1853 / 184 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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eageevoEevere.

abstammende mäannliche Nachkommenschaft erlöschen sollte. Durch den mit Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich, König von Ungarn und Böh⸗ men, dem damaligen Präͤsidenten der französischen Republik (ge⸗ enwärtig Kaiser der Franzosen), Ihrer Majestät der Königin der Vereinigten Königreiche Großbritannien und Irland, Sr. Ma⸗ jestät dem König von Preußen, Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland und Sr. Majestät dem Köͤnig von Schweden und Norwegen, unter dem 8. Mai 1852 zu London abgeschlossenen spater ratiftcirten Traktat, welchem demnächst die Mehrzahl der europäischen Mächte, in Folge der nach Maßgabe des Art. 4 des Traktats an sie ergangenen Ein⸗ ladung, beigetreten sind, ist es Uns gelungen, sowohl die Anerkennung der Untheilbarkeit der dänischen Monarchie als eines Grundsatzes des euro⸗ paischen Völkerrechts von immerwährender Gültigkeit, als auch die Aner⸗ kennung der von Uns beschlossenen Ordnung der Thronfolge zu erlangen; und da endlich auch der vereinigte dänische Reichstag, in Gemäßheit des §. 4 des Grundgesetzes für das Königreich Dänemark vom 5. Juni 1849, durch Beschluß vom 24. Inni 1853 an seinem Theil, dem an denselben gerichteten Vorschlage in Betreff der solchergestalt von Uns beabsichtigten Drdnung der Thronfolge zugestimmt hat, so sind Wir gegenwärtig in den Stand gesetzt, durch Erlassung eines, Unsere ganze Monarchie umfassenden, fuͤr alle ihre Theile guͤltigen Thronfolge⸗Gesetzes das Werk zu vollenden, welches waͤhrend so langer Zeit der Gegenstand Unserer landesväaͤterlichen Bestrebungen gewesen ist. 8 Wir gebieten und befehlen demnach wie folgt: Art. I. Wenn die vom Könige Friedrich dem Dritten im Mannesstamme abstammende männ⸗ liche Nachkommenschaft, welcher zufolge des von demselben Könige unter dem 14. November 1665 gegebenen Koͤnigs⸗Gesetzes das Erbrecht auf den daͤnischen Thron zusteht, nach Gottes unerforschlichem Rathschluß erlöschen sollte, so soll alles und jedes Erbrecht nach den Artikeln 27—40 des ge⸗ dachten Königs⸗Gesetzes aufgehoben sein und soll nur Mann von Mann, mit Ausschluß der Weiber, zur Erbfolge in allen unter Unserm Scepter vereinigten Ländern berechtigt sein. Die Thronfolge soll in diesem Falle in der Gesammtheit dieser Laͤnder auf Unsern vielgeliebten Vetter, Se. Hoheit Prinz Christian von Schleswig⸗ Holstein⸗Sonderburg⸗Glücksburg, welchem Wir von jetzt an den Namen eines Prinzen zu Dänemark beigelegt haben wollen und auf Seine aus der Ehe mit Unserer vielgeliebten Cousine, Ihrer Hoheit der Prinzessin Louise Wilhelmine Friederike Karoline Auguste Julie von Schleswig— Holstein⸗Sonderburg⸗Glücksburg, jetzt Prinzessin zu Dänemark, gebornen Prinzessin von Hessen, entsprossene maͤnnliche Nachkommenschaft üͤbergehen. Art. II. Auf diese Nachkommenschaft, Mann von Mann, in rechtmäßiger Ehe erzeugt, soll die Krone nach dem Recht der Erstgeburt und der agna⸗ tischen Linien⸗Erbfolge vererben. Art. III. Würde, was Gott in Gnaden verhuten wolle, in der Zeitenfolge die gegründete Besorgniß eintreten, daß der solchergestalt zur Thronfolge berufene Fuüͤrstliche Manns⸗ stamm erlöschen werde, so soll Unser zu der Zeit regierender Nachfolger auf dem dänischen Throne verpflichtet sein, dafür Sorge zu tragen, daß die weitere Ordnung der Thronfolge in der die Erhaltung der Selbstständigkeit und der Integrität der daͤnischen Monarchie, so wie der Rechte der Krone am meisten sichernden Weise festgesetzt, und daß in Uebereinstimmung mit dem zweiten Arti⸗ kel des unter dem 8. Mai 1852 zu London abgeschlossenen Tractats die europäische Anerkennung der neuen Thronfolge⸗Ordnung zu Wege gebracht werde. Dieses Thronfolge⸗Gesetz fuͤr die gesammte dänische Monarchie, welches Wir in der dänischen und in der deutschen Sprache haben ausfer⸗ tigen und von Unserm vielgeliebten Oheim Sr. Königlichen Hoheit dem Erbprinzen Frederik Ferdinand, und von allen übrigen Mitgliedern Unseres Geh. Staatsrathes paraphiren lassen, haben Wir solchergestalt hiermit ge⸗ geben und vollzogen, und es ist Unser Wille, daß dasselbe, im Original, in Unser geheimes Archiv niedergelegt und dort aufbewaäahrt werde. Wo⸗ nach Alle und Jede sich Allerunterthänigst zu achten. Gegeben auf Unse⸗ rem Schlosse Eremitage, den 31. Juli 1853. Unter Unserem Königlichen Handzeichen und Insiegel. Frederik R. Frederik Ferdinand. Oersted. Reventlow⸗Criminil. C. Moltke. C. F. Hansen. C. A. Bluhme. W. C. E. Sponneck. Steen Bille. A. W. Scheel.

ö““ Paris, 4. August. (Tel. Dep. d. Staats⸗Anzeigers). Eine telegraphische Depesche mit angeblichen Nachrichten aus Konstanti⸗ nopel vom 25. Juli, wonach die Fahne des Propheten entfaltet worden und das türkische Heer im Anmarsch auf Schumla sein soll, drückte die Course weiter herab.

Madrid, Montag, 1. August. (Tel. Dep. d. C. B.) Der Finanz⸗Minister Moyano ist entlassen und durch Collantes ersetzt worden. Die Eisenbahn⸗Conzessionen sollen validirt werden.

Kunst und Wissenschaft.

Berlin. Am 3. d. M. hatte die deutsche eologische Ge⸗ sellscha ft ihre diesmonatliche Versammlung, die letzte vor der in Tü⸗ bingen stattfindenden allgemeinen Versammlung. Der Vorsitzende, Herr von Carnall, zeigte die neuen Einsendungen an, worunter die so eben vortreffliche geognostische Karte der Schweiz und Herrn veenlngers Hennoliche Beschreibung der Eifel. In einem zum bern eens deaschtin Schreiben des Herrn Ribbentrop zu Col⸗ 9 Etberg mit, daß bei dem Dorfe Bertin, 2 ½ Stunden aufgeschlossen⸗ ö“ von weißem Juralkalkstein (Oolit) Gesteins mit eingeschl sei; dem Schreiben waren Handstücke des

üen et eingeschlossenen Conchilien beigefügt, welche über dessen

W“ 88 3 8 8 8 Natur und Alter keinen Zweifel lassen. Ferner trug der Vorsitzende ein Mittheilung des Herrn Nöggerath zu Bonn vor uüber das am 18. Fe

bruar d. J. an mehreren Orten des Mittelrheins beobachtete Erbbeben.

Herr Beyrich legte eine von Herrn Wessel eingesendete geognostisch

Karte von der Gegend an den Oder⸗Mündungen vor und erläuterte die⸗ selbe nach Herrn Wessels Beobachtungen. Während noch vor wenigern

Jahren nur das Hervortreten des (weißen) Juras bei Fritzow bekannt war

ist durch Herrn von Hagenow das Vorkommen dieser Formation (Sand⸗ steine, welche dem braunen Jura angehören) bei Soltin, Insel Wollin, entdeckt worden; seitdem sind durch Herrn Wessel mehrere weitere Vor⸗ kommnisse gefunden und untersucht worden. Als östlichster Punkt erscheint der zuletzt durch Herrn Ribbentrop angezeigte. Redner führte an, wie sich aus jenem Auftreten der Bildung das Vorkommen der jurassischen Geschiebe im Innern des Landes erkläre und legte schöne sehr wohlerhaltene Versteinerungen einschließende Handstuͤcke vor, welche bei Posen und Thorn gefunden und von dem General von Pritt⸗ witz dem Universitäts-Kabinet geschenkt worden sind. Dies Vor⸗ kommen ist um so interessanter, als dergleichen Geschiebe so weit östlich noch nicht bekannt waren und als daraus zu schließen sein dürfte, daß die Formation noch weit über Colberg hinaus vorhanden sein mag. Der Vorsitzende legte eine von Herrn Spengler in Camsdorf eingesen⸗ dete Beschreibung von einem Vorkommen von Asphalt, nebst Handstücken davon, vor. Dasselbe ist durch ein Gebirgsprofil anschaulich gemacht. Der

Asphalt liegt im Verein mit Kupfererzen dicht unter dem unteren Kupfer⸗ schieferflötz und zwar ganz nahe an einem sehr hohen Rücken (Verwer⸗ fungskluft) im höheren (liegenden) Gebirgsstück. Mit diesem Rücken sind

noch einige andere interessante Erscheinungen verbunden. Vor dem Schlusse

der Sitzung wurde noch ein langes Stück von Bastkohle vorgezeigt, welche in dem Braunkohlenlager bei Blumberg ohnweit Cüstrin in großer Menge

einbricht und von Herrn Stentz zu Vietz eingesandt worden ist.

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachr

Berlin, 4. August. In dem Zeitraum vom 1. Januar bis ultimo Juni d. J. sind auf dem Landwehr⸗ und Louisenstädtischen Kanal 3503 Fahrzeuge die untere, 2502 Fahrzeuge die obere Schleuse, mithin im Ganzen 6005 Fahrzeuge die beiden Schleusen passirt.

(In demselben Zeitraum des Jahres 1852 passirten die untere Schleuse 4250, die obere 3445, mithin beide Schleusen 7695 Fahrzeuge, also im Jahre 1852 mehr 1690.) Außerdem sind 15,326 Floßhölzer (2195 durch die untere, 13,131 durch die obere Schleuse) ein⸗ und 13,225 (11,529 durch die untere und 1696 durch die obere Schleuse) ausge⸗ gangen. In demselben Zeitraum d. J. 1852 gingen 14,003 Floßhölzer

n (4191 bei der unteren und 9812 bei der oberen) und 12,963 aus (9255 bei der unteren und 3708 bei der oberen Schleuse) also in diesem Jahre mehr 1323 und resp. 262.

An Schleusengeldern sind in demselben Zeitraum an der unteren Schleuse 2430 Rthlr., an der oberen 2548 Rthlr. 14 Sgr. (1852 resp. 3080 Rthlr. 6 Sgr. und 2517 Rthlr. 18 Sgr. 6 Pf.), an Brücken⸗Auf⸗ zugsgeldern bei der ersteren 335 Rthlr. 9 Sgr., bei der letzteren 131 Rthlr. 11 Sgr. (1852 resp. 582 Rthlr. 5 Sgr. und 121 Rthlr. 24 Sgr.), mit⸗ hin im Ganzen an Gefällen 5445 Rthlr. 4 Sgr. (1852: 6301 Rthlr. 23 Sgr. 6 Pf.), also in diesem Jahre 856 Rthlr. 19 Sgr. 6 Pf. weni⸗ ger eingenommen worden.

Die Durchschnittszahl der täͤglich durchgelassenen Fahrzeuge beträgt bei der untern Schleuse circa 19. (1852. 24), bei der obern circa 14 (1852. 19) Stück. Von den Fahrzeugen, welche die Schleusen passirten, gingen bei der untern 1929 ein (1550 beladen, 379 leer, 1403 haben hiervon im Kanal aus⸗ resp. eingeladen und 526 sind direkt durchgegangen) (1852: 2495 und zwar resp. 1990, 505, 1232 und 1263) und 1574 aus (1002 beladen, 572 leer) (1852: 1755 und zwar 1017 beladen, 738 leer); bei der oberen 1376 ein (1329 beladen, 47 leer, 425 haben hiervon im Kanal aus⸗- resp. eingeladen, und 951 sind direkt durchgegangen.) (1852: 1496 und zwar resp. 1385, 111, 436 und 1060) und 1126 aus (271 be⸗ laden, 855 leer) (1852: 1949 und zwar 860 beladen, 1063 leer).

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Leipzig, 5. August. Leipzig-- Dresdener 216 Br. Sächsise! Fayerische 91 i Br. Jächzsisch-Schiecsische 103 Br., 102 ¾ G. Löbau- Zittauer 39 Br. Magdeburg-Leipziger 310 Br. Berlin- Inta'tische 132 ¼ G. Berlin-Stettiner 149 Br., 148 G. Thüringer 112 ½ Br. Anhalt- Dessauer Landesbank-Actien Lit. A. 169 ½ Br., Lit. B. 162 Br. Braunsch v. Bankactien 114 ½ Br. Wiener Banknoten 93 ¼ G.

Amsterdam, 3. August. Weizen und Roggensehr preis- haltend; 127 pfd. bunt. poln. 350, 355 Fl.; 121pfd. sroning. 260 Fl.; 124pfd. alt. fries. 285 Fl.; Roggen im Entrepot: 119 pfd. neuer archang. 206 Fl.; in Consumtion: 115 pfd. alt. getrockn. 196 Fl. Von Buch- weizen wurde verkauft: 122 pfd. holst. 225 Fl; 116pfd. best. franz.- vlaamsch 180 Fl.

Kohlsamen preishaltend; auf 9 Fass im Okt. 68 ½ L.; Novbr. 69 L.; Dez. 69 ½ L.; April 69 L. Leinsaat ohne Handel. Rüböl gleich und auf Lieferung wieder höher bezahlt; auf 6 W ochen 37 Fl; effect. 36 ¾ a 37 Fl.; Sept. 37 ¼ Fl.; Oct. 38 a 38 i Fl.; Nov. 38 1 Fl.; Dez. 38 ¼ Fl.; Mai 39 a 39 ¼ FI. Leinöl auf, 6 Wochen 32 ½ Fl.; effect. 31 ½ a 8 Fl.; Okt. 32 Fl. Hanföl auf 6 Wochen 38 Fl.; effect. 37 Fl.

Auf den 8. August sind zur öffentlichen Versteigerung angeschlagen: etwa 60 Last weiss, sandom. Weizen von 120 Pfd.

Breslau, August, 1 Uhr 59

Minuten Nachmittags. (Tel.

Dep. d. Staats-Anzcigers.) Oesterreichische Banknoten 93 ½ Br. Aproz. ments⸗Vorstellung.)

Freiburger Actien 121 Br. Oberschlesische Oberschlesische Actien Lit. B. 180 Br.

Actien Lit. A. 217 Br. Oberschlesisch - Krakauer Actien 93 ¾ Br. Neilsse-Brieger Actien 85 ½ Br.

Getreidepreise: Weizen, weilser, 76—83 Sgr., gelber 76— 83 Sgr. Roggen 50 69 Sgr. Gerste 43 47 Sgr. Haler 34 37 Sgr.

stettirta, 6. August, 2 Uhr 6 Mmuten Nachmittags. (T'el. Dep. d. Staats - Anzeigers.) Weizen fester. Rozzen 52, 51, August 55 G., August-September 51 Br., Seprtember-October 51 Br., October-No- vember 49 Br. u. G. Rüböl 10 ½, September -Oktober 10 ¾ bez. Spiritus 12 ohne Fass bez., August 12 ½¼ bez., September - Oktober 14 bez., Oktober-November 14 ½¼ bez. u. Br., Frühjahr 16 bez. u. G.

beiden Schützen. Schwarzbart.)

8 Königliche Schauspiele. Sonntag, 7. August. Im Opernhause. Der Maurer, Oper in 3 Akten. Musik von Auber. Hierauf:

(128ste Vorstellung.)

E 1s“ Dienstag, 9. August. Im Sechs und dreißigstes unter Mitwirkung des Der hundertjährige Greis, oder die Familie Rüstig. Singspiel in 1 Akt von L. Angely. - Doktor und Apotheker, komische Oper in 2 Akten. Musik von Dit— tersdorf. (Herr Düffke: Apotheker Stößel.) dieser Oper.) Zum Schluß: La Seguidilla. Spanischer National⸗ tanz vom K. Balletmeister P. Taglioni.

Kleine Preise.

Montag, 8. August. Im Schauspielhause. (97ste Abonne⸗ Sgrse Fünf und dreißigstes Gastspiel der Königs⸗ berger Operngesellschaft unter Mitwirkung des Herrn Düffke: Die

Oper in 3 Akten von Lottzing. (Herr Duffke:

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pernhause. (129ste Vorstellung.)

Gastspiel der Königsberger Operngesellschaft

Herrn Düffke: Zum ersten Male wiederholt: (Herr Düffke: Philipp Rüstig.) Hierauf: (Letzte Vorstellung

Thea, oder: Die Blumenfee, Ballet in 3 Bildern, vom Königlichen Der Billet⸗Verkauf zu dieser Vorstellung keginnt erst Montag

Balletmeister P. Taglioni. Musik von Pugni.

Mittel⸗Preis

[1102] Stethht.

Der Arbeitsbursche Gustav Adolph Fer⸗ dinand Pahlow, aus Berlin, 16 Jahre alt, evangelischer Religion, welcher wegen Diebstahls zu einer Gefängnißstrafe von einem Monat rechts⸗ kräftig verurtheilt worden ist, hat sich vor Ver⸗ büßung seiner Strafe von hier entfernt, ohne daß

sein jetziger Aufenthalt bisher zu ermitteln ge⸗

wesen wäre.

Wir ersuchen deshalb sämmtliche Behörden des In⸗ und Auslandes dienstergebenst, auf den zꝛc. Pahlow zu vigiliren, denselben im Be⸗

tretungsfalle verhaften und an die Inspection der Königlichen Hausvoigtei⸗Gefängnisse abliefern zu lassen.

Gleichzeitig wird ein Jeder, welcher von dem

jetzigen Aufenthalte des ꝛc. Pahlow Kenntniß erhalten sollte, aufgefordert, sofort der nächsten Polizeibehörde oder uns Anzeige davon zu machen.

Berlin, den 28. Juli 1853.

Königliches Kreisgericht. Erste (Kriminal⸗) Abtheilung.

11041 Wiederholter Steckbrief. Nachstehend genannte Individuen:

der Inlieger Anton Breitkopf aus Bies⸗

kau, Kreis Leobschütz, 38 Jahre alt;

der Inlieger Siegfried Hanke aus Kit⸗ telwitz, Kreis Leobschütz, 28 Jahre alt;

der Schäferknecht Franz Poppe aus Schön⸗ brunn, Kreis Leobschütz;

der Tischlersohn Thomas Michalsky aus Ridultan, Kreis Rybnik, 17 Jahr alt; der Knecht Johann Pyskosch aus Rakau, Kreis Leobschütz, 26 Jahre alt;

der Inlieger Matthes Andreas aus Steuberwitz, Kreis Leobschütz, 46 Jahre alt; der Knecht Franz Koga aus Walzen, Kreis Neustadt, 24 Jahre alt,

der Dienstknecht Ignaz Hahnheiser aus Wanowitz, Kreis Leobschütz, 27 Jahre alt;

der Schuhmacher David Krautwurst aus

Wanowitz, Kreis Leobschütz, 49 Jahre alt;

0) der Häuslersohn Franz Schmusch aus Liptin, Kreis Leobschütz, 25 Jahre alt;

11) der Müllergeselle Constantin Pylluy aus Ratibor, 27 Jahre alt; 1

12) der Tagelöhner Anton Metzner aus Hein⸗ richsdorff, Kreis Kosel, 26 Jahre alt;

13) der Inlieger Friedrich Gilge aus Mi⸗ chelsdorf, Kreis Neustadt, 31 Jahre alt;

14) der Inlieger Josef Schneider aus Oster⸗

wpitz, Kreis Leobschütz, 46 Jahre alt;

15) Inlieger Karl Niklasch aus Schönbrunn, Kreis Leobschütz, 43 Jahre alt;

16) der Tagelöhner Franz Bernard aus Schönbrunn, Kreis Leobschütz, 32 Jahre alt; der Inlieger Johann Herrmann zu Bra⸗ nitz, Kreis Leobschütz, 46 Jahre alt;

18) der Knecht Blasius Kopacz aus Ober⸗ Glogau, 24 Jahre alt;

19) der Häusler Josef Lichteblau aus Ko⸗ lonie Branitz, Kreis Leobschütz, 33 Jahre alt,

welche wegen verschiedener Vergehen, bezüglich

Verbrechen, zu Gefängniß beziehungsweise Zucht⸗

hausstrafen verurtheilt sind, haben sich durch Ent⸗

den 8. August.

fernung von ihren bisherigen Wohnorten der Strafvollstreckung entzogen.

Es werden alle Behörden dienstergebenst ersucht, auf die oben genannten Personen zu vigiliren, sie im Betretungsfalle festzunehmen und an die hiesige Gefangen⸗Inspection abzuliefern.)

Zugleich wird Jeder, welcher von dem gegen⸗ wärtigen Aufenthaltsorte der genannten Personen irgend Auskunst geben kann, aufgefordert, hier⸗ über an die nächste Gerichts⸗ oder Polizeibehörde Anzeige zu machen.

Die entstandenen Kosten werden sofort vergü⸗ tigt werden. .

Leobschütz, den 29. Juli 1853.

Königliches Kreisgericht. Erste

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8— 8 11105] Hieelhre.

Der Tuchmachergeselle Karl Ferdinand Jacob aus Wittstock ist wegen Fälschung eines Wauderbuches resp. wegen Gebrauchs eines ver⸗ fälschten Wanderbuches von uns zur Untersuchung gezogen worden.

Derselbe hat sich jedoch vor Entscheidung der Sache am 18. Juli d. J. von hier, wo er in Arbeit gestanden, heimlich entfernt, und ist sein gegenwärtiget Aufenthalt bis jetzt nicht zu er⸗ mitteln gewesen.

Wir fordern daher einen Jeden, der etwa von dem jetzigen Aufenthalte des ꝛc. Jacob Kennt⸗ niß hat, hiermit auf, davon der nächsten Gerichts⸗ oder Polizei⸗Behörde zur weiteren Veranlassung ungesäumt Anzeige zu machen. Alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden aber ersuchen wir diensterge⸗ benst, auf den ꝛc. Jacob zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle zu verhaften, uns aber hiervon event. zu weiterer Verfügung schleunigst zu be⸗ nachrichtigen.

Jbb--. Ili 1953. 8 Königliches Kreisgericht.

G 8

Signalement. Der seinem Namen, Ge⸗ burts⸗ und Wohnorte nach oben näher bezeich⸗ nete Jacob ist evangelischer Religion, Alter 33 Jahr, Größe 4“, Haare braun, Stirn schräg, Augenbrauen braun, Augen braun, Nase eiwas groß, Mund gewöhnlich, Bart braun, Zähne gut, Kinn rund, Gesichtsbildung oval, Gesichtsfarbe gesund, Gestalt gedrungen, Sprach

deutsch. Besondere Kennzeichen: keine.

Bekleidung: kann nicht angegeben werden.

[1103) Steckbrief

Der unten näher bezeichnete frühere Cigarren⸗ macher, jetzt Arbeitsmann, Otto Ludwig Thiede aus Bernau, welcher hier wegen Land⸗ streichens, Widersetzlichkeit gegen einen Beamten und Betruges in Untersuchung ist, hat sich seiner Haft, auf dem⸗Transport nach dem Gefängniß, durch die Flucht entzogen.

Alle Behörden werden hierdurch dienstergebenst ersucht, den Thiede im Betretungsfalle zu ver⸗ haften und an unseren Gefangenwärter Beth⸗ mann abliefern zu lassen.

Charlottenburg, den 4. August 1853.

Königliche Kreisgerichts⸗Kommission

Signalement:

Otto Ludwig Thiede, Cigarrenmacher, 26 Jahre alt, aus Bernau gebürtig, evangeli⸗ scher Religion, 5 Fuß 3 Zoll groß, Statur: schlank, Haare: blond, Stirn: niedrig, Augen: grau, Augenbrauen: dunkel, Nase: klein, Kinn: rund, Mund: klein, Zähne: vollständig, Bart: blond um Kinn und Mund, Gesichtsfarbe: blaß, Gesichtsbildung: rund, Sprache: deutsch, beson⸗ dere Kennzeichen: keine.

Bekleidung:

Vraune Tuchhosen, schwarzer Tuchrock, blau und grün karirte Weste, weiß leinen Hemde, braun⸗ und blau⸗seiden Halstuch und Schuhe.

[666] Aufkündigung von Rentenbriefen der Provinz Posen.

Mit Hinweisung auf die Vorschriften des Ren⸗ tenbank⸗Gesetzes vom 2. März 1850, §. 41 und ff. werden die Inhaber von Rentenbriefen der Pro⸗ vinz Posen hierdurch in Kenntniß gesetzt, daß bei der heutigen vorschriftsmäßig erfolgten Ausloo⸗ sung der zum 1. Oktober 1853 einzulösenden Rentenbriefe nachstehende Nummern gezogen wor⸗ den sind:

Litt. A. zu 1000 Rlhkr.: 537. 904, 99 u“ 140. 1333. 1837. 1978, 2357.

2706. 3278. 3373. 3395.

500 Rthlr.: 335. 471. 534. 570. 684.

100 Rthlr.: 438. 459. 512. 925. 1016. 1286. 1696. 2015. 2173. 2268. 2586. 2724. 2764.

25 Rthlr.: 592. 735. 829. 833. 1164. 1355. 1656. 1858. 1885. 2129. 2203.

10 Rihlr.: 115. 396. 438. 493. 615. 669. 813. 874. 1371.1481.

1631. 1777. 1870. 2404. 2497.

202.

Judem wir die mit vorstehenden Nummern be⸗

zeichneten Rentenbriefe hiermit kündigen, fordern wir die Inhaber der letzteren auf, die Baarzah⸗ lung des Nennwerths der gekündigten Renten⸗

briefe gegen Zurücklieferung derselben in cours⸗ fähigem Zustande und der dazu gehörigen, noch nicht fälligen Coupons in termino den 1. Ofto⸗ ber 1853 auf unserer Kasse in Empfang zu nehmen.

Posen, am 13. Mai 1853. Königliche Direction der Rentenbank für die Provinz Posen.

[11077. Bekanntmachung.

Die II. Serie Zins⸗Coupons zu den von uns bisher ausgegebenen Schulverschreibungen läuft mit dem 31. Dezember d. J. ab.

Nach §. 8 des Reglements vom 9. April 1845 Gesetzsammlung Seite 410 und §. 19 und 20 der Geschäftsanweisung vom 7. Juni 1845 Amtsblatt der Königl. Regierung zu Erfurt Nr. 43 ist der Inhaber des letzten vier⸗ ten Coupons der II. Serie zur Empfangnahme der nächstfolgenden Serie von Coupons berech⸗ tigt, wenn nicht dagegen vor dem Fälligkeits