1854 / 81 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Infanterie⸗Division des Generals Grafen Anrep, 6e . Festung Isaktscha vollständig eingeschlossen hat, g ig 4 9. der etwas festere Platz Matschin wurde am 2 8 un sofort cernirt. Das Hauptquartier des Fürsten C ortschakoff zefand sich an jenem Tage in Gretschi, einem Dorfe, welches unterhalb Matschin auf der Straße nach Hirsova liegt. 1 Am 24. 25. März, bis zu welchem Tage unsere Nachrichten reichen, waren auf den von uns bezeichneten Punkten 49 Batail⸗ lone Infanterie, 4 Kavallerie⸗Regimenter, 160 Geschütze mit 4500 Artilleristen und 1 Sappeur⸗Bataillon aufgestellt. Diesen russischen Streitkräften stehen in Babadagh 10,000 Mann, Hirsowa 4000 Mann und am Trajanswalle (Tschernawoda, Karassu und Kustendschi) 16,000 Mann mit kaum B. entgegen. Mustapha Pascha hat sein Hauptquartier in Babadagh. 88 So 6 8 ziemlich verlaßlichen Nachrichten reichen, haben bis zum 25sten an der Donaulinie weder bei I urtukai, S 6 Rustschuk, Sistow⸗Nikopol und Widdin⸗Kalafat größere efechte tattgefunden. st 88 Widdin⸗Kalafat trifft Ismael Pascha, welcher zum Feldmarschall (Muschir) ernannt wurde, Vorkehrungen, um in U kleinen Walachei die Offensive gegen die Russen zu ergreifen. 2 vorhandenen Anzeichen sprechen dafür, daß die Russen Koa Gais nicht angreifen werden; die Zerstörung dieses großen E1u6.“. würde ihnen wenigstens den dritten Theil der Cernirungsmannschaf 1.“ von Kalafat auf, jenen Brückenkopf bis auf den letzten Mann zu behaupten. ““ Aus Schumla erfahren wir, daß Omer Pascha 14. jene Festung verließ und sein Hauptquartier in 1“ Neuesten Nachrichten zufolge befand er sich 6 uind es steht zu erwarten, 6 er die Vertheidigung des Trajans⸗ lles in Person leiten werde. vallee . gtich erhalten wir folgende Nachschrift: C Infanterie⸗Divisionen, zwei Kavallerie⸗Regimenter chütze, dann zwei Brücken⸗Equipagen wurden in Liboresch 6 da⸗ larasch) konzentrirt, und es wird dort stündlich 1 16 tschakoff aus Ibraila erwartet, um auch an dieser sol Silistria) den Donauübergang zu unternehmen; bi pril so derselbe für gewiß erfolgen. Dem „Wanderer“ wird aus B ukarest vom 25. 26. März über den Donau⸗Uebergang der Russen Fessehhe⸗ berichtet: Der Verlust der Russen bei Galacz und 6 trug nur 400 Mann. Desto blutiger war der Uebergang Fhecbs Tultscha, zwischen dieser Festung und T““ mung leitete General Uschakoff, ungefähr 1“ .“ Tultscha donauaufwärts. Es galt, drei türkische, 9 6 postirte Batterieen entweder verstummen zu machen b Bajonette zu nehmen. Das erste mit der 986 88 h mung beauftragte Bataillon wurde in weniger als 34 2 hh 1 er die Hälfte vernichtet, einem zweiten Bataillon erging es um dre Uhr nicht besser, und erst dem dritten Bataillon gelang es, festen n jenseitigen Ufer zu setzen. Inzwischen waren oberhalb und Uunterhalb des Kampfplatzes andere Abtheilungen russischer Isg terie und Kavallerie über den Strom gegangen, und nun entstan 1 verzweifelter Kampf um die drei Batterieen. Endlich Türken der Uebermacht weichen, und es gelang ihnen, zwei rieen, blos mit Verlust von einer Kanone, zu ““ den drei türkische Compagnieen, welche die dritte Batterie verthei 19 en, on den Russen umzingelt und nach einem mördischen 1“ Kampfe zur Hälfte niedergemacht, zur Hälfte gefangen Bencc egen ind die ganze Batterie erobert. Der Verlust der Rusen Sen . Kampfe wird in zwei Privatbriefen auf wenigens 150 1-g egeben. Am 24. wurde der Kampf sowohl bei Tultscha s ghg ei Matschin mit großer Erbitterung fortgesetzt. 1“ seh März heißt es, in dieser Korrespondenz des aniserers,; 1 6 Russen schon am 17. März den Donauübergang versuch hn 98 iesem Zwecke Pontonbrücken geschlagen hätten, die ihnen 1 en Türken zerstört wurden, worauf in einem russischen Kriegsra he eschlossen sei, den Versuch mittelst Floßbarken und Schiffen zu wiederholen. 166 8 Einer, wie der „Wanderer“ meint, ganz verläßlichen tele⸗ graphischen Depesche aus Krajowa zufolge, die am 31. März früh in Hermannstadt abgegeben ward, hätten auch die Türken ihre Offensiv⸗Operationen am 26. März eröffnet. Soli Pascha hat mit bedeutenden Streitkräften die Furt bei Islas passirt, und bedroht von zwei Seiten das feste, an der Mündung der Aluta gelegene Schloß Turnu. Bei Kalafat versuchte Achmet Pascha am 27. die russische Cernirungslinie zu durch⸗ brechen, was ihm aber nicht gelungen ist. Die Russen rüsten sich, Soli Pascha anzugreifen. Nach Berichten aus Bukarest, die aber von türkischen Agenten stammen, hat gleichzeitig mit der eben genannten Operation am 17ten auch Mussa Pascha, der Kom⸗ mandant von Silistria, einen Donau⸗Uebergang versucht. (Die Garnison von Silistria besteht aus 12,000 Mann aller Waffen⸗

In einem interessanten Tagesbefehl fordert Omer Pascha⸗

gattungen, darunter ein ägyptisches Regiment.) Am 27sten und 28sten haben bei Kalafat und Turnu Gefechte stattgefunden.

Nach einer aus Bukarest eingetroffenen Nachricht wird Fürst Paskewitsch am 4. April dort erwartet und dürfte die Route über Siebenbürgen nehmen.

Telegraphischer Meldung zufolge, wie die „Wiener Ztg.“ vom 2. April mittheilt, haben die russischen 2 ruppen am 28. März Hirsova mit der Citadelle besetzt, nachdem die Türken dort selbst ihre Pulvermagazine im Stich gelassen hatten. In Ibraila wurde versichert, daß auch Badagh (Babadagh) von den Russen ohne Widerstand besetzt worden sei. Hiernach befände sich die Dobrudscha vollständig in den Händen der Russen. Die Kosaken streifen bis Kostendsche. (Dieser Ort liegt am Schwarzen Meere, wo die römischen Wälle endigen.)

Aus Belgrad sind am 1. April zu Wien Berichte vom 29. und Mittheilungen aus Widdin angelangt. Danach war am 28. in Widdin ein Adjutant Omer Pascha's eingetroffen, der Aufträge an Achmet Pascha überbrachte. Achmet Pascha hat sogleich die Vor⸗ nahme von Rekognoszirungen angeordnet und den Uebergang einer größeren Truppenzahl von Widdin nach Kalafat veranlaßt. (Nach der Angabe Omer Paschas in seinem letzten offiziellen Berichte be⸗ finden sich in Kalafat und Widdin 30,000 Mann mit 90 Feld⸗ und Positionsgeschützen.) Man zweifelt aber, daß Achmets Maßre⸗ geln einen Angriff zur Folge haben werden, da wohl bekannt ist, daß die Russen 40,000 Mann Cernirungstruppen vor Kalafat und überdies noch Reservetruppen in Krajova und Slatina haben; da⸗ gegen befürchtet man allgemein, die Russen würden an der Furth unterhalb Nikopoli einen Donaunübergang bewerklstelligen und gegen Sofia operiren; doch waren bis zum 27sten keine diese Besorgniß rechtfertigende Nachrichten in Widdin eingetroffen. Die ganze Donaulinie ist allarmirt und alle Reservetruppen sind beordert, in Eilmärschen an die Donau zu rücken.

In den nächsten Tagen, berichtet die „Pr. C.“ aus Kahira, vom 15. März, erwartete man die Einschiffung des schon seit langer Zeit in Alexandrien versammelten, aus drei Regi⸗ mentern bestehenden Kontingents, und eben wurde noch eine neue beträchtliche Aushebung von Mannschaften in ganz Aegypten vorge⸗ nommen, ohne daß man genau weiß, welchen Belauf dieselbe er⸗ reichen soll. Man sprach auch von einem ansehnlichen Geldgesuch, welches der Sultan an den Bicekönig gerichtet hätte; ob Letzterer darauf eingehen würde, war unbekannt. Am 10. März hatten die preußischen Kriegsschiffe den Hafen von Alexandrien verlassen; da der Kommodore versiegelte Instructionen erhalten hatte, mit dem Befehl, sie erst nach seiner Abfahrt zu öffnen, so wußte man nicht, welches die nächste Bestim⸗ mung der Schiffe sei. Vor ihrem Absegeln hatten sie noch die Ge⸗— nugthuunng gehabt, einem österreichischen Fahrzeug, welches sich in großer Noth befand, Hülfe zu leisten und ein dänisches, welches dem Sinten nahe war, zu retten. Die General⸗Konsuln Oester⸗ reichs und Dänemarks haben darüber sofort an ihre Regierungen berichtet.

Amerika. New⸗York, 16. März. Der Präsident hat gestern in Bezug auf die Beschlagnahme des amerikanischen Schiffes „Black Warrior“ durch die spanischen Behörden in Havasia dem Kongresse eine Botschaft übersandt, in welcher er urt die Gewaltthat sei so augenscheinlich, daß er volle Entschädigung erwarte, sobald die Sache zur Kenntniß der spanischen Regierung gebracht sei, obgleich allerrings früher in anderen Fällen ähnliche Erwartungen nicht verwirklicht worden seien. Der Praͤsident zeigt zugleich an, daß er bereits die nöthigen Schritte, um Genugthuung zu erlangen, eingeleitet habe, daß er aber, wenn diese Schritte vergeblich sein sollten, nicht ermangeln werde, die zu seiner Verfügung stehenden Mittel zu verwenden, um die Wahrung bestehender Rechte, Erlangung von Genugthuung und eine Sühne für die verletzte Ehre der amerikanischen Flagge zu Wege zu bringen. In Aussicht auf mögliche Ereignisse empfiehlt der Präsident schließlich dem Kongresse die provisorischen, der Lage der Dinge angemessenen Vorkehrungen zu treffen. Die Botschaft wurde bei ihrer Verlesung im Kongresse im Allgemeinen mit großem Beifall anfgenommen, nichtsdestoweniger fand sich in der heutigen Sitzung des Repräsentantenhauses Hr. Giddings veranlaßt, das Verfahren des Präsidenten anzugreifen und die Behörden von Cuba zu vertheidigen. Es hieß, daß ein Kriegsdampfschiff so⸗ sort nach Cadiz expedirt werden solle. Im Marine⸗ Ministerium wurden Anstalten zur Verstärkung der Flottenstation in Westindien getroffen. 8

Der Marine⸗Secretair hat eine Anfrage des Repräsentanten-

hauses über die Verwendbarkeit der Postdampfschiffe im Kriegsfall dahin beantwortet, daß dieselben höchstens nur zum Truppen⸗ Transport zu gebrauchen seien. 11“

Mit dem „North Star“ waren am 11. März Nachrichten San Francisco vom 16ten Februar eingegangen. Die

aus

Arbeiten in den Minen scheinen allmälig schwieriger zu werden und die Goldgewinnung, soweit dabei die bisher üblichen Mittel

zur Anwendung gebracht werden, in Abnahme zu sein. Es sind

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neuerdings wieder 800 Chinesen in Kalifornien eingewandert. Aus Sonora erfährt man, daß der selbstgeschaffene Präsident Walker bemüht ist, sich die Sympathieen der Einwohner dadurch zu erwer⸗ ben, daß er seine Leute zu ihrem Schutz gegen die räuberischen Apachen verwendet. Einer Meuterei wegen hat er sich übrigens genöthigt gesehen, 45 von seinen Leuten nach St. Franzisko zurück⸗ zuschicken.

Vom großen Salzsee wird gemeldet, daß die Indianer sich wieder im Kampfe mit den Mormonen befinden und die ganze Gegend unsicher machen. 18 ““

London, Sonnabend, 1. April. (Tel. Dep. d. C. B.) Adresse in Antwort auf die Königliche Botschaft, daß der Krieg erklärt sei, wurde einstimmig in beiden Häusern angenommen und selbst die früheren Minister, Derby, Malm esbury und Dis⸗ raeli sprachen für dieselbe.

Corsör, Sonntag, 2. April. Morgens.

(Tel. Dep. d. C. B.) Admiral Napier befindet sich mit der englischen Flotte bei Kiöge

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Der Berliner Viehmarkt wurde in den letzten Wochen stark von ausländischen Käufern besucht. An Rindvieh sind für Rechnung Hamburger Handels häuser bedeutende Ankäufe gemacht worden. In ver⸗ gangener Woche gingen 180 Stück und in dieser gegen 400 Stück Rind⸗ vieh nach Hamburg, so daß die Berliner Fleischer in dieser Woche nur ungefähr zwei Drittel ihres Bedarfs an Rindvieh hier erhalten konnten. Kleinvieh geht in starken Transporten nach Sachsen. (Pr. C.)

* Amsterdam, 1. April. Die Course aller Staatspapiere ver⸗ folgten hier in den ersten Tagen dieser Woche die weichende Richtung der Vorigen, in Folge der von den auswärtigen Märkten und hauptsächlich aus Wien, täglich niedriger gemeldeten Preisen und das Steigen an letzterer Börse des Wechselcourses. Die holländischen Fonds, welche in großen Massen und häufig auf Lieferung ausgeboten wurden, haben hiedurch stark gelitten, weil die Kapitalisten noch stets zurückhaltend blieben, ihre müßigen Gelder darin anzulegen. Nachdem nun die schon länger erwartete Erklä⸗ rung des Krieges an Rußland aus London und Paiis bekannt wurde, schien der niedrigste Stand der Preise erreicht zu sein und nur Ungewiß⸗ heit über die Haltung der deutschen Mächte bei dem gewaltigen Kampfe übrig zu bleiben; es meldeten sich Käufer, und durch die Verwechselungen von einigen Effekten in andere, welche viele Spekulanten unternahmen, gingen die Course auf und ab; die gestrige Börse zeigte sich indessen sehr fest auf Gerüchte, daß die ebenerwähnte Ungewißheit aufgehört habe und die Gegner Rußlands im Nothfalle vermehrt werden würden. Holländische Integrale gingen bis 50 % pCt. zurück und holten, nach öfterem Schwanken, gestern 51 pCt.; 4proz. wirkliche Schuld stand am niedrigsten auf 77 ½¼ pCt. und galt zuletzt 78 pCt. Von den österreichischen Staatspapieren sind alte 5proz. Wiener Metalliques bis 51 3, pCt. gefallen und wieder um 1 pCt. emporgekommen; neue do. erhalten sich von 68 auf 69 Ct. und 2 ½proz. do. von 26 ¾⅞ auf 27 260 pCt. Russische Staatspapiere sind verhältnißmäßig nicht so stark gedrückt gewesen und fanden hin und wieder geneigte Käufer; alte 5proz. Hopesche Obligationen waren nicht unter 90 pCt. zu haben und wurden gestern zu 91 ¾ pCt. abgenommen; Aproz. dito Certififate haben sich von 64¾ auf 60 pCt. erhoben; 4 ½proz. englisch⸗russische Obligationen von 72 auf 75 pCt. Spanische 1 proz. Schuld fiel bis 16 ¼, doch endite zu 16 pCt.; Zprez. binnenländische dito galt 31 ½, 32 ½ und zuletzt 31 ½ pCt. Der Geldzins⸗ cours erhielt sich auf à 3 pCt.

Der belgische Hafen Ostende verdankt die nicht unerhebliche Be⸗ deutung, die er für den Transitverkehr des Zollvereins hat, vor⸗ zugsweise dem Umstande, daß die Schifffahrt nach und von demselben während des Winters bei weitem sicherer ist, als nach allen anderen Nordseehäfen. Der Gesammtwerth des Transits nach dem Zollvereine betrug im Jahre 1852 1,775,931 Rtihlr. Im Jahre 1853 erhob sich er Gesammtwerth des Transits nach dem Zollvereine auf 2,115,389 Kthlr., also um 339,358 Rthlr. mehr, als im vorhergehenden Jahre,

seinen Grund in dem Umstande hat, daß bei dem frühen Ein⸗ reten der rauhen Jahreszeit viel Transit⸗Artikel von England aus ereits im Dezember über Ostende geschickt wurden. Die Haupt⸗

des Transits im vorigen Jahre waren Wollenwagaren zu inem Werthe von 388,142 Rtöhlr., Lrinenwaaren: 79,289 Rthlr., rohe esponnene Seide: 71,176 Rthlr., Wolle: 159,026 Rthlr., Indigo: 794,054 Rthlr., kurze Waaren: 71,375 Rihlr. Nach Preußen wurden von Ostende im vorigen Jahre ausgeführt: Indigo für 794,054 Rthlr., Wolle für 159,062 Rthlr., Modewaaren für 675 Rthlr., Manufakturwaaren für 1202 Rthlr., Austern für 35,223 Rthlr., insgesammt für 990,180 Rthlr. Bemerkenswerth ist, daß im Laufe des vorigen Jahres kein einziges preußi⸗ sches Schiff in Ostende einlief und überhaupt nichts zur See aus Preußen eingeführt wurde. Zwar waren mehrere Ladungen Holz aus preußischen Ostseehäfen beordert worden, doch konnten diese Bestellungen theils wegen Mangels an Schiffen, theils wegen zu hoher Fracht nicht ausgeführt werden. (Pr. C.)

Die französische Runkelrüben⸗Zucker⸗Fabrication hatte nach einer Uebersicht im „Moniteur“, bereits während der 6 Monate vom 1. September 1853 bis zum 1. Februar d. J. sich auf 73,987,419 Kilogramm erhoben: eine Ziffer, welche beinahe der Gesammtproduction während der ganzen letzten Campagne vom 1. September 1852 bis zum 1. September 1853 gleich kommt. Da die Hauptthätigkeit der Production

auf die vier Monate vom November bis zum Februar beschränkt ist, un da namentlich die 6 Monate vom März bis zum September nur wenig zu der Production hinzufügen, so hat dies Ergebniß zwar nicht so viel Ueber⸗ raschendes, als es auf den ersten Blick erscheint, indessen bleibt dasselb immer besonders deshalb bedeutungsvoll, weil dadurch die Besorgnisse voll⸗ kommen widerlegt werden, welche in Bezug auf die Runkelrüben⸗Zucker⸗ Production durch den Umstand erregt waren, daß neuerdings wegen der lockenden Spirituspreise eine Anzahl Fabriken in Branntwein⸗Brennereien verwandelt worden sind. (Pr. C.)

Der Handelsverkehr zwischen Deutschland und Aegypten hat seit einiger Zeit sehr an Lebhaftigkeit verloren, wozu, neben der allge⸗ meinen politischen Krisis, auch mannigfache Beschwerden über die dortige Verwaltung beigetragen haben mögen. Ein uns vorliegender Brief aus Alexandria giebt zwar zu, daß der orientalische Krieg den Absatz auf den Märkten Aegyptens ansehnlich vermindert und alle Kreditverhältnisse ungünstiger gestaltet hat; doch versichert unser Korrespondent, daß Fabri⸗ kanten, welche auf Grund bestimmter Aufträge Sendungen dahin machen, regelmäßige Zahlung, wie bisher, erhalten, und daß daher diejenigen Häuser, welche solche Aufträge unausgeführt lassen, ihren eigenen Interessen zuwider handeln. (Pr. C.) 8

Leipz’g, 1. April.

Leipzig-Dresdener 148 ½¼ Br. 148 ¼ G. II EEIAEEE 2 Säichssch-Baierische 78 ½ Br.

Sächsisch-Schlesische 95 ¼ Br. Löbau- Zittauer 23 G. Magdeburg-Lcipziger 221 Br., 219 G. Berlin-Anhalti- sche 94 ½ Br. Thüringer 81 Br., 81 G. Anhalt Dessauer I. andesbhank- Actien 124 ½ Br., 124 G Braunschweiger Bankactien 97 Br. Wei- marische Bankactien 87 G. Wiener Banknoten 70 ¾ Br., 70 ½ G.

SHHanabzzrg. 1. April, 3 Uhr 5 Minuten Nachmittags. erheblich höher gehalten bei sehr geringem Geschäft. Berlin- Hamburger 81 ½. Köln-Mindener 93. ger 28. Mecklenburger 30. Kieler 89. 3proz. Spanier 29 %. 1proz. Spanier 15 ½. Sardinier 68. 5 proz. Russen 81.

Getreidemarkt: Weizen sehr animirt, 170 Pommern, 171 Holstein brzahlt. Roggen animirt. Sechr bedeutende Umsätze in Hafer zu höhe- ren Preisen.

Oel fest. Kaffee etwas sester, 4 ¾, 1¾¼.

** ISmyrna, 22. März. (Lira türkisch 108 Piaster.) Para.

Börse Geldcourse: Magdeburg-Wittenber-

Zink ohne Umsatz.

Die heutigen Wechsel-Course sind: London 116 ½ 117 ¼ Piaster. Paris 187 Triest 360 a 365 Para.

Breslan, 3. April, 1 Uhr 35 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 73 ½ G. Freiburger Actien 87 ½ Br. Oberschlesische Acten Litt. A. 142 ¾ Br. Oberschlesische Actien Litt. B. 123 ½ Br. Oberschlesisch-Krakauer 75 ¼ Br. Neisse- Brieger 51 ¾ Br.

Getreidepreise: Weizen, weilser, 93 107 Sgr., gelber 93 105 Sgr. Roggen 73— 82 Sgr. Gerste 64 71 Sgr. Hafer 36— 44 Sgr.

Stettimn, 3. April, 2 Uhr Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Weizen 88 96, Frübjahr 97. Roggen 64 67, Frühjahr 65, Juni-Juli 66 ½. Spiritus Frühjahr 12 ½. Oel loco, April- Mai 12 ⅛, September-Oktober 11572, 11 ½, alles be⸗.

Frankfaurt a. M., Sonnabend, 1. April, Na hmittags 2 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Günstige Stimmung. Schluss-Course: Nord- bahn 33 ½. 5proz. Metalliques 57 ⅛. 4 ½proz. Metalliques 52 ¾. 3 proz. Spanier 31 ¾. 1proz. Spanier 16 ½. Kurhessische Loose 30. Wien 855½. Hamburg 89 ⅛. Paris 94 ½. Amsterdam 100 ½. Ludwigsbasen - Bexbach 98 ⅞. Nainz-Ludwigshafen 79.

Bien, Sonnabend, 1. April, Nachmittags 1 Uhr 30 Minuten. (Tel. Dep. d. C. B.) Börse sechr animirt. Schlufs-Course: Silber- anleihe 107. 5proz. Metalliques 85. 4 ½proz. Metalliques 75. Bank- actien 1160. Nordbahn 217 ½. 1839er Loose 116. Neueste Anleihe 88 ¾. London 13, 35. Augsburg 137. Hamburg 102. Paris 161 ½. Gold 40 ½. Silber 36.

Wlien, Montag, 3. April, Nachmittags 1 Uhr 30 Minuten. (Tel. Dep. d. C. B.) Flauere Stimmung ohne Grund Schluss-Course: Silberableihe 107. 5proz. Metalliques 84. 4 ½proz. Metalliques 74. Bankactien 1140. Nordbahn 215 ½. 1839er Loose 115 ¼. Ne An- leihe 80 ½. London 13, 52. Augsburg 141.

165. Gold 44. Silber 39.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 4. April. Im Opernhause. (60ste Vorstellung.) Das hübsche Mädchen von Gent. Großes pantomimisches Ballet in 3 Akten und 9 Bildern. Vorher: Das Geheimniß. Singspiel in 1 Aufzuge, aus dem Französischen, frei übersetzt von C. Herklots. Musik von Solié. Mittel⸗Preise.

Im Schauspielhause. (91ste Abonnements⸗Vorstellung.) Neu einstudirt: König Richard der Dritte. Trauerspiel in 5 Abthei⸗ lungen, von Shakespeare. Nach dem Original und der Uebersetzung A. W. v. Schlegel's für die K. Bühne bearbeitet von Fr. Förster. Anfang 6 Uhr. Kleine Preise.

Besetzung. König Eduard IV., vom Hause York, Hr. Sta⸗ winsky. Eduard, Prinz von Wales, nachmals König Eduard V., 15 Jahr alt, Herzog von York, dessen Bruder, 9 Jahr alt, Söhne Eduards IV., Fräul. Grawunder, Eveline Trepplin. Herzog George von Clarence, Herzog Richard von Gloster, nachmals König Richard III., Brüder Eduards IV., Herr Dessoir, Hr. Rott. Ein junger Sohn des Clarence, Clara Bethge. Graf von Richmond, aus dem

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