sandten Herrn Geheimen Raths Ritter Dr. Bunsen in London
und des Königlichen General⸗Konsuls Herrn Ritter Hebeler: Von der Königl. großbritannischen Regierung. Von der Ostindi⸗ schen Compagnie in London. Von der Königl. Antiquarischen Ge⸗ sellschaft in London. Von der Königl. Astatischen Gesellschaft in London. Von dem britischen Museum. Von der London Institu- tion. Von der Guildhall Library in London. Von der London Society for promoting christianity. Von dem Bannatyne Club zu Edinburg. Von der Bodleyschen Bibliothek zu Oxford. Von den Herren: Königl. preuß. Gesandten Ritter Bunsen Excellenz, Charles Babbage in London, Admiral Sir Fr. Beaufort in Lon⸗ don, William Sands Cox in London, Earl of Derby in London, George Finlay in Edinburg, Fleming in London, E. Goodwine in London, General⸗Konsul Hebeler in London, Joseph Mayer in London, John Murray zu Dublin, Herzog von Northumberland, Sir Thomas Phillipps zu Middlehill, Oberst Sabine in London, Henry Stevens in London, J. Walcot in Middlehill, Prof. Whe⸗ well in Cambridge, Benjamin B. Wiffen in London, Charles Willich in London. Frankreich: Von der Frau Gräfin Dejean in Versailles. Von den Herren: José de Acosta y Calbo in Paris, Barrois in Paris, J. G. Bergmann in Straßburg, Louis Castagne in Marseille, Baron Desnoyers in Paris, Dr. Emile Desvaux in Paris, Buchhändler Ambr. Firmin Didot in Paris, Genoux in Paris, Prof. Kirschleger in Straßburg, Fürst Labanoff in Paris, Graf Léon de Laborde in Paris, de St. Remy in Paris. Rußland: Von der Kaiserl. russischen Regierung. Von der Kaiserl. archäologischen Kommission in Petersburg. Von der Kaiserl. Universität Dorpat. Von den Herren: Prof. Friedländer in Dorpat, Geh. Rath und Staatssecretair Baron von Korff, Direktor der Kaiserl. Bibliothek zu St. Petersburg, Chr. Fr. Walther in Petersburg, Graf Wront⸗ schenko in Petersburg. Belgien: Königl. belgische Regierung, Königl. Akademie der Wissenschaften zu Brüssel. Von den Herren: Buchhändler Muquardt in Brüssel, Prof. von Pietraszewski in Bürssel, Hippolyte Rousselle in Mons. Holland: Von den Herren: Dr. van Bemmelen in Leyden, J. de Bosch Kemper in Amsterdam, Prof. Scheuten in Amsterdam für die Gesellschaft Natura artis magistra. Dänemark: Von dem Herrn Ober⸗Bibliothekar Werlauff in Kopenhagen. Italien: Von der Königl. sardini⸗ schen Regierung. Von den Herren: Carlo Baudi di Vesme in Turin, Biondelli in Mailand, Bonaini in Florenz, G. Bres⸗ ciani in Mailand, Dr. Henzen in Rom, Königl. Legationsrath von Reumont in Florenz. Spanien: Von Herrn José d'Alava in Sevilla. Türkei: Von Herrn Kyriak Cankoff und Herrn Theodor Codresko in der Moldau. Jonische Inseln: Von Herrn Lambros in Corfu.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika: Von der Regierung der Vereinigten Staaten. Von der Regierung des Staats New⸗York. Von der Universität des Staates New⸗York, zu Albany. Von der Regierung des Staates Indiana. Von der Regierung des Staates Vermont. Von der Smithsonian Institution in Washington. Von den Herren: Königl. Minister⸗Residenten von Gerolt in Washington, James Lenox in New⸗York, V. Lohse in New⸗York, Martyn Paine in New⸗York, G. Manny Penny in Washington, John Pruyn in Albany, Prof. J. H. Pulte in Ohio, G. W. Riggs in Washington, General⸗Konsul Schmidt in New⸗York, Whitney in Massachusetts. Brasilien: Von Herrn General⸗Konsul und Buchhändler Laemmert in Rio Janeiro 74 schön gebundene Werke seines eigenen Verlags. Asien: Von dem Council of education in Calcutta. Von Gr. J. Fr. Mouat in Calcutta. Afrika: Von dem Botaniker Dr. L. Pappe in Capetown.
Die Gesammtzahl der gedruckten Werke, welche in diesen drei Jahren in die Königl. Bibliothek aufgenommen wurden, belief sich mithin auf 13,870 Nummern.
c) Wissenschaftliche Zeitschriften.
Die Ausgabe für wissenschaftliche Zeitschriften belief sich auf 3235 Rthlr. 29 Sgr. 10 Pf., wofür 238, 257 und 275 Jahrgänge gehalten wurden; dazu kamen 160, 153 und 174 als Pflichterem⸗ plare gelieferte Zeitschriften, und belief sich die ganze Zahl auf 1262. Die Einziehung der Pflichteremplare ward durch eine vom Königlichen Ministerium des Innern an die sämmtlichen Polizei⸗ Behörden des Königreichs erlassene Verfügung gesichert, in Folge deren vierteljährliche Anzeigen über die im Umkreise jeder Behörde erscheinenden Zeitschriften hierher gelangen.
Unter der ganzen Zahl gehörten in das Fach der Litteratur 63, der Mathematik und Kriegswissenschaft 21, der Naturwissenschaft 65, der Geschichte 88, der Theologie 65, der Rechtswissenschaft 38, der Technologie 28, der Pädagogik 40, der Medizin 46. Der Sprache nach befanden sich darunter 318 deutsche und 136 fremde, wovon erschienen in Preußen: 172 deutsche und 1 polnische; im übrigen Deutschland 113 deutsche; in Oesterreich 14 deutsche, 1 polnische, 1 böhmische; in der Schweiz 12 deutsche und 2 französische; in Rußland 7 deutsche und 5 französische. Unter den fremden waren 60 französische, 49 englische, 2 polnische, 1 böhmische, 1 spanische, 9 holländische, 4 dänische, 41 schwedische, 2 norwegische. Davon
7
erschienen in Belgien 9, Frankreich 44, Spanien 1, Niederlande 8,
Dänemark 4, Schweden und Norwegen 6, Amerika 4, im englischen
und niederländischen Indien 4.
d) Landkarten.
Die Vermehrung belief sich auf 47 Nummern, wovon 13, die Fortsetzung mehrerer deutschen und italienischen Generalstabskarten enthaltend, für 107 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. gekauft, die übrigen inländischen und auswärtigen Schenkgebern verdankt wurden. Es waren darunter: von dem Königl. großbrit. Admiral Sir Fr. Beaufort 98 Blätter, von der Königl. Akademie der Wissenschaf⸗ ten 41 Blätter, von Mr. Stevens in London 8, und von der Smith⸗ sonian Institution in Washington 2 Blätter. 1
e) Portraite und Kupferstiche. 1
Es wurden 32 Stück geschichtliche, zum Theil mit Texten v sehene Darstellungen für 21 Rthlr. 20 Sgr. erworben; andere ver⸗ dankze die Anstalt der Königl. Akademie der Wissenschaften, so wie Herrn Leopold von Buch und den Asher'schen Erben; eine Medaille auf den Geschichtschreiber Roscoe dem Königl. General⸗ Konsul in Danzig, Herrn Gibsone.
1) M urstlgalä
Der Zuwachs belief sich auf 722 Nummern. Den größten und werthvollsten Theil derselben, nämlich die musikalische Samm⸗ lung des im Jahre 1821 verstorbenen Königl. Minister⸗Präsidenten Grafen von Voß, erhielt die Anstalt als Geschenk Sr. Excellenz des Königl. Wirklichen Geheimen Raths und Präsidenten des Ober⸗ Konsistoriums für Brandenburg, Herrn Grafen von Voß-⸗Buch; sie ist vorzüglich reich für Kirchenmusik, und umfaßt insbesondere eine große Anzahl italienischer, sowohl kirchlicher als weltlicher Com⸗ posittionen, vom 16ten Jahrhundert an bis ins letzte Drittheil des 18ten Jahrhunderts, unter andern die vollständigen Partituren der großen mehrchörigen Messen von Paolo Colonna und Antonio Lotti, manche sehr geschätzte Partituren von Werken Joh. Sebastian Bach's, viele vereinzelte autographische und sorgfältig korrigirte Auflage⸗ stimmen der Kirchen⸗Cantaten desselben, welche sich zum Theil an den früheren Besitz der Königl. Bibliothek ergänzend anschließen so daß dadurch 73 Cantaten und Auflagestimmen vollständig her gestellt werden konnten. Die übrigen Geschenke an Musikalien ver dankt die Königl. Bibliothek Sr. Majestät dem König, darunte die Original⸗Handschrift des Weber'schen Freischütz und NNeukomm Twenty Psalms, dem Königl. Ministerium der geistlichen, Unter richts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten 12, und dem Herrn Dr.
Parthey 36, Musik⸗Direktor Reichardt 4, Custos Dehn 11 Nummern Direktor Schönborn in Breslau, Rektor Kämp in Breslau, Prof. Seidel in Glogau, Professor Otto Jahn in Leipzig, Musik⸗Direktor Hauptmann in Leipzig. 8
Einige dreißig Nummern sind als Pflichteremplare aufgenommen
129 für 226 Rthlr. gekauft und 7 durch Tausch erworben worden.
g) Bücher⸗Einband.
Es wurden für Einband und Ausbesserung der gekauften, ge⸗
schenkten, eingelieferten oder durch die Benutzung schadhaft gewor⸗- denen Werke, Bücher, Handschriften, Zeitschriften, Musikalien
—
4839 Rthlr. 9 Pf. ausgegeben, so daß, mit Hinzufügung der au
die Meusebachsche Bibliothek abbezahlten 3000 Rthlr., von der
ordentlichen Etatssumme nur 22,161 Rthlr. zu Anschaffungen i jenen Fächern verwendet werden konnten. 1 (Schluß folgt.)
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 2. Mai. In der Stadt Worbis
2
Regierungs⸗Bezirk Erfurt, ist die Städte⸗Ordnung vom 30. Mai
1853 vollständig eingeführt worden. Mecklenburg.
schiffe und ein Kriegsdampfer nach Osten hin vorbeifuhren. Meiningen, 27. April. Die Verhandlungen des Landtags⸗
Ausschusses mit dem Landtags⸗Commissair über die Domainenfrage
haben sich zerschlagen und es ist im Ausschusse selbst zu einem an den Landtag zu stellenden Antrage nicht gekommen. Die Ansichten der Ausschuß⸗Mitglieder hatten sich nämlich in einen Majoritäts⸗ und einen Minoritäts⸗Antrag gespalten, von denen jedoch, da beide von der Regierungs⸗Proposition abwichen, keiner die Zu⸗ stimmung des Landtags⸗Commissairs erlangte. Der letztere hieclt
vielmehr den Standpunkt fest, daß nur auf der Grundlage die⸗
ser Regierungs⸗Proposition verhandelt werden könne. Diese verlangt, daß die im Jahre 1849 ausgesprochene Erklärung der Domainen zu Staatsgut aufgehoben und die Domainen dem her⸗ zogl. Hause als fideicommissarisches Eigenthum überwiesen werden sollen, dessen Revenüen dem regierenden Herzoge zustehen. Die
Verwaltung der Domainen würde der Landesbehörde überlassen
bleiben und ein Zuschuß von 400,000 Fl. aus der Domainenkasse zu Landesbedürfnissen gezahlt werden. Die Entscheidung in dieser Sache wird demnach der Plenarberathung des Landtags anheim⸗ gegeben werden, welchem der Ausschuß nur einen Be icht über die Voryerhandlungen abzustatten hat, 8
Rostock, 29. April. Man meldet der „R. Ztg.“ aus Warnemünde, daß heute Nachmittag drei Kriegs-
“
Großbritannien und Irland.
nt London, 29. April. In der gestrigen Sitzung des Unterhauses kamen (wie schon
auf telegraphischem Wege berichtet worden) eine Reihe von An⸗ ragen vor, die sich auf die orientalische Angelegenheit bezogen.
Zunächst verlangte Sir John Walsh zu wissen, ob die Regierung n umfassender Weise die Benutzung der Dampfschiffe zum Transport aller Waffengattungen nicht nur der Infanterie, sondern auch der Artillerie und Kavallerie, nach dem Orient zur Anwendung zu bringen beabsichtige, um unnöthigen Verzögerungen vorzubeugen. Sir James Graham ließ sich uf eine direkte Beantwortung der Frage nicht ein, sondern be⸗ nügte sich, mitzutheilen, daß seit dem 8. Februar theils mit Se⸗ gel⸗, theils mit Dampfschiffen 830 Offiziere, 21,119 Soldaten, 2239 Pferde, 2320 Tons Lebensmittel, 3000 Tons Munition und anderer Vorräthe nach dem Orient abgeschickt worden seien und daß eine so um⸗ fassende Versendung in so kurzer Zeit beispiellos dastehe. Eine Anfrage Lord Dudley Stuarts über die ungehinderte Räumung der russischen Forts an der tscherkessischen Küste von Seiten der Russen beantwortete Sir James Graham dahin, daß die Truppen nicht durch Kriegsschiffe, son⸗ dern durch Transportschiffe aus jenen Forts abgeholt worden seien, und daß die Befehlshaber der französischen und englischen Kriegsschiffe sich daher nicht befugt gehalten haben, dem Transport ein Hinderniß in den Weg zu legen, denn ihre Instructionen haben ihnen nur vorgeschrieben, die russischen Kriegsschiffe, welche sie etwa im Schwarzen Meere sinden möchten, in die russischen Häfen zurückzuweisen. Uebrigens sei das Verhalten der britischen und fran⸗ zösischen Befehlshaber von den Admiralen und Botschaftern gebilliget worden. Eine von Lord Dudley Stuart an Lord John Russell gestellte An⸗ frage, ob die Pforte und die serbische Regierung ihre Zustimmung zur österreichischen Oceupation Serbiens gegeben haben, beamtwortete Letzterer dahin, daß Serbien noch nicht von österreichischen Truppen besetzt sei, und nur werde besetzt werden, wenn russische Truppen in Serbien einrückten oder ein Aufstand dort ausbräche. — Hr. D. Seymour, sich auf eine in der „Times“ enthaltene Kortespondenz aus Gallipoli beziehend, die von den schlechten Vorkehrungen zur Aufnahme der britischen Truppen spricht, wünschte von der Regierung eine Erklärung über die zur Unterbringung der Truppen in Gallipoli getroffenen Vorkehrungen. Der Kriegs⸗Secretair, Hr. S. Herbert, versicherte darauf, daß in dieser Angelegenheit alle mög⸗ liche Fürsorge getroffen worden sei, daß freilich die Verschiedenheit der Sprache und der Gebräuche Anfangs manche Unbequemlichkeiten veranlaßt
habe, die indeß von keiner Bedeutung seien, und daß sogar die Türken alle
Bereitwilligkeit zeigen, den Engländern dienstbar zu sein. Auf Zeitungs⸗ Korrespondenzen, gleich den erwähnten, sei jedenfalls nicht viel zu geben, denn es liege im Interesse der Berichterstatter, ihren Schilderungen einen möglichst interessanten Anstrich zu geben, und es lasse sich gar nicht einmal sagen, daß solche Schilderungen immer aus wirklicher An⸗ schauung hervorgehen, sie beruhen sehr häufig auf bloßem Hörensagen, und sind daher einer genauen Prüfung zu unterwerfen. Die Regierung habe durchaus keinen Grund, anzunehmen, daß das Kommissariat die nothigen Vorkehrungen zur Verpflegung der Truppen versäumt habe. Als Herr Cobden den Wunsch äußerte, die Aktenstücke über den Griechen⸗Aufstand und über die Beziehungen der Regierung zum Hofe von Athen vorgelegt zu sehen, erklärte Lord John Russell, daß er hoffe, binnen Kurzem diese Aktenstücke vorlegen zu können. Der Minister ging dann auf die Details des Griechen⸗Aufstandes etwas näher ein und sprach seine Ueberzeugung dahin aus, daß diese Bewegung der Theilnahme der britischen Nation nicht werth sei, weshalb denn auch die Regierung be⸗ reits den Befehl gegeben habe, alle nach Griechenland bestimmten Waffen und Munitions⸗Sendungen aufzuheben. Sobald die Aktenstücke auf die Tafeln des Hauses niedergelegt seien, werde man erkennen, wie viecl unnützes Blutvergießen und welche Gewaltthaten zwi⸗ schen Muhamedanern und Christen bereits verübt worden seien und wie unumgänglich nothwendig es sei, den Feindseligkeiten ein Ziel zu setzen. Der ganze Aufstand sei ein Werk des Kaisers von Rußland, der nachgerade gar keinen Lobredner mehr finde als Herrn Cobden. Herr Bright beschwerte sich über die massenhafte Ausweisung der Griechen in Konstantinopel, zumal da diese Ausweisung auch die Kaufleute betroffen habe, welche mit der englischen Kaufmannschaft im Verkehre stehen und sich in keine politischen Umtriebe eingelassen haben. Auch führte Herr Bright Beschwerde über das Verhalten der fran⸗ zösischen und englischen Botschafter in Konstantinopel, welche die Türkei jetzt ganz in Händen haben, so daß England und Frank⸗ reich allein verantwortlich seien für das, was weiter geschehe. Endlich er⸗ klärte sich Herr Bright auch noch über die Sprache, welche Lord John Russell und Lord Palmerston in der orientalischen Frage geführt haben, weil dieselbe dazu dienen müsse, den Kaiser von Rußland zu erbittern. Herr Layard erklärte sich gegen die Ansichten Cobdens und suchte die für⸗ kische Regierung zu rechtfertigen, während er den Griechen vorwarf, die ihnen von den Türken bewilligten Begünstigungen gemißbraucht zu haben. Er kam dann nochmals auf die Räumung der Forts an der tscher⸗ kessischen Küste zurück und versicherte, daß er zuverlässige Nach⸗ richt darüber erhalten habe, daß es russische Kriegsschiffe gewesen seien, von denen die bisherige, 5000 Mann starke Besatzung die⸗ ser Forts der russischen Haupt⸗Armee zugeführt worden sei. Sir J. Graham versicherte darauf seinerseits, daß Herr Layard falsch berichtet und die Angaben des „Journal de St. Petersbourg über die Sache unbegründet seien und vertröstete auf die demnächst vorzulegen⸗ den Aktenstücke. Auch die Zurückhaltung der Effekten Sir G. H. Seymours brachte Hr. Gibson nochmals zur Sprache und veranlaßte darüber eine neue Erklärung Lord John Russels, die indeß nur Bekanntes wieder⸗ holte. Sir H. Willoughby endlich machte auf die Nothwendigkeit, die Verbindungen der russischen Truppen durch eine Flottille auf der Donau zu unterbrechen, aufmerksam. Die übrigen nicht auf die orientalische Frage bezüglichen Verhandlungen des Hauses, das seine Sitzung schon gegen 8
Uhr „ bot ichts Bemerkenswerthes dar. Sir J. Graham lün- PN. - 1 diae scna g foken Föherung der Matrosen⸗Rekrutirung an, Lord John V „Asmodee“, „Montebello“, „Jean Bart“, „Alger.“
Russell eine Bill wegen Emendir ng der Gesetze über die Miliz⸗Orga⸗
nisation. 8 F 2r der Sitzung des Oberhauses am 27sten April machte Lord Ellen orough auf die schlechten Vorbereitungen aufmerksam, die, einem I zufolge, zum Empfange der englischen Truppen in Gallipoli getroffen worden seien. Der Kolonial⸗Minister, Herzog von Neweastle, äußerte sich hierüber in ähnlicher Weise, wie Sir James Graham im Unterhause, womit Lord Ellenborough sich besriedigt erklärte. Graf von Hardwicke und der Marquis von Clanricarde brachten die Zerstörung der russischen Forts an der tscherkessischen Küste und die 8 e;b Garnisonen nach Scbastopol zur Sprache; en die Vorle ezügli dep t .88 öö h⸗ der darauf bezüglichen Depeschen, die von Im Unterhause wurde vorgestern nach längerer Debatte ein Amendement, die Bill wegen Reform der Oxford an ein Spezial⸗Comité zu verweisen, mit 172 gegen 90 Stimmen ver⸗ worfen und die Berathung der Bill im General⸗Comiteé auf über⸗ morgen angesetzt. Das Oberhaus hielt gestern eine nur ganz kurze Sitzung, in welcher Lord Campbell anzeigte, daß er die zweite Verlesung seiner Motion gegen unbefugte diplomatische Kor⸗
respondenz am 8. Mai beantragen werde.
Vorgestern wurde in Portsmouth wieder eine russische Prise eingebracht: die Bark „Fama“ aus Wasa, von Sardinien kommend. Sie hat an 600 Tonnen Salz geladen. Außerdem ist die russische Bark „Kamtschatka“ von 400 Tons, mit einer Salzladung von Cadix nach Helsingör bestimmt, bei Folkestone aufgebracht worden. Ein drittes russisches Schiff, dessen Name nicht genannt wird, soll der Zollkreuzer „Lion“ ebenfalls bei Folkestone genommen haben.
Der Marquis v. Anglesey ist heute Morgen im 86. Jahre seines Alters gestorben. Er hatte den Rang eines Feldmarschalls und gehörte im Halbinselkriege zu den ausgezeichnetsten Kavallerie⸗ Offizieren des britischen Heeres. Bei Waterloo, wo er ein Bein kommandirte er die Kavallerie der verbündeten Truppen en chef.
Türkei. Nachrichten der „Pr. C.“ aus Beirut bestätigen, daß die persische Regierung nach langem Schwanken zwi⸗ schen Rußland und der Türkei sich endlich für eine bewaffnete Neu⸗ tralität entschieden und ein Beobachtungs⸗Corps von etwa 30,000 Mann in Adserbeidschan aufgestellt hat. Doch glaubt man nicht, daß diese Neutralität von langer Dauer sein werde. — Die Zuzüge der Freiwilligen von Syrien nach den beiden Schauplätzen des Krieges haben in der jüngsten Zeit sehr abgenommen. Von Damaskus waren noch kürzlich die letzten freiwilligen Reiter nach Norden abgezogen. Die Stadt hatte, außer 800 Kurden, die nach Anatolien gezogen sind, im Ganzen 2500 Mann gestellt und equipirt, die jedoch meistentheils fremder Abstammung sind. Die Begeisterung ist in Damaskus noch immer im Wachsen. Seit einiger Zeit verkündet dort unter großem Zulaufe ein Volks⸗ prediger, der sich den Lieutenant des wiedergekehrten Propheten nennt, den heiligen Krieg und die Ankunft des Muhdi (Propheten). — Der neue Gouverneur für Jerusalem, Jacub Pascha, war auf seinem Posten eingetroffen und hatte die griechischen Christen in Beit⸗ Dschalah bei Bethlehem, welche den lateinischen Patriarchen Valerga insultirt hatten, verhaften lassen. Der französische Konsul, Botta, ist in Folge dessen von Jaffa nach Jerusalem zurückgekehrt, so daß das Zerwürsniß zwischen ihm und den Lokal⸗Autoritäten nunmehr als beigelegt anzusehen ist. Man hofft, daß Jacub Pascha auch die Beduinen in ihre Distrikte zurückweisen wird, deren Horden di Ebene von Sazzeh und Jaffa überschwemmt und theilweise unsicher gemacht haben. Im Uebrigen ist Syrien vollkommen ichig In Folge des ungewöhnlich strengen Winters und der starken Ausfuhr nach Europa, nach einer weniger als mittelmäßigen Erndte, war eine augenblicklich große Theuerung eingetreten. Doch erwartet man, daß neue Zufuhren aus Klein⸗Asien und Aegypten, so wie das eingetretene schoͤne Wetter und die nahe bevorstehende Erndte, der Noth schnell ein Ende machen werden. Alles läßt dort auf einen ungewöhnlich reichen Ertrag von Getreide hoffen.
Konstantinopel, 17. April. Seit einigen Tagen herrscht hier das schrecklichste Wetter. Seit Menschengedenken war im Monat April nicht eine so furchtbare Schneemasse gefallen. Dabei war so entsetzlicher Sturm im Bosporus, daß sogar die englischen mit dem „Himalaya“ angekommenen Truppen 2 Tage lang nicht ausgeschifft werden konnten. Im Ganzen befinden sich gegenwärtig sechs⸗ bis achttausend Mann englischer Truppen hier. Auf die Nachricht von der dem „Furious“ widerfahrenen Behandlung sand ten die beiden Admirale sofort 20 Kriegsschiffe, 10 englische und 10 französische nach Odessa, die den Auftrag haben, mit Gewalt die dort festgehaltenen englischen und französischen Kauffahrer zu befreien, Odessa zu blokiren und nöthigenfalls zu bombardiren (Ueber den weiteren Erfolg dieses Auftrags ist bereits gestern die 1 telegraphische Mittheilung gemacht.) “ b
In Gallipoli sind vom 1. bis 15. April folgende französische Dampfer angekommen: „Christophe Colombe“, „Africain“, „Ca⸗- nada“, „Albatros“, „Pluton“, „Egyptien“, „Eclatreur“, „La
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