1854 / 39 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Von der montenegrinischen Gränze schreibt man der „Agr. Ztg.“ unterm 30. Januar: Der verbannte Ex⸗Präses des Se⸗ einer chronischen Gelbsucht gestorben; er war 65 Jahre alt; seine Aeltern leben noch, sein Vater zählt über 100 Jahre.

Nachrichten der „Pr. C.“ aus Jassy vom 3ten d. Mts. melden, daß dort der Einzug neuer russischer Truppen erwartet wird, welche die Occupations⸗Armee verstärken sollen. Zunächst ist der Durchmarsch eines Kavallerie⸗Corps von 8000 Mann angekün⸗ digt, für welches bereits Quartiere in den Stand gesetzt wur⸗ den. Wahrscheinlich wird auch eine Abtheilung als Garnison in Jassy zurückbleiben, das in jüngster Zeit von Truppen ganz ent⸗ blößt war.

Es ist durch die Zeitungen bekannt geworden, daß George Stourdza, der jüngste Sohn des im Jahre 1848 abgesetzten Hospo⸗ daren der Moldau, Michael Stourdza, in türkische Dienste getreten ist. Die „Pr. C.“ erfährt jetzt, daß derselbe früher im russischen Heere Dienste zu nehmen gewünscht hatte und, als er keine ihm zusagende Stellung finden konnte, sich ruhig in das Privatleben zurückzog. Dagegen soll er in der türkischen Armee sofort Generals⸗ Rang erhalten. Das russische Gouvernement hat bereits den Be⸗ fehl erlassen, das Vermögen des Prinzen unter Sequester zu stellen; doch hat sich ergeben, daß derselbe in der Moldau weder Güter, noch sonstiges Vermögen besitzt. Uebrigens ist der Prinz türkischer Unterthan, und sein Eintritt in das Heer des Sultans dürfte daher nicht als eine gesetzlich strafbare Handlung zu be⸗ zeichnen sein. 1 8

Von der türkischen Gränze, den 5. Februar, wird dem „Wanderer“ gemeldet: In Folge der Bewegungen, welche die russischen Truppen am 28. Januar gegen Kalafat zu vorgenom⸗

ist von Seite der Türken bereits am L2esten eine be⸗

men hatten, ist deutende Verstärkung auf das linke Donauufer geworfen worden. Die Besatzung von Kalafat, früher etwa 20,000 Mann, wurde um 10 Bataillons Infanterie, 1 Kavallerie⸗Regiment und 12 Geschütze verstärkt; man schätzt sie gegenwärtig auf 30,000 Mann, eine Zahl, die dem russischen Cernirungscorps fast gleichkommen dürfte. Ueber⸗ dies verlautete, daß schon für die nächsten Tage noch weitere Zu⸗ züge bevorständen, die theilweise in Widdin, theilweise selbst in Ka⸗ lafat untergebracht werden sollten. Der hohe Wasserstand der Do⸗ nau und die dadurch herbeigeführte Unsicherheit der Verbindung zwischen den beiden Donauufern haben nicht wenig zur Beschleu⸗ nigung der für die Sicherung von Kalafat getroffenen Maßregeln beigetragen.

Die Russen sind der Rührigkeit der Türken gegenüber keines⸗ wegs unthätig geblieben. Sie verstärken ihre strategische Stellung nach Möglichkeit und haben neuerdings 3 Dörfer, Haltscha, Isemt⸗ scha und Kuschmir in ihre Vorpostenkette einbezogen. Eine Abthei⸗ lung von 300 Kosaken versieht daselbst den Dienst, um etwaige Ausfälle der Türken aus Kalafat möglichst rasch den einzelnen Truppencorps zu melden.

Aus Galacz wird berichtet, daß auf Befehl des Generals Lüders in der letzten Zeit häufige Untersuchungen des Donaustromes vorgenommen worden waren, um die geeignetste Stelle zu einem Uebergange über den Fluß aufzufinden; gegenwärtig werden bereits an mehreren Stellen Vorbereitungen zum Schlagen einer Floßbrücke getroffeen. Am 28. Januar haben die Russen nach fünfstündiger Kanonade eine 10 Meilen unterhalb Galacz, zwischen Isaktscha und Tultscha gelegene stark befestigte türkische Strandbatterie, welche ven Einlauf der Donau in die Kilia⸗Mündung beherrschte, gänzlich zerstört. Berichte aus Giurgewo vom 6. Febr. melden, daß die Türken das Feuer aus Rustschuk gegen die Stadt mit Energie unterhalten. Wie es scheint, haben sie im Richten der Kanonen einige Vortheile sich eigen gemacht, denn es erreichen immer mehr Kugeln und immer in größerer Entfernung die Stadt. Die Mehr⸗ zahl der Einwohner hat sich bereits geflüchtet. Die Garnison steht fortwährend in Bereitschaft, um einem Ueberfalle zu begegnen. Die russischen Strandbatterieen feuern nur selten, werfen aber ur Nachtzeit häufig auf die Inseln Leuchtkugeln, um die Bewe⸗ gungen der Türken am jenseitigen Ufer zu beobachten. Die zwei Uebergangsversuche vom 3. und 5. Februar werden, wie es scheint, nicht vereinzelt bleiben und man sieht stündlich neuen Gefechten entgegen. Die Witterung ist sehr milde geworden. Die Wasser⸗ höhe der Donau ist gefallen, überschreitet aber noch immer den mittleren Wasserstand. Vom Eise ist seit 21sten v. M. jede Spur verschwunden. 1

Aus Krajova, 2. Februar, berichtet der „Wanderer“: Die allgemeine Vermuthung, daß am 28sten v. M. die Operationen gegen Kalafat wieder aufgenommen werden’ würden, hat sich nicht bewährt. Trotz der mit bedeutenden Truppenmassen au jenem Tage vorgenommenen Rekognoscirung, kam es nicht einmal zu einem Vorpostengefechte, obwohl die in jener Richtung vor⸗ geschobenen türkischen Kavallerieposten deutlich die Absicht an den Tag legten, die Russen gegen die Verschanzungen von Kalafat weiter hinaus zu locken. Die Ursache dieser

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Bewegung unterliegt nun keinem Zweifel mehr.

es den russischen Befehlshabern g1Swecfag, 88 89 6- geraden Straße von Radovan aus, noch von Cetate her, Kalafat so weit sich zu nähern, um von der Art und Be⸗ schaffenheit der türkischen Befestigungen eine genauere Kenntniß zu erhalten, entschlossen sie sich, denselben Zweck von Bailesti aus zu erreichen. Ob es ihnen besser gelungen sein wird, weiß natürlich Niemand; aber jedenfalls eignet sich die Lage von Bailesti mehr dazu, als jede andere. Das Centrum des russischen Corps dehnt sich nun von Radovan links bis etwa eine Stunde südwärts von Bailesti gegen die Poiana des Fürsten Milosch. Dieses Dorf selbst ist von den Türken besetzt. Man drang am 2ssten und Losten bis vor Maglavitu und Golenza; aber am 30sten haben sich die Russen von diesen Ortschaften wieder zurückgezogen.

Direkte Nachrichten aus Konstantinopel vom 30. Ja⸗ nuar, welche der „Triest. Ztg.“ mittelst des Dampfers „Persia“ am 8. Februar zugekommen sind, bestätigen den schon früher ge⸗ meldeten türkischen Ministerwechsel. Der Seriasker Mehemet Ali ist abgetreten. Riza Pascha, vor Kurzem zum Kapudan Pascha ernannt, ist Seriasker, und an seiner Statt der Ferik des Kaiser⸗

lichen Arsenals, Achmet Pascha zum Kapudan Pascha erhoben

worden.

kig Die türkischen Bülletins melden Siege auf Siege. Wir sie hier nach ihrem Wortlaute folgen: Gegenüber von Sistov agen in einer Position, Zemnitza genannt, mehrere russische Schaar⸗

wachen, welche die großherrlichen Truppen zerstören zu müssen glaub⸗

ten. Am 16. überschritten sie die Donau, griffen die erste Schaar⸗- wache an und verbrannten sie. Die Russen zogen sich vor deren

Ungestüm zurück, und die Geschütze der Wälle von Sistow tödteten ihnen 24 Soldaten. Die türkischen Truppen erhielten hierauf Ver⸗ stärkung und legten vier andere Schaarwachen in Brand. Die Russen, auch ihrerseits durch zwei Kavallerie⸗Schwadronen verstärkt versuchten, sich diesen Operationen zu widersetzen. Es entspann sich

Gefecht, und die Russen mußten sich in Unordnung zurückziehen, indem sie 50 Mann auf dem Platze ließen. Die groß⸗

herrlichen Truppen haben wenig gelitten. 4 Am Ilten überschritten 300 Baschi Bozuk von Nicopolis die onau und griffen eine russische Schaarwache an, welche sie ver

brannten. Hierauf wendeten sie sich ge 8 r. b h“ gegen Keuprubaschi, wo sie 80 Russen, nachdem sie 6 derselben getödtet, in die Flucht 1 Von hier zogen sie nach Turnu, wo sie 120 russische Kavalleristen * und 30 Infanteristen vorfanden. Nach halbstündigem Gefechte muß⸗

ten die Russen mit einem Verluste von 10 Mann die Flucht ergrei⸗ fen. Die großherrlichen Truppen legten noch mehrere andere Schaarwachen in Asche und kehrten dann mit geringem Schaden nach Nicopolis zurück. Die Russen verloren auch durch die Ge⸗ schütze dieser Festung 6 Mann.

Das Ergebniß dieser verschiedenen Scharmützel ist in der That

von keiner großen Wichtigkeit; allein es beweist mindestens, daß die

großherrlichen Truppen sich auf der ganzen Stromlinie vertheidigen und angreifen können.

8 8 9 .

„Journal de Constantinople“ vom 29. Januar meldet den Beschluß, daß mehrere Dampfer der vereinigten Flotten trotz der Strenge der Jahreszeit im Schwarzen Meere bis auf weitere

Weisung kreuzen werden.

Das „Medizinische Wochenblatt“ giebt die Zahl der Kranken III noj uf Das „Journ. de Const.“ will wissen, daß diese Schätzung hinter der Wahrheit zurückbleibe.

in der russischen Armee auf 11,000 an.

Das halbamtliche Organ meldet ferner, daß mittelst des letzten

französischen Dampfers sehr wichtige, der hohen Pforte günstige

Depeschen für Englands und Frankreichs Gesandte eingetroffen seien 1“

8

London, 11. Februar. (Tel. Dep. d. C. B.). Gestern segel⸗ ten Truppen nach Malta zum Dienst für den Orient. 2500 Wacht⸗ mannschaften, welche nur in den dringendsten Fällen nach aus⸗ wärts geschickt werden, folgen sogleich. Das Größemaß für die Armee (Zollmaß der Rekruten) wird herabgesetzt. Drei peninsularische und orientalische Dampfer werden zum Transport von Truppen gemiethet. Man fordert zu Anerbietungen von noch mehreren Schiffen auf. 8 1 8

Im Unterhause brachte die Regierung eine Bill ein, zur Verhinderung der Bestechung bei Wahlen, so wie eine andere, welche die zwangsweise Entfernung von Armen nach ihrem Kirch⸗ sprengel aufhebt.

Die eingetroffene Südamerikanische Post meldet: Flores be⸗ hauptet sich, in Uruguay haben Kämpfe stattgefunden.

Kopenhagen, Sonnabend, 11. Februar. (Tel. Dep. d. C. B.) Truppen⸗Zusammenziehungen finden auf der Insel See⸗

land im konzentrirtesten Maße statt, und wird die gesammte Flotte

ausgerüstet.

werth seien.

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Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

““ .“ Die Versuche, welche zuerst in Frankreich gemacht wurden, um die wichtigsten Gemüse durch austrocknendes Zusammenpressen für längere Auf⸗ bewahrung geeignet zu machen, haben in neuester Zeit bekanntlich auch in Deutschland Nachahmung gefunden. Da die Urtheile über dieselben bisher im Ganzen so günstig waren, daß die französische Verwaltung sich veran⸗ laßt fand, eine Quantität solcher Gemüse probeweise zur Verproviantirung

der Marine zu bestellen, so hat man es höheren Orts für angemessen ge⸗ funden, die Frage in Erwägung zu ziehen, inwieweit Produkte der genann⸗

ten Art zur Verpflegung der Marine⸗ oder Landtruppen empfehlens⸗ Das Landes⸗Oekonomie⸗Kollegium hat daraus Veranlassung genommen, die Eigenschaften der ausgetrockneten Gemüse,

wie sie von Schollet u. Comp. zu Paris bereitet werden, einer genaueren Prüfung zu unterwerfen. Dem Berichte, welchen das Kollegium über die⸗

sen interessanten Gegenstand an das Ministerium für landwirthschaftliche

Angelegenheiten erstattet hat, entnehmen wir folgende Angaben. Die zu

kleinen Täfelchen zusammengepreßten Gemüse zeigen im Ganzen ein gutes Ansehen und keine erhebliche Veränderung der natürlichen Farben. Der Geruch ist wenig merklich, und der natürliche Geschmack der Gemüse tritt erst dann hervor, wenn sie längere Zrit im Munde verweilt

haben. Wenn diese Gemüse mit kaltem Wasser auf das Feuer

gesetzt und langsam zum Kochen gebracht werden, so schwillt vie Masse

brdeutend auf, so daß etwa eine 3 Loth schwere Tafel ³3 Quart von

der Konsistenz eines frisch bereiteten Gemüses liefert. Durch Zubereitung mit Butter und Salz erhält die Speise einen dem frischen Gemüse nicht

unähnlichen Geschmack. Diese Resultate sind allerdings prächtig. Anderer⸗

seits aber wird die Verwendung dieser Produkte dadurch sehr erheblich

erschwert, daß mindestens ein vierstündiges Kochen erforderlich ist, um sie

erträglich weich zu machen. Noch wichtiger aber ist, daß eine Tafel, deren Preis, je nach der Art des Gemüses, 4 bis 8 Sgr. beträgt, nach dem Gutachten des Landes⸗Oekonomie⸗Kollegiums höchstens für einen Mann zureichend sein und immer nur als Füllspeise dienen würde. Danach würde diese Dauerspeise, selbst wenn der Preis derselben durch Vervollkommnung

der Fabrication erheblich vermindert würde, für die oben angegebenen

Zwecke jedenfalls viel zu kostspielig sein. (Pr. C.) Aus dem Regierungs⸗Bezirke Merseburg wird der „Pr. C“

berichtet, daß die Zahl der dort bestehenden landwirthschaftlichen

Vereine fortwährend im Wachsen begriffen ist. In der letzten Zeit haben

sich namentlich viel mehr kleine Wirthe als früher an diesen Vereinen betheiligt, welche unverkennbar bereits in mehreren Kreisen zur Belebung

und Verbesserung des Landbaues beigetragen haben. Zu der im vorigen Jahre in Gotha veranstalteten thüringischen

Gewerbe⸗Ausstellung hatten auch mehrere Fabrikanten der Provinz Sach⸗ sen Proben ihrer Industrie eingesandt. Dieselben haben dort großentheils

hohe Anerkennung gefunden, und hat die inländische Industrie auch bei dieser Bewerbung viele Preise und andere Auszeichnungen errungen, welche

den Betheiligten jüngst zugegangen sind. (Pr. C.)

Aus Preußen und Oesterreich wurden nach dem Königreich Polen im Jahre 1851, laut russischen offiziellen Angaben, für 9,403,792 Silber⸗

Rubel Waaren eingeführt; gegen das vorhergehende Jahr war diese Ein⸗

fuhr um den Werth von 2,015,491 Silber⸗Rubel gestiegen. Die be⸗

deutendsten Artikel der Einfuhr waren: Salz, für 2,467,740 Silber⸗

Getränke, für 717,722; Seide⸗ und Seidenwagren, für

b rohe Baumwolle, für 470,194; gesponnene Baumwolle und Baumwollen⸗Gewebe, für 402,608; Maschinen und Modelle, 375,404; Fische, für 354,282; Wollenwaaren, für 292,928; für 276,569; Färbestoffe, für 187,430; Linnen und Hanfgewebe für 145,823; Früchte, für 140,710. Der Ausfuhrhandel des Königreichs nach Preußen und Oesterreich ergab einen Werth von 5,389,408 Silber⸗Rubel, wovon 4,015,871 auf die Ausfuhr nach Preußen kommen

und 1,373,537 auf die nach Oesterreich. Zugenommen hatte der Ausfuhr⸗

Werth des Jahres 1851 um 1,100,225 Silber⸗Rubel gegen den des Jah⸗ res 1850. Die Haupt⸗Ausfuhr⸗Artikel waren: Getreide, für 1,692,639 Silber⸗Rubel; Wolle, für 1,471,825; Schlachtvieh und Pferde, für 517,691; Holz⸗ und Holzfabrikate, für 490,496; Oelsaamen, für 149,045; Zink, für 117,942; Leder, für 76,175; Fische, für 38,715 Silber⸗Rubel.

(Pr. C.)

Die Regierung des Königreichs der Niederlande hat einige inter⸗ essante Data über die vorjährige Rheinschifffahrts⸗Bewegung ver⸗

öffentlicht. An dem diesseitigen Zollamte zu Lobith sind vorübergefahren 4653 Schiffe zu Berg und 5039 Schiffe zu Thal, deren Ladungen sich zu⸗

sammen auf 13,331,037 Ctr. beliefen. Unter der angegebenen Zahl der zu

Berg gefahrenen sind begriffen 350 Fahrten von Schlepp⸗Dampfschiffen und 1015 Fahrten von Passagier⸗Dampfbooten, so wie unter den zu Thal ge⸗ fahrenen 349 Fahrten von Schleppschiffen und 1016 von Passagier⸗Dampfbooten, welche zusammen 5,766,566 Centner transportiren. Nach den Ufer⸗Staaten, welchen die Schiffe angehörten, vertheilen sie sich, wie folgt: Baden z. B. 104, z. T. 107; Baiern z. B. 64, z. T. 67; Frankfurt z. B. 166, z. T. 152; Großherzogthum Hessen z. B. 120, z. T. 119; Nassau z. B. 8,

„T. 27; Niederlande z. B. 2563, z. T. 2790; Preußen z. B. 1603,

.T. 1753; Württemberg z. B. 19, z. T. 19; Belgien z. B. 6, z. T. 5. Berg⸗ und Thalfahrten wurden gemacht von den Dampfbooten: der mann⸗

heimer Gesellschaft 87, der ludwigshafener Gesellschaft 53; der frankfur⸗

ter 85, der mainzer 50, der niederl. Stoambootmaatschappy 614, der rot⸗ erdamer Schleppdienst⸗Gesellschaft 119, der dortrechter Schleppdienst⸗ Gesellschaft 59, der Rhein⸗ und Issel⸗Maatschappy 140, der nym⸗ wegenschen Maatschappy 262, der amsterdamer Schleppdienst⸗ Ge⸗ sellschaft 8, der nieder⸗ und mittelrheinischen Gefellschaft 452, der düsseldorfer Schleppboot⸗Gesellschaft 83, der kölnischen Dampfschifffahrts⸗ Gesellschaft 564, der kölner Schleppboot⸗Gesellschaft 115, der Neckar⸗ Dampfschifffahrt⸗Gesellschaft 38 und der Matthias Stinnes 2. An Gütern wurden zu Lobith vorbeigeführt zu Berg 4,892,191 Centner, und zwar aus Amsterdam 1,125,745 C., aus Rotterdam 2,797,192 C., aus Dortrecht

187,791 C., aus verschiedenen Häfen 512,341 C., aus Belgien, mit Um⸗ ladung 21,129 C. und aus Belgien in direkter Fahrt 247,993 C. Zu

Thal kamen 8,923,227 Centner, 484,381 Centner Folßholz darunter de⸗

griffen. Unter den nach Deutschland von hier ausgeführten Waaren findet man 841,970 Centner Getreide, 569,048 C. Kaffee, 246,140 C. Baum-⸗ wolle, 177,892 C. Reis, 630,038 Centner Rohzucker, 657,891 C. Roheisen.

Da die Preise des Talgs in England sehr bedeutend in die Höhe gegangen sind, so wird dieser Artikel jetzt von St. Petersburg, wo die Schifffahrt durch den Frost geschlossen ist, zu Lande nach Memel befördert, um hier verschifft zu werden. Ein solcher Transport, der gegen Ende Ja⸗ nuars expedirt wurde, bestand aus 400 Fässern. Die Preise haben einen so außerordentlichen Aufschwung genommen, daß ein petersburger Handels⸗ haus, Loder und Compagnie, an seinen in England lagernden Vorräthen nicht weniger als 150,000 Pfd. St. gewonnen haben soll. Als Produkte, die nöthigenfalls den Land⸗Transport sehr gut würden tragen können, wer⸗ den, außer Talg, auch Juchten und Borsten bezeichnet. (Pr. C.)

**ꝙ Smyrna, 1. Februar. (Wechsel⸗Cours.) L. Turk 108 Piast. London 116 ¾ à 117 Piaster; Marseille 190 à 185 Para; Amsterdam 392 Para; Triest 365 à 370 Para.

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E“ 852 8— 1 8 1“ 8 ZͤͤZͤIZͤͤͤͤͤͤͤͤ“

Leipzig, 11. Februar. Leipzig- Hresdener 177 Br., 176 ½ G. Sachsisch-Baierische 87 ½ Br. Sächsisch-Schlesische 101 ½ Br. Löbau- Zittauer 33 ½ Br. Mlagdeburg-Leipziger 262 Br. Bertin -Anhaltische 106 Br. Thüringer 95 G. Anhalt-Dessauer Landesbank Actien 138 Br. Braunschweiger Bankactien 105 ¾ Br., 105 ¼ G. Weimarische Bankactien 95 ¾ G. Wiener Banknoten 78 ½ B., 78 ½ G.

Breslam, 13. Februar, 12 Uhr 55 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 79 % G. 4proz. Freiburger Acðen 106 ¼ G. Oberschlesische Actien Litt. A. 169 a Br. Oberschlesische Actien Litt. B. 146 712 Br. Oberschlesisch-Krakauer nicht notirt. Neisse-Brieger 50 7⁄2 Br.

Getreidepreise: Weizen, weisser, 88 104 Sgr., gelber 88 103 S Roggen 72 82 Sgr. Gerste 65 72 Sgr. Hafer 37 43 Sgr.

Stettin, 13. Februar, 1 Uhr 58 Minuten Nachraittags. (Tel. Dep d. Staats-Anzeigers) Weizen 88 92 bez., Frühjahr 93 G. u. Br. Roggen 65 67 bez., Frühjahr 67 G. u. Br. Rüböl Februar 11 ⅔½ Br., 11 G., Frübjahr 11 46, 12 bez. Spiritus 11 bez., Februar 11 ¾ bez., Frühjahr 11 ¼ Br, 11 ½ G.

Hazmbesrg, 13. Februar, 2 Uhr 50 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Börse günstige Stimmung. Geldcourse: Berlin- Hamburger 96. Köln-Mindener 107. Magdehurg -Witten- berge 35. Mecklenburger 39. Kieler 100. 3proz. Spanier 34 ½. 1 proz. Spanier 18 ½. Sardinier 78.

Getreidemarkt: Weizen sehr flau. Roggen flau, besonders russischer.

Oel 25, 24 ⅛, 23 ⅛. Kaflee fest, 2000 Portorico umgesetzt. Zink vernachlässigt.

Frankfart a. M., Sonnabend, 11. Februar, Nachmittags 2 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Beschränkter Umsatz. Schlufs-Course: Nord- bahn 40. 5 proz. Metalliques 68 ½. 4 ½ꝑproz. Metalliques 60 ½. Bank- actien 1130. 3 proz. Spanier 35 ½. 1proz. Spanier 18 ¾. Kurhessische Loose 32 ¾. Wien 92 ½. Hamburg 88 ⅛. London 117 ¼½, Paris 93 ½. Amsterdam 100 ½. Ludwigshafen-Bexbach 110. Mainz-Ludwigs-

8

Wien, Sonnabend, 11. Februar, Nachmittags ar 30 Minuten. (Tel. Dep. d. C. B.) Offrzielle amtliche Notirung. Bankactien 1310. Nordbahn 230 ⁄. Donau-Dampfschifffahrt 630. Lloyd 595. Escompt- Bankactien 481 ¼⁄. 5proz. Metalliques 90 %. 4 ½ proz. Metalliques 7946. 1834er Loose 223. 1839er Loose 132 ½. Augsburg 127 ½. Frank- furt a. M. 127. Hamburg 94 ½ London 12, 26. Paris 149. EK. K. Münzdukaten 33.

Sonnabend, 11. Februar, Nachmittags 1 Uhr 30 Minuten. (Tel. Dep. d. C. B.) Fonds und Actien sehr beliebt, für Valuten und Contanten günstige Stimmung. Schluss-Course: Silberanleihe 113. 5proz. Metalliq. 90 ½. 4½proz. Metalliques 80. Bankactien 1340. Nordbahn 230 ½. 1839er Loose 132 ½. London 12, 260 Augsburg 1273 Hambur 95 Paris 150. Gold 33. Silber 27 ½.

Paris, Sonnabend, 11. Februar, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Die Mittheilung des „Journal des Débats“ aus Wien übte auf die Spekulanten einen günstigen Einfluls. Schon im Laufe des Vormittags wurde die 3proz. auf den Boulevards zu 69, 50 gemacht, eröffnete bei Beginn der Börse zu 69, 70 und schlols zur Notiz: Schluss-Course: 3 proz. Rente 69, 75. A ½ proz. Rente 98, 90. 3 proz. Spanier 36 1proz. Spanier 49. Silberanleihe 80.

Sonntag, 12. Februar. (Tel. Dep. d. C. B.) Anfangs wurde die 3proz. in der Passage zu 70, 05 gemacht. Die Spekulanten erzähl- ten, der Kaiser Napoleon habe dem Czaren einen eigenhändigen. Brief geschrieben, in welchem direkte Unterhandlungen mit der Türkei vor- geschlagen wären. Die Contremine verwies wegen dieser Behauptung

auf den gestrigen „Moniteur“, und die 3 proz. wurde am Schlusse zu

69, 80 gemacht.