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. bezir und gegenwärtig Seinen Minister der auswärtigen Angele⸗ E“ 892 Kaiserl⸗ Ordens Medschidié erster Klasse ꝛc. ꝛc. ꝛc. Welche nach Auswechslung ihrer in gehöriger Form befundenen Voll⸗
machten über die folgenden Arlikel übereingekommen sind; Artikel 1. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich macht sich ver⸗ bindlich, alle Mittel im Wege der Unterhandlung und auch sonst zu er⸗ schöpfen, um die Räumung der Donau⸗Fürstenthumer von Seite der frem⸗ nee, welche dieselben besetzt hält, zu bewieken und nöthigenfalls selbst
9 1 1“ dieses Zweckes erforderliche Truppen⸗Anzahl zu ver⸗
wenvoeei,e. 2. Für diesen Fall wird dem kaiserlichen Oberkommandanten ausschließlich die Leitung der Operationen seiner Armee zustehen. Derselbe wird jedoch Sorge tragen, den Oberkommandanten der omomanischen Ar⸗ mee rechtzeitig von seinen Operationen zu verständigen. Artikel 3. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich übernimmt die Verpflichtung, im Einvernehmen mit der ottomani chen Regierung in den Donau⸗Fürstenthümern so viel als möglich den gesetzlichen Zustand herzu⸗ stellen, wie selber aus den von der hohen Pforte in Bezug auf die Ver⸗ altung dieser Länder zugesicherten Prwilegien hervorgeht. Die auf diese Weise wiedereingesetzten Lokalbehörden werden jedoch ihre Wirksamken nicht so weit ausdehnen können, um über die Kaiserliche Armee irgend eine Kon⸗ trole auszuüben. 8 8 1 . Artikel 4. Der Kaiserl. österreichische Hof verpflichtet sich außerdem, sich mit dem Kaiserlich russischen Hofe in keinen Vergleich einzulassen, welcher nicht die souverainen Rechte Sr. Kaiserlichen Majestät des Sultans und die Integrität Seines Rriches zum Ausgangspunkte hätte. Artikel 5. Sobald der Zweck der gegenwärtigen Convention durch
den Abschluß eines Friedensvertrages zwischen der hohen Pforte und dem⸗
ussischen Hofe erreicht ist, wird Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich sogleich Vorkehrungen treffen, um Seine Streitkräfte in möglichst kurzer Frist vom Gebiete der Fürstenthümer zurückzuziehen. Die Einzelheiten in Be⸗ reff des Rückzuges der österreichischen Truppen werden den Gegenstand ines besonderen Einvernehmens mit der hohen Pforte biiden. Artikel 6. Die österreichische Regierung erwartet, daß die Behörden der zeitweilig durch die Kaiserlichen Truppen besetzten Länder denselben alle Hülfe und Erleichterung, sowohl in Bezug auf ihren Marsch, ihre Einquartierung oder Lagerung, als auf ihren Unterhalt und jenen ihrer
Pferde, so wie auf ihre Communicationsmittel, leisten werden, Die öster⸗
reichische Regierung hegt ingleichen die Erwartung, daß man jedem auf Erfordernisse des Dienstes bezüglichen, von den österreichischen Komman⸗ danten entweder an die ottomanische Regierung durch die Kaiserliche Inter⸗ nuntiatur zu Konstantinopel, oder dirett an die Lokalbehörden gerichteten Verlangen Genüge leisten werde, wenn nicht überwiegende Geunde die
Vollziehung unmöglich machen. “ Es ist selbstverstanden, daß die Kommandanten der Kaiserlichen Armee
ü Mannszucht unter ihren Truppen wachen, und daß sie W“ so wie Lö“ den Kultus und die Gebräuche des Landes achten und denselben Achtung verschaffen werden.
— Artikel 7. Die gegenwärtige Convention wird ratifizirt und die Ra⸗ ificationen werden zu Wien innerhalb vier Wochen, vom Tage der Unter⸗ eichnung an gerechnet, oder wo möglich früher, ausgewechselt werden.
Urkuͤnd dessen setes 8 L.““ Bevollmächtigten dieselbe unter⸗ zeichnet und ihre Insiegel beigedrückt. — “ 1 “ Ausgefertigt 8 b jedoch nur Einmal giltig, in Vojadschi⸗Köp,
en 14. Juni 1854. v. Bruck. (L. S) (gez.) Reschid. (L. S.) (Die Ratification ist erfolgt und am 30. Juni die Unterschrift von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich vollzogen worden.) 1 Alt⸗Orsova, 6. Juli. Se. Excellenz der 8öZM. v. Heß, Oberkommandant der 3. und 4. Armee, Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog Albrecht, ferner Se. Excellenz der FML., Militair⸗ und Civil⸗Gouverneur der serbischen Woiwodschaft und des Te⸗ mescher Banates, Graf Coronini, und mehrere andere hohe Ge⸗ neräle sind gestern Nachmittag mit dem Kriegsdampfer „Albrecht“, dem noch ein zweiter Dampfer folgte, hier eingetroffen, um das eben hier anwesende konzentrirte 13. Grenzregiment zu besichtigen. FZM. Frhr. von Heß setzte heute seine Inspectionsreise nach den Herkulesbädern und weiter nach Karansebes fort.
Belgien. Brüssel, 13. Juli. Der König von Portugal und sein Bruder, der Herzog von Oporto, sind heute von hier ab⸗ gereist, um sich am Abend zu Antwerpen nach dem Haag einzu⸗ chiffen, wo sie morgen eintreffen werden. Ihre Königlichen Ho⸗ heiten der Herzog von Brabant und der Graf von Flandern haben die hohen Reisenden bis nach Antwerpen begleitet.
Großbritannien und Irland. London, 12. Juli. Die gestrige Abendsitzung des Unterhauses wurde fast ganz durch die Debatte über einen Antrag des Hrn. Blackett in Anspruch genommen, welcher die Einsetzung einer Kommission bezweckte zur Untersuchung des in der Präsidentschaft Madras obwaltenden Sy- stems (ryotwar system) der Verpachtung und Besteuerung des führis es. Der Antragsteller verbreitete sich in sehr aus⸗ icht 88 8— die Nachtheile des Grundbesteuerungs⸗Systems S di ent ch in der Hrsstventschaft Madras, sondern auch Grundsteuer vert event schaften Ostindiens vorfindet. Die
1,Swelche drei Fünftel des Gesammt⸗Ertrages der Ein⸗ nahme von Ostindien ausmacht, trägt nach seiner Auseinander setzung in der Weise, wie sie jetzt erhoben wird, nur dazu bei, den Landbau zu ruiniren, allen größeren Grundbesitz unmöe lich zu machen und die Landbebauer in eine Masse verarmter bälfloser gänzlich von der Regierung abhängigen Steuerpflichtigen ö deln. Bei der Abstimmung wurde die Motion des Herrn Blackett
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mit der geringen Majorität von 64 gegen 59 Stimmen verworfen
Ein Antrag des Herrn Fitzgerald wegen Vorlegung von Listen der Polizeimannschaft in Irland, um daraus das angeblich für die Katholiken ungünstige Verhältniß zwischen der Zahl der Katholiken und Protestanten in diesem Corps erkennen zu können wurde von Sir J. Noung, dem Staatssecretair für Irland, bestritten und mit 62 gegen 21 Stimmen verworfen. Lord John Russell kündigte zum 17. einen Antrag wegen der nöthigen Geldbewilligungen für das neue Kriegsministerium an. Lord Dudley Stuart erhielt Erlaubniß zur Einbringung einer Bill, dergemäß der Handel mitrussischen Fonds während des gegenwärtigen Krieges für ein strafbares Vergehen (misdemeanour) erklärt werden soll. Zu Anfang der Siung erbat sich Herr Butt Auskunft über die angebliche Mission des jetzt hier befindlichen, zuletzt aus Lissa⸗ don gekommenen russischen Grafen Pahlen. Herr Butt machte be⸗ merklich, daß der Graf vielfach zu diplomatischen Aufträgen ver⸗ wendet worden sei und einer sehr angesehenen russischen Familie angehöre. Er befinde sich seit zehn Tagen in London, habe vielen Verkehr mit der höheren Gesellschaft und solle selbst von einem Kabinets⸗Minister, dem Grafen Granville, in einen Klub in West— end eingeführt worden sein. Die Anwesenheit des Unterthanen einer feindlichen Macht im Lande sei an und für sich eine Ver⸗ letzung des Gesetzes, und es sei daher wünschenswerth, zu wissen, ob dieser Herr sich unter dem Schutze eines safe conduit der Kö— nigin, welcher allein ihn sicherstellen könne, hier befinde? Sir G. Grey, an den in Abwesenheit des Ministers des Innern die Frage gerichtet worden war, erwiderte, er wisse von der Sache nichts und müsse auf Lord Palmerston verweisen. In der heuti— gen Nachmittags⸗Sitzung beschäftigte sich das Unterhaus mit der Comité⸗Berathung über die Bill, durch welche der Londoner Universität das Recht ertheilt werden soll, Promotionen in der me⸗ dizinischen Fakultät vorzunehmen, welche vom Staate anerkannt werden.
Im Oberh ause wurde gestern nach längerer Diskussion der Comité⸗Bericht über die Amendements zu der Bill wegen Reform der Universität Oxford genehmigt. Wwkveich. Partz, 19. Juli. Der „Moniteur“ ver⸗ öffentlicht in seinem nichtamtlichen Theile die nachstehende Anrede welche der Kaiser nach der Musterung des Expeditions⸗Corps bei Boulogne an die Truppen gerichtet hat:
„Solsaten! Da Rußland uns zum Kriege gezw Frank⸗ reich 500,000 seiner Kinde⸗ bewaffnet⸗. Ennkags i bee- kräfte ausgerüstet. Heute werden unsere Flotten und unsere Heere für eine und dieseloe Sache vereint, die Ostsee wie das Schwarze Meer beherrschen Euch habe ich auserwählt, damit Ihr die ersten seid welche unsere Adler nach jenen nördlichen Gegenden tragen. Englische Schiffe werden Euch hinbringen, und das ist eine in der Geschichte einzig dastehende That— sache, welche ein Beweis der innigen Allianz der beiden großen Völ— ker und des festen Entschlusses ihrer Regierungen ist, vor keinem Opfer zurückzuscheuen, wenn es die Vertheidigung des Rechtes des Schwächeren, die Freiheit Europa's und die Nationalehre gilt! — Gehet meine Kinder, das gespannte Europa begleitet Euch offen oder im Gehei⸗ men hi seinen Siegeswünschen. Das Vaterland, stolz auf einen Kampf in welchem es nur den Angreifer bedroht, folgt Euch im Geiste mit den gluhendsten Wuͤnschen, und ich, den gebieterische Pflichten den Ereignissen noch fern hallen, werde meine Augen auf Euch richten und bald, wenn ich vin, GWe sa G. t6, Eylau, Friedland und Moskau! Geht
Jeder Soldat erhielt sogleich ein gedrucktes Exemplar dieser Rebe und die Truppen setzten sich in Bewegung nach Calais.
Italien. Aus EbEbedIeel wird telegraphisch geme det, daß die Regierung von Parma ein Dekret in Betreff der Tilgung der Staatsschuld erlassen hat.
Turkei. Ein in Wien am 13. Juli eingetroffener herr— mannstädter Bericht meldet nebst den bereits bekannten Ereignissen bei Giurgewo und Oltenitza noch, daß türkische Truppen am — ◻ feI F. . 8 2 2. und 8. Juli unterhalb Silistria die Donau passirten, die Donau— Inseln besetzten und nach kurzem Gefechte mit einem Detachement der dort postirten Division Chruleff die befestigten Dörfer Kalarasch und Sokaritschi besetzt hatten.
Nach einem Konsularberichte aus der kleinen Walachei haben die Russen am 2. Juli Slatina neuerdings besetzt und sind auch in der Nahe von Rimnik an der Aluta erschienen.
Nachträgliche Berichte aus Widdin vom 12. Juli melden über die Affaire bei Giurgewo noch Folgendes: Das Gefecht entspann sich am 7ten früh und währte bis gegen Mittag, wurde um 3 Uhr Nachmittags erneuert und endete nach hartnäckigem Widerstande am 8. Juli um 4 Uhr Morgens. (Daher der Widerspruch der Be⸗ richte, nach welchen einige melden, das Gefecht habe am 8. Juli, nach anderen am 7. Juli stattgefunden, erklärlich.) Die Türken fanden in den von den Russen verlassenen Strand⸗ batterieen 8 vernagelte Geschütze. Giurgewo hat keinen Schaden
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8 9 41 11— ’ö . 8 1 ☛„ 2 828 2 gelitten, obgleich die Bewegungen der Türken durch Bom⸗
ben, die aus der Festung Rustschuk und später von den Inseln
gegen die Russen geworfen wurden, in den geeigneten Momenten Unterstützung fanden. Nach dem Abzuge der Russen ließ Omer
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Pascha eine Proclamation verbreiten, in welcher die Einwohner er⸗ mahnt werden, sich ganz ruhig zu verhalten. Die Hauptcorps agern theils vor der Stadt, theils auf den drei Donau⸗Inseln. Omer Pascha befindet sich in Giurgewo, Said Pascha in Rustschuk. Die Türken sind Herren der am linken Donau⸗Ufer von Giurgewo
nach Oltenitza führenden Straßen.
Die neuesten Briefe aus Varna vom 5. Juli melden, daß beide Auxiliar-Armeen nunmehr daselbst vollständig konzentrirt sind. Die auf dem Landweg von Adrianopel marschirende Division wird zwischen Schumla und Pravadi Posto fassen. General Bosquet ist bereits in Schumla angelangt. Die Kavallerie folgt ihm auf dem Fuße.
Am 2. Juli haben sich die aus 6 Bataillons bestehende Rifle⸗ Brigade des Generals Braun, 4 Infanterie⸗Regimenter, das Lancier-Regiment Nr. 17, das Husaren⸗Regiment Nr. 8, das Dragoner⸗Regiment Nr. 5 nebst 40 Kanonen über Schumla hinaus in Bewegung gesetzt, und gehen direkt in das türkische Haupt⸗ quartier nach Rustschuk. Am 3. Juli waren die Arrièregarden in Hassargrad. (Nach Berichten aus Rustschuk, via Hermannstadt, sind am 7. Juli englische Truppen dort eingerückt und haben vor der Festung ein Zeltenlager bezogen. — Telegraphisch ist bereits gestern die Vereinigung von 18,000 Mann englisch⸗französischer Truppen mit den Türken in Rustschuk gemeldet.)
MRußland und Polen. Nach den neuesten Berichten aus Warschau, vom 12. Juli, war der General⸗Kriegs⸗Polizeimeister Abramowitsch von Skierniewice bereits wieder nach der Haupt⸗ stadt des Königreichs zurückgekehrt und dagegen der Vice⸗Statt⸗ halter General Rüdiger von Warschau nach Brzesc abgereist. (Pr. C.)
Schweden und Norwegen, Stockholm, 10. Juli.
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„Aftonbladet“ bringt folgende telegraphische Berichte, die in Kürze gestern aus Hamburg telegraphisch mitgetheilt wurden. Griß⸗ lehamn, 10. Juli, Nachmittags 1 ½ Uhr. Am 8ten Nachmittags 1 Uhr wurde die von hier mit der Post und 6 Passagieren an demselben Vormittage abgegangene schwedische Post⸗Hacht „Snabb“ von der englischen Kriegs⸗Dampffregatte „Leopard“ in See an⸗ gehalten, die Post visitirt, und der Postführer bei Androhung strenger Verantwortlichkeit angewiesen, die Reise nach Aland mit Post und Passagieren nicht fortzusetzen. Die Post ging an dem⸗ selben Abende zwischen 9 und 10 Uhr nach Stockholm zurück. („Svenska Tidningen“ vom 10ten berichtet noch, daß die Königl. General⸗Postverwaltung die Zurückweisung des Postbootes amtlich bekannt gemacht habe und daß fortan die Post nach Finnland über Haparanda expedirt werden wird.) Grißlehamn, 10. Juli, 2 ½ Uhr Nachmittags. Die finni⸗ sche Post ist heute Nachmittag 1 ½ Uhr von Eckerö hier angelangt.
Asien. In Triest hat am 12. Juli der aus Alexandria eingetroffene Lloydddampfer „Calcutta“ die indische Ueberlandspost gebracht, wonach in ganz Indien, mit Ausnahme der Nizamstaaten, vollkommene Ruhe herrscht. In Birma dauert die Unsicherheit fort. In den Nizamstaaten ist die Sicherheit der Person und des Eigen⸗ thums arg gefährdet; die Regierung hat dort nicht weniger als 5000 Individuen verhaftet.
Nach den aus Singapore eingetroffenen Nachrichten waren die dort ausgebrochenen Unruhen ernsterer Natur, als man anfangs glaubte. Am 5. Mai begann auf dem dortigen Bazar ein blutiger Kampf unter den Chinesen und die Polizeimacht reichte nicht aus, um die Ruhe wieder herzustellen. An den nächsten Tagen wurden die Chinesen kühner. Die beiden feindlichen Parteien vereinigten sich, fielen über die Buden der Kaufleute her, plünderten sie und verübten viele schaudererregende Mordthaten. Besonders zeichnete sich eine Bande von 300 Chinesen mit einer schwarzen Flagge durch Verübung von Gräuelthaten aus. Der Polizeidirektor Mr. Kluff hatte eine Anzahl von Unruhestiftern eingezogen, ward jedoch durch eine förm⸗ liche Belagerung gezwungen, dieselben wieder freizugeben. Eine Abtheilung Sepoys mit Konstablern befreite ihn mit Mühe aus seiner gefährlichen Lage. Die Sache wurde so ernst, daß man Matrosen und Malayen zum Kampfe gegen die Chinesen führen mußte. Der Capitain eines im Hafen befindlichen amerikanischen Kriegsschiffes stellte den Behörden 80 Mann zur Verfügung. Ueber 400 Mordanfälle wurden verübt und 220 Personen mehr oder minder verwundet. Der Verlust der Aufständischen konnte nicht genau ermittelt werden.
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— Die Theilnahme Englands an der großen pariser Indu⸗
strie⸗, Ackerbau⸗ und Kunst⸗Ausstellung des Jahres 1855 beginnt schon in vorbereitenden Kundgebungen rege zu werden. Von fast allen Hauptpunkten der britischen Industrie ist dem Büreau der Wissen⸗ schaften und Künste zu London die Aazeige gemacht worden, daß sich da⸗ selbst Lokal⸗Comité's gebildet haben: In Birmingham, Sheffield Leids, Bladford, Haltfax, Coventry, Belfast, Dublin, Glasgow, Paisley, Dundee und Aberdten sind dergleichen Comité'e schon ins Leben gemeten. Manche⸗
ster wird in dieser Woche einen Meeting zu gleichem Zwecke halten.
In London selbst haben sich für alle Hauptzweige der Industrie be⸗ sondere Comité's gebildet. Auch von Seilen des Königlichen Ackerbau⸗ Vereins ist eine Spezial⸗Kommission für diese Angelegenheit niedergesetzt worden. Alles dies deutet darauf hin, daß man auf der pariser Ausstel⸗ lung die englische Industrie glänzend vertreten sehen wird. Schon im August d. J. glaubt man, den Wünschen der französischen Regierung ent⸗ sprechend, der Kaiserlichen Central⸗Kommission zu Paris eine vorläufige Angabe des Raumes, den die britssche Production und Industrie nach den geschehenen Meldungen in Anspruch nehmen wird, übermitteln zu können. (Pr. C.) v Ess.
Berlin, den 15. Juli.
Zu Lande: Roggen 3 Rthlr. 10 Sgr., auch 3 Bthlr. 2 Sgr. 6 Pf.
Grosse Gerste 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf. Hafer 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Ds auch 1 Rthle. 20 Sgr. Erbsen 3 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf.
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Leipzig, 14. Juli. Leipzig-Dresdener 186 ½ Br., 185 ⅜˖ G. Sächsisch-Baiersche 81 ¾ Br., 81 ½ G. Sächsisch -Schlesische 99 ⅞ G. Löbau-Zittauer 29 Br., 28 G. Magdeburg-Leipziger 271 ½ G. Berlin- Anhaltische 118 ½ G. Thüringer 96¾ Br., 96 ¼ G. Altona-Kieler 106 Br. Anhalt - Dessauer Landesbank-Actien 143 ¾½ Br. Braunschweiger Bank- actien 107 ½ Br. Weimarische Bankactien 94 ¾ Br. Wiener Banknoten 76 ˖ Br., 76 ½⅞ G.
Framskfzzart a. ., Freitag, 14. Juli, Nachmittags 2 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B) Börse fest. Schluss -Course: Nordbahn 43 ½¾. 5proz. Metalliques 65 ⅛. 4 ½proz. Metalliques 57 ½. Bankactien 1033. 3proz. Spausier 35 ½. 1proz. Spanier 18 ½. Kurhessische Loose 335. Wien 92. London 1175. Paris 94 ½. Amsterdam 100 ¼‧ Ludwigshafen- Besbach 117 ½⅛. Frankf.-Hanau 97 ¾. Bankactien 6 pPCt. Agio. eueste preuss. Anleihe 96 ½.
MWien, Sonnabend, 15. Juli, Nachmittags 1 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) An der Börse wollte man durch eine Privat-Depesche von einem neuen Siege der Türken wissen, an welchem die Häülfstruppen mitgewirkt hätten. In Folge dessen sollte auch Bukarest von den Tär- ken besetzt worden sein. Schlufs- Course: Silberanleihe 102. 5proz. Metalliques 85 ½. 4 ½⅛ proz. Metalliques 75. Bankactien 1262. Nord- bahn 171 ½. 1839er Loose 126 ½. Neueste Anleihe 89 ¼. London 12, 44 Augsburg 131. Hamburg 96 %. Paris 153 ½. Gold 35 ½. Silber 31 ½.
Amnsterdan, Freitag, 14. Juli, Nachmittags 4 Uhr. (Tel Dep. d. C. B.) Börse fest, geschäftslos. Course unverändert. S Course: 5proz. Metalliques Lit. B. 72 ⅞. 5proz. Metalliques 62 49. Metalliques 31 262. 1proz. Spanier 18 ⅞. 3proz. Spanicr 35 46. ner 23 ½. Holländische Integrale 58 ⅛.
Getreidemarkt: Weizen unverändert bei geringem Geschäft. Rosgen sehr lebhaft Geschäft. Preise flau. Raps pro Okt. 68. Rüböl pro Okt. 385⅞.
Parla, Freitag, 14. Juli, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. d
0. B.) Consols von Mittags 12 Uhr waren 91 ¾ eingetroffen. An der Börse cirkulirte das Gerücht, es scien von Wien günstige Nachrichten eingetroffen. Die 3proz. eröfsnete zu 71, 10, und tieg auf 711, 20. Als aber Consols von Mittags 1 Uhr 91 ⅞ gemeldet wurden, sank die 3proz. auf 70, 70 und erholte sich schwach zur Notiz. Schluss-Course:
“ ü „ 1 3 5 Zproz. Rente 70, 80. 4 ½ por z. Rente 97, 50. 3 proz. Spanier 34 ⅞.
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1proz. Spanier 19. Silberauleihe 80. London, Freitag, 14 Juli, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep d. C. B.) Consols 91 %, 3. 1proz. Spanier 18 ½. Mexikaner 24. Sardinier 4. 5proz. Russen 97. 4 ⁄proz. Russen 81.
Getreidemarkt: Weizen beine Käuser. Geschäft sehr schlecht. Wetter nass.
Liverpool. Frei'ag, 14. Juli. (Tel. Dep. ⁴ C B.) Baum- volle: 51070 Ballen Umsatz. Preise theilweise ¾½ billiger, als vergan- genen Freitag
Königliche Schanspiele.
Sonntag, 16. Juli. Im Opernhause. (118te Vorstellung): Die Mäntel, oder: Der Schneider in Lissabon, Lustspiel in 1 Akt, frei nach Scribe, von C. Blum. La Seguidilla, spanischer Natio⸗ naltanz, vom Königl. Balletmeister Taglioni. Eigensinn, Lustspiel in 1 Akt. von R. Benedix. Zum Schluß: Die lustigen Musque⸗ tiere, Ballet in 1 Akt, vom Königl. Balletmeister Taglioni. fang 7 Uhr. Mittel⸗Preise. 8 11I11a1I1In
Monta, 17. Juli. Kein Schauspiel.
Dienstag, 18. Juli. Im Opernhause. (119te Vorstellung): Satanella, fantastisches Ballet in 3 Akten und 4 Bildern, vom Kö⸗ niglichen Balletmeister P. Taglioni. Musik von Pugni und Hertel. Vorher: Männertreue, oder: So sind sie Alle, Lustspiel in 1 Alt, von Kotzebue. Anfang 7 Uhr. Mittel⸗Preise.
Der Billet⸗Verkauf zu dieser Vorstellung beginnt Montag, den 17. Juli.