1854 / 131 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Zweifel, daß die bukarester Depesche, welche die Räumung der wich⸗ Niec li durch die Türken meldete, irrig gewesen tigen Festung Nicopo Sistow wurden geräumt; auch Tur⸗ j. Weder Nicopolis noch Sis om wur 4 g 8 am 8. 8 se „am 26. Mai noch in den Händen der Türken, und es tufan war am vorhanden, daß man die Absicht habe, diese Pofsitio⸗ L. nicht ohne schweren Kampf aufzugeben. Ein Bericht aus Kra⸗ jova vom 26. Mai meldet sogar, die Russen träfen Anstalten, sich von der Aluta zurückzuziehen; sie hätten begonnen, alle Retranche⸗ ments, welche an der Straße, die von Turnul nach Giurgewo läuft, errichtet waren, zu schleifen, und man glaube, daß die russischen Truppen den westlichen Theil der Walachei wirklich räumen und sich mit voller Macht in dem östlichen Theile konzentriren werden. Ein Bericht aus Widdin vom 29. giebt der Hoffnung Raum, daß nun die Donaudampfschifffahrt in Folge des Abzuges der Russen in Kürze bis Sistow ausgedehnt werden könne.

Aus verläßlicher Quelle vernimmt der „Wanderer“, daß in Folge einer auf telegraphischem Wege in Wien angelangten Nach⸗ richt aus Bukarest vom 29. Mai Tages vorher ein großartiger Sturm auf Silistria von den Belagerten mit einem sehr empfindlichen Verlust auf Seite der Russen zurückgeschlagen wurde. Die Letzteren selbst gaben ihren Verlust auf mehr als 1000 Mann an.

Das „Journal de Constantinople“ vom 24. Mat bringt Nach⸗ richten aus Trapezunt vom 8. Mai: Am 4ten d. M. haben die Türken Besitz vom Fort Osurgethie genommen. Die Ruhe der Stadt war nicht auf einen Augenblick gestört. Die regulairen Truppen wurden in das Innere der Stadt, die Baschi⸗Bozuks außerhalb der Stadt einquartiert. Die Russen haben sich auf dem Wege nach Tiflis zurückgezogen. Man glaubt, daß sie in einem Monat Georgien gaänzlich geräumt haben werden. Die Mingrelier, Vasallen der Fürstin Dadian, haben Redut⸗Kale, das vor einigen Tagen von den Russen geräumt wor⸗ den ist, besetzt. Sie wollten beim Abziehen die Stadt in Brand setzen, allein die Fürstin hat diesem Vorhaben aus allen Kräften opponirt und die Stadt von mingrelischen Milizen besetzen lassen. Nach der Ankunft eines aus Konstantinopel augekommenen öster⸗ reichischen Dampfers, hat sich die Nachricht blitzschnell in der Stadt verbreitet, daß ein englisch⸗französisches Corps in einigen Tagen daselbst anlangen und den Weg nach Kars nehmen soll. Diese Nachricht wurde vom ganzen Volke mit der größten Freude auf⸗ genommen. Haireddin Pascha ist von seiner Inspectionsreise der anatolischen Armee zurückgekehrt. Man verspricht sich sehr günstige Erfolge für das Wohl der Armee von seinem bekannten Eifer und seiner Thätigkeit.

Rußland und Polen. Die russische Verwaltung des Königreichs Polen hat den Grundsatz, alle auf dortigem Gebiete verweilende Individuen im militairfähigen Alter, wenn sie ihren ausländischen Ursprung nicht durch ein regelrecht beglau⸗ bigtes Geburts-Attest nachweisen können, zum Kriegsdienste heran⸗ zuziehen, weil Fälle vorgekommen sind, daß Polen sich in das Aus⸗ land begeben haben und, von dort mit fremden Pässen zurückkehrend, sich auf Grund derselben der Conseription zu entziehen suchten. Neuerdings haben die russischen Behörden, mit Rücksicht auf die Reclamationen der benachbarten Regierungen, von der Beibringung förmlicher Geburts⸗Atteste für solche Fälle Abstand genommen, je⸗ doch die Bedingung gestellt, daß auf den Pässen der nach Polen reisenden Fremden, besonders wenn sie noch im militairpflichtigen Alter stehen, ihr Geburtsort auf das Genaueste angegeben sein muß. (Pr. C.)

Nach „zuverlässigen“ Berichten der „P. och J. Tidningar“ lag Admiral Napier mit einem großen Theile der britischen Flotte noch am 27sten vor Hangö Udd vor Anker, und hatte sich seit dem ersten Gefechte nichts weiter zugetragen. G

„Londoner Blätter geben nach Privat-Mittheilungen von Offizieren der Ostseeflotte Berichte über die Affaire bei Ekenäs, welche in der Hauptsache ganz mit dem (bereits erwähnten) Bericht des Aftonbladet“ übereinstimmen. Die dabei be⸗ theiligten Schiffe, „Hecla“ und „Arrogant“, hat

6. a ten die Absicht, 8 2 2 , 4 2725 .. 5 2 eine russische Bark unter der Batterie von Ekenäs herauszuholen.

Sh . 88 8 1“ 5 dem Zweck in den engen Meerbusen, an 1ge 188 und zuerst am W dung lehnt Beschosen ank 1“ sich an eine 1““ bald und se 1Ib 8. Feuer vertrieb indeß den Feind sehr sie nach Feeieennsiger 8 Am folgenden Morgen gelangten einer Abtheilun ger Fa rk vor eine feindliche Batterie, welche von Minié Büchsen Infanterie, die in einem Walde postirt und mit der Artillerie nen ccast war, so wie von einer Abtheilung reiten⸗ Schüsse der Schiffe 7 Letztere wurde schnell durch die dichter Masse öu“ dagegen sielen die Minié⸗Kugeln in 7 asse an Bord der Schiffe nieder. Der „Arr gant gerieth auf den Grund, es gelang 189 er mit vollen Lagen die Batterie demontirt hatte abzukommen. Das in der Batterie angerichtete Blutbad wirt als fürchterlich geschildert. Angesichts der Stadt Ekenäs 8 der „Arrogant“ ankern, da er zu tief geht, der Hecla“ 6 allein vor und holte die russische Bark unter veer

feindlichen Batterie heraus und nahm sie ins Schlepptau. Auf der Rückfahrt landete der den „Hecla“ kommandirende Capitain Hall eine Abtheilung Marine⸗Soldaten bei der Batterie, welche der „Arrogant“ demontirt hatte, und nahm eine eiserne Kanone als Trophäe mit sich. Am 21sten kehrten die beiden Schiffe zur

6 Kanonen. Am 22sten wurde der „Dragon“ von 6 Kanonen beordert, sich vor Gustafs värn zu legen und eine Flanke dessel⸗ ben, welche von zwei Geschützen vertheidigt wurde, zu beschießen Die Kanonade zwischen dem Schiff und dem Fort dauerte etwa 3 ½ Stunden und man glaubt annehmen zu können, daß besonders ein paar vom „Dragon“ geworfene Bomben, welche mitten in das „bedeutenden Schaden angerichtet haben; auch wuͤrden die ußenwälle ziemlich stark beschädigt. Später am Tage wurde die „Magicienne“ von 16 Kanonen beordert, die entgegengesetzte Seite des Forts zu beschießen, und es gelang ihr, mehrere Bom⸗ 8er in die maskirte Batterie auf der Landseite zu werfen. Die Batterie antwortete mit Bomben, traf das Schiff aber nicht. Darauf eröffnete auch der „Basilisk“ von 6 Kanonen sein Feuer und der „Hekla“ beschoß das Fort Gustav Adolph mit Erfolg. Die Schüsse vom Fort blieben auch hier wirkungslos; man glaubt daß die russischen Artilleristen zu hoch gezielt haben. Nur der „Dragon“ wurde getroffen und hatte einen Todten und einen Ver⸗ wundeten. 8 Die Engländer haben abermals 10 Schiffe aus dem Hafen von Libau herausgeholt. Die öffentlichen Kassen sind von Libau ins Innere transportirt worden. und Norwegen. Stockholm, 31. Mai. Das Ministerium des Auswärtigen macht unterm gestrigen Datum Folgendes bekannt: „Die K. großbritannische Gesandtschaft hierselbst hat ein Schreiben des Vice⸗Admirals Sir Charles Napier mitge-

theilt, welches meldet, daß mehrere, sowohl schwedische als dänische Handelsfahrzeuge, welche unter dem Vorgeben, daß die Blokade nicht bekannt gemacht worden sei, in blokirte Häfen einzulaufen versucht haben, von der Küste Kurlands zurückgewiesen worden sind. In Folge dessen hat der Oberbefehlshaber der K. großbrit. Flotte darum angehalten, daß es zur allgemeinen Kunde gebracht werden möchte, daß fortan alle Fahrzeuge, welche die Blokaden zu V brechen versuchen, von der K. großbrit. Flotte werden aufgebracht

Paris, Sonnabend, 3. Juni. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige „Moniteur“ meldet, daß eine Abtheilung der vereinigten Flotten Redut-Kale und Poti okkupirt und Waffen und Munition nach Cirkassien ausgeschifft hätte. Die streitbaren Kräfte Cirkassiens konzentriren sich überall.

Paris, Sonntag, 4. Juni, Vormittags. d. E W.) Der heutige „Moniteur“ enthält die Mittheilurn an 25sten

pera 8 hl geworden sei, auf den Empfang österreichischer Truppen 116. Ferner meldet der „Moniteur“, daß ein Sturm auf Silistria am 29. Mai zurückgeschlagen sei.

Paris, Sonntag, 4. Juni. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige „Moniteur“ theilt mit, daß die Pforte keine neue Maß⸗ regel gegen Griechenland ergreifen wi 8

In der Passage eröffnete die Zproz., gestern Abend zu 74,

15 schloß, zu 74, 40, und stieg bis 74, 50. Am Schlusse drückte

sich durch Gewinn⸗Realisationen auf 74, 10 und schloß zu 74 20

Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Die Aussichten für die nächste Aerndte sollen in dem größten Theile von Spanien, wie von dort her uns zugehende Berichte melden, sich sehr günstig gestalten, was z. B. auf dem Markte zu Sevilla in den ersten Tagen dieses Monats bereits ein Weichen der Preise um 1 bis 2 Realen zur Folge gehabt hat. Zu Santander dagegen, dem für den Getraide ⸗Export wichtigsten Hafenplatze Spaniens, haben die Preise bis jetzt sich fest gehalten. Man glaubte hier allgemein, daß die Unter⸗ brechung der Ausfuhren aus den Häfen des Schwarzen Meeres eine Ver⸗ mehrung der spanischen Getraide⸗Ausfuhr veranlassen werde. Auch die spanische Regierung soll diese Erwartung theilen, wie man daraus schließen wollte, daß dieselbe unter dem 22. April ein Cirkular an die Provinzial⸗ Behörden erlassen hatte, worin diese zur Berichterstattung über die vorhan⸗- denen 11“ so wie über die Aerndte⸗Aussichten, aufgefordert 8

Flotte zurück. Der „Arrogant“ führte 47 Kanonen, der „Hecla“

Marktprelse.

h ““ Berlin, den 3. Juni.

zu Lande: Roggen 3 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlc. 25 Sgr. Hafer 1 Rihlr. 23 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 20 Sgr. Erbsen 2 Rthlr.

26 Szr. 11 Pf.

Zu Wasser: Weizen 4 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr. 5 Sgr., auch 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. Kleine Hafer 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 15 Sgr. Erbsen 3 Rthlr., auch 2 Rthlr. 25 Sgr.

Das Schock Stroh 8 Rthlr., auch 7 Rthlr. 10 Sgr. Der Centner Heu 22 Sgr. 6 Pf., geringere Sorte auch 17 Sgr. 6 Pf.

Kartoffeln, der Scheffel 1 Rthlr. 4 Sgr., auch 1 Rihlr.; metzen weis

Sgr. 6 Pf. Rossen 3 Mehkr. 2 Sgr. 6 Pt.,

2 Rthlr., auch 1 Rihlr. 26 Ser 3 Pf.

Gerste 2

Sgr. 3 Pt, auch 1 Ser. P

2*&

getroffen. Getreidemarkt:

unverändert

d. C. B.) Consols 92 ½⅔. Sardinier 82, 84. 5 proz. Russen 98, 100. zuch 3 Arhlr. 27 Die fälligen Dampfschi

8

85 gehandelt. Schluss-Course: 3 proz. Rente 74, 95. 4 ½proz. Rente 99, 25. 3 proz. Spanier 37 ¼¾. 1proz. Spanier 19 ½.

Londom, Montag, 5. Juni, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. 1proz. Spanier 20, 20 ⁄. ½

Mexikaner 24 ½¼, 4 ½ proz. Russen 84, 86. ffe aus New-York und Westindien sind ein

2„ 2 8 1 . Für Weizen bessere Nachfrage. Preise gegen vergangenen Montag unverändert.

Liverpeosl. Montag, 5. Juni. (Tel. Dep. d. C. B.) Baum wolle: 11,000 Ballen Umsatz. Preise gegen vergangenen Sonnabend

Breslaus, 6. Juni, 1 Uhr Minuten Dep. d Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 75 ¾ Br. 4proz. Fvreiburger Actien 114 ¼ G. Oberschlesische Actien Lit. A. 186 ¾ Br. Oberschlesisch-Krakauer

Oberschlesische Actien Lit. B. 157 Br. 84 ¼ Br. Neisse-Brieger Actien 66 Br.

Getreidepreise:

Roggen 90 96 Sgr.

Stettin, 6. Juni, 1 Uhr 52 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Roggen 68—72 gefordert, 1— ust 67, August-Sepibr.

Staats - Anzcigers.) Weizen 94 bez.

böis 71 ¾ bez., Juni-Juli 68 ¼ 68 ½ bez., Juli Aug 53, Sept.-Oktbr. 59 58 1 bez. Spiritus 11 bez.

Paris, Montag, 5. Juni, Nachmittags 3 Uhr. 3.) Die 3 proz. eröffnete im Parkett zu 74, 40, stieg bis auf 75, als Donsols von Mittags 12 Uhr 92 ¾ gemeldet worden und man an der lische Gesandte Petersburg verlas- Die Rente schloss fest Notiz. Consols von Mittags 1 Uhr waren ebensalls 92 ½ eingetrof- In der Coulisse wurde beim Schlufs der Börse die 3proz. zu 74,

Börse wissen wollte, dafs der schwee zen habe und dals Silistria entsetzt worden sei.

Nachmittags.

Weizen, weilser 95 110 Sgr., gelber 94 108 Gerste 59—-71 Sgr.

schloss en.

Königliche Schausptele. Mittwoch, den 7. Juni, sind die Königlichen Theater ge⸗

Hafer 38— 48 Sgr. Donnerstag, 8. Juni. Im Opernhause. (99ste Vorstellung):

Rüböl fest.

(Tel. Dep.

Pfeiffer.

Don Juan, Oper in 2 Abtheilungen mit Tanz, von Mozart. (Fräulein Ney: Donna Anna, als Gastrolle.) Mit tel-Preise.

In Potsdam. Zu einem wohlthätigen Zwecke: Die Waise von Lowood, Schauspiel in 2 Abtheilungen und 4 Akten, mit freier Benutzung des Romans von Currer Bell, von Charlotte Birch⸗

Billets zu dieser Vorstellung sind in der Kastellans⸗Wohnung im Schauspielhause zu Potsdam zu folgenden Preisen zu haben: Erster Balkon und erste Rang⸗Loge 25 Sgr. Parquet⸗Loge 20 Sgr. 10 Sgr. Amphitheater 5 Sgr. .

Parquet un Zweite Rang⸗Loge 10 Sgr. Parterre

800] DE111ö11““

Der Licht⸗ und Seifen⸗Fabrikant Albert Wahl (Firma: Albert Wahl u. Comp.) von hier, welcher am 16. Mai h. sein Mobiliar, seine Fabrik⸗Utensilien, Waaren⸗Vorräthe und Aktiva veräußert hat, hat mit dem dafür gelösten Gelde Königsberg am 18ten ejusd. heimlich und ohne Befriedigung seiner Glaͤubiger verlassen. Er er⸗ scheint daher des betrüglichen Bankeruts drin⸗ gend verdächtig und werden alle Civil⸗ und Mi⸗ litair⸗Behörden ersucht, auf den Albert Wahl zu vigiliren, denselben im Betretungsfalle zu ver⸗ haften und uns davon in Kenntniß zu setzen. Albert Wahl ist ca. 43 Jahre alt, Lon kleiner Stalur, hat schwarzes Haar, eine bleiche Gesichtsfarbe, leidet an einer Verkrümmung des Rückgrats und befindet sich im Besitz einer Paß⸗ karte vom 17. Mai d. J.

Königsberg, den 28. Mai 1854.

Königl. Stadtgericht. Erste Abtheilung.

[804] Bekanntmachung.

Am 2. Juni 1854 ist in der Spree, jenseits der

—6.

Eisenbahnbrücke in der Richtung nach Spandau,

2

ein unbekannter männlicher Leichnam gefunden. Da derselbe noch nicht sehr in Verwesung über⸗ ein erst kürzlich erfolgtes Ableben schließen. Aeußere Verletzun⸗

18* *.

gegangen war, so läßt sich auf

gen sind nicht wahrgenommen.

Alle diejenigen, welche über diese Person Aus⸗ kunst zu geben im Stande sind, werden aufge⸗ chrifilich der unterzeich⸗ neten Königlichen Kreisgerichts⸗Kommission An⸗ zeige zu machen oder sich zu ihrer Vernehmung

fordert, entweder sofort s

hierselbst, Kirchhofstraße Nr. 2, am 21. Juni d. J., 11 Uhr,

einzufinden. Kosten werden dadurch nicht verursacht.

Charlottenburg, den 2. Juni 1854. Königliche Kreisgerichts⸗Kommission.

6“

Unzeiger.

Signalement.

Alter: in den 50ger Jahren, Größe: 5 Fuß 4 Zoll, Nase: gewöhnlich, Kinn: vorstehend, Stirn: frei, Gesichtsbildung: länglich, Gesichts⸗ farbe: gesund, Kopfhaare: dunkelbraun, oben eine kleine Glaͤtze, Statur: schmächtig, Zähne: un⸗ vollständig, Augen: unkenntlich. .

Kleidungsstücke.

1) Ein dunkelbrauner Ueberrock mit überzoge⸗ nen schwarzen Knöpfen, im Rücken mit grauem Futterkattun und in den Schößen mit Camlott gefüttert, 2) eine graue Buckskinhose mit blauen Streifen, 3) eine schwarze Tuchweste, inwendig mit grauem Futter⸗ und ausw dig mit schwarzem Futkerkattun gefüͤttert, 4) um den Leib einen ledernen Tornisterriemen, auf der einen Seite weißlackirt, 5) ein Paar kalblederne Stiefeln mit weißen und blaugestreiften Bandstrippen, 6)

ein schwarzseidenes und ein weißes Halstuch, 7)

Lj

ein Chemisett, gezeichnet G. S., 8) ein leinenes

Hemd, gez. G. S. 4, 9) in der Hosentasche be⸗

eine Mutterschraube, 10) in der Rocktasche ein kattunes Taschentuch, roth mit weiß und schwarzen

Blumen.

fanden sich 3 Schlüssel, ein altes Messer und

798] Aufforderung.

Der Handelsmann Pechmann aus Gernsdorf und der jüdische Handelsmann Baumann, deren gegenwärtiger Aufenthaltsort unbekannt ist, wer⸗ den, damit ihre Vernehmung in einer Unter⸗ suchungssache erfolgen könne, aufgefordert, ihren Aufenthaltsort der unterzeichneten Behörde oder

der nächsten Polizeibehörde schleunigst mitzu⸗ theilen. Ebenso werden die Polizeibehörden ersucht,

den etwa bekannt werdenden Aufenthaltsort ge⸗ dachter Personen hierher mitzutheilen. Potsdam, den 3. Juni 1854. Die Köunigl. Staatsanwaltschaft.

Das im Königsberger Kreise diesseitigen Re⸗ gierungsbezirks, 1 Meile von der Stadt Zehden und Meile vom Oderstrome gelegene König⸗ liche Domainen⸗Vorwerk Klein⸗Wubiser soll in dem auf

den 21. August d. J., Vorm. 10 Uhr, in unserem Sessionszimmer im Königl. Regie⸗ rungsgebäude hierselbst vor dem Regierungs⸗ Rath Bredow anberaumten Termine im Wege der öffentlichen Licitation für den Zeitraum von Trinitatis 1855 bis Johannis 1855 und von da ab auf Achtzehn hinter einander folgend - bis Johannis 1873 verpachtet werden.

Die Pachtung umfaßt:

1) das Vorwerk Klein⸗ Wubiser mit den vor⸗ handenen Königl. Wohn⸗ und Wirthschafts⸗ gebänden und folgendem Areale:

a) Hof⸗ und Baustellen 5 Mg. 19 ¶. c) Aecker 202 » 133 » 6d) Wteset .. .. 174 » e) Hütung . 18 21 » f) Fennen u. Brücher 100 98 » g) Gräben und Wege 2 zusammen 1502 Mg. 1030A. Die Fischerei auf dem zu Klein⸗Wubiser gehörigen Antheile des Groß⸗Wubiser See's.

Die Nutzung des Rechts, das in dem der

Stadtkommune Königsberg gehörigen An⸗ theile des Groß⸗Wubiser See's, rings um die sogenannte Werderinsel und längs des Klein⸗Wubiser See⸗Vorwerksgartens wach-⸗ sende Rohr zu werben. Das dem Ausgebote zum Grunde zu legende

8 h““