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8 tsächlich Ultra⸗Katho⸗ vern, mitunter heftigen Debatte, an der sich hauptsächlich g Inegenen Lucas, -b Ultra⸗Protestanten, wie Adderley, Fox und Sir J. Pakington, betheiligten, wurde der Antrag des Hrn. Spooner auf Streichung des Postens mit 158 gegen 130, also mit einer Mehrheit von 22 Stim⸗
1 men, Sneeperpaus⸗ 2 gestern Nichts von besonderer Bedeutung vor. Die Schaßkammer⸗Bons⸗Bill wurde zum zweiten Male verlesen und eine von dem Grafen von Albemarle eingebrachte Beschwerde⸗Petition der Bewohner von Singapore über schlechte Justiz⸗Verwaltung auf die Tafeln des Hauses zu legen beschlossen. Lord Aberdeen erklärte auf eine An⸗ frage von Lord Ellenborough, die Regierung beabsichtige keine Abände⸗ rung des Gesetzes aus der Regierungszeit der Königin Anna, welches die Zahl der im Unterhause sitzenden Staats⸗Secretaire auf zwei beschränkt. 8 In der heutigen Oberhaus⸗Sitzung stand die Verlesung der Bill wegen Abänderung des Verfahrens in Ehescheidungssachen auf der Tages⸗ Ordnung. Die Debatte war bei dem Abgange der Post noch nicht ge⸗ chlossen. Im Unterhause erklärte Sir James Graham auf eine Anfrage des Hrn. Scobell, daß die Regierung zwar einen amtlichen Be⸗ icht uͤber den Verlust des „Tiger“ erhalten habe, denselben aber nicht ver⸗ feentlichen könne, da die Sache später vor einem Kriegsgerichte verhandelt werden müsse. Hr. Horsfall fragte an, ob eine effektive Blokade der rus⸗ sischen Häfen in der Ostsee, im Schwarzen und Weißen Meere für alle Flaggen eingerichtet oder einige fremde Flaggen begünstigt werden sollen? Sir James Graham erwiderte, daß er amtliche Nachrichten von der Bloki⸗ rung der Donau erhalten habe und daß dieselbe sofort in der „Gazette“ werde bekannt gemacht werden. In Betreff der russischen Häfen in der Ostsee, dem Schwarzen und Weißen Meere sei ihm noch keine amtliche Nachricht zugegangen, indeß bezweifle er nicht, daß die Blokade erfolgen we Ein Unterschied unter den fremden Flaggen werde übrigens jeden⸗ falls nicht statuirt werden. Herr H. Berkeley begann eine Rede zur Motivirung seines alljährlich wiederholten Antrages wegen Einführung der geheimen Abstimmung bei den Parlamentswahlen, die bei dem Postabgange noch nicht beendigt war.
Frankreich. Paris, 14. Juni. Herr Lightenvelt, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister Sr. Majestät des Königs der Niederlande, hat dem Minister der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten seine Beglaubigungs⸗Schreiben als Ge⸗ schäftsträger des Herzogthums Nassau bei der Regierung des Kaisers überreicht.
Der „Moniteur“ veröffentlicht die unterm 23. Mai von der Hohen Pforte an den österreichischen Internuntius in Konstantino⸗ pel erlassene offizielle Note in Bezug auf das Anerbieten der öster⸗ reichischen Regierung, die westlichen Provinzen des ottomanischen Reichs militairisch zu besetzen, um zu verhindern, daß der griechi⸗
che Aufstand sich nicht weiter nach Norden ausbreite und daß die Montenegriner nicht gemeinschaftliche Sache mit den Griechen machen. Die Hohe Pforte giebt ihre Zustimmung, daß die öster⸗ eichischen Landtruppen aus dem Distrikte Cattaro direkt in Alba⸗ ien und, falls ihre Anwesenheit dort nicht nothwendig sein sollte, ur in Montenegro einrücken, wenn daselbst Unruhen entstehen ollten.
Türkei. In Bezug auf die neueste Gestaltung der Kriegs⸗ Operationen im Südosten meint der „Soldatenfreund“: Offen⸗ bar handelt es sich in Folge der von Rußland in diesem Momente eingehaltenen politischen Defensive um eine neue Ordre de Bataille für die große russische Armee im Süden. Der Schwerpunkt für die⸗ selbe ist — und bleibt vielleicht durch längere Zeit — der Pruth mit seinen Befestigungen am linken Ufer, wozu auch die an der untern Donau situirten festen Plätze gehören. Der Mittelpunkt für diese Auf⸗ stellung ist der Rayvon bei Jassy mit der Abzweigung längs der Gränze der Bukowina und Galiziens, mit der keilartigen Truppen⸗ vorschiebung à cheval der Donau bei Silistria und in der Dobrud⸗
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werde.
scha und endlich mit der Dislocation des Detaschements Osten⸗
Von dem Mittelpivot Jassy müssen daher drei selbstständig operirenden Armeen in Vole und Süd ⸗ Bessarabien (Warschau, Si⸗ listria, Odessa) geleitet werden. Alle Reserven müssen sich am Pruth — wo möglich in der Moldau — konzentri⸗ ren; die Front dieser Aufstellung ist eben so gegen den Westen, wie gegen die nicht sehr gegliederte nördliche Seeküste des Pontus Euxinus gerichtet. Eine Landung der Auxiliartruppen im Busen von Odessa gehört nicht in das Bereich der Unmöglichkeiten. Und da dem Kaiserlich russischen Oberfeldherrn Fürsten Paskewitsch nicht unbekannt sein kann, daß die Hülfstruppen in beträchtlicher Stärke in diesem Augenblicke auf Schiffen in den Häfen von Varna und J Anker liegen, so mußte er auch Bedacht nehmen, daß ie feindlichen Feldherren auf irgend einem Punkte ihre Streitkräfte d dürften, um durch einen strategischen Aufmarsch die russi⸗ sche Stellung ¹ cheval der Donau bei Silistria zu paralpysiren. „ Berichte von Kalarasch den 10. Juni melden, daß seit 5ten Juni, somit am 6., 7., 8. und 9. Juni bei den Forts Abdul Med⸗ schid und Arab Tabin täglich kleinere Gefechte stattgefunden haben. Das Miniren gegen beide Forts geht den regelmäßigen Gang. Man glaubt allgemein, daß am 12. Juni das Sprengen mehrerer Minen, so wie auch ein kombinirter Angriff auf die Silistria noch 1 Fert⸗ stattfinden werde. Die Richtigkeit der telegraphischen Nachricht aus Hermannstadt vom 13., daß Mussa Pascha, der Kommandant 85 Silistria,
Sacken sammt Reserven. die Bewegungen der Polen, Bulgarien
durch eine Kanonenkugel getödtet und Kirikli Pascha an seiner Stelle von Omer Pascha zum Kommandanten von Silistria ernannt wor⸗ den sei, wird in Zweifel gezogen; wenigstens ist die Bestätigung noch abzuwarten; denn telegraphische Nachrichten aus Kalarasch direkt vom 10. Juni und aus Bukarest direkt vom 11. Juni melden von diesem Ereignisse noch keine Silbe; Kirikli Pascha befand sich nach den letzten Nachrichten in Asten, und Silistria ist endlich cernirt. Aus Orsova vom 8ten wird geschrieben, daß General Liprandi mit seinem Corps nach Trigowiß marschirt, wo sich auch am 1. Juni das Hauptquartier befand. Detaschements werden gegen die nörd⸗ liche Gränze der Walachei dirigirt, namentlich ist bei dem Kloster Sinai eine starke Kosaken⸗Abtheilung mit Geschützen aufgestellt. Auch in Titest jenseits der Aluta steht eine starke Abtheilung russi⸗ scher Truppen, welche die zur Aluta führende Straße bewacht. Auch der französische „Moniteur“ vom 15. Juni meldet aus Konstantinopel die Entlassung Reschid Pascha's. Rußland und Polen. St. Petersburg, 18. Juni. Der „Russ. Invalide“ enthält folgende Nachrichten von der Donau: Aus dem, vom General⸗Feldmarschall Fürsten von Warschau, Grafen Paskewitsch von Erivan, eingesandten Tagebuche über die Kriegsoperationen an der Donau, vom 15. bis 19. Mai a. St., erhellt, daß der Feind, welcher seit dem Beginne unserer Belagerungs⸗Arbeiten vor Silistria schon wiederholte Ausfälle gegen unsere Trancheen machte, in der Nacht vom 16. auf den 17. Mai einen ähnlichen Versuch gegen den linken Flügel der bezeichneten Arbeiten unternahm, aber auf glänzend eise zurückgeschlagen wurde. Nachdem dieser Ausfall abgeschlagen war, griff der Feind, noch i derselben Nacht, unseren rechten Flügel an. Der General⸗Lieutenant Selvan, welcher die Truppen in den Trancheen befehligte, folgerte hieraus, daß in dem nächsten, unserem linken Flügel gegenüberliegenden Fort von den Türken nur eine sehr schwache Garnison zurückgelassen sei, und beschloß, ohne jede Autorisation dazu, diesen, seiner Meinung nach günstigen Zufall zu benutzen, um sich des bezeichneten Forts zu bemächtigen. 1
Zu diesem Zwecke befahl General⸗Lieutenant Selvan dem Comman⸗ G
deur der 2ten Brigade der 8ten Infanterie⸗Division, General⸗Major Popow, mit 4 Bataillonen zu seiner Verstärkung herbeizurücken, und führte die bei ihm befindlichen 3 Kompagnieen des 3ten Bataillons des Poltawa⸗ schen Infanterie⸗Regiments, das 3te Bataillon des Alexopolschen und das 1ste Bataillon des Samoszschen Jäger⸗Regiments zum Sturm.
Die Truppen stürmten im Nu gegen das Fort, stiegen rasch in den Graben hinab und theilweise sogar auf den Wall hinauf, konnten aber, der Steilheit desselben wegen, dieses kühne Unternehmen nicht vollenden. Nun befahl der General⸗Lieutenant Selvan das Zeichen zum Rückzuge zu geben und wurde selbst von mehreren Kugeln tödlich getroffen. Die Leute, welche auf den Wall gestiegen waren, zögerten noch zurückzugehen, weshalb der dem General Selvan als Gehülfe attachirte General⸗Majo Wesselitski genöthigt war, das Signal zum Rückzuge zu wiederholen worauf er die Truppen sammelte und sie aus den Trancheen führte. 8
Unterdessen war der General⸗Major Popow mit seiner Kolonne ein⸗ getroffen und beauftragte den General⸗Major Fürsten Urussow, von der Suite Sr. Majestät des Kaisers, das 1ste Bataillon des Alexopolschen Jäger⸗Regiments zum Sturm zu führen. Einige Mann dieses Bataillons, mit dem Fürsten Urussow, konnten gleichfalls durch die Embrasur auf den Wall des Forts dringen, da es aber unmöglich war, weiter vorzugehen, waren sie genöthigt, mit den übrigen zurückzugehen. “
Ungeachtet des unerschrockenen Vordringens der Truppen und der musterhaften Selbstaufopferung der Generale und Offiziere, konnte dieser in tiefer Nacht, ohne vorhergehende Anordnung und Befehl ausgeführte Angriff keinen Erfolg haben und führte leider empfindlichen Verlust herbei.
Außer dem General⸗Lieutenant Selvan, welcher sein unvorsichtiges Unternehmen mit dem Leben bezahlte, wurde bei den zum Sturme geführ⸗ ten Bataillonen getödtet: 1 Ober⸗Offizier und 259 Gemeine; verwundet: 1 General, 18 Stabs⸗ und Ober⸗Offiziere, und 421 Gemeine; Kontusio nen erhielten: 1 General, 19 Stabs⸗ und Ober⸗Offiziere und 127 Ge⸗ meine.
Unter den Verwundeten befinden sich: der Commandeur der 2ten Bri⸗ gade der 8ten Infanterie⸗Division, General⸗Major Popow; der Flügel Adjutant Oberst Graf Orloff, welcher, einer der ersten, den Wall erstieg; der Oberst Kostanda, von der reitenden Leibgarde⸗Artillerie, und der Com⸗ mandeur des 1sten Bataillons des Samoszschen Jäger⸗Regiments, Oberst⸗ Lieutenant Gladysch (ist gestorben).
Der vom Feinde gegen den rechten Flügel der Trancheen, welcher sich unter dem Befehl des Obersten Grafen Oppermann befand, gerichtete Aus- fall, wurde total zurückgeschlagen.
Später wurden unsere Belagerungs⸗Arbeiten, im Verlaufe des 17. und 18. Mai, mit vollkommenem Erfolge fortgeführt.
— Während die „Swenska Tid.“ die bereits erwähnten Mit⸗ theilungen über die Affaire bei Brahestad und Uleaborg als unverbürgt hinstellt, mit dem Bemerken, daß die neuesten Briefe
aus Björneborg (zwischen Brahestad und Abo) nichts davon wissen, theilt die „Lübecker Zeitung“ sehr ausführliche und spezielle Be⸗ richte über jene Ereignisse mit. Ihr wird aus Brahestad, den
31. Mai, geschrieben: Gestern früh zwischen 9 und 10 Uhr wurde
man hier drei englische Dampffregatten ansichtig, die um 1 Uhr Um 4 Uhr Nachmittags wurden gesetzt, die die Schiffs-⸗ liegenden Plan-
Mittags auf der Rhede ankerten. circa 200 Mann auf Booten an's Land werfte anzündeten, so wie die am Strande ken, den Theerhof, fünf im Hafen liegende Schiffe, viele Magazine u. s. w., so daß in kurzer Zeit Alles in hellen Flammen stand. Auf den Werften standen fünf große Schiffe
von ca. 1000 Last zum Auslaufen fertig; auf dem Theerhof lager-⸗
bezahlten Einkaufspreisen.
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ten 12,000 Tonnen Theer und Pech, demselben gegenüber auf einer Insel circa 1000 Standard Planken. — Alles, die Werft⸗Inventarien, Segel, Tauwerk, wurde ein Raub der Flammen, sogar eine schwe⸗ dische Brigg, so daß der Schaden auf ca. 350,000 Rubel Silber geschätzt wird. Die Stadt blieb unversehrt, doch ist jetzt ein Jeder damit beschäftigt, sein Hab und Gut auf's Land zu transportiren.
Aus Uleaborg, 3. Juni enthält die „Lüb. Ztg.“ ein Schrei⸗ ben, dem wir Nachstehendes entnehmen: Am 31. Mai, Morgens 3 Uhr, kam hier eine Stafette an mit der Mittheilung, daß eine Abtheilung der englischen Flotte in Brahestad eingelaufen sei und alle Kriegscontrebande in Brand gesteckt habe. — An demselben Tage erschienen im Uleaborger äußeren Hafen, d. h. 8 schwedische Meilen von der Stadt, ebenfalls englische Kriegsschiffe, die in sehr kurzer Zeit sich der Stadt bis auf etwa 3 schwedische Meilen näherten. Sie kaperten einen Schooner, der nach Haparanda bestimmt war, so wie einige kleine Fahrzeuge und gingen darauf so weit in See zurück, daß man sie aus dem Gesicht verlor. Am 1. Juni Nachmittags erschienen auf's Neue vor dem Uleaborger Hafen vier englische Dampf⸗Fregatten, unter denen das Admiralschiff „Leopard“ (Admiral Plumridge), die Schiffe „Tribune“ und „Odin“. Als diese Kriegsschiffe sich der Stadt bis auf etwa eine Meile genähert hatten, fuhren ihnen vier hiesige Kaufleute mit Parlamentairflagge entgegen, um für die Schonung der Stadt u. s. w. zu bitten. Ihnen wurde der Bescheid ertheilt, daß alles Privateigenthum respektirt würde, demgemäß auch nicht die Stadt, sondern nur alle Kriegscontre⸗ bande in Brand gesteckt werden solle. Um 11 ½ Uhr Nachts erschien ein Kommando von etwa 50 Mann Engländern in de Stadt, und etwa 300 Mann blieben in ihren nahe an der Stadt liegenden Kanonenböten, von denen jedes vollständig armirt war. Die 30 Kosaken, welche bisher in Uleaborg gewesen, verließen eine Stunde vor Ankunft der Engländer die Stadt. Nachdem die Eng⸗ länder alle Regierungsgebäude und den größeren Theil der Privat⸗ Magazine untersucht hatten, wurden zunächst alle auf den Schiffs⸗ werften befindlichen, fast bis zum Vomstapellaufen vollendeten neuen Schiffe, acht an der Zahl, und dann vier ältere Schiffe, die im Hafen lagen, ferner das Theerhofs⸗Magazin mit 18,000 Ton⸗ nen Theer, alle Planken, Balken und Sparren, so wie das vorräthige Pech ein Raub der Flammen. Das dauerte bis heute und noch liegen die vier Fregatten in derselben Position, ca. 1 Meile von der Stadt. — Man schätzt den Schaden, der Uleaborg aus diesem Brand dengeh ist, unge⸗ fähr eben so groß, wie den einen Tag früher bei Frahestad erlit- tenen, d. h. auf mindestens 3 — 400,000 Rubel Silber nach den Man erwartet hier mit Spannung Nachrichten darüber, ob die Engländer nun auch Ijo und die dort
lagernden Erport⸗Artikel in Brand gesteckt haben; der Schaden
wird dort jedenfalls sehr beträchtlich sein und vielleicht den hiesigen noch übersteigen.
Statistische Mittheilungen.
Ueber den Zustand, in welchem sich die Sparkassen der Pro⸗ vinz Pommern im Jahre 1853 befanden, gehen uns folgende zuverläs⸗ sige Mittheilungen zu: Es bestehen im Regierungs⸗Bezirk Stettin 13 Spar⸗ kassen, und zwar: in Stettin, Pasewalk, Swinemünde, Ueckermünde, Dem⸗ min, Greiffenhagen, Treptow a. R., Anklam, Usedom, Cammin, Greifen⸗ berg, Treptow a. T. und Regenwalde, im Regierungs⸗Bezirk Cöslin 7, und zwar: in Bütow, Cöslin, Colberg, Dramburg, Lauenburg, Rügenwalde und Stolp, und im Regierungs⸗Bezirk Stralsund 1, und zwar in Stral⸗ sund. — Am Schlusse des Jahres 1852 hatten die Einlagen einen Betrag von 1,343,983 Thir. 2 Sgr. 3 Pf. Während des Jahr 8 1853 ist ein Zuwachs entstanden: a) durch Kapitals⸗ Einlagen ĩ718,678 Thlr.
20 Sgr. 9 Pf., b) durch Zuschreibung der Zinsen 27,958 Rthr. 23 Sgr. 1 Pf. — Im Jahre 1853 betrugen die Ausgaben der Sparkassen für zurückgenommene Einlagen 526,558 Rthlr. 16 Sgr. 10 Pf., und es ver⸗ blieb am Schlusse des Jahres 1853 ein Einlage⸗Betrag von 1,564,061 Rthlr. 29 Sgr. 6 Pf. Der Bestand des Reserve⸗Fonds belief sich auf 128,547 Rthlr. 13 Sgr. 7 Pf., und im Regierungs⸗Bezirk Cöslin der Bestand eines Separat⸗Fonds 45,094 Rthlr. 20 Sgr. 2 Pf. der im Umlauf befindlichen Quittungsbücher betrug: a) bis zu 20 Rthlr. = 8686, b) über 20 Rthlr. bis 50 Rthlr. = 10,262, c) über 50 Rthlr. bis 100 Rthlr. = 5444, d) über 100 Rthlr. bis 200 Rthir. = 3497, e) über 200 Rthlr. = 846, zusammen 28,735. (Pr. C.) 1 — Von den in Rußland erscheinenden periodischen Druckschriften (Zei⸗ tungen und Journalen) kömmt, nach Vergleichung ihrer Zahl mit der Ge⸗ sammtzahl der Bevölkerung des russischen Reichs, je eine auf mehr als 360,000 Individuen. Die letzte Volkszählung in Rußland fand im Jahre 1851 statt und ergab (mit Ausschluß der 5,177,500 Einwohner des König⸗ reichs Polen und der 1,547,724 Einwohner Finnlands) 58,505,374 Indi⸗ viduen, von denen 2,474,154 dem Militairstande angehören oder mit dem⸗ selben in Verbindung stehen. (Pr. C.) - — Die Universität von St. Petersburg zählte im vorigen akademischen Jahre 459 Studirende, von denen 52 den westlichen Gou⸗ vernements des Kaiserreichs und 43 dem Königreich Polen angehörten. Unter den Professoren derselben befinden sich auch mehrere, die aus diesem Königreich herstammen, namentlich Szvchowski, M. Stastulewicz, A. Czay⸗
kowski und A. Muchlinski. (Pr. C.) r 8
Weißenburg in der
auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.
2 Sgr. 6 Pf., auch 2 Sgr.
Feuer
Die Zahl
— Seit dem Monat März d. J. ist die Fröffnung folgender aus-
ländischer Telegraphen⸗Stationen bekannt geworden; in Groß⸗
britannien die Station Kidderminster; in Frankreich die Station Rennes,
von der belgischen Gränze bei Quiévrain in der vierten, von der baierischen
Gränze bei Weißenburg und von der sardinischen Gränze bei Chapareillan
in der fünften Zone gelegen, die Station Foix, von der belgischen bei
Quiévrain und von der baierischen Gränze bei Weißenburg in der sechsten und von der sardinischen Gränze bei Chapareillan in der vierten Zone gelegen, die Station Douai, von der belgischen Gränze bei Quiévrain in der ersten, von der baierischen Gränze bei vierten und von der sardinischen Gränze bei Chapareillan in der 5ten Zone gelegen, die Station Abbeville, von der belgischen Gränze bei Quiévrain in der 2ten, von der bayerischen Gränze bei Weißenburg in der 4ten und von der sardinischen Gränze bei Chapareillan in der 5ten Zone gelegen; in Sardinien die Stationen Fos⸗ sano und Raccorigi, beide von der österreichischen Gränze bei Buffalora und von der französischen Gränze bei Chapareillan in der 2ten und von der schweizer Gränze bei St. Julien in der 3ten Zone gelegen; in Holland auf der Linie der niederländischen Telegraphen⸗Gesellschaft zwischen Amster⸗ dam und Nieuwediep seit dem 1. Mai eine Statian zu Alkmaar. (Pr. C.)
Marktpreise. 8 “ Berlin, den 15. Juni. “““ u Lande: Weizen 3 Rthlr. 25 Sgr. Roggen 3 Rthlr. 9 Pf., auch 3 Rthlr. 10 Sgr. Grosse Gerste 2 Rthlr. 7 Ssr. Hafer 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 20 Sgr.
zu Wasser: Weizen 4 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 4 Rthlr. Roggen 3 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf, auch 3 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 5 Sgr. Kleine Gerste 2 Rthlr., Hafer 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 20 Sgr. Erbsen 3 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 27. Sgr.
6 DBNlittoch de 1-1 Das Schock Stroh 7 Rthlr. 20 Sgr., auch 6 Rthlr. 20 Sgr. Der Centner Heu 25 Sgr., geringere Sorte auch 20 Sgr. Kartoffeln, der Scheffel 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr.; metzen weis
8 8 8 ö Die Markt-Preise des Kartoffel-Spiritus, per 10,800 pro Cent nach Tralles, frei hier ins Haus geliefert, waren auf hi;esigem Platze am 9. Juni 33 ¾ u. 34 ½ Athlr. 894 ö
Rthlr.
thlr.
Bthlr.
ohne Fass.
“ den 15. Juni 1854. Die Keltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
G“
Leipzig-Dresdener 187 Br. Sächsisch- Sächsisch-Schlesische 100 ⅛ Br., 100 G., Löbau-Zittauer 27 Br., 25 G. Magdeburg-Leipziger 272 Br., 270 G. Berlin-Anhaltische 118 Br. Berlin-Stettiner 137 ½ Br. Cöln-Mindener 115 ½ G. Thüringer 97 Br., 96 ½ G. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien 145 ⅞˖ Br. Braunschweiger Bankactien 108 ¾ Br. Weimarische Bank- actien 96 ¾ Br., 96 ½ G. Wiener Banknoten 76 ¼ Br., 76 G.
Leipzig, 15. Juni. Baiersche 81 ¾¼ Br., 81 ½ G.
Breslam, 16. Juni, 1 Uhr 15 Minuten Nachmittags. Dep. d. Staats-Anzeigers.) Oesterreichische Banknoten 75 ½ Br. 4 proz. Freiburger Actien 103 ½ Br. Oberschlesische Actien Lit. A. 181 ¾ Br. Oberschlesische Actien Lit. B. 154 ⅞ Br. Oberschlesisch-Krakauer 84 ¾ Br. Neisse-Brieger Actien 65 ¾˖ Br.
Getreidepreise: Weizen, weisser 108 — 122 Sgr., gelber 108 — 120 Sgr. Roggen 101 — 108 Sgr. Gerste 72—80 Sgr. Hafer 51—58 Sgr.
Wien, Freitag, 16. Juni, Nachmittags 1 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Contanten und Valuten weichend. Schluss-Course: Silberan- leihe 402 ½ (7). 5proz. Metalliques 86. 4 ½proz. Metalliques 76. Bank- actien 1285. Nordbahn 213 ½. 1839er Loose 122 ¾. Neueste Anleihe 90. London 12,48. Hamburg 96 %. Paris 154 ½.
Gold 37 ⅛. Silber 32.
KRsönigliche Schanspiele.
Sonnabend, 17. Juni. Im Schauspielhause. (133ste Ab ments⸗Vorstellung): Der Sonnwendhof, Volks⸗Schauspiel in 5 Aufzügen, von S. H. Mosenthal. Kleine Preise. —
Sonntag, 18. Juni. Im Opernhause. (105te Vorstellung.) Lucrezia Borgia. Oper in 3 Akten, von Romani, mit Tanz. Musik von Donizetti. (Fräul. Ney: Lucrezia, als Gastrolle) Mittel⸗ Preise.
Im Schauspielhause. Kaufmann von Venedig. Shakespeare, übersetzt von A. W. Schlegel.
(134ͤte Abonnements⸗Vorstellung.) Der Schauspiel in 5 Abtheilungen, von Klteine Proeie...