1854 / 40 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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die Tagesordnung des Unterhauses hervorgegangen sei, wider das

enthalte folgende Punkte: erstens, es sei unabweislich, daß sich ein türkischer Bevollmächtigter entweder nach St. Petersburg, oder in das Hauptquartier der russischen Armee begebe; zweitens, wenn er nach St. Petersburg komme, so solle es ihm freistehen, mit den dortigen Vertretern der vier Mächte in Berathung zu treten, das definitive Arrangement, einschließlich der Anerkennung der Rechte der griechischen Unterthanen der Pforte, dürfe aber nur zwischen den beiden kriegführenden Parteien abgeschlossen werden; drittens, die Fürstenthümer sollen mit der den Umständen entsprechenden Be⸗ schleunigung geräumt; und viertens, es soll eine Uebereinkunft ge⸗ troffen werden, um den Agitatoren und Revolutionairen ihre Zufluchtsstätte in der Türkei zu nehmen. Diese Bedin⸗ gungen hätten indeß den von der Konferenz vorgeschlage⸗ nen so wenig entsprochen, daß sie sofort als unannehm⸗ bar verworfen worden seien. So viel er (Lord Clarendon) von der Mission des Grafen Orloff wisse, so habe dieselbe ausschließlich auf die Verhältnisse zwischen Oesterreich und Rußland Bezug ge⸗ habt, und er habe Grund zu glauben, daß die Antwort, welche der Graf erhielt, eine der Würde der österreichischen Regierung ent⸗ sprechende gewesen sei. Lord Ellenborough richtete darauf die Anfrage an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten, ob das Ministerium eine Mittheilung von Schweden und Dänemark über die von denselben beabsichtigte Neutralität erhalten habe? Lord Clarendon bejahte dies und fügte hinzu, es sei von den beiden Mächten erklärt worden, daß sie sich streng neutral halten wollen; zugleich sei eine Liste von Häfen und befestigten Plätzen eingesandt worden, in welchen fremde Kriegsschiffe nicht sollen ein⸗ laufen dürfen. Die englische Regierung habe in ihrer Ant⸗ wort dies Verfahren gebilligt und die Neutralität respektiren zu wollen versprochen. Lord Ellenborough fragte dar⸗ auf, ob man keine Einwendung gegen die von Schwe⸗ den aufgezählten Häfen erhoben habe; dem Vernehmen nach sollen nämlich mehrere Häfen darunter von Bedeutung für die Operationen einer Flotte in der Ostsee sein, auch besitze ja bekannt⸗ lich Rußland Häfen in jenen Gewässern, England aber nicht. Lord Clarendon erwiderte darauf, daß britischerseits keinerlei Einwendung gemacht worden sei, wohl aber seien von Seiten Rußlands gegen das ganze System bedeutende Bedenken erhoben worden. (Hört!) Der Graf von Desart protestirte im Voraus dagegen, daß Ruß⸗ land noch ferner gestattet werde, das Schwarze Meer als mare clausum zu behandeln. Da Rußland beharrlich alle Friedensvor⸗ schläge zurückweise, so müsse man die Gelegenheit ergreifen, dem bisherigen Zustande der Dinge, welcher fortwährend mit neuen Kollisionen drohe, ein Ende zu machen und dafür sorgen, daß Ruß⸗ land, welches die Ruhe Europas gestört habe, gestraft werde, nicht aber am Ende noch durch Wiederherstellung des bisherigen status quo einen diplomatischen Sieg feiere. Als hierauf Lord Grey das Wort nahm, um sich gegen die Einleitung einer Parlamentsreform in einem Augenblicke auszusprechen, wo Alles auf Krieg deute, benutzte Lord Aberdeen die Gelegenheit, um abermals seine entschiedene Friedens⸗ liebe zu dokumentiren. Er erklärte, daß zwar über die Reformbill die am 13ten im Unterhause werde eingebracht werden, nicht eher weiter verhandelt werden solle, als bis die Voranschläge für die Flotte und das Heer votirt seien, versicherte aber zugleich, daß England sich nicht nur nicht im Kriegszustande befinde, sondern daß die Hoffnung auf die Erhaltung des Friedens noch keinesweges aufzugeben sei, wenngleich allerdings alle Rüstungen so getroffen werden müssen, als sei der Krieg unvermeidlich. Graf Derby äußerte sein Bedauern darüber, daß die Einwendungen Lord Grey's kein Gehör finden sollen. Der Marquis von Clanricarde machte auf den Widerspruch aufmerksam, welcher zwischen den obigen Aeußerungen des Premierministers und den viel entschiedeneren Erklä⸗ rungen des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten in der Sitzung vom 6. d. M. stattfinde und fragte an, ob etwa noch gegenwärtig Unter⸗ handlungen stattfinden, um dem von der Thronrede selbst als vorhanden bezeichneten Kriegszustande ein Ende zu machen? Graf Aberdeen erwiderte darauf, es bestehe allerdings Kriegszustand zwischen Ruß⸗ land und der Pforte, aber er habe erst noch zu erfahren daß Eng⸗ land sich mit irgend einer Macht im Kriege befinde. Der Krieg möge unglücklicherweise nur zu wahrscheinlich sein, aber er sei nicht unvermeidlich, und so lange dies nicht der Fall sei, werde er die 8 nicht aufgeben und keine Mühe sparen, den Frieden zu 8 2 en. Auf die wiederholte Frage Lord Clanricarde's wegen 8”s noch obschwebender Unterhandlungen antwortete Lord Aber⸗ Vorschläge filhenen die Unterhandlungen in Wien über die letzten G ge seien allerdings zu Ende, er könne aber nicht sagen, was etwa später noch kommen möchte. Als Lord Beaur äter möchte. Als nun Lord Beaumont nochmals bestimmt fragte: Wird jetzt englischerseits über den Frie den unterhandelt? sagte endlich Lord A ö.“ ehen 1 veteecns⸗ Gewiß, es finden jett keine Unterhandlungen statt Weitare Er- brterungen, welche Lord Beaumont dadurch herbeiführen wollte daß er fragte, ob denn keine Schritte geschehen sollten, um ven gegenwärtigen Zustande der Dinge in den Donaufürstenthümern g Ende zu machen, schnitt Lord Granville durch die Bemer⸗ ung ab, daß die ganze Debatte, da sie aus Erörterungen über

Reglement des Hauses streite und nicht weiter den dürfe.

Im Unterhause legte Lord John Russell am 10. F Papiere vor, welche sich auf die Rechte und Privilegien der schen Kirche in der Türkei beziehen. Sir H. Willoughb y zei te an, daß er am nächsten Montage in Bezug auf die mit der Kürht⸗ schen Frage zusammenhangenden Aktenstücke interpelliren werde und zwar denke er den Anfang mit einer Depesche des Grafen Buol; machen. Zugleich verlangt er die Vorlegung des Vertrags von Unkiur Skelesst. Lord J. Russell verfpricht, denselben vorlegen zu wollen Herr Roebuck lenkt die Aufmerksamkeit des Hauses auf den Um-

fortgesetzt wer⸗

b

nicht bekämpfen.

verderblich sein; doch sei sie nicht weniger eifrig, Vorredner, bemüht, dem Lande die Uebel des Krieges zu ersparen.

stand, daß der amerikanische Gesandte der Eröffnung des Parl

ments nicht habe beiwohnen können, weil das Reckement 8* Personen im offiziellen Kostüme den Zutritt gestatte. Er wiüj 8. zu wissen, ob die Regierung diese Anordnung billige. Lord Russell erwidert, der amerikanische Gesandte habe wie be 8 88 dere vom Lord⸗Kanzler eine Eintrittskarte erhalten auf welcher merkt gewesen sei, daß der Zutritt nur en grand costume est 8 tet sei. Der Gesandte habe sich nicht beschwert sondern sich 85 fach damit begnügt, der Sitzung nicht beizuwohnen. Der Kaiser der Franzosen habe dem amerikanischen Gesandten erlanbt, ihr Fög. Beglaubigungsschreiben in einfacher Kleidung zu überreiche 6“ S b 1““ 9 berreichen, ihn jedoch davon in Kenntniß gesetzt, daß man ihn bei allen Hoffeste

in Galla zu sehen hoffe. Er (Lord John) glaube nicht daß w Reglement, welches den Gesandten verhindert habe, der E11u1“ Eröffnung beizuwohnen, fürs Erste geeignet sei, Unannehmlichkeite herbeizuführen. Herr French wünschte von Lord Ruff. 1I zu erfahren, ob er Aufklärung über die Rückkehr . eg ten Flotten aus dem Schwarzen Meere nach Konstantinopel 798 gebe vermöge. Lord J. Russell erinnerte daran, wie er schin vor einiger Zeit erwähnt habe, daß den beiden Abmiralen seitens

geotreffe 8 84 8 5 7 der betreffenden Gesandten die Aufforderung zugegangen sei, ius

Schwarze Meer einzulaufen. Das sei auch gesche ““ einigte Flotte habe mehrere Tage - der Ba⸗ .“ Der britische Admiral habe darauf geschrieben, er halte es 1“ fährlich, länger auf der dortigen Rhede zu verweilen günstige Jahreszeit bedeutende Beschädigungen der S

fürchten ließe. Der Admiral habe es daher für seine Pflicht gehalten, nach Konstantinopel zurückzukehren, wolle Zeit zu Zeit Dampfer ins Schwarze Meer entsenden, um dasselbe nach dem Wunsche der britischen und der franzöͤsische Regierung beherrschen zu können. Der edle Lord glaubt der Admiral durch dieses Benehmen von den Instructionen der beiden Gesandten abgewichen ist; zugleich aber hält die Regierung dafür, daß die von ihm für sein Verhalten ange gebenen Gründe ihre Billigung, so wie die Billigung des Landes 1 verdienen. (Hört, hört!) Lord Jocelyn fragt, ob der edle Lord bei der Absicht verharre, dem Parlamente eine die parlamen⸗ tarische Reform betreffende Maßregel vorzulegen. Lord J. R ussell antwortet bejahend. Am Montag werde er die Bill vorlegen für die zweite Lesung den 13. März vorschlagen. Dadurch trete der Besprechung des Marine⸗Budgets kein Hemmniß in den Weg, und er glaube nicht, daß am 13. März irgend ein Ereigniß hindern werde, daß die zweite Lesung stattfinden könne. (Beifall.) Herr Hume äußert, wenn es je einen Augenblick gegeben habe wo es darauf angekommen sei, daß das Volk sich um die Krone schare, so sei dieser Augenblick jetzt vorhanden. Deshalb wünsche er der Regierung Glück, daß sie sich dazu entschlossen habe, die

Vorlegung der Reformbill nicht länger zu verschieben. Herr Disraeli ; 8 v 9829 175 1 8 8 hingegen äußert, er und seine Freunde seien nicht der Ansicht, daß

der Zeitpunkt geeignet sei, um das Volk zu agitiren und seine

Aufmerksamkeit von den auswärtigen Gefahren abzulenken. Die

Bahn, welche das Ministerxium einschlage, sei eine unheilvolle. (Bei⸗ fall auf den Oppositions⸗Bänken.) Seine Partei solchen Politik nicht zugesellen. Andererseits aber wolle sie unter

den obwaltenden Umständen auch keine Spaltung im Lande erre-

gen und werde deshalb am Montag die Einbringung der Bill Gegenwärtig dürfe es sich einzig und allein um

den Krieg handeln, und wenn am 13. März der edle Lord keine

Veranlassung finde, sein Unrecht einzuräumen (Heiterkeit iv wenpte

die Dpposition die Reform⸗Frage mit der Aufmerksamkeit prüfen, welche sie verdiene. Wenn aber um jene Zeit die auswärtige Frage

den Widerstand der Opposition zum Schweigen bringe, dann werde

die ganze Verantwortlichkeit für das Hervortreten mit einem solchen Plane unter den obwaltenden Umständen auf dem edlen Lord lasten (Beifall). Herr Bright bemerkt, die Politik der Regierung möge als der geehrte

Wenn einmal vom Agitiren gesprochen werde, so müsse er sagen daß die der Partei Disraeli's vem dn Bläͤtter feit 1e; Ro⸗ naten eine ganz andere Agitation im Lande erregt habe, als sich von einem Reformvorschlage erwarten lasse. Lord John Man⸗ ners läugnet, daß Disraeli durch Partei⸗Rücksichten zu den eben gethanen Aeußerungen bewogen worden sei. Lord J. Russell

bestechung bezweckende Bill einzubringen, so wie eine andere zur

sollen Beschwerden über Wahlbestechung und andere Wahlumtriebe

wenn sich die Beschwerde gegründet zeigt, einem Wahl⸗Comité des Hauses vorgelegt, und, wenn auch hier die Klage erhärtet wird, die

der Kläger die Kosten. fugniß, nicht nur den durch Bestechung gewählten Kandidaten seines erklären.

nern eine Untersuchungs⸗Kommission ernennen, die das Recht hat,

Regierung nach jeder Parlaments⸗Auflösung das Recht haben, meh⸗

angenommen. ben des britischen Gesandten in Petersburg ist vom 7. Fe⸗ bruar datirt und lautet folgendermaßen:

ziehungen zwischen uns und Rußland suspendirt würden, und daß er im Begriff stehe, England mit den Mitgliedern der Gesandtschaft zu verlassen. Nesselrode davon in Kenntniß setzen, daß Sie instruirt sind, sich mit allen nach England zurückkehren und bei dem Verlassen des russischen Gebiets heute von der französischen Regierung an Herrn von Castelbajac gerichtet die Schrauben⸗Linienschiffe „Royal George“ von 120 Kanonen, „James Watt“ und „Nile“, beide von 91 Kanonen, und das Segel⸗ Linienschiff „St. George“ von 120 Kanonen sofort segelfertig zu

eintreffen können. Außerdem sind zum Dienst beordert der „Ma⸗

1000 Mann zu rekrutiren. Nach

taillons Fußgarde und 7 Infanterie⸗Regimentern aus Irland be⸗ stehen, und schon im Laufe der nächsten Woche abgehen. e den wahrscheinlich zunächst in Malta gelandet werden. Zum Trans⸗

3500 Mann an Bord nehmen können, gemiethet. Zwei Regimenter

nach Friedericia und Nyborg zu schaffen.

wolle sich einer

sucht um die Ermächtigung nach, eine die Unterdrückung der Wahl⸗

besseren Prüfung von Wahl⸗Petitionen. Die Regierung will, an⸗ statt der hohen auf Wahlbestechung gesetzten Geldstrafen, eine wirk⸗ samere Strafe einführen, nämlich den bestechenden Kandidaten für immer des passiven Wahlrechts, und den bestechlichen Wähler des Stimmrechtes verlustig erklären. Was die zweite Bill betrifft, so

einem Vor⸗Ausschuß oder einer Art Grand Jury überwiesen, und,

Prozeßkosten vom Staate getragen werden; im anderen Falle trägt Ferner hätte das Wahl-⸗Comité die Be⸗

Sitzes zu berauben, sondern den nächst glücklichen Kandidaten, wenn derselbe zwei Drittel der Stimmen erhalten hat, für gewählt zu Gegen den im Ganzen bestechlichen Wahlkreis kann die Krone auf eine Adresse des Sprechers an den Secretair des In⸗

den Attorney General zur Einleitung des gerichtlichen Verfahrens gegen Bestochene und Bestechende zu beauftragen. Endlich soll die

rere Barristers von zehnjähriger Praxis zu Beisitzern der Wahl⸗ Comités zu ernennen, da es den letztern oft an Rechtskenntniß fehle. Lord J. Russell's Antrag wird nach einiger Diskussion

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Das dem Parlamente vorgelegte Abberufungs⸗Schrei⸗

„Am 4ten d. Abends übergab mir Baron Brunnow eine Note (die Kopie derselben liegt hier bei) mit der Anzeige, daß die diplomatischen Be⸗

Sie werden daher unmittelbar nach Empfang dieser Depesche den Grafen

Mitgliedern der Gesandtschaft von Petersburg zu entfernen. Sie werden

jeden unnützen Aufenthalt vermeiden. Aehnliche Instruktionen werden

werden.“ b“ In Devonport ist der Befehl der Admiralität eingegangen,

nachen, damit sie gegen den 6. März dienstbereit bei den Dünen

jestic“ von 80 Kanonen und der „Neptune“ von 120 Kanonen. Alle in dem vereinigten Königreiche befindlichen Infanterie⸗

Regimenter haben den Befehl erhalten, sich bis auf die Stärke von

Angabe des „Globe“ wird die

erste nach dem Orient abzusendende Truppen⸗Abtheilung aus 4 Ba⸗

Sie wer⸗

port eines Theiles dieser Truppen sind drei Schiffe der Penninsular Company, „Himalaya“, „Ripon“ und „Manilla“, welche zusammen

sind schon von Cork nach dem Mittelmeere unterwegs, vier warten in Cork auf Transportgelegenheit, 15 sind im Mittelmeer stationirt. Der Kaiserlich russische General⸗Adjutant Graf von Orloff ist, von Wien kommend, am 11. Februar in Warschau eingetroffen. Der Dänische Kriegs⸗Minister hat, „Dagbladet“ zufolge, befohlen, die Festung Kronborg zu desarmiren und die Kanonen

Der geheime Ausschuß des schwedischen Reichstages, welcher seit dem 23. Dezember nicht wieder versammelt gewesen, war am 6. und 7. Februar wieder von Sr. Majestät dem Könige zu einer Zusam⸗ menkunft im Königl. Schlosse berufen.

In seinem Börsenbericht vom 7. Februar theilt „Aftonbladet“

mit, daß die englische Regierung nicht blos die schwedisch⸗norwegische Neutralitäts⸗Erklärung gebilligt, sondern außerdem erklärt habe, dieselbe erforderlichen Falls gegen jede Anfechtung von anderer Seite her schützen zu wollen. Die Nachrichten, welche die neueste Ueberlandspost, Bombay, den 14. Januar, bringt, melden wieder einen Meuchelmord, der an dem britischen Kommissär in Prome, Capitain Latter, began⸗ gen wurde. Nachrichten aus Peking zufolge, die bis zum 17. November gehen, hatten die „Patrioten“ um diese Zeit Tintsin eingenommen, eine ansehnliche Stadt, die am Zusammenflusse des großen Kanals und des Peiho, ungefähr 80 englische Meilen von der Hauptstadt, liegt. Der Kaiser aber soll die Provinzial⸗Gouverneure angewiesen aben, die Reichs⸗Einkünfte nach dem alten Sitze der Dynastieen in der Mandschurei (Moukden?) zu schicken, wohin auch der Re⸗

sind, und den Kaiserlichen mit ungeschwächter Erbitterung fort; in Amoy ist die Ruhe nicht wieder gestört und in Ningpo ein Aufstandsversuch unterdrückt worden. In Canton ist es noch zu keiner ernstlichen Störung des Bestehenden gekommen. Die „Pekinger Hofzeitung“ (vom 14. Oktober bis 7. Novem⸗ ber) enthält eine Reihe von Berichten über die Kriegsoperationen der Rebellen, und ihren Marsch von Kau⸗ching⸗hien in Ching⸗ting fu nach Jin⸗kiu⸗hien in Ho⸗kien⸗fu in der Provinz Chihli, so wie die Ernennung des „Königs“ Hwui⸗tsin zum „großen General mit Kaiserlichen Vollmachten“ und des Königs von Ko⸗urh⸗sin, Sang⸗kih⸗ lin⸗sin zum zweiten Ober⸗Befehlshaber mit dem Auftrage, sich unmittel⸗ bar an die Spitze der in der Hauptstadt befindlichen Truppen sammt den Da⸗ha⸗urh Tataren aus der Mandschurei und den zur dritten öst⸗ lichen Legion gehörenden Mongolen zu stellen und vereint mit Shing⸗paou die Rebellen zu vernichten. Letzterer erstattet unterm 25. Oktober einen Bericht, worin er meldet, daß er am 21. die Aufrührer in Siu⸗chau angriff und schlug, worauf sie am 29. Siu⸗chau verließen und nach Nordosten zogen. Jin⸗kiu⸗hien scheinen sie am 24. oder 25. Oktober eingenommen zu haben. Da die Pe⸗ kinger Zeitungen bis zum 17. November vor dem 10. Dezember in Shanghae ankamen, so scheint bis dahin die Communication zwi⸗ schen der Hauptstadt und Siu⸗chau nicht unterbrochen gewesen zu sein. Anderen Berichten zufolge rückte ein Rebellencorps nordwärts längs des Kaiserlichen Kanals vor und bemächtigte sich mehrerer Uferstädte; bis zum 25. November waren sie nicht über Tsing⸗hai vorgedrungen, wo sie am 30. Oktober eingetroffen waren. Sie scheinen also dort auf starken Widerstand gestoßen zu sein. In der Provinzialstadt Sz⸗chuen fand ebenfalls ein Aufstand statt, wobei der kommandirende Tataren⸗General sein Leben ver⸗ loren. Die Frage, ob Tien⸗teh, das angebliche Haupt der Rebellen, eine wirkliche Person oder ein Mythus, wird von einem „Enquirer“ unterzeichneten Korrespondenten der „China Mail“ da⸗ hin erledigt, daß Hung-ta-tsiuen, der zuerst mit dem Titel Tien⸗ The (himmlische Tugend) beehrt wurde, allerdings gefangen und im Juni 1852 enthauptet worden sei, daß er aber in seinem Ver⸗ wandten Hung⸗siu⸗tsiuen (beide behaupten von Hung⸗woo, dem Gründer der Ming⸗Dynastie abzustammen) einen Nachfolger gefun⸗ den, der jetzt unter dem Titel Tien Wang (ghimmlischer König oder Fürst) die Rebellen als oberster Führer befehlige und den Thro besteigen werde, wenn sein Unternehmen gelinge. 1 London, Montag, 13. Februar, 10 Uhr Abends. (Tel. Dep. d. C. B.) Am künftigen Mittwoch werden 12,000 Soldaten nach dem Osten absegeln. Die baltische Flotte besteht aus 14 Linien- schiffen und 21 Fregatten mit 2066 Kanonen.

Lord John Russell bringt die Reformbill ein. Dieselbe schlägt vor, 29 Flecken, die noch nicht 300 Wähler enthalten, ihr Wahlrecht und 33 Flecken, die nicht 500 Wähler enthalten, ein Mitglied zu nehmen. Ein Mitglied mehr sollen erhalten: West⸗ Yorkshire, Süd⸗Lancashire und mehrere Grafschaften. Das Wahl⸗ recht sollen erhalten: Die großen Rechtskollegien, die londoner Uni⸗ versität und die schottischen Universitäten. Das Erforderniß der

Haushalts⸗Inhaber wird auf 6 Pfd. St. herabgesetzt.

Statistische Mittheilungen.

Amsterdam, 11. Februar. Nach dem offiziellen Bericht zählte die niederländische Marine am 1. Januar d. J. solgende Schiffe: 2 Linien⸗ schiffe 1ster Klasse von je 84 Kanonen, 3 do. 2ter Klasse von je 74 Ka⸗ nonen, zusammen 5 Linienschiffe mit 390 Kanonen; 4 Fregatten 1ster Klasse von 2 zu 60 und 2 zu 54 Kanonen, 1 Fregatte mit Hülfs⸗Dampf⸗ maschine von 51 Kanonen, 8 Fregatten 2ter Klasse, davon 6 zu 44 und 2 zu 38 Kanonen, außerdem eine rasirte Fregatte von 28 Kanonen, zu⸗ sammen 13 dienstfähige Fregatten mit 619 Kanonen; 13 Korvetten, darunter 2 mit Hülfs⸗Dampfmaschine, mit zusammen 206. Geschützen; 31 Briggs, Schooner ꝛc. mit 18 bis 3 Geschützen, 20 Dampfer von 300 bis 70 Pferde⸗ kraft, 2 Trausportschiffe von 8 Kanonen jedes, 58 Kanonenböte ꝛc.

HarkthrFehse. Berlin, den 13. Februar. Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., schle hte Sorte auch 3 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. Roggen, einzelner Preis 3 Rthlr., gute Waare 2 thlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 2 BEthlr. 20 Sgr. 8 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 5 Sgr. 8 Pf. Hafer 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. Erbsen 2 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf. Zu Wasser: Weizen 3 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf., auch 3 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. Roggen, einzelner Preis 2 Rthlr. 29 Sgr. 5 Pl., gute Waare 2 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr. 5 Sgr., auch 2 Kthlr. 3 Sgr. 9 Pf. Sonnabend, 11. Februar. Das Schock Stroh 8 Rthlr. 20 Sgr., auch 8 Rthlr. Heu 29 Sgr., geringere Sorte auch 27 Sgr.

Kartoffeln der Scheffel 1 Rthlr., auch 27 Sgr. 6 Pf; metzenweis

gierungssitz verlegt werden soll. In Shanghae dauern die Kämpfe zwischen den Rebellen, die noch im Besitze des Platzes

uch DT. 1

Der Centner