1854 / 102 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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: Ammon, Seec. 8b vom 1. Landwehe⸗Dragoner⸗Regmt. II. Armee⸗Corps. Am 11. März: v. Reichenb ach, Sec. Lt. vom 9. Inf. Regt. (Colberg). III. Armee⸗Corps. Am 7. Februar: Tack, Pr. Lt. von der Artili. des 1. Bats. (Spandau) 20. Landw.⸗Regiments. IV. Armee⸗Corps. Am 11. Februar: Graf zu Stolberg⸗Werni⸗ gerode, Gen. Lieut. und Chef des 27. Ldw. Regiments. V. Armee⸗ Corps. Am 2. Februar: Vold, Pr. Lt. vom 2. Bat. (Schrimm) 19ten Ldw. Regts. VI. Armee⸗Corps. Am 23. November 1853: v. Ols⸗ czewsky, Rittm. vom 6. Ldw. Hus. Regiment. VIII. Armee⸗Corps. Am 26. Dezember: Scheuck, Pr. Lt. vom 1. Bat. (Cöln) 28. Ldw. Regts. Am 2. März 1854: v. Morstein, Pr. Lt. vom 36. Inf. Regt. 4. Res. Regt.) Artillerie. Am 2. Januar: Daehnel, Seec. Lt. ind Rechnungsführer vom 1. Artill. Regt. Am 24. Januar: Schaeffer⸗ Sec. Lt. vom 2. Artill. Regt. Am 11. Februar: v. K albacher, Hauptm. vom 6. Artill. Regt. und v. Tippelskirch, Pr. Lt. vom 2. Artill. Regt. Gouvernements und Kommandanturen. Am 1. Januar: von Griesheim, Gen. Major und 1ster Kommandant von Coblenz und Ehrenbreitstein. Am 3. Januar: Dr. D bring, Ober⸗Stabs⸗ und Gar⸗ nison⸗Arzt von Berlin. Am 23. März: Dr. Brumby, Stabs⸗ und Garnison⸗Arzt von Luxemburg. Invaliden. Am 17. Februar: Loesewitz, Premier⸗Lieutenant vom Invalidenhause bei Berlin. 8 v“

de gI1m⸗ März 1854 zur

offiziellen Kenntniß gekommenen Todesfälle von aus⸗

geschiedenen und dimittirten Königlich preußischen Offi⸗

zieren des stehenden Heeres und der Landwehr, so wie

M von verabschiedeten Militair⸗Beamten.

Am 1. August 1852: Daeke, Pr. Lt. vom ehemal. 3. Ostpreuß* Ldw. Inf. Regt. Am 8. August: Koch, Sec. Lt. a. D. vom 24. Ldw. Regt⸗ Am 1. Sepiember: Römer, Sec. Lt. a. D. vom ehemal. 1. Ostpreuß Inf. Regt. Am 13. Dezember: Schrader, Haupltm. a. D. vom 15. Low⸗ Negt. Am 23. Dezember: Beckhaus, Pr. Lt. g. D. vom 15. Ldw. Regt. Am 13. Januar 1853: v. d. Ha gen, Major a. D. vom ehemal. 5. Kur⸗ märk. Ldw. Inf. Regt. Am 22. Februar: GSe gö. S. om 9. Ldw. Regt. Am 27. Februar: v. Wedell, Rittm. a. D. vom 4. Kür. Regt. Im März: Men t, Sec. Li. a. D. vom 19. Inf. Regt. Am 24. April: v. Wulffen, Hauplm. a. D. vom 26. Ldw. Regt. Am 3. Mai: Ih Bussche⸗Ippenburg, Major a. D. vom ehemal. 2. Rhein. Ldw. Kav. Regt. Am 15. Mai: v. Sack, pens. Oberst vom 30. Inf. Regt. Am 27. Mai: Born, Serc. Lt. a. D. vom 11. Inf. Regt. Am 13. Juni: Fehr. v. d. Goltz, pens. Hauptm. vom 4. ““ Sonoré, Rittm. a. D. vom 5. Ulan. Regt. Am 13. Juli: v. Twickel, pens. Hauptm. vom 15. Inf. Regt. Am 17. Juli: Treuding, Sec. Lt. a. D. vom 26. Ldw. Regt. Am 24. Juli; Bar. v. Weyher u. Nimptsch, pens. Major und Adjut. vom ehemal. General⸗Kommando von Branden⸗ burg und Pommern. Am 13. August: Graf v. Villers, pens. Hauptm. vom Ingen. Corps. Am 28. August: Rudorff, pens. Hauptm. vom 16. Inf. Regt. Am 1. September: Christmann, pens. Major vom 2. Artill. Regt. Am. 9. September: Lange, pens. Bats.⸗Arzt vom ehemal. komb. Garde⸗ Reserve⸗Bat. Am 12. September: Wahr en, pens. Hauptm. vom Train⸗ Depot in Königsberg. Am 28. September: Kaiser, pens. Pr. Lt. vom 18. Inf. Regt., und Tolles, Sevc. Lt. a. D. vom chemal. 1. pommer. Ldw. Kav. Regt. Am 1. Oktober: v. Kaphengst, pens. Major vom 3. Ulan. Regt. Am 3. Oktober: Wendorff, Hauptm. a. D. vom 2. Ldw. Regt, und v. Schenck, pens. Major vom 9. Infanterie⸗Regiment. Am 4. Oktober: v. Arnim, pensionirter Major vom 9. Infanterie⸗Regiment. Am 12. Oktober: v. Waldowski, pens. Hauptm. vom ehemal. 2. bran⸗ denburg. Inf. Regt. Am 15. Oktober; v. Radecke, pens. Major vom 1. Drag. Regt. Am 24. Oktober: v. d. 111““ vom 1. Inf. Regt. Am 29. Oktober: v. Fiedler, pens. Hauptm. vom 6. Ldw. Regt. Am 2. November: v. Chamier, pens. Hauptm. vom 36. Inf. Regt. v. Kleist, pens Pr. Lt, vom 9. Ldw. Regt. Am 7. Novem⸗ ber: Frhr. v. Nordeck, Sec. Lt. a. D. vom ehem. 1. westfäl. Lrw. Kav. Regt. Am 10. November: Tzahn, pens. Oberst⸗Lieut. vom 2. Artill. Regt. Am 18. November: v. Friederichs, pens. Major v. 17. Inf. Regt. Am 21. November: v. Sydow, pens. Major vom 3. Kür. Regt. Am 26. November: v. Sack, pens. Oberst⸗Lieut. vom 3. Garde⸗Ldw. Regt. Am 11. Dezember: Hoffmann, pens. Major vom 16. Inf. Regt. Am 12. Dezember: Franke, pens. Hauptm. vom 23. Lrw. Regt. Am 31. De⸗ zember: Künzli, pens. Hauptm. vom 4. Artill. Regt. Am 1. Januar 1854: Dr. Doebbelin, pens. Regts. Arzt vom 18. Ldw. Regt. Am 7. Januar: Graf v. Lehndorff, pens. Gen. Lieut. und Commandr, der 2. Kav. Brig. und v. Eberstein, pens. Major vom 5. Inf. Regt. Am 410. Januar: v. Suckow, pens. Pr. Lt. von der Land⸗Gendarmerie. Am 12. Januar: Herz, pens Major vom 22. Ldw. Regt. Am 14. Januar: Engelcke, Rittm. a. D. vom Garde⸗Drag. Regt. Am 19. Januar: v. Massow, pens. Gen. Lieut. à la suite Sr. Majestät des Königs. Am 25. Januar: v. M altitz, pens. Major vom 24. Ivfanterie⸗Regiment. Am 30. Januar: Baldamus, pens. Hauptm. vom 15. Ldw. Regt. Am 31. Januar: v. Zeuner, pens. Oberst zur Dispos., zuletzt Commandeur des 4. Hus. Regts., und v. Schmelin g, Lieut. a. D. vom vormaligen Drag. Regt. v. Esebek. Im Januar: v. Friderici gen. v. Stein⸗ mann, pens. Ob.⸗Lieut. vom 39. Inf. Regt. Am 1. Februar: v. Sy⸗ dow, pens. Rittm. vom 5. Huf. Regt. Am 13. Februar: v. Witzleben, Nittm. a. D. vom 2. Garde⸗Ldw. Regt. Am 15. Februar: Sembritzki, pens. Major vom 20. Inf. Regt. Am 16. Februar: v. Knobloch, pens. Gen. Major und Inspecteur der Artillerie⸗Werkstätten, und Frhr. v. Kott⸗ witz, pens. Oberst⸗Lieut, vom 27. Inf. Regt. Am 24. Februar: Gillet, Pr. Lt. g. D. vom 12. Inf. Regt. Am 27. Februar: v. Kameke, Ob.⸗ Lieut. a. D. v. 9. Ldw. Regt. Am 5. März: v. Blücher, Major a. D.

ehemal. Hus.⸗Bat. v. Schill, Graf v. P oninski, Major a. D. v. Garde⸗ Kür. Regt., und v. Ru EE111“*“* Garde⸗Ldw. Regt. Am 10. März: Hoffmann, pens. Oberst⸗Lieuten. vom 1. Artill. Regt.

Am 12. März: Lehe, pens. Major vom Garde⸗Reserve⸗Inf. Regt. Am 14. März: Eifler, Pr. Lieut. a. D. vom 9. Inf. Regt. Am 18. März: v. Gagern, pens. Major vom 20, Inf. Regt., und v. Bonin: Sec. Lt. g. D. vom 4. Drag. Regt. Am 20. März: v. U nruh, Rittm. a. D. vom ehemal. 1. komb. Reserve⸗Ldw. Regt. Am 23. März: v. Cjg use⸗ witz, pens. Gen. Lieut, u. Commandeur der ehemal. 9. Inf. Brig., und v. Tietzen u. Hennig, Rittm. a. D. vom ehemal. 7. Kurmärk. Ldw

Kav. Regt. Am 27. März: Köhnemann, Rittm. a. D. vom 31. Ldw

Regt. Am 28. März: Cusserow, pens. Major vom 5. Artillerie⸗-Regt. Im März: v. Sprenger, pens. Oberst vom 30. Inf. Regt.

Nichtamntliches.

Preußen. Berlin, 29. April. Se. Majestät der König haben durch einen Allerhöchsten Erlaß vom 26sten d. M. der in Lüttich domizilirten „Bergbau ⸗Gesellschaft des alten Berges“ Vieille Montagne) die Befugniß verliehen, das Eigenthum an den Grundstücken zu er⸗ werben, welche zur Ausdehnung ihres Gewerbebetriebes auf die preußischen Staaten erforderlich sind, und welche zum Theil einer Expropriation zum Zwecke des Bergbaues nach den Vorschriften der hierüber bestehenden Gesetze unterliegen. Die genannte Gesellschaft, welche, mit einem Grundkapital von 7,000,000 Fr. ausgerüstet,

einen sehr großartigen Geschäftsverkehr, namentlich in Zink, betreibt, hat sich auch allgemeine Anerkennung durch die besondere Sorgfalt erworben, welche sie der Lage der bei ihren Unternehmungen beschäf⸗ tigten Arbeiter zuwendet. (Pr. C.)

Von dem Kuratorium der Allgemeinen Landes⸗

Stiftung zur Unterstützung hülfsbedürftiger Krieger als Nationaldank war an die Zweite Kammer unterm 20sten d. M. die Aufforderung ergangen, eine Kammer⸗ Stiftung für die von der Allgemeinen Landes⸗Stiftung verfolgten Zwecke zu gründen. In einer vertraulichen Sitzung der Zweiten Kammer am 26sten d. M. ist über diese Aufforderung berathen und dieselbe abgelehnt worden. Der Präsident der Zweiten Kammer, Graf Schwerin, hat über das Ergebniß dieser Berathung dem Präsidenten des Kuratoriums der Allgemeinen Landes⸗Stiftung, General ⸗Major von Maliszewski, unterm 26sten d. M. folgende Mittheilung gemacht:

„Die von Ew. Hochwohlgeboren mir geneigtest übersandten Einladun⸗ gen, betreffend eine zur Feier des Jubiläums des Prinzen von Preußen, Königliche Hoheit, zu gründende Kammerstiftung für die allgemeine Lan⸗ des⸗Stiftung als Nationaldank, habe ich den Herren Abgeordneten der Zweiten Kammer behändigen lassen, und hat demnächst eine Berathung darüber stattgefunden, deren Ergebniß ich mich beehre Ew. Hochwohlgebo- ren auf vas gefällige Schreiben am 20sten d. M. hiermit ganz ergebenst mitzutheilen. So wenig die Wichtigkeit des Zweckes einer solchen Stiftung verkannt wird, und obgleich die patriotische A lgemeine Landes ⸗Stiftung mit Recht die lebhafteste Theilnahme verdient, so haben zu meinem Bedauern die Mitglieder der Zweiten Kammer doch die Betheiligung zur Errichtung einer besonderen Kammer⸗Stistung aus Gründen abgelehnt, deren Richtigkeit ich anerkennen muß. Es ist geltend gemacht worden, daß der größene Theil der Kammermitglieder in seinen eigentlichen Berufs⸗Krei⸗ sen schon anderweit und in verschiebener Weise sür den gedachten Zweck wirksam sei, daß dieselben mit dem nahrn Schlusse der Kammer⸗Session in ihre Privatverhältnisse zurücktehrten und damit für sie kein gemeinsames Band der Vereinigung mehr bestehe. Unter diesen Umständen vermag ich Ew. Hochvohlgeboren so wohlgemeinter Aufforderung keine weiteren Folgen 1111ö1“

Der Ober⸗-⸗Präsident der Provinz Preußen, Wirklicher Ge⸗ heimer Rath Eichmann, wird im Laufe des Monats Mai d. 82* auf einige Tage nach Berlin kommen, um wegen mehrerer Angele⸗ genheiten der Provinz bei den betreffenden Herren Ministern münd⸗ lichen Vortrag zu halten.

öbn Regierungsbezirk Stettin, ist nun auch die Städte⸗-Ordnung vom 30. Mai 1853 vollständig eingeführt worden.

Durch die Eröffnung der Zweigbahn von Freiburg nach Waldenburg und Hermsdorf ist es möglich geworden, auch den nieder⸗ schlesischen Steinkohlen einen erweiterten Absatz, namentlich nach den Stationen der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn, zu verschaffen. In Folge dessen ist zwischen der Königlichen Direction der letzteren Bahn und dem Direktorium der Breslau⸗Schweidnitz Freiburger Ei⸗ senbahn⸗Gesellschaft ein Vertrag über einen gemeinschaftlichen, zur Ersparung des Umladens auf durchgehenden Wagen zu bewirkenden Steinkohlen Transport aus den niederschlesischen Kohlen⸗Revieren nach den Stationen der Niederschle⸗ sisch-Märkischen Eisenbahn vorläusig auf drei Jahre abge⸗ schlossen und das diesfällige Abkommen höheren Orts genehmigt worden. Die Beförderung erfolgt ohne Unterschied des Reviers, in welchem die Kohlen verladen werden, gegen bestimmte, zwischen beiden Eisenbahn⸗Verwaltungen antheilig ausgeglichene Frachtsätze welche beispielsweise nach Lissa und Nimkau 8 Sgr. 3 Pf., na Görlitz und Hansdorf 15 Sgr., nach Frankfurt 20 S1 und nach Berlin 22 Sgr. für die Tonne betragen. Auch auf einen künftigen Coaks⸗Transport ist in dem Vertrage bereits Rücksicht genommen worden. (Pr. C.)

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Bgiern. Würzburg, 26. April. Gestern ist uns fol— gende Schreckenskunde geworden: die Stadt. Hammelburg (2749 Einwohner, 472 Häuser) ist ein Schutthaufen! Gestern Vor⸗ mittag 11 Uhr brach in der Post Feuer aus, welches furchtbar rasch sich verbreitete; die erste Nachricht, welche gestern Abends halb fünf Uhr hier ankam, sagte schon, ein Viertel der Stadt sei zerstört, drei Viertel ständen in Brand. Nach neueren Nachrichten, die heute um Mitternacht von dort ab⸗ gingen, stehen von ganz Hammelburg nur noch acht Häuser mit den Nebengebäuden.

Belgien. Brüssel, 25. April. Der „Moniteur“ bringt folgende Erklärung: „Der Handelsstand wird davon in Kenntniß gesetzt, daß an alle Justiz-⸗, Marine⸗ und Militairbehörden In⸗ structionen gerichtet worden, wodurch sie davon in Kenntniß gesetzt werden, daß Korsaren unter welcher Flagge auch immer oder mit welchen Kaperbriefen auch sie versehen sind, sei es, daß sie allein oder mit weggenommenen Schiffen erscheinen, in unsern Häfen nur bei drohender Seegefahr zugelassen werden. Die Behörden werden beauftragt, die Korsaren und ihre Prisen zu überwachen und sie so bald als möglich auslaufen zu lassen. Dieselben Behörden sind angewief

sen, keinen von den kriegführenden Mächten ausgegangenen Kaperbriefen gesetzliche Gültigkeit zuzuerkennen, wenn das Gou⸗ vernement des Königs nicht die Ermächtigung dazu ertheilt. Jedwede Person, die, den Gesetzen des Königreichs unterworfen, Kaper aus⸗ rüstete oder daran Theil nähme, würde sich also einerseits dem blosstellen, daß sie im Auslande als Pirat behandelt würde und

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andererseits, daß I e belgischen Gerichtshöfen nach der Strenge der Gesetze behandelt würde.

Der Minister des Aeußern gab in der: Kammer die Erklärung ab, daß er gestern mit einem antwerpener Rheder einen Vertrag geschlossen, dem zufolge eine Dampfschiffs⸗Verbindung zwischen Belgien und Brasilien errichtet werden solle. Die dafür nöthige Unterstützung wird dem Schatze gegen 50,000 Fr. für dieses Jahr kosten. Der Finanz⸗Minister verlangt zugleich einen Kredit von 5 Millionen Franken, der zu Vollendung der Staats⸗Eisenbahnen dienen soll und auf 4 Jahr vertheilt würde.

Frankreich. Paris, 27. April. Seine Majestät der Kai⸗ ser empfing gestern in einer Privat⸗Audienz den Marquis von Vi⸗ luma, außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Königin von Spanien, welcher, als Geschäftsträger Ihrer Kö⸗ niglichen Hoheit der Herzogin⸗Regentin von Parma, ein Schreiben seiner Souverainin überreichte, worin dieselbe den Tod ihres Ge⸗ mahls, des Herzogs Karl's III. von Parma, anzeigt.

Spanien. Madrid, 20. April. Die „Gazeta“ veröffent⸗

licht ein Dekret, welches für alle Reisenden im Innern Spaniens von Bedeutung ist. Alle Zollvisitationen im Innern des Landes sind fortan für Reisende aufgehoben. Statt der Pässe sollen für das Innere des Landes Paßkarten eingeführt werden.

Türkei. Aus Bukarest vom 19. April wird dem „Wan⸗ derer“ berichtet: Die hier seit mehreren Tagen cirkulirenden Ge⸗

rüchte, daß die Türken Küstendsche geräumt, und diese Stadt von den Russen besetzt worden sei, ist bis jetzt noch unbestätigt ge⸗ blieben. Im Gegentheil stimmen fast alle neueren Nachrichten darin überein, daß die Russen eine rückgängige Bewegung vom Meeresufer landeinwärts gemacht haben, und es ist Thatsache, daß sie sich in den letzten Tagen, und namentlich in Folge eines am 13. d. M. vorgefallenen, für sie ungünstigen Gefechtes, mehr in der Mitte des Trajankanals und im Winkel gegen Rassova zu konzentriren. Inzwischen ist am 14ten das Bombardement ge⸗ gen Silistria eröffnet und am 15ten und 16ten fortgesetzt wor⸗ den, aber bisher ohne Erfolg; auch zwei Landungsversuche der Russen an den zwei zuletzt genannten Tagen sind mit großem Ver⸗ üst zurückgeschlagen worden. In Folge dessen war das Bombarde⸗ ment vorgestern eingestellt, gestern aber wieder eröffnet. Der unterhalb der Festung Silistria liegende Marktflecken, welcher auch im Kriege von 1828—1829 ein Raub der Flammen wurde, gerieth

auch jetzt in Brand, und wird wahrscheinlich dasselbe Schicksal ha⸗

ben, da er von den Einwohnern, die sich vor dem Bombardement mit ihren Habseligkeiten zurückgezogen hatten, gänzlich verlassen ist.

Andererseits suchen die Türken die Aufmerksamkeit der Russen weiter donauaufwärts zu ziehen. Am 15ten und 16ten waren blu⸗ tige Gefechte bei Semnicea (gegenüber von Sistov); gestern sind wieder 6000 Türken herübergekommen, und der Kampf scheint auch heute fortzudauern.

Ueber das Gefecht, welches am 18ten zwischen Turnu und Simnitza stattfand, werden Details berichtet. Die Türken, 6000 Mann stark, von Sala Pascha selbst geführt, passtrten die Donau zur Nachtzeit, nachdem sie ein russisches Vorpostenpiket aufgehoben hatten, und griffen am frühen Morgen die russischen Schanzen an drei Punkten herzhaft an. Die überraschten Russen zogen sich mit großem Verluste zurück, kamen aber bald wieder mit beträchtlicher Verstärkung auf den Kampfplatz. Die Türken zerstörten zwei feind⸗ liche Schanzen, und zogen sich alsobald wieder auf das walachische Ufer zurück.

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„Rußland und Polen. Aus Warschau wird der „Pr. C.“ unter dem 26sten d. Mts. gemeldet, daß der dortige Kaiserlich französische General⸗Konsul, Herr Des Essards, von seiner Re⸗ gierung die Weisung erhalten hatte, nach Frankreich zurückzukehren und den Schutz der daselbst verbleibenden französischen Unterthanen, so wie die für diesen Zweck zurückbleibenden Archive dem Vertreter einer befreundeten Macht zu übergeben. Herr Des Essards hat sich zu diesem Behufe an den Königlich preußischen General⸗— Konsul gewendet, welcher seine Bereitwilligkeit unter der Be⸗ dingung erklärt haben soll, daß die Kaiserlich russische Regie⸗ rung einer solchen Uebereinkunft keine Schwierigkeiten entgegenstelle. Es befinden sich zur Zeit etwa 2000 französische Unterthanen im Königreich Polen, die zum großen Theil dort als Privatlehrer, Erzieher, Künstler, Handwerker ihren Unterhalt finden. Der Königlich großbritannische General⸗Konsul für Polen, Oberst Du Plat, soll von seiner Regierung noch kein Abberufungs⸗Schreiben erhalten haben; doch beabsichtigte er, zufolge der ihm von der pol⸗ nischen Behörde zugegangenen Weisung noch am 26sten d. M. Warschau zu verlassen. Die Zahl der im Königreich Polen leben⸗ den Engländer ist bei Weitem geringer, als die der dort befindlichen Franzosen, und wird auf ungefähr 60) geschätzn.

Schweden und Norwegen. Stockh olm, 21. April.

Der Herzog von Ostgothland ging am 12. d. in Carlscrona an Bord des Flaggenschiffs „Karl XIII.“ Am folgenden Morgen ging die Escadre außerhalb des Hafens und hat seitdem Uebungen im Schießen vorgenommen. . Wie übertrieben die früheren Angaben über die Stärke der Besatzungstruppen auf der Insel Gottland waren (die auf 16,000 Mann, wovon jedoch 9000 Mann als Nationalbewaffnung, ange⸗ geben wurden), ist aus einer jetzt erschienenen amtlichen Bekannt⸗ machung zu entnehmen. Dieselbe betrifft die Lieferung der Ver⸗ pflegungsgegenstände und Fourage für die Truppen auf Gottland für die Zeit bis zum 15. Juli, und wird darin angegeben, daß die Truppenzahl, die verpflegt werden soll, ungefähr 2725 Mann und 350 Pferde, welche nach der Insel kommandirt worden, und 3400 Mann der Nationalbewaffnung beträgt. Somit sind wenigstens vorläufig nur etwas über 6000 Mann auf dieser Irnsel

24. April. Die englische Flotte lag gestern, 19 Schiffe stark, ganz in unserer Nähe, auf der Rhede von Elfsnabben. Gestern um die Mittagszeit warf das Königliche Dampfschiff „Gylfe“, mit dem Commandeur Annerstedt am Bord, ganz nahe bei dem britischen Admiralschiff Anker. Derselbe machte un⸗ mittelbar darauf dem Admiral Napier seine offizielle Auf⸗ wartung und stellte demselben, dem Vernehmen nach, im Auftrage des Königs für einen beabsichtigten Besuch in der Hauptstadt das Dampfschiff zur Disposition. Nach zwei Stunden verließ der Com⸗ mandeur wieder das Admiralschiff und kehrte auf dem „Gylfe“ wieder nach Waxholm zurück, wohin, wie es heißt, Admiral Napier sich morgen auf einem seiner eigenen Fahrzeuge begeben wird, um von dort aus mit dem „Gylfe“ hierher zu kommen. Heute ist der hiesige britische Geschäftsträger, Hr. Grey, zur englischen Flotte hinausgefahren.

Durch ein vom Sten d. M. datirtes Cirkular sind alle schwedische Quarantaine⸗Anstalten dahin instruirt worden, daß zu Gunsten einheimischer und fremder Kriegsschiffe von den allgemeinen Vorschriften dahin abgewichen werden kann, daß 1) die Versicherung des Befehlshabers über den Gesundheitszustand der Orte, welche er berührt, und andere darauf Bezug habende Um⸗ stände genügen und, im Fall Quarantaine⸗ Pflichtigkeit vorhanden ist, 2) solche Schiffe nicht gezwungen sein sollen, nach den für an⸗ dere Fahrzeuge angeordneten Quarantaineplätzen sich zu begeben, sondern an beliebigem Orte ihre Quarantaine abhalten. können, sobald der Befehlshaber auf Ehrenwort versichert, daß keine Com⸗ munication mit dem Lande stattfinden soll, und endlich 3) daß alle Kriegsschiffe von Quarantaine⸗Abgaben befreit sein J

Ostindien und China. Die fortdauernd feindselige Haltung der Birmanen drängt den Briten immer mehr die Ueber⸗ zeugung auf, daß, so lange der goldfüßige Monarch auf dem Throne, an ruhigen Besitz ihres neuerworbenen Gebietes nicht zu denken sei. In der That dürfte auch ein Marsch auf Ava kaum zu vermeiden sein.

Der General⸗Gouverneur hat nun auch durch den britischen

Geschäftsträger in Teheran die Anzeige erhalten, daß der Schah letzterem, so wie den übrigen Vertretern fremder Mächte amtlich erklärt habe, er volle bei dem Kriege zwischen Rußland und de Türkei strenge Neutralität beobachten. Der elektrische Telegraph, welcher Bengalen mit den nord westlichen Provinzen verbindet, ist am 15. März eröffnet worden und trug an diesem Tage die Botschaft der Königin von Sepr nach Agra.

Paris, Freitag, 28. April. (Tel. Dep. d. C. B.) Der Ad⸗ miral Parseval Dechenes ist in Deal eingetroffen.

aris, Sonnabend, 29. April, Morgens. (Tel. Dep. d. 7 . 8 3 2 B 4 8 8 &△ 1 Il B.) Der heutige „Moniteur“ sagt: Mehrere Jeournale stellen

NN We 82 , *† 1