mittheilt, die Klagen über einen Mangel an, der polnischen Sprache mächtigen, Beamten und auch Lehrern aus der Provinz Posen und aus einzelnen Theilen Westpreußens so allgemein, daß dem Vernehmen nach eine Vermehrung jener Stipendien agt sein soll. “ 1u““ Am 15. Januar ging von der Stadt Krotoschin eine Deputation nach Berlin ab, um gegen die Aufhebung der Mahl⸗ und Schlachtsteuer und Einführung der Klassensteuer zu petitioniren. Ebendaselbst fand vor Kurzem eine zahlreich besuchte Jesuiten⸗ Mission statt. 8- b neu einberufene Stadtverordneten⸗Versammlung von Halle hielt am 16. d. M. unter Vorsitz des Rechtsanwalts Godecke ihre erste ordentliche Sitzung. . “ Fönigliche Hoheit der Großherzog, von Sa chsen⸗ Weimar hat an die Staatsregierung den Befehl erlassen, auf eine strenge Handhabung der Disziplin unter 8 Beamten in allen Beziehungen zu achten, namentlich soll viesen efehl auch gegen das Besprechen von Dienstangelegenheiten gerichtet “ nisterium hat bekannt gemacht, daß die neue Liste der Accessisten und Auditoren 90 Namen aufzähle und daß mithin für die jün⸗
„
gern derselben und noch mehr für Diejenigen, welche erst noch be⸗
absichtigen, sich dem Rechtsstudium zu widmen, die Aussicht auf eine Anstellung im Staatsdienste 111“*“ I“ Landtagsausschuß in Gotha hat in diesen Tagen von der Staatsregierung die Vorlage über die Allodial⸗Renten⸗ Angelegenheit erhalten. Die Berathung desselben wird einige Wochen dauern, und es ist der Wiederzusammentritt des Landtags in der Mitte künftigen Monats zu erwarten. — Aus Thüringen, vom 15. Januar, wird dem „Dresd. Journal“ mitgetheilt: Die an der Werra gelegenen Städte. machen die äußersten Anstrengungen, um den Bau der Werrabahn im nächsten Frühjahr beginnen zu können, da bekanntlich die Unter⸗
—
handlungen mit mehreren der angesehensten Bankhäuser, Angesichts der drohenden Verwickelungen der orientalischen Frage, zu keinem günstigen Resultate geführt haben. Trotzdem, daß dieser Patrio⸗ tismus alle Anerkennung verdient, ist doch diesen Anstrengungen der gehoffte Erfolg nicht vorauszusagen, da die Kosten des Bahn⸗ baues in keinem Verhaältniß zu den Mitteln stehen, über welche die Staaten und Städte des von der Werrabahn durchschnittenen Ge⸗ bietes für diesen einen Zweck zu verfügen haben.
— Sicherem Vernehmen zufolge, meldet der „Schw. Merk.“ vom 18ten d. M., ist an Herrn von Lindpaintner zu Ueber⸗
nahme der Leitung des diesjährigen in Aachen zu feiernden nie⸗ derrheinischen Musikfestes der ehrenvolle Ruf ergangen und hierzu von der Hoftheater⸗Intendanz zu Stuttgart die Genehmigung ertheilt worden.
— Auch in Baden ist die Verordnung ergangen, „daß an Gelehrtenschulen und den höhern Bürgerschulen kein Lehrer den Schülern seiner eigenen Klasse Privatunter richt erthei⸗ len darf.“ “
— 8 Majestät der König Max von Baͤiern desuchte am 14. Januar die großartige und durch ihre nach den neuesten Ver⸗ besserungen im Brauwesen eingerichtete Brauerei des Herrn Sedlmayr zu München. v — In Blauda, eine Stunde von Hohenstadt, so wie in Kunt⸗ schin, ist die Rinderpest ausgebrochen. Beide in österreichisch Schlesien gelegenen Orte sind mehrere Meilen von einander ent⸗ fernt, während die nächste Umgegend von der Seuche verschont ge⸗ blieben ist. Preußischerseits sind alle Maßregeln getroffen, um die Verbreitung der Krankheit zu verhüten. 11“ — Laut Nachricht der „Preßb. Ztg.“ steht der Eisstoß auf der Donau in der Richtung von Wien herab bis Haselau bei Elend, von da an ist die Wasserstrecke bis eine halbe Stunde unterhalb Preßburg eisfrei; von dort bis Bodäk, ungefähr eine Strecke von E““ von Preßburg, ist die Donau gleichfalls mit Eis edeckt.
— Die wichtigste Frage, welche die schw eizerische Bundes⸗ versammlung unter dem neuen Bunde bis jetzt behandelt hat und die gewissermaßen durch ihre Bedeutung an die Seite der Schöpfung
der Bundesverfassung selbst gesetzt werden kann, die Frage über die Gründung einer eidgenössischen Universität und poly⸗ technischen Schule wurde am 16. Januar dem Nationalrathe zur Behandlung vorgelegt. Hundert Mitglieder waren anwesend. Nach⸗ dem der Berichterstatter der Mehrheit, Kern, mit einigen Worten auf die hohe Bedeutung des Gegenstandes hingewiesen und das Eintreten empfohlen hatte, beschränkte sich der Berichterstatter der Minderheit, Camperio, darauf, den Antrag auf Verschiebung zu stellen. Dapples be⸗ kämpfte in langem Vortrage die Idee einer eidgenössischen Univer⸗ sität. Ihm antwortete Bundesrath Franscini, welcher das Projekt vertheidigte und die von den Gegnern vorgebrachten Gründe zu widerlegen suchte. Es sprachen noch mehrere französische Redner, meist gegen den Entwurf. Die Diskussion über die Eintretungs⸗ frage wird kaum am 17. Jan. beendigt werden. — Der Stände⸗ rath behandelte am 16. Januar in zweiter Berathung das ber⸗
1
nische Preßgesetz. Während Einige an dem früheren Beschluß festhalten, Andere dem Nationalrath beitreten wollten, wurde bei der Abstimmung der Beschluß des Nationalraths mit geringer Mehrheit in den wesentlichsten Punkten gutgeheißen. 8
7
— Der „Messagg. di Modena“ vom 7. Januar veröffent⸗
licht nachstehende Verordnung Sr. K. Hoheit des Herzogs
Wir Franz V. ꝛc. ꝛc. Indem Wir die bis jetzt erlassenen Verfügun⸗ gen, deren Zweck es ist, die Feinde der öffentlichen Ordnung zu hindern, die Sicherheit des Staats in direkter oder indirekter Weise zu beeinträchti⸗ gen, auf ein einziges Gesetz zurückführen und vervollständigen wollen; in⸗ dem Wir ferner die Absicht haben, die ungewöhnliche Häufigkeit einiger
Verbrechen, welche von größtem Nachtheil für Person und Eigenthum
Unserer Unterthanen sind, durch schleunigere und energischere Aburtheilung, so wie durch Verschärfung der Strafen in gewissen Fällen hintan zu halten; dekretiren Wir Nachstehendes bis auf weitere An⸗ ordnung: 1) Es sollen alle Individuen, die sich der in den Artikeln 1 und 2 Unseres Edikts vom 17. März 1853 erwähnten Verbrechen schuldig gemacht haben, von einer von Uns in Modena eingesetzten und für den ganzen Staat komprtenten Militair⸗Kommission abgeurtheilt werden. In diese Kategorie gehören: a) Wer Manuskripte, Druckwerke, Embleme in Umlauf setzt, die der gesetzmäßigen Regierung feindlich sind. b) Wer im
Staate revolutionäre Erlasse oder derlei Anlehensscheine verbreitet, um ver⸗
botene Gesellschaften zu begründen oder Kapitalien zu solchen Zwecken auf⸗ zebringen. c)) Wer die unter a) und b) erwähnten Gegenstände in einer Unserer souverainen Autorität feindlichen Absicht behält und aufbewahrt. 2) In gleicher Weise werden die in den Aitikeln 4, 5, 6, 7 des vor⸗ erwahnten Ediktes erwähnten Verbrechen abgeurtheilt. 3) Dem Urtheil der Militair⸗Kommission werden ferner untergestellt: a) Angriffe und Invasionen mit oder ohne Waffen; b) diesfällige Versuche; c) Todt⸗ schlag und Verwundung, die bei solchen Anlässen vorgekommen. 4) Vor die Militair⸗Kommission werden ferner gestellt: a) Uebelberüchtigte Indi⸗ viduen, die sich in einer bewaffneten Bande vereinigen und zwar sowohl wegen Verbrechen, die von der ganzen Bande, als auch nur von einem Mitgliede derselben gegen Person und Eigenthum verübt wurden; b) Ver⸗ brechen, von denen in unserem Erlaß dd. 15. September 1849 gesprochen wird; c) diejenigen, welche sich im Widerspruch zu unserm Erlasse vom
5) Die in den
2. November 1849 im Besitze von Feuergewehren befinden.
Art. 1 und 2 berührter Verbrechen werden nach den gegenwärtig in Kraft stehenden Bestimmangen mit Ausnahme jener bestraft werden, von denen Punkt c) des Artikels 1 spricht; für diese kann keine geringere Strafe als 5 jährige, keine gröoßere als 20 jährige Zwangsarbeit erkannt werden. 6) Der Invasion und des Angriffes schuldige Individuen werden mit dem Tode bestraft, wenn das Verbrechen a) mit bewaffneter Hand, b) unter der Maske und mit den Abzeichen der öffentlichen Gewalt, c) unter Einschüch⸗ terungen und Mißhandlungen verübt wurde. Haben dergleichen Umstände nicht stattgefunden, so wird nur der Rädelsführer mit dem Tode, die An⸗ dern werden zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurtheilt. 7) Wenn es bei den im vorhergehenden Ariikel angezeigten Verbrechen zu Verwundun⸗ gen und Todtschlag gekommen ist, wird ebenfalls auf Todesstrafe erkannt. 8) Ist die Verwundung jedoch nur eine leichte, so verfällt blos der Rädelsführer in Todesstrafe, die Andern in lebenslängliche Zwangsarbeit. 9) Harkeine Verwun⸗ vung stattgefunden, so verfällt der Rädelsführer lebenswieriger, die Andern 20jahriger Zwangsarbeit. 10) Wer an der Spitze einer bewaffneten Bande steht, wird dieses Umstandes allein halber zu 20jähriger, seine Genossen werden zu 5 — 10jähriger Zwangsarbeit verurtheilt. 11) 12) 13) 14) Die be⸗ züglichen Prozesse werden von den richterlichen Behörden des Ortes, an welchem das Verbrechen stattgefunden, eingeleitet; die bezüglichen Akten⸗ stücke werden von ihr der oberwähnten Militairkommission vorgelegt, die das Urtheil fällt, wenn sie in den ihr untergebreiteten Dokumenten Grund zur Anwendung der in diesem Gesetze ausgesprochenen Strafbestimmungen findet, widrigenfalls sie den Prozeß wieder den gewöhnlichen Behörden zu⸗ weist. 15) Die in Modena und Massa durch Unser Edikt vom 15. Sep⸗ tember 1849 eingesetzten Militairkommissionen werden nach Erledigung der noch schwebenden Prozesse sogleich aufgelöst.
Unsere Minister des Innern, der Gnaden und Justiz und das oberste Militairkommando, sind mit der Vollstreckung dieses Erlasses, je nach dem respektiven Departement, beauftragt.
Gegeben in Modena, in Unserm Herzoglichen Palaste am 4. Januar 1854.
Der Pariser „Constitutionnel“ enthält Folgendes: „Einige Journale haben das Gerücht verbreitet, daß das zwischen den vier Mächten wegen der Orientfrage bestehende Einverständniß in Folge der letzten Entschließungen Frankreichs und Englands ernstlich ge⸗ fährdet würde. Nicht nur ist dies Gerücht grundlos, sondern die Wiener Konferenz hat in einem neuen Protokoll, das am 13. d. M. unterzeichnet worden, einstimmig anerkannt, daß die Antwort der Pforte auf die Mittheilungen der Repräsentanten Frankreichs, Oesterreichs, Englands und Preußens zu Konstantinopel völlig be⸗
von Petersburg seinerseits den Grundlagen beitreten würde, auf welche hin die Türkei entschlossen wäre, wegen Wiederherstellung des Friedens zu unterhandeln.
Die „Union“ bemerkt, daß der Befehl des Marine⸗Ministe⸗ riums, wonach in allen Häfen des ersten Seebezirks eine Aushe⸗ bung von Schiffshandwerkern jeder Art vorgenommen werden solle, große Aufregung hervor erufen. Die Handelskammern mehrerer Küstenstädte sollen beschlossen haben, dem Marineminister bedenken zu geben, in welche peinliche Lage die Küstenbevölkerung gerathe, falls nicht Leute genug übrig wären, um den Kabeljaufang zu ver⸗ sehen.
friedigend wäre, und die Zuversicht ausgesprochen, daß das Kabinet
Die „Presse“ klagt in ihrem Wochenbericht über die Stockung aller Geschäfte. Fabrikanten und Großhändler fühlen die Unge⸗ wißheit der politischen Lage eben so sehr wie der Detailhandel. Die Geschäfte nach Deutschland und dem Norden stocken ganz, und nur für die südlichen Länder und Amerika wird noch ziemlich gearbeitet.
— In der Sitzung des dänischen Volksthings vom 14ten Januar wurde die zweite Berathung des Grundgesetz⸗Ent⸗ purfes mit der Diskussion der §§. 36 — 69 fortgesetzt. Alle Vor⸗ schläge des Ausschusses wurden, trotz Oersted's Opposition, einstim⸗ mig angenommen.
8 — In einem den Anschlag zum Vertheidigungswesen betreffenden Schreiben an den Staats⸗Ausschuß des schwedischen Reichstages verlangt Se. Majestät der König von Schweden und Norwegen, daß ihm 589,814 Rdr. 32 Sh. Banco, behufs des Vertheidigungswesens zu Lande und zu Wasser, so zeitig zur Dis⸗ position gestellt werden, daß die damit zu bestreitenden Ausgaben im Anfange des nächsten Sommers bestritten werden können.
Der König hat dem Reichstage am 7ten d. durch den Chef des Finanz⸗Departements, Staatsrath C. O. Palmstjerna, unter anderen ein Schreiben, betreffend verschiedene Veränderungen im Zolltarif, zugehen lassen.
— (Pr. C.) Aus Bukarest haben wir Nachrichten vom 15ten d. M., denen zufolge Fürst G ortschakoff mit seinem General⸗ stabe am folgenden Tage, den 16ten, nach der kleinen Walachei ab⸗ zugehen beabsichtigte, wo die Türken sich fortwährend in ihren Stel⸗ lungen bei Kalafat behaupteten. Am 12ten machten 2000 Türken von Rahowa aus einen Versuch, bei Kalarasch über die Donau zu gehen, wurden aber von dem dort stehenden russischen General Bo⸗ guscheffski nach kurzem Gefechte zurückgeschlagen. An demselben Tage des Morgens um Uhr gingen 1200 Mann russischer Infanterie und 200 Kosaken nebst 700 moldauischen Arbeitern mittelst Barken, die von dem Kriegsdampfer „Pruth““ remorquirt wurden, von Galacz aus auf das jenseitige Donau⸗Ufer über, steckten den dort befind⸗ lichen türkischen Khan (Wirthshaus) in Brand und begannen, die vor Galacz liegende Donau⸗Insel von Bäumen und Schilf zu säu⸗ bern. Bis 12 Uhr Mittags (bis wohin die in Bukarest eingetrof⸗ fenen Nachrichten reichten), war von den Türken kein Angriff auf vie russischen Landungstruppen unternommen worden.
— Die „Walachische Zeitung“ zu Bukarest vom 1. Januar enthält folgenden „Offiziellen 8
An Se. Excellenz den Herrn Vice⸗Präsidenten des außerordentlichen Verwaltungs⸗Rathes von Kaltschinski.
Nachdem ich die Austrittsgesuche der Herren Logotheten der Justiz
J. Mano und Bibesko angenommen habe, so ernenne ich zu Mitgliedern
des außerordentlichen Verwaltungs⸗Rathes den Herrn Logothet der Justiz J. Slatineano, als Chef des Departements des Kultus und den Herrn Postelnik J. A. Filippesko als Chef des Staatssekretariats.
Der Herr Vice⸗Präsident des außererdentlichen Verwaltungs⸗Rathes wird diese Verfügungen einem jeden der oben genannten Herren bekannt machen und sie auffordern, sogleich die Ausübung der Amtspflichten zu be⸗ ginnen, die zu dem Departement gehören, welches einem jeden von ihnen anvertrant ist. (gez.) Budberg.
— Aus Sarajevo sind kaufmännische Nachrichten vom letzten Dezember in Wien angelangt. Sie melden, daß großer Geld⸗ mangel jeden Verkehr unmöglich mache. Die Rüstungen in der türki⸗
schen Armee dauern fort, und werden zum großen Theil durch frei⸗ Wo diese nicht
7
willige Beiträge der begüterten Türken gedeckt. ausreichen, hilft man sich mit Krevit. Die Staatskassen scheinen gänzlich geleert zu sein.
— Von der türkischen Gränze, 10. Jan., wird dem „Wan⸗ derer“ gemeldet: Es werden von russischer Seite alle Vorkehrungen
getroffen, um Cetate, bei welchem Orte es in den letzten Tagen
täglich zu Kämpfen gekommen war, wieder zu gewinnen und zu einem festen Punkte umzugestalten. Der Bauernaufstand in der kleinen Walachei hat sein Ende erreicht, jedoch nicht ohne daß es vorher zu einer traurigen Katastrophe gekommen ist.
— Nach mehreren Berichten aus Konstantinopel vom 5ten d. M., welche dem „Wanderer“ zugegangen sind, ist unmittelbar nach dem Einlauf der Schutzflotten eine türkisch⸗ ägyp⸗ tische Flotten⸗Abtheilung von fünf Schiffen mit Truppen, Waffen, Munition und Proviant ins Schwarze Meer, muthmaßlich mit der Bestimmung nach Batum, abgegangen. Französische Depeschen ver⸗ sichern, es seien sechs Linienschiffe der Schutzflotten im Bosporus ge⸗ blieben, um die Einfahrt zu bewachen. Die erste Division der türkisch⸗ ägyptischen Flotte geht nach Varna und Batum, die zweite Division ist bereits vor Therapia. Die Friedenspartei ist, wie es scheint, nicht ganz ohne Erfolg, thätig, Rifaat Pascha an die Stelle des zum Kaiserl. Kommissär in Anatolien ernannten Polizeiministers Hayreddin Pascha in das? NKinisterium zu bringen. Die Demission des Chefs der Kaiserlichen Garde, Rudschi⸗Pascha, ist wegen lebens⸗ gefährlicher Krankheit erfolgt. Die Gouverneure von Karput, Amadi Pascha, und von Siwas, Osman Pascha, sind zu Befehls⸗ habern der an der Gränze Persiens concentrirten Truppen bestimmt.
— Aus Odessa vom 8. Januar wird dem „Wanderer“ ge— schrieben: Die vereinigte Flotte ist am 3ten Abends mit vielen tür— kischen Transportschiffen, welche Kriegsmaterial und Truppen an
“ “
10 8 1.“ “ . 8
Bord haben, nach dem Schwarzen Meer abgegangen; ein Theil derselben soll jedoch am öten, wahrscheinlich der heftigen Winde wegen, noch immer in der Baikos⸗Bai geankert haben; Manche behaupten sogar, sie seien bereits nach erfolgtem Auslaufen wieder dahin zurückgekehrt. — Wir haben starke Durchmärsche, die nach Braila gehen; auch werden viele Balken, Bretter und anderes Material zum Brückenbau dahin gesendet. Gene⸗ ral Lüders reist fortwährend ab und zu. Heute tritt die hiesige Kaufmannschaft zu einer Berathung zusammen, um wahrscheinlich die Summen zu bestimmen, die auf dem Altare des Vaterlandes niedergelegt werden sollen. Der Enthusiasmus im ganzen Reiche ist außerordentlich und schwer zu beschreiben. Von Petersburg sind trübe Nachrichten eingelaufen, die auf kein schnelles Arrangement zwischen den streitenden Parteien schließen lassen. Dessenungeachtet glaubt man hier fest, daß der Friede unter allen anderen Mächten erhalten bleibe. — Unser Handel bleibt fortwährend lebhaft und von einer Beschränkung keine Spur. Es fehlt an Schiffen.
— Mit dem Dampfschiffe „Tay“ ist die brasilianische Post ein⸗ gegangen. Sie bringt Nachrichten aus Buenos⸗Ayres direkt vom Iten und über Rio vom 5ten, Montevideo direkt vom 5ten und über Rio vom 8ten, Rio de Janeiro vom 15ten Bahia vom 20sten und Pernambuco vom 23. Dezember. Mit dem „Tay“ haben sich ein Bruder des Ex⸗Diktator Rosas und der General Mancilla nach Lissabon begeben.
— Den Berichten aus Montevideo vom 8. Dezember zufolge (welche mit dem brasilianischen Kriegs⸗Dampfschiffe „Amazonas“ nach Rio gelangt sind), war der Aufstand der Blancos, der reak⸗ tionairen Partei, unterdrückt worden. General Flores hatte die Führer der Partei, die Obersten Lamas und Benides, nachdem sich diesel⸗ ben bei San José vereinigt hatten, lebhaft verfolgt, und ihre Truppen hatten beim Herannahen der Vorhut von Flores sich nach allen Richtungen hin zerstreut. Die Guerillas, welche sich bei Canelones umhertrieben und die Hauptstadt beunruhigten, waren vom Obersten Tajos am 7. Dezember bei Pase de Cadena geschla⸗ gen worden. Den Nachrichten aus Buenos⸗Ayres vom 5ten Dezember zufolge war dort Alles ruhig. Aus dem Innern wußte man nur, daß bei der Wahl des Präsidenten der argentinischen Confederation General Ur Auiza in Entre Rios und der Expräsident des Kon- gresses von Santa⸗Fé, Zubiria, in Corrientes die Majorität er-⸗ halten hatte. Das Resultat der Wahl in den übrigen Provinzen war noch nicht bekannt. Nach Berichten aus Paraguay hat der provisorische Direktor der argentinischen Confederation von der R
—
gierung von Paraguay die sofortige Uebergabe der sogenannten argentinischen Missionen verlangt, eines Gebietstheiles, welcher nach dem Vertrage vom 15. Juli erst nach erfolgter Ratification dieses Traktates von Seiten des Kongresses von Santa Fé ausgeliefert werden sollte. — Das Kriegsdampfschiff der Vereinigten Staaten „Waterwitch“ war in Assuncion angekommen. 1
— Aus den Berichten aus Callao, welche zis zum 12. Dezem⸗ ber reichen, ersieht man, daß Belzu, der Präsident von Bolivia, mit seinen Truppen in La Paz stand; er soll die Vermittlung Chilis in seinem Streite mit Peru angenommen haben. Cobija, der ein⸗ zige bolivische Seehafen, wird noch von peruanischen Kriegsschiffen blokirt. General Echenogue, der Präsident von Peru, befand sich in Lima und hatte den Befehl über die gegen die Bolivianer be⸗ stimmten Truppen noch nicht übernommen; er trägt Bedenken, die Hauptstadt zu verlassen, aus Furcht vor Intriguen gegen seine Amtsführung. Sein Gegner, Don Domingo Elias, hatte Payta verlassen und soll sich insgeheim in Lima aufhalten. José Manuel Tirado, früherer Staats⸗Secretair von Peru, sollte demnächst, mit einer diplomatischen Mission betraut, nach Europa und den Vereinig⸗ ten Staaten abgehen. Die Differenz wegen der Vorfälle auf den Chinchas⸗Inseln soll zur Zufriedenheit des amerikanischen Gesandten, Herrn Clay, definitiv beigelegt worden sein. Berichte aus Panama vom 23. Dezember melden, daß die Freibeuter⸗ Expedition, welche sich der Stadt La Paz in Nieder⸗Kalifornien bemächtigt hatte, sich beim Cap St. Lucas befandund dort Verstärkungen aus San Francisco erwartete. — Am 1. Januar sollte abermals eine Strecke von 7 Miles der Panama⸗Eisenbahn eröffnet werden; es werden dann 31 Miles fertig und nur noch 18 Miles zu bauen übrig sein.
———— 8
is, Donnerstag, 19. Januar, Vormittags. (Tel. Dep. d. C. B.) An der gestrigen Abendbörse zirkulirten verschiedene beunruhigende Gerüchte. Die Zproz. Rente, die noch Anfangs der⸗ selben zu 70, 75 gemacht wurde, sank bis auf 70, 40 herab und
schloß zu 70, 45.
Statistische Mittheilungen.
— Die zu Wien erscheinende „Oesterreichische Corre pondenz’“ enthält Folgendes: 6 IIn
11I111