1854 / 122 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Tpriest, Dienstag, 23. Mai, Abends. (Tel. Dep. d. C. B.) sulaten 32. Mit dem Lloyd⸗Dampfer sind Nachrichten aus Athen vom 18ten d. Forderungen. eingetroffen. Nach denselben ist der griechischen Regierung ein Ultimatum von Seiten Englands und Frankreichs zugegangen. Dasselbe giebt, nach den Berichten der „Triester Ztg.“, eine viertägige Bedenkzeit, und droht im Falle der Verwerfung mit

Diese Prozesse betrafen größtentheils Schuld⸗ und sonstige (Pr. C.)

demie wegen Beschädigung der Sendungen während des Her⸗ Arnim, nach Marienbad, ist auf Mitte des k. M. festgesetzt. Der und Rücktransports nicht in Anspruch genommen werden. G“ und 1 Stehenhisgen⸗ Karl 1 Fürst von Schwarzenberg, ist gestern aus Hermannstadt hier

9 en 18. Februar 1854. 86 1 Berlin, den 18. F ͤX“

Königliche Akademie der Künste. 8 Schweiz. Bern, 22. Mai. Bei den gestrigen Nachwahlen

Aus Tilsit wird der „Pr. C.“ unter dem 20. Mai gemeldet,

Prof. Herbig, Dr. E. H. Tölken, erhielten die Radikalen 21, die Konservativen 17 Vertreter. Die radikale Großrathsmehrheit beträgt also 5 Stimmen.

Vice⸗Director. Secretair der Akademie ꝛc. 3 1 Belgien. Brüssel, 22. Mai.

Angekommen: Se. Excellenz der Großherzoglich mecklenburg⸗ strelitzsch Staats⸗Mi ister v

n Bernstorff, von Neu⸗Strelitz.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 24. Mai. Nachdem in den Städten Danzig, Elbing, Marienburg, Dirschau, Neustadt, Putzig, Tolkemit, Berent, Neuteich und Preuß. Stargardt die Städte⸗Ordnung vom 30. Mai 1853 vollständig eingeführt, bleibt dieselbe für den Bereich des Regierungs⸗Bezirks Danzig nur noch in der Stadt Schöneck einzuführen.

Für die Fahrten des Königlich preußischen Dampfschiffes „Adler“ zwischen Memel und Hull ist die vorläufige Bestimmung getroffen, daß das Schiff am 15ten jeden Monats von Memel nnd am 1sten jeden Monats von Hull abgehen soll. Da jedoch das genannte Schiff die Fahrten erst am 20sten d. M. von Memel aus begonnen hat, so soll die Reise nach Hull und zurück nach Memel so beschleunigt werden, daß für die nächste Fahrt von Memel aus die gedachte Bestimmung zur Ausführung kommen kann. (Pr. C.)

Danzig, 21. Mai. Seit mehreren Tagen weilt hier der Königlich großbritannische Capitain und Kabinets⸗Courier Webster. Er erwartet hier ein Dampfschiff von der Ostseeflotte, dem er De⸗

peschen zu übergeben hat. Die Ankunft desselben wurde schon auf

vorgestern und gestern vorhergesagt, ist aber noch nicht erfolgt.

Arnsberg, 21. Mai. Gestern ward die Leiche unseres ver⸗ ewigten Präsidenten von Bodelschwingh von Tausenden von Bür⸗ gern aller Klassen und Konfessionen von hier bis an die Gränzen des städtischen Weichbildes begleitet. Die Leiche ward nach Methler (unweit Hamm) ins Erbbegräbniß der Familie von Bodelschwingh⸗ Velmede gebracht, wo morgen die Beisetzung statthaben wird. (Köln. Ztg.)

Hessen. Darmstadt, 22. Mai. Unsere Zweite Kammer beschäftigte sich heute mit der Berathung des Budgets des Kriegs⸗ ministeriums für 1854 56. Die Regierung hatte in ihren Vor⸗ lagen, zu ordentlichen Ausgaben 1,204,834 Fl. und zu außer⸗ ordentlichen Erfordernissen 5228 Fl. verlangt; der Finanzausschuß aber nur 1,180,644 Fl. als ordentlichen und 5002 Fl. als außer⸗ ordentlichen Etat zur Bewilligung empfangen. Neben einigen klei⸗ nen Reductionen waren hauptsächlich beanstandet: 2558 Fl. für einen zweiten Flügel-Adjutanten des Großherzogs, 9313 Fl. für Löhnungs⸗Erhöhung der Unteroffiziere, 4000 Fl. für den Komman⸗ danten der Residenz und 700 Fl. Gagen⸗Differenz bei dem General⸗ Quartiermeisterstab. Die Debatte bot wenig Erhebliches dar, da sowohl von Seiten des Ministertisches, als der Gegenredner auf die Verhandlungen der letzten Session sich im Allgemeinen bezogen wurde, wo alle diese Posten bereits weitläufig erörtert wurden; bei der Abstimmung nahm die Kammen alle Vorschläge der Regie⸗ rung, mit Ausnahme der 4000 Fl. für den Kommandanten der Residenz, an. (Fr. J.)

Baden. Karlsruhe, 22. Mai. Durch eine heute er⸗ schienene Allerhöchste Ordre vom 20. d. M. ist der Flügel⸗Adjutant Sr. Königlichen Hoheit des Regenten, Oberst⸗Lieutenant von Seutter, unter Belassung in seinem gegenwärtigen Verhältniß, zum Bevollmächtigten bei der Bundes⸗Militair⸗Kommission ernannt worden.

Luxemburg, 21. Mai. Gestern Abends brachte das Gesetz⸗ blatt ein von allen General⸗Verwaltern kontrasignirtes Königliches Dekret, wodurch unsere Kammer aufgelöst wird. Die allge⸗ meine Neuwahl zur Kammer geschieht am 14. Juni, und der Zu⸗ sammentritt der neuen Kammer am 21. Juni. Die Hälfte der 8b hat ohnedies in diesem Jahre erneuert werden sollen. birenboh süder verläßt, soll, wie es heißt, einen Theil benöthigt ist ehens, insoweit dasselbe noch in diesem Jahre Strerte der E .“ Morgen wurde die erste fentlichen Verkehr übergeben. tesg, teane bls Planec, hem öf⸗ 88 Oesterreich. Wien, 22. Mai. Der Flügel⸗Adjutant Sr. Majestät des Königs von Baiern, Oberst v. d. Tann, wird noch in dieser Woche nach München zurückreisen. Die Abreise des K. preußischen Gesandten am hiesigen Hofe, Grafen von

gestern mit Depeschen der englischen Admiralität an Admiral Napier hier durchgereist. der Höhe von Ostende ostwärts vorübergesegelt.

ein großes englisches Kriegsdampfschiff kreuzt, das alle Schiffe durchsucht, die von Antwerpen aus ins Meer steuern.

Türkei. Eine über Hermannstadt in Wien angelangte telegraͤphische Depesche aus Bukarest vom 19ten d. M. meldet, daß die Russen seit dem 16ten d. M. das gegen Silistria ge⸗ richtete Bombardement unerwartet eingestellt haben. Man erschöpft sich hierüber in Muthmaßungen und glaubt unter Anderem auch, daß Capitulationsunterhandlungen im Zuge sein könnten. Am 13ten haben bei Silistria auf der Landseite Gefechte zwischen den russischen Belagerungstruppen und einem von Schumla⸗Basardschik gekommenen Rekognoszirungs⸗Corps stattgefunden, die aber resultat⸗ los blieben. Silistria ist thatsächlich von der Land⸗ und Wasser⸗ seite aus eingeschlossen. Die am 22. Mai in Wien eingetroffene Post brachte vom Kriegsschauplatze an der untern Donau die folgenden Einzelnheiten: In Schumla sind am 8. Mai 3000 Mann ägyptischer Truppen eingerückt, die von Varna kommen und 30 Kanonen mit sich führten. Omer Pascha läßt Basardschik stark befestigen und Schanzen, Redouten, Wälle und Batterieen aufwerfen, in der Art wie bei Kalafat.

Die Nachricht, daß Oesterreich 95,000 Mann Truppen aus⸗ hebe und Armeecorps gegen die russische Gränze dirigire, wurde in Widdin am 17ten bekannt und hat eine so freudige Stimmung hervorgerufen, wie solche während der Dauer des Krieges noch nie wahrgenommen werden konnte. Das Festungskommando hat so⸗

gleicht acht Eilboten nach Schumla, Rustschuk und den übrigen größeren Stationen abgesendet, um das Ereigniß weiter zu be⸗ richten. 1

Aus Bukarest wird dem „Wanderer“ geschrieben, wie es eine oft wahrgenommene Erscheinung sei, daß russische Kriegs⸗ magazine in Flammen aufgehen, wenn der Ober⸗General sich den⸗ selben nähert, so wäre auch wieder am 7ten d. M. ein großes Magazin in Kalarasch mit 6000 Pud Mehl abgebrannt und zwei Tage darauf sei Fürst Paskewitsch daselbst erschienen, um die Belagerung des gegenüberliegenden Silistria persönlich zu leiten.

MNußland und Polen. Kronstadt, 3. (15.) Mai. Heute sind in unseren Hafen folgende Schiffe eingelaufen: die „Paka’“ (dänisches Schiff, mit Früchten aus Messina); der „Rikleff“ (dänisches Schiff, aus Flensburg, mit Ballast); und die „Ostsee“ (mecklenburgisches Schiff, mit Baumwolle, gelbem Sandel⸗ holz und Ziegelsteinen, aus Leith). Abgegangen: „Anna Mac⸗Lister“, nach Gloucester; „Teiwo“ und „Minna“ nach Helsingfors. Zusammen bis zum 4. (16.) Mai: angekommen 16, ausgelaufen 6 Schiffe.

Die Regierungs⸗Kommission für die inneren Angelegen⸗ heiten des Königreichs Polen macht bekannt, daß, aus Rück⸗ sicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse, welche die Vieheinfuhr aus den südlichen Gouvernements des russischen Kaiserreichs in das Königreich Polen hemmen und daher den Preis des Fleisches täg⸗ lich steigern, auf höheren Befehl die Ausfuhr von Pferden, Rind⸗ vieh, Schafen und Widdern aus diesem Königreich vom 17. Mai an verboten ist. Indem die Kommission diese Verordnung unterm 21sten d. M. in Warschau zur öffentlichen Kenntniß brachte, fügte sie zugleich hinzu, daß die Polizei⸗ und Zollbehörden bereits mi den hierauf bezüglichen Vorschriften versehen worden.

Laut Verfügung des Statthalters des Königreichs Polen wird, so wie in früheren Jahren, anch am 15. Juni d. J. der Wollmarkt in Warschau seinen Anfang nehmen und vier Tage dauern, die etwa in diese Zeit fallenden Feiertage mit eingerech⸗ dPdiC.

Schweden und Norwegen. Christiania, 19. Mai. Vorgestern wurde hier der Jahrestag des norwegischen Grund⸗ gesetzes festlich begangen.

Dänemark. Kopenhagen, 22. Mai. Kammerherr Ro⸗ senörn, früher Amtmann auf Island, dann Minister des Innern, später Geh. Kabinets⸗Secretair des Königs, aber im vorigen Jahre dieses Postens wegen seiner Opposition gegen das Ministerium enthoben, ist zum Amtmann des Amtes Randers in Jütland er nannt 1 8

.“

b 22 . Die „Independance“ ver⸗ sichert, daß die Nachricht, als würden in der Königlichen Kanonen⸗ gießerei zu Lüttich Pairhans⸗Kanonen für Rechnung des Sultans gegossen, ganz grundlos wäre. Der englische Capitain Baily ist Gestern sind zwei englische Dampf-Fregatten auf

Von Vliessingen vernimmt man, daß auf der Höhe von Knoke

Briefpost⸗Gegenständen darunter rekommandiite Briefe, Erlasse mit In

darunter rekommandirte Briefe,

Porto⸗Ertrage von 1,233.245 Sor., zu Porto⸗Ertrage von 1,479,393 ½ Sgr.

den beförde t 3 und einer Procurationsgebühr von zahlungen 54,080 einer Einzahlungs Werth 2,830,438

Assekuranz⸗ Gebühr von

Pakete mit angegebenem

Blokade, Occupation, Wegnahme der Douanen, Aufbringung der Schiffe und Einführung französischer Verwaltung. In Athen, so wie im Lande herrschte Ruhe. Im Pyräus befanden sich fünf

Kriegsschiffe der französisch-englischen Flotte. Nach ferneren Be⸗ richten der „Triester Ztg.“ haben die Aufständischen Pyramithia und Margariti genommen. Tzamis Karataszos befinde sich mit zunehmendem Anhange 12 Stunden von Salonichi.

venselben seien 4000 Türken aufgeboten worden.

Statistische Mittheilungen.

Nach einer amtlichen Uebersicht über den Postverkehr im In⸗ lande im ersten Semester 1853 sind versendet worden an einfachen

S

1 sinuations⸗Dokumenten, Briefe mit Waarenproben und Kreuzband⸗Sen⸗

dungen unter 1 Sgr. 191,126 Stück mit einem Porto⸗Ertrage von

112,131 ¼ Sgr., zu 1 Sgr. 12,381,863 Stück mit einem Porto⸗Ertrage

von 12,239,233 ½ Sgr., zu 2 Sgr. 3,808,792 Stück mit einem Porto⸗ Ertrage von 7,463,508 Sgr., zu 3 Sgr. 3,449,940 Stück mit einem Porto⸗ Ernage von 10,089,163 Sgr.; an mehrfachen Briefpost⸗Gegenständen fe, Erlasse mit Insinuations⸗Dokumenten, Briefe

mit Waarenproben und Kreuzband⸗Sendungen unter 1 Sgr. 6682 Stück

mit einem Porto⸗Ertrage von 9913 Sgr., zu 4 Sgr. 667,030 Stück mit einem

Porto⸗Ertrage von 1,869,166 Sgr., zu 2 Sgr. 243,334 Stüuck mit einem 3 Sgr. 197,522 Stück mit einem

Die Gesammtsumme dieser Briefpost⸗ 122 8 1] h8 ) 1 , G 8 S 38 Gegenstände beträgt mithin 20,946,289 Stück mit einem Porto⸗Ertrage Von denselben kommen auf die rekommandirten

Briefe 185,614 Stück mit einem Porto⸗Ertrage von 460,180 Sgr. und

einer Recommandationsgebühr von 371,228 Sgr., auf Erlasse mit Insinua⸗ lions⸗Dokumenten 33,618 S Sgr. und einer Insinnations⸗ mit Waarenproben 167,384 Sgr., auf Kreuzband⸗

tück mit einem Porto⸗Ertrage von 60,205 Gebühr von 100,854 Sgr., auf Briefe Stück mit einem 2⸗Eitrage Sendungen 1.2te, s0 scnuß 5 „Ertr von 617,513 Sgr. Briefe mit Po vorschuß wur⸗ 82e9806,098 Stück mit Porto⸗Ertrage von 776,503 Sgr. 980,694 Sgr., Briefe mit baaren Ein⸗ Stück mit einem Porto⸗Erfrage von 87,750 Sgr. und gebühr von 69,478 ½ Sgr., Pakete ohne angegebenen 8Stück mit einem Gewichte von 23,886,018 Pfunden und einem Porto⸗ Ertrage ven 12,839,502 Sgr., Frleg 98 angegebenem Werthe 2,101,086 Stuͤck mit dgrlem. 11““ 191,489,402 Thalern, einem Gewichte von 1,154,829 Pfunden und einer

stände: 1) Briefe 8,9 315,094 Stück mit

996,468 Stück, 2) Briefe mit angegebenem Werthe einem Werthbetrage von 38,056,408 Rihlin., 3) Werthe 66,014 Stück mit einem Gewichte von 1,356,732 Pfunden und einem Werthbetrage oövn G“ gewöhnliche Pakete 681,304 Stück mit einem Gewichte 18 hs Pfunden. Durch die Briefträger sind weiter ehbee 8 bestellt worden: 1) nach dem Orte 10,448,854 Stuück, nach üng. mkreise 3,368,820 Stück, im Orte ustisg cgne Heßfea ee. 1) nach dem Orte 444 444 Stück, 2) nach dem Umkreise 557,700 Siug; in der dbri Füen nicht G Gegenstände 194,974 Stück. An E verbraucht worden: zu ½ Sgr. 302,439 Stück, zu 1 Sgr. 81 7, 8 6 1 zu 2 Sgr. 278,005 Stück, zu 3 Sgr. 323,275 Stück, an 86.. zu 1 Sgr. 780,399 Stück, zu 2 Sgr. 261,295 Stuck, zu 3 SGr 29 81 Stück, zu 4 Sgr. 3624 Stück, zu 5 Sgr. 2141 Stück, zu 6 Sgr. Stück und zu 7 Sgr. 2601 Stück. (Pr. C.) Eine für den Regierungs⸗Bezitk Liegnitz M“ menstellung der Schenkungen zc. für Kirchen, Schulen und milde Stiftungen pro beG fo von Verstorbenen 6410 Rihlr., ven L lr., Sut 11“ davon: 1 ) evangelische Kirchen 4253 Rthlr., 2) ka⸗

tholische Kirchen 600 Rthlr., 3) evanßelische

7

1

tholische Schulen 100 Rthlr., 5) andere 1 (Pr. C.)

Bukarest inskribirten preußischen Unter th anen und S chutzgenos sen brlief sich im Jahre 1853 auf 877 (mit Einschluß ihrer d Individuen); davon waren 366 mit Patenten versehen, 252 mit 2 farten, 122 nur mit Heimaths⸗Dokumenten; diese letzteren hatten ihre Patente oder Aufenthaltekarten noch zu lösen; 137 enrdlich von Jahren noch nicht wieder gelöst. Die Aufenthaltskarten werden nur solchen Unterthanen und Sch 1 blos vorübergehend sich aufhalten, oder verarmt sind, 4 Gesellen arbeiten. Unter den 366 mit Patenten versehenen preußischen Un⸗ terthanen und Schutzgenossen waren 138 evangrlischer Religion,

tholischer, 15 griechischer und 87 mosaischer. ral⸗Konsulat zu Bukarest wurden im vorigen Jahre vo n Unteꝛr thanen und gegen solche 89 Prozesse anhängig gemacht, von preußischen Unterthanen bei den Landes⸗Tribunalen 56 und bei fremdherrlichen Kon⸗

Porto⸗Ektrage von

2,384,824 Sgr., portofrei beförderte Gegen-

in den Landbrief⸗ V

t ausgearbeitete Zusam⸗

laende Resultate: Es wurden geschenkt: Lebenden 1000 Rthlr., Summa 7410

Schulen 1447 Rihlr., 4) ka-⸗ wohlthätige Anstalten 1010 Rihlr. Die Zahl der im Königlichen General⸗Konsulats⸗Rrgister zu Familien 1916 Aufenthalts-⸗

hatten ihre Patente

hutzgenossen ertheilt, welche dort 1 oder endlich nur als

126 ka- Bei dem Königlichen Gene- n preußischen Unter-

daß die Passage über die dortige Schiffbrücke, welche erst vor wenigen Tagen fertig geworden, so lebhaft sei, doß am Tage vorher 23 Bohlen brachen, die natürlich sofort wieder ergänzt wurden. Da die Brücke für eine solche Frequenz nicht gebaut und nur auf beladene Wagen pr. 50 Ctr. berechnet ist, während die ankommenden Frachtwagen 100 bis 120 Ctr. Gewicht haben, so sind zeitraubende Umladungen nothwendig. Nachdem die letzterwähn⸗ ten 1000 Ballen Flachs von Tilsit nach Memel per Wasser abgegangen, sind bereits wieder 1000 Stein Flachs von Riga unterwegs. Zu ihrem Transport werden Fuhrleute bis aus Königsberg gedungen. Im Allgemeinen übt aber der starke Waaren⸗Transport auf den Tilsiter Handels⸗Verkehr nur einen geringen Einfluß, indem nur der kleinere Theil, haupt⸗ sächlich Waaren, welche nach Königsberg weiter gehen, die Stadt berührt. Der größte Theil wird am jenseitigen Ufer der Memel sogleich in Kähnen nach Memel verladen, und dies meist durch die russischen Versender ohne weitere Vermittelung ausgeführt. Auch glaubt man, daß die diesjährige Wittinen⸗Ankunft nur sehr gering sein und nur elwa auf 40 Wittinen sich belaufen werde, wogegen in gewöhnlichen Jahren über 200 solcher Fahr⸗ zeuge eintrafen. Man begründet diese Erwartung darauf, daß einestheils

viele Waaren des schnellen Transportes wegen in Kähnen verladen werden,

und daß anderntheils viel Getreide von Rußland nach Polen geht. Unter den durch Tilsit gehenden Waaren erschien als besonders bemerkenswerth ein Transport von Ziegenhaaren, welcher auf 15 stark beladenen einspän⸗ nigen Wagen, angeblich von 500 Werst hinter Moskau her dort ankam, und nach Königsberg zur weiteren Spedition nach Wien verladen wurde.

Nach der „Pr. C.“ vorliegenden Berichten aus Memel waren daselbst bis incl. 10. Mai im Ganzen 481 Schiffe angekommen und 368 ausgegangen, im Hafen daher gegenwärtig 113 Schiffe befindlich. Die Frachten sind sehr heruntergegangen und augenblicklich gar keine zu haben, was darin seinen Grund findet, daß die Frühjahrs⸗Abladungen bei der großen Schiffs⸗Konkurrenz viel früher als gewöhnlich beendigt worden. Balken sind im Preise heruntergegangen, und auch Stäbe, von denen dort großer Vorrath ist, werden wenig gefragt; Planken und Dielen aber, für welche Absatz vorhanden, konnten von den Muͤhlen wegen schwachen Windes nicht ausreichend geschafft werden. Die von Rußland erwarteten Waaren⸗ Sendungen, die theilweise direkt über Polangen, theilweise über Tauroggen und Tilsit kommen, gehen spärlicher ein, wozu der Umstand beiträgt, daß Fuhr⸗ Unternehmer, welche noch zu billigeren Frachten abgeschlossen hatten, in Folge der in neuester Zeit in Rußland sehr gestiegenen Futterpreise die Waaren unterwegs haben liegen lassen. Roggen ist in Rußland im Preise sehr gesunken und in Riga zu 65 Rthlr. die preußische Last aus⸗ geboten. Da bei diesem Preise der Land⸗Transport nach Memel zulässig ist, dürfte für später ein lebhaftes Getreidegeschäft noch in Aussicht sein. Ein sehr fühlbarer Uebelstand bei dem diesjährigen großen Schiffsverkehr ist die gecinge Tiefe des Seegats, die zwischen 13 und 14 Fuß schwankt und die größeren Schiffe nöthigt, einen Theil ihrer Ladung noch auf der Rhede einzunehmen, was mit Zeit⸗ und Kosten⸗Aufwand, ja häufig auch mit Waarenverlusten verbunden ist. Im vorizen Jahre war die Tiefe des fast durchgängig 16 Fuß, und es wird sehr beklagt, daß der Dampfbagger, im Verhältnisse zu den großen Anschaffungs⸗ und Betriebs⸗ kosten, nur sehr wenig leistet. (Pr. C.)

„Der Krystall⸗Palast mit seinem Parke im Jahre 1853: was er gewesen und was er sein wird“ diesen Titel führt ein kleines Schrift⸗ chen, welches vom Direktorium der Krystall⸗Palast Gesellschaft in London auch in deutscher Sprache versendet und an „die künftigen Aussteller“ adres⸗ sirt worden ist. Der Zusammenhang des darin angekündigten Unternehmens mit der großen Industrie⸗Ausstellung vom Jahre 1851 ist bekannt. Der Gedanke, durch eine allen Ländern der Welt offen stehende Gewerbe⸗Aus⸗ stellung die vereinzelten Strahlen der industriellen Intelligenz der ganzen Erde gewissermaßen in einem einzigen Brennpunkt zu sammeln, hatte so überraschenden Erfolg, daß die erste Ausführung jetzt schon wie ein Abschnitt in der Geschichte ver neueren Industrie⸗Entwickelung erscheint. Wie von selbst ging aus diesem ersten Erfolg der Gedanke hervor, das wun⸗ dervolle Gebände des Krystallpalastes durch einen Wiederaufbau an passen⸗ der Stelle zum bleibenden Träger der sozialen Fortschritte zu machen. Der Platz konnte in London selbst nicht gewählt werden, man fand ihn aber in der Nähe der Hauptstadt bei dem Städtchen Sydenham, mit welchem künftig zwei Eisenbahnen London verbinden werden. Die Umgebungen des neuen Palastes werden in einen Park mit Wasser⸗ künsten, Tempelhallen und Bildwerken umgewandelt. An einen der Glasflüͤgel des Palastes wird sich der Bahnhof anschließen, der so angelegt werden soll, daß die aus den Wagenzügen steigenden Besucher durch diesen Flüzel in das Gebäude selbst eintreten können. Im Innern des Palastes werden die Erzeugnisse der Naturreiche, ferner Darstellungen aus dem Völkerleben aller Zonen, gleichsam den Grund und Boden der industriellen Entwickelung der Erde wiederspiegeln. Die Ausstellung selbst aber, indem sie die ausgezeichnetsten und wichligsten Produkte der Industrie aller Länder umfaßt, kündigt sich zugleich als das großartigste Annoncier⸗ und Verkaufs⸗Institut an, welches in seiner nunmehrigen Einrichtung das ganze kunstvolle System von Schiedsgerichten,“ Belohnungen und Preisen zu beseitigen verspricht. (Pr. C.)

Der Handels verkehr von Riga war im vorigen Jahre wegen der starken Nachfrage nach sämmtlichen Produkten, welche die hauptsächlich⸗ sten Gegenstände der Ausfuhr bilden, außerordentlich belebt. Der Ge⸗ sammtwerth der ins Ausland ausgeführten Waaren belief sich auf 19,000,583 Rubel und überstieg daher den Export von 1852 um 4,101,854 Rubel. Die vornehmsten Gegenstände der Ausfuhr bestanden in Flachs, Hant Lein⸗ und Hanfsaamen, Holz und Getreide. An Flachs wurden 2,018,042

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