Parteienzimmer des hiesigen Ge⸗
Wer sich in diesem Termine nicht meldet, wird aller seiner etwanigen Vorrechte verlustig erklärt und mit seinen Forderungen nur an Dasjenige, was nach Befrierigung der sich meldenden Gläu⸗ biger von der Masse noch übrig bleiben sollte, verwiesen werden.
Zu Mandatarien werden die hiesigen Rechts⸗
Anzeiger.
Anwälte Justizrath Boie, Martens und Breiten⸗ bach in Vorschlag gebracht. 8 Danzig, den 21. Juli 1853. Königliches Stadt⸗ und Kreisgericht. Erste Abtheilung.
[1072] 8 Hannoversche Baumwoll⸗ Spinnerei und Weberei.
Nachdem der für das Unternehmen der han- noverschen Baumwoll⸗Spinnerei und Weberei zusammengetretenen Actien⸗Gesellschaft vom Kö⸗ nigl. Ministerium des Innern am 12. d.. M Corporationsrechte verliehen worden, ist die Ge⸗ sellschaft konstituirt und der Verwaltungsrath, so wie die Direction derselben, bestehend aus den in den §§. 81 und 82 des Statuts der Gesell⸗ schaft namhaft gemachten Personen werden ihr Thätigkeit beginnen.
Den Zeichnern der Gesellschafts⸗Actien werden die Stifter der Gesellschaft das mit einigen Mo⸗ dificationen vom Königl. Ministerium genehmigte Statut zustellen.
Die Stifter der Gesellschaft haben angezeigt, daß in Folge ihrer Einladung vom 9ten v, M zur Actienzeichnung auf den Rest des damals noch nicht gezeichneten Grundkapitals etwa ein vierfacher Betheiligungsbetrag bis zum Schlusse der Anmeldungsfrist am 21sten v. M. angemel det worden sei, weshalb die in der Einladung vorgesehene Repartition habe eintreten müssen.
Der Verwaltungsrath fordert nunmehr die ursprünglichen Zeichner, so wie die in Folge jener Einladung nachträglich eingetretenen Zeichner au Grund des §. 84 des Statuts hierdurch auf, und zwar die Ersteren in Beziehung auf den gezeich⸗ neten ganzen Betrag, dagegen die Letzteren i Beziehung auf den für ihre Zeichnung auf sie repartirten Antheil die erste Theilzahlung vo 20 pro Cent, also 40 Thlr. für jede Actie von
200 Thlr., am 15. August d. J. an die von der Direction beauftragten Banquier⸗ häuser der Herren Leffmann u. Abraham Herz Cohen oder Adolph Meyer hierselbst einzuzahle und für diese Einzahlung den Empfang eines für jede Aetie auf den Inhaber lautenden In⸗ terimsscheines zu gewärtigen. 8 6 Hannover, den 28. Juli 1853Z. Der Verwaltungsrath.