1756
Angekommen: Se. Durchlaucht der Prinz Georg von
Croy⸗Dülmen, von Magdeburg.
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b de Berlin, 26. Oktober. Se. Majestät der König haben Aller⸗ gnädigst geruht: Dem kommandirenden General des 4ten Armee⸗ Corps, General⸗Lieutenant Fürsten Radziwill, die Erlaubniß zur Anlegung des von Sr. Hoheit dem Herzog von Sachsen⸗ Koburg⸗Gotha ihm verliehenen Großkreuzes des Sachsen⸗ Ernestinischen Hausordens; dem Major a. D. Grafen von Gneisenau zu Somerschenburg, Kreis Neuhaldensleben, zur Anlegung des von Sr. Hoheit dem Herzog von Braun⸗ schweig ihm verliehenen Commandeur⸗Kreuzes 1ster Klasse vom Orden Heinrichs des Löwen; dem Premier⸗Lieutenant Scherbe⸗ ning vom 7ten Artillerie⸗Regiment, zur Anlegung des von Sr. Königlichen Hoheit dem Kurfürsten von Hessen ihm verliehenen Wilhelms⸗Ordens 4ter Klasse; so wie dem Grafen Paul zu Hatzfeld, zur Anlegung des demselben verliehenen Ehrenkreuzes des Johanniter⸗Hospital⸗Ordens zu ertheilen.
Nichtamtliches. Berlin, den 26. October.
Die Verhandlungen zwischen dem Fiskus und der Direction der Münster-Hammer ECisenbahn sind, wie die „Köln. Ztg.“ aus Hamm meldet, so weit gediehen, daß letztere mit dem 1. Januar k. J. an den Staat übergeht, welcher das Actienkapital mit 4 pCt. verzinst. Es wird nicht bezweifelt, daß die General⸗Versammlung der Actionaire, welche in den nächsten Tagen stattfindet, dem Ver⸗ gleiche zustimmen werde.
— Die Rückkunft des österreichischen Bundestags⸗Gesandten nach Frankfurt a. M., welcher man im Laufe der letzten Woche entgegengesehen hatte, hat sich um mehrere Tage verschoben; Feld⸗ marschall⸗Lieutenant v. Prokesch-Osten wird erst Ende Oktober dort eintreffen. — Der vor mehreren Tagen dort angekommene Herzog von Augustenburg wird sich, wie man vernimmt, nach Italien begeben, um daselbst einen Theil des Winters mit seiner Familie zuzubringen. — Der belgische Gesandte bei dem deutschen Bunde, Baron Dujardin, ist auch für den münchener Hof beglau⸗ bigt worden. 1
— Am 23. Oktober Mittags kurz vor 12 Uhr verstarb Se⸗ nator H. J. Merck, das älteste und eines der verdienstvollsten Mitglieder des hamburger Senats und Chef eines Handlungshau ses, in dem Alter von 84 Jahren, auf seinem Landhause zu Ham. Senator Merck bekleidete seit zwei und funfzig Jahren eine Reihe “ Staatsämter mit kenntnißvoller und segensreicher Thä⸗ igkeit.
— Die Anklage gegen die Mitglieder der aufgelösten kur⸗
hessischen Ständeversammlung wegen angeblichen Aufruhrs durch Steuerverweigerung ist den 21. Oktober an das Kriminalgericht
zu Kassel gelangt.
BZekanntmachung. Am 19. d. M. ist in der Havel in der Nähe
des Schildhorns, jenseits Pichelsberg, ein unbe⸗ Wolle.
Ring mit rothem Stein, und einer wollenen Arbeitstasche mit 2 Strehnen blauer
— Se. Königliche Hoheit der Regent von Baden hat an 22. Oktober zu Karlsruhe den Großherzoglich hessischen Ober⸗ Ceremonienmeister und Geheimen Rath Freiherrn von Münch⸗Bel linghausen in feierlicher Audienz empfangen und aus dessen Hän⸗ den das Schreiben Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs vorn Hessen entgegengenommen, welches ihn als außerordentlichen Ge⸗ sandten und bevollmächtigten Minister bei Sr. Königlichen Hoheit beglaubigt. — Se. Königliche Hoheit der Regent ist am 24. Okto⸗ ber Vormittags von Karlsruhe nach Stuttgart abhgereist.
— Die Einladungsschreiben an die einzelnen Zollvereins⸗Re⸗ gierungen, die im künftigen Jahre zu Mün chen stattfindend Industrie⸗Ausstellung, resp. die Theilnahme an derselben betreffend, sind, wie die „A. A. Z.“ vernimmt, bereits von Münchern abgegangen. Gleichzeitig ist auch die Einladung an die österreichische Regierung, nach dem desfallsigen auf der berliner Zollvereins⸗Kon⸗ ferenz gestellten und zum Beschluß erhobenen Antrag, erfolgt. Die Aufmerksamkeit, welche das Ausland dem Unternehmen zu Theil werden läßt, ist schon jetzt die erfreulichste. Die meisten der aus⸗ wärtigen Regierungen dürften für die Dauer der Industrie⸗Aus⸗ 8 besondere Commissaire zur offiziellen Berichterstattung enden. 8
Triest, Montag, 24. Oktober. (Tel. Dep. d. C. B.) Die neueste Ueberlandpost bringt Nachrichten aus Bombay bis 28sten v. M. von minder erheblicher Art. In den nordwestlichen Pro⸗ vinzen verlauteten Besorgnisse wegen der diesjährigen Weizenernte. — Die Nachrichten aus China sind widersprechend. 180 kaiserliche Segel sammelten sich bei Amoy. Die Infurgenten sollen dem Kaiser eine Vicekönigsstelle in den Nordprovinzen angeboten, dieser jedoch sofort zwei der Abgesandten zum Tode verurtheilt haben.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten. Amsterdam, 24. Oktober. Unser heutiger Getraidemarkt war aber⸗ mals wieder angenehmer. Roggen wurde 4 Fl. und Weizen 8 Fl. höher als am vorigen Freitagsmarkte bezahlt. Rappsaat loco unverän- dert, wich jedoch auf Termine ½ L. Rüböl effekt. wie auf Termine Fl. niedriger. Leinsaat unverändert. Leinöl war angenehmer und die Haltung fest.
Königliche Schauspiele.
Donnerstag, 27. Oktober. Im Opernhause. (140ste Schau spielhaus⸗-Abonnements⸗Vorstellung): Faust, dramatisches Gedicht von Göthe, in 6 Abtheilungen. Anfang 6 Uhr.
Kleine Preise. 1 1
Freitag, 28. Oktober. Im Opernhause. (178ste Vorstellung). Die Krondiamanten, komische Oper mit Tanz in 3 Akten, von SNEIa
Kleine Preise.
2 8³3 LE 1 g E v. der Licitation werden vom 30. d. M. ab in un⸗ serer Domainen⸗Registratur, so wie bei dem Do⸗ mainen⸗Rentamte zu Crossen während der Dienst⸗
gestrickten
annter weidlicher Leichnam aufgefunden worden, der anscheinend erst seit dem 18. d. M. im Wasser gelegen hat. Spuren äußerer Verletzung
11328]
8] Brauerei⸗Verpachtung. 1 Die dem Königlichen Fiskus gehörige Amts⸗
stunden zur Einsicht ausliegen; auch sind wir bereit, Abschriften davon auf Verlangen gegen Erstattung der Kopialien durch Postvorschuß mit⸗
waren nicht sichtbar.
Alle diejenigen, die über diese Person Aus⸗ kunft ertheilen können, werden anfgesordert, die⸗ selbe entweder schriftlich einzureichen, oder sich zu ihrer Vernehmung Fam 12. November c., 10 Uhr, hierselbst Kirchhossstraße Nr. 2 einzufinden.
Kosten entstehen nicht. Charlottenburg, den 21. Oktober 1853. Königl. Kreisgerichts⸗Kommission.
Signalement.
Alter 30 bis 35 Jahr, Größe 5 Fuß, Haare braun, Augen dunkel, die linken Vorderzähne in vs oberen Kinnlade fehlen. Bekleidung: lin hellgelb und braun karrirter Oberrock,
1 schwarze halbseidene Polkasacke, rothe Gingham⸗ schürze, drei Untetröcke, ein Schnürleib, ein lei⸗ a8S gezeichnet C. H. 1., ein blauwolle⸗ 8 eines Halstuch, ein kleiner gestrickter Shawl, Schnätsstefele otene Strümpfe, schwarze ledeine In einer Tasche des Oberrock⸗ Näb⸗⸗Utensilien, ns atden s mit 2 Sgr. 9 Pf. und ein altmodischer goldener
brauerei zu Crossen soll mit den zugehörigen Gebäuden und Kellerräumen und einem Areale von 2 M. 11 Q.⸗R. Hof⸗ und Baustellen, 2 M. 102 Q.⸗R. Garten, 14 M. 68 Q.⸗R. Acker, 8 MN ebene 1 M. 96 . . Gräben und Wege zc., zusammen von 83 M. 99 Q.⸗R. Flächeninhalt, auf die 12 Jahre von Johannis 1854 bis dahin 1866 im Wege des öffentlichen Meistgebotes anderweitig verpachtet werden, und es ist hierzu
auf den 24. November d. J., Vormit⸗ s h, in unserem Sessionszimmer im Königlichen Re⸗ gierungsgebäude hierselbst vor dem Regierungs⸗ rathe Braumann ein Termin anberaumt. Indem wir dies zur allgemeinen Kenntniß bringen, be⸗ merken wir gleichzeitig, daß das Minimum des jährlichen Pachtgeldes auf 1119 Thlr. inel. ½ in Golde festgesetzt ist und die Pachtbewerber den Besitz eines disponiblen Vermögens von 4000 Thlr. glaubhaft nachzuweisen haben. — Die Er⸗ theilung des Zuschlages oder dessen Versagung, so wie die Auswahl unter den drei Bestbirtenden, bleibt dem Königlichen Finanzministerinum vor⸗ behalten.
Verpachtungsbedingungen und die Regeln
zutheilen. b Frankfurt a. O., den 20. September 1853. b Königliche Regierung, Abtheilung für die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.
[14722 Bekanntmachung. Nothwendiger Verkauf.
Das hierselbst vor dem Rheinsberger Thore belegene, dem Gärtner Wilhelm Danzmann ge⸗ hörige, im Hopothekenbuche von Neu⸗Ruppin vol. V. fol. 14 No. 6 et vol. cont. I. fol. 378 und 467 verzeichnete Gartengrundstück nebst den darauf errichteten Gebäuden, welche zum Betriebe einer Schankwirthschaft dienen, gerichtlich abge⸗ schätzt auf 6948 Thlr. 11 Sgr., soll
am 6. Mai 1854, Vormittags 41 Ahr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
Taxe und Hypothekenschein sind in unserem Büreau IV. einzusehen. b
Neu⸗Ruppin, den 17. Oktober 1853,
Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.
Nothwendiger Verkauf. 1149,] den Fiedlerschen Erben gehörige, im Hy⸗ pothekenbuche Vol. IV. Fol. 212 verzeichnete, zur Entreprise Ceylon gehörige Grundstück, aus 410 Magdeburger Morgen nebst Wohnhaus, Scheune und Stall bestehend, zufolge der nebst hekenschein in unserem Büreau III. einzu⸗
auf 1500 Thlr. gerichtlich abge⸗
11. Februar k. J., Vormittag 11 Uhr, an orbentlicher Gerichtsstelle in Sonnenburg sub⸗ hastirt werden. 1
Sonnenburg, den 7. Oktober 1853. Königl. Kreisgerichts⸗Deputation.
8
[131221 Ediktal⸗Vorladung
der Gläubiger in dem erbschaftlichen Liquida⸗ tions⸗Prozesse über den Nachlaß des Kaufmanns Julius Kremp hieselbst.
Ueber den Nachlaß des hieselbst verstorbenen Kaufmanns Julius Kremp ist am 8ten d. M. der erbschaftliche Liquidations⸗Prozeß eröffnet worden. Der Termin zur Anmeldung aller An⸗ sprüche steht am 14. Januar 1854, Vor⸗ mittags um 11 Uhr, vor dem Herrn Rath des hiesigen Ge⸗
Hevelke im Parteienzimmer richts an. Weer sich in diesem Termine nicht meldet, wird aller seiner etwanigen Vorrechte verlustig erklärt, und mit seinen Forderungen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der sich meldenden Gläu⸗ biger von der Masse noch übrig bleiben sollte, verwiesen werden. Als Mandatarien werden der Rechtsanwalt Schenkel und der Justizrath Dreck⸗ schmidt, vorgeschlagen. Marienburg, den 19. September 1853.
Königl. Kreisgericht. I. Abtheilung.
[1332] Ediktal⸗Citation.
Auf die von der Königlichen Staatsanwalt⸗ schaft hier unterm 29. Juni d. J. erhobene An⸗ klage ist wider die Landwehrleute
Zimmergesellen Friebrich Louis Krause aus
Zeitz und
Maurer Traugott Wirth aus Hohenmölsen, durch Beschluß des unterzeichneten Gerichts vom heutigen Tage die Untersuchung wegen Auswan⸗ derung ohne Erlaubniß nach §. 110 des Straf⸗ gesetzöbuchs eröffnet worden. Wir haben zur öffentlichen mündlichen Verhandlung der Sache einen Termin auf
den 11. April 1854, Mittags 12 Uhr, im hiesigen früheren Inquisitoriats⸗Lokale anbe⸗ raumt, und fordern die vorgedachten Angeklagten hierdurch auf, in demselben zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Verthei⸗ digung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen oder solche dem Richter so zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu dem⸗ selben berbeigeschafft werden können. Im Falle des Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden.
Als Zeugen sind vorgeladen worden:
die Wittwe Wirth zu Hohenmölsen und der Kommun⸗Bau⸗Aufseher Johann Friedrich Krause hier. ““ Zeitz, den 15. September 1853. 8 Königliches Kreisgericht, I. Abtheilung.
1 Hagelschäden⸗Versicherungs Gesellschaft zu Erfurt.
Da die auf den 1. September c. ausgeschrie⸗ bene General⸗Versammlung der Hagelschäden⸗ Versicherungs⸗Gesellschaft zu Erfurt wegen zu spät erfolgter Einladung nicht beschlußfähig war, so werden die stimmberechtigten Mitglieder der⸗ selben zu einer neuen außerordentlichen General⸗Versammlung auf Montag Egber a. c. eingeladen, welche Morgens 10 Uhr im
Gasthof zum Schlehendorn zu Erfurt abgehalten werden soll.
Gegenstand der Verhandlung und Beschluß⸗ nahme wird sein:
1) Bildung und Gründung eines Gewähr⸗
leistungs⸗Kapitals, welches die ungenügende
einfache Prämien⸗-Nachzahlung ergänzen und den Verhagelten die möglichste Sicherheit auf volle Entschädigung gewähren soll.
Die in Folge dessen nöthig werdenden Ab⸗
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1757
änderungen und Ergänzungen verschiedener §§. des Statuts.
3) Fortsetzung der Berathungen über veränderte
Fassung der §§. 51 und 56 des Statuts. Erfurt, am 22. Oktober 1853. Das Direkiorium der Hagelschäden Versicherungs⸗ Gesellschaft. Schmalfuß. Credner.
Steuber. Bastmann.
““
cheine⸗Osnabrücker Eisenbahn.
ö
ldung des Planums der Rheine⸗Osna⸗ bruͤcker Eisenbahnlinie soll ein Theil der Erd⸗
arbeiten, zusammen circa 57,056 Schachtruthen enthaltend, in 3 Loosen abgetheilt, im Wege der Submission verdungen werden.
Die Pläne und Submissions⸗Bedingungen sind im Abtheilungs⸗Büreau zu Ibbenbüren ein⸗ zusehen, von letzteren können auch gegen Erstat⸗ tung der Kosten Abdrücke mitgetheilt werden.
Die versiegelten Offerten sind bei uns mit der Aufschrift:
„Offerte zur Uebernahme von Erdarbeiten auf
der Rheine⸗Osnabrücker Eisenbahn“ versehen, bis zu dem auf Montag, den 7. November c., Morgens 11 Uhr, anbe⸗ raumten Termine portofrei einzusenden, an welchem die Eröffnung der eingegangenen Offerten in Gegenwart der etwa erscheinenden Unternehmungs⸗ lustigen in unserm Central⸗Büreau zu Paderborn stattfinden wird.
Auf später eingehende oder solche Offerten, welche den Bedingungen nicht entsprechen, wird keine Rücksicht genommen.
Paderborn, den 17. Oktober 1853. Königliche Direction der Westfälischen Eisenbahn⸗
[1461]
für 57,943 Personen „ 489,482 Cenmner Güter..
Rheinische Eisenbahn.
Im Monat September 1853 wurden eingenommen:
“
Rthlr. Sgr. Pf. 68,251 17 7 11
Summa
Im Monat September 1852 wurden eingenommen:
für 54,649 Personen... ⸗„ 375,789 Ctr. Güter...
62,729
Mithin im September 1853 mehr... 1
In den ersten 9 Monaten des Jahres 1853 wurden eingenommen:
für 429,025 Personen
⸗- 3,626,231 Ctr. Güterr .. .
Summa
In den ersten 9 Monaten des Jahres 1852
dagegen: für 400,558 Personen
391,539
257901 46
Mithin pro 1853 weniger....
Köln, den 21. Oktober 1853.
649,440 10,970
Die Direction der Rheinischen Eisenbahn⸗Gesellschaft.
[1460] 3 Löbau⸗Zittauer Eisenbahn.
Vom 1. Juli bis 30. September 1853 wur⸗ den eingenommen: aus dem Personentransport (35 659 ½) 8808 Thlr. 1 Sgr, aus dem Güter⸗ transport (167 321,68 Ctr.) 8490 Thlr. 15 Sgr. 8 Pf., zusammen 17298 Thlr. 16 Sgr. 8 Pf.; dagegen vom 1. Juli bis 30. September 1852 wurden eingenommen: aus dem Personentrans⸗
—
port (45 062) 8467 Thlr. 29 Sgr. 5 Pf., aus
dem Gütertransport (154 231,68 Cir.) 7895 Thlr. 25 Sgr., zusammen 16 363 Thlr. 24 Sgr. 5 Pf., demnach pro 1853 gegen 1852 mehr: 934 Thlr.
22 Sgr. 3 Pf.
[1471] Bekanntmachung.
Herzogl. Anhalt-Bernburgische Staatsverwal- tung beabsichtigt, die dem Herzogl. Hause Anhalt -Bernburg in der Grafschaft Stolberg zuständigen Bergwerke zu verkaufen.
Es bestehen dieselben
4) . Antimongrube Gral Christians-Zeche, bei dem Dorse Wolkfsberg belegen, woselbst auch eine Schmelzanstalt für Antimonium crudum befindlich ist. Tagegebäude und Grube sind in gutem betriebsfähigen Zustande, das Feld ist vermessen, zu einer Fund- grube und 12 Maalssen, zusammen zu 378 Lachtern Länge. Die Erze, welche ein- brechen, sind hauptsächlich Antimonglanz, es kommen aber auch andere dem ähn- liche Erze, Bournonit, Plagionit, Zinckenit, Heteromorphit (Federerz) u. a. vor. Die Erze brechen auf einem Quarzgange-
2) Das consolidirte Bergwerk und die Grube Neuhaus Stolberg bei Strals- berg. Diese aus den Gruben Glase- bach, Schwarzer - Hirsch, Ge- treuer-Bergmann, Glück auf und Kreuz mit einém noch nicht vermesse-
nen Felde, zusammen etwa 700 Lachtern Länge, und der Grube Neuhaus Stol- berg mit vermessenem Felde, einer dop- ppelten Fundgrube und 12 Maassen zu etwa 420 Lachtern Länge bestehenden
Bergwerke, mit hinreichender Wasserkraft üäüüund fünf Teichen versehen, sind schon in
früheren Jahren in blühendem Betriebe
gewesen und bieten in gröfserer Teufe noch einen hoffnungsvollen Bergbau. Die Gruben bauen auf einem Gangsysteme in Grauwacke und Thonschiefer, dessen Aus- füllung aus Quarz, Spatheisenstein, Blende, Schwefelkies und bedeutendem ½ — 1 Lach- ter mächtigem Flussspath besteht, worin die Erze, Bleiglanz, Kupferkies, Schwefel- kies, Fahlerz, Bournonit, Wolfram etc. einbrechen. Den vorbhandenen Nachrich- ten gemäss, sind die tiefsten der Gruben nicht über 80 Lachter tief, daher ist noch ein gewinnreicher Bergbau, nach Analogie der auf demselben Zuge liegenden Neu- dorfer Gruben, zu erwarten, indem allda gder grösste Erzreichthum erst mit dieser Teufe sich einzustellen pflegt.
Es sind vortheilhaste Privilegia von der Gräf- lichen Grundherrschaft den Gruben ertheilt worden.
Diese Werke mit allem Zubehör an Grund- stücken, Tagegebäuden, Inventarium und Vor- räthen werden hierdurch zum Verkaufausgeboten.
Alle Kauflustige werden daher eingeladen, sich binnen drei Monaten zu Erlangung ge- nauerer Kenntnifs der örtlichen Verhältnisse und sehr billigen Kaufbedingungen mit dem Herzoglich Anbaltischen Bergamte zu Harzge- rode in Verbindung zu setzen und ihre Gebote abzugeben.
Bernburg, den 20. Oktober 1853.
Herzogl. Anhalt. Regierung, Abtheilung für die Verwaltung der Steuern, Domaine d Forsten.