1854 / 224 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

dem Privatre theilung zu ziehen.

Berlin, den 19. August 1854

Der Minister der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗

Angelegenheiten. von

sämmtliche Königliche Regierungen, scchließlich der 5 rheinischen.

aus⸗

7

Die Immatriculation für das bevorstehende Winter⸗ Semester 1854 55 findet bis 8 Tage nach dem 15. Oktober c., dem vorschriftsmäßigen Anfange der Vorlesungen, wöchentlich zwei⸗ mal, Mittwochs und Sonnabends um 12 Uhr, im Senatssaale statt. Behufs derselben haben

1) die Studirenden, welche von einer anderen Universität kom⸗ men, ein vollständiges Abgangszeugniß von dieser Universität,

2) diejenigen, welche die Universitäts⸗Studien beginnen, inso⸗

fern sie Inländer sind, ein vorschriftsmäßiges Schulzeugniß und, falls sie Ausländer sind, einen Paß oder sonstige aus⸗ reichende Legitimationspapiere vorzulegen.

Unter väterlicher oder vormundschaftlicher Gewalt Stehende haben außerdem die schriftliche Zustimmung ihres Vaters oder Vormundes zum Besuch der hiesigen Universität beizubringen.

In Betreff derjenigen Inländer, welche, ohne das vorschrifts⸗ mäßige Zeugniß der Reife zu besitzen, die Universität zu besuchen wünschen, wird auf die §§. 35 und 36 des Prüfungs⸗Reglements vom 4. Juni 1834 verwiesen.

Berlin, den 23. September 1854.

Die Immatriculations⸗Kommission

Sekkannimachung..

Die Räume des neuen Königlichen Museums werden, vom 24. d. Mts. ab, an sechs aufeinander folgenden Sonntagen von 11 bis 2 gegen ein Eintrittsgeld von fünf Sgr. zum Besten der durch Ueberschwemmung nothleidenden Schlesier für den Besuch des Publikums geöffnet sein. Der Eintritt erfolgt durch den Eingang im Bauzaun zunächst der Börse.

Berlin, den 18. September 1854.

Bau⸗Kommission des neuen Königliche v’

Ministerium des Innern

Königliches statistisches Büreau.

Preise der vier Haupt⸗Getraide⸗Arten und der Kartoffeln

in den für die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstädten

im Monat August 1854 nach einem monatlichen Durchschnitte in preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

MAg

V

Namen der Städte. Weizen. Roggen.

Hafer.

1) Königsber 86 I EEEB11618111 562 40 IIe vI1.“ 28 42, Braunsberg 952— , 22 ³ Ftastta 824 40 Neidenbuug 39 37 8920 EEE111u1“ Graudenz...

0böS0.

del d

SErssc⸗ss v

22 6 1m 34 84 22— 39 1

9 192 )

Kartof⸗

Namen der Städte.

Roggen.

Gerste.

11“*“ ““ ““ 4) Rawitsch. U

95 *2 106.8 6

6622 60₰

12 70 2

6

58₰ 6 87-

Al

—₰

5 &

t

2

-

82 *

82”

20 1⁰0⁷ 39 12

Brandenburg.... 1“ Frankfurt a. d. O.. Landsberg a. d. W.

98 1 -1 . 100 8

91 12

74 % 66 92

12 .

61 *

.—

-

ibg

—— 8d⸗

te

v“ Evelberg..

100 ¾ 988

60 60

50 12

2“ Grünberg.. Glogau.. o Hirschberg Schweidnitz.... Frankenstein. Glatz Leobschütz

72

Rertir

6 661116

6 9 0 9 6 696

1“

TTTET““

¶.

„—

e ton

1111

22 0 0 △α

baN

de

12190:

.

Allergnädig st

Magdeburg..... EbEoET8 Halberstaodt. ... Nordhausen... Mühlhausen....

Torgau 66566666

Münster....

b““ v Dortmund

65 66 5

95

12 99

123*9.

152

S vIJ Cleve.. Scarherstch...... Creuznach... IIo Coblenz..... Wetzlar

6“

““

1

—qg—

Durchschnitts⸗ I der 13 preuß. Städte 6 posenschen Städte

5 brandenb. Städte

4 pommersch. Städte 13 schlesischen Städte 8 sächsischen Städte 4 westfälisch. Städte

14 rheinischen Städte

Finanz⸗Ministerium.

treffend die Aushändigung der Obligationen der Azprozentigen Staats⸗Anleihe de 1854.

In Beziehung auf die von uns am 1. Juli d. J. ausgestellten Interimsscheine über die Obligationen der 4rozentigen Staats⸗ Anleihe vom Jahre 1854 bringen wir hiermit zur Kenntniß des betheiligten Publikums, daß die Aushändigung der Obligationen nebst Coupons über die Zinsen vom 1. Oktober d. J. ab und die Zahlung der Stückzinsen vom 1. Juli bis 1. Oktober d. J., gegen Kückgabe der Interimsscheine vom Montag den 25. d. M. ab, in den Geschäftsstunden Vormittags bei unserer Haupt⸗Kasse Zug um Zug stattfinden wird.

Berlin, den 22. September 1854.

General-Direction der Seehandlungs⸗Societät. Santhhauen. Rentment.

Angekommen: Se. Erlaucht der Graf Heinrich von 7„ 9 7 7. 8 1 7 ‚schönburg⸗Glauchau, von Gusow. Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und kom⸗ mandirende General des 5ten Armee⸗Corps, von Tietzen und 1 8 2 Hennig, nach Brandenburg.

Berlin, 22. September. Se. Majestät der König haben geruht: dem Staats⸗Minister Grafen von Alvensleben die Erlaubniß zur Anlegung des von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich ihm verliehenen Großkreuzes des Leo⸗ polds⸗Ordens zu ertheilen.

An Unterstützungen für die durch Ueberschwemmungen in der Provinz Schlesien Verunglückten sind an mich bei der hiesigen Re⸗ gierungs⸗Haupt⸗Instituten⸗Kasse, in Folge meines in den übrigen Provinzen der Monarchie mit freundlicher Hülfe der dortigen Be⸗ hörden verbreiteten Aufrufs, bis heute eingegangen: vom Ritterguts⸗

besitzer von Katte auf Roskow 50 Rthlr.; vom Rittergutsbesitzer Jacobi⸗

auf Zibelle 24 Rthlr. 18 Sgr.; von dem Königlichen 38sten Infanterie⸗ Regiment in Frankfurt a. M. 170 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., vom Superintendenten Zarnack in Gromzow 7 Rthlr. 3 Pf.; von Ihrer Durchlaucht der Frau Fürstin von Liegnitz in Berlin 300 Rthlr.; vom Eisenbahn⸗Direktor von Düring in Aachen 5 Rthlr.; vom Verleger des „Bergschen Volksblattes“, Pfeiffer in Solingen; 166 Rthlr.; vom Bürgermeister Bottländer in Gladbach 100 Rthlr.; von den Banquiers Gebrüder Oppenfeld in Berlin 1000 Rthlr.; vom Kammerherrn von Treskow auf Dolzig 40 Rthlr.; von der Expedition der „Cölner Zeitung“ 291 Rthlr. 10 Sgr. 1 Pf.; von der Direction des Cölner Männer⸗Gesangs⸗Vereins 192 Rthlr.; durch die Regierungs⸗Haupt⸗Kasse in Coblenz 150 Rthlr.; vom Ober⸗Bürgermeister Bachau in Coblenz 265 Rthlr., nebst zwei Paketen Sachen; vom Magistrat in Fehrbellin 44 Rthlr. 2 Sgr.; von den Kreisgerichts⸗Beamten in Dramburg 23 Rthlr.; vom Bürgermeister Engel in Eitorf, Kreis Siegen, 14 Rthlr.; vom Kaufmann Möller in Elberfeld 100 Rthlr. (für eine zerstörte Schulebestimmt); von der Feuer⸗Verst⸗ cherungs⸗Gesellschaft „Colonia“ in Cöln 1000 Rthlr.; von der Hofbuchdruckerei Trowitzsch u. Sohn in Frankfurt a. d. O. 120 Rthlr.; vom Hülfs⸗Comité in Glad⸗ bach 100 Rthlr.; vom Landraths⸗Amt in St. Goar 60 Rthlr.; von der Freimaurer-Loge zum hellen Licht in Hamm 10 Rthlr.; vom Hülfs⸗Comité durch die Handlung Gebrüder Schickler in Ber⸗ lin 12,000 Rthlr.; vom Magistrat in Mühlhausen in Ost⸗Preußen 14 Rthlr. 22 Sgr.; vom Ober⸗Bürgermeister Bachem in Coblenz 222 Rthlr. 5 Sgr. nebst 3 Paketen mit Kleidungsstücken; von dem⸗ selben 361 Rthlr. und 15 Kaisergulden, Werth 8 Rthlr. 15 Sgr.; von dem Verleger des „Bergschen Volksblattes“ Pfeiffer in Solingen 100 Rthlr.; von der Expedition der „Cölnschen Zeitung“ in Cöln 155 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf.; von dem Vorstand des Hüttenwerkes Eintracht zu Hochdahl 61 Rthlr.; von der Bürgermeisterei zu Mühlheim a. d. Ruhr 138 Rthlr. 21 Sgr. 5 Pf.; von der Bürgermeisterei zu Polch 300 Rthlr.; von der Bürgermeisterei zu Neuwied 450 Rthlr.; von der Redaction des „Beobachters an der Bergisch⸗ Märkischen Eisenbahn zu Schwelm“ 60 Rthlr.; von der Bürgermeisterei zu Vallendar, nach Abzug des Verlustes von 1 Sgr. 6 Pf. an aus⸗ ländischen Münzen, 25 Rthlr. 10 Sgr. 8 Pf.; von der Universi⸗ täts⸗Buchdruckerei in Greifswald 70 Rthlr.; von dem Magistrat in Sagan 200 Rthlr.; in Summa nach Abzug eines sich vorgefunde⸗ nen falschen Thalerstückes: 18,099 Rthlr. 19 Sgr. 5 Pf 8

Kenntniß und werde mit Veröffentlichung der eingehenden milden Beiträge fort⸗ fahren.

Breslau, den 21. September 1854. Der Ober⸗Präsident der Provinz Schlesien. b von Schleinitz.

““ 1 18 Ich bringe dies dankend hiermit zur öffentliche

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 22. September. Se. Majestät der König wohnten dem gestrigen Manöver zwischen Mittenwalde und Gr. Kienitz bei, begaben Allerhöchst Sich hierauf nach Blanken felde, und nahmen daselbst im Hause des Kammerherrn Grafen von Haeseler das Quartier. Zur Tafel waren J. J. K. 11I1“ Prinz Regent von Baden, Prinz Friedrich der Niederlande, der Prinz von Preußen, viele Generale und einige Gutsbesitzer der Umgegend gezogen. Gegen Abend beritten Se. Majestät die Vor⸗ posten des Nord⸗Corps.

Die furchtbaren Verheerungen, welche die Wasserfluthen während der zweiten Hälfte des Augusts in Schlesien angerichtet haben, sind zwar durch die Zeitungen bereits in allen ihren bekla⸗ genswerthen Einzelheiten zur öffentlichen Kenntniß gekommen und haben in ganz Deutschland das lebhafteste Mitgefühl hervorgerufen; eine übersichtliche Darstellung, die es gestattet, wenigstens annä⸗ hernd den Umfang und die Folgen dieses entsetzlichen Naturereig⸗ nisses zu würdigen, dürfte indessen auch jetzt noch in hohem Grade geeignet sein, das allgemeine Interesse zu erregen. Aus diesem Grunde glauben wir den folgenden zuverlässigen Berichten eine Stelle in diesen Blättern nicht versagen zu dürfen.

Was zunächst den Regierungsbezirk Oppeln betrifft, so war dort, wie in der ganzen Provinz, vom Anfang des Juli bis zur Mitte des Augustmonates die Witterung eine so milde und dem Gedeihen der Feldfrüchte so günstige, daß der Landmann berechtigt schien, sich begründete Hoffnungen auf eine gesegnete Erndte zu machen. Aber schon seit der Mitte des Augusts bemerkte man in Folge des häufigen starken Regens ein bedeutendes Anschwellen der Gewässer und vom 17. bis zum 21. August traten jene beinahe un⸗ ablässigen wolkenbruchähnlichen Regenergüsse ein, welche in allen Flüssen und Bächen einen Wasserstand hervorriefen, wie man ihn in den meisten Gegenden 6 gedenken nicht gekannt hatte. Die Folge davon war, daß alle Fluß⸗ thäler des genannten Regierungs⸗Bezirkes von Ueberschwemmungen heimgesucht wurden, welche einen unermeßlichen, gar nicht überseh⸗ baren Schaden anrichteten, indem nicht allein der Oderstrom und seine bedeutenderen Nebenflüsse aus ihren Betten traten, sonder selbst kleine Gewässer, die man bisher immer als durchaus ungefähr⸗ lich betrachtet hatte, sich weit und breit über die Fluren ergossen. Unzählige Brücken, massive wie hölzerne, wurden theils beschädigt, theils zertrümmert, theils spurlos hinweggeschwemmt; die festesten Dämme wurden durch die Gewalt des verheerenden Elements durchbrochen, Wohn⸗ und Wirthschaftsgebäude, Mühlen, Hütten⸗ anlagen durch die Fluthen zerstört. Viele ländliche Ortschaften wur⸗ den ganz unter Wasser gesetzt; selbst der Verkehr auf den großen Land⸗ straßen und auf den Eisenbahnen wurde gehemmt. Die Verbin⸗ dung auf der Eisenbahn zwischen Kosel und Gleiwitz war durch die Zerstörung des Fahrdammes bei Laband, zwischen Oppeln und Kosel und zwischen Kosel und Oderberg durch den Einsturz mehre⸗ rer Brücken eine Zeitlang unterbrochen und konnte nur mittelst stückweiser Beförderung und Umladung nothdürftig bewirkt werden. Der wichtige Klodnitz⸗Kanal wurde in seiner ganzen Länge der⸗ maßen verwüstet, daß derselbe ungeachtet der Anstrengung, mit welcher sofort an der Herstellung gearbeitet wurde, noch auf ge⸗ raume Zeit unfahrbar sein wird. 8

Einer gnädigen Fügung des höchsten Lenkers der Dinge ist es zu danken, daß nicht mehr als fünf Menschenleben durch die Ueber⸗ schwemmung verloren gegangen sind, obwohl besonders die am Ufer der Oder gelegenen Ortschaften vielfach bis zur Höhe der Dächer unter Wasser standen, so daß die unglücklichen Bewohner theils ge⸗ nöthigt waren, einstweilen auf den Böͤden ihren Aufenthalt zu neh⸗ men, theils, wenn auch diese Zuflucht ihnen entzogen wurde, nur mit Kähnen gerettet werden konnten, und obwohl an vielen Orten die Gebäude durch die Fluthen unterwühlt und in Ruinen ver⸗ wandelt wurden. Zu befürchten ist freilich, daß die nach dem Ver⸗ laufen der Gewässer zurückbleibende Feuchtigkeit in den Wohnun⸗ gen Krankheiten erzeugen wird, die noch manche Opfer kosten können. Auch an Vieh sind wenig bedeutende Verluste zur Anzeige gekommen, obgleich dasselbe häufig nur mit vieler Mühe aus den Ställen gerettet werden konnte. Unge⸗ heuer ist dagegen der Schaden, den Aecker und Wiesen und Feld⸗ früchte erlitten haben, und zwar nicht blos durch die Ueberschwem⸗ mung, sondern beinahe eben so sehr durch die verderbliche Ein⸗ wirkung der Witterung im Allgemeinen, welche die Hoffnungen des Landmanns schmerzlich getäuscht hat. Wenn auch der Roggen

eit dem Jahre 1813, in vielen seit Menschen⸗-⸗