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coni persönlich geleiteten Extrazuge der Nordbahn von Berlin ie Wien angekommen. Im Bahnhofe wurde Ihre Majestät die Kö⸗ nigin von Ihrem Allerdurchlauchtigsten Herrn Neffen, Sr. Majestät dem Kaiser, sammt allerhöchstdessen Brüdern, Ihren K. K. Hohei⸗ ten Erzherzogen Karl Ludwig und Ludwig, dann Ihrer K. K. Hoheit der Frau Erzherzogin Sophie und Ihren K. K. Hoheiten den Erzherzogen Franz Karl und Ludwig empfangen und in herz⸗ lichster Weise begrüßt. Se. Majestät der Kaiser trug. die Koöniglich preußische Obersten⸗Uniform. Ihre Majestät die Königin fuͤhr S an der Seite Ihrer K. K. Hoheit der Frau Erzherzogin nach Schönbrunn. Im Empfangssaale des Nordbahnhofes det 5 sich Ihre Excellenzen der Armee-⸗Kommandant General “ lerie Graf von Wratislaw, der Gouverneur Fr. eihern ““ und mehrere der höchsten Autoritäten zum ehrertlettgsirn .““ versammelt. Vor dem Bahnhofe vCI Menschen⸗ menge die Ankunft Ihrer Majestät 1ö1 I1“ In der Nacht vom 2. zum 3. August starb zu Köln der Königliche Geheime Ober⸗Finanzrath und Provinzial⸗ Steuer⸗Di⸗ rektor, Herr Georg Helmentag. Noch zwei Tags vor seinem Tode für die ihm seit sechszehn Jahren anvertraute Zoll⸗ und Steuer⸗Verwaltung in der Rheinprovinz rastlos thätig, hat ein Lungenschlag seiner ausgedehnten und von reichen Erfolgen ge⸗ krönten Wirksamkeit plötzlich ein Ziel gesetzt. Mit allen Personal⸗, Lokal⸗ und zumal den verwickelten gewerblichen Verhältnissen der Rheinprovinz völlig vertraut, ist sein Tod für dieselbe ein fühlbarer Verlust. ”
— Ihre Köͤniglichen Hoheiten der Prinz und die Prin⸗ essin Albert sind am 3. August Mittags von Leipzig wieder in Dresden eingetroffen. 8
— Der Entwurf einer Strafprozeß⸗Ordnung für das Königreich Sachsen, nebst Motiven und Inhaltsverzeichniß, ist der Oeffentlichkeit übergeben worden. Die für das Publikum be⸗ stimmte Ausgabe umfaßt 42 Bogen in Quart mit 332 Seiten. Der Entwurf selbst zerfällt in sechs Abtheilungen. Die erste ent⸗ hält allgemeine Bestimmungen über das Untersuchungsprinzip, die Anklageform, Mündlichkeit und Oeffentlichkeit ꝛc., ferner die gesetz⸗ lichen Vorschriften über Staatsanwaltschaft und Privatklage, über Ver⸗ theidigung, Zuständigkeit der Gerichts⸗Behörden, Befähigung der Rich⸗ ter, gerichtliche Polizei und Rechtsmittel. Die zweite Abtheilung han⸗ delt von der Voruntersuchung, die dritte von dem Anklageverfahren, die vierte von der Hauptverhandlung, die fünfte von dem Verfah⸗ ren vor dem Einzelrichter und die sechste von den Untersuchungs⸗ kosten und der Vollstreckung der Erkenntnisse. Nach der Feststellung
es Entwurfs ist das Strafverfahren mündlich, jedoch mit Nieder⸗ schriften verbunden. Der Angeklagte erscheint in Person vor dem rkennenden Richter nur in der Hauptverhandlung und in denjenigen Verhandlungs⸗Terminen, in denen über Einsprüche gegen die Er⸗ kenntnisse der Einzelrichter entschieden wird. Die Hauptverhand⸗ gen, so wie die Verhandlungen über Einsprüche gegen die Erkennt⸗ nisse der Einzelrichter sind öffentlich; jedoch ist nur erwachsenen Per⸗ sonen der Zutritt gestattet.
— Ihre Hoheiten der Herzog und die Herzogin von Sachsen⸗Koburg⸗Gotha haben am 31. Juli nach der Krank⸗ heit zum ersten Male die Kirche zu Schloß Kahlenberg besucht.
— Am 3. August, Morgens um 7 Uhr, starb zu Bremen nach kurzem Krankenlager an den Folgen eines Schlagflusses der Bürgermeister Dr. Isaac Herrmann Albert Schumacher, ge⸗ boren am 26. Januar 1780, in den Senat gewählt am 6. April 1816, zur Bürgermeisterwürde erhoben am 30. Januar 1847.
Mit diesem Todesfall ist die Zahl der Bürgermeister von Bremen, welche seit Jahrhunderten vier betrug, auf zwei zu⸗ sammengeschmolzen, und wird hinfort, nach den Bestimmungen der Verfassung vom Jahre 1849 und des revidirten Verfassungs⸗Ent⸗ wurfs vom Jahre 1852, so bleiben.
— Ueber das bernische Preßgesetz kam es im Stände⸗ rathe am 2. August zur Abstimmung, nachdem mehrere Tage über dasselbe diskutirt worden war. Die Commissionsmehrheit wollte die Art. 41, 42 und 43, welche sich auf die Wahl des Gerichtsstandes und das Einschreiten gegen auswärtige Herausgeber beziehen, nicht genehmigen. In der Schlußabstimmung wurde dieser Antrag mit 21 gegen 18 Stimmen angenommen. — Der Nationalrath ertheilte 1 inige Eisenbahn⸗Konzessionen und beschloß, sich am 6ten d. M. bis zum Januar 1854 zu vertagen.
“ Gritlivereinsfrage ist am 31. Juli von der schweizerischen Bundesversammlung vorläufig zu Ungunsten 8e⸗ Berner Regierung entschieden worden, indem dieselbe in ihrer vom erwähnten Tage anerkannte, daß durch die Seitens v1““ Regierung erfolgte „Aufhebung des Grütlivereins das d ee natdewerassans gewährleistete Vereinsrecht verletzt wor⸗ sondern arum hätten die Bundesbehörden nicht nur das Recht, die Pflicht, in diesen Gegenstand einzutreten und die
Nun 96 dne Bern zur Rechenschaft über ihren Beschluß zu ziehen.
welcher dieselte vande Angelegenheit an den Bundesrath zurück, . selbe in materieller Beziehung prüfen und zu diesem
Zwecke von der Berner Regierung die bisher verweigerten Akten t verlangen wird. 8 — Die niederländische Regierung hat am 1. August ihre Antwort auf den Kommissionsbericht der zweiten Kammer über den kirchlichen Gesetz⸗Entwurf an den Vorstand dieser Kammer einge⸗ schickt. — Der Erzbischof von Mecheln ist vom Papste beauftragt worden, dem Erzbischofe von Utrecht das Pallium zuzustellen. 2 Der Königlich niederländische Kommissar für Nordbrabant, Herr Borret, hat seine Entlassung gegeben und auch erhalten. Als Veranlassung gilt allgemein, daß er mit der Politik des Cabi⸗ nets nicht einverstanden ist. . — Se. Majestät der Kaiser der Franzosen empfing am 2. August im Schlosse zu St. Cloud in einer Privat⸗Audienz den Marquis von Viluma, welcher seine Beglaubigungs⸗Schreiben als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister Ihrer Majestät der Köntgin von Spanien und Sr. Königlichen Hoheit des Herzogs von Parma überreichte. 1 8 — Ihre Majestät die Königin von Großbritanien wird sich am 20. oder 22. August nach Dublin begeben, um die dortige 8 Industrie⸗Ausstellung in Augenschein zu nehmen. Bekanntlich war
Familie herrschenden Masernkrankheit bisher aufgeschoben worden. Im Oberhause brachte am 1. August (wie bereits erwähnt) Lord Lyndhurst wieder die Schuldforderung des Baron v. Bode an den englischen Fiskus zur Sprache und stellte den Antrag, die Sache der Regierung zur Berücksichtigung zu empfehlen. Der Lordkanzler widersetzte sich dem Antrage namentlich deshalb, weil kein Fonds mehr zur Entschädigung des Klagenden vorhanden sei und 1,500,000 ben befriedigen wollte. Lord Truro erklärte die Behandlung der unglücklichen Bodeschen Familie für einen nationalen Schandfleck. Lord Monteagle dagegen vertheidigte das Verfahren der Regierung in dieser Sache. Man habe behauptet, sagte er, der Rest der
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französtschen Confiscations⸗Entschädigung, aus 500,000 Pfd. St. bestehend, welche Baron Bode theilweise als Schadloshaltung für seine elsässischen, vom Convente eingezogenen Güter beanspruchte, set von Georg 1V. zum Bau des Buckingham⸗Palastes verwendet worden; das wolle er nicht leugnen, aber Graf Grey und Lord Spencer
hätten die Rückzahlung jedes Penny dieser Summe erzwungen.
Lord Lyndh urst bestand auf Abstimmung über seinen Antrag, der darauf in sehr schwach besetztem Hause mit 16 gegen 6 Stimmen verworfen wurde.
Im Unterhause beantragte Herr Adderley die zweite Le— V sung der von ihm eingebrachten Bill zur Gründung wirksamer Bes serungs⸗ und Unterrichts⸗Anstalten für jugendliche Verbrecher. Wemn auch die Maßregel in dieser Session noch nicht durchgehe, so b wünschte er doch wenigstens das Princip derselben anerkannt zu
sehen. Lord Palmerston hatte nichts gegen ven Autrag einzu-
wenden unter der Bedingung, daß die Bill für jetzt nicht weiter gefördert werde. Die zweite Lesung wurde hierauf genehmigt. Man ging sodann zur Comité⸗Berathung der von dem ersten Lord der Armiralität (Marine⸗Minister) eingebrachten Bill über, welche ein Freiwilligen⸗ Corps zur Küstenvertheidigung begründen soll, und zwar sollen, wie Sir J. Graham auseinandersetzte, 10,000 für den Seedienst tüchtige Leute zu diesem Zweck auf 5 Jahre angeworben werden, die in Friedenszeiten nur 28 Tage im Jahre zu exerciren haben, im Fall einer Invasionsgefahr aber zum ununterbrochenen Dienst auf ein Jahr, unter besonderen Umstanden auch auf längere Zeit, verpflichtet sein würden. Die sämmtlichen Bestimmungen der Bill wurden vom Hause unverändert angenommen. Die Bill über die Verhältnisse zwischen Gutsherrn und Pächtern in Irland er⸗ hielt die dritte Lesung, jedoch mit einem Amendement welches, von Lord Monck, liberalem Mitgliede für Ports⸗ mouth, beantragt, den Gutsherren das Recht zur Pfändung von Feldfrüchten nimmt und das mit 94 gegen 70 Stim. men genehmigt wurde. Auch die Bill wegen Entschädigung der Pächter für die auf gepachteten Gütern angebrachten Verbesserun⸗ gen erhielt die dritte Lesung mit einigen von der Regierung vor⸗ geschlagenen Zusätzen. Eine im Oberhause angenommene, vom Bischof von Oxford ausgehende Bill, wonach die Bischöfe der anglikanischen Kirche für Missionsbestrebungen in heidni⸗ schen Ländern den Schutz der Regierung in Anspruch zu nehmen berechtigt sein sollten, wurde vom Unterhause ver⸗ worfen. Endlich gingen zu der Bill über das Cab⸗Fuhrwerk noch ein paar von Herrn Lowe beantragte Aenderungen durch, die eine im Interesse des Publicums, die andere zu Gunsten der Fuhrleute; die erstere Bestimmung, daß ein Cab, der auf Zeit, statt auf Entfernung, genommen wird, für jede Viertelstunde über die bedungene Zeit nur 6 Pence fordern dürfe; die andere setzt Temple⸗Bar, statt Charing⸗Croß, als Mittelpunct des Rayvons von 4 englischen Meilen fest, für welchen die Taxe von 6 Pence für die englische Meile gilt; jenes nämlich ist dem Centrum der City um etwa 10 Minuten näher gelegen als letzteres.
— Aus der zu London abgehaltenen General⸗Versammlung der Actionaire der Sambre⸗ und Maasbahn geht hervor, daß die
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dieser Besuch längst beschlossen, aber wegen der in der Königlichen
4 Pfd. aufgebracht werden müßten, wenn man die Forderungen dessel⸗
Bahn vor Ablauf der ihr gestellten Frist vollendet sein werde. Die Section von Walldure nach Verux wird bis zum 1. Mai nächsten Jahres eröffnet werden. Die Anlage der Bahn von Rheims nach Mezieres und Sedan ist für diese Bahn von großem Vortheil, in⸗ dem von Verux aus belgische Kohlen nach Frankreich geführt wer⸗ den können.
Der Herzog von Brabant und der Graf von Flan⸗ dern werden gegen zehn Tage zu Ostende verbringen.
— Mit dem Datum vom 26. Juli d. J. ist in Kopenhagen das (bereits gestern erwähnte) Königliche Patent, betreffend die Durch⸗ führung der Zolleinheit des Königreichs Dänemark, des Herzogthums Schleswig und des Herzogthums Holstein erschienen. Der letzte (15te) Paragraph lautet wie folgt: „Dieses Patent tritt sogleich in Kraft, und werden die Bekanntmachung vom 28. August 1850, betreffend die Zollverhältnisse des Herzogthums Schleswig, und das Patent vom 5. Mai d. J., betreffend den Verkehr mit dem Herzogthum Holstein, so wie alle übrigen früher emanirten Zollbestimmungen, so weit sie mit diesem Gesetze in Widerspruch stehen, außer Kraft gesetzt.“ — „Wir wollen Allergnädigst, heißt es zum Schlusse, daß diese Unsere Anordnung der nächsten Versammlung Unserer getreuen Provinzialstände zur allerunterthänigsten Begutachtung vorgelegt werde, und werden es demnächst in Allerhöchste Erwägung ziehen, ob und inwieweit darin etwas abzuändern sein möchte.“
— Bei dem großen Festmahle, welches gelegentlich der Eröff⸗ nung des Krystallpalastes zu New⸗York gegeben wurde, erwiderte der preußische Ministerresident Herr von Geroldt auf den den fremden Gesandtschaften gebrachten Toast u. A. Folgendes:
„Wenn die Nationen unter einander ihre für die Nothwendigkei⸗ ten des Lebens berechneten Erzeugnisse austauschen, treten sie in freundliche Beziehungen und fuühlen das Bedürfniß, im Frieden zu leben; aber wenn sie dazu kommen, gegenseitig ihre indu⸗ striellen und intellektuellen Produkte, ihre Kunst⸗ und wissenschaft⸗ lichen Werke auszutauschen und zu bewundern, erstehen zwischen ihnen Be⸗ ziehungen höherer Art. Ihr herrlicher Krystallpalast zengt für dieses Prin⸗ zip, und ich bin gluͤcklich, sagen zu können, daß Preußen und die anderen deutschen Staaten an den intimen Beziehungen, welche die Vereinigten Staaten mit den übrigen Nationen verknupfen, einen großen Theil haben. Die Einweihung des Krystallpalastes, die durch die Anwesenheit des hohen Chefs, dem die Geschicke dieses großen Laändes anvertraut sind, erhöht wor⸗ den ist, ist in meinen Augen eine neue Garantie für die Aufrechthaltung der freundschaftlichen Beziehungen, auf welche ich eben hindeutete, und eine
neue Aera für den Zuwachs und die Ausdehnung der Handelsverbindun- gen zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland.“”“ E
Triest, Mittwoch, 3. August. (Tel. Dep. d. C. B.) Kaiserlich russische Kriegskorvette „Ariadne“ ist hier eingetroffen. Paris, Donnerstag, 4. August. (Tel. Dep. d. C. B.) Das
„Pays“ hofft, Rußland werde die zuletzt gestellten Vorschläge an⸗ nehmen, und der Friede folglich gesichert sein. v
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
8 9 =S Danzig, 1. August. Getreide. Wenn auch das Geschäft in den
letzten Tagen nicht von besonderem Umfange gewesen ist, so haben sich doch die Preise völlig behauptet. Für die besseren Gattungen Weizen, 129— 133 Pfd. schwer, zahlte man 500 à 540 Fl., für 122 — 124pfd. Roggen 375 à 385 Fl. — Für Rübsamen will man die hoch aufgetriebenen Preise von 540 Fl. nicht mehr anlegen, worauf vorläufig noch gehalten wird, daher kein Abschluß zu Stande kam. Einige Regenschauer sind der Rog⸗ gen⸗Aerndte nicht hinderlich gewesen. Da in der elbinger Gegend die Kartoffelkrankheit sich schon gezeigt haben soll, so ist ihr Erscheinen auch hier zu befürchten.
Londoner Getreidemarkt. Den 1. August. Die Zufuhren frem⸗ den Weizens während der Woche, endigend am 30. Juli, betrugen: von Cronstadt 650 Qr., Königsberg 460, Pillau 1430 Qr., Elbing 230, Danzig 6057, Stettin 2225, Anclam 520, Stralsund 460, Wolgast 4665, Rostock 2336, Wismar 905, Cappeln 500, Horsens 555, Lemkenhafen 470, Skive 520, Südwesthorn 190, Otterndorff 290, Hamburg 798, Bil⸗ bao 590, Cyprus 1500, Constantinopel 2700, Galatz 100, Ibrail 850, Odessa 5880, Berdiansk 1400, New⸗York 1580 Qr.
Waͤhrend der letzten Woche bis zum 30. Juli trafen in den Ordre⸗ häfen unserer Küste 69 Ladungen Weizen vom Mittel⸗ und Schwarzen Meere ein. Von diesen wurden 46 schwimmend und 7 nach Aukunft ver⸗ kauft, es blieben also noch 16 disponibel, welche zusammen mit den aus der Woche vorher übriggebliebenen aus folgenden Partieen zusammengesetzt sind: 8785 Qr. Ibrail, 5720 Qr. Ghirka, 4730 Qr. Galatz, 3050 Qr. Berdiansk, 2630 Qr. Marianopel, 2100 Qr. syrischer, 1400 Qr. bessa⸗ rabischer, 950 Qr. Poln.⸗Odessa. Die während des genannten Zeitraumes für obige Qualitäten angelegten Preise waren denen der Woche vorher gleich, ausgenommen, daß für Poln.⸗Odessa 46 Sh. und für ägyptischen Saidi⸗Weizen 35 Sh. pr. Qr. bewilligt wurde. Die Tendenz des Mark⸗ tes war der Besserung zugeneigt. Die Ankunft der Mittelmeer⸗Ladungen. haͤufte sich stark, da viele Schiffe sehr rasche Reisen hatten. Dieser Um⸗ stand läßt die augenblickliche Zufuhr groß erscheinen, vermindert aber die Aussicht auf deren lange Dauer, und will man sich keiner Zeit erinnern, wo so wenige Ladungen unterwegs waren. Der hohe Stand der Frachten und die politischen Verhältnisse des Orients müssen ferner auf die Zu⸗ fuhren von dort her einen gewaltigen Einfluß ausüben. “
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aʒe Lue⸗ 1 8 4 fde 8 größere Theil der ersteren Sorte wurde von einem Kaäufer des Junern zu einer Steigerung von 2 Sh. pr. Qr. gegen die Preise von heute vor 8 Tagen genommen, während die letztere einen nur trägen Verkauf zu 1 Sh. pr. Qr. Erniedrigung fand. Im Angesichte umfangreicher Anfünfte fremden Weizens, wovon ein nicht geringer Theil direct an unsere Muͤller ging, und unter dem Einflusse schönen Wetters war die Frage dafür ganz aufs Detail beschränkt, so daß wir unsere No⸗ tirungen nicht zu ändern haben. Gerste findet regen Begehr zu letzten Preisen. Bohnen und Erbsen sind im Werthe unverändert. Für Hafer existirt mehr Nachfrage als am Freitage zu einer Erniedrigung von unge⸗ fähr 6 D. pr. Qr. gegen vorigen Montag. Das Geschäft in Mehl ist klein. 2 Getreide ⸗Preise. 8 Weizen, englischer (neuer 48 a 59 Sh.) pr. Qr. 51 a 66 Sh. danziger, königsb., elbinger. (neuer 53 a 58 Sh.) — a — „ do. do. do. extra (neuer 57 a 62 Sh.) — a — rostocker und wolgaster.... (neuer 53 a 61 Sh.) a — 82n pommerscher, stettiner, hamburger und belgischer 4, (neuer 50 a 57 Sh.) . schlesischer, franz., dänischer. (neuer, — a — Sh.) . 1.“ italienischer und Marianopel (neuer 48 a 55 Sh.) 1 odessaer und petersburger (neuer 40 a 50 Sh.) amerikanischer und canadischer (neuer 51 a 59 Sh.) Erbsen, englische... (neue 40 a 44 Sh.) fremde graue (neue 32 a 36 Sh.) vo 14X“4“ 1- (neue 40 a 44 Sh.) Gerste, englische (neue 28 a 34 Sh.) fremde Malz⸗ extra 30 a 32 Sh. (neue 29 a 33 Sh.) Maͤhl⸗ und Destillir (neue 26 a 29 Sh.) Getreide in voriger Woch
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En... 337. 2385 Schott.... 4668 Irlän . 5180 V. d. öftl. Distriet.. 2158 35] 58 661 — 166 V. d. nördl. District.. 149 129 2234 7 — — — Ausländ .. 38891 18791 23443 563 600 5740] 112 Mehl⸗Einfuhr in voriger Woche: Engl. 571 S., — Fäß., irländ. — S., von den östl. Districten 6197 S., von den nördl. District. 837 S., von auswärts 4059 S., 13729 F.
S S —
Weizen Gerste Hafer Bohnen Erbsen Mehl 3 Q r 8 Q v. Q v. Q U. . — r. Ew 18 21. Juli 33722 47924 2089381 3505 330 12065
Marktpreise. Berlin, den 4. August.
Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. Roggen 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Athlr. 28 Sgr. 9 Pf. Grosse Gerste 4 Rhlr. 20 Sgr. 8 Pf. Hafer 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.
Zu Wasser: Weizen, 3 Rthlr. 4 Sgr. 5 Pf., auch 2 KEthlr. 20 Sgr. 3 Pf. Roggen 2 ARthlr. 10 Sgr., auch 2 Kthlr. 3 Sgr. 9 Pf. Grolse Gerste 1 Rthlr. 21 Sgr. 11 Pf., auch 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf. Hafer 1 Bthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. Erbsen 2 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch. 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.
Mittwoch, 3. August.
Das Schock Stroh 8 Rthlr., auch 7 Rthlr. Der Centner Heu 25 Sgr., geringere Sorte auch 23 Sgr.
Kartoffemm, der Scheffel 27 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr., metzenweis 2/1Sgr., auch 1 Sgr. 3 Bt.
Die Preise von Kartoffel-Spiritus, frei ins Haus geliesert, waren am 29. Juli 1853. 27 Rthlr. 8— II1 27 Rthlr. Le1“ 28 Rthlr. 2. „ 28 ½ thlr. 3. 29 Rthlr. 29 Uthie per 10,800 pro Cent nach Tralles. Berlin, 4. August 1853. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Leipzig, 4. August. Leipzig-Dresdener 216 Br. 2 *³ rF. - Bayerische 91 ¼ Br., 91 G. Söchszisch-Schlesische 103 Br., 102 ¼ G. Löbau-Zittauer 39 ½ Br. Magdebure-Leipziger 310 Br. Bein- n a ti- sche 134 ½ G. Köln-Mindener 120 ¼ Br. Thürmge, 112 Br. Ankalt- Dessauer Landesbank-Actien Lit. A. 169 ½ Br., Lit. B. 162 ½ Rr. B aunschw. Bankactien 114 ½ Br. Wiener Banln ten 93 ½ Br., 93 G.
Königliche Schauspiele. Sonnabend, 6. August. Kein Schauspiell. Sponntag, 7. August. Im Opernhause. (128ste Vorstellung.) Der Maurer, Oper in 3 Akten. Musik von Auber. Vorher: Thea, oder: Die Blumenfee, Ballet in 3 Bildern, vom König Balletmeister P. Taglioni. Musik von Pugii.