1854 / 175 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

6 1ö1141“4*“*“ In dem Statute muß näher angegeben werden, kürzesten Wege die Beiträge einzuziehen sind. In der Regel wird zu bestimmen heö. 1) daß sie von den Arbeitern am Schlusse jedes Monats zu zah⸗ len sind; 88 2) daß sie auf demjenigen Werke werden, wo der Arbeiter für den betreffenden Monat seinen ganzen Lohn oder doch den Lohn für die Mehrzahl der verfahrenen Schichten empfängt; 1“ 3) daß die Werksbesitzer befugt sind, die Beiträge der Arbeiter haus dem Lohne derselben inne zu behalten; 4) daß der Kassenbeamte des Werks darüber in dem Quittungs⸗ buche der Arbeiter zu quittiren hat; 5) daß die Beiträge, mit denen des Werksbesitzers, allmonatlich oder vierteljährig, längstens 14 Tage nach dem Schllusse, an die Kasse des Vereins abgeführt werden; 6) daß im Falle des Ausbleibens der Zahlung der Kassen⸗ beamte des Knappschafts⸗Vereins die Nachweisung der rück⸗ ständigen Beiträge dem Bergamte vorlegt, und 7) das Bergamt dieselben exekutivisch erklärt. Im Falle der Erkrankung eines Mitgliedes ist dessen Beitrag von dem Krankengelde einzuziehen und bei Beurlaubungen ist der Arbeiter verpflichtet, seinen Beitrag entweder unmittelbar an den Kassen⸗Rendanten des Vereins oder an den Rechnungsführer des Werks zu zahlen, auf welchem er zuletzt beschäftigt gewesen ist. Berrlin, den 8. Juli 1854. Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

wird hiermit zur allgemeinen

In Vertretung: A“ von Pommer⸗Esche. Andas Königl. Ober⸗Berg⸗Amt zu Breslau, Halle, Dortmund, Bonn und an das

Königliche Berg⸗Amt zu Rüdersdorf.

Ministerium der geistlichen, Unterr Medizinal⸗Angelegenheiten.

Das lateinische und das deutsche Verzeichniß der Vorlesungen der hiesigen Universität für das Winter⸗Semester 1854—55, welche am 15. Oktober beginnen, ist erschienen und bei dem Pedell Heß⸗ ling im Universitäts⸗Gebäude, ersteres für 2 ½ Silbergr., letzteres für 2 Silbergr. zu haben. Berlin, den 26. Juli 1854

Der Rektor der Universität.

Cirkular⸗Verfügung vom 18. Juli 1854 be⸗ reffend das Verbot des Vexkaufs von Billets ur Weiterbeförderung der Auswanderer von dem überseeischen Landungsplatze nach dem Bestim⸗ mungsorte im Innern, auf Eisenbahnen, Dampf schiffen ꝛc., so wie des Anbietens solcher Billets und des Ausgebens von Empfehlungen gewisser n dem Einwanderungslande zu benutzender Be⸗

förderungsmittel.

Wir erachten es, wie wir der Königlichen Regierung auf den Bericht vom 13. Juni c. eröffnen, für angemessen, daß dieselbe durch eine auf Grund der §§. 11 und 12 des Gesetzes über die Polizei⸗ Verwaltung vom 11. März 1850 zu erlassende Polizei⸗Verordnung den Verkauf von Billets zur Weiterbeförderung der Auswanderer von dem überseeischen Landungsplatze nach dem Bestimmungsorte im Innern, auf Eisenbahnen, Dampfschiffen, Kanalböten zc., so wie das Anbieten solcher Billets und das Ausgeben von Empfehlungen gewisser in dem Einwanderungslande zu benutzender Beförderungs⸗ mittel, allgemein bei Strafe verbiete.

Den Auswanderungs⸗Unternehmern und Agenten wird ange⸗ kündigt werden können, daß sie bei Uebertretung dieser Bestim⸗ mung sich auf die Erneuerung ihrer Konzessionen keine Aussicht zu machen haben.

Den übrigen Königlichen Regierungen ist empfohlen worden, wo ein Bedürfniß hierzu sich zeigen möchte, ähnliche Verordnungen zu erlassen. Berlin, den 18. Juli 1854.

Der Minister des Innern. Der Minister Z Gewerbe

und öffentliche Arbeiten. An die Königliche Regierung zu N. 8

Abschrift zur Kenntnißnahme und Beachtung.

Berlin, den 18. Juli 1854.

Der Minister des Innern. Der Minister für Handel, Gewerbe

W . stph alen. und öffentliche Arbeiten.

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An sämmtliche übrige Königliche Regierungen mull. C sch und das Königliche Polizei⸗Präsidium hier.

1I1“ Kriegs⸗Ministeriunm. Allerhöchste Kabinets⸗Ordre vom 29. Juni 1854 betreffend den Beginn und Schluß des Lehr⸗Kur sus der Allgemeinen Kriegsschule

Nachstehende Allerhöchste Kabinets⸗Ordre: In Rücksicht auf die Mir vorgetragenen Verhältnisse geneh⸗ mige Ich, daß bei der Allgemeinen Kriegsschule die Eröffnung des Lehrkursus künftighin, und zwar schon in diesem Jahre, vom 15. auf den 1. Oktober und der Schluß desselben demnächst vom 15. auf den 1. Juli verlegt werden kann. 1“

Sanssouct, den 29. Juni 1854.

(gez.) Friedrich Wilhelm.

An

Kriegs⸗Ministerium.

enntniß gebracht. Berlin, den 8. Juli 1851. Kriegs⸗Ministerium. Allgemeines Kriegs⸗Departement. V. Wasserschleben.

Angekommen: Der General⸗Major und Commandeur

14. Infanterie⸗Brigade, von Rosenberg, von Bromberg.

Berlin, 27. Juli. Se. Majestät der König haben Aller⸗

gnädigst geruht: dem Obersten Hencke, Commandeur des 30sten Infanterie⸗Regiments, die Erlaubniß zur Anlegung des von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich ihm verliehenen Ordens der eisernen Krone zweiter Klasse; so wie dem ordentlichen Professor an der Universität zu Bonn, Dr. Simrock, zur Anlegung des von Sr. Majestät dem Könige von Bayern ihm verliehenen Maxtmilians⸗Ordens für Wissenschaft und Kunst zu ertheilen.

Nichtamtliches

Preußen. Berlin, 27. Juli. Zur Beseitigung von Zwei⸗ feln, zu welchen die Bestimmungen im §. 3 Nr. 2 und 3 de Reisekosten⸗Regulativs für die Civil⸗Staatsbeamten vom 10. Juni 1848 wegen der Dienstreisen innerhalb einer Meile vom Wohnorte der Beamten Veranlassung gegeben haben, ist bekanntlich von den Herren Ministern des Innern und der Finanzen den be⸗ treffenden Behörden zur Beachtung eröffnet worden, daß bei einer Reise von nicht mehr als einer Viertelmeile also auch, wenn die Entfernung gerade eine Viertelmeile beträgt weder Diäten noch Fuhrkosten bewilligt werden sollen. Diese Bestimmung hat jetzt auch das Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten seinen Beamten durch Cirkular⸗Verfügung mitgetheilt, und verfügt, daß in vorkommenden Fällen hiernach verfahren werde. (Pr. C.)

Aus Memel wird der „Pr. C.“ gemeldet, daß am 22sten d. M. Nachmittags das lübecker Dampfboot „Riga und Lübeck“ mit einer Ladung Güter dort eingetroffen war. Die englische Kriegs⸗ Korvette „Cruizer“ war, nach der Aeußerung des englischen Kon⸗ suls, am 24sten wieder zu erwarten. Der Herr Oberpräsident Eichmann hatte am 24sten, früh 7 Uhr, Memel verlassen.

Swinemünde, 26. Juli. Die Kriegsschiffe „Gefion“ und „Amazone“ sind seit gestern Abend auf der hiesigen Rhede. Die „Amazone“ ist heute Morgen in den Hafen gegangen. (Osts. Zt.)

Hessen. Darmstadt, 25. Juli. Heute Mittag um 11 Uhr hielten noch beide Kammern Sitzungen, in welchen die Adresse über Annahme des Finanzgesetzes beschlossen wurde. Sie vertagten sich hierauf bis zu dem Zeitpunkte, wann die Regierung ein neues Wahlgesetz an die Stände gebracht und dieses von dem dazu er⸗ wählten Ausschusse Zweiter Kammer vorberathen sein wird. (Darm⸗ städt. Ztg.)

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Freankfurt, 26. Juli. Wir wheilten mit, heißt es im

„Frankfurter Journal“, daß die Bundes⸗Versammlung in ihrer vorgestrigen außerordentlichen Sitzung dem öster⸗ reichisch⸗ preußischen Schutz⸗ und Trutz Bündnisse vom 20. April d. J. beigetreten sei. Da der Beitritt des deutschen Bundes zu dem Bündnisse Maßnahmen zur Folge haben kann, welche von der Centralbehörde des Bundes zu berathen und zu beschließen sind, so wurde, wie wir vernehmen, in der außerordent lichen Sitzung zugleich beschlossen, daß der Bundestags⸗Ausschuß vom 24. Mai in ein Einvernehmen mit der Bundes⸗Militair⸗ fommission trete und bis auf Weiteres in demselben verbleibe.

Oesterreich. Wien, 25. Juli. Der Armee⸗Oberkomman⸗ dant, Feldzeugmeister Freiherr von Heß, vwelcher sich derzeit auf der Inspectionsreise in der Bukowina wird in einigen Tagen (Anfangs August) hier erwartet, um Sr. Majestät dem Kai⸗ ser über den Befund der Truppen persönlich Rapport zu erstatten, weitere Ordres zu übernehmen und sich sodann wieder in sein Haupt⸗ quartier zu begeben.

Nach einem zuverlässigen Handelsschreiben aus Bistriz vom 19. Juli ist die Gränze der Moldau gegen Siebenbürgen für den Verkehr gesperrt. Nicht nur Frachten, sondern Reisende wurden in den letzten Tagen wiederholt mit dem Bedeuten zurückgewiesen, daß die Truppenbewegungen das Reisen von Privatpersonen rein un⸗ möglich machen.

Der Königlich preußische Ministerresident, Herr Baron von Thile, ist aus Athen hier eingetroffen.

Großbritannien und Irland. London, 26. Juli. In der gestrigen Nachtsitzung des Unterhauses erwiederte der Lord der Admiralität Berkeley auf eine von Dudley Stuart erhobene Beschuldigung, daß Graf Aberdeen wirksame Operationen zur See verhindere, die Admirale hätten carte blanche, aber Napier hätte berichtet, daß Kronstadt und Sweaborg von der Seeseite aus un⸗ einnehmbar seien.

Spanien. Die Nachrichten aus Madrid reichen bis zum 23. Juli und sind aus Bayonne vom 24. datirt. Danach ist Ge⸗ neral Evaristo San Miguel zum General⸗Capitain und Kriegsmi⸗ nister, Iriarte zum Militair⸗Gouverneur von Madrid ernannt. Die Stadtbehörde von 1843 ist wiederhergestellt. Der Infant Don Fernando, Bruder des Königs, hatte sich während des Aufruhrs in das Hotel der französischen Gesandtschaft geflüchtet und war dort, vor Schrecken vom Schlage getroffen, gestorben. Das „Jour⸗ nal des Débats“ versichert, es sei für die Aufrechthaltung der mo⸗ narchischen Ordnung nichts zu befürchten.

Aus Pervignan, 24. Juli, enthält der pariser „Moniteur“ das Nachstehende: Nach der Angabe der Zeitung „Nacion“ hat sich der General Blaser nach Portugal geflüchtet. Die Namen O''Don⸗ nell und Espartero erscheinen in allen Proclamationen der madrider Junta nebeneinander. Saragossa, Valencia, Barcelona, Cadiz, Sevilla, Santander und Corunna sind ruhig; die Ordnung scheint in diesen Städten in keiner Weise mehr bedroht.

Türkei. Nachrichten aus Widdin vom 21. Juli zufolge hat sich bis dahin ein Kriegsereigniß von Bedeutung nicht zuge⸗

tragen; doch sollen die bei Oltenitza und Simnitza postirten

türkischen Corps am 20sten und 2lsten den Marsch gegen Bukarest angetreten haben. Omer Pascha soll sich mit dem in Giurgewo stehenden Centrum am 22sten in Bewegung setzen wollen.

Aus Widdin vom 19. Juli wird gemeldet, daß am 16. Juli von den bei Turnu und Simnitza postirten türkischen Truppen eine große Rekognoszirung gegen Norden vorgenommen wurde. Die Rekognoszirungs⸗Corps erreichten Rußwede einerseits, dann Mogura andererseits, ohne auf den Feind zu stoßen, und kehrten Tags darauf wieder in ihre Positionen zurück. Der Verkehr der Segel⸗ schiffe zwischen Widdin und Giurgewo ist sehr lebhaft. An der ganzen Uferstrecke ist von Russen keine Spur mehr zu sehen. Es

heißt, daß auch die Donau⸗Dampfschifffahrt mit Anfang August

wird eröffnet werden können.

Briefliche Privatmittheilungen aus Bukarest reichen bis zum 19ten. 1 gewo, da kein Verkehr von Bukarest gegen Giurgewe und umge⸗ kehrt stattfinden kann. Truppen, Kanonen und Brückenequipagen, dann Proviantkarren, bewegen sich fortwährend durch Bukarest nach Giurgewo.

Fürst Gortschakof in Bukarest, und kein Anzeichen deutete au an einen andern Punkt.

Rußland und Polen. St. Petersburg, Juli. Der General⸗Adjutant Fürst Gortschakoff berichtet über eine hartnäckige Affaire, welche am 23. und 25. Juni (5. und 7. Juli) bei Shurshi (die bekannte Affaire bei Giurgewo) stattgefunden

Man ist dort im Unklaren über die Ereignisse bei Giur⸗

hat. Die Haupt Ereignisse dieses Kampfes bestehen in Folgendem: V

Zur Beobachtung der türkischen Festung Ruschtschnk, war das De⸗ fachement des General⸗Lieutenants Ssoimonow bei Shmshi aufgestell;,

welches aus 8 Bataillonen der 10. Infanterie⸗Division (dem Tomsbschen

und Kolywanschen Jäͤger⸗Regimente), nebst 8 Eskadrons des Husagren 9s hgã

giments Sr. Kaiserlichen Hoheit dee Thronsolgere Cäsarewitsch

b29 4 Vorposten dieses Detachements halten die große Insel Radoman 9 che vom linken Ufer durch einen nicht breiten Flußarm getrenn 1. EEE5 geschlagen waren. Die rechte Seite der Inse! Regimenis nebst 4 ompagnieen und die Schützen des Tomskischen Jäͤger. S. Geschützen, die linke ebenfalls durch 2 Kom⸗ Veschüten 889 chützen des Kolywanschen Jäger⸗Regiments, nebst 7 Werst Die 2Sö 85 Kigs⸗ 188 IIH . 8 2 3 w- vurcj Wachposten befebe. nau: Tscharoi un akan waren

1 10. Junt an begannen feindliche Truppen aus Schumla und Nach Hehecztee eh se 0n 828 988 bei Ruschtschuk anzuhäufen. üͤbersiedelten, waren am 24 Ju fe e 7. 08linfis Ar dieses Flusses 2 21. Juni bei Ruschtschuk schon 30 bis 40 tausend 8e de a ruppen versammelt, worunter 10,000 Mann Egppter. v8” veen 8 um 11 Uhr Morgens, eröffnete der Feind aus der Festung cs. das Feuer auf Shurshi, fügte uns aber fast gar

Am 22. Juni fonnte man aus den Bewegungen der feindliche tup⸗ pen am rechien Ufer der Donau, dem auf dem Flusse Lom und dem Erscheinen eines Dampsschiffes die Absicht 8. .“ einen Uebergang zu unternehmen. Das Detachement 1 lieutenants Ssolmonow wurde deshalb von den nächsten Armet⸗-2 heilungen aus verstärkt; durch 4 Bataillone des Tobolskischen Infanterie⸗Regts., der 1sten schweren Batierie der 10ten Artillerie⸗Brigade, und dem Bugschen Ulanen⸗Regimente. Am 23. Juni um 3 Uhr Morgens vegannen die Turten, unter dem Schutze der obenerwähnten Festungs⸗ und Ufer⸗Batterieen, auf Fahrzeugen nach der Insel Makan hinüberzusetzen. Unsere Batteriren vom linken Donau⸗Ufer antworteten gleichfalls durch ein hestiges Feuer und fügten vielen feindlichen Fahrzeugen, so wie dem Dampfer Schaden zu. Mehrmals waren die Tuͤrken gezwungen, auf den Fahrzeugen nach ihrem Ufer zurückzukehren. Es gelang ihnen indessen im Laufe des Tages, eine bedeutende Anzahl von Truppen nebst 4 Geschützen auf die Insel Makan hinüberzuführen und sie begannen auf der Insel Batzerieen zu errichten

Der 24ste ging ruhig vorüber. Die zur Verstärkung unserer Detache⸗ ments angelangten 4 Bataillone des Tobolskischen Infanterie⸗Regiments, nebst 8 Geschützen und einer Escadron Husaren, unter dem Besehl des General⸗Majors Baumgarten, faßten am linken Ufer der Donau Posto, gegenüber der vom Feinde besetzten Insel Makan.

Am 25. Juni, von 6 Uhr Morgens an, eröffneten die Türken aufs Neue das Feuer aus der Festung und aus ihren Batterieen, und beganne wieder Truppen nach der Insel Makan und den beiden Endpunkten der Insel Radoman hinüberzusetzen. Wegen der Ausdehnung dieser letzteren landete der Feind ungehindert auf deren rechten Endspitze und drang rasch vorwärts. Nun rückien zwei Bataillone des Tomskischen Jäger⸗Regiments nach Radoman hinuüͤber zur Unterstützung der Vorposten, schlugen den Feind und drängten ihn bis ganz ans Ende der Insel zurück. Zu der⸗ selben Zeit griff das Kolywansche Jäger⸗Neuiment die türlischen Truppen an, welche die entgegengesetzte Seite von Nadoman besetzt halten, und warf sie in die Donau.

Der Feind erhielt, ungeachtet des mannhaften Widerstandes, auf den er von Seiten unserer Jäger stieß, ohne Unterlaß neus Verstärkungen. Solchergestalt hörte der Kampf nicht auf bis zum Untergange der Sonne, und artete oft in ein Handgemenge aus. Mehrmals floh der, mit dem Bajonnet über den Haufen geworfene Feind zu seinen Fahrzeugen; aber die Fliehenden wurden durch Kartätschen von ihren eigenen Kanonenbooten und vom Dampfer empfangen. Unsere Artillerie, welche vorn an den Userrand der Insel vorgeschoben war, bohrte, ungeachtet des heftigen Feuers aus der Festung, durch ihre Schüsse gegen 15 feindliche Fahrzeuge in den Grund, mit auf denselben befindlichen Leuten, und alle Be⸗ mühungen der Türken, von der Insel Makan auf das linke Donau⸗Ufer herüber zu setzen, wurden zurückgeschlagen.

An diesem Tage wurden vom Feinde mehr als 40 Bataillone Infan⸗ terie in den Kampf geführt, aber diese so bedeutenden Streitkräfte hinder⸗ ten unsere 12 Bataillone nicht, ihre Position bis zur Nacht zu halten. Eine so hartnäckige Vertheidigung konnte nicht umhin, unseren tapferen Truppen empfindliche Verluste zu kosten; sie bestanden aus 342 Getödteten und 470 Verwundeten, unter letzteren der General⸗Lieutenant Chrulew (leicht verwundet), 5 Stabsoffiziere und 17 Oberoffiziere. Dafür haben die Türken, nach Aussage der Gefangenen, über 5000 Mann verloren.

Nachdem der General⸗Lieutenant Ssoimonoff den Einbruch der Nacht abgewartet hatte, befahl er, gemäß den früher getroffenen Dispo⸗ siionen, den Truppen, von der Insel auf das linke Donauufer herxüberzu⸗ gehen; der Uebergang wurde in vollkommener Ordnung bewerkstelligt und die Brücken abgebrochen. Darauf stellte sich unser Detachement, außerhalb Shurshi, auf den Höhen bei Frateschti auf und blieb dort in einer be⸗ obachtenden Stellung. (Russ. Inv.)

—. Eine der „Pr. C.“ zugehende Privatmittheilung aus Kowno berichtet, daß am 18. d. M. 4000 Mann Infanterie nebst einer Munitions⸗Kolonne über dort nach Polen einmarschirt sind, und daß, wie es hieß, eine weitere Truppen⸗Abtheilung von 2000 Mann nachrücken würde. Zur schnelleren Förderung der von Preußen nach Rußland stromwärts kommenden Waaren wird in Kowno ein Hauptzollamt (Pomoszna) eingerichtet, so daß dieselben nicht, wie dies bisher geschehen, in Georgenburg abrevidirt, sondern nur als Transitgut plombirt und dann schnell weiter expedirt wer⸗ den sollen.

Der Kaiserlich russische Kammerherr, Wirkliche Staatsrath Lasareff ist am 23. Juli von Dresden, und der Kosakenhetmann General⸗Lieutenant Kusniezoff von Kielce in Warschau angekommen.

Dänemark. Kopenhagen, 26. Juli. Heute lam die Relne Hortense“ auf der Rhede an. Nachmittags 2 Uhr schiffte