itstand ein nächtliches Scharmützel. Die Türken ü88. Verluste von 200 Mann zurückgeschlagen. Die Russen ihrerseits hatten 65 Todte und 100 Blessirte. Am 9ten wurde unter persönlicher Führung des Feldmarschalls Fürsten von Warschau eine forcirte Rekognoszirung mit 24 Bataillons unternommen, in der Absicht, die Außenwerke des Platzes in Augenschein zu nehmen. Das Detachement des Generals Chruleff, welches einen der
Wege von Schumla beobachtete, während zwei Nebenwege immer frei blieben, machte zugleich eine Demonstration gegen das Dorf Kalagetri. Chruleff stieß auf eine feindliche Kavallerie⸗ Abtheilung, warf sie mit Verlust, nahm zwei Standarten und 10 Gefangene. Während dies auf dem linken Flügel sich zutrug, setzte der Feldmarschall seine Rekognoszirung unge⸗ stört unter dem Feuer der Batterieen des Forts Abdul Medjid fort. Da ereignete es sich, daß eine Kanonen⸗ kugel, die neben ihm in die Erde schlug, ihm in der rechten Hüfte eine Contusion versetzte. Anfänglich schien sie unbe⸗ deutend. Der greise Feldherr begnügte sich, sein Pferd zu wechseln, doch bald mußte er seinen Wagen besteigen. Er kehrte jedoch erst Abends nach Kalarasch zurück; hier aber bestimmten ihn die drin⸗ genden Bitten der Aerzte, zu ernsten Mitteln zu greifen. Die Hüfte, ein Theil des Rückens und das rechte Bein waren beinahe gelähmt. Den 1ü1. Juni besserte sich der Zustand des Feldmarschalls, jedoch wurden Ruhe und Pflege für unumgänglich erachtet. Der Fürst entschloß sich, sich nach Jassy führen zu lassen. Er übergab das Kommando dem Fürsten Gortschakoff.
Vollkommen eingeweiht in die Ideen seines Chefs hat der neue Kommandirende mit der ihm gewohnten Thätigkeit und Unermüd⸗ lichkeit die von der Lage gebotenen Operationen fortgesetzt.
Am 13. hatte General Schilder bei der gegenseitigen lebhaften Kanonade das Unglück, von einer Kanonenkugel so getroffen zu daß eine Amputation im Oberschenkel als nöthig erachtet wurde.
Weitere Fakta liegen nicht vor. General Chruleff, der das 111“ kommandirt, hatte keine Gefechte zu bestehen gehabt.
In den übrigen Positionen war auch nichts von Bedeutung vorgesallen. Die Türken in der kleinen Walachei hatten sich nach Kalafat zurückgezogen und schickten nur Patrouillen nach Krajowa.
General Liprandi war am 14. noch in Slatina.
So weit die offiziellen Nachrichten.
FSassen wir diese Nachrichten zusammen, so sehen wir, daß bis zum 14ten nicht einmal ein Vorangriff zur wahren Belagerung der Festung geschehen war.
Die Festung ist nicht cernirt, die Wege von Schumla und Turtukai den Belagerten zugänglich. Es kommen durch diese Straßen Sukkurse, welche die Russen nicht zu verhindern suchen.
Die Arbeiten bezweckten vorerst eine Attake gegen eine türkische vorgeschobene Redoute, die in der Nacht vom 28. auf den 29. Mai, ohne Befehl, von kriegslustigen jungen Führern erfolglos gestürmt, den andern Tag aber eingenommen wurde.
Im Uebrigen beschränken sich die Arbeiten auf ein ziemlich laues Vorgehen gegen das äußerste Fort der linken Flanke der Türken.
Der „Oesterreichische Soldatenfreund“ bringt folgenden Brief aus Schumla, 13. Juni: Die Division des Herzogs von Cam⸗ bridge und die erste französische Division sind in Varna bereits eingetroffen; die dritte französische Division wird dort erwartet und die zweite Division hat sich am 7. Juni aus dem Lager von Bu⸗ lahir nach Adrianopel in Marsch gesetzt; ihr folgte das 4te Jäger⸗ Regiment und am 9ten rückten die beiden Brigaden dieser Di⸗ vision nach. Die Kavallerie⸗Brigade, befehligt vom General Cassaignolles, bestehend aus dem böten Dragoner⸗ und 6ten Kü⸗ rassier⸗Regimente, befindet sich, so wie der Artillerie⸗Park, auf dem Marsche nach Schumla. Es muß hier bemerkt werden, daß eine Brigade der Division Canrobert in Burgas lagert. Als die Nachricht von dem zu Silistria am 2. Juni erfolgten Heldentode des Mussa Pascha in Schumla eintraf, wurde der aus Syrien be⸗ kannte Seiram Pascha an der Spitze von 30,000 Mann gegen Silistria beordert, um die Bewegungen der russischen Belagerungs⸗ Armee von den Vorhöhen des Balkans zu beobachten. Dem Gene⸗ ralissimus Omer Pascha soll wiederholt gemeldet worden sein, daß die Russen schon seit dem 7. Juni ihr schweres Geschütz vom bulga⸗ rischen Boden auf das walachische Ufer zu transportiren beginnen.
Nach hermannstädter Berichten mit Nachrichten aus Bukarest vom 20sten ruhen bei Silistria die Belagerungsarbeiten; die ausgeführt. ) die Russen aufgeworfenen Brustwehren
Widdiner Nachrichten über die Vorgänge bei Silzstri 46ten melden, daß 1 Russen die besetzt Eeheltene 11.eg. vän⸗ baneki in Folge des anhaltenden Feuers der türkischen Mörser⸗ batterieer, am 15. Juni geräumt haben und jetzt nur noch die bei⸗ den Inseln, Olbina und Kalinsky besitzen. Die Belagerungsarbeiten der Russenksind faktisch eingestellt; die Cernirung dauert fort. 1
Aus Bukarest melden Berichte vom 21sten, daß bei Sili⸗
stria kein Kriegsereigniß vorgefallen sei. Die Russen beginne
bereits mit Fortschaffung ihres schweren Geschützes von den Donau 8 Inseln und haben die Mehrzahl ihrer Kanonenboote nach Hirsova
Fürst Gortschakoff ist von Kalarasch nach Bukare General von Chruleff ist mit seinem Corps, das nach
beordert. abgereist.
Galacz bestimmt sein soll, nach Hirsova vorausgegangen, und nur
General Grotenhjelm weilt derzeit noch vor Silistria.
Wie aus der Moldau gemeldet wird, gehen russischerseits keine Verstärkungen mehr nach Silistria ab; die in Jsmail, Galacz und Braila gestandenen Truppen haben sich zum großen Theile nach der Krimm in Bewegung gesetzt. Allgemein glaubt man, daß die Krimm in Kürze der Schauplatz bedeutender Kämpfe wer⸗
den wird. 2
Ein Bericht aus Galacz vom 15. Juni schreibt, daß sich die
in der Dobrudscha aufgestellt gewesenen Truppen seit einigen Tagen
in die festen Plätze nach Isaktscha, Tultscha und Matschin zurüͤck⸗
ziehen. Das Land ist von Truppen ganz entblößt, der Trajans—
wall nicht mehr besetzt, auch die Garnison von Hirsowa soll Vor⸗
bereitungen zum Rückzuge treffen.
Auf französischen Transportschiffen sind in Varna am 10. Juni
80 Kanonen vom schwersten Kaliber eingetroffen. Es scheint, daß
die Auxiliartruppen wirklich bestimmt sind, die wichtige krimsche
Veste Sebastopol von der Wasser⸗ und Landseite zugleich anzu⸗
WPo “ 8 Das seit einiger Zeit in Bewegung stehende russische Kosaken⸗
heer wird zum Theil in Bessarabien an der Gränze der Moldau
aufgestellt. 8 Berichte aus Jassy vom 18. Juni melden, daß der Fürst
Paskewitsch in Jassy in dem Palais des moldauischen Ministers des Innern abgestiegen und sich noch in ärztlicher Pflege befindet, ohne
das Krankenlager verlassen zu können. Man schreibt aus Odessa vom 14. Juni: Die Meerenge bei
Kertsch ist von den Russen durch Versenkung von 32 mit Steinen belasteten Küstenfahrzeugen für Kriegsschiffe unzugänglich ge⸗
macht worden. Ein Austausch der englischen gegen „rus⸗ sische Gefangene wird theilweise stattfinden; die diesfällige Bewilligung ist bereits von St. Petersburg
Lieutenant Lochner, Kommandant sämmtlicher Festungen in Neu⸗
Rußland und zugleich Ingenieur⸗General, weilt seit zehn Tagen in Chotyn, wo bedeutende Befestigungsbauten von den Soldaten unter Mitwirkung zu diesem Behufe requirirter Bauern ausgeführt
werden. Ueber die Rüstungen der Perser sind folgende Daten einge gangen.
Araxos, welcher die Gränze zwischen Rußland und Persien bildet,
zusammengezogen, und die Stellung, welche Persien gegen Ruß⸗
land einnimmt, wird immer drohender. Wie in Briefen aus Teheran verlautet, fordert Persien die in Folge früherer Kriege an Rußland abgetretenen Provinzen Nachitschewan und Erivan zurück.
Neuere Nachrichten aus Montenegro melden, daß dort im Ganzen Ruhe herrscht. Fürst Danilo hatte bezüglich seiner Hal⸗ tung im Allgemeinen beruhigende Erklärungen gegeben, und einige
in letzter Zeit vorgekommene Raubzüge seiner Schaaren auf tür⸗
kisches Gebiet durch die herrschende Noth und den Mangel an
Lebensmitteln im Gebirge zu entschuldigen gesucht.
— Die bereits durch österreichische Blätter veröffentlichte Proclamation an die griechischen Glaubensgenossen
auf türkischem Gebiete, welche, mit der Unterschrift des
Fürsten Paskiewitsch versehen, doch ohne Angabe des Datums und
Ursprungsortes, in zahlreichen Eremplaren über Bulgarien verbrei⸗ tet wird, ist auch, wie der „Pr. C.“ gemeldet wird, in serbischer
Sprache vorhanden und auf serbischem Gebiete in Umlauf gesetzt
Nach Berichten der „Pr. C.“
worden.
Nußland und Polen. aus Warschau vom 22. Juni haͤtte der General Rüdiger, als Ctellvertreter des Fürsten Paskiewitsch, am Tage vorher dort die Truppen des 5ten und des 6ten Reserve⸗Bataillons der 6ten Infanterie⸗Division des 2ten Infanterie⸗Corps gemustert, welche zu den 16 Reserve⸗Bataillonen gehören, von denen 8, nämlich die der Regimenter von Smolensk, Mohilew, Witebsk und Polozk, nebst dem Stab einer Brigade des 3ten Infanterie⸗Corps in Warschau angekommen waren und die anderen der Reihe nach in den nächsten Tagen erwartet wurden. Nach ihrem Eintreffen in der Hauptstadt wird sofort vom General Rüdiger über sie Muste⸗
rung abgehalten. Diese Truppen bestehen größtentheils aus Vete⸗
ranen, die 15 bis 20 Dienstjahre zählen, und theilweise auch aus Rekruten. Ungeachtet des langen Marsches, den die Angekommenen zurückzulegen gehabt, wurde ihr Gesundheitszustand und ihre Hal⸗ tung sehr befriedigend gefunden. — Die seit einer Reihe von Jah⸗
aftgelaugt. — Die Garnison von Odessa, 20,000 Mann stark, lagert außerhalb der Stadt; nur 2 Ulanen⸗Regimenter sind in den Vorstädten ein⸗ qurtiert. Die Festungen an der Ostgränze Galiziens werden mit Beschleunigung ausgebessert und verproviantirt. Der General⸗
Es werden 10,000 Mann regulaire, 20,000 Mann irre⸗ gulaire Truppen mit dem Hauptquartier in Tauris am Flusse
1“
ren im Gange befindlichen Fortifications⸗Arbeiten, welche zum Zweck haben, die Citadelle von Warschau mit einer Kette detachirter Forts zu umgeben und die ganze Umgegend dieser kleinen Festung in einen befestigten Platz zu verwandeln, sind in diesem Jahre mit großer Thätigkeit betrieben worden; so eben wird ein Fort am Ende der Zakroczymer Straße beendigt, und um den Zugang zu demselben zu schützen, wurden die zunächst gelegenen Häuser dieser Straße zur Abtragung angekauft. Alle diese Festungswerke sichern jedoch nur die nördlich von Warschau außerhalb der Stadt gele⸗ gene Citadelle, während Warschau an den drei anderen Seiten ganz offen und unvertheidigt ist. — Ein Gerücht, wonach die Ver⸗ waltung der Warschau⸗Wiener Eisenbahn in letzter Zeit von allen Stationen her die irgend disponiblen Waggons nach Warschau beordert hätte, um Truppen auf denselben nach der Gränze zu be⸗ fördern, wird in diesen Privatmittheilungen aus dem Königreich Polen für ganz unbegründet erklärt.
Alsien. Bombay, 23. Mai. Die „Delhi Gazette“ meldet die Ankunft russischer Truppen in Chiwa, wo dieselben Befesti⸗ gungswerke anlegen. Die Telegraphenlinie nach Calcutta ist voll⸗ endet. Die russische Flottille wurde von Batavia, wo sie einlaufen wollte, zurückgewiesen. Ein fürchterlicher Orkan hat sehr großen Schaden in Rangun und Pegu angerichtet; zahlreiche Boote auf dem Sitang sind in Folge hiervon zu Grunde gegangen und das 36ste Seapoys Infanterie⸗Regiment hat einen Theil der Mann⸗ schaft auf dem Marsche eingebüßt. Die letzten Nachrichten aus China melden, der Kaiser sei mit dem Prätendenten wegen Thei⸗ lung des Reiches in Unterhandlungen getreten. Auch in Kanton
7
sollen Unruhen ausgebrochen sein.
Wien, Sonnabend 24. Juni, Abends. (Tel. Dep. d. C. B.) Die Antwort des Kaisers von Rußland auf die österreichische Som⸗ mation wurde am heutigen Tage erwartet. Dieselbe lautet, wie es heißt, ausweichend, was auch die bereits gemeldete Ernennung des
Feldzeugmeisters Freiherrn von Heß zum Ober⸗Kommandanten zu
bestätigen scheint.
In Chiwa sind russische Truppen eingetroffen.
Paris, Sonntog, 25. Junt. (Tel. Dep. d. C. Bi) Der heutige „Moniteur“ enthält ein Dekret, durch welches die Verfügung in Betreff der freien Einfuhr von Lebensmitteln bis zum 31. De⸗ zember d. J. prorogirt wird.
Maurokordatos wird nach Athen abreisen.
— (Tel. Dep. d. C. B.) In der Passage kein Geschäft. Da das Wetter außerordentlich schön ist, haben sich nur sehr wenige Spekulanten eingefunden.
Persignyn ist mit seiner Familie nach der Schweiz abgereist. Paris, Montag, 26. Juni, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.)
Belgrad, welche aus Bukarest vom 23. Juni meldet, daß auf hö⸗ heren Befehl die Belagerung Silistrias aufgehoben sei, und daß die ganze russische Armee über den Pruth zurückgehen werde. 8
London, Sonnabend, 24. Juni. (Tel. Dep. d. C. 8 Sicherem Vernehmen nach hat Metternich ein Friedensprojekt vorgelegt, welches von dem englischen Ministerium in konfidentieller Weise gebilligt wird.
ELeipzig, 24. Juni. Leipzig- Dresdener 187 Br., 186 ½ G. Sächsisch-Baiersche 81 ⅓ Br., 81 ½ G. Sächsisch -Schlesische 100 ¾ B 100 G. Löbau-Zittauer 27 ½ Br. Magdeburg-Leipziger 272 Br. Berlin- Anhaltische 119 Br., 118 G. Thüringer 97 ¼ G. Anhalt —-Dessauer Landesbank-Actien 144 ½ Br. Braunschweiger Bankactien 107 ½⅔ G. Wei- marische Bankactien 95 ¾ G. Wiener Banknoten 77 ¾ Ur, 72 .
* Konstantinopel, 14. Juni. (Wechselcours.) London 132 ½ — 133. Marseille 211 — 212. Livorno 176. Valuten: Türkisch Metallik 194 P. Spanische Thaler (Colonpati) 30 ½. Oesterreichische Theresien-Thaler 29 ½. Oesterreichische Rand - Dukaten 6423. Pfund Sterling 138 ⁄. Paul Imperial 113 ½83,. Zwaruzigfranken 109³%. Fü franken (Cilber) 27 ¼⁄6. Lira turca (Gold) 127. 8
**% SnyEna, 14. Juni. (Wechselcourse.) London 115 5½ - 116 Piaster. Frankreich 184 ½ — 186 Para. Holland 395 Para. Triest 342 — 345 Para.
Paris, Sonnabend, 24. Juni, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep.
d. C. B.) Consols von Mittags 12 Uhr waren 94 ¼ eingetroffen. Die
3proz. eröffnete im Parquet zu 73, 40, stieg auf 73, 45, und fiel, da 2 diesem Course vielfache Verkäufe stattfanden, auch Consols von Mit- tags 1 Uhr 94 ⅛ gemeldet wurden, auf 73, 15. Bald stellte sich aber wieder Kauflust ein und die 3 proz. hob sich auf 73, 50, konnte diesen Standpunkt aber nicht behaupten und schloss zur Notiz. — In der Coulisse wurde die 3proz. am Ende der Börse ebenfalls zu 73, 15 ge- handelt. Schlufs-Course: 3proz. Rente 73, 15. 4½ proz. Rente 98, 25. 3proz. Spanier 37 ½¼. Silberanleihe 82.
London, Sonnabend, 24. Juni, Nachmittags 5 Uhr 30 Minu- ten. (Tel. Dep. d. C. B.) Schluss-Course. Consols 93 ½⅜, 94. 4proz. Spanier 19 ½, 20 ½. Mexikaner 24 ½, . Sardinier 85, 86. 5proz. Russen 97 ½, 98 ½. 4 ½proz. Russen 85 ½, 86 ½.
Everßoel, Sonnabend, 24. Juni. (Tel. Dep. d4 C. B.) Baum- wolle: 15,000 Ballen Umsatz. Sehr animirtes Geschäft zu einen Penny höherem Preise als gestern.
Königliche Schausptele.
Dienstag, 27. Juni: Kein Schauspiel. Mittwoch, 28. Juni. Im Opernhause. Satanella, fantastisches Ballet in 3 Akten und 4 Bildern, vom Kö⸗ niglichen Balletmeister P. Taglioni. Musik von Pugni und Hertel. Vorher: Der Verräther, Lustspiel in 1 Aufzug, von Holbein.
Der heutige „Moniteur“ enthält eine telegraphische Depesche aus
Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
₰ꝙ
effentlicher AUnzeiger.
[9122 StHe
Der Maler Robert Ritza aus Winkels dorff bei Rosenberg, am 6. August 1827 geboren, ist des Betruges dringend verdächtig und sein ge⸗ genwärtiger Aufenthaltsort unbekannt.
Alle Civil⸗ und Militairbehörden werden dienst⸗ ergebenst ersucht, auf den Ritza, dessen Signa⸗ lement untenstehend erfolgt, zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und an unsere Ge⸗ fängniß⸗Inspection abliefern zu lassen.
Zugleich wird ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des Ritza Kenntniß hat, aufgefor⸗ dert, davon unverzüglich der nächsten Gerichts⸗ oder Polizei⸗Behörde Mittheilung zu machen.
Signalement.
1) Familienname: Ritza. 2) Vorname; Ro⸗ bert. 3) Geburtsort und 4) Aufenthaltsort: Winkelsdorff, Kreis Rosenberg. 5) Religion: evangelisch. 6) Alter: geboren am 6. August 1827. 7) Größe: fünf Fuß sieben Zoll. 8) Haare: blond und schwach. 9) Stirn: frei und hoch. 10) Augenbrauen: blond. 11) Au⸗ gen: grau. 12) Nase: stumpf. 13) Mund: klein. 14) Bart: Back⸗ und Kinnbart. 15) Kinn: beharrt. 16) Gesichtsbildung: länglich. 17) Gesichtsfarbe: gesund. 18) Gestalt: stark. 19) Besondere Kennzeichen: fehlen. Die Be⸗ kleidung des Ritza kann nicht angegeben werden.
Angermünde, den 22. Juni 1854.
Königliches Kreisgericht, I. Abtheilung.
[9111 Subhastations⸗Patent. 8—
Das dem Besitzer Eduard Anton de Wedig zu⸗ gehötige, in Lichtenhagen sub Nr. 16 des Hypo⸗ thekenbuchs belegene, in die Feldmark ausgebaute bäuerliche Grundstück, abgeschätzt auf 10,414 Thlr. 11 Sgr. 8 Pf., soll im Termine
den 4. Januar 1855, Vormittags 49 Mhr, an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst meistbietend
verkauft werden. Taxe und Hypothekenschein sind
in unserer Registratur einzusehen. Schlochau, den 14. Juni 1854. Königl. Kreisgericht. I. Abtheilung.
1124] Bekanntmachung.
Subhastations⸗Patent. Königliches Kreisgericht zu Köslin, I. (Civil⸗) Abtheilung, den 27. Dezember 1853.
Die dem Seifensieder Laurin zu Köslin ge⸗ hörigen beiden Häuser Nr. 251 und 265 des Hypothekenbuchs zu Köslin mit den beiden dazu gehörigen Ackerparzellen von je 1 Mg. 68 R., gerichtlich e auf 5578 Thlr. 25 Sgr., ollen im Termine 6. September 1854, Vorm. 11 Uhr, im Wege der nothwendigen Subhastation an ordentlicher Gerichtsstelle öffentlich an den Meist⸗ bietenden verkauft werden.
Taxe und Hypothekenschein sind in unserm Isten Hastaa “
132]
Nothwendiger Verkauf bei der Königl. Kreisgerichts⸗Kon zu Osterfeld.
Das im Hypothekenbuche von Lindau Vol. I. Nr. 16, pag. 185 eingetragene Erbzins⸗ und Hin⸗ tersättlergut des Karl Wilhelm Dittich gericht⸗ lich unter Berücksichtigung der darauf haftenden Abgaben auf 10,504 Rthlr. 1 Sgr. 8 Pf. ab⸗ geschätzt, soll in nothwendiger Subhastation
am 6. September 1854, Vormittags
11 Uhr, an Gerxichtsstelle zu Osterfeld verkauft werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Regist tur einzusehen.
[7471 Nothwendiger Verkauf.
(110te Vorstellung):
Das Erbpachts⸗Vorwerk Karwenhoff Nr. 1,
Neustädter Kreises, der Frau Laura Piepkorn geborne v. d. Mark gehörig, abgeschätzt auf
7736 Thlr. 8 Sgr. 4 Pf, und nach landschaft⸗
lichen Prinzipien auf 32609 Thlr. 20 Sgr., zu⸗
folge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen
in der Registratur einzusehenden Taxe, soll am
28. November 1854, Vorm. 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Neustadt in Westpreußen, den 11. Mat 1854.
Königl. Kreisgericht, I. Abtheilung.