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C. Grey’s, des Gouverneuers, Vorschlägen — nicht etwa die Repräsentativ⸗Verfassung zu suspendiren, sondern die Assembly (Unterhaus) und das Council (Oberhaus der Colonie) zur An⸗ nahme einer vermittelnden Basis zu vermögen. Erstens sollen die Gehalte der richterlichen und anderen Beamten durch eine 888 manente Akte sixirt werden; zweitens soll die Assembly keine Be⸗ willigung machen, außer wenn dieselbe von einem oder dem an⸗ deren Vertreter der Krone vorgeschlagen wird; drittens sollen ge⸗ wisse Mitglieder der Assembly für alle finanziellen Vorschläge n antwortlich sein. Im Falle der Annahme dieser Punkte werde die
— — . Kolse AH Regierung sich bemühen, den Finanzen Jamaika's aufzuhelfen. Die
dortige, 6 Prozent Interessen tragende Staatsschuld von 500,000 Pfd. wird vom Reiche garantirt und ein Tilgungsfonds geschaffen werden, so daß es thunlich sein wird, die Steuern wie die Inter⸗ essen zu ermäßigen; zugleich würde die Regierung verschiedene Beamten⸗Gehalte reduziren und den jetzigen Angestellten im Falle des Austritts eine Entschädigung gewähren. Zu diesem Zwecke hätte die Assembly etwa 50,000 Pf. zu bewilligen. Sir C. Grey, der als Gouverneur die volle übliche Zeit im tropischen Klima ausgehalten und mit glänzendem Erfolge gedient habe, werde den verdienst⸗ und talentvollen Sir Henry Barkly zu seinem Nach⸗ folger erhalten, das Gouverneurs⸗Gehalt aber fortan blos 5000 Pfd. betragen. Sir J. Pakington tadelt zwar die (frei⸗ händlerische) Politik der Regierung im Allgemeinen, erkennt aber die Zweckmäßigkeit der mitgetheilten Vorschläge an; nur die Herab⸗ setzung des Gouverneurs⸗Gehalts scheint ihm unbillig. Herr Hume schenkt dem Regierungsplan seinen unbedingten Beifall. Das Haus konstituirt sich darauf als Bewilligungs⸗Comité und votirt nach kurzer Discussion 55,840 Pfd. für das britische Museum. Die Wett⸗ Häuser⸗Bill und die Smoke⸗Nuisance⸗Bill (um Fabrikanten und andere Dampfmaschinen⸗Besitzer in London zur Anwendung gewisser moderner Rauchminderungs⸗Apparate zu verpflichten) gehen zuletzt urch das Comité des Hauses.
Nachdem die neue Parlaments⸗Bill wegen Aufhebung der Annoncen⸗Steuer am 4. August die Königliche Genehmigung erhal— en hatte, kündigte die „Morning Chronicle“ in ihrem Blatte vom 5ten eine bedeutende Herabsetzung der Ankündigungsgebühren, fast
um die Hälfte an. Wie man sagt, will die „Times“ ihre Supple⸗ mentbogen ganz abschaffen und ihr Format vergrößern.
— In der Nacht vom 30. auf den 31. Juli ist Ihre Majestät
e verwittwete Königin der Niederlande mit einem Separat⸗ Train von St. Petersburg nach Moskau abgereist. — In der letzten Woche des Juli hielt auf dem Verdecke der griechischen Kriegscorvette „Ludovico“ im Hafen von Piräus ein Kriegs⸗
ericht seine Sitzung, um über den Kommandanten der im Herbste des Jahres 1852 außerhalb des Piräus in jener fürchterlichen Sturm⸗ nacht gescheiterten und gänzlich zu Grunde gegangenen Königlichen Kriegscorvette „Amalia“ zu richten. Der Kommandant, Capitain Kriemadis hatte am 6. Oktober v. J. den Auftrag erhalten, von Piräus nach Nauplia zu gehen und unverweilt mit der ihm dort werdenden Ladung zurückzukehren. Wenn der Capitän das gethan hätte, so würde er einen Tag vor dem Sturme im Piraͤus angekommen sein. Allein er lief in Hydra ein, nahm meh⸗ rere Familien an Bord, und verlor auf solche Art mehrere Stunden. Die Anklage war demnach gestellt auf Ungehor⸗ sam, Nachlässigkeit im Dienste und Unfähigkeit, in Folge dessen das Schiff zu Grunde ging, dem Aerare ein Schaden von 500,000 Drachmen zugefügt wurde, und überdies zwei Menschenleben ver⸗ loren gingen. Das Gericht, zusammengesetzt aus sieben der ältesten Seeofftziere, verurtheilte den Kommandanten der Kriegscorvette Amalia“ einstimmig zum Verlust seines Ranges, Grades und aller Vortheile und Bezüge, die mit demselben verbunden sind. Das Kriegsgericht nahm nur einen der Anklagepunkte in Berathung, den der Nachlässigkeit und Unfähigkeit, denn würde es die beiden übri⸗ gen als Grundlage für sein Urtheil angenommen haben, so würde unfehlbar ein Todesurtheil erfolgt sein. Diese Verurtheilung ist die erste in den Jahrbüchern der griechischen Marine und hat einen tiefen Eindruck hervorgebracht.
“ “ Paris, Sonnabend, 6. August. (Tel. Dep. d. C. B.) An der Börse cirkulirten verschiedene allarmirende Gerüchte. Man er— zählte, daß auf die zweite französische Note eine im harten Tone abgefaßte Note des Grafen Nesselrode eingetroffen sei. Auch war daselbst das Gerücht verbreitet, daß der russische Konsul in Beyrut durch Türken ermordet wäre. s 8 8 Rr.e-—n Sonntag, 78 August, Vormittags. (Tel. Dep. d. Nachrichten a heutige enthält folgende Note: Laut von bünßtand pen 1 “ 1* M. habe der Kaiser orsc r,.. em von Wien aus übersandten Vermittelungs⸗ schlage seine Zustimmung ertheilt Sobald derselbe⸗ unver
25 ⅞. Sardinier 93 ½.
ändert von der Pforte angenommen sei, werde der Kaiser einen üßerordentlichen Gesandten des Sultans empfangen. Die heutige „Patrie“ versichert, die zuletzt gemachten Vorschläge enthielten für Rußland viel günstigere Bedingungen, als sie der Vertrag von Kainardji gewähre. Die Königin Christine nebst Familie ist in Havre einge⸗ troffe 8 1 roffen. 8 Paris, Sonntag, 7. August, Abends. (Tel. Dep. d. C. B.)
Der Kaiser befindet sich heute im Lager zu Satory.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Na⸗ chrichten
2»Amisterdam, 6. August. Am hiesigen Fondsmarkte sind die Course der holländischen Staatspapiere diese Woche stark gedrückt worden durch mehrere ansehnliche Verkäufe auf Lieferung, welche für englische Rechnung geschahen und Geldbedürfnissen zugeschrieben werden; hierzu kam nun in den letzten Tagen noch, daß die Berichte über die gegenwärtigen politischen Verhandlungen weniger befriedigend lauteten, woduͤrch man auch für mehrere andere Effekten, insonderheit für russische, flauer gestimmt wurde. Der Umsatz war meistens sehr lebhaft; holländische Integrale schlossen verwichenen Montag zu 64 pCt. und kamen allmälig auf 63 ⅞ pCt. hernnter; Zprozentige wirkliche Schuld wich bei stillem Geschäfte von 76 ⁄ pCt. auf 76 ½˖ „Ct. und Aprozentige dito bei vielem Handel von 95 ⁄. pCt. bis 95 pCt. — Alte Sprozentige russische Obligationen bei Hope hielten sich anfangs einige Tage fest auf 109 pCt.; 4proz. Cer⸗ tificate bei denselben auf 94 ½ pCt., starke Ausbietungen brachten seitdem erstere auf 108 ⅞ und letztere auf 93 ½ pCt. zurück: englisch⸗russische 4 proz. Obligationen wichen von 100 ⅛ auf 99 ½ pCt. Mit den österreichischen Fonds ging es nicht besser, wegen der Nachrichten von den auswärtigen Märkten und häufigen Ausbietungen; alte 5proz. Wiener Metalliques fielen dadurch von 82 ⅞ auf 82 pCt.; neue do. von 95 ⅛ auf 94 ½ pCt. und 2 ½p&roz. do. von 42 ⅞ auf 42 ¼ pCt. Von spanischen Papieren ist 1proz. Schuld von 23 ¼ auf 22 ⅞ pCt., Zproz. binnenländische de. von 43 ½ auf 42 ½ pCt., und sind Couponbeweise von 64175 auf 6 ⅞ pCt. gefallen. Por
tugiesische Obligationen drückten sich mit der matten englischen Börse, nach einer Verbesserung bis 42 ½⅞ pCt., wieder auf 41 ⅞ pCt. Ausgestellte Gra⸗ nada⸗Schuld wurde von 9¼ bis zu 8 ½. pCt. vergeben. Amerikanisch
Bank⸗Actien von 4 % bis 4 ½ pCt. 1
1 ““
8.8 len, Sonnabend, 6. August, Nachmittags 2 Uhr 15 Minuten. (Tel. Dep. d. C. B., Silberanseihe 108 ¼. Sproz. Metalliques 94 ½. 4 ½ proz. Metalliques 84 ⅛. Bankactien 1401. Loose 136 ¼. London 10, 41. Augsburg 108 ¾ 128 ½. Gold 15. Silber 9 ½.
„An der Börse hielt man sich von der Annahme des Vermittelungs- projekts seitens Rufslands versichert.
Hamburg 81. Paris
Paris, Sonnabend, 6. August, Nachmittags 5 Uhr. J115 4 ½ proz 102, 50. 3 proz. Spanier anleihe 96.
Paris, Sonntag, 7. August, Abends. der Passage wurde gestern, Sonnabend Abend, die 3proz. Rente zu 76, 60 gemacht, während heute 79, 30 gefordert und zu 78, 95 verkauft wurde.
ELondeonn, Sonnabend, 6. August, Nachmittags 5 Uhr 30 Minu- ten. (Pel. Dep. d. C. D.) CGoensoh 96 ⅞. 1proz. Spanier 22 ⅛. Mexikaner Oesterreichische Anleihe 97. Metalliques 88.
ELiverPool, Freitag, 5. August. (Tel. Dep. d. C. B.) Baum- wolle: 5000 alz. Preise gegen vergangenen Fr.
6
8 v11“ 8 Königliche Schaunspiele. “ Dienstag, 9. August. Im Opernhause. (129ste Vorstellung. Sechs und dreißigstes Gastspiel der Königsberger Operngesellschaft unter Mitwirkung des Herrn Düffke: Zum ersten Male wiederholt: Der hundertjährige Greis, oder die Familie Rüstig. Singspiel in 1 Akt von L. Angely. (Herr Düffke: Philipp Rüstig.) Polka, ausgeführt von Fräul. Soldansky und Hrn. A. Krüger. Hierauf: Doktor und Apotheker, komische Oper in 2 Akten. Musik von Dit⸗ tersdorf. (Herr Düffke: Apotheker Stößel.) (Letzte Vorstellung dieser Oper.) Zum Schluß: La Seguidilla. Spanischer National⸗ tanz vom K. Balletmeister P. Taglioni. Kleine Preise: Fremden⸗Loge 2 Rthlr. ꝛc. Mittwoch, 10. August. Kein Schauspiel.
—
Nordbahn 235 68 839r
gleichen Beinkleider.
(Tel. Dep. C. B.) In
Bart: blond,
1111111*
Die unten näher bezeichneten Tischlergeselle Franz Wenzel Krolop, angeblich aus Bres⸗ lau gebürtig, und Arbeitsmann Friedrich August Krebs aus Sagan, welche beide sich in Untersuchungshaft wegen Landstreichens befanden, sind in der verflossenen Nacht aus dem hiesigen Gefängniß entsprungen.
Wir ersuchen alle verehrlichen Behörden, die⸗ selben im Betretungsfalle verhaften und an un⸗ seren Gefangenwärter Bethmann hierselbst ablie⸗ fern zu lassen.
Charlottenburg, den 5. August 1853.
Königliche Kreisgerichts⸗Kommission.
8 Signalement: 3
1) Krolop, Franz Wenzel, Tischlergeselle,
2 ½ Jahre, aus Breslau gebürtig, evangelischer Re⸗ ligion, 5 Fuß 1 Zoll 6 Strich, Statur kräftig, Haare blond, Stirn breit und frei, Augen grau, Augen⸗ brauen blond, Nase klein, Kinn stark, Mund klein, Zähne vorn vollständig, Bart dunkelbraun um Kinn, Mund und Backen, Gesichtsfarbe ge⸗ bräunt, Gesichtsbildung breit und knochig, Sprache deutsch mit schlesischem Dialekt, besondere Kenn⸗ zeichen: auf dem rechten Unterarm ein tätovirtes Herz mit den Buchstaben F. K., welche roth an⸗ gelaufen sind.
Bekleidung: Graue Jacke von Drillich mit Hornknöpfen, schwarze wollene Weste mit blanken messing. Knöpfen, grau, blau und schwarz gestreifte Hose, schwarzes Halstuch, schwarze rindslederne Stiefeln.
2) Krebs, Friedrich August, Arbeits⸗ mann, 28 Jahre alt, aus Sagan gebürtig, katho⸗ lischer Religion, 5 Fuß 3 Zoll 3 Strich groß, Statur untersetzt, kräftig, Haare dunkelbraun, Stirn breit, niedrig, Augen braun, tiefliegend, Augenbrauen braun, Nase spitz, proportionirt, Kinn vom Bart verdeckt, Mund proportionirt,
Zähne vollständig, Bart hellblond, starker Schnurr⸗
und Knebelbart, Gesichtsfarbe gesund, Gesichts⸗
bildung breit, Sprache deutsch, besondere Kenn⸗
zeichen; etwas schwerhörig, eine Narbe auf dem
Spann des rechten Fußes.
Bekleidung: Grauleinene Jacke und des⸗
1X“
Der unten näher bezeichnete Schiffsknecht und
Arbeitsmann Gottfried Friedrich Strich aus Alt⸗Damm, welcher sich wegen schweren Ver⸗ brechens in Untersuchung befindet und von dem
Magistrat in Perleberg nach Ppritz auf den
Transport gegeben war, hat Gelegenheit gefun⸗
den, aus dem Gefängniß hieselbst zu entweichen. Alle Behörden werden dienstergebenst ersucht,
den zc. Strich im Betretungsfalle zu verhaften und an uns oder an die Königliche Kreisgerichts⸗
Deputation in Ppritz, gegen Erstattung der Kosten, geschlossen abliefern zu lassen. .““ Gransee, den 7. August 1853. Der Magistrat.
Signalement.
Gottfried Friedrich Strich, öW alt, aus Neuengraf bei Greifenhagen gebürtig, in Alt⸗Damm ortsangehörig, evangelisch, 5 Fuß
4 Zoll 3 Strich groß, Statur: mittel, Haare: blond, Stirn: halbbedeckt, Augenbrauen: blond, Augen: blau, Nase und Mund: gewöhnlich, 8 rasirt; Zähne: unvollständig, Kinn: rund, Gesichtsbildung: oval, Gesichts⸗ farbe: gesund, Sprache: deutsch, besondere Kennzeichen: fehlen. Bekleidung.
Blautuchene Mütze, Rock von graubaumwolle⸗ nem Zeuge, schwarztuchene Weste, schwarzseidene dalsbinde, lederne Hosenträger, grau englisch⸗
lederne Beinkleider, rindlederne Halbstiefel, weiß⸗
wollene Strümpfe, leinenes Hemde,
Das der höchsten Gutsherrschaft von Flatow gehörige, im Flatowschen Kreise in Westpreußen
* und resp. 1 ½ Meilen von den Städten Flatow und Jastrow so wie 4 Meilen von der schiffba⸗ ren Netze und der Ostbahn entfernt gelegene Vor⸗ werk Gresonse, welches excl. der Hof⸗ und Bau⸗ stellen und der Gärte einen Flächenraum a) an Acker. 1401 Morg. 168 ◻Rth. b) an Wiesen 4 „ c) an theils in Acker umgewan⸗ 8 — pelte . 1“ ö von zusammen 1800 Morg. 114 ORth. preußisch Maß umfaßt, nach erfolgier Regulirung völlig separirt und von allen Servituten befreit ist, soll nebst der wirthschaftlichen Nutzung der vorhandenen Gebäude, des lebenden und todten Inventarii und der Inventariensaaten vom 1 Juli 1854 ab auf 18 hintereinander folgende Jahre, also bis zum 1. Juli 1872 im Wege der Sub⸗ mission verpachtet werden.
Die Pachtbedingungen sind bei dem unterzeich⸗ neten Rentamte und in der Registratur der Prinz⸗ lichen General⸗Verwaltung in Berlin, Köthener⸗ straße Nr. 36 einzusehen und werden alle auf die Pacht Bezug habenden Nachrichten auf dies⸗ fällige portofreie Anfrage von hier aus mitge⸗ theilt, gegen Erstattung der Kopialien auch die Pachtbedingungen abschriftlich übersandt werden.
Die abzugebenden Gebote sind bei der Prinz⸗ lichen General⸗Verwaltung der Herrschaften Fla⸗ tow und Krojanke per Adresse des Geheimen Rechnungsraths und Dirigenten der Kontrole der Staatspapiere Herrn Klemm zu Berlin spä⸗ testens bis zum
15. September v. J. versiegelt, franco einzureichen und wird bei an⸗ nehmlich befundenen Geboten der Zuschlag bald darauf, jedenfalls binnen 3 Wochen erfolgen. V Die Pachtbewerber müssen ihre Qualification gehörig nachweisen und im Falle des Zuschlages
396 5) 34 „
briefen erlegen. Flatow, den 4. August 1853. Prinzliches Rent⸗Amt. Nixdorff.
8
[1114] Bekanntmachung.
2 „ 4
einen Flächenraum a) aun NMeker.. 4 b) » Wiesen c) „ Weide. d) » Gräben. 1 von zusammen 2557 Morgen 6 (◻Ruthen preuß. Maß umfaßt, nach erfolgter Regulirung völlig separirt und von allen Servituten befreit ist, soll nebst der wirthschaftlichen Nutzung der
— 2 42
33 5)
— 2
154
Wege der Submission verpachtet werden.
¹ 8 8 neten Rent⸗Amte und in der Registratur de
die Pachtbedingungen abschriftlich
werden.
spätestens bis zum 18. Geptember d. J.
eine Caution von 1200 Rihlr. in inländischen Staats⸗Papieren oder landschaftlichen Pfand⸗
Das der höchsten Gutsherrschaft von Flatow gehörige, im Flatowschen Kreise in Westpreußen resp. 15, ¾ und 4 Meilen von den Städten Flatow, Lobsens und Nackel, so wie circa 3 Mei⸗ len von der schiffbaren Netze und der Ostbahn entfernt gelegene Vorwerk Slawianowo, welches, erkl. der Hof⸗ und Baustellen und der Gärte,
V
47 Morgen 120 ¶Ruthen,
vorhandenen Gebäude und der Inventariensaaten vom 1. Juli 1854 ab, auf 18 hinter einander folgende Jahre, also bis zum 1. Juli 1872, im
Die Pachtbedingungen sind bei dem unterzeich⸗
Prinzlichen General⸗Verwaltung in Berlin, Kö⸗ thener Straße Nr. 36, einzusehen, und werden alle, auf die Pacht Bezug habenden Nachrichten auf diesfällige portofreie Anfrage von hier aus mitgetheilt, gegen Erstattung der Kopialien auch übersandt
Die abzugebenden Pachtgebote sind bei der Prinzlichen General⸗Verwaltung der Herrschaften Fllatow und Krojanke, per Adresse des Geheimen Rechnungs⸗Raths und Dirigenten der Kontrole der Staatspapiere, Herrn Klemm zu Berlin,
versiegelt frauco einzureichen, und wird bei an⸗
nehmbar befundenen Geboten der Zuschlag bald darauf, jedenfalls binnen 3 Wochen erfolgen.
Die Pachtbewerber müssen ihre Qualificalion gehörig nachweisen und im Falle des Zuschlages eine Caution von 1000 Rthlrn. in inländischen Staatspapieren oder landschaftlichen Pfandbriefen erlegen.
Flatow, den 4. August 1853.
Prinzliches Rent⸗Amt. Nixdorff.
[543] Nothwendiger Verkauf. Königlich Preußisches Kreisgericht zu Sprottau. Erste Abtheilung.
Die zur Konkurs-Masse des Aktien⸗Vereins der Wilhelmshütte und Papierfabrik zu Eulau gehörenden Grundstücke sind auf den Antrag des Konkurs⸗Kurators, des Königlichen Rechts⸗An⸗ walt Herzfeld zu Sprottan, zum öffentlichen noth⸗ wendigen Verkauf gestellt worden, und sollen, und zwar:
1) das zu Nieder⸗Eulau unter der Hypotheken⸗ Nummer 30 belegene Eisenhütten⸗Werk, ge⸗ nannt: Die Wilhelmshütte — mit den vorhandenen Maschinen und Geräthschaften, — nach dem Materialwerthe, einschließlich der Maschinen und Geräthschaften, auf 110,306 Rthlr. 1 Sgr. 6 Pf., und nach dem Ertragswerthe auf 370,428 Rthlr. 10 Sgr. gerichtlich abgeschätzt,
im Termine den 9. November 1853, Vormittags 10 Uhr;
2) das zu Klein⸗Eulau unter der Hypotheken⸗ Nummer 21 belegene Grundstück, auf wel⸗ chem ein Theil der zur Wilhelmshütte ge⸗ hörigen Fabrik⸗Gebäude steht, — nach dem Durchschnitt des Grund⸗- und Material⸗, — resp. Ertrags⸗Werthes auf 7740 Rthlr. 11 Sgr. 7 Pf. gerichtlich abgeschätzt,
im Termine den 9. November 1853, Vormittags 10 Uhr; 8
3) die zu Klein⸗Eulau unter der Hypotheken⸗ Nummer 28 belegene Papierfabrik, mit den vorhandenen Maschinen und Geräth⸗ schaften, — nach dem Materialwerthe, ein⸗ schließlich der Maschinen und Geräthschaf⸗ ten auf 54,826 Rthlr. 6 Sgr. 11 Pf., und nach dem Ertragswerthe auf 94,948 Rthlr. 20 Sgr. gerichtlich abgeschätzt,
im Termine den 10. November 1853, Vormittags 10 Uhr;
4) das zu Klein⸗Eulau unter der Hypotheken⸗ Nummer 27 belegene Grundstück, genannt: Georgenruh, — mit den darauf befindlichen, zur Papierfabrik gehörigen Gebäuden, — nach dem Materialwerthe auf 7585 Rthlr. 26 Sgr. 4 Pf. und nach dem Ertrags⸗ Werthe auf 6633 Rthlr. 10 Sgr. ge⸗ richtlich abgeschätzt,
im Termine den 10. November 1853, Vormittags 10 Uhr;
in Sprottau, an ordentlicher Gerichtsstelle, sub⸗ hastirt werden. Die Beschreibungen, — die Taxen, — und die neuesten Hypotheken⸗Scheine der vor⸗ bezeichneten Grundstücke, so wie die Bedingungen des Verkaufes können in unserem Prozeß⸗Büreau eingesehen werden. Außerdem wird der oben ge⸗ nannte Konkurs⸗Kurator Kauflustigen auf por⸗ tofreie Anfragen Auskunft ertheilen.
Alle unbekannte Realprätendenten werden auf⸗ geboten, sich bei Vermeidung der Präklusion, spä⸗ testens in den zum öffentlichen Verkauf der be⸗ treffenden Grundstücke angesetzten Terminen zu melden.
Bezüglich der Wilhelmshütte, Hypotheken⸗ Nummer 30, zu Nieder⸗Eulau, werden die Mit⸗ glieder des Aktien⸗Vereins der Wilhelmshütte zu Eulau und der Müller Kasper Benjamin Vogt, bezüglich der Papierfabrik, Hypotheken⸗Nummer 28, zu Klein⸗Eulau und der Grundstücke, Hypothe⸗ ken⸗Nummer 21 und 27 zu Klein⸗Eulau, der Kaufmann Otto Julius Baller, bezüglich der Papierfabrik, Hypotheken⸗Nummer 28 zu Klein⸗ Eulau, auch noch der Apotheker und Stadtälteste Göppert, beziehungsweise die Erben, Cessionare oder sonstigen Rechtsnachfolger dieser Personen, zu den Terminen öffentlich vorgeladen. 1