1854 / 203 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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höchsten Erlaß vom 17. Juli 1854, betreffend

die Verleihung der fiskalischen Vorrechte für den Bau

und die Unterhaltung der Chaussee von Kattowitz über

Domb nach Königshütte bis zum Anschluß an die

Tarnowitz⸗Myslowitzer Chaussee; unter

33., den Allerhöchsten Erlaß vom 17. Juli 1854, betreffend

die Verleihung der fiskalischen Vorrechte für den Bau

und die Unterhaltung der Gemeinde⸗Chaussee von

Beckum, im Fürstenthume Münster, über Ennigerloh

und Westkirchen nach Warendorf; unter 1

4064. den Allerhöchsten Erlaß vom 17. Juli 1854, betreffend

die Verleihung der fiskalischen Vorrechte für den Bau

und die Unterhaltung der Kreis⸗Chaussee von der

Bocholt⸗Dinrperloer Actien⸗Chaussee bei Holtwicker

Mühle im Fürstenthume Münster bis zur Landes⸗

gränze in der Richtung auf Aalten; unter

das Privilegium wegen Ausfertigung auf den Inhaber

lautender Obligationen des Stendaler Kreises im Be⸗

trage von 100,000 Rthlr. Vom 26. Juli 1854; unter

das Statut für den Deichverband der Falkenauer Nie⸗

derung. Vom 4. August 1854; unter

den Allerhöchsten Erlaß vom 4. August 1854, be⸗

treffend die Verleihung der fiskalischen Vorrechte für

den Bau und die Unterhaltung der Kreis⸗Chausseen

1) von Strasburg über Lautenburg nach der Neiden

burger Kreisgränze, 2) von Strasburg nach Kowalewo

und 3) einer Zweig⸗Chaussee von der letztgenannten

Straße nach Gollub; unter

die Bekanntmachung über die unterm 17. Juli 1854

erfolgte Bestätigung des Statuts des Aktien⸗Vereins

zum Bau einer Chaussee von Kattowitz über Domb

nach Königshütte bis zum Anschluß an die Tarnowitz⸗

8 Mislowitzer Chaussee vom 12. Dezember 1853. Vom

9. Auguß 18543 und unter

4069, die Bekanntmachung, betreffend die Allerhöchste Be⸗

stätigung der Statuten einer unter der Firma: „Mär⸗

kisch⸗Westfälischer Bergwerks⸗Verein“ gebildeten Actien⸗ Geesellschaft zu Iserlohn. Vom 17. August 1854. Berlin, den 30. August 1854.

Debits⸗Comtoir der Gesetz Sammlung.

. 1 1542 8

Ninisterium der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Der praktische Arzt Dr. Jonas zu Montjoie ist zum Kreis⸗ wundarzt im Kreise Montjoie, Regierungs⸗Bezirks Aachen, er⸗

ist: der bisherige Civil⸗Supernume ra Seligo zum Geheimen Secretair bei der Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden.

Haupt⸗Verwaltung der

1

Bekanntmachung vom 6. Juli 1854 des Prä klusiv⸗Termins zum Umtausch der Königlich preußischen Kassen⸗Anweisungen vom Jahre 1835.

(Bekanntmachung vom 12. September 1853, Staats⸗Anzeiger Nr. 221

S. 1563.; desgl. vom 2. März 1854, Staats⸗Anzeiger Nr. 79

S. 000.), In Gemäßheit des Gesetzes vom 19. Mai 1851 (Gesetz⸗ Sammlung Seite 335) sind durch unsere Bekanntmachungen vom 12. September v. J. und 2. März d. J. die Inhaber Königlich

preußischer Kassen⸗Anweisungen d. d. den 2. Januar 1835 aufge⸗ fordert worden, dieselben gegen neue, unter dem 2. November 18541. ausgefertigte Kassen⸗Anweisungen von gleichem Werthe entweder hier bei der Kontrolle der Staatspapiere, Oranienstraße Nr. 92, oder in den Provinzen bei den Regierungs⸗Hauptkassen und den von den Königlichen Regierungen bezeichneten sonstigen Kassen um⸗ zutauschen. Zur Bewirkung dieses Umtausches wird nunmehr ein letzter und präklusivischer Termin ö1111ö1ö“

.“ anberaumt. Mit dem Eintritte desselben werden alle nicht eingelieferte Königlich preußische Kassen⸗Anweisungen vom Jahre 1835 ungültig, alle Ansprüche aus denselben an den Staat er⸗

Königsberg, ist vollständig eingeführt worden.

löschen, und die bis dahin nicht umgetauschten alten Kassen⸗Anwei.

sungen werden, wo sie etwa zum Vorschein kommen, angehal und ohne Ersatz an uns abgeliefert werden.

Jedermann wird daher zur Vermeidung solcher Verluste auf⸗ gefordert, die in seinem Besitze befindlichen Kassen⸗Anweisungen 88 Jahre 1835 bei Zeiten, und spätestens bis zum 31. Januar 1855 bei den vorstehend bezeichneten Kassen zum Umtausch gegen neue Kassen⸗Anweisungen einzureichen. Berlin, den 6. Juli 1854.

HSHaupt⸗Verwaltung der Staatsschulden.j MNatan. Mlake. Gahnit. Nöbikuitg.

ten

Angekommen: Se. Excellenz der Staats⸗Minister für - Gewerbe und öffentliche Arbeiten, von der Heydt, aus aden.

EEEE1“ Vom 1. September c. ab treten in den Postverbindungen des hiesi⸗ gen Bezirks folgende Veränderungen ein: b J. Es werden aufgehoben: 1) die Personenpost zwischen Berlin und Wrietzen über Werneuchen 2) die Personenpost zwischen Berlin und Strausberg. II. Es werden neu eingerichtet: 1) eine tägliche viersitzige Personenpost zwischen Berlin und Wrietzen über Alt⸗Landsberg und Strausberg: aus Berlin 4 Uhr Nachmittags, durch Alt⸗Landsberg 6 Uhr Nachmittags zum Anschlusse die Personenpost nach Werneuchen, durch Strausberg 2 ½ Uhr Nachmittags, in Wrietzen 10 Ühr 5 Minuten Abends; aus Wrietzen 5 Uhr früh, durch Strausberg 7 ¼ Uhr früh, durch Alt⸗Landsberg 8 ½ Uhr Vormittags nach Ankunft der Personenpost aus Werneuchen; nn Berlin 11 Uhr 5 Minuten Vormittags; 2) eine tägliche viersitzige Personenpost zwischen Werneuchen und Alt⸗Landsberg: 1— . aus Werneuchen Uhr Vormittags, in Alt⸗Landsberg 8 Uhr 5 Minuten Vormittags z schlusse an die Personenpost nach Berlin; aus Alt-Landsberg 6 Uhr 50 Minuten Nachmittags nach Ankunft der Personenpost aus Berlin; in Werneuchen 7 Uhr 40 Minuten Abends III. Es werden verändert: 1) die Personenpost zwischen Lychen und Templin: aus Lychen Dienstag, Donnerstag, Sonnabend 4 ¼ Uhr Nach⸗ mittags, in Templin an denselben Tagen Uhr Abends zum An⸗ an die Personenpost nach Löwenberg i. M. resp. Berlin, aus Templin Mittwoch, Freitag, Sonntag 5 Uhr früh, nach Durchgang der Personenpost von Berlin nach resp. Löwen⸗ berg i. M. nach Prenzlau, iin Lychen an denselben Tagen Uhr früh. 2 je Versone zwische tto F† Gönigs⸗Muster 2) Die Personenpost zwischen Mittenwalde und Königs⸗Wuster⸗ hausen: aus Mittenwalde Dienstag, Donnerstag, Sonnabend, Sonntag 4 ½ Uhr früh, in Königs⸗Wusterhausen an denselben Tagen 5 Uhr 35 Minuten früh zum Anschlusse an die erste Personenpost nach Berlin, aus Königs⸗Wusterhausen Dienstag, Donnerstag, Sonnabend, Sonntag 9 ½˖ Uhr Abends, nach Ankunft der zweiten Per⸗ sonenpost aus Berlin, in Mittenwalde an denselben Tagen 10 Uhr 35 Minuten Abends. 1 Diese Veränderungen werden hierdurch zur öffentlichen Kenntniß

2 1

gebracht.

Potsdam, den 28. August 1854.

Der Ober⸗Post⸗Direktor.

kEamtliches.

Preußen. Berlin, 29. August. Auf Anordnung des heute

hierher zurückgekehrten Herrn Handels-Ministers Excellenz ist der Ministerial⸗Baurath Hübner in Betreff der an den Eisenbahn⸗ Chausseen ꝛc. vorgekommenen Wasserbeschädigungen Schlesien abgegangen.

sofort nach— In der Stadt Fischhausen, im Regierung die Städte⸗Ordnung vom 30. N (Pr. C.) Die englische Kriegs⸗Korvette „Archer“ lag am 26. August

8⸗ Bezirk tai 1853

noch im Hafen von Memel, hatte ihren Schaden aber bereits völlig ausgebessert. Am 25sten Nachmittags lief das Dampfschiff „Riga und Lühbeck“, mit einer Ladung Waaren von Lübeck kommend, in den

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Hafen ein. Wegen hohen Seeganges bei Südweststurm konnten die Lootsen nicht hinausgehen, und das Dampfschiff, so wie 8 Segel⸗ schiffe, mußten mittelst der Winkbaake eingelootst werden. Auf der Rhede von Memel war auch wieder ein amerikanisches Schiff an⸗ gelangt, die Bark „Golden Era“, Capitain Thorndike, mit einer Ladung Baumwolle von New⸗Orleans kommend; sie sollte, sobald die See siele, in den Hafen gebracht werden. Das englische Schiff Mary“, dessen Flachs⸗ und Heedeladung, wie neulich gemeldet, in Brand gerieth, muß dieselbe, weil sie durch das zur Dämpfung des Feuers verwendete Wasser stark genäßt worden, wieder löschen und nach der Dange zurückgehen. (Pr. C.)

Breslau, 26. August. In der Nähe von Breslau sind circa 650 Dörfer und Ortschaften mehr oder weniger stark überschwemmt und 29 Dammbrüche aus der Provinz bereits amtlich gemeldet. Der Schaden an Gebäuden, Vieh, Feldfrüchten ꝛc. läßt sich heute annähernd nicht angeben, sicher scheint jedoch, daß unsere Provinz einen Schaden von Millionen zu beklagen haben wird.

Frankreich. Paris, 28. August. Der Kaiser wird erst heute Abend hier eintreffen. Zum Gesandten Spaniens am wiener Hofe ist Gonzales Bravo ernannt.

Türkei. Wie dem „Sieb. Boten“ aus Bukarest 19. d. ge⸗ schrieben wird, soll es bei Buseo (ein Tag wird nicht angegeben) zu einem hitzigen Vorpostengefechte zwischen Russen und Türken gekommen sein und die Letzteren die Sieger geblieben sein. Ein Bataillon walachischer Milizen, welches sich geweigert habe, mit weiter zu ziehen, sei desarmirt, entkleidet und nach Hause geschickt worden.

General Lüders hat sich am 10ten nach Braila begeben. Der Rest der russischen Donauflottille ist an diesem Tage nach Ismail abgegangen. Der nach Ismail führende Donauarm wird an seiner Mündung in den Hauptstrom durch Versenkung von Schiffen unfahrbar gemacht. b

Aus Jassy vom 14. August schreibt man, daß dem Einmarsch der K. K. österreichischen Truppen in dem Fürstenthum Moldau vor Oktober nicht entgegengesehen wird, und zwar um so mehr, als Oesterreich keinen Anstand nehmen wird, der russischen Armee eine billige Frist zu gönnen, wenn es sich zeigt, daß der Rückzug ernstlich gemeint ist

Aus Orsova vom 20. August wird gemeldet, daß die Tür⸗ ken bei Tirnowa Befestigungsarbeiten begonnen haben. Es ist dies eine von den Festungen, die in Folge des Vertrages von Adrianopel geschleift wurden. Auch die durch diesen Vertrag für jeutrales Gebiet erklärten Donau⸗ Inseln wurden von den Türken faktisch in Besitz genommen und es ist mit Anlage von Festungs⸗ werken auf denselben begonnen worden. 8 8

Nach einem Berichte aus Rustschuk vom 17. August hat Omer Pascha 150 türkische Offiziere höheren Ranges bestimmt, welche in der vollen glänzenden Nationaluniform dessen Suite bei dem Em⸗ pfange der K. K. österreichischen Truppen in Bukarest am 5. Sep⸗ tember bilden sollen. 8

Nach Berichten aus Czernowitz vom 21. August ist am

8ten den in der Moldau an der österreichischen Gränze stehenden russischen Truppen⸗Abtheilungen der Befehl zugegangen, sich von dem Sereth zurückzuziehen. 2000 mit Ochsen bespannte Wagen

8 1“ I , 1 wurden requirirt, um die Effekten und Kranken nach Roman

überzuführen.

Einer telegraphischen Depesche zufolge, welche die „Wiener

Zeitung“ aus Hermann stadt vom 22. dieses Monats mittheilt,

glaubt man dort, Omer Pascha werde sich von Bukarest am 24sten nach Ursitscheny begeben, und einen Theil seiner Avant⸗ garde dahin vorrücken lassen. Das jetzt bei Giurgewo und Slo⸗ bosia konzentrirte Corps sollte nach Budeschti dirigirt und durch die in Silistria lagernden Truppen ersetzt werden. Seinen Einzug in Bukarest hielt Omer Pascha durch die Stadtmauthschranke Bodu Betschlik, der Metropolit war ihm entgegengezogen, die Bojaren waren sämmtlich in großer Galla und reichten ihm nach der Sitte des Landes Salz und Brod.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 29 August. Der „Russ. Invalide“ veröffentlicht den an den Kommandirenden des abgesonderten kaukasischen Corps von dem General⸗Lieutenant Fürsten Bebutow erstatteten Bericht über eine am 24. Juli (5. August) einem türkischen Corps von 60,000 Mann vor Kars bei⸗ gebrachte Niederlage, dem wir Nachstehendes entnehmen: ³⁸ Aus meinen früheren Berichten geht hervor, daß ich mit dem mir anvertrauten Corps bei Kjuruck⸗Dar gelagert war, um den Feind, der ein starkes befestigtes Lager bei Chadschi⸗Wali, gegen 18. Werst von Kars, einnahm, zum Kampf herauszufordern. Nach ziemlich langem Warten und wiederholten Scharmützeln mit den türkischen Vorposten ging meine Hoffnung endlich in Erfüllung. 1 8

Am 23. Juli Abends gaben Kundschafter mir zu wissen, daß der Feind Vorbereitungen zu einem Zuge entweder gegen unser Lager oder nach Kars treffe. Um für jeden dieser Fälle bereit zu sein, d. h. dem Angriffe des Gegners zu begegnen oder ihm in die Flanke zu fallen, falls er sich wirklich nach Kars hinziehen sollte, befahl ich sogleich, das Lager abzubrechen und aus allem schweren Gepäck eine Wagenburg zu⸗ errichten, zu deren Schutz ich das kaukasische Sapeur⸗Bataillon und zwei Ssotnien des 4ten donischen Kosaken⸗Regiments nebst 10 Geschützen zurückließ,

das ganze Detachement aber, bestehend aus 17 Bataillonen Infan⸗ terie, 1 Scharfschützen⸗Bataillon, 25 Schwadronen Dragonern, 6 Ssotnien Kosaken, nebst 56 Geschützen, ließ ich am 24. Juli, um 3 Uhr Morgens, auf dem Wege nach Meschko ausrücken, in zwei Kolonnen, die 200 Schritt von einander marschirten. Nach 1 ½ Stunden, als es schon ziem-⸗

lich hell wurde und das Detachement nicht mehr als 4 Werst vorwärts

gezogen war, meldeten die vorausgesendeten Patrouillen, daß der Feind gegen unser Lager heranziehe. Eine Rekognoszirung überzeugte mich von der Wahrheit dieser Nachricht. Da ich außerdem bemerkte, daß die Hauptmassen der Türken gegen die linke Spitze des verlassenen Lagers gerichtet waren, wo sie den Berg Kara⸗jali besetzten (auf welchem eine Redoute errichtet war), so traf ich sogleich nachstehende Dispositionen. Die kaukasische Grenadier⸗ Brigade, bestehend aus 7 Bataillonen, das Belewsche Jäger⸗Regiment und das kaukasische Scharfschützen⸗Bataillon, nebst drei Batterieen, das ganze Dragoner⸗Regiment Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfürsten Nikolai Nikolajewitsch, sechs Schwadronen des Dragoner⸗Regiments Sr. Königl. Hoheit des Kronprinzen von Württemberg und das zusammengezogene Linien⸗Kosaken⸗Regiment des Obersten Kamkow, nebst zwei donischen rei⸗ tenden Batterieen, richtete ich gegen den rechten Flügel des Feindes und dessen Centrum und ertheilte ihnen den Befehl, entschlossen anzugreifen. Die übrigen Truppen, d. h. das ganze Tulasche Jäger⸗Regt., 2 Bataillone des Rjashskischen Inf. Regts., das Dragoner⸗Regt. des Feldmarschalls Fürsten von Warschau, 3 Ssotnien des 20sten donischen Regts., 2 ½ Batte⸗ rieen zu Fuß und eine Division reitender Artillerie wurden in Neserve behalten, bis die Absichten des Feindes klar geworden wären. 3 Ssotnien der Linien⸗Kosaken des Flügel⸗Adjutanten Obersten Skobelew und die reitende muselmännische Brigade wurden an die Spitze des rechten Flü⸗ gels gestellt, um den Feind zu beobachten. 1 Um 5 ½ Uhr Morgens begann eine heftige Kanonade von Seiten des Feindes; die Lage seiner Batterieen zeigte mir, daß er, das Terrain⸗ benutzend, die Spitze seines rechten Flügels unter rechtem. Winkel gegen die Fronte herangezogen hatte. Obgleich diese Disposition der feindlichen Kräfte die Mühe der angreifenden Kolonne verdoppelte, rückten dennoch die tapfern Kaukasier, welchen die aus Rußland angelangten Truppen in nichts nachstehen wollten, kühn vorwärts. Der erste Angriff wurde durch die Kavallerie ausgeführt, welche sich an unserm linken Flügel befand, und die von derselben erbeuteten 8 Geschütze dienten als Bürgschaft für den glücklichen Ausgang der Affaire. Unterdessen drang die Infanterie rasch vor; der Feind, welcher unablässig drei Werst weit zurückgedrängt wurde, besetzte endlich eine ziemlich bedeutende Höhe, auf welcher er entschlossenen Widerstand leisten konnte. Auf dieser Höhe gerieth. unsere Infanterie, welche 28 Bataillone gegen sich hatte, und dem tödtlichen Feuer der Scharfschützen und von 20 Geschützen aus⸗ gesetzt war, ins Handgemenge mit den Türken. Ein vollständiger Erfolg krönte diesen entschlossenen Angriff: das feindliche Centrum wurde durch⸗ brochen und zugleich sein ganzer linker Flügel geworfen. Zu derselben Zeit erschienen bedeutende feindliche Streitkräfte unserm rechten Flügel gegenüber. Ich stellte zwei Bataillone des Tulaschen⸗Regiments in die Linie nebst einer Batterie und die Adels⸗Drushina, sandte an die Spitze des rechten Flügels zwei Bataillone des Njashskischen Regiments, die ganze in der Reserve stehende Kavallerie, 12 Fuß⸗Geschütze und 4 rei⸗ tende Geschütze, und in der Reserve, gegenüber dem vom Feinde besetzten Berge, so wie zur Deckung der Ambulanz, ließ ich nur zwei Bataillone 8 des Tulaschen Regiments und eine Fuß⸗Batterie. Die Richtung der feindlichen Kolonnen nöthigte mich, die Schlachtlinie fast 5 Werst weit auszudehnen, und kaum hatten die Truppen die ihnen angewiesenen Plätze eingenommen, so begann von beiden Seiten eine heftige Kanonade. Indem ich im Centrum das feindliche Feuer beantwortete, befahl ich gleichzeitig dem rechten Flügel, zum Angriffe überzugehen Die Operationen auf diesem Flügel hatten gleichfalls vollständigen Erfolg: die entschlossenen Kavallerie⸗Angriffe, unterstützt durch Infan terie, vereitelten alle Versuche des Feindes, unseren Flügel zu umgehen, und nöthigten ihn, sein Heil in der Flucht zu suchen, nachdem er 7 Ge⸗ schütze in unseren Händen gelassen. Kaum bemerkte ich das Schwanken der gegen unseren rechten Flügel gerichteten Truppen, so befahl ich so⸗ gleich den Bataillonen des Tulaschen Regiments, anzugreifen, und ent⸗ sandte gleichzeitig die ganze irregulaire Kavallerie, um die Fliehenden un ablässig zu verfolgen und gefangen zu nehmen. Als der rechte Flügel zu entscheidendem Angriffe überging, begann der linke Flügel, welcher einige Minuten durch einen kühnen Kaballerie⸗Angriff des Feindes aufgehalten worden war, aufs Neue vorzugehen. Die Türken zogen sich eilig zurück und verbargen sich endlich in ihrem befestigten Lager, welches von unserer Linie noch an 10 Werst entfernt war. Die gänzliche Erschöpfung der Truppen, welche die ganze Nacht munter gewesen waren und einen zahl⸗ reichen Feind besiegt hatten, die nothwendige Sorge für die Ver⸗ wundeten, das Wegführen der Todten und der erbeuteten Geschütze, erlaubten mir nicht, die Verfolgung fortzusetzen, um so mehr, da der Kampf, welcher um 5 Uhr Morgens begann, auf einem ½ errain ohne Wasser und an einem heißen Tage, erst um 1 Uhr Mittags en dete. Außerdem konnte der im Feld geschlagene Feind noch hinter den künstlichen und natürlichen Schutzmauern seines befestigten Lagers Wi⸗ derstand leisten. Ich gönnte daher dem Detachement eine halbe Stund Erholung und befahl ihm dann, in sein früheres Lager, beim Dorf Kjuruk⸗Dar, zurückzukehren. . 1u““ Die Trophäen des vom Alexandropolschen Detachement am 24. J bei dem Dorfe Kjuruk⸗Dar errungenen glänzenden Sieges sind: 15 Ge⸗ schütze nebst 16 Munitionskasten, 2 Fahnen, 4 Standarten, 20 Feld zeichen, eine Menge Waffen, Trommeln, Musik Instrumente und 2018 Gefangene, worunter 2 Stabsofftziere, 84 Oberoffiziere und 1932 Unter militairs, alle von der regulairen Infanterie (Nizam). 9 Ueber den Verlust des Feindes haben wir noch keine genaue Kunde, auf dem Schlachtfelde blieben aber mehr als zwei Tausend 8 8 Ein so blutiger Kampf, in welchem von beiden Seiten bier⸗ S nden lang gegen 140 Geschütze donnerten, konnte auch unsererseits nicht scher 88 bedeutenden Verlust abgehen, um so mehr, da die Türken einen solchen