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der Ausgaben für das Heer) 8,770,330 Pfd. St., so voß sich allge⸗ 3 erwendender Ueberschuß von 4,482,320 Pfd. St. er⸗ meinen Zwecken zu verwendender Ueb'⸗ E“ 3 75 1 d48 b. Die Einnahme der Präsidentschaft Madtas war 3,704,048 St., di Ausgabe 3,204,273 Pfd. St., der Ueberschuß 499,775 Pfb. 8 8 Einnahme der Präsidentschaft Bombay betrug 2,868,298 Pld. die Ausgabe 2,847,392 Pfd. St., der Ueberschuß 20,906 1 St. Die Gesammt⸗Netto⸗Einnahme aller drei Präsidentschaften war Nsb. 19,627,490 Pfd.; Gesammt⸗Lokal⸗Ausgaben: 14,822, 95 Pfd.; der Ueberschaß 5,005,001 Pfd. Die Zinsen der ostindischen Schuld beirugen 1,967,359 Pfd., die Zahlungen in England für Pensionen, Verwaltung und dergl. 2,506,377 Pfd., so daß für das Jahr 1851 — 52 noch ein reiner Ueberschuß von 531,265 Pfd. übrig blieb. Aus einer nach den Voran⸗ schlägen berechneten Bilanz für das Jahr 1852 — 53 ergiebt sich ein Ge⸗ sammtbetrag der Einnahme von 26,915,431 Pfd. St., und der Ausgabe von 26,275,966 Pfd., daß auch für dieses Jahr wieder auf einen Ueberschuß von etwa 689,465 Pfd. zu rechnen ist. Dagegen steht für das Jahr 1853—54 ein Ausfall von wahrscheinlich 872,335 Pfd. in Aussicht, da die Einnahme auf nur 26,586,826 Pfd., die Ausgabe dagegen auf 27,459,161 Pfd. St. veranschlagt ist. Das ungünstige Ergebniß hat seinen Grund einerseits in der Nothwendigkeit der Erhöhung verschiedener Ausgabe⸗ Posten, andererseits darin, daß sich von den Haupt⸗ Fteigahme Fleeen, nämlich der Grundsteuer, der Opium⸗Abgabe, der Salzsteuer und den Ein⸗ fuhrzöllen, eher ein geringerer, als ein erhöheter Ertrag erwarten läßt. Die Hauptausgabe veranlaßt das Heer, wiewohl dasselbe, ungeachtet der neuerdings stattgehabten Gebietserweiterungen im Pendschab, Pegu und Nagpuhr, um nicht mehr als 2 Regimenter Europäer und 3 Rrgimenter Eingeborner vermehrt worden ist und im Ganzen nur 320,000 Mann zählt. Zu bemerken ist übrigens, daß ein Theil der vermehrten Ausgaben durch öffentliche Bauten und die Vermehrung der Tribunale und Volksschulen verursacht worden ist, während andererseits die Ausgaben für die Verzinsung der Schuld durch Konvertirung der Hauptmasse derselben von 5proz. in 4proz. Fonds sich um 330,000 Pfd. vermindert haben. Zu⸗ gleich hob Sir Charles Wood hervor, daß die neuerworbenen Gebietstheile in Birma und Nagpuhr sehr werthvolle und ergiebige Besitzungen zu wer⸗ den versprechen. Was die Lage der Dinge im Allgemeinen betrifft, so machte der Minister bemerklich, daß die Gebirgsstämme im Nordwesten endlich unterworfen seien, daß man freundschaftliche Beziehungen mit den Häuptlingen in Nord⸗Afghanistan angeknüpft und alle Aussicht habe, im nächsten Jahre auch mit Dost Mahomed von Kabul in ein ähnliches Verhältniß zu treten, daß Persien sich bisher durchaus neutral verhalten habe und daß durch eeesse günstige Lage der Dinge in Bezug auf das Ausland Lord Dalhousie in den Stand gesetzt worden sei, seine Aufmerksamkeit den Verbesserungen im Innern zuzuwenden, unter denen besonders die Verbesserung des Justiz⸗ und Gefängnißwesens, die Unterdrückung der Räuberbanden, der Bau des Ganges⸗Kanals, so wie mehrerer Eisenbahnen und die Errichtung von Te⸗ legraphen und endlich die völlige Umgestaltung der Verwaltung im Pend⸗ schab hervorzuheben sind. Sir Charles Wood schloß seine Rede mit Be⸗ antragung einer Reihe von Resolutionen, welche nach einigen Bemerkungen von Sir E. Perry, den Herren Kinnaird, Hume u. A. genehmigt wurden. Die ganze Angelegenheit hatte übrigens so wenig die Aufmerksamkeit des Hauses in Anspruch genommen, daß während der Dauer der Verhandlun⸗ gen über dieselbe nicht mehr als 14 bis 18 Mitglieder sich anwesend ge⸗ unden hatten. 8 Gestern richtete Herr Hume im Unterhause die Aufforderung an ie Regierung, die nöthigen Maßregeln zu treffen, damit Spanien seinen vertragsmäßigen Verpflichtungen wegen Unterdrückung des Sklavenhandels nachkomme. Lord John Russell erklärte darauf, daß die schärfsten Maßregeln zur Unterdrückung dieses Handels bereits getroffen seien und daß er sich überzeugt halte, die jetzige spanische Regierung werde ihrr Ver⸗ pflichtungen erfüllen. Sir H. Willoughby fragte den Kanzler der Schatzkammer, ob er dem von ihm ausgesprochenen Prinzip, auch während des Krieges die Ausgaben durch die laufenden Einnahmen zu decken, getreu u bleiben, oder sich durch eine Anleihe oder auf andere Weise zu helfen eabsichtige? Auch klagte der Interpellant, daß der Kanzler der Schatzkam⸗ mer in Folge der ihm ertheilten Befugniß, die Gelder der Spartasse zu erwenden, bereits für 617,000 Pfd. St. dieser Gelden flüssig gemacht abe. Der Kanzler der Schatzkammer erwiderte, er könne in Bezug auf Einnahme und Ausgabe nur sagen, daß bis jetzt die Einnahme voll⸗ kommen den von ihm bei Darkegung seines Finanz⸗Exposé im Mai d. J. geäußerten Erwartungen entsprochen habe. Bis heute, den 9. August, sei die Ausgabe geringer als die Einnahme, und er habe daher bis jetzt keinen Grund, daran zu zweifeln, daß er im Stande sein werde, bis zum Ablaufe des Jahres die Ausgaben mit dem der Abgaben zu bestreiten. Der Ausfall in der letzten Quartal⸗ Einnahme im Betrage von 570,000 Pfd. St. im Vergleich zu dem ent⸗ sprechenden Quartale des vorigen Jahres sei nur ein scheinbarer, da in der letzten Aufmachung die Quartal⸗ Einnahme aus Irland nicht mit in Rechnung gebracht worden sei, wohl aber in der betreffenden vorjährigen Aufmachung. Was die Schatzkammer⸗Bons betreffe, so seien von denselben ür 4 Mill. Pfd. St. negociirt und für 3 Mill. Pfd. St. bereits wirklich eingezahlt worden. Die Regierung sei ermächtigt, noch für 6 bis 7 Mill.
Pfd. St. dieser Bons auszugeben, während der ganze Betrag der im Um-
lauf befindlichen Schatzkammer⸗Scheine geringer sei als gewöhnsich und nur etwa 16,500,000 Pfd. St. betrage. Was den Stand der Einn
er dürfe aber darauf rechnen, am 10. Oltober ungefähr 4,500,000 Pfd. St. zu seiner Versügung im Schatze zu haben, und habe daher keine Ur⸗ sache, anzunehmen, daß er der Veihülfe der Bank bedürfen werde. Was die Sparkassenfonds betreffe, so stehen dieselben nicht absolut zur Verfü⸗ gung des Kanzlers der Schatzkammer, sondern seien den Kom⸗ missairen der National⸗Schuld kreditirt, welche damit für Aus⸗ zahlung der Deposita aufzukommen haben. Er, seinerseits, habe nur den günstigen Stand der Stocks benutt, um einen Theil der Sparkassenfonds rentabler zu machen. Heir Phillimore fragte an, ob es wahr sei, daß
Ertrag V
hme zur Ausgabe betreffe, so sei bis jetzt im Vergleich zu demselben Zeitraume des vorigen Jahres nur ungefähr 3,500,000 Pfd. St. mehr ausgegeben worden;
eine werthvolle russische Prise der Ostseeflotte entkommen sei, und erhielt vom Admiral Berkeley zur Antwort, daß ein derartiges Gerücht um⸗ laufe, aber noch der Bestätigung bedürfe. Unter den zum dritten Male verlesenen Bills befand sich auch die Bill wegen Abänderung der Wahlart der Mitglieder des Oberhauses des Parlaments von Kanada,
Im Oberhause wurde am 9. August auf den Antrag des Grasen von Forteseue und des Herzogs von Newcastle die von dem Unter⸗ hause angenommene Bill gegen die Betheiligung an der russischen Anleihe, unter Suspendirung des Reglements des Hauses, durch alle Stadien der Verhandlung gefördert und definitiv angenommen. Auch die verschiedenen Milizbills, darunter die Bills wegen Organisirung der Miliz in Irland und Schottland, wurden zum dritten Male verlesen. In der Sitzung des Oberhauses vom 10. August erwiederte Lord Clarendon auf die Interpellation Lord Clanricarde’s: Oesterreich wünschte im russischen Smne zu befürchtende Aufstände in Serbien, Montenegro und Albanien durch den zwischen Oesterreich und der Pforte abgeschlossenen Vertrag zu verhindern. Oester⸗ reich wolle nicht die Fürstenthümer besetzen ohne eine feierliche Zustimmung der Pforte. Lord Redeliffe habe dies saactionirt. Seitdem sei die Räu⸗ mung der Fürstenthümer Seitens Rußlands erfolgt. Durch Noten, die zwischen England und Oesterreich ausgewechselt sind, habe Oesterreich er⸗
klärt, daß es nicht beabsichtige, zum Status quo zurückzukehren.
Einer Anzeige zufolge, welche sich im Supplement zu der ge⸗ strigen Nummer der „London Gazette“ findet, wird die Vertagung des Parlaments am 12. d. M. vorgenommen werden.
General⸗Lieutenant Sir George Catheart, der Brigade⸗Gene⸗ ral Torrens und eine Anzahl höherer Stabsoffiziere schifft sich heute in Southampton auf dem „Harbinger“ nach der Türkei ein,
um sich dem dort stehenden Armee-Corps anzuschließen.
Spanien. Madrid, 5. August. Die Königin⸗Mutter ist, einer Mittheilung der „Fr. Postztg.“ zufolge, mit ihrer Familie und begleitet von dem General Nogueras, der sie bis nach San Sebastian begleitet, abgereist.
Im direkten Widerspruch zu dieser Nachricht wird andererseits versichert, daß die Königin Marie Christine Madrid nicht verlassen hat. Abgeordnete von allen Distrikten der Hauptstadt hätten sich am 5. August der Junta vorgestellt und bemerkbar gemacht, sie
dürfe nicht eher abreisen, bis die Cortes ihren Aufenthaltsort be⸗ stimmt hätten. Die Junta war einhellig dieser Meinung und einige Mitglieder verfügten sich zu Espartero. Um 1 Uhr Morgens theilte er mit, daß Königin Christine weder bei Tag noch bei Nacht, weder öffentlich noch insgeheim Madrid verlassen solle.
Die St. Ferdinands⸗Bank hat dem Staatsschatz zur Bestreitung der laufenden Ausgaben 15 Millionen Realen vorgeschossen und der Finanzminister findet sowohl bei der Bank als bei den Hauptkapi⸗ talisten alle Unterstützung.
Griechenland. Aus Athen, 4. August, erhält die „Augs. Allg. Ztg.“ durch telegraphische Depesche über Triest vom 9. August folgende Nachrichten:
Maurokordatos hat den Eid in die Hände des Königs ge⸗
leistet. Das Kalinet wurde am 29. Juli definitiv constituirt. Ueber das Ministerprogramm war man anfangs uneinig, weil di Majorität keine Erwähnung des Königs wollte, endlich gab sie nach und das Programm wurde veröffentlicht; es verspricht Aufrecht— haltung der Prärogativeder Krone wie der Rechte des Volks.
Türkei. Nach in Wien, am 11. August, eingetroffenen Nach⸗ richten aus Bukarest vom S8ten d. wurden die eingerückten tür— kischen Truppen von der Bevölkerung mit Enthusiasmus aufge⸗ nommen. Am 8ten d. rückte Halim Pascha, der die frühere Wohnung des Fürsten Gortsch akoff bezogen, mit 10,000 Mann in Bukarest ein, der größte Theil der Truppen blieb jedoch in der Vorstadt. Omer Pascha's Einzug wurde am 10ten d. in Bukarest erwartet. Derselbe wird im Palais des Fürsten Stirbey absteigen.
Nachrichten aus Czernowitz vom 7. d. M. melden, daß nach den vom General Osten⸗Sacken ausgetheilten Marschordres zu schließen, die Moldau bis Ende August von russischen Truppen vollständig geräumt sein dürfte.
Aus Czernowitz vom 6. August meldet man, daß der am 2. August begonnene Rückmarsch der Russen über den Pruth auf 5 Punkten stattfindet. Bei Lipkani, Skuliani, Leutscheni, Leowa und Waleni oberhalb Reni. Bemerkenswerth ist, daß die Truppen nicht am jenseitigen Ufer des Pruth stehen bleiben, sondern weiter in das Land nach Mohilew, Belz, Bender und Kilia dirigirt wer⸗ den sollen.
Den neuesten Nachrichten aus Jassy vom 4. August zufolge hat General Liprandi am 2. sein Hauptquartier zu Fokschan ver⸗ lassen und als Avantgarde des an der Donau gestandenen russischen Corps den Rückmarsch über den Pruth angetreten. General Lü⸗ ders wird zur Deckung der Flanke des im Rückzuge stehenden Corps in Galacz verbleiben und sodann den kürzesten Weg über den Pruth zum Marsche nach Bessarabien wählen.
Aus Galacz reichen die Nachrichten bis zum 2. August. Das Lüderssche Corps ist zwischen Galacz und Braila konzentrirt. Die Dobrudscha ist in ihrem ganzen Umfange von den Türken besetzt. Am 31. Jult erschien ein türkisches Streifcorps, mit Schanzzeug
versehen, bei Matschin und machte Anstalten, feste Posttion zu nehmen. Die Festungswerke von Matschin sind rasirt. Isaktscha und Tultscha sind am 24. Juli von den russischen Truppen ver⸗ lassen worden, nachdem dieselben die Schanzen und Wälle noch früher zerstört hatten.
Der Verwaltungsrath der Walachei hat in seiner Sitzung vom 4. August einstimmig beschlossen, eine Landesdeputation mit einer Ergebenheitsadresse nach Konstantinopel an den Sultan ab⸗ zusenden.
Amerika. Wie die „Pr. C.“ durch Briefe aus Washing⸗ ton vom 23. Juli erfährt, wird in dem Vertra ge, welcher am Tage vorher zwischen dem Kaiserlich russischen Geschäftsträger da⸗ selbst, Herrn von Stöckl, und dem Staats⸗Secretair der Ver⸗ einigten Staaten, Herrn Marey, abgeschlossen worden 1, t den kontrahirenden Theilen, Rußland und den Vereinigten Staaten, erklärt, daß sie für die Zukunft die folgenden beiden Grundsätze des Seerechts anerkennen wollen: 1) feindliche Waare auf neutralem Schiffe ist frei; 2) neutrales Gut auf Feindes⸗ schiff unterliegt nicht der Consiscation. Die Artikel der Kriegs⸗ Contrebande bleiben in beiden Fällen ausgeschlossen. Die kontra⸗ hirenden Theile verpflichten sich, im Wege fernerer Vereinbarun⸗ gen dem Vertrage die möglichste. Ausdehnung zu verschaffen, und die übrigen Seemächte werden eingeladen, diesen Prinzipien beizutreten. Man war in Washington überzeugt, daß die sosortige Ratifizirung des Vertrages, welcher schon in den nächsten Tagen dem Senate zu diesem Behufe vorgelegt werden sollte, keinem Zweifel unterliege. Zunächst wollten die Kontrahenten sich dann damit beschäftigen, definitiv festzustellen, was als Kriegs⸗Contre⸗ bande zu betrachten und auf welche Weise das Durchsuchungsrecht auszuüben sei. Eine bedeutende Anzahl politischer Notabilitäten der nordamerikanischen Union will das Durchsuchungsrecht gänzlich aufgehoben wissen, namentlich hat sich Herr Mason, Präsident des Comité's der auswärtigen Angelegenheiten im Senat, bereits wie⸗ derholentlich in diesem Sinne geaͤußert. V
Statistische Mittheilungen.
— Von Mitgliedern des zu Hamburg bestehenden Vereines für hamburgische Statistik sind kürzlich zwei interessante statistische Werke herausgegeben worden, nämlich eine „geographische Darstellung von Schwan⸗ kungen der Getreidepreise, nebst erläuternden Nachweisungen“, verfaßt von Dr. Soetbeer, und „Beiträge zur Statistik Hamburgs“ nebst „statistischen Tabellen zur Kenntniß der Zustände Hamburgs von 1816 bis 1852“. Diese Beiträge betreffen die Bevölkerung, das Armenwesen, die Accise und Con⸗ sumtion und den Staatshaushalt. Der besagte Verein, der im Hecbst vorigen
ahres auf Anregung des allgemeinen statistischen Kongresses in Brüssel
sich bildete und für die kurze Zeit seines Bestehens, wie aus den vorlie⸗ genden Resultaten hervorgeht, sehr Bedeutendes leistete, hat letztere Arbeit
dem Senate überreicht und dabei an die Ergebnisse seiner Ermittelungen den Antrag auf Errichtung eines statistischen Central⸗Büreau's für Ham⸗ burg geknüpft. Die „Beiträge zur Statistik Hamburgs“ haben auch für Preußen und speziell für Berlin ein ganz besonderes Interesse, da in den⸗ selben vielfach Vergleichungen mit den entsprechenden diesseitigen Verhält⸗ nissen angestellt sind. (Pr. C.)
Landwirthschaft.
Aus Masuren, 7. August. Die Roggenärndte ist beendigt. Sie hatte an einigen Orten schon vor dem 20. Juli, meistens aber in der darauf folgenden Woche begonnen. Man ist mit ihr, sowohl in Betreff der Qua⸗ lität, als auch der Quantität, zufrieden. Zur Unterbringung der Garben braucht man im laufenden Jahre ungleich mehr Raum als im vorigen. Man wird die diesjährige Aerndte der des Jahres 1852, eines gesegneten Roggenjahres, an die Seite stellen dürfen. Ueber den Erdrusch können wir vorläufig nur beispielsweise anführen, daß Jemand von 10 Metzen Aus⸗
saat 12 Scheffel gewonnen hat. Der Weizen steht auch überall gut und ver⸗ spricht eine reichliche Aerndte. Dasselbe gilt von den übrigen Fruchtgattungen,
der Gerste, dem Hafer, den Bohnen, dem Lein und namentlich von den Erbsen. Letztere sind vorzüglich gut. Wir haben mehrmals einen nicht unbedeutenden Theil Masurens bereist und haben überall schöne Erbsen⸗ felder gefunden. Landwirthe aus Litthauen und aus deutschen Gegenden
unserer Provinz, die mit uns gewesen sind, sprachen ihr Urtheil dahin aus,
daß sie so schöne Erbsen sonst nirgends gesehen haben. Die Kartoffeln stehen prachtvoll und ihre Knollen sind groß, gesund und schmackhaft.
Zwar findet man hin und wieder, wenn auch selten, an dem Kraute gelbe und schwarze Flecken von der Kartoffelkrankheit, diese trifft aber eben nur das Kraut in geringem Maaße, und man fürchtet daher ihren verderblichen
Einfluß auf die bereits fast ausgewachsene, große und starke Kartoffelknolle, die übrigens auch ganz gesund ist, nicht mehr. (Königsb. Ztg.)
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten. “
8.,— Die Errichtung einer Aectien⸗Gesellschaft, welche in dem Kreise Iserlohn unter der Firma „Märkisch⸗Westphälischer Bergwerls⸗ Verein“ zusammengetreten ist, um die in diesem Kreise befindlichen Gal⸗ mei⸗Erze und die in den angränzenden Distrikten sich findenden Eisenerze auszubeuten, hat, nebst den Statuten de Gesellschaft, unterm 4. d. M.
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die Allerhöchste estätigung erhalten. Das Unternehmen dieser Gesellschaft, die in Iserlohn ihr Domizil haben soll, wird auf ein bereits zur Hälste gezeichnetes Grundkapital von 600,000 Rthlr. begründet und kann auf Beschluß der General⸗Versammlung mit ministerieller Genehmigung sich bis zu einer Million Thaler ausdehnen, um den dortigen Bau auf Zink und Eisen mit allem Nachdrucke zu betreiben. (Pr. C.)
Zwischen der Königlich württembergischen Regierung, Namens des deutsch⸗österreichischen Telegraphen⸗Vereins, und der Großherzoglich badi⸗ schen Regierung ist bekanntlich am 22/25. Februar d. J. ein Vertrag über den Anschluß Badens an diesen Verein abgeschlossen worden. Nach⸗ dem der Vertrag die Zustimmung der Vereins⸗Staaten und dar⸗ auf am 14. Mai die Ratification der württembergischen und der badischen Regierung erhalten hat, ist seit dem 1. Juli das Groß herzogthum Baden mit den Telegraphen⸗Linien von Mannheim bis Kehl und von Kehl bis zur Schweizer Gränze bei Leopolds⸗ höhe in den deutsch⸗österreichischen Telegraphen⸗Verein auf⸗ genommen und hat seine Stationen Mannheim, Karlsruhe, Kehl und Hat⸗ tingen zu Vereins⸗Stationen erklärt. Die Main⸗Neckar⸗Telegraphen⸗Linie von Mannheim bis Frankfurt a. M., an welcher außer Baden auch das Großherzogthum Hessen und die freie Stadt Frankfurt Antheil haben, ver ep c; der Hand in ihrer bisherigen Stellund außerhalb des Vereins.
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— Zu den Mittheilungen über den diesjährigen Warschauer Woll⸗ markt ist noch nachzutragen, daß auch am zweiten und dritten Tage nach dem eigentlichen Schluß des Marktes, nämlich am 20. und 21. Juni, noch ansehnliche Geschäfte gemacht wurden, so daß schließlich 13,450 Pud von dem auf 15,100 Pud sich belaufenden Gesammtbetrage der zu Markte ge⸗ brachten Wolle verkauft waren. Au dem Königreich Polen hatten si N staaten eingefunden, mehr als in früheren Jahren, besonders aus Preußen und von letzteren die meisten aus Breslau und Kempen. Unter den zu Markte gebrachten Zachtschafen erhielten die sächsischen die höchsten Preise, von 75 bis 340 Silber⸗Rubel das Slück, demnächst die schlesischen, von 60 bis 300 Silber⸗Rubel; die aus dem Königreich Polen wurden mit 18 bis 75 Silber⸗Rubel bezahlt. (Pr. C.)
Marktpreise
G Berlin, den 12. August. ö“” Sgr. 6 Pf., auch 3 Rthlr. 5 Sgr Roggen 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rihlr. 10 Sgr. Grosse Gerste 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 25 Sgr. Hafer 1 Rthlr. 15 Sgr., auch 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.
Leipzig-Dresdener 190 Br., 189 G. Sächsisch-Baiersche 81 ¾ Br., 81 ½ G. Sächsisch - Schlesische 99 ¾ G. Löbau-Zittauer 30 ½ Br. Magdeburg-Leipziger 278 G. Berlin-An- haltische 123 ⅔ Br. Berlin-Stettiner 136 G. Cöln-Mindener 119 ¾ Br. Thüringer 99 ¼ G. Altona-Kieler 106 5 G. Anhalt-Dessauer Landesbank- Actien 139 ½ G. Braunschweiger Bankactien 108 Br., 107 ½ G. Wei- SWP Bankactien 96 ¾ Br., 96 ½ G. Wiener Banknoten 82 ½ Br.
Frankfart a. M., Freitag, 41. August, Nachmittags 2 Uhr. (Pel. Ie9 . B.) Die Börse eröffnete flau, schloss aber günstig. Schlufs-Course: Nordbahn 47 ½ Sproz. Metalliques 68 ⅞. 4 ½proz. Me- talliques 60 . Bankactien 1115. 3proz. Spanier 33 ⅓. proz. Spanier 18 ⅞. Kurhessische Loose 34 v¾. Wien 97. London 117 ⅞ Br. Paris 94 ⅛. Amsterdam 100 ¼. Ludwigshafen-Bexbach 120 ¾. Frankfurt-Hanau 99 Br. Bankactien 8 pCt. Agio. Neueste preuss. Anleihe 96 ⅞.
8Ienn, Freitag, 11. August, Nachmittags 1 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Fonds und Actien fest und beliebt, Contanten und Valuten fHlau. Schluss-Course: Silberanleihe 96 ½. Sproz. Metalliques 84 ¾. 4 ½proz. Metalliques 74. Bankactien 1264. Nordbahn 173 ½. 1839er Loose 125 ⅛. Neueste Anleihe 89 ½. London 11, 57. Augsburg 123 ½ Hamburg 90 144 ½. Gold 28. Silber 23 ½.
Anstereclana, Freitag, 11. August, Nachmittags 4 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Börse lebhast. Schluss -Course: 5proz. Metalliques Lit. B. 76 . 5 proz. Metalliques 65 ½. 2 ½proz. Metalliques 33 72 1proz. Spanier 18 2⁄%2. Zproz. Spaniecr 34 %. Holländische Integrale 60 ½.
Getreidemarkt: Weizen und Roggen unverändert, wenig Ge- schäst. Roggen-Auction niedrig abgelaufen. Raps, pro Oktober 66 ½, 67. Rüböl, pro Oktober 38 ½.
Paris, Freitag, 11. August, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Die Börse begann durch die Nachrichten des „Moniteur“ in günstiger Stimmung. Die 3 proz. eröffnete zu 72, 50 und stieg nach Bekanntwerden der Consols von Mittags 12 Uhr (93 ¾¼) bis auf 73, 40. A!ls Consols von Mittags 1 Uhr 93 ½ eintrafen, sank die Zproz. auf 73, 25, und schloss ziemlich watt zu diesem Course. Schlufs -Course: 3proz. Rente 73, 25. Zproz. Spanier 34 ½. 1 proz. Spanier 18 ½. Süber- anleihe 81 ½.
London, Freitag, 11. August, Mittags 1 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Consols 93 ½.
— Freitag, 11. August, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Consols 93 ½. 1 proz. Spanier 18 ¾. Mexikaner 24 ½. Sardinier 85. 5proz. Russen 98. 4 ½proz. Russen 83.
Getreidemarkt: Weizen, Gerste, nar Detailgeschäft zu
preisen. Frühjahrsgetreide stille. 1 Das fällige Dampfschiff aus New-Yorbk ist eingetroffen.
ontage-