1854 / 188 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1124 gatar as Handpferd wurde scheu, schlug aus, nach 22 naegeige secwarto am Fopfe gerroffen 2b raüac Majestät wurden sogleich vom Kammerlakei vom Pferde weggerissen, auf den Grasboden gelegt und mit Hülfe herbeigeru⸗ fener Leute in das Wirthshaus Brennbüchl gebracht. Zwei Aerzte wurden gerufen, allein mit Entsetzen wird mir berichtet, daß sich die Besinnung bald verlor und Se. Majestät eine halbe Stunde darauf zu Brennbüchl verschieden sind, nachdem Allerhöchstdieselben früher durch den Priester Stefan Kiesmar mit den Sterbesakra⸗ menten versehen worden waren. Nach Aussage des Flügeladjutanten von Zezschwitz trifft den Postillon keine Schuld.“

Die „Deutsche Allg. Ztg.“ begleitet die erschütternde Nachricht von dem Todesfall des Königs von Sachsen mit nachstehender biographischer Skizze: 8 1

c1 hohe Berohehisch Friedrich Augu seit 1836 König von Sachsen, geboren am 18. Mai 1797, war der älteste Sohn des Prinzen Maximilian von Sachsen, eines Bruders der Könige Friedrich August und Anton.

Seine Mutter, Karoline Marie Therese von Parma, verlor er schon am 8. März 1804. Gemeinschaftlich mit seinen Brüdern, den Prinzen Clemens, der am 4. Januar 1822 zu Pisa starb, und Johann, genoß er einen vielseitigen Unterricht. Während des Krieges mit Oesterreich, 1809, ging er nach Leipzig und Frankfurt a. M., 1813 nach Regensburg und Prag, und 1815 nach kurzem Aufenthalt in Preßburg mit seinem Bruder Clemens in das österreichische Hauptquartier nach Dijon. Nachdem sie Paris und die süddeutschen Residenzen besucht, kehrten sie im Oktober 1815 nach Dresden zurück, wo sie nun im Verein mit ihrem Bruder Johann unter Watzdorff's, Cerrini's und Stübel’'s Leitung mit Ernst und Eifer der Vollendung ihrer Studien sich widmeten. Der junge Fürstensohn sammelte gründliche juristische, staͤatswissenschaftliche und militairische Kenntnisse und suchte in den Naturwissenschaften und in der Kunst so wie in kleinen Reisen seine Erholung. u

Im Jahre 1818 wurde er General⸗Major, 1822 wirklicher dienstthuender Chef einer Infanterie⸗Brigade, nach Lecocq's Tode 1830 General und Chef der Armee. Seit 1819 hatte er den Sitzungen des Geheimen Raths und zwar seit 1822 mit Stimm⸗ recht beigewohnt. Im Sommer 1824 besuchte er die Niederlande, 1825 Paris, 1828 Italien, 1838 Istrien, Dalmatien und Monte⸗ negro, 1844 England, auf allen diesen Reisen mit Liebe und Er⸗ folg mit den Studien der Botanit sich lebhaft beschäftigend.

Die Ereignisse des Jahres 1830 stellten ihn an die Spitze der zur Aufrechthaltung der Ruhe verordneten Kommission und am 30.

Sept. 1830 wurde er, nachdem sein Vater dem Thronfolgerecht

entsagt hatte, von seinem Oheim, dem König Anton, zum Mit⸗ regenten ernannt, dem er 1836 auf dem Throne folgte. Was er für sein Volk seitdem gethan, ist in den Herzen und dem Ange⸗ denken seines Volks verzeichnet.

Vermählt war Friedrich August II. in erster Ehe seit 1829 mit der Erzherzogin Karoline von Oesterreich, die am 22. Mai 1832 kinderlos starb; eine zweite Ehe verband ihn am 24. April 1833 mit der Prinzessin Marie von Baiern.

Wien, 9. August. Der (bereits in der Kürze erwähnte) Ober⸗Kommando⸗Befehl des FZM. Freiherrn von Heß, d. d. Wien, 3. August, lautet, wie folgt:

„Bei meiner vollendeten Besichtigung der beiden unter meinem Ober⸗ Kommando stehenden Armeen habe ich mich von dem vortrefflichen, in allen Theilen schlagfertigen Zustande sämmtlicher Truppen und Armeezweige,

welche ich zu mustern Gelegenheit hatte, persönlich überzeugt, und gebe V

hiermit sowohl den Herren Armee⸗ und Armeecorps⸗Kommandanten, so wie allen übrigen Generalen und Truppen⸗Kommandanten meine vollste Anerken⸗ nung über ihre eben so ausgezeichneten, als erso greichen Leistungen mit dem Bemerken kund, daß ich selbe zur Allerhöchsten Kenntniß Sr. Majestät des Kaisers gebracht, und Allerhöchstderselbe mich zu beauftragen geruht haben, allen höheren Führern der Armeen, allen Kommandanten und Offitieren für diese Leistungen seinen Dank, der braven Truppe aber seine Aller⸗ höchste Befriedigung für ihr musterhaftes, klagloses Benehmen gegenübern den Landesbehörden und dem Landvolke zu: wissen zu geben.

Eben so haben Se. Majestät die rostlosen Bemühungen der höhtren, so wie der gesammien Adjutantur des General⸗Quartiermeisterstabes und Genie⸗Corps, und bei letzteren die Leistungen der Bauten der zu befestigen anbesohlenen Plätze, und endlich auch die Thätigkeit der Sanstätsbranche mit Allerhöchstem Wohlgefallen zur Kenntniß genommen.“

Belgien. Brüssel, 9. August. Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen wird heute hier erwartet. Großbritannien und Irland. London, 8. August. In der (bereits erwähnten) Sitzung des Oberhauses am gestri⸗ 8. Tage erfolgte die dritte Verlesung der Bill zur Verhütung der Bestechungen bei Parlaments⸗Wahlen. Einige Debatte veranlaßte ein Amendement des Marquis von Clanricarde, dem zufolge auch die Erstattung der Reisekosten an die Wähler untersagt sein soll. Das Amendement wurde verworfen, indeß zugleich auf den , e. des Herzogs von Newvcastle mit 30 gegen 4 Stimmen

eschlossen, die Klausel der Bill, welche nach dem Beschlusse des Unterhauses den Ersatz der Reisekosten ausdrücklich gestattet, zu streichen, um auf diese Weise wenigstens jedem Mißbrauch der Be⸗

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stimmung vorzubeugen und die Frage der Revision des Gesetzes,

welche nach Ablauf von zwei Jahren statthaben soll, in ihrer gan⸗ zen Integrität vorzubehalten.

Im Unterhause wurde gestern die Bill gegen die Betheili⸗ gung britischer Unterthanen an der russischen Anleihe nach Verwerfung des (im gestrigen Blatte erwähnten) Amendements des Sir F. Kelly mit 51 gegen 13 Stimmen zum dritten Male verlesen und definitiv an⸗ genommen. In der heutigen Unter haus⸗Sitzung erklärte Sir G. Grey, der Kolonial⸗Minister, auf eine Anfrage des Sir J. Pakington, daß die Legislativ⸗Versammlungen der drei austra⸗ lischen Kolonieen, Süd⸗Australien, Victoria und Neu⸗Süd⸗Wales bei der Beschlußnahme über die diesen Kolonieen bewilligten neuen Verfassungen ihre Befugnisse überschritten hätten, und daß es daher noch der Sanction des Reichs⸗Parlaments bedürfe, wenn dieselben Gesetzeskraft erhalten sollen. Alsdann wurden nach längerer Dis⸗ kussion die Amendements des Oberhauses zur Bestechungs⸗Bill ge⸗ nehmigt, jedoch erst, nachdem sich Lord John Russell auf das Andringen der Gegner der Bill dazu verstanden hatte, die Dauer der Rechtskraft derselben auf ein Jahr zu beschränken.

Das Gesetz gegen die heimlichen Spielhäuser ist seit dem 1. August in Kraft. Sobald der Polizei, die ein Haus untersuchen will, der geringste Widerstand geleistet wird, betrachtet sie das Haus als ein Spielhaus, und der Vorsteher desselben kann bis zu 500 Pfd. Sterl. oder einem Jahr Gefängniß bestraft werden. Die Hälfte der Strafe fällt dem Angeber zu, die andere den Armen der Pfarre, in welcher das Haus liegt.

Frankreich. Paris, 10. August. Der heutige „Moniteur“ meldet: Fürst Gortschakoff habe dem österreichischen Kabinette an⸗ gezeigt, daß der Kagiser von Rußland befohlen habe, die Donau⸗ fürstenthümer zu raäumen. Der österreichische Minister der aus⸗ wärtigen Angelegenheiten Graf Buol habe am 8ten d. den fran⸗ zösischen und englischen Gesandten in Wien Noten überhändigt, nach welchen Oesterreich, gleich den Westmächten Garantieen ver⸗ lange, um die Rückkehr von Complicationen, wie dieselben stattge⸗

funden, zu verhindern, indem sich Oesterreich verpflichtet, bis zur Wiederherstellung des Friedens nicht eher mit Rußland zu unter— handeln, bevor nicht diese Garantieen erreicht seien.

Spanien. Dieoffizielle madrider „Gazeta“ vom 3. August ent⸗ hält wieder mehrere Dekrete von bezeichnendem Charakter. General Ros de Olano wird auf Bericht des Kriegsministers O'Donnell nichtnur wegen seiner Verdienste überhaupt, sondern ganz speziell wegen seines ausgezeichneten Verdienstes in der ruhmreichen Schlacht bei Vicalvaro am 30. Juni“ zum Großkreuz des St. Ferdinands⸗ Ordens ernannt. Am 2ten besuchte Espartero die Verwundeten in den Spitälern und dann die Junta in ihrem Sitzungslo⸗ kal, wobei er ihr für die durch Unterstützung der Bemühungen des Generals San Miguel der Freiheit und der Ordnung geleisteten Dienste seinen Dank aussprach. Die Junta war von Regierungs wegen eingeladen worden, diejenigen Personen, die sich durch ihr Verhalten beim Aufstand ausg ezeichnet hätten, zu Beloh— nungen vorzuschlagen. .

Die Truppen der Division des General Blaser sind in Provinzen verlegt worden; sie machten zu Aranjuez Halt. Ein R giment ist nach Valencia gesandt worden.

Nach Berichten aus Barcelona vom 6ten hatte General Ma⸗ nuel de la Concha eine Proclamation erlassen, worin er erklärt, daß er um jeden Preis die Ordnung aufrechthalten werde; er fordert alle Gutgesinnten auf, zu gleichem Ende mitzuwirken, um sich dem neuen Gouvernement zu unterwerfen. Viele der ange⸗ sehensten Einwohner der Stadt hatten sich geflüchtet, wohl aus Furcht vor neuen Unruhen.

General Jose de la Concha war zu Madrid eingetroffen.

Türkei. Nachrichten aus Konstantinopel vom 3ten d. M. zufolge sollen 12 englische und 8 französtsche Dampfer eine Re⸗ kognoscirung der griechischen krimmschen) Küste unternommen haben. Sämmtliche hier befindliche französisch⸗englischen Schiffe wurden nach Varna beordert; Admiral Borer wird die Landungs⸗ transporte leiten. Das Dorf Sulina wurde von den Schiffen „Spitfire“ und „Vesuvius“ gänzlich zerstört; nur der Leuchtthurm und die Kirche blieben verschont. Ein Lieutenant Schamyl's ist mit 60 Tscherkessenhäuptlingen und 40 russischen Gefangenen hier eingetroffen. In Tiflis sind 4 russische Infanterie⸗ und 2 Drago⸗ ner⸗Regimenter und 20 Geschütze von Moskau angekommen. 8

Omer Pascha hat am 30. Juli ein Schreiben aus Konstan⸗ tinopel erhalten, welches die Anordnung der Pforte enthält, daß Fürst Stirbei bei bewerkstelligter vollständiger Räumung der Für⸗ stenthümer durch die Russen die Regierungsgeschäfte wieder über⸗ nehmen werde. In Bukarest verlautete, daß die Pfarne auf den seit Jahresfrist rückständigen Tribut der Donaufürstenthümer zum Vortheile der durch die russische Occupation hart bedrängten Be⸗ völkerung dieser Provinzen Verzicht leisten werde. Zum Komman⸗ danten der Position in Bukarest wurde Halim Pascha er⸗ nannt. 8

Die aus 14 Dampfern und 64 Kanonenbooten mit ungefähr 290 Kanonen bestehende russische Donauflottille, hat sich theils in

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Ismail, theils in Galacz vor Anker gelegt. Die im vollen Rückzuge befindliche russische Armee bewegt sich großentheils auf Seitenwegen, da die Hauptstraßen jetzt von den Transportwagen beinahe ganz in Anspruch genommen sind. Die Stärke der längs der Donau aufgestaffelten türkischen Truppen wird auf beiläufig 85,000 Mann veranschlagt. 1

Bukarest, 5. August. Die türkische Avantgarde unter Skender Beg rückt, wie telegraphisch bereits gemeldet, so eben in die Stadt. Die Bevölkerung ist in Verzweiflung, weil sie einen Zusammenstoß mit der nur 2 Stunden entfernten russischen Nachhut, aus 7 Re⸗

gimentern Husaren und Kosaken bestehend, besorgt. Eine Division Kavallerie unter Halim Pascha wird in Dereschty, eine Post süd⸗ lich von Bukarest, bivuakiren. Ismail Pascha bleibt in Kaluge⸗ reny, Omer Pascha vor der Hand in Rustschuk. Heute geht das ussische Hauptquartier von Koschareny nächst Ursitscheny nach Buseo b, wo es nicht lange verbleiben wird. Der alte Exfürst Milosch Obrenowitsch ist am 1. August von Bukarest in Jassy angekommen, wo derselbe vorläufig zu verbleiben gedenkt. Lieferanten in Bessarabien haben wegen Lieferung von

5,000 Stück Sensen zur Bewaffnung eines Landsturmes abge⸗ schlossen. Die Sensen müssen nach Mohilew geliefert werden. Nachrichten aus Alexandrien (über Triest) reichen bis 2ten d. M. Zu Cairo hat am 29sten v. M. eine allgemeine Hul⸗

digung stattgefunden. Auch der Kiajah Pascha unterwarf sich.

Zahlreiche Verbannte wurden zurückgernfen, Gefangene in Freiheit gesetzt. In Folge bereits erfolgter Aufhebung der Konsumsteuer haben die Getreidepreise nachgelassen. Die rückständigen Beamten⸗ Gehalte wurden ausgezahlt. Said Pascha verbleibt bis zum Bai⸗ ramsfeste in Cairo und wird sich sodann zur Investitur nach Kon⸗ stantinopel begeben.

Die Abreise des russischen Vizepräsidenten für die Walachei, Herrn Khaltschinski, aus Bukarest, erfolgte am 26. Juli. Tags zuvor hatte derselbe die Bojaren in Gala empfangen und seine Abreise durch Gesundheitsrücksichten motivirt. (Pr. C.)

Aus Belgrad vom 1. August schreibt man der „Pr. C.“, daß der großherrliche Ferman, welcher die sofortige Einstellung der serbischen Rüstungen anordnete, großes Aufsehen unter der serbischen Miliz hervorgerufen hat, und daß man die Nachricht verbreitete, die Miliz werde trotz des Regierungs⸗Verbotes die begonnenen Exercitien fortsetzen. Sollte dieser Ungehorsam der bewaffneten Macht wirklich eintreten, so war man dort der Meinung, daß ein Einmarsch österreichischer Truppen, um dem Befehle der hohen Pforte Achtung zu verschaffen, zu erwarten sein dürfte. Unter dem K. K. Flotten⸗Kommandanten Oberst von Baumrukner waren vor einiger Zeit 20 Dampfschiffe und 120 Segelschiffe bei Orsowa versammelt, die indeß gegenwärtig eine andere Bestimmung erhal⸗ ten haben.

Das Gerücht, wonach am 16. Juli der Einmarsch öster⸗ reichischer Truppen in die Walachei erfolgt sein sollte, scheint durch einen Befehl veranlaßt worden zu sein, welchen Sami Pascha unterm 12. Juli d. J. an die Administratoren der kleinen Walachei erließ.

Die Administration des Kreises Doljosi,“ heißt es darin, „wird

F₰ 2 hiermit in Kenntniß gesetzt, daß der unterzeichnete Pascha (Sami) von Sr. Excellenz Omer Pascha die Nachricht erhalten hat, daß Oesterreich sich nun zu Gunsten der hohen Pforte gegen Rußland erklärt hat und die K. K. Truppen nunmehr die Walachei besetzen werden. Die Administration des Kreises Doljosi wird hierdurch beauftragt, für die Anschaffung der nöthigen Provisionen Sorge zu tragen und die einrückenden österreichischen Truppen als Freunde aufzunehmen.“ In Folge dieses Befehls waren sowohl in Turnu Severin, als in Krajowa alle Anstalten zum Empfange der Oester⸗ reicher getroffen. (Pr. C.) 8

Asien. In Triest ist am 8. August die Ueberlandpost ein⸗ getroffen. Die von ihr gebrachten Nachrichten reichen aus Bom⸗ bay bis 1. Juli, aus Calcutta bis 29., aus Singapore bis 30., und aus Hongkong bis 22. Juni. In Birma herrschte vollkom⸗ mene Waffenruhe; der Hof von Ava scheint zum Frieden geneigt zu sein. In Singapore wurde die öffentliche Ruhe nicht weiter gestört. Die Reisenden des in den chinesischen Gewässern ge⸗ strandeten P. and O. Dampfers „Douro“ sind von den beiden zu Hülfe gesendeten Dampfern „Tartar“ und „Malta“ aufge⸗ nommen worden. Das Postfelleisen und ein großer Theil der kostbaren Ladung ward geborgen; das Schiff selbst aber konnte nicht mehr gerettet werden. Der hollaͤndische Dampfer „Ma⸗ cassar“ hat Nachrichten aus Batavia bis zum 24. Juni nach Singa⸗ vore gebracht. Die holländische, von dem Oberstlieutenant Andresen geleitete militärische Expedition nach der Insel Borneo hat zu einem glücklichen Resultat geführt. Am 2. Juni nahm Oberstlieutenant Andresen die drei Blockhäufer von Montrado ein und zwang dieses letztere dadurch zur Uebergabe. 1

Danzig, Donnerstag, 10. August, Abends. (Tel. Dep. d C. B.) Der englische Dampfer „Nicolai I.“ ist hier eingetroffen

und meldet, daß 3000 Mann französischer Truppen am Sten d.

in Bomarsund gelandet sind. befand sich am 8ten d. in Ledsund und war nichts Neues zu melden.

Paris, Freitag, 11. August, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.) Der heutige „Moniteur“ veröffentlicht die Antwort des petersbur⸗ ger Kabinets auf die Aufforderung der deutschen Großmächte und die desfallsige, vom Minister der auswärtigen Angelegenheiten Drouyn de l'Huys unter dem 22. Juli an den franzoͤsischen Gesandten in Wien, Baron von Bourqueney, gerichtete Rück⸗Antwort. Frankreich und England willigen nicht in einen Waffenstillstand. Die Bedingungen des Friedens werden von den Erventualitäten des Krieges abhängen. Die an Bourqueney gerichtete Depesche deutet die wesentlichsten Punkte zur Erreichung des Friedens an. Dieselben erzielen Aufhebung des russischen Protektorats in den Donaufürstenthümern und Serbien, Freiheit der Donau, Revision des Vertrages vom 13. Juli 1841 und das Aufhoͤren eines Protektorats irgend einer Macht über die türkischen Unterthanen.

Fortsetzung der Auszüge aus den Resultaten der Verwaltung des preu⸗ ßischen Staats für 1849 (S. Staats⸗Anzeiger Nr. 187, S. 1438).

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Der Eingang war 1851: in Centnern 199,113, davon in fremden Schiffen 52,557, in einheimischen 146,556; in Scheffeln 1876, davon in fremden Schiffen 1304, in einheimischen 572; in Lasten 298, davon in fremden Schiffen 285, in einheimischen 13; in Klaften 57 in fremden Schiffen; in Stücken 94,490 in fremden Schiffen; in Schocken 1775 in einheimischen Schiffen; in Tonnen 2613, davon in fremden Schiffen 2128 in einheimischen 485.

Der Ausgang war: in Centnern 25,824, davon in remden Schiffen 12,704, in einheimischen 13,120; in Scheffeln 461,203, davon in fremden Schiffen 162,642, in einheimischen 298,561; in Lasten 6 in einhesmischen Schiffen; in Klaftern 6378, davon in fremden Schiffen 6, in einheimischen 6372; in Stücken 748, davon in fremden Schiffen 19, in einheimischen 729; in Schocken 168 in einheimischen Schiffen, in Tonnen 583 in einheimischen Schiffen.

Dieser Hafen Neu⸗Vorpommerns ist am besten mit Wolgast zu ver⸗ gleichen; welches letztere jedoch noch etwas bedeutender zu sein scheint. Es erkennt sich dies, wenn man bei den Einfuhren die Quantitäten, die nach Centnern berechnet werden, bei der Ausfuhr die Scheffel vergleicht; denn diese beiden Angaben möchten vorzüglich die Bedeutung nach Einfuhr und Ausfuhr bestimmen. Nun war

die Einfuhr in Centnern in Wolgast 1851. Ab“

die Ausfuhr in Scheffeln war 1851 in Wolgast in Stralsund,.

Der Unterschiev des Handelsbetriebes in Wolgast und Stralsund scheint nur darin zu liegen, daß in Stralsund, wenn die Gesammt⸗Einfuhr in Centnern auch nicht unerheblich kleiner ist als in Wolgast, doch sich in Stralsund auf mehr einzelne Objekte ausdehnt, auch mit mehr Ländern in Beziehung tritt als in Wolgast.

Von dem Eingang in Centnern von 199,113 fällt auch in Stralsund die Hauptsumme auf Steinkohle, 161,645 aus England. Salz ging ein aus England 7,568 Centner, also gegen andere Ostseehäfen verglichen, we⸗ nig. Besonders aus England, aber auch aus Schweden kommt nicht un⸗ beträchtlich Eisen. Rohes Eisen, geschmiedetes, faconnirtes (mit Ausschluß allein der Eisenwaaren) ging ein: aus Rußland, faconnirtes 99 Centner; aus Hamburg, desgl. 23 Centner; aus Schweden, geschmiedetes 4730, faconnirtes 30; aus den Niederlanden, faconnirtes 66; aus England, rohes 1632, faconnirtes 180, geschmiedetes 56, in Stäben 31 Centner, sind 6847 Centner.

England sendet die meisten Objekte der Einfuhr nach der Quantitätz

328,243, 199,143,

49 461,203.

der Eingang aus Rußland, besonders aus Hamburg, erstreckt sich, wenn

auch bei jedem Objekt nur in kleiner Quantität, doch auf sehr viel Artikel. Nicht ganz ohne Interesse ist, daß in Stralsund ziemlich viel Wein ein⸗ geht, und zwar aus Hamburg 330 Centner, aus Lübeck 48 Centner, aus Mecklenburg 12 Centner, aus England 12 Centner, aus Frankreich 2110 Centner; zusammen 2512 Centuer. -“

Vom Ausgang ist das Getreide am wichtigsten. Es gingen 1851 au

Die vereinte Flotte der Westmächte

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