11“ 8 1 . des Kreises und die in der Nähe wohnenden Verwaltungsbeamten der Hofkammer die Ehre, auf Allerhöchsten Befehl eingeladen zu werden. . “
— In der Stadt Demmin, im Regierungs⸗Bezirk Stettin, ist die Städte⸗Ordnung vom 30. Mai 1853 vollständig einge⸗ führt worden. (Pr. C.) 1
— Man schreibt der „Pr. C.“ aus Tilsit vom 16ten d. M., daß die Sammlungen für Schlesien in der Stadt und im Umkreise einen erwünschten Fortgang nehmen. Die Bewohner der Niederung erinnern sich noch sehr wohl der reichlichen Spenden, die ihnen vor Jahren, als ähnliches Unglück sie betroffen hatte, aus Schlesien zuflossen. Auf die Hufe Magdeburgisch kam damals eine Unterstützung von 15 Thalern. Sehr günstig auf die Ergiebigkeit wohlthätiger Spenden wirkt der Umstand, daß die Aerndte auch in der dortigen Gegend günstig ausgefallen ist. Der tilsiter Kreis macht auch eine schöne Grummet⸗Aerndte, die so eben bei möglichst gutem Wetter von Statten geht. Die Bestellung der Wintersaat wird vom Wetter begünstigt. 8
— Aus Memel wird der „Pr. C.“ geschrieben, daß außer den (in Nr. 220 d. Bl.) genannten 8 Prisenschiffen, am 18. d. Mts. auch das zuletzt von der englischen Korvette „Archer“ aufgebrachte holländische Sloopschiff „Minima,“ 11 holländische Kommerzlasten groß, inkl. Takelage, Segel und Inventarium durch den Mäkler Frobeen im Auftrage des dortigen englischen Konsuls meistbietend verkauft werden soll. Die Ladung, bestehend in 1170 Stück hol⸗ länder und englischer Käse, 40 Gefäßen Genever, so wie etwas Tabak und Cigarren, kam schon am 16. zur Versteigerung. Der Verkauf dieser Schiffe soll in der Erwartung angeordnet worden sein, daß am dortigen Platze ein höherer Kaufpreis als in England werde erzielt werden. — Der memeler Magistrat hat bereits Sammlun⸗ gen von Beiträgen zur Unterstützung der hartbedrängten Schlesier veranlaßt.
Mecklenburg. Neustrelitz, 17. September. Die „Neu⸗ strelizer Zeitung“ vom 13ten d. M. enthält einen Aufruf zur Bildung eines Hülfs⸗Comité's in Mecklenburg⸗Strelitz zum Zwecke der Unterstützung der verunglückten Schlesier. So trifft das große Unglück dieser gesegneten Provinz, wie in allen Ländern Deutschlands, so auch bei uns, auf theilnahmvolle Herzen. (Auch in Rostock hat sich ein ähnliches Hülfs⸗Comité gebildet.)
Niederlande. Haag, 15. September. Wie man in hie⸗ sigen wohlunterrichteten Kreisen behauptet, wird die Regierung beim Anfang der in künftiger Woche zu eröffnenden Session eine Steuer⸗ Verminderung beantragen. In der That soll der Dienst des vori⸗ gen Jahres 1853 wieder einen Ueberschuß von etwa fünfzehn Ton⸗ nen Goldes darbieten. Uebrigens soll es in dem Plane liegen, nur einige Steuern, vorzüglich solche, welche die ersten Lebensbedürfnisse belasten, um ein Namhaftes zu vermindern, für jetzt aber das System der Steuern ungeändert zu lassen und daher keine derselben gänz⸗ lich abzuschaffen.
Frankreich. Paris, 18. September. Der Kaiser ist nach Bordeaux abgereist. (Tel. Dep.)
Italien. Florenz, 12. September. Der „Monitore toscano“ veröffentlicht das Großherzogliche Dekret, durch welches der Ausweis der Finanzgebahrung für 1853 approbirt wird. Die demselben vorangehende Auseinandersetzung des Budgets weist ein Defizit von 6,926,652 Lire aus, während im Jahre 1852 die Aus⸗ gaben von den Einnahmen überwogen wurden. Unter den Ursachen des Defizits wird das totale Mißrathen der Aerndte, ferner die Stockung in Handel und Industrie in Folge der drohenden Kriegs⸗ aussicht obenan gesetzt.
Großbritannien und Irland. London, 16. Sep⸗ tember. Die Königin hat vorgestern in Edinburgh übernachtet und ist gestern in Balmoral angekommen.
Durch einen Erlaß des Geheimenrathes werden in allen Kirchen des Vereinigten Königreichs Dankgebete für die reichliche Aerndte angeordnet. Die gefangenen russischen und finnischen Kadetten sind gestern auf Ehrenwort aus den Gefangenschiffen in Sheerneß entlassen wor⸗ den und haben die Erlaubniß erhalten, Wohnung am Lande zu nehmen; sie erhalten 7 Sh. täglich Gehalt. Auch die übrigen Ge⸗ fangenen werden vermuthlich binnen Kurzem in zwei zu dem Zwecke eingerichteten Gefängnissen am Lande untergebracht werden. Die Gesammtzahl der in England befindlichen Gefangenen ist 1140. p Der Capitain Inglefield, ser mit dem Regierungsdampfschiff &. hönir zwischen Grönland und dem Festlande von Amerika einen ngang in den Polarsee suchen soll, hat unterm 9. Juli von Four Island Point an die Admiralität berichtet. Er besuchte zu— erst die dänischen Niederlassungen. Bei Alanekerbillak fand er ei⸗ nen versteinerten Wald, ähnlich dem am Mackenziefluß entdeckten, 1084 Fuß über dem Meeresspiegel. Das Holz befand sich in allen Stadien des Ueberganges zu Sandstein. Die vpecies gehören jämmtlich einem wärmeren Klima an: Linden „ Birken, Kiefern, auch mancherlei Farrenkräuter. Ei⸗ nige Bäume waren verkohlt. Auch ein Stückchen Bernstein fand sich. Bei Ritenbeak Rullud entdeckte Inglefield ein Lager von
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der Küste zu Tage steht und fast horizontal streicht. Die heah Lager darüber, eines von schwarzer Erde, das andere von groh n Sand, können ohne Schwierigkeit hinweggeräumt werden. Dem Verladen in Böte geht mit der größten Schnelligkeit 1 taties und Schiffe haben 200 Ellen von der Küste einen geschützten Ank 8 platz. Der Ingenieur begutachtet, daß die Kohle, mit walliser 88 mischt, für Dampfschiffe sehr brauchbar sei. ge⸗ Spanien. Madrivd, 11. September. Die größte Thätig⸗ keit herrscht hier wie in den Provinzen bei Vorbereitung der Wahlen; in den größeren Städten scheint das Gouvernemeen auf eine Majorität rechnen zu können. Das Journal “ Novedades“ will wissen, daß die zu Bayonne sich aufhal tenden spanischen Flüchtlinge vom französischen Gouvernement internirt werden würden. Der Er⸗Premierminister Sartorius wird sich wahrscheinlich nach Paris begeben. Zusammenrottungen bildeten sich gestern vor dem Salagero⸗Gefängnisse und die Haufen schienen die Absicht zu haben, die Gefangenen vom 28. August zu
befreien. Die National⸗Miliz mußte verstärkt werden, der es denn gelang, die Haufen zu zerstreuen. Ein großer Theil der geheimen Korrespondenz des früheren Ministeriums ist aufgefunden worden. I(6 erhält Briefe aus Konstantino 2— 8 1 9 pel vom 7ten d. M., welchen zufolge an dem bezeichneten Tage eine wichtige Versammlung im Pfortenpalaste stattgefunden hatte Wie verlautet, waren sämmtliche Minister und andere hohe Wür— denträger der Pforte, die Patriarchen und Notabeln der christlichen Nationen, so wie der Ober⸗Rabbiner einberufen worden, um durch Reschid Pascha Kenntniß von einem großherrlichen „Hatt“ zu er— halten, welcher eine gründliche Reform der inneren Verwaltung des türkischen Reiches und die Verwirklichung aller im Tansimat an⸗ gekündigten Grundsätze verheißt. Zur Erreichung dieses Zwecks soll ein Staatsrath gebildet werden, der zugleich die reformatori⸗ schen Gesetze auszuarbeiten und den regelrechten Gang der Ver⸗ waltung zu überwachen, so wie über die Bestrafung bestechlicher und willkürlicher Beamten zu entscheiden hat. “ Nach den neuesten Berichten, die der „Pr. C.“ aus Smyrna zugehen, hat zwar die Seeräuberei in dortiger Gegend nachge— lassen; die griechischen Piraten machen dafür aber Streifzüge auf dem Lande. Eine Piratenbande ist aus ihren Barken bei Ephesus an das Land gestiegen und beunruhigt nun, etwa 20 Mann stark unter Anführung eines gewissen Kalo⸗Jeno das flache Land. Am 5. d. M. kam die Nachricht nach Smyrna, daß diese Räuber die Post von Scala⸗Nuovo nach Smyrna um 60,000 Piaster beraubt und zweien Türken, die ein Lösegeld von 20,000 Piastern nicht zu zah— len vermochten, Nase und Ohren abgeschnitten. Bei dem gänz⸗ lichen Mangel jeder Polizei⸗Organisation auf dem flachen Lande ist
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Anthracitkohle, das fünf Fuß über dem höchsten Fluthsta
dessenungeachtet eine Beseitigung dieser Mißstände dortiger Gegend
sobald nicht zu erwarten. Rußland und Polen. Von der russischen Gränze wird der „Pr. C.“ berichtet, daß der ermäßigte russische Zollta rif schon seine moralischen Wirkungen zu äußern beginnt. Die Waaren umgehen die Zollstelle schon weit nicht mehr in dem Grade, wie bisher; besonders hat der Schmuggelhandel in Zucker
schon bedeutend nachgelassen.
„Schweden und Norwegen. Stockh olm, 14. Sep⸗ tember. Der geheime Ausschuß des Reichstages ist zu heute zum Könige berufen. — Das Linienschiff „Carl XIV. Johann“ ist gestern in See gegangen. Die Flotten haben Aland verlassen. v“ September. Heute fand die offtzielle Auf⸗ lösung des Storthings statt. b „Dänemark. Helsingör, 15. September. Die 4 fran⸗ zösischen Fregatten „Zenobie“, „Semillante ö“ und „Poursuivante“ sind am 13ten, und die sardinische Fregatte „des Genys“ gestern von hier abgesegelt. Heute sind die englischen Dampfer „Hekla“ und „Driver“, welche hier Kohlen und Schlachtvieh eingenommen haben, südwärts abgegangen. Die Kö— niglich dänische Fregatte „Bellona“ passirte gestern füdwärts. Man fängt an, den Telegraphen zwischen hier und Vedbek in Verbindung mit dem schwedischen zu ziehen.“ 1
“ rg, 18. September. Das französische Kriegs-Dampf— schiff „Laborieux“, Capt. Mandel, ging gestern von hier nach dem Langelandsbelt, so wie heute das französische Kriegs⸗Dampfschiff „Goeland“, Capt. Roy, nach Dragoe ab. BAumrerika. Ueber die Gefangennehmung des Grafen Raousset Boulbon hat die mexikanische Regierung am 4. August Folgendes amtlich bekannt gemacht: Graf Raousset Boulbon, nicht zufrieden mit seinen früheren Versuchen, Theile des Nationalgebietes an sich zu reißen, und auf der Idee beharrend, das Departement Sonora in Aufstand zu versetzen, ist vor einigen Tagen auf einem kleinen Boote heimlich an einem Punkte der Küste von Guaymas gelandet, in welchem Hafen sich 400 Franzosen befanden, die sich in Ober⸗ Kalifornien für den mexikanischen Dienst hatten anwerben lassen und sich auch wirklich schon im Dienste befanden. Der Graf begab sich zu dem Gouverneur und General⸗Kommandanten besagten De⸗ partements, den er durch falsche Bezeugungen seiner Anhänglichkeit
an die Republik und deren Gesetz, so wie durch die Versicherung, keine feindseligen Absichten zu hegen, zu hintergehen und zu täuschen suchte, während er, unter dem Vorwande, mit besagten Franzosen sich ab⸗ finden zu wollen, eine Ansprache an dieselben richtete und 200. Büchsen, die er mit sich führte, an sie vertheilte, schließlich aber an der Spitze dieser Truppenmacht mit den Waffen in der Hand revoltirte. Am 13ten v. M. unternahmen sie einen Angriff auf die von dem General Don José Maria Janez besetzten Stellungen und es entstand daraus ein Kampf, der den vollständigen Sieg der na⸗ tionalen Truppen zur Folge hatte; dieselben zersprengten die Auf⸗ ständischen und es wurden der Graf de Raousset nebst 200 Mann, die unter seinem Befehl standen, gefangen, einige waren auch im Gefechte gefallen. (In Berichten aus Mexiko vom 22. August wird als gewiß mitgetheilt, daß der Graf Raousset Boulbon kriegs⸗ gerichtlich erschossen worden ist.) 8
Cöüln, 19. September. (Tel. Dep.) Der gestrige Courier⸗ zug aus Paris ist erst um 12 ½ Uhr Nachts hier eingetroffen, weil zwischen Herbesthal und Aachen eine Kuh überfahren wurde und in Folge dessen ein Wagen aus den Schienen gerathen war. Ein weiterer Unfall ist nicht zu beklagen.
Kopenhagen, Montag, 18. September, Abends. (Tel. Dep d. C. B.) Nach hier eingetroffenen Nachrichten aus Stockholm verlangt die schwedische Regierung eine Vermehrung der von den Ständen im Februar dieses Jahres bewilligten 2 ½ Millionen Thaler Banco, zur Aufrechterhaltung der abgegebenen Neutralitäts⸗Er⸗ klärung.
Statistische Mittheilungen.
— Aus dem Regierungs⸗Bezirk Marienwerder iind in der Zeit bom 1. Januar bis 1. August d. J. 129 Familien mit 437 Personen und 54 einzeln stehende Individuen, im Ganzen 527 Personen, nach dem Auslande ausgewandert. Am stärksten war die Zahl der Auswande⸗ rer aus dem Flatower Kreise (257) und aus dem Rosenberger Kreise
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au guten Umständen. Der größere Theil hatte im Westen einen Bestimmungs⸗ ort erkoren; die, welche in Boston und dessen näherem Umkreise selbst Arbeit suchten, fanden sie leicht und familienweise in den neu eingerich⸗ teten Fabriken dieses Staates, besonders aber auch in dem angränzenden Rhode⸗Island. (Pr. C.)
Flachs⸗Fabrikaten überhaupt gehoben, wogegen sich in den übrigen Arti⸗ keln ein bedeutender Abfall zeigte. Besonders war dies beim Eisen der Fall, da solches bei den gegenwärtigen hohen Preisen auch im Lande wieder mit Gewinn erzeugt werden konnte. — Im vorigen Jahre dürf⸗ ten etwa 1500 deutsche Einwanderer, darunter 400 Preußen, in Boston G“ sein, und zwar der größte Theil von ihnen von Liverpool aus
amerikanischen Schiffen. Meist waren diese Einwanderer in ziemlich
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Marhktpeerheg.
Berlin, den 18. September. Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 18 Sgr. 2 Pf. Roggen 2 Rihlr. 17
Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste t Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. Hafer 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 2 Sg1. 6 Pf. Eecbsen
Rthlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 10 Sgr.
Zu Wasser: Weizen 3 Rthlr. 25 Sgr., auch 3 Bthlr. 16 Sgr. Pf. Koggen 2 Rthlr. 20 Sgr., auch 2 Rthir. 15 Sgr. Grosse Gerste Rthlr. 20 Sgr. Kleine Gerste 1 Rthlr. 13 Ser. 9 Pf. Hafer 41 Hehl. Sgr. Erbsen 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf, auch 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pli.
Sonnabend, 16. September.
Das Schock Stroh 6 Rthlr. 10 Sgr., auch 5 REthlr. 22 Sgr. 6 Pf.
Der Centner Heu 1 Rthlr., geringere Sorte auch 25 Sgr.
Kartoffein, der Scheflel 25 Sgr., auch 16 Sgr. 3 Pf
14 SZT
“
ELeipzig, 18. September. Leipzig-Dresdener 192 ½ Br., 192 G.
Sächsisch-Baiersche 81 ⅔ Br. Sächsisch--Schlesische 99 ¾ G. Löbau- Zittauer 32 ¾ Br., 32 G. Magdeburg Leipziger 306 Br., 305 G. Ber- lin-Anhaltische 132 ½ Br. Berlin-Stettiner 445 Br. Thüringer 103 ¼ Br. Altona-Kieler 113 Br., 112 ½ G. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien 142 Br. Braunschweiger Bankactien 109 ¾ G. Weimarische Bankactien 98 Br., 97 ½ G. Wiener Banknoten 85 9½ Br., 85 x¾ G. Oesterr. Metall. 5proz. 73 ½ Br., 73 G. 1851er Loose 83 ¼ Br., 82 ¾ G.
(444). (Pr. E.)
Landwirthschaft
— In England werden neuerlich außer dem peruvianischen Guano,
der auch von unseren Landwirthen vielfach angewendet wird, zwei ver⸗
schiedene Arten Guano benutzt, die von der Ostküste Süd⸗Amerika's kommen: 1) der patagonische Guano, der, gleich dem peruvianischen, durch Exkremente der zahllosen Seevögel gebildet ist, welche an den Küsten des unwirthlichen Patagoniens hausen; und 2) ein künstlicher Guano, der aus dem Abfalle der vielen Schlächtereien (saloderos) in der Nähe von Buenos⸗Ahres bereitet wird. Die Ausfuhr des patagonischen Guano, der übrigens dem peruvianischen bei Weitem nachstehen soll, wird, eben so wie dieser durch den eng⸗ lischen Kaufmann Gibbs, durch einen anderen englischen Kaufmann, Lafond, monopolisirt, der durch einen Vertrag mit der Regierung der argentinischen Republik eine ausschließende Berechtigung erworben hat. Der künstliche Guano wird durch einen franzöfischen Fabrikanten bereitet, der ein Patent auf seine Erfindung erhalten hat. Auch dieser künstliche Guano ist bis jetzt, gleich dem patagonischen, nur nach England gegangen, wohin in den ersten sechs Monaten dieses Jahres von dem Erstern 1750 englische Tons verschifft worden sind. Der Preis stellt sich in Buenos⸗Ayres frei an Bord des Schiffes 50 Schilling für die eng⸗ lische Tonne. In Hamburg würde die Tonne mit Einrechnung aller
Spesen 5 Pfund 19 Schilling zu stehen kommen. (Pr. C.)
Gewerbe⸗ und Handels⸗Nachrichten.
— Der auswäaͤrtige Handels und Schifffahrts Verkehn im Hafen zu Boston war im Jahre 1853 wieder sehr bedeutend. Die Zahl der dort angekommenen Schiffe belief sich auf 3090 (115 mehr als im vorhergehenden Jahre), von denen 937 Amerika, 2040 Großbritannien angehörten. Alle anderen Seestaaten der alten Welt waren in kleiner Zahl vertreten, darunter Preußen mit 7, Bremen mit 2, Mecklenburg und Hamburg je mit einem Schiffe. Diese preußischen Schiffe gehörten den Seeplätzen Memel, Pillau, Danzig (2), Stettin, Wolgast und Ueckermünde an. — In Wollen-, Baumwollen⸗, Leinen⸗ und Seiden⸗Waaren, des⸗ gleichen in Eisenstahl⸗Waaren, Stangen⸗Eisen und Stahl beherrscht Eng⸗ land bis jetzt den Markt von Boston weit überwiegend. Wie stark Deutschland in Wollen⸗, Baumwollen⸗ und Seiden⸗ Waaren konkurrirt, läßt sich nicht leicht angeben. Bekanntlich langen unsere Waaren zum größten Theil über Habre und Liverpool, meist aber auf englischen Dampfern, in Boston an, so daß sie nach der mangelhaften Aufzeichnung in den Büchern des Zollamts zu Boston als englische Waaren figuriren. Im Jahre 1853
hatte sich die Einfuͤhr in Boston in Wollen⸗, Baumwollen⸗, Seiden⸗ und
EFrankfüannt a. M., Montag, 18. September, Nachm. 2 Uhr.
(Tel. Dep. d. C. B.) Frankfurt-Hanauer Actien und Oesterreichische
Loose gesucht. Schlufs-Course: Nordbahn 48 ½. 5proz. Metalliques
72 . 4 ⁄iproz. Metalliques 63 ¼¾. Oesterr. 1854er Loose 82. Z pr.
Spanier 33 ½. 1proz. Spanier 18 22. Kurhessische Loose 35 ½.
1401 5. Hamburg 88. London 117 ¼. Paris 93 ½, Amsterdam Ludwigshafen-Bexbach 129 ½. Frankfurt - Hanau 104 %. Pankactien 8 ¼ pCt.
AEnA EgeEela 2aa, Montag, 18 September, Nachmittags 4 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Börse fest. Schluss-Course: 5proz. Metalliques Lit. B 78 . 5 proz. Metalliques 69 ¼. 2 ½ proz. Metalliques 35. 1proz. Spa- nier 18 ½. Zproz. Spanier 33 %. Mexikaner 23 ⁄3., Wiener Wechsel 29 ¾ Hamburger Wechsel, kurz 35 7⁄2. Holländische Integrale 60 ⁷.
Getreidemarkt: Weizen 4 Fl. höher. KRoggen 5 Fl. höher, ziemlich lebhaft. Raps, pro Herbst 69 ½. Rüböl pro Oktober 39 ½¼.
PaFils, Montag, 18. September, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Die Börse eröffnete in fester Haltung, die Spekulanten vertrauen, dass günstige Nachrichten vom Schwarzen Meere einlaufen würden und erhofften die Einnahme von Sebastopol. Die 3Uproz. er- öffnete unter dem Eindruck dieser Stimmung zu 74, 55 und stieg bei starken Ankäufen, nachdem Consols von Mittags 12 Uhr und von Mit- tags 1 Uhr 95 3¾f gemeldet waren, auf 74, 70, und schloss die Börse zur Notiz. Schluls-Course: proz. Kente 74, 65. 4 ½proz. Rente 98, 05. 3proz. Spanier 33 ½ 1 proz. Spanier 18 ¾. Silberanleihe 85. 4 „☚½
LSEnGdOsa, Montag, 18. September, Mittags 1 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Consols 95 ⅜
— Montag, 18. September, Nochmittags 5 Uhr 30 Minuten.
DZ Börse geschäftslos. Schluss-Course: Consols 5 ⅞. 4 proz. Spanier 18 ¾. Mexikaner 24 ⅛. Sardinier 87 ¾. 5proz. GSussen 98 ½. 4 ½proz. Russen 88 ½. Neue türkische Anleihe 3 ¾
pCt. Agio.
Getreidemarkt: Englischer Weizen 4 Shillinge, fremder bei be- schränktem Umsatz 2 bis 3 Shillinge höher. Englisches Mehl 5, frem- des 1 bis 2 Shillinge höher. Frübjahrs-Getreide steigend.
Die fälligen Dampfschiffe aus New-York und Westindien sind ein- getroffen. Der Cours auf London war in New-York 9 ½⅛, ½¼; Baum- wolle 8 bis § billiger. b
LiverpPoenl, Montag, 18. September. (Tel. Dep. E Baumwolle: 6000 Ballen Ur Preise gegen vergangenen Sonn abend unverändert.
Königliche Schauspiele.
Mittwoch, den 20. September. Im Schauspielhause. (152st Abonnements⸗Vorstellung): Romeo und Julia, Trauerspiel in 5 Ab⸗ theilungen, von Shakespeare, übersetzt von Schlegel. Kleine Preise.
Donnerstag, 21. Sept. Im Opernhause. (152ste Vorstellung): Fidelio, Oper in 2 Abtheilungen, nach dem Französischen von F. Treitschke. Musik von L. van Beethoven.“ (Frl. Joh. Wag⸗ ner: Leonore.) Zwischen der ersten und zweiten Abtheilung: Ou⸗ vertüre zur Oper: Leonore. Mittel⸗Preise.