1854 / 92 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Während der letzten Tage sind nur kleinere Truppen⸗Detache⸗ ments eingeschifft worden, welche sich zu den bereits im Mittel⸗

Meere befindlichen Regimentern, denen sie angehören, begeben

sollen. In wenigen Tagen erfolgt jedoch wieder die Einschiffung größerer Abtheilungen, zuerst des 5ten Regiments Garde⸗Dragoner und des 14ten, 39sten und 89sten Infanterie⸗Regiments, welche sämmtlich in Irland stehen; ebenso des 19ten Regiments, welches gegenwärtig im Tower stationirt ist. In dem Arsenal in Deptford werden die größten Anstrengungen gemacht, um eine große Anzahl von Transportschiffen, welche jetzt vor Deptford liegt, zu verpro⸗ viantiren und zur Aufnahme der Truppen bereit zu machen.

Aus den am 12ten im Druck dem Parlament vorgelegten In⸗ structionen für die Befehlshaber der in den arktischen Meeren be⸗ findlichen Entdeckungsschiffe ergiebt sich, daß dieselben spätestens im Sommer 1855 heimkehren und die Nachforschung nach der Expedi⸗ tion Sir J. Franklin's nicht über diesen Zeitpunkt hinaus fort⸗ Für den Fall, daß England in Krieg verwickelt werde, ist ihnen vorgeschrieben, sich an den Feindseligkeiten in keiner Weise zu betheiligen, gemäß dem völkerrechtlichen Brauche, welcher die unbedingte Neutralität aller auf wissenschaftlichen Expeditionen begriffenen Kriegsfahrzeuge statuirt.

Corfu, 9. April. Englische und französische Kriegsschiffe an der thessalischen Küste sind beordert, jedes Schiff anzuhalten und zu untersuchen, auf welchem man Kriegsbedarf für die Aufständi⸗ schen vermuthen könnte, und bei Befund festzunehmen. Auch dürfen ionische Schiffe bei gleicher Strafe keinen Passagier ohne regelmäßigen Paß an Bord haben.

Frankreich. Paris, 16. April. Der Senat hat einstim⸗ nig sich für Erlaß des Gesetzes ausgesprochen, welches das Kon⸗ ingent der vorigjährigen Altersklasse auf 140,000 Mann erhöht.

Der „Moniteur“ veröffentlicht einen Bericht des Marine⸗

ministers, der ein Dekret motivirt, um die Organisation des Genie-⸗

corps für die Marine zu ändern. Die Bilduugsschule dieses Corps, die bis jetzt zu Lorient sich befand, wird nach Paris verlegt, wäh⸗ rend die Zoͤglinge die Sommermonate über in den Häfen ihre praktischen Uebungen zu machen haben.

Türkei. Auszug aus dem Berichte des Mustafa Pascha erhalten, welcher an den türkischen Kriegsminister nach Konstantinopel gerichtet war. Ein Jauer des Mustafa Pascha überbrachte den Rapport an den Capitain des englischen Dampfers „L'Inflexible“ nach Baltschik,

welcher sofort nach Konstantinopel seinen Cours nahm, um die mit

der alliirten Flotte dort sich besindlichen Admirale und das türkische Ministerium von dem Ereigniß des russischen Donau⸗Ueberganges zu verständigen. Zur Zeit des von den Russen ausgeführten Do⸗

nau⸗Ueberganges befand sich (23. März) Omer Pascha, wie wir

es berichtet hatten, bereits in Rustschuk. Aus einem Rapporte, welchen der Vezier gleichfalls an den Kriegsminister schon am 18. März dirigirte, geht die Absicht deutlich hervor: mit 60,000 Mann unterhalb Nicopolis, in der Nähe der römischen Wälle (Aluta⸗Flußgebiet), über die Donau an dem linken Ufer, und zwar einverständlich mit dem türkischen Corps von Widdin⸗Kalafat, operativ vorgehen zu wollen. Das Ministerium soll diesen Plan nach zwei⸗

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tägiger Berathung nicht gebilligt und den Vezier beauftragt haben, die

Offensive erst nach Eintreffen der englisch⸗französischen Hülfsstreitkräfte Wenn sich Omer Pascha mit seinem neuesten Plane

zu ergreifen. nach Stambul wendet, so scheint er es nur gethan zu haben, um die Verantwortlichkeit im Falle des Mißlingens von sich abzuwälzen. In einer ganz anderen exceptionellen Situation befindet sich der Kommandant von Kalafat; er muß nicht nur jeden feindlichen An⸗ griff abwehren, sondern jede Annäherungsarbeit zur Belagerung der Verschanzungen des Brückenkopfes sogleich zerstören, das heißt: Achmet Pascha muß defensiv und offensiv vorgehen. Seit dem 28sten

M. bis 11. April sind größere beiderseitige Recognoscirungsbe⸗ wegungen der Truppen bei Kalafat allerdings lebhafter geworden, aber resultatlos geblieben. Ein Schlachtbericht liegt noch nicht vor. Omer Pascha begab sich am 27sten v. M. auf die Nachricht von der Besetzung der Dobrudscha durch die Russen mit seiner ganzen Suite nach Schumla. Der gut befestigte Brückenkopf bei Czerna⸗ woda wurde von den Russen am S8ten d. M. besetzt. Mustapha Pascha hat auch türkisch Czernawoda (Karassu) geräumt und sich nach Basardschik begeben, wo sich bekanntlich die Ausläufer des Balkangebirges befinden. Sein Corps bildet den rechten, jenes des Mahmud Pascha in Rasgrad den linken Flügel der Balkan⸗Armee, dessen Centrum sich an Schumla lehnt. In der Dobrudscha steht das 5te Infanterie⸗Corps des General Lüders mit der 14ten und 15ten Infanterie⸗ und 5ten Kavallerie⸗-Division, dann die 7te In⸗ fanterie⸗Division des Generals Uschakoff III. und zwar in einer Stärke von 56 Bataillonen (die Hälfte Jäger und Scharf⸗ schützen), 36 Escadronen und 160 Kanonen, und diese bedeutende Masse führt den Namen: erstes aktives Operationscorps. Auf das plötzlich erfolgte Erscheinen so beträchtlicher Streitkräfte am rechten Ufer der Donau war Omer Pascha nicht gefaßt, und es ist ein⸗ leuchtend, daß er die Balkan⸗Armee an die Donaulinie nicht vor⸗

rücken machen kann, wenn seine rechte Flanke und sein Rückzug so

Der österreichische „Soldatenfreund“ hat einen

bedroht ist. Der Vezier ist an Schumla festgebannt und kann nur an die Vertheidigung der Balkanpässe sein Augenmerk richten. Auch ist es einleuchtend, daß die Kommandanten der Donaufestungen keine Offensive zu ergreifen, sondern sich lediglich auf die Verthei⸗ digung der von ihnen besetzten Objekte zu beschränken haben.“ Vom Kriegsschauplatz an der Donau hat der „Wan⸗ derer“ Berichte vom 11ten und 12ten d. M. Diese melden, daß sich ein Kriegsereigniß von Bedeutung auf keinem Punkte der Do⸗ naulinie ereignet habe, dagegen viele interessante Einzelnheiten be⸗ kannt geworden sind. Seit Beginn des Monats April vergeht kein Tag und keine Nacht, an denen nicht kleine Ueberfälle der Türken vom rechten Ufer aus gegen Giurgewo stattfinden, die in der Regel eine mehr oder minder heftige Kanonade im Gefolge haben, wobei die Bomben weit in die Stadt einschlagen. In den letzte 1 Tagen haben drei Feuersbrünste stattgefunden, die nur mit Mühe gelöscht werden konnten. Das ganze linke Donauufer ist durch ab⸗ wechselnde Batterie⸗, Infanterie- und Kavallerie⸗Aufstellungen stark

besetzt. Jede Bewegung der Türken wird genau beobachtet. Den

Positionen Turnu⸗Islas wird von Seite der Russen große Auf merksamkeit zugewendet, da die Türken bei Nikopoli viele Schiff zusammenziehen und Brückenmateriale anhäufen, und man glaubt, der Donauübergang werde auf diesem Punkte durch Sali Pasche ehestens versucht werden. Die Türken haben bei Rustschuk, Si listria und Widdin Lager bezogen.

Nach Berichten aus Jassy vom 13ten d. M. wird der Feld⸗ marschall Fürst Paskewitsch am 15. April in der Moldau ein⸗ treffen und sein Hauptquartier in Fokschan nehmen.

Die Post aus Konstantinopel vom 6ten bringt keine Mitthei lung von großer Bedeutung. Die vereinten Schutzflotten waren noch vollzählig im Meere. Die Pforte wird nach dem erwarteten Eintreffen der Nachricht von der Kriegserklärung Englands und Frankreichs ein neues Manifest an das Volk veröffentlichen. Eine große Zahl der ausgewiesenen griechischen Unterthanen hat sich entschlossen, im Lande zu verbleiben und den türkischen Schutz anzunehmen. Eine Deputation der gegen Rußland in Aufstand stehenden Cirkassier ist unter Anführung eines Anverwandten Scha⸗

myles eingetroffen. Zwei englische Handelsschiffe sind aus Odessa

eingetroffen. 1 Briefe aus Odessa vom 2ten d. M., welche über Bukarest

eintrafen, melden, daß an den Befestigungswerken des Hafens noch

immer und mit der größten Anstrengung gearbeitet wurde. Die Zeltenlager bei Odessa werden immer ausgedehnter und sind vor

einigen Tagen die Moskauer Garnisonstruppen eingetroffen. Zum

Garnisonsdienst werden überall Invaliden verwendet.

Nach einem direkten Bericht aus Odessa vom 6. April sind Schiffe der vereinigten Schutzflotten auf der Höhe von Odessa er⸗ schienen und wurden von Odessa aus deutlich gesehen.

Der „Oss. Triest.“ meldet ferner: Gallipoli angekommenen Franzosen sind größtentheils vom Genie⸗ Corps; binnen wenigen Stunden hatten sie Brücken zur Ausschiffung der Mannschaft, Bespannung und Munition zu nicht geringer

Verwunderung der Türken geschlagen, die mit fünftägiger Arbeit

noch gar nichts geschafft hatten.

Die Insurrection im Epirus und in Thessalien macht

nur geringe Fortschritte. Die Türken haben in Prevesa und

Janina beträächtliche Verstärkungen erhalten und sind in ihrer

Offensive glücklich. Grivas (der Ex⸗General, nicht der Lieutenant) befindet sich in Metzawo; Tzavellas verschanzte sich in Peta. Zervas und Karaiskaki befinden sich in Puli.

Die bei Platanas in Thessalien geschlagenen Türken erhielten aus Volo neuerdings Verstärkungen. Die Insurgenten unter den Befehlen des Rangos, Stratos und Hagi Petro bereiten sich vor, den Phersales anzugreifen, dem Zeinel Pascha mit 3000 Mann zur Hülfe eilt. In Armira stehen 2000 Türken gegenüber von 4000 Griechen, wo zwei anglo⸗ französische Fregatten im Hafen Anker warfen.

Nußland und Polen. Der „Russische Invalide“ theilt über die Einziehung der russischen Besatzungen am östlichen Ufer des Schwarzen Meeres Folgendes mit: Dem Fürsten Mentschikow wurde der Auftrag ertheilt, jene Posten eingehen zu lassen und die Garnisonen aufzuheben. Er führte diese Aufgabe aus, indem sieben russische Kriegsdampfer mit den entsprechenden Transportschiffen und Ruderbooten am 15. März von Gellentschik abgingen, an der kaukasischen Küste hinfuhren, bei den Posten anhielten, und die Garnisonen an Bord nahmen. Als sie zum Posten Nawaginsk kamen, erblickte man zwei Dampfschiffe: ein französisches und ein englisches. Man hielt mit dem Einschiffen inne und machte sich zum Kampfe bereit; die feindlichen Dampf⸗ schiffe hielten sich aber in der Ferne, gingen weiter, und die Ein⸗ schiffung wurde fortgesetzt. Unterdessen hielten diese Dampfschiffe, auf der Höhe des Postens Weljaminowsk, das russische Transport⸗ schiff „Bsyb“ an; zwei Offiziere kamen an dasselbe und richteten an den Commandeur (Lieutenant Tschebyschew) nachstehende Fragen: Welche Dampfschiffe waren beim Fort Nawaginsk zu sehen? Was

machen sie dort? Wer brennt die Posten nieder, die Tscherkessen

öe.“

oder Ihr? Weshalb brennt Ihr sie nieder? Wo ist Eure Flotte?

Nach Empfang der Antworten entfernten sich die Dampfschiffe, welche die Namen „Mogador“ und „Samson“ führen.

Am 17. März traf die ganze Expedition in Noworossiisk ein und setzte ans Ufer die Garnison der Posten: Nawajinsk, Golo⸗ winsk, Lasarew, Weljaminowsk, Tenjinsk und Nowotroizk. Stürme verhinderten die Escadre des Contre⸗-Admirals Wu⸗ kotitsch die Garnison aus dem Fort des „Heiligen Geistes“ abzuholen. Deren Ueberführung wurde vom 21. auf den 22. März durch das Dampfschiff „Gromonossez“ bewerkstelligt, welches unter dem Flügel⸗Adjutanten Obersten Skolkow zu diesem Zwecke auslief. Aus allen diesen Posten wurden, außer den Garnisonen, welche gegen

5000 Mann ausmachten, alle Familien von Militairs, die dort Le⸗

benden und ein großer Theil des Krons⸗Eigenthums weggeführt; der Rest so wie die Gebäude wurden niedergebrannt und die Be⸗ festigungen in die Luft gesprengt. Schweden und Norwegen. Stockholm, 13. April. Unterm 8ten d. hat der König eine Bekanntmachung in Betreff dessen, „was zum Schutze des schwedischen Handels und der schwe⸗ dischen Schifffahrt während des Krieges zwischen fremden Mächten beobachtet werden soll“, erlassen. 1 Nachdem die offizielle Nachricht eingegangen, daß England und Frankreich gegen Rußland den Krieg erklart haben, bringt unsere Regierung die Bestimmung der Neutralitäts⸗Erklärung in Betreff der den Kriegsschiffen der kriegführenden Maͤchte verschlossenen Häfen in Erinnerung. Diese Häfen sind: Stockholm innerhalb der Festung Warholm; Christiania innerhalb der Befestigungen bei Kaholmen; die innere Rhede der norwegischen Militairstation bei Horten; die Häfen von Carlstén und Carlscrona . innerhalb der Befestigungen, nebst dem Hafen Slitö auf der Insel Gottland, innerhalb der Batterieen bei Eneholmen. Dänemark. Kopenhagen, 17. April. Die Minister⸗ krisis ist bori sämmtliche Minister ohne Ausnahme behalten ihre Portefeuilles. h S 9 13ten bei Kastrup auf Grund gerathene englische Kriegsdampfschiff ist ohne Schaden abgekommen und am 15ten Nachmittags, von einem andern bugsirt, hier angelangt. V Ostindien und China. Bombay, 14. März. Die letzten Berichte aus Birma haben die Regierung veranlaßt, eine bedeutende henden Truppen anzuordnen. Es wird eine

rstärkung der dort ste I27; J“ 1 Ava“ aufgestellt, welche den Bestimmungen

sogenannte „Armee von

ral⸗Gouverneurs te E11“ ostindischer Infanterie, 2 Lokal⸗Bataillonen von Arraͤ⸗ can und Pegu, 1 Regiment irregulairer Kavallerie, 9 Batterieen Artillerie und vier Compagnieen Genie⸗Truppen bestehen und in der Weise vertheilt werden soll, daß sie die eroberten Provinzen ge⸗ gen jeden Angriff der Birmanen vollkommen zu decken geeignet ist. Nach Berichten aus Rangun vom 48 Februar hält man es selbst für wahrscheinlich, daß in nicht entfernter Zeit ein Vorrücken der britischen Truppen gegen Ava stattfinden werde. Der bereits erwähnte Angriff der Dacoits auf das Detachement des Major Allan fand am 25. Januar statt, als sich derselbe 37 Miles nordwärts von Tonghu befand, um dort die Gränze der neuen britischen Besitzungen abzustecken. Der Angriff wurde abgewiesen und bald darauf durch ein Schreiben des Bezirks⸗ vorstehers erklärt, in welchem der Major um 6 Ursache Fei Erscheinens in jener Gegend gefragt wurde. Majer Allau gah darauf die nöthigen Erklärungen und setzte seinen Marsch fort, wurde aber bei Tagarrah von Neuem angegrissen. Die m nen waren sehr zahlreich und hatten ihre Stellung befestigt, wurden aber von Neuem und zwar mit bedeutendem Verlust zu⸗ rückgeworfen. Indeß fand man es doch nöthig, das durch 120 europäische Soldaten nebst 2 Haubitzen L11X“ fehl des Obersten Poole zu verstärken. Der, ebenfalls bereits v8 wähnte Aufstand in Bassein fand in dem nördlichen Theile diese Bezirkes statt, wo es einigen birmanischen Häuptlingen gelungen war, eine Anzahl Bauern aufzuwiegeln. Es gelang b Fuf. Abtheilung englischer Truppen unter Capitain Fytche, diesen Auf⸗ and ; n unterdrücken. ““ 1 Ins scnng hr icht von der Annäherung des Deost Mahomed von Kabul an die ostindische Regierung betrifft, so beruht sie vor⸗ läufig nur auf Gerüchten, welche noch der Bestätigung Es heißt, Dost Mahomed habe einen Abgeordneten an, 88 6 tischen Kommissar in Peschawer, Major Edwardes, geschi f, helt der Bitte, man möge das früher Vorgefallene der Vergessenheit

Die letzten Nachrichten aus Persten sind über Mastat . eingegangen. Sie melden, daß die Behörden von Bender sich weigern, sich den Persern zu unterwerfen, und daß sie I eine Tributzahlung willigen wollen. 400 Perser haben das 6 umstellt und es sollen schon einige Gefechte stattgefunden haben. Von Mascat aus sind den Belagerten 3 Schiffe und 2000 Mann zu Hülfe gesandt worden. Andererseits heißt es, daß der 8 ben⸗Sugur den Persern zu Hülfe kommen will, und man rte daher einen ernsthaften Kampf in jener Gegend.

zufolge aus 5 Regimentern europäischer,

Das heutige „Reichsgesetzblatt“” enthält eine Verordnung, nach welcher der Belagerungszustand für Galizien, Ungarn und die Wojwodschaft aufgehoben wird. Für Ungarn und für die Wojwodschaft werden die wichtigsten politischen Verbrechen bis zur Aktivirung der Civil⸗ gerichte noch kriegsrechtlich abgeurtheilt.

Das französische Schraubenschiff „Austerlitz“ ist zur Flotte des Admiral Napier gestoßen. Ein englischer Kreuzfahrer unter Befehl des Admiral Plumridge hat 5 russische mit Salz beladene Schiffe aufgebracht, dieselben sind nach der Kiöge⸗Bucht abgeführt V ““

Ueber die russische Ex eenbn a a zöbrt man in Berichten ds sacn Iee.

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vom 25. Februar, daß Admiral . angasaki begeben hat und dort bald nach seiner Ankunft mit zwei hohen Staatsbeamten in Unterhandlung getreten ist, die auf dem freundschaftlichsten Fuße betrieben wurden. Diese Beamten erklärten von freien Stücken im Wesentlichen, daß die Regierung von Japan sich entschlossen habe, dem allgemein kundgegebenen Wunsche der fremden Nationen zu entsprechen allen fremden Nationen zu öffnen.

Putjatin sich direkt nach

Demgemäß solle es sofort

den fremden Schiffen gestattet werden, in diesen Häfen einzulaufen um zu repariren und Wasser und Feurung doch susfen V ,edegerzulgen zu vermeiden, die Mannschaften nicht landen Du . bemerklich, daß, bei der seit Jahrhunderten durchgeführt schlossenheit Japans einige Vorbereitungen nöthic ehi na, es daher ein Jahr verfließen müsse, bevor ein Handelstraktat abge⸗ schlossen, oder Handelsvorrechte bewilligt werden können. würde die Nachricht von dem bereits erfolgten Abschlusse eines Ver⸗ trages zwischen Japan und Rußland zu berichtigen sein. (H. B. H.)

Was den Handelsverkehr betrifft, so machten die Beamten

Danach

Wien, Sonntag, 16. April, Vormittags. (Tel. Dep. d. C. B.) 8

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Paris, Sonntag, 16. April. (Tel. Dep. d. C. B.) Der

heutige „Moniteur“ theilt mit, daß die Geschäftsträger Frankreichs Englands und Oesterreichs zu Syra der Feierlichkeit zu Ehren der, Unabhängigkeit Griechenlands nicht beigewohnt haben. 8

Kopenhagen, Sonntag, 16. April. (Tel. Dep. d. C. B.)

worden. 8 8

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Bremen, 13. April. Heute ist hier folgende obrigkeitliche Verord⸗ nung, den Handels⸗ und Schifffahrtsverkehr mit kriegfüh⸗ renden Staaten betreffend, erschienen:

„Nachdem zwischen mehreren europäischen Großmächten ein Kriegs⸗ zustand eingetreten und die Eröffnung der Feindseligkriten zu Lande und zur See erklärt worden ist, so sieht der Senat, um unter den obwaltenden Umständen vom bremischen Eigenthum Schaden und Verlust thunlich ab⸗ zuwenden und um die neutrale Siellung des bremischen Staates gegen Gefährdung sicher zu stellen, sich veranlaßt, hierdurch einen Jeden,

namentlich aber die Handeltreibenden und Schiffsrheder, darauf aufmerksam

zu machen, daß sie bri Handels⸗Unternehmungen nach und von Plätzen eines kriegführenden Staates, mögen dieselben nun in Blockadezustand sich befinden oder nicht, sich auf das Sorgfältigste und bei Vermeidung eigenen Nachtheils aller und jeder Verletzung derjenigen Verpflichtungen zu enthal- ten haben, welche das allgemeine Völkerrecht und die bremischen Staats⸗ verträge ihnen in Kriegszeiten auferlegen.

Wenngleich der Senat das Vertrauen hegen darf, daß die Hinweisung auf die den befreundeten Mächten und dem eigenen Staate schuldigen Rücksichten genügen werde, um die Bürger Bremens, wie bisher, so auch ferner von jeder den Grundsätzen des öffentlichen Rechtes zuwider⸗ lanfenden Unternehmung fernzuhalten, so will er gleichwohl, unbeschadet der etwa sonst noch erforderlich werdenden Maßregeln zur Aufrechter⸗ haltung der Neutralität des bremischen Staates die nachstehenden Vor⸗ schriften hiermit zur allgemeinen Nachachtung eingeschärft haben:

1) Die Ausfuhr aller nach dem allgemeinen Völkerrechte oder nach den bestehenden bremischen Staatsverträgen als Kriegscontrebande anzu⸗ sehenden Gegenstände, namentlich von Kriegsmunition, Pulver, Kugeln und Zündhütchen, von Schwefel und Salpeter, von Geschütz und Waffen aller Art und überhaͤupt von allen unmittelbar zur Kriegführung dienenden Gegenständen, nach dem Gebitte einer der kriegführenden Mächte, ist so⸗ wohl zu Lande als zu Wasser, und zwar gleichmäßig unter bremischer wie unier fremder Flagge, bis auf Weiteres untersagt. 1

Die Uebertretung dieses Verbots zieht neben der Confiscation der be⸗ treffenden Gegenstände eine nach den Umständen zu bemessende Geld⸗ oder Gefängnißstrafe nach sich.

2) Bei allen Versendungen nach den kriegführenden Staaten ist die Waare genau zu benennen und der Ausdruck „Kaufmannsgüter“ oder eine ähnliche allgemeine Benennung nicht zulässig.

3) Kein bremisches Schiff darf doppelte Schiffspapiere oder fremde 9 882) Die in Folge srüherer gesetzlicher Bestimmungen den beeidigten Schiffsmäklern obliegende Verpflichtung zur Anzeige der zur Verschiffung aufgegebenen, als Kriegskontrebande anzusehenden Güter, so wie 5 8.5 sorge für die Richtigkeit der Schiffsdokumente und Schiffspapiere, bleibt in

5 b zaa hierm drücklich unveränderter Wirksamkeit, und wird deren Beachtung hiermit aus⸗ von Neuem eingeschärft.“ (Wes. Zig.) b““

und die Häfen von Japan *