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ufers durch die russischen Truppen, welcher, wiez folgt, lautet:
Ew. Kaiserliche Majestät hatten mir zu befehlen geruht, den Uebergang über die Donau in den ersten Tagen des Märzmonats zu bewerkstelligen.
Dieser Allerhöchsten Willens⸗Aeußerung gemäß, beabsichtigte ich die Truppen, zwischen dem 7. und 10. März (19—22. März), an zwei Punkten auf das rechte Donau⸗ÜUfer hinüberzuführen; gegenüber Matschin uünd von Ismail aus, wie ich dem Herin Kriegs⸗Minister, unterm 20. Fe⸗ bruar, meldete. Als ich zum zweiten Mal nach Brailow kam, stellte es sich mit Gewißheit heraus, daß der Feind, 15 bis 20 Tausend Mann stark, dieser Stadt gegenüber stand und daselbst so stark befestigt war, daß, obgleich der Uebergang selbst an diesem Punkte ausgefuhrt werden konnte, ungeachtet aller Anstrengungen des Feindes, denselben zu verhindern, doch das weitere Vor⸗ dringen in derselben Richtung, um Matschin zu nehmen, nicht ohne sehr bedeu⸗ tenden Verlust ablaufen werde. In Anbetracht dieser Umstände zog ich es vor, gegen Matschin von zwei Seiten aus zu operiren: durch den Ueber⸗ gang der Truppen von Galatz und von Brallow. Obgleich diese Zersplit⸗ terung einen momentanen Nachtheil darbok und außerdem zwei Brücken nöthig machte, während nur eine in Galatz bereit stand, so gewährte sie dagegen die Vortheile, daß sie die Aufmerksamkeit des Feindes ablenkte und die Möglichkeit bot, in den Rücken von Matschin zu gelangen, auf dem
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Wege nach Garwan, und was die Brücke betraf, so hatte der General⸗
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Adjutant Schilder es möglich gemacht, aus der einen vorhandenen Brücke wit Hülfe am Orte befindlicher Materialien und Pontons zwei Brücken zu bauen, eine in Galatz und eine in Brailov.
Den Uebergang von Galatz aus übertrug ich dem General⸗Adjutanten Lüders, indem ich nachstehende Truppen zu seiner Verfügung stellte: Von der 9ten Infanterie⸗Division: das jeleztische Infanterie⸗Regiment, 4 Bat., das ssewskische do. 4 Bat., das bijanskische Jäger⸗Regiment 4 Bataillone, Von der 14ten Infanterie⸗Division: Das podolische Jäger⸗Regt., 4 Bat., das shitomirsche do., 4 Bat. Von der 15ten Infanterie⸗Division; Vom Hragaschen Inf.⸗Regt., 2 Bat., vom 3ten Scharfschützen⸗Bat., 2 Comp., as 5te Scharfschützen⸗Bat., 1 Bat., vom 5ten Sapeur⸗Bat., 3 Comp., zusammen 23 Bataillone und 5 Compagnieen. Das Uianen⸗Regt. Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten Konstantin Nikolajewitsch, 8 Escadrons.
5 22ste donische Kosaken⸗Regt. Walujew, 6 Ssotnien. Von der gien Artillerie⸗Brigade: Die 4te schwere Batterie, 12 Geschütze, die ö6te leichte do., 12 Geschütze, die 7te do., 12 Geschütze. Von der 14ten Artillerie⸗ Brigade: Von der Zten schweren Batterie 8. Geschütze, die 5ie leichte Batterie 12 Geschütze, die 5te leichte reitende Batterie 8 Geschütze, zusam⸗ men 61 Geschütze. Im Ganzen 24 ¼ Bat., 8 Eskadr., 6 Ssotn, und 64
Das zum Uebergange bei Brailow, unter meinem persönlichen Be⸗ fehle, bestimmte Detachement bestand aus folgenden Truppen: Von der l5ten Infanterie⸗Division: Vom modlinschen Infanterie⸗Regt. 2 Bat., vom pragaschen Inf.⸗Regt. 1 Bat., das ljublinsche Jäger⸗ Regt. 4 Bat., das samoszsche Jäger⸗Regt. 4 Bat., vom 3ten Scharfschüͤtzen⸗Bat. 2 Comp., vom 3ten Sapeur⸗Bat. 3 Comp., zusammen 11 Bat, und 5 Compagnieen. Vom Ulanen⸗Negimenle des Erzherzogs Albert von Oesterreich — 7 Escadrons. Vom 9ten donischen Kosaken⸗Regimente, Fomin, 5 Ssot⸗ nien. Von der 3ten schweren Batterie 4 Geschüͤtze. Die 4te schwere Bat⸗ terie 12 Geschütze. Die ö6te leichte Batterie 12 Geschütze. Die 7te leichte Batterie 12 Geschütze. Die Ste leichte Batterie 12 Geschütze. Zusammen 52 Geschütze. Der 5te Ponton⸗Park. Im Ganzen 12 ½ Bataillone, 7 Es⸗ radrons, 5 Ssotnien, 52 Geschütze und 1 Ponton⸗Park. 1
Dem General⸗Adjutanten Luͤders war vorgeschrieben, nach Bewerk⸗ stelligung des Ueberganges, auf dem über Garwan führenden Wege nach Matschin zu marschiren. Unabhängig von den Uebergängen bei Galatz und Brailow, waren bei Ismail, unter Befehl des General⸗Lieutenants Uschakoff nachstehende Truppen concentrirt: Von der 7ten Infanterie⸗Division: Das smolenslische Infanterie⸗-Regiment 4 Bataillone, vom mohilewschen Infanterie⸗Regimenn 2 Bataillone, das witebskische Jäger⸗ Regiment 4 Bataillone, das polozkische Jäger⸗ Regiment 4 Bataillone, zusammen 14 Bataillone. Die 2te Brigade der Zten leichten Kavallerie⸗Division 16 Escadrons. 6 Ssotnien Kosaken. Von der 7ten Alrtillerie⸗ Brigabe; Die Aste schwere Batterie 12 Geschütze, die 2te schwere Batterie 12 Geschütze, Die zweite leichte Batterie, 12 Geschütze. Die öte leichte reitende Batterie, 8 Geschütze. Zusammen 44 Geschütze. Im Ganzen: 14 Batalllone, 16 Escadronen, 6 Ssotnien und 44 Geschütze.
Dem General⸗Lieutenant Uschakoff war vorgeschrieben, etwas unter⸗ halb des Caps Tschetal den Uebergang über die Donau zu erzwingen, sich der, diesem Cap gegenüber errichteten türlischen Batterieen zu be mächtigen, und, nachdem er sich auf dem rechten Ufer festgesetzt haben würde, die Demonstrationen gegen Tultscha und Issaktscha zu unterstützen, welche von den, bei Galatz und Brailow übergesetzten Detachements unter⸗ nommen werden würden. Die Zeit des Ueberganges bei Galatz, Brailow und Ismail wurde vom 9. auf den 10. März angesetzt. Nach Hinüber⸗ führung einiger Truppentheile auf Fahrzeugen, war Befehl ertheilt, an den angegebenen Punkten unverzüglich zum Aufschlagen der Brücken zu schreiten. Um die Aufmerksamkeit des Feindes noch mehr ab⸗ zulenken, hatte der Oberst Surow den Befehl erhalten, mit einem Detachement, bestehend aus 2 Bataillonen Infanterie, zwei schweren Geschützen, 6 Geschützen der walachischen Artillerie, einer
on des ol'viopol'schen Ulanen⸗Regiments, nebst 2 leichten reitenden chü en, am gten eine starke Demonstration gegen Hirssowa auszufüh⸗ iese Demonstration hatte vollständigen Erfolg: durch das Feuer un ersg Artillerie wurde ein Theil der Epaulements der türkischen Batterie zerstört und drei Geschütze des Feindes demontirt; die übrigen führte der⸗ selbe vom Ufer fort. Das stürmische Wetter nöthigte uns, den Uebergang an allen drei Punkten, auf den 11ten zu verschieben. Um die Türken in Ungewißhest zu versetzen, an welchem Orte unsere Truppen den Uebergang machen würden, befahl ich am 10ten 4 Uhr Nachmittags, eine starl Kanonade aus unseren Batieri ZC“* linken Donauufer 888 f bes “ Flußarme, aufgefü ne. Bicse el, Byndoi, läͤngs dem matschinschen 8 ne, aufgeführt waren. Diese Batterieen waren mit bemerlens werther
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“ 8 Kunst errichtet, nach Angabe des General⸗ Adjutanten Schilder Um das Kreuzfeuer derselben zu verstärken, wurde während der Kanonade am 10zen das Kanonen⸗Boot Nr. 22 zur Spitze der Insel Bpndoi vorgeschoben, um den Raum längs dem rechten Donau⸗Ufern unterhalb des matschinschen Armes bestreichen zu können. Das gemeinsame Feuer aller dieser Bauterieen wirkte erfolgreich: die nach dem Arm von Matschin gekehrten feindlichen Batterieen erhielten bedeutende Beschädigun⸗ gen, aber ungeachter dessen danerte das Feuer derselben, obgleich geschwächt bis in die Nacht hinein. Am 11. März (23. März), mit Tagesanbruch,
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begann der General⸗Adjutant Lüders den Uebergang bei Galatz. Die
Turken erwarteten nicht, daß wir von dort aus übersetzen würden, und des⸗
halb wurde der Uebergang ohne jedes Hinderaiß bewerkstelligt. — Der türkische Reiterposten, welcher sich am rechten Ufer befand, verschwand so⸗ gleich. Im Dorse Asakla, wohin die Flanke unseres Vortrupps marschirte
befanden sich nur 50 Kavalleristen; beim Scharmuziren mit denselben wurde ein Kosak verwundet. Als die ersten Truppen bei Galatz übergesetzt waren
schrüut man zum Aufschlagen der Brücke; des heftigen Windes wegen konnte dasselbe aber erst um 5 Uhr Morgens am 13ten vollen⸗ det werden. Am 12ten schob General⸗Adjutant Lüders die Avantgarde unter dem Besehl des General⸗Lieutenants Grotenhelm in der Richtung nach dem Dorfe Garwon vor, ohne seine Haupt⸗Streitkräfte vom Ufer zu enifernen, welche nach und nach auf Fahrzeugen übergesetzt wurden, bis die Brücke fermg war, deren Aufstellung bei dem hefligen Winde sehr langsam von Statten ging. Am 13ten war die Brücke vollendet, was di
Trams, die Proviant⸗ und Fourage⸗Traw sporte zu den Truppen hinüberzuführen gestaͤttete. — Die Avantgarde des Detaͤschements tra
unbehindert in Garwon ein und setzte sich mit den Truppen des brailow⸗ schen Detaschements, welche Matschin schon besetzt hatten, in Verbindung, Am 14. März lagerte sich das Gros des Detachements im Dorfe Gar⸗ won. Von Brallow aus wurden, zum Schutze der Insel Byndoi, zwei Balaillone Infanterie (eins vom Pragaschen Infanterie⸗Regimente und eins vom Samoszschen Jäger⸗Regimente) beordert. — Alle Truppen auf dieser Insel wurden unter den Befehl des General⸗Majors Fürsten Urussow, von der Suite Ew. Kaiserlichen Majestät, gestellt. Die am 10. Maärz ausgeführte Kavonave hatte uns die Lage der feindlichen Batte⸗ rieen kennen gelehrt und möglich gemacht, da der Uebergang auf den fol⸗ genden Tag verschoben wurde, wähyrend der Nacht vom 10. auf den 11. März eine unserer Batterieen auf der Insel Bynkoi durch den Anbau von vier Embrasuren zu verstärken. Am 11. Morgens begann die Kano⸗ nade, welche ich bald einzustellen befahl, da die Türken dieselbe nicht beantworteten. Um 4 Uhr Nachmittags schritt man, bei erneuertem starken Feuer aus unsern Baiterieen, zur Erzwingung des Ueberganges. Der Befehl üͤber die Landungstruppen wurde dem Chef des Stabes, General⸗Adjutanten Kotzebue übertragen. Drei Bataillone des Samoszschen Jaͤger⸗Regts, zwei Com⸗ pagnieen des 3ten Sapeue⸗Bataillons '.4 Geschütze der Sten leichten Bat⸗ terie und 50 Kosaken vom 25sten donischen Kosaten ⸗Regimente Sarubin, waren rechtzeitig in verschiedene größere und kleinere Fahrzeuge eingeschifft worden; um 4 Uhr Nachmittags fuhren sie, unter Gesang und Hurrarufen,
von der Abfahrt in der Nähe der Quarantaine die Donau abwärts und
landeten wohlbehalten bei der Anfahrt Gitschet, unweit des türkischen Kaf⸗ feehauses. Während der Ueberfahrt unserer Truppen feuerte der Feind Batterieen, noch in den anstoßenden Logements, so daß man annehmen konnte, die Türken hätten ihre Verschanzungen gänzlich geräumt. Der Ge⸗ neral⸗Adjutant Kotzebue bildete aus den zuerst aus Land Gestiegenen eine Schützenkette, unter dem Befehl des General⸗Majors Wesselitski, damit unter deren Schutze die aus den Fahrzeugen ans Land gestiegene Infan⸗ terie sich in Compagnie-Kolonnen formiren könne, und sich an
die Spitze der Kette stellend, marschirte er auf dem Wege nach Matschin vorwärts. Während er diese Bewegung ausführte, ent⸗ sandte er den interimistischen General-Quartiermeister General⸗Major Buturlin mit einigen Mann griechischer Freiwilliger, links vom Wege, nach der vom Feinde verlassenen Bauerie, um die von Rohr bedeckte Lo⸗ kalität zu erkunden. Die Türken verharrten in Todesschweigen und kein Mann zeigte sich; sobald aber der General⸗Major Buturlin mit den Frei⸗ willigen durch die Embrasuren die Vatterie selbst betrat, eröffnete der in den Vertiefungen hinter der Batt rie und den Trancheen, welche dieselbe mit den übrigen Batterieen verbanden, versteckte Feind ein heftiges Feuer aus gezogenen Büchsen. Unsere Kette machte auf Befehl des General⸗ Adjutanten Kotzebue Halt und begann mit dem Feinde Schüsse zu wech⸗ seln. Unterdessen war das Aufschlagen der Brucke, welches dem Com⸗ mandeur der 1sten Brigade der 3ten leichten Kavallerie⸗Division, General⸗Major Stolpakow übertragen worden war, gleichzeitig mit der Ab⸗ fahrt der Truppen, begonnen worden. Als der Feind die Bewegung der Brückentheile nach dem Landungspunkte bemerkte, richtete er gegen diesen Ort ein Artilleriefeuer aus 2 nach der Donau gekehrten Embrasuren der Haupt⸗Ufer⸗Batterie, welche wir, ihrer Lage nach, nicht hatten zerstören können. In diesem Augenblicke rückte unsere Artillerie, welche auf Fahr⸗ zeugen hinübergesetzt war, vor und eröffnete, in Gemeinschaft mit den Bat⸗ eirieen auf der Insel Byndvi, ein Kartätschenfeuer gegen die nächsten Ufer⸗ Batterieen, hinter denen sich die Schützen und die Infanterie des Feindes hielten. Zu gleicher Zeit schritt man zum Traciren der Befestigungen des Brückenkopfes. Um 6 Uhr Nachmittags wurden 2 Bataillone des Ljublin⸗ schen Jägerregiments und 2 Geschütze hinübergesetzt, zur Verstärkung der 3 schon gelandeten Bataillone. Der Feind feuerte aus den erwähnten Ge⸗ schützen bis spät in die Nacht hinein, auf die Truppen mir Kartätschen, und auf die Brückenarbeiten mit Kugelu; außerdem drangen die Türken 2mal an ihrem rechten Flügel längs den Logements vor und eröffneten ein Bataillenseuer, welches uns nicht den geringster Schaden zufügte, theils weil sie zu entfernt waren, theils auch deshalb, weil unsere Infanterie, von kleinen Vertiefungen gedeckt, aufgestellt war. Die ganze Nacht hindurch war das Detachement auf seiner Hut, während ein Theil desselben an der Befestigung des Brückenkopfes arbeitete. In derselben Nacht wurden noch zwei Geschütze der Sten leichten Batterie auf das rechte Ufer hinüberge⸗ schafft. Die Kanonierboote, welche von dem Beginn der Landung am lin⸗
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ken Ufer abwärts gefahren waren, wurden dazu verwandt, den Theil des rechten Ufers zu beschießen, wo man zu landen beabsichtigte. Nachdem die Landung aber bewerkstelligt worden war, legten sich diese Boote quer in den Fluß, um das Aufschlagen der Brücke zu unterstützen und die Brücken⸗
Fahrzeuge zu halten, deren Anker bei dem Andrange des durch den Wind
verstärkten Stromes nicht halten wollten. Nachdem die erste Landung aus⸗ geführt war, wirkte das Dampfschiff „Pruth“ thätig mit bei Aufstellung der Brücke, indem es die Fahrzeuge stromaufwärts bugsirte und beim Ueber⸗ setzen der Truppen und der Artillerie hals. Bei contrairem Winde und star⸗ kem Andrange des Wassers gegen die Brücke, schritt deren Aufstellung sehr langsam vorwärts; deshalb wurden am 12. März bei Tagesanbruch die nachbleibenden 2 Bataillone des ljublinschen Jäger⸗Regiments in Fahrzeu⸗ gen auf das rechte Donauufer hinübergeschaff.
In der Nacht vom 11. auf den 12. März räumte der Feind definitiv seine Batterieen und zog sich in der Richtung nach Matschin zurück; un⸗ sere Vorposten rückten vor; die vom Feinde verlassenen Batterieen wurden durch unsere Truppen besttzt.
Als ich in der Nacht vom 12ten auf den 13ten vom General⸗Major Fürsten Urussew, von der Suite Ew. Kaiserlichen Majestät, aus Byndoi die Nachricht erhielt, daß der Feind Matschin verlasse und auf dem Wege nach Hirssowa hinziehe, befahl ich um 7 Uhr Morgens die übrigen Ba⸗ taillone auf das rechte Ufer hinüberzuschafen, und am linken Ufer befahl ich, das 9. donische Kosaken⸗Regiment des Oberst⸗Lieutenant Fomin und 3 Escadrons des Ulanen⸗Regiments des Erzherzogs Albert von Oesterreich zu sammeln, sobald die Brücke vollendet sein wuͤrde.
Um 8 ¾ Uhr Morgens war die Brücke fertig; zuerst gingen die Kosaken hinüber, nach ihnen die Ulanen und darauf rückte ich nach Matschin vor, mit 4 Bataillonen Infanterie, 2 Compagnieen Scharfschützen, einem Zuge Sappeurs, 3 Eskadronen Ulanen und 8 Geschützen der 8ten leichten Bat⸗ terie der 15ten Artillerie⸗ Brigade. Die Geistlichkeit mit dem Kreuz und die Aeltesten der Stadt mit Salz und Brod empfingen unsere Truppen.
Nach Einnahme der Stadt und Besichtigung der dortigen Befestigun⸗ gen übertrug ich den Befehl über die Truppen, welche Matschin besetzten, dem General⸗Major Wesselitski. Der Verlust während der Erzwingung des Ueberganges bei Brailow ist höchst unbedeutend: getödtet wurden 6 Ge⸗ meine; verwundet: der Geueral⸗Major Dubenski, welchem zu allgemeinem Be⸗ dauern das rechte Bein unterhalb des Knies weggerissen wurde, und 20 Gemeine; kontusionirt wurden der General⸗-Major Wesselitoki ganz leicht; der Artillerie⸗Stabscapitain Polubinski und 6 Gemeine.
Am 11. März mit Tagesanbruch begann der General⸗Lieutenant Uschakoff den Uebergang über die Donau zu forciren; Kanonenboote nebst
2² Uferbatterieen eröffneten das Feuer, welches bis 11 Uhr dauerte und die türkische Batterie zum Schweigen brachte. Als das feindliche Feuer auf⸗
gehört hatte, setzten sich die zur Landung bestimmten Fahrzeuge aus dem Kilia⸗Arme der Donau in Bewegung, fuhren in den Sulina⸗Arm und um as Cap Tschetal herum, ohne allen Verlust, ungeachtet dessen, daß die ürkischen Batterieen, als sie diese Fahrzeuge erblickten, aufs neue auf die⸗
selben zu feuern begannen. 2 Bataillone des mohilewschen Infanterie⸗Regiments, 2 Balaillone des polozkischen Jäger⸗Regiments und 4 Geschütze der 2ten
eichten Batterie der 7ten Artillerie⸗Brigade wurden zuerst auf das rechte Ufer hinübergesetzt, ihnen folgten die übrigen Truppen. Die Jäger⸗Bri⸗
gade der 7ten Infanterie⸗Division wurde links nach Ssomow⸗Girl entsandt, g 8
und 2 Bataillone des Mohilewschen Regiments marschirten rechts gegen
eine türkische Batterie, welche die Aufstellung der Brücke bedrohte. Die
Jäger gingen, ohne einen Schuß abzufeuern, bis Ssomow⸗Girl, hier aber
stießen sie auf heftigen Widerstand; das gegenüberliegende Ufer war vom Feinde besetzt. Der General⸗Lieutenant Uschakoff ließ die Infanterie außer Schußweite Halt machen und befahl das Ufer des Girl mit Schützen zu besetzen; darauf rückten die Jäger rasch vorwärts; der Feind zog sich in Eile zurück, Unterdessen waren die zwei Bataillone des Mohilewschen Regiments, welche die feindliche Ufer⸗Batterie einnehmen sollten, von Kanonen⸗ und Flinten⸗
ohne daß es ihm gelungen wäre, die Brücke zu vernichten.
feuer empfangen worden. Unsere Soldaten schritten mit heroischer Tapfer⸗
keit vor, die Offiziere voran; die erste Befestigung wurde sogleich mit dem Bajonet genommen; hinter derselben befanden sich aber 5 Traversen, welche
sich mit einer Seite an die Donau, mit der andern an einen Sumpf lehnten, und hinter diesen Befestigungen war ein starkes geschlossenes Werk. Hier vertheidigten sich die Türken mit der größten Hartuäckigkeit. Die Bataillone des Mohilewschen Regiments stürzten, eins nach dem andern, kühn zum Sturme; zur Unterstützung des Angriffs wurden 3 Bataillone des Ssmo⸗ lenskischen Regiments entsandt; das Schießen und das Handgemenge dauerte bis 9 Uhr Abends, endlich aber wurden alle feindlichen Befesti⸗ gungen genommen und mit denselben 9 eherne Geschütze, darunter ein Be⸗ lagerungsgeschütz; 150 Mann wurden zu Gefangenen gemacht, unter ihnen der Befehlshaber der Batterie; der Rest der Garnison, mit Ausnahme derer, denen es gelang, sich durch die Flucht zu retten, wurde niedergemacht.
Unsererseits haben wir gegen 400 Mann an Todten und Verwundeten verloren. (Da noch kein genauer Bericht vom General Uschakoff einge⸗ gangen, so ist diese Zahl nur annähernd; eine genaue Angabe wird später geliefert werden.) Unter Letztern befindet sich der Commandeur des Mohi⸗
lewschen Infanterie⸗Regiments, Oberst Tjashel'nikow, der Oberst⸗Lieutenant
Amantow und der Oberst⸗Lientenant Wosnessenski; getödtet wurden fünf Ober. Offiziere, verwundet 17. Am 12. März fuhr ein Theil der Flottille die Donau aufwärts und abwärts bis zum Kap Tschetal, und schritt man zum Anfschlagen der Brücke. Die Türken, in Schrecken gejagt durch die am Tage zuvor erlittene Niederlage räumten Tultscha und zogen sich nach Babadagh zuruück. Die Jäger⸗Brigade der 7ten Infanterie⸗Division besetzte Tultscha, und die an diese Stadt stoßenden türlischen Befestigungen. Solchergestalt wurde, gleichzeitig an drei Punkten, der Uebergang unserer Truppen üher die Donau bewerkstelligt. (Es folgt dann die Aufzählung der Personen, welche sich besonders ausgezeichnet haben. Dann schließt der Bericht, wie folgt:) Gleich nachdem der nebergang über die Donau bewerkstelligt war, wurde der Oberst Delwig, vom Shitomirschen Jäger⸗Regimente mit einer Ssotnia Kosaken nach Isaktscha detachirt; er fand diesen Punkt vom
Feinde geräumt. Unsere Truppen wurden überall mit ungeheuchelter Freude
V enfangen und die Einwohner Isaktscha's, aller Stände, kamen ihnen mit V Salz entgegen. Unterdessen hatte der Oberst Surow, welcher am inten Donau⸗Ufer Hirsowa gegenüber, gelassen war, dem Gene⸗ V tal Fürsten Gortschakoff berichtet, daß die Türken in V der’ aͤcht vom 13. auf den 14. März, die Position gegenüber Gura⸗ Jalomitzy verlassen hätten, die feindlichen Batterieen uf dem rech⸗ ten Ufer gänzlich geräumt seien und Niemand in denselben geblieben wäre Zun selben Z it lief von dem Posten gegenüber Hirssowa der Bericht ein daß weder in den Befestigungen von Hirssewa, noch im Dorfe Warosch ein feindlicher Soldat sichtbar sei. Nachdem der General⸗ Adjutant Fürst V Gortschakoff diese Berichte erhalten hatte, befahl er dem Obersten Surow, sich durch Kosaken davon zu überzeugen, ob Hirssowa wirksich vom V Feinde verlassen sei und falls diese Stadt geräumt sei dieselbe zu besetzen; wenn sich daselbst aber ein unbedeutendes feindliches Detachement befinden
sollte, so solle er, je nach der Stärke desselben, die Türken wia Ci.e Ftsteg eilfertig Hirssowa, worauf diese Stadt von den Kosaken besetzt varaff b der Einwohner war der Feind in der Richtung nach Schweden und Nortwvegen. Ein der Pr. C.“ vorlie⸗ gendes Schreiben aus Sto ckholm vom 7ten d. M. meldet, daß die Lruppenbewegungen zur Verstärkung der Garnisonen in den Hafenstädten und auf Gothland nunmehr begonnen haben. Von Carlocrona ist auf drei Dampfschiffen bereits 1 Bataillon In⸗ fanterie nach der gedachten Insel abgegangen. Auch in Stockholm hatte man Kenntniß davon, daß die Insel Aland von den russischen Truppen verlassen und sämmtliche Kanonen und Pulvervorräthe von dort nach Sweaborg beschafft worden. Doch bezweifelte man, daß die mit bedeutenden Kosten seit 14 Jahren am Bremarsund erbau⸗ ten Kasernen und anderen festen Werke geschleift worden seien. Aus demselben Schreiben erfahren wir, daß die in deutschen Zei⸗ tungen wiedergegebene Nachricht, als ob England der schwedischen Regierung Subsidien angeboten und sie zur Theilnahme an dem Kriege gegen Rußland aufgefordert habe, ihren Ursprung aus einem Artikel eines Stockholmer Lokalblattes herleitet, welchem keinerlei Glaubwürdigkeit beiwohnt. Offenbar ist die Nachricht dadurch ver⸗ anlaßt, daß die bekannten Depeschen, durch welche die beiden west⸗ lichen Großmächte die schwedische Neutralität anerkennen, eine Stelle enthalten, welche darauf hindeutet, daß man erforderlichenfalls Schweden bei der Aufrechthaltung der Neutralität unterstützen werde. 88E11““ April. bereits erwähnt) vor Kurzem die Mittheilung gebracht, daß der Kaiser von Rußland nur auf das Zugeständniß hin die schwedisch⸗ norwegische Neutralität anerkannt habe, daß eine im Jahre 1742 in Schweden erlassene Bestimmung, nach welcher
„Morgenbladet“ hatte (wie
nicht mehr als vier fremde Kriegsschiffe auf einmal in den Hafen einer Festung eingelassen werden sollen, wieder erneuert werde. „Morgenbladet“ theilt nun mit, daß dieses Verbot nicht blos an die schwedischen Festungs⸗Kommandanten ergangen, sondern daß auch den Lootsen ausdrücklich befohlen worden sei, kein fünftes fremdes Kriegsschiff in einen Festungshafen einzulootsen; ja dasselbe Verbot sei, obwohl es nur für Schweden auf Geltung Anspruch machen könne, auch den norwegischen Festungs⸗Kommandanten zu⸗ gegangen. „Morgenbladet“ vernimmt nun, daß diese Angelegenheit im Storthing in zwei geheimen Sitzungen ausführlich diskutirt und endlich mit 54 gegen 52 Stimmen der Beschluß gefaßt worden sei, die Berathung darüber nach den Osterferien wieder aufzu⸗ nehmen.
Dänemark. Kopenhagen, 13. April. In Bezug auf den Ausgang der Ministerkrisis herrscht noch immer dieselbe Unge⸗ wißheit, wie bisher.
Gestern früh gingen zwei englische Dampfschiffe südwärts und kamen von Süden her die englische Schraubenfregatte „Dauntleß“, so wie um 12 Uhr zwei englische Kriegsräderschiffe hier an. „Fae drelandet“ zufolge hatte die Fregatte „Dauntleß“ in der Ostsee gekreuzt, war in dem finnischen Meerbusen bis Sveaborg gelangt und hatte dort 18 russische Linienschiffe im Hafen liegen sehen. Die „Imperieuse“, die ebenfalls eine Recognoscirung unternommen, hatte auf eine russische Korvette Jagd gemacht, die indeß nach Sveaborg entkam.
Nyborg, 12. April. Gestern Nachmittag 4 Uhr passirte das französische Linienschiff „Austerlitz“ südwärts hier vorbei.
In dem starken Sturm am Freitage gerieth eins der engli schen Schiffe, der „Cressy“, von 90 Kanonen, in große Gefahr. Es lag vor zwei Ankern; die Macht des Sturms zerbrach aber die beiden schweren Ketten wie Segelgarn, und das Schiff trieb mit starker Fahrt nach der schwedischen Küste. Die andern Schiffe konnten nichts zu dessen Rettung thun. Inzwischen gelang es der Mannschaft des „Cressy“, ein Paar Segel aufzuziehen, auch wurde die Dampfkraft benutzt, und so kam er denn nach seinem Anker⸗ grunde zurück, nachdem man ihn schon halb aufgegeben hatte.
— Die „Hamburger Nachrichten“ enthalten aus Kopen⸗ hagen, den 13. April, eine telegraphische Depesche, die wir nach⸗ stehend mittheilen, ohne ihren Inhalt vertreten zu wollen: Die gestern mit der Fregatte „Dauntleß“, Capt. Rider, angekommenen Depeschen berichten, daß bei Helsingfors 18 russtsche Linienschiffe