Baiern. München, 7. Juli— vr. de 7 Münch. Z. ie Eröffnung der münchener Ausstellung deun scher iduhrie⸗ findet die 2 Erzeugnisse am 15ten d. Mittags 12 ½ Uhr durch und Seshes ü König von Baiern in feierlicher Weise statt. — Se. Majestä he Gberst Isakoff hat gestern seine Reise von Der Kaiserl. esetzt und sich nach Stuttgart begeben. Hih De fergeich. Wien, 8. Juli. Der russische außerordent⸗ liche egadte, Fürst von Gortschakoff, fuhr heute Mittags 12 Uhr in der großen blauen Galauniform in die Kaiserliche Hof⸗ burg zur Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser. Gegen 41 Uhr wurde der Fürst von Sr. Mazjestät empfongen, und nach einer bei⸗ nahe halbstündigen Audienz wieder entlassen Die Abreise des Ge⸗ neral ver Kavallerie und Kommandanten der Aten Armee, Grafen von Schlick, nach Lemberg ist auf morgen festgesetzt. Der Feld⸗ marschall⸗Lieutenant Baron Simb ch en, Kommandant des Re⸗ servecorps der Aten Armee, ist nach Brünn abgereist. Der Kaiser⸗ lich russische Gesandte, Baron von Meyendorff, ist gestern früh nach Gastein äabgereist. In Gemäßheit eines vom K. K. Armee⸗Oberkommando erlas⸗ senen Allerhöchsten Befehlsschreibens vom 17. Juni d. J. haben aus Anlaß der Truppen⸗Konzentrirungen an der südlichen und süd⸗ östlichen Reichsgränze und in Galizien die “ Ungarn die Benennung „Reservetruppen⸗Kommando der lII. Armee“, jene in Galizien die Benennung „Reservetruppen⸗ Kommando der IV. Armee“, jene in Mähren und Schlesien die Benennung „Re⸗ ervetruppen⸗Kommando des II. Infanterie⸗-Armeecorps , endlich in Siebenbürgen die Benennung „Reservetruppen⸗ Kommando des XII. Infanterie⸗Armeecorps“ anzunehmen. Aus Czernowitz, 5. Juli, wird den Wiener Blättern telegraphisch gemeldet: Fürst Paskewitsch. ist 1—“ Nach⸗ mittags von Jassy auf sein Gut in Podolien gereist, um, wie s heißt, seine leidende Gesundheit zu pflegen; die diplomatische Kanzlei und das Hauptquartier folgen ihm größtentheils. Nach Tirgu Okna wurden in Eile der Stab der 16ten Infanterie⸗ Division, dann 2 Bataillone Scharfschützen dirigirt und auch rei⸗ tonde Pionniere dahin entsendet. “ 1 Schweiz. Bern, 5. Juli. Im Ständerath kam heute der
Geschäftsbericht des Bundesraths zur Behandlung. Ueber den
ersten Antrag der Kommission, „den Bundesrath einzuladen, auf eine wirksamere Weise die geeigneten Schritte zu thun, um sobald als möglich die von einigen deutschen Staaten gegen die Schweiz ergriffenen Ausnahmsmaßregeln aufhören zu machen“, entspann sich eine lange Diskussion. Nachdem auch Druey und Furrer gesprochen, wurde der Antrag der Kommission mit 21 gegen 12 Stimmen zum Beschluß erhoben. 3 Heshg sieht sich veranlaßt, wieder einen Gesandten, Herrn v. Kübeck, Sohn des .“.“ Ministers, nach Bern zu senden. Tel. Dep. d. Schw. M. “ bb Bafel, 6. Juli. Gestern Nachmittag um 1 Uhr verschied in Küßnacht bei Zürich Dr. Ludwig Snell, gebürtig gus Nassau, früher in Bern wirksam und der Vater des bernischen Liberalismus. Großbritannien und Irland. London, 6. Jult. Im Oberhause richtete heute Lord Der by eine Anfrage wegen der Auflösung des kanadischen Parlaments an die Minister und erhielt von dem Herzoge von Newcastle zur Antwort, die Regierung habe noch keinen amtlichen Bericht über den Verlauf der Sache erhalten, wisse aber aus Privatnachrichten, daß die Nieder⸗ lage in der Frage der Clergy Reserves, welche das kanadische Ministerium erlitten und die Auflösung des Parlaments verantaßt habe, das Resultat einer Combination verschiedener Parteten sei. Auf der Tagesordnung stand alsdann die von Lord Canning beantragte zweite Verlesung der Bill wegen Reform der Universität L r⸗ ford. Zur Abstimmung war es bei dem Postabgange noch nicht gekommen. In der Nachmittags⸗Sitzung des Unterhauses vom öten wurde nach längerer Debatte die Bill wegen Verlegung einer An⸗ zahl von Kirchen in London aus wenig bewohnten nach bewohnteren Stadttheilen bei der zweiten Verlesung mit 143 gegen 59 Stimmen verworfen. “ Frankreich. Paris, 8. Juli. Der „Moniteur, veröffent⸗ licht das Dekret, welches in die Organisation der Société, du Cre- dit foncier die bereits angekündigten Umgestaltungen einführt und dieses Finanz⸗Institut unter das Finanz⸗Ministerium stellt. Spanien. In einem Schreiben der „Débats“ aus Madrid vom 2. Juli heißt es: Der Kampf vom 30. Juni war günstig für die Sache des Gouvernements. Freilich ist General Blaser mit einen Truppen nach Madrid zurückgekehrt. General O'Donnell onnte sich aber in sein Lager bei Vicaldaro zurückziehen, von, wo er die Umgegend von Madrid durchzieht, um sein Heer zu verstär⸗ ken. General Blaser verfolgt das System, daß er Verstärkungen von allen Seiten herbeigerufen, die ehestens eintreffen müssen. Oberst Garrido vom Farnese⸗Regiment, der den Königlichen in die Hände siel, wurde gleich vor das Kriegsgericht gestellt und zum Tode verurtheilt. Die Königin will ihm Gnade gewähren und so wandelt werden. e“
Die offizielle „Gazeta“ und der „Heraldo“ vom Lten sind die einzigen Madrider Blätter, welche eingetroffen. Die „Gazeta“ ver⸗ öffentlicht eine Proclamation des Gouverneurs der Provinz worin es heißt: „Die Insurgenten ziehen sich ohne festen Plan zurück; sie haben Alkala verlassen, wie alle Punkte, die sie gestern noch in der Nähe der Stadt besetzt hatten. Heute Morgen haben sie einen Theil der Eisenbahn nach Aranjuez und den Telegraphen zerstört; sie stehen bei Valdermore. Heute hat sich ein Major und ein Lieutenant des St. Jagoregiments hier gestellt; etwas später kam der Zahlmeister mit der Regiments⸗Kasse, die er un⸗ versehrt überlieferte. In allen Provinzen herrschte vollkom⸗ mene Ruhe. Die „Gazeta“ veröffentlicht zugleich eine Menge Or— densverleihungen an solche, die sich bei dem Kampfe des 30. her⸗ vorgethan. General Campuzano, General Quesada und General Lara erhielten das Großkreuz des höchsten Militair⸗-Ordens. Der bisherige Gouverneur zu Saragossa, General-Major Atzloff, ist an Stelle des Generals Dulce zum General-Direktor der Kavallerie ernannt worden. Der „Heraldo“ meldet, daß das diplomatische Corps Abends vorher der Königin seine Aufwartung machte, um ihre Glückwünsche zum Siege über die Insurgenten darzubringen.
1 In einem Schreiben vom 3. heißt es: Man ist in Madrid einem Waffendepot auf die Spur gekommen; man fand in einem Hause 70 Musketen und Säcke voller Patronen. Es scheint, daß es den Insurgenten bisher nicht gelungen, die zwei Infanterie⸗Regimenter von Toledo auf ihre Seite zu ziehen. 8 Griechenland. Se. Majestät König Otto von Griechen land hat unterm 21. Juni ein Amnestiedekret für die vom 22. Ja⸗ nuar bis 1. Juni in das Ausland entwichenen Sträflinge u. erlassen. 1
Der Wortlaut desselben ist folgender:
„Oito, von Gottes Gnaden, Koͤnig von Griechenland. Um die Folgen der vorangegangenen Anomalie, die unsere väterliche Vorsorge vor Allem in Anspruch neymen, zu entfernen, und um neue Beweise unserer Billigkeit zu geben, haben wir nach Anhörung unseres Ministerrathes und in Folge des Alt. 32 der Constitution verordnet, und verordnen: a) Wir geben volltommene Amnestie 1) An alle aus den Gefängnissen des Staates vom 10. (22) Januar bis 20. Mai (1. Juni) l. J. in das Ausland ent⸗ wichene Straflinge und Arrestanten; 2) an alle wegen Vergehen oder Ver⸗ brechen flüͤchtige Beschuldigte, die sich vom 10. (22.) Januar bis 20 Mai (1. Jani) I. J. in das Ausland begaben. b) Wir erlassen den Rest der Smazeit für alle wegen Vergehen oder Verbrechen Verurtheilte, und aus den Staatsgefängnissen vom 10. (22.) Januar bis 20. Mai (1. Juni) 1. J. ins Ausland Entwichene. c) Die Amnestie dehnt sich nicht auf jene aus, die nach ihrer Entweichung aus den Staatsgefängnissen, oder nach ihrer Rückkehe zufolge gegenwärtigen Dektets, Vergehen oder Verbrechen begangen haben. d) Von der Amnestie ausgenommen sind 1) diejenigen, die nicht binnen Einem Monate nach Veroffentlichung gegenwärtigen Ge setzes durch die Staatszeitung sich vor einer Behörde innerhalb des König⸗ reichee stellen, uno dadurch ihre Rücktehr nach Griechenland auf deutliche Weise bestatigen würden. 2) Die wegen Piraterie und Baratterie Ver⸗ uͤrtheilten in Untersuchung Gestandenen oder fluchtig Gewordenen.
Atlhen, 9. (22.) Juni 1854.
Hadschi Petros hat nach Athen geschrieben, daß er nicht nach
Griechenland zurückkehren, sondern in der Gebirgsgegend von
Aspropotamus zu konzentriren und den Offensivkrieg wieder zu be⸗
ginnen beabsichtigt.
X“ Athen wird ferner gemeldet, daß ein Zerwürfniß zwischen Sr. Majestät und dem Justiz-Minister entstanden sei, weil dieser den Genergl⸗Seprrtats ohne Königliche Unterschrift abgesetzt habe. . W Der am 5. Juli in 2 riest eingetroffene Lloyde ampfer 1 I ein türkisches Bülletin d. d. Konstantinopel 26. Juni, über die Aufhebung der Belagerung von Silistria. E lautet: „Die russische Armee, befehligt vom Großfürsten Konstantin und dem Marschall Fürsten Paskiewitsch, hat mit Ueberdruß die Belage rung von Silistria aufgeben und sich an das rechte Donauufer zurück⸗ ziehen müssen, nachdem sie die von ihr vor diesem Platze errichteten 15 Batterieen und aufgeworfenen Laufgräben verlassen hatte.“
1 Das „I. de C. enthält die Note der h. Pforte an den K. K. Internuntius bezüglich der Absendung österreichischer Kriegs schiffe nach den Gewässern von Prevesa und Arta zur Unter stützung des an der albanesischen Gränze aufzustellenden Militair⸗ Korvdons, und des eventuellen Einmarsches österreichischer Truppen in Albanien.
Die letzten Berichte aus Varuna melden, daß ein Theil der französischen und englischen Truppen sich bei Schumla befindet. — Der Trausport der französischen dritten Division erfolgte mittelst der Kriegsschiffe „Roland“, „Berthollet“, „Magellan“, „Dauphin“, „Vauban“ und „Mogador“. Prinz Napoleon ging am 23sten mit dem „Roland“, der Marschall St. Arnaud am 24sten m i dem „Berthollet“ dahin. “
Aus Schumla vom 28. Juni wird berichtet, daß die türkische Balkan⸗Armee ihre Bewegungen gegen die Dobrudscha fortgesetzt, daß Abtheilungen der alliirten Armeen am 24. Juni in Pravadi eintrafen, daß Küstendsche von den Türken besetzt sei, endlich daß
die in Varna in Garnison gestandenen ägyptischen Regimenter nach
Basardschik marschiren, und daß in Varna nur eine aus englisch⸗
—
französischen Truppen bestehende Garnison zurückbleibt, daß Se
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Königliche Hoheit der Herzog von Cambridge von Varna nach Schumla abgegangen ist, und daß von einer Expedition gegen die Donaumündungen und vielleicht auch gleichzeitig in die Krimm wie von einer ausgemachten Sache gesprochen wird. Omer Pascha verläßt am 1. Juli Schumla und geht über Silistria nach Rustschuk.
Die neuesten Kriegsberichte von der Donau vom 3ten und 4. Juli melden übereinstimmend, daß die im Rückzuge aus der Walachei gestandenen russischen Corps urplötzlich Retourbewegungen machen. Der Zweck dieses Manövers ist noch Geheimniß, die That⸗ sache aber steht unzweifelhaft fest. Man sagt, der von Fürst Gort⸗ schakoff ursprünglich verfaßte, nach Ankunft des Fürsten Paskewitsch in Bukarest verworfene Operationsplan sei wieder zur Geltung ge⸗ kommen. Bei Slatina, Rußwede zund an anderen im westlichen Theile der Walachei gelegenen Orten sind plötzlich wieder russische Truppen erschienen, die am Rückzuge schon in der Nähe von Buseo gewesen waren. Die in der Dobrudscha am Marsche gestandenen Corps, dann jene, die sich am linken Ufer gegen Braila bewegten, sollen Haltbefehl erhalten haben.
Die Magazine des Liprandi'schen Corps sind theilweise am 30. Juni in Fokschan angekommen; das seit dem Einmarsche der Russen in Bukarest etablirt gewesene Kriegskommissariat ist am 30. Juni in Jassy eingetroffen und hat daselbst für die Zukunft seinen Sitz aufgeschlagen.
Nachrichten aus Jassy vom 1. Juli, welche die bereits bekannte Abberufung des Fürsten Paskewitsch anzeigen, fügen bei, daß bis
zum Eintreffen des Großfürsten⸗Thronfolger Alexander der Fürst⸗
Gortschakoff das oberste Kommando führen und am 3. Juli in Jassy eintreffen werde. 1
Nach Konsularberichten aus Galacz werden in Folge der durch eine englische und eine französische Dampffregatte bewerk⸗ stelligten Blokade der Sulina⸗Mündung zwar die beladenen Schiffe an der Einfahrt gehindert und nach Varna zur Löschung der La⸗ dung gewiesen, hingegen wird den leeren Fahrzeugen die Einfahrt in die Donau auch fortan gestattet.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 4. Juli. Der „Russische Invalide“ enthält nachstehende „Nachrichten von den Gränzen der asiatischen Tuürbet r
Von dem Kommandirenden des abgesonderten kaukasischen Corps ist die Nachricht über einen neuen glänzenden Sieg eingegangen, den der General⸗Lieutenant Fürst Andronnikow an der grusischen Gränze über ein türkisches Corps von vierunddreißigtausend Mann erfochten hat. Wön Erwartung eines detaillirten Berichts über diese Schlacht, theilt der „Russ. Invalide“ nur die kurzen Notizen mit, welche mit dem Oberst⸗Lieutenant Fürsten Eristow hierher gelangt sind, demselben, welcher vor kurzem die tüͤrkische Avantgarde beim Dorfe Nigoiti schlug.
Zufolge Allerhöchsten Befehls unternahm der General⸗Lieutenant, Fürst Andronnikow, von Ust⸗Zchenizkale aus eine Angriffsbewegung gegen Osur⸗
geti, mit 11 Bataillons Infanterie, 2 Compagnien Sapeu’s, 12 Geschützen und einigen Ssotnien grusinischer, emeretischer und gurischer Milizen. Die⸗ ses Vorgehen wurde aufgehalten durch das Anschwellen des Flusses Ssupssa, über welchen man genöthigt war in Zeit von zwei Tagen eine Brücke zu bauen. Die Türken, welche solchergestalt von der Annäherung unserer Truppen in Kenntniß gesetzt waren, fingen an zurückzugehen und räumten so rasch das gurische Gebiet, daß sie in Osurgeti nicht nur Vorräthe, son⸗ dern auch Kranke zurückließen. 8 8 Am 4. Juni alien Styls stieß General⸗Lieutenant Fürst Adronnikow beim weitern Vorrücken auf den Feind, welcher eine befestigte Stellung am Flusse Tscholok inne hatte, der längs der Gränze Guriens und des Sand⸗ schaks Kobalet fließt. Hier standen in Schlachtordnung, unter Befehl des Muschir Selim⸗Pascha, 20 Bataillone regulairer Truppen, nebst 13 Ge⸗ schützen und 14,000 Milizen. Um 4 Uhr Morgens begann die Affaire auf dem rechten Flügel des Feindes, wo unsere gunische Miliz ein Flinten⸗ Scharmützel begann; darauf eröffnete die 1ste leichte Batterie der 13ten Artillerie⸗-Brigade das Feuer auf die feindliche Position, von der Fronte aus. Unterdessen war ein großer Theil des Detaschements, verdeckt durch das waldige Terrain, in zwei Kolonnen unter den Befehlen des General⸗ tajors Brunner und Mavydell, gegen den linken Flügel der Türken vor⸗ erückt. Das plötzliche Erscheinen unserer Kolonnen brachte Anfangs den ind in Verwirrung; bald aber sammelte er sich und es gelang ihm, sei⸗
en linken Flügel zu verstärken. Nun entspann sich ein höchst hartnäckiger nd heißer Kampf; aber unsere tapferen Truppen, geführt von ühnen Generalen, bewerkstelligten den letzten entscheidenden An⸗ riff so einmüthig und verwegen, daß die Türken den Stoß nicht aushielten, und sich zu vollständiger Flucht wandten. Nur die Wälder retteten die Fliehenden vor der Verfolgung, die mehr als Werst weit fortgesetzt wurde. Die grusische Miliz drang noch weiter orwärts, bis der letzte Ueberrest des geschlagenen Corps total in die Wäl⸗ er zerstteut war. Im ersten Augenblicke war es unmöglich, auch nur annähernd zu bestimmen, wie viel Tausend Türken auf dem Schlachtfelde lagen und wie viel verwundet waren, Fürst Andronnikow versichert aber, daß das ganze türkische Corps als vernichtet angesehen werden kann. In den Händen der Sieger blieben drei Lager mit allen Habseligkeien, alle 13 Geschütze, 35 Fahnen und Feldzeichen und eine Menge Waffen.
Der Verlust unsererseits ist noch nicht ermittelt. Nach dem Zeugniß des General⸗Lieutenants Fürsten Andronn kow ist die Zahl der Ge⸗ tödteten und Verwundeten zwar bedeutend, aber lange nicht so groß, als man bei einem so entscheidenden Kampfe erwarten konnte. In seinem Bericht läßt der Fürst Andronnikow allen Truppen Lob angedeihen, ins⸗ besondere aber legt er Zeugniß ab für die Verdienste des Chefs des guri⸗ schen Detaschements, General⸗Majors Fürsten Gagarin, und der Ko⸗ lonnen⸗Chefs, General⸗Majors Brunner EEE ““
Die hiesigen Blätter theilen unter der Rubrik: „Die letzten telegraphischen Nachrichten über die Bewegung der feindlichen Flotte”“ Folgendes mit:
Den 16. (28.) Juni Reval. Der Feind kreuzt unter kleinen Segeln.
Porkala⸗Udd. Der Feind befindet sich an dem bezeichneten Rendezvous, ein Dampfschiff, und 30 Werst südwestlich zwei Drei⸗ decker, zwei Zweidecker und ein Dampfschiff.
Telegraph von Krassnaja⸗Gorka. Ein feindlich er Dampfer kam nach Biorka.
Keronstadt. Auf dem nördlichen Fahrwasser haben alle feind⸗ lichen Dampfer die Anker gelichtet und sind zu ihrer Flotte gegangen. Reeval. Das feindliche, auf den Strand gerathene Fahrzeug ist zertrümmert.
Tolsburg. (Das Schloß Tolsburg liegt am Südufer des finnischen Meerbusens auf dem westlichen Vorgebirge, welches die Bucht von Kunda begränzt.) Der Feind kommunizirt mit dem Ufer mittelst Ruderfahrzeugen.
Telegraph von K rassnaja⸗Gorka. Ein englischer Kriegs⸗ Dampfer kommt aus den Skären hervor.
Den 17. (29.) Juni. Kronstadi In der feindlichen Flotte heizen einige feindliche Schiffe und Damyfboote.
Telegraph von Krassnaja⸗Gorka. Der Feind hat sich zweier Boote bemächtigt.
Aus den Skären kommt ein feindlicher Dampfer mit einem Fahrzeuge im Schlepptau.
Daäͤnemark. Kopenhagen, 6. Juli. Ein Königliches Patent bestimmt, daß bis zum 1. Oktober die Wahlen zur holstein- schen Stände⸗Versammlung für die nächsten 6 Jahre vorgenommen werden sollen. V
Asien. Die ostindischen Post meldet aus Mauritius vom 8. Mai. Der französische Admiral Laguerre mtt einer Fregatte und zwei Kriegsschaluppen schickte sich an, nach China zu gehen, um in Verbindung mit dem daselbst kommandiren⸗ den britischen Admiral Stirling dem russischen Geschwader in den indisch⸗chinesischen Gewässern auf den Leib zu gehen. Er wer zu dieser Operation vom genannten britischen Commandeur besonders eingeladen worden. 8
Paris, Sonntag, 9. Juli. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige „Moniteur“ enthält eine Mittheilung aus Madrid, welcher die Insurgenten sich nirgends aufhalten, sondern ihren Weg nach Estremadura nehmen. Die Truppen der Königin verfolgen die Aufständischen.
Ein Dekret eröffnet einen außerordentlichen Kredit von 168,725,225 Franks, um den Effektivstand des Heeres zu ver— mehren.
Die 3proz. wurde gestern Abend in der Passage zu 7. gehandelt. “
Desgleichen enthält der „Moniteur“ ein Decret, nach welchem auch die Bildung eines Corps von acht Regimentern leichter Kavallerie, aus Inländern bestehend, provisorisch angeordnet wird⸗ und welches den Namen Spahis des Orients erhalten soll.
Die 3proz. eröffnete in der Passage zu ö111 55 und schloß zu 72, 70 ““ 8
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ELeipzig., 8. Juli. Leipzig-Dresdener 190 Br. Sächsisch Baiersche 81 ½ G. Sächsisch -Schlesische 100 Br., 99 ½¼ G. Löbau- Zutauer 29 Br. Magdeburg-Leipziger 272 ½ Br., Berlin -Anhaltische 119 Br., 118 G. Thüringer 97% Vr., 97 C. Altona-Kieler 106 B1 Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien 144 ¾ Br. Braunschweiger Bank actien 107 ¼ Br. Veimarische Bankactien 95 Br. Wiener Banknoten
Königliche Schausptele. . stad, I1. l. Opernhause. (4116te Vorstellung.) sche Mädchen von Gent, großes pantomimisches Ballet in nd 9 Bilde
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rn. Vorher: Schreckwirkungen, Schwank in nz. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗P reise. Mittwoch, 12. Juli. Kein Schauspiel, auch ist das Billet⸗Ver
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enz. *△
kaufs⸗Bureau geschlossen.
Donnerstag, 13. Juli. Kein Schauspiel.
Freitag, 14. Juli. Im Opernhause. (117te Vorstellung.) Der Weiberfeind, Lustspiel in 1 Akt, von R. Benedix. Hierauf: Ein pas de deux vor hundert Jahren. Genrebild von L. Schneider. Zum Schluß: Alphéa. Anakreontisches Ballet in 1 Akt, vom K. Balletmeister P. Taglioni. Musik von Hertel. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Der Billet⸗Verkauf zu dieser