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darauf nur, daß der Kontrakt zwischen der Regierung und den Unterzeichnern bis jetzt noch nicht perfekt sei und es nicht eher sein werde, bis das Unterhaus seinen Entschluß in Betreff der Schatz⸗ kammer⸗Bons gefaßt habe. Er könne daher eine solche Vorlage jetzt nicht machen, werde aber demnächst mittheilen, was die Regie⸗ rung in der Sache zu thun beschlossen habe. Auf eine Interpella⸗ tion des Hrn. Bright theilte Lord John Russell mit, daß die auf den Griechen- Aufstand bezüglichen Dokumente binnen Kurzem würden vorgelegt werden. (Schluß des Berichts.) gs e
In den hiesigen Docks ist das von Lissabon kommende russi⸗ che Schiff „Johanna Emilie“ von der Zollbehörde konfiszirt und von der Admiralität kondemnirt worden, weil es unter falscher Flagge fuhr. b b
Frankreich. Paris, 12. Mai. Wie der „Moniteur“
neldet, hat der Minister der auswärtigen Angelegenheiten der itischen Regierung angezeigt, daß den britischen Offizieren, Soldaten und Seeleuten für die Beförderung ihrer Briefe dieselbe Porto⸗Ermäßigung bewilligt worden ist, welche die französischen Offiziere, Soldaten und Seeleute auf französischem Gebiete und am Bord französischer Paketbvote genießen. Dieselbe Begünstigung ist von Seiten Englands den französischen Offizieren und Seeleuten des baltischen Geschwaders für die Beförderung ihrer Briefe auf nglischen Schiffen zugestanden worden.
Türkei. Konstantinopel, 1. Mai. Omer Pazscha er⸗ hielt von hier aus den Befehl, sich defensiv zu verhalten, bis sämmt⸗ liche Hülfstruppen auf türkischem Gebiet ausgeschifft sind.
Den nach Konstantinopel gelangten Berichten über das Bom⸗ bardement von Odessa zufolge wurde bei dieser Gelegenheit ein bisher nicht gekannter Gebrauch von den Dampfern gemacht. Um nämlich auf verschiedenen sich kreuzenden Linien gelegene Punkte mit verhältnißmäßig geringer Macht beschießen zu können, wurden den⸗ selben gegenüber 4 Dampfer zu einem Kreise vereinigt, welche, sich ununterbrochen um das gemeinschaftliche Centrum bewegend, auf diese Art nach einander nach verschiedenen Richtungen hin wirken konnten und zugleich der feindlichen Artillerie dadurch jene Sicher⸗ heit raubten, die sie ruhig stehenden Fahrzeugen gegenüber gehabt hätte.
Der „Soldatenfreund“ schreibt: „Die wichtigste Frage, um die es sich zur Stunde an der Donaulinie handelt, b Silistria fällt oder widersteht. Wir haben nunmehr die bestimm⸗ teste Nachricht, daß die Russen nahe daran sind, diesen Schlüssel zu den wichtigsten Balkanpässen den Türken aus den Händen zu winden. Es fehlen uns zwar die nöthigen Daten über die Bela⸗ gerung selbst, aber so widersprechend und unklar diese Nachrichten sind, haben wir doch in Erfahrung gebracht, daß diese Festung seit dem 2. Mai aus den russischen Strandbatterieen der drei Donau⸗ inseln Olbina, Tarbaneki und Kakinsky unaufhörlich beschossen werde, und ein Sturm schon nächstens erfolgen dürfte. Von dem Gange der Belagerung selbst haben wir keine zuverlässige Nach⸗ richt, und erwarten auch keine früher, bis Silistria entweder fällt oder — entsetzt wird.
Briefe aus Schumla vom 1. d. M. bestätigen die schon ge⸗ brachte Nachricht, daß Omer Pascha alle disponiblen Kräfte bei diesem Bollwerke zu konzentriren bemüht ist, um dem russischen Feldherrn dortselbst die Schlacht anzubieten. Vertrauend auf die thätige Mitwirkung der Anglo⸗Franken, hat Omer Pascha sich für die Festhaltung Schumla's entschieden. 8
Am 28. April wurde ein von Hirsova gekommener russischer Dampfer durch das Feuer der türkischen Batterieen oberhalb Si⸗ listria zum Halten gebracht. Von einer russischen Inselbatterie wurde das Feuer lebhaft erwidert, um dem Dampfer die Passage zu erzwingen, blieb aber erfolglos. — Omer Pascha hat Vorschläge wegen Erlaß eines Kriegsgefangenengesetzes nach Konstantinopel gesendet, da die Zahl der gefangenen Russen von Tag zu Tag an⸗ wächst. Dasselbe soll an den Grundsatz der regelmäßigen Aus⸗ wechslung gegenseitiger Gefangener festhalten. — Unter den in der Dobrudscha stehenden russischen Truppen zeigen sich Spuren von Hautfieber; ein Uebel, an dem im Jahre 1829 in einem Monate von 100,000 Mann gegen 6000 gestorben sind. ö“ 1 kar est vom 5ten melden ein wichtiges Kriegs⸗ Rassova E“ bei Slls ria ist fortdauernd; bei behauptet sich 11 as rechte Donauufer gewonnen, dennoch Bravouw. Unter “ Donau situirte Posttion noch mit vö 8 114“ abgebrannten Gebäuden ist auch den e Klostergeistlichen, zu dessen Ausbau in
In letzten Jahren Kaiser Nikolaus wiederholt bedeutende Summen gesgeh ve. ha Die Artillerie von Silistria steht unter Mehemed Bey, welcher trotz des Feuerns der russischen Batterleen noch immer unermüdlich an weiterer Befestigung der inneren Stadt arbeiten läßt. Die Hauptstärke Silistria's besteht in seinen “ 8 kaschirten Forts, acht an der Zahl, von denen noch keines durch die Russen genommen ist. b 1 8““ 1 Aus Orsova vom 9. Mai wird dem „Wanderer“ geschrieben: Briefe aus Rustschuk sprechen von den fortwährend vergeblichen Versuchen der Russen, die Donau zu überschreiten. So E’
1
öII111“ 1] erar. 89 neuerlich ein solches Unternehmen oberhalb Turtukai durch die Wachsamkeit der türkischen Ufer⸗Batterieen vereitelt und soll den Angreifenden einige hundert Mann gekostet haben. Silistria, dessen Verbindung mit Omer Pascha vollkommen frei ist, widersteht fort⸗ während. — Die Konzentrirung der osmanischen Hauptmacht bei Schumla, Rasgrad und Basardschik ist vollendet und so kann der Seraskier dem Anlangen der anglo⸗ gallischen Hülfstruppen mit Beruhigung entgegensehen. — Am 1. d. M. sind 6000 Nizam in Radovan eingerückt. Tschernetz und Turn⸗Severin sind in den Händen der Türken.
Ein der „Pr. C.“ zugehendes Privatschreiben aus Belgrad vom 6. d. M. enthält einige Einzelheiten über kriegerische Vor⸗ bereitungen, welche der Fürst in aller Eile angeordnet hat, ohne die sonst übliche Befragung des Senats vorangehen zu lassen. Das Land ist in fünf Militair⸗Distrikte eingetheilt und an die Spitze jedes der letzteren ein Woiwode gestellt worden, welchem ein Secretair aus der Klasse der Regierungs⸗Beamten zur Seite stehen soll. Gleichzeitig ist anbefohlen worden, daß von je zwei Luxuspferden der Besitzer das eine im Reiten einzuüben und für den Fall einer Requisition bereit zu halten hat. — In Belgrad halten sich gegenwärtig viele den höheren Ständen angehörige Fa⸗ milien aus Montenegro auf, welche von der dortigen Regierung ausgewiesen worden sind. 1 11“ „Wanderer“ entnimmt einem ihm am 12. Mai zuge⸗ kommenen Schreiben aus der Moldau Folgendes: „Wie ich Ihnen bereits berichtet habe, sind am 1., 2. und 3. Mai drei Dragoner⸗ Regimenter bei Skulein und eben so viel bei Leowa in die Moldau eingerückt und haben den Befehl erhalten, in Eilmärschen nach Buzen in der Walachei zu gehen. Diese 6 Regimenter zählen höchstens 8—9000 Mann, nicht aber, wie ausländische Blätter wissen wollen, 26,000 Mann. Diese Regimenter stehen unter dem Kom⸗ mando des Divisions⸗Generals Mutrisoz, den man fälschlich Mon⸗ traisor nennt. Unter ihm kommandirt als Brigade⸗General der General⸗Major Wrede. Ein Theil dieser Division befindet sich auf dem asiatischen Kriegsschauplatz.
Ztg.“ hat neuere Nachrichten aus Macedonien; der Oberst Caratassos hatte mit 800 Mann und vier Kanonen bei Sikia (der mittleren Landzunge zwischen Cassandra und Athos gelandet, 150 Albanesen, die er dort fand, niedergehauen, und wa gegen das Innere vorgedrungen. Sobald diese Nachricht nach Chalcis kam, segelte das französische Dampfschiff „Héron“ nach Sikia ab; dort angelangt, warf es einige Kanonenkugeln gegen zwei im Hafen liegende Sokoleven, die dem Caratasso Munitior zugeführt hatten. Die Matrosen, welche sich nicht rechtzeitig aufs Land werfen konnten, fielen. “ Trapezunt, 12. April. In den ersten Tagen dieses Monats ist ein von den Russen freigelassenes türkisches Fahrzeug aus Redu Kale 88 eingetroffen. Nach der Aussage der Mannschaft und einiger Passagiere, berrschte dort und in Ssugkum⸗Kale die größte Noth. Das Brod kostete 8 bis 9 Piaster die Oka, und diese Loka⸗ litäten waren kaum noch für einige Wochen mit Lebensmitteln ver⸗ sorgt; während es doch so leicht gewesen wäre, eine hinreichende Verproviantirung von Kertsch aus zu bewerkstelligen. Die Geschichte der civilisirten Völker hat wenig Beispiele einer Sorglosigkeit und Fahrlässigkeit aufzuweisen, wie die Provinzial⸗Verwaltung von Kaukasien sich dieselbe in diesem Kriege hat zu Schulden kommen
lassen. — Die Russen hatten ihre untergeordneten Posten und kleinen Festungen an der tscherkessischen Küste geräumt, nachdem sie diese geschleift, und sich an den vier Punkten Ssugkum⸗ Kale, Ghelendschik, Nowo⸗Rosstisk und Anapa konzentrirt. Dem Vernehmen nach wurde die Mannschaft der einen jener kleinen Besatzungen, auf dem Wege nach ihrer neuen Be⸗ stimmung von den Ischertessen angegriffen und niedergemacht. Rußland und Polen. St. Petersburg, 9. Mai. Unsere Zeitungen veröffentlichen nachstehenden, vom 26. April da⸗
tirten Tagesbefehl an die Garde⸗Corps und das Grenadier⸗Corps:
Se. Majestät der Kaiser haben Allerhöchst zu befehlen geruht: 1) Der
petersburger Stadttheil, mit den Inseln Iclagin, Krestowsli und Petrowski,
der wassilsewslische Stadttheil, der 4te Admiralitäts⸗Stadttheil, der narw⸗ sche Stadttheil, mit den Inseln Gutnjewski und Kanonersli, der wiburg⸗ sche und der ochtasche Stadttheil besinden sich im Kriegszustande. 2) In
den genannten Stadttheilen werden besondere Militair⸗Gouverneure er⸗
2 ASAASIe „II- „ naunt. 3) Die Functsonen von Militair⸗Gouverneuren werden über⸗ Henetaleabdzüutanten Grafen Stroganow 2; b) im Wassiljewslischen Stadt⸗
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theile — dem General⸗Adjutanten Plautin; c) im 4len Admiralitäts- und
her NM 8 8 19 ; 4 31 4 2. — 8 dem Ng Stadttheile — dem General⸗Adjutanten Grafen Rshewusli 1; d) im Ochlaschen und im Wiburgschen Stadttheile — dem General⸗Lieu⸗
X
Militair⸗Gouverneurs wird die gesammte Lokal⸗Polizei untergeordnet, und
renaän Müller 9 He as 5 SS1 8 8 1 tenant Müller 1, Mitgliede des Conseils der Reichs⸗Controle. 4) Den
dieselben stehen unter der Ober⸗Leitung des Militair⸗General⸗Gouverneurs von St. Petersburg. Ich thue solches den Truppen zu wissen, zur ge⸗
hörigen Nachachtung. Unterzeichnet: Der Ober⸗Kommandirende, General⸗ Adjulant Alexander.
Ueber bereits bekannte Vorgänge an der untern Donau mel⸗ den die russischen Blätter Folgendes: Am rechten Donau⸗Ufer haben sich die Türken, nachdem sie am 2. (14.) April von Kosaken
des 22sten donischen Regiments eine Niederlage erlitten, aus Mach⸗ mut⸗Koissu nach Basardshik zurückgezogen. Bei Hirssowa ist die Brücke über die Donau desinitiv vollendet. Am linken Ufer dieses Flusses führte General⸗Lieutenant Liprandi mit der Kavallerie am 5. (17.) April eine verstärkte Rekognoszirung gegen Kalafat aus. Der Feind, welcher Tschepurtscheni besetzt hielt, wurde aus dem Dorfe hinausgedrängt und zog sich in Unordnung nach den unwegsamen Sümpfen des Donau⸗Ufers zurück; ein großer Theil der Fliehenden wurde niedergehauen, diejenigen, welche durch Schwim⸗ men über die Donau Rettung suchten, ertranken, die aus Kalafat zu Hülfe gesandten Cavallerie- und Infanterie⸗Abtheilungen wur⸗ den zurückgeworfen. Der Feind verlor in dieser Affaire gegen 260 Mann an Todten, eine bedeutende Zahl Verwundeter und 10 Ge⸗ fangene, außerdem zwei Feldzeichen, von denen eins durch Kosaken, das andere durch Husaren erbeutet wurde. Unsererseits wurden ge⸗ tödtet: 1 Oberoffizier und 9 Gemeine; verwundet 1 Oberoffizier und 18 Gemeine; Kontusionen erhielten: 1 Oberoffizier und 4 Ge⸗ meine. Da unsererseits Offensiv⸗Operationen auf dem linken Flü⸗ gel des gegenwärtigen Kriegsschauplatzes bevorstehen, so hat der General⸗Feldmarschall Fürst von Warschau befohlen, daß das D.
tachement der kleinen Walachei, welches vor Kalafat steht, nach Krajowa abziehen solle, wo dasselbe am 13. (25.) April eintrifft.
Schweden und Norwegen. Berichte der „Pr. C.“ aus Stockholm melden, daß, nachdem die englische Flotte in Beglei⸗ tung des jüngst angelangten französischen Linienschiffs „Austerlitz“ am 4. d. M. ihren Ankerplatz in den Skargarden verlassen hatte, um in nördöstlicher Richtung weiter zu segeln, ein sehr heftiges Sturmwetter in diesen Gewässern wüthete; doch hat man dort von keinem erheblichen Unfalle Kenntniß erhalten. Die schwedische Regierung hat zwei Bataillone aus Gothland zurückgezogen, ver⸗ muthlich weil sie irgend einen Angriff auf diese Insel für unwahr⸗ scheinlich hält. Die noch auf Gothland verbleibende Garnison wird übrigens auf 6—7000 Mann geschätzt.
Amerika. Mit dem am 30. April von New⸗York abge⸗ gangenen Dampfschiffe „Arctic“ ist die Nachricht eingetroffen, daß der Senat der Vereinigten Staaten den Gadsden⸗Vertrag mit 30 gegen 13 Stimmen ratifizirt hat. Der Vertrag in der Gestalt, wie er jetzt vom Senat genehmigt worden ist, weicht von seiner ursprünglichen Form bedeutend ab, und es steht noch dahin, ob Santa Anna den Modisicationen seine Zustimmung geben wird. Die Regierung der Vereinigten Staaten will nämlich nur die Hälfte des im Original verzeichneten Landstriches übernehmen und nur 10 Millionen Dollars Entschädigung zahlen. Außerdem ist die im Art. 11 des Vertrages von Guadalupe übernommene, in dem Gadsden⸗Traktat erneuerte Verpflichtung der Vereinigten Staaten zum Schutz der Gränzländer gegen die Indianer bedeutend modi⸗ fizirt worden. Auch bestätigt der Gadsden⸗Vertrag in seiner neuen Abfassung den Sloo⸗Grant für die Straße über den Isthmus von Tehuantepec, den Mexiko nicht anerkennen will. — Nach dem „New⸗York⸗Herald“ hat zwischen dem englischen Geschäftsträger in Washington und dem peruanischen Minister der auswärtigen Angelegenheiten eine, die freie Schifffahrt auf dem Amazonen⸗ Strome betreffende Korrespondenz stattgehabt, deren Resultat indeg nur die Erklärung der peruanischen Regierung sein soll, daß kraf
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eines zwischen Brasilien und Peru abgeschlossenen Vertrages Bra⸗
silien Vorrechte und Begünstigungen in Betreff der Beschiffung des Amazonen⸗Stromes erlangt habe, welche während der Dauer dieses Vertrages keiner andern Nation ertheilt werden dürften. Nach den bis zum 1. April reichenden Berichten aus San Francisco, welche die Dampfschiffe „Illinois“ und „Northern Light“ überbracht haben, sind seit Anfang dieses Jahres von Kali⸗ fornien 10,679,120 Doll. in Goldstaub verschifft worden. Aus der Stadt Mexiko wird vom 18. April gemeldet, daß ein heftiger Kampf zwischen Santa Anna und Alvarez stattge⸗ funden habe, der zum Nachtheil des Letzteren ausgefallen sei. In San Blas waren 50 Personen verhaftet und in Ketten nach Mexiko
abgeführt worden, weil sie ohne Pässe gelandet waren. Es sind darunter 32 Amerikaner und 4 Engländer.
Parts, Sonntag, 14. Mai. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige „Moniteur“ dementirt das verbreitete Gerücht, daß Preußen eine Erklärung in Betreff des Uebungslagers bei St. Omer ge⸗ fordert habe.
In der Passage eröffnete die 3proz. zu 67, 25, und schloß,
nachdem man von einem Ultimatum wissen wollte, welches Oester⸗
reich an Rußland gestellt habe, fest zu 67, 60.
8 sche Mittheilungen. — In dem Zeitraum vom 6. April bis 6. Mai d. J. kamen Auswanderer auf der Tour nach Bremen durch Minden 4928 ay, und zwar per Eisenba hn: aus Preußen 406, aus Württemberg 1414, aus Bayern 172, aus Baden 66, aus Waldeck 33, aus Kurhessen 57, aus Hessen⸗Darmstadt 5, aus Nassau 89, aus der Schweiz 591, zusammen 2833; per Dampfschiff: 2095; Summa: 4928. (Pr. C.)
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— Neuere Nachrichten der „Pr. C.“ aus Tilsit bestätigen, was in einer früheren Mittheilung (S. 111 d. Bl. unter Gewerbe und Handel) über den Aufschwung des Gränzverkehrs mit Raßland gemeldet war. Einem Berichte von der Gränzstation Schmaleningken vom 6. d. M. zufolge waren daselbst seit der Eröffnung der Schifffahrt bis zu diesem Tage bereits 254 Eingangspässe ertheilt worden, während die Zahl der Eingangspässe während desselben Zeitraums im v. J. sich nur auf 134, also nicht viel mehr als die Hälfte belief. Die Schiffer, die im v. J. wegen Mangels an Fracht in Trappönen, Schmaleningken, Georgenburg oder Kowno oft wochenlang liegen bleiben mußten, finden jetzt immer volle Fracht und vermögen dem Bedürfnisse kaum zu genügen. Vorzugsweise importirt werden fortwährend Flachs und Leinsaat, doch gehen auch beträchtliche Massen Getreide ein. Bis zum 21. April, von welchem Tage die letzten uns zu⸗ gegangenen genauen Angaben datirt sind, waren über Schmaleningken ein⸗ geführt: 1985 Scheffel Weizen, 5238 Scheffel Roggen, 2048 Scheffel Gerste, 16,492 Scheffel Hafer und 850 Scheffel Erbsen. Nach Rußland ausgeführt wurden besonders Salz und Kolonialwaaren. Der Schmuggel⸗ handel, der bereits in Folge der größern Belebung des rechtmäßigen Ver⸗ kehrs sehr nachgelassen hatte, dürfte noch mehr zur Unbedeutendheit herab⸗ sinken, da demselben durch die in Nr. 110 (vom 13. Mai) der „Preuß. Corresp.“ erwähnte Kaiserlich russische Verordnung vom 9. April d. J., welche die Einführung raffinirten Zuckers gegen einen Zoll von 10 Kopeken für das Pfund gestattet, der Hauptgegenstand entzogen wird, der bisher durch Schmuggler nach Rußland befördert wurde.
Stettin, 13. Mai. Am gten und 10ten d. M. sind zwei englische Dampfer, „Rob Roy“ und „Eagle“, von Hull nach Memel abgegangen, um neben dem preußischen Postdampfschiffe „Preußischer Adler“ die Fahrt zwischen Memel und Hull zu vermitteln. (Osts. Ztg.)
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 16. Mai. Im Opernhause. (8ö6ste Vorstellung): Der Feensee, große Oper in 5 Abtheilungen, von Seribe und Melesville, aus dem Französischen übersetzt von J. C. Grünbaum. Musik von Auber. Ballets vom Königl. Balletmeister Hoguet. Mittel⸗Preise.
Mittwoch, 17. Mai. Im Opernhause. (148te Schauspielhaus⸗ Abonnements⸗Vorstellung): Die Jungfrau von Orleans, roman⸗ tische Tragödie in 5 Abtheilungen, von Schiller. (Fräul. Ramler:
Agnes Sorel.) Anfang 6 Uhr. Kleine Preise.
Bekanntmachun Ausloosung von Rentenbriefen. 2355. 2437. bank⸗Gesetzes vom 2. März 1850 heute stattge⸗ habten öffentlichen Verloosung von Rentenbriefen sind die nachbenannten Rentenbriefe aufgerufen: 325. 444. 970.
4¼ 7 2909. öö“
I. Rentenbriefe Litt. A. von 1000 Thlr. 1879. 1929. 2511. Nr. 54, 450, 260, 297. 368. 441. 660. 675.. 3372. 3436. 3441. 3902. 4395, und 4400.
u h G 0 I 9910 r. HI. Rentenbriese Litt. B. von 500 Thlr. 111“ En Ln 88 Nf. 900. 939. 1330. 1678. 1794. 2145. 2161. III. Rentenbriefe Lirt. C. von 100 Thlr.. 2259, 2395. 2795.
3244, 3410. 3828. 4455, 4905, und 5546.
753. 1326. 1503, 1630. 1812. 2181. 2402. und 2637.
Nr. 35, 178. 299. 359. 726. 1088. 1216. 1251.
Oeffentlicher Anzeiger
g. 8 274 4378. 1720. 8 8 . 7 2491 4044. 4607. 4745. und
— —
1 —21₰ 2807. 29575. 2976.
1744. 1716. 22283 Indem wir dieses auf den Grund der darüber
aufgenommenen Verhandlung bekannt machen, fordern wir die Inhaber der ausgeloosten Ren⸗ tenbriefe auf, die Kapitalbeträge derselben am 1. Oktober dieses Jahres im Geschäftslokale der
8 * „ “ 8 ) 12 8 . 8 88 — 8 ₰ 7 Rentenbriese Litt. D. von 25 Thlr. Nentenbank⸗Kasse, auf dem Domplatz dahier, ge⸗ 1012. 1335. 4625, 1690.
gen Rückgabe der Rentenbriefe und der dazu ge⸗ hörigen noch nicht verfallenen Zins⸗Coupons in Empfang zu nehmen.
Vom 1. Oktober dieses Jahres ab findet eine Verzinsung der ausgeloosten Rentenbriefe nicht ferner statt, diese selbst verjähren mit Ablauf des letzten Dezember 1864 zum Vortheil der Anstalt.
Zugleich wird bekannt gemacht, daß der am 20, November 1851 ausgelooste Rentenbrief Litt,
9
3573. 3748. 3894.
640, 701. 728. 868.
2810. 2869. 3043.